Ätherische Öle – Neue pharmakologische Erkennt - Zentralverband ...

Ätherische Öle – Neue pharmakologische Erkennt - Zentralverband ... Ätherische Öle – Neue pharmakologische Erkennt - Zentralverband ...

08.12.2012 Aufrufe

Serie Phytotherapie 15. Mitteilung Praxis Was ist gesichert in der Phytotherapie? Ätherische Öle Neue pharmakologische Erkenntnisse ergänzen und bestätigen altes Erfahrungswissen Pfefferminze: „Arzneipflanze des Jahres 2004“ Geschichtlicher Hintergrund Armeipflanzen, die ätherische Öle enthalten, begleiten die Menschheit seit über 5.000 Jahren und bereits vor 3.000 Jahren wurden gezielt Destillationsgeräte benutzt, um letztlich die begehrten ätherischen Öle als „Quinta essentia“ zu erhalten. Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Schilcher Ehrenpräsident des ZÄN Allerdings waren solche wertvollen Arzneien Priestern, Königen oder Adelsgeschlechtern vorbehalten und die berühmte Königin von Saba soll das erste Duftmonopol der Weltgeschichte besessen haben. Gerade in Ägypten blühte die Kunst der Aromenverwendung, u.a. als Grabbeigabe und zur Konservierung von Mumien. Von Ramses III. wird der Satz überliefert: „Kein Tag ist glücklich ohne Wohlgeruch.“ Griechen und Römer übernahmen das Wissen um ätherische Öle. Nach dem Untergang des römischen Weltreichs gelangte dieses besondere Wissen zu den fränkischen Königen, und so erließ KARL DER GROßE um das Jahr 800 n. Chr. ein erstes Gesetz, um die Anwender vor Schäden durch unsachgemäße Herstellung zu schützen. Im 10. Jahrhundert versuchten arabische Ärzte an ihren Medizinischen Fakultäten in Isfahan und Cordoba die Besonderheiten der Arzneipflanzen mit Aromen näher zu erforschen, während zu etwa der gleichen Zeit in den Klostergärten ein erster Anbau solcher Arzneipflanzen und auch eine systematische Beschreibung durch HILDEGARD VON BINGEN in ihrer Schrift „Physica“ erfolgte: „… so gibt die Krauseminze, wenn sie dem Fleisch, den Fischen oder Speisen oder dem Mus beigefügt wird, jener Speise einen guten Geschmack … und verschafft eine gute Verdauung …“ Im Mittelalter führte LEONHART FUCHS in seinem „Kreutterbuch“ diese Systematik fort und lieferte auch entsprechende Bilder von solchen Arzneipflanzen, beispielsweise vom Fenchel: „… mildert das Grimmen im Leib …“ Allmählich entwickelte sich im 15. und 16. Jahrhundert Grasse in Südfrankreich zum Mittelpunkt der Aromenherstellung, und so ist es nicht verwunderlich, dass französische Ärzte und Forscher, wie RENÉ GATTFOSSE. JEAN VALNET oder ROBERT TISSERAND 244 im letzten Jahrhundert den Begriff „Aroma-Therapie“ prägten und damit auch die intensive Erforschung der Inhaltsstoffe und ihrer Wirkmechanismen angestoßen wurde. So wird seit 1969 nun jährlich ein wissenschaftlicher Kongress von ISEO (International Symposium of Essential Oil) mit internationalen, interdisziplinären Experten durchgeführt. Was sind ätherische Öle? Einige Definitionen sowie Tipps für die Praxis Ätherische Öle, synonym auch als natürliche Aroma- oder Duftstoffe bezeichnet, sind leicht flüchtige, fett bzw. alkohollösliche, aromatisch riechende und schmeckende Pflanzeninhaltsstoffe des sekundären Pflanzenstoffwechsels. Hierzu einige wichtige Erläuterungen für die tägliche Praxis: Hustentropfen zum Beispiel müssen alkoholhaltig sein, sonst lösen sich die ätherischen Öle nicht, oder wenn Sie in Ihrer naturheilkundlichen Praxis ätherische Öle als Badezusatz verordnen, dann müssen Sie dem Patienten erklären, dass zur Emulgierung solcher Stoffe Sahne bzw. Milch notwendig wird. Bei ätherischen Ölen handelt es sich schließlich um aromatisch riechende Stoffe, daher gehören die wasserdampfflüchtigen Stoffe des Knoblauchs nicht zu den ätherischen Ölen. Besonders wichtig ist folgende botanisch-anatomische Besonderheit: Die ätherischen Öle werden in den Pflanzen in speziellen Sekreträumen oder Drüsenhaaren gebildet. Das ist für die Praxis von besonderer Bedeutung. Wenn der Verbraucher/Patient bestimmte ätherische Öle aus Tee zu sich nehmen will, muss die Droge vorher sorgfältig zerkleinert bzw. gepulvert sein. Das gilt z.B. für das ätherische Öl aus der Kalmuswurzel oder wenn man das ätherische Öl der Gartenraute verwenden möchte, Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 45, 5 (2004)

Serie Phytotherapie 15. Mitteilung<br />

Praxis<br />

Was ist gesichert in der Phytotherapie?<br />

<strong>Ätherische</strong> <strong>Öle</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Neue</strong> <strong>pharmakologische</strong> <strong>Erkennt</strong>nisse<br />

ergänzen und bestätigen<br />

altes Erfahrungswissen<br />

Pfefferminze: „Arzneipflanze des Jahres 2004“<br />

Geschichtlicher Hintergrund<br />

Armeipflanzen, die ätherische <strong>Öle</strong><br />

enthalten, begleiten die Menschheit<br />

seit über 5.000 Jahren und bereits vor<br />

3.000 Jahren wurden gezielt Destillationsgeräte<br />

benutzt, um letztlich die<br />

begehrten ätherischen <strong>Öle</strong> als „Quinta<br />

essentia“ zu erhalten.<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Schilcher<br />

Ehrenpräsident des ZÄN<br />

Allerdings waren solche wertvollen<br />

Arzneien Priestern, Königen<br />

oder Adelsgeschlechtern vorbehalten<br />

und die berühmte Königin von Saba<br />

soll das erste Duftmonopol der Weltgeschichte<br />

besessen haben.<br />

Gerade in Ägypten blühte die<br />

Kunst der Aromenverwendung, u.a.<br />

als Grabbeigabe und zur Konservierung<br />

von Mumien. Von Ramses III.<br />

wird der Satz überliefert: „Kein Tag<br />

ist glücklich ohne Wohlgeruch.“<br />

Griechen und Römer übernahmen das<br />

Wissen um ätherische <strong>Öle</strong>.<br />

Nach dem Untergang des römischen<br />

Weltreichs gelangte dieses besondere<br />

Wissen zu den fränkischen<br />

Königen, und so erließ KARL DER<br />

GROßE um das Jahr 800 n. Chr. ein<br />

erstes Gesetz, um die Anwender vor<br />

Schäden durch unsachgemäße Herstellung<br />

zu schützen. Im 10. Jahrhundert<br />

versuchten arabische Ärzte an<br />

ihren Medizinischen Fakultäten in<br />

Isfahan und Cordoba die Besonderheiten<br />

der Arzneipflanzen mit Aromen<br />

näher zu erforschen, während zu etwa<br />

der gleichen Zeit in den Klostergärten<br />

ein erster Anbau solcher Arzneipflanzen<br />

und auch eine systematische<br />

Beschreibung durch HILDEGARD VON<br />

BINGEN in ihrer Schrift „Physica“<br />

erfolgte: „… so gibt die Krauseminze,<br />

wenn sie dem Fleisch, den Fischen<br />

oder Speisen oder dem Mus beigefügt<br />

wird, jener Speise einen guten Geschmack<br />

… und verschafft eine gute<br />

Verdauung …“<br />

Im Mittelalter führte LEONHART<br />

FUCHS in seinem „Kreutterbuch“ diese<br />

Systematik fort und lieferte auch entsprechende<br />

Bilder von solchen Arzneipflanzen,<br />

beispielsweise vom Fenchel:<br />

„… mildert das Grimmen im<br />

Leib …“<br />

Allmählich entwickelte sich im 15.<br />

und 16. Jahrhundert Grasse in Südfrankreich<br />

zum Mittelpunkt der Aromenherstellung,<br />

und so ist es nicht<br />

verwunderlich, dass französische Ärzte<br />

und Forscher, wie RENÉ GATTFOSSE.<br />

JEAN VALNET oder ROBERT TISSERAND<br />

244<br />

im letzten Jahrhundert den Begriff<br />

„Aroma-Therapie“ prägten und damit<br />

auch die intensive Erforschung<br />

der Inhaltsstoffe und ihrer Wirkmechanismen<br />

angestoßen wurde. So wird<br />

seit 1969 nun jährlich ein wissenschaftlicher<br />

Kongress von ISEO<br />

(International Symposium of Essential<br />

Oil) mit internationalen, interdisziplinären<br />

Experten durchgeführt.<br />

Was sind ätherische <strong>Öle</strong>? <strong>–</strong><br />

Einige Definitionen sowie<br />

Tipps für die Praxis<br />

<strong>Ätherische</strong> <strong>Öle</strong>, synonym auch als<br />

natürliche Aroma- oder Duftstoffe<br />

bezeichnet, sind leicht flüchtige, fett<br />

bzw. alkohollösliche, aromatisch riechende<br />

und schmeckende Pflanzeninhaltsstoffe<br />

des sekundären Pflanzenstoffwechsels.<br />

Hierzu einige wichtige Erläuterungen<br />

für die tägliche Praxis:<br />

Hustentropfen zum Beispiel müssen<br />

alkoholhaltig sein, sonst lösen<br />

sich die ätherischen <strong>Öle</strong> nicht, oder<br />

wenn Sie in Ihrer naturheilkundlichen<br />

Praxis ätherische <strong>Öle</strong> als Badezusatz<br />

verordnen, dann müssen Sie dem Patienten<br />

erklären, dass zur Emulgierung<br />

solcher Stoffe Sahne bzw. Milch<br />

notwendig wird. Bei ätherischen <strong>Öle</strong>n<br />

handelt es sich schließlich um aromatisch<br />

riechende Stoffe, daher gehören<br />

die wasserdampfflüchtigen Stoffe des<br />

Knoblauchs nicht zu den ätherischen<br />

<strong>Öle</strong>n.<br />

Besonders wichtig ist folgende botanisch-anatomische<br />

Besonderheit:<br />

Die ätherischen <strong>Öle</strong> werden in den<br />

Pflanzen in speziellen Sekreträumen<br />

oder Drüsenhaaren gebildet.<br />

Das ist für die Praxis von besonderer<br />

Bedeutung. Wenn der Verbraucher/Patient<br />

bestimmte ätherische <strong>Öle</strong><br />

aus Tee zu sich nehmen will, muss die<br />

Droge vorher sorgfältig zerkleinert<br />

bzw. gepulvert sein. Das gilt z.B. für<br />

das ätherische Öl aus der Kalmuswurzel<br />

oder wenn man das ätherische<br />

Öl der Gartenraute verwenden möchte,<br />

Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 45, 5 (2004)


dann muss man auf jeden Fall die<br />

Blattepidermis zerstören, um an das<br />

ätherische Öl zu gelangen. So erfordert<br />

es auch die vernünftige Verwendung<br />

der Fenchelfrüchte, dass diese<br />

vorher mit dem Teelöffel zerdrückt<br />

und dann erst mit heißem Wasser<br />

überbrüht werden. Andererseits muss<br />

man natürlich auch vorsichtig beim<br />

Trocknen und bei der Lagerung zu<br />

Werke gehen. Dies wird am Beispiel<br />

der Pfefferminze deutlich:<br />

Das ätherische Öl ist beim Pfefferminzblatt<br />

in einer Drüsenschuppe<br />

lokalisiert (siehe dazu Abb. 1). Eine<br />

solche Droge muss besonders vorsichtig<br />

gelagert werden, damit die<br />

Wirkstoffe <strong>–</strong> das ätherische Öl <strong>–</strong> nicht<br />

etwa aufgrund des zu hohen Drucks<br />

austreten und sich im Raum verflüchtigen.<br />

Auch Thymian und Salbeiblätter<br />

besitzen Drüsenschuppen und Drüsenhaare<br />

und dürfen daher nicht bei<br />

Temperaturen über 50 oC getrocknet<br />

werden, damit die Drüsenschuppen<br />

und -haare nicht aufplatzen und sich<br />

das ätherische Öl nicht verflüchtigt.<br />

Die ätherischen <strong>Öle</strong> sind keine<br />

einheitlichen Stoffe, sondern ein ätherisches<br />

Öl besteht i.d.R. aus vielen bis<br />

sehr vielen Einzelkomponenten. Chemisch<br />

zählt man die Einzelkomponenten<br />

zu den Monoterpenen oder<br />

Sequiterpenen oder Phenylpropan-<br />

Praxis<br />

Abb. 2: Drüsenhaar des Thymians<br />

Derivaten (siehe dazu das Gaschromatogramm<br />

des Pfefferminzöls in<br />

Abb. 3).<br />

Da die phytochemische Zusammensetzung<br />

stark variieren kann, sind<br />

daher nicht nur organoleptische, sondern<br />

mehrere physikalische und chemische<br />

Qualitätsprüfungen notwendig.<br />

Die wichtigsten analytischen Verfahren<br />

sind die Dünnschichtchromatographie<br />

(siehe dazu DC von<br />

Pfefferminzöl in Abb. 4 und die Gaschromatographie<br />

(Abb. 3). Damit lassen<br />

sich bestimmte sog. wirksamkeitsmitbestimmende<br />

Stoffe, in diesem<br />

Fall möglichst viele Inhaltsstoffe,<br />

Abb. 1: Drüsenschuppe auf dem Pfefferminzblatt<br />

246<br />

nachweisen. Bei der Kamille z.B. sind<br />

dies das Bisabolol oder das Chamazulen.<br />

Fehlen diese Inhaltsstoffe, dann<br />

ist diese Kamille auch nur halb so<br />

wirksam und nicht dazu geeignet, sich<br />

daraus einen wirkungsvollen Kamillentee<br />

zu brühen oder eine wirksame<br />

Tinktur herzustellen.<br />

Beim natürlichen Pfefferminzöl<br />

lassen sich mittels DC oder GC verschiedene<br />

Wirkstoffe detektieren. Der<br />

wichtigste pharmakologisch aktive<br />

Stoff ist sicher Menthol. Die anderen<br />

Stoffe sind jedoch sehr wichtig für den<br />

Geruch und daher möglicherweise<br />

entscheidend für die Verwendung des<br />

Pfefferminzöls im Rahmen einer<br />

Aroma-Therapie, da reines Menthol<br />

keinen „runden und harmonischen“<br />

Geruch besitzt.<br />

Pharmakologisch<br />

abgesicherte Applikation<br />

ätherischer <strong>Öle</strong> versus<br />

Aroma-Therapie?<br />

Die reinen ätherischen <strong>Öle</strong> oder Zubereitungen<br />

mit ätherischen <strong>Öle</strong>n<br />

kann man im Sinne der sog. rationalen<br />

Phytotherapie anwenden, wobei<br />

rational nicht im Gegensatz zu<br />

irrational steht. Gemeint sind vielmehr<br />

Arzneimittel, die auf der Basis<br />

Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 45, 5 (2004)


Praxis<br />

Abb. 3: Gaschromatogramm des ätherischen Pfefferminzöls<br />

der Kommission-E-Monografien oder<br />

auf der Basis der Monografien von<br />

ESCOP (European Scientific Cooperative<br />

on Phytotherapy) beurteilt<br />

wurden und die auch die vorgegebenen<br />

Dosierungen beachten. In der<br />

Kommission E, der ich von 1978 bis<br />

2003 angehörte, wurden insgesamt<br />

380 Pflanzen bearbeitet, davon mussten<br />

wegen fehlenden <strong>Erkennt</strong>nis-<br />

materials und/oder Nebenwirkungen<br />

152 negativ beurteilt werden. Von<br />

ESCOP liegen zur Zeit 80 Monografien<br />

vor.<br />

Die Anwendung ätherischer <strong>Öle</strong><br />

im Sinne der „Aroma-Therapie“;<br />

also in sehr niedriger Dosierung sowie<br />

mit olfaktorischen Zielsetzungen<br />

über das limbische System, zählt aufgrund<br />

des Mangels an wissenschaft-<br />

Abb. 4: Dünnschichtchromatographie des Pfefferminz- und Minzöls<br />

248<br />

lich akzeptierten klinischen Studien<br />

zur Zeit noch nicht zur rationalen<br />

Phytotherapie. Dies ist zu bedauern,<br />

schließlich sind ätherische <strong>Öle</strong> pharmakologisch<br />

hoch aktive Naturstoffe.<br />

Einige <strong>pharmakologische</strong><br />

Besonderheiten von<br />

ätherischen <strong>Öle</strong>n<br />

Lokale Wirkung und kutiviszerale<br />

Reflexe<br />

Die ätherischen <strong>Öle</strong> wirken bei äußerlicher<br />

Anwendung einmal lokal<br />

hyperaemisierend: Beispielsweise bemerkt<br />

der Patient, welcher sich mit<br />

Eukalyptusöl oder auch mit Pfefferminzöl<br />

einreibt, rasch, dass die Hautdurchblutung<br />

gefördert wird, und zusätzlich<br />

kann es mittels kutiviszeraler<br />

Reflexe sogar zu schmerzstillenden<br />

Reaktionen an unterschiedlichen Organen<br />

kommen, z.B. der Leber, dem<br />

Leber-Gallen-System; sogar bei Herzerkrankungen<br />

werden Erfolge bei der<br />

Verwendung von Kampfer-haltigen<br />

Zubereitungen verzeichnet.<br />

Antiphlogistische Wirkung<br />

Eine antiphlogistische Wirkung nach<br />

äußerlichem Auftragen von Kamillenöl-Zubereitungen<br />

lässt sich gut bei der<br />

Neurodermitis und auch bei der Windeldermatitis<br />

zeigen. Aus experimentellen<br />

Untersuchungen ergeben sich<br />

eindeutige Hinweise auf Hemmung<br />

der Cyclooxygenase durch ätherisches<br />

Kamillenöl, Eukalyptusöl, Nelkenöl<br />

und vielen anderen ätherischen <strong>Öle</strong>n.<br />

Geeignete Kamillenpräparate wirken<br />

zudem desinfizierend und antiseptisch.<br />

Die desinfizierende Wirkung<br />

<strong>–</strong> das gleiche gilt für Propolis <strong>–</strong> ist<br />

allerdings im Vergleich zu einem lokal<br />

anzuwendenden Antibiotikum deutlich<br />

geringer, wie A. PAULI und H.<br />

SCHILCHER erst kürzlich in ihrer sehr<br />

umfangreichen Arbeit „Specific<br />

Selection of Essential Oil Compounds<br />

for Treatment of Childrens Infection<br />

Diseases“ berichten.<br />

Bei einem Vergleich mit einem<br />

Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 45, 5 (2004)


Antibiotikum muss allerdings sichergestellt<br />

sein, dass das betreffende<br />

ätherische Öl gewisse Mindestgehalte<br />

an pharmakologisch relevanten Inhaltsstoffen<br />

enthält.<br />

Antimikrobielle Wirkung<br />

Eine außerordentlich wichtige Eigenschaft<br />

der ätherischen <strong>Öle</strong> ist ihre<br />

Aktivität gegenüber verschiedenen<br />

Bakterienstämmen. <strong>Neue</strong>rdings wurden<br />

auch Untersuchungen zur Wirksamkeit<br />

gegenüber bestimmten Viren<br />

(Herpesvirus Typ I, II) veröffentlicht.<br />

Es gibt sowohl aus meiner eigenen<br />

Arbeitsgruppe wie aus der Gruppe um<br />

Prof. SALLER entsprechende Untersuchungen<br />

mit ätherischen <strong>Öle</strong>n gegen<br />

grampositive und gramnegative<br />

Keime, z.B. Bacillus subtilis, verschiedene<br />

Enterokokkenstämme oder<br />

auch Staphylokokken. Die Wirkungen<br />

gewisser ätherischer <strong>Öle</strong> gegenüber<br />

sog. Hospitalkeimen wie E. coli,<br />

Klebsiellen, Proteus oder Pseudomonas<br />

sind i.d.R. nicht so ausgeprägt.<br />

Erstaunlicherweise wirkt speziell<br />

Pfefferminzöl besonders günstig gegen<br />

nosokomiale Staphylokokken, sogar<br />

Wirkungen gegen Tuberkulose-<br />

Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 45, 5 (2004)<br />

Praxis<br />

bakterien werden in der neueren Literatur<br />

beschrieben.<br />

Expektorierende und andere<br />

Wirkungen<br />

Besonders wichtig ist schließlich die<br />

expektorierende Wirkung von ätherischen<br />

<strong>Öle</strong>n bei Erkrankungen des<br />

Respirationstrakts, dabei wirken sie<br />

teilweise sogar erstaunlich gut antitussiv.<br />

In tierexperimentellen Untersuchungen<br />

mit Menthol und Eukalyptusöl<br />

zeigte sich bei inhalativer<br />

Anwendung eine deutlich gesteigerte<br />

Sekretion und der Bronchospasmus<br />

wurde vermindert.<br />

Sekretolytika schaffen Linderung<br />

über das erleichterte Abhusten von<br />

Schleim.<br />

Ähnlich deutlich regen ätherische<br />

<strong>Öle</strong> die Sekretproduktion der Verdauungsdrüsen<br />

an, wirken entkrampfend,<br />

antiphlogistisch und antiseptisch<br />

und sogar im gewissen Sinn diuretisch.<br />

Ein zutreffender Ausdruck ist<br />

„aquaretisch“, damit wir sofort den<br />

Unterschied zu den echten Diuretika<br />

deutlich erkennen. Denn ein ätherisches<br />

Öl reicht zum Beispiel zur Behandlung<br />

einer Hypertonie nicht aus.<br />

249<br />

Pfefferminze: Die Arzneipflanze<br />

des Jahres 2004<br />

Von einem Arbeitskreis des Institutes<br />

für Geschichte der Medizin an der<br />

Universität Würzburg wurde eine<br />

mehr oder weniger tagtäglich gebrauchte<br />

Heilpflanze zur Arzneipflanze<br />

des Jahres 2004 gewählt. Die<br />

medizinische Verwendung der Pfefferminzblätter<br />

bzw: des ätherischen<br />

Pfefferminzöls ist erst seit dem 17.<br />

Jahrhundert bekannt. Dies liegt daran,<br />

dass die Pfefferminze als so genannter<br />

Dreifach-Bastard (Tripelbastard) in<br />

der Natur nicht wild vorkommt. In der<br />

Natur kommen nur die Eltern der<br />

Pfefferminze vor, nämlich die langblättrige<br />

Minze (Mentna longifolia),<br />

die rundblättrige Minze (Mentha<br />

rotundifolia), die Bachminze (Mentha<br />

aquatica) und die Ährenminze (Mentha<br />

spicata). Die Pfefferminze kann<br />

aus genetischen Gründen nicht aus<br />

Samen gezogen werden. Der Anbau<br />

der Pfefferminze muss daher vegetativ,<br />

d.h. über ihre Ausläufer (Stolonen)<br />

erfolgen. Dies ist also der Grund,<br />

warum die Pfefferminze nicht in den<br />

alten berühmten Kräuterbüchern wie


z.B. von LEONHARD FUCHS (1501-<br />

1566) erscheint. Nach der Entdeckung<br />

der spontanen Kreuzung durch den<br />

englischen Botaniker JOHN RAY, entdeckte<br />

man in England auch alsbald<br />

den medizinischen Nutzen des Dreifach-Bastards,<br />

den JOHN RAY wegen<br />

seines „scharfen“ Geschmacks, verursacht<br />

durch das vorhandene Menthol,<br />

„Peppermint“ nannte. Die arzneiliche<br />

Wirkung wurde sehr bald auch in<br />

Deutschland bekannt und seit etwa<br />

1702 wird Pfefferminze bei uns kultiviert.<br />

Der Pfefferminztee mit seiner<br />

krampflösenden, blähungstreibenden<br />

und galletreibenden Wirksamkeit ist<br />

sowohl im Hausgebrauch als auch als<br />

Naturarzneimittel innerhalb der Naturheilverfahren<br />

seit dem 18. Jahrhundert<br />

nicht mehr wegzudenken.<br />

Wesentlich später beschäftigte sich<br />

die Wissenschaft mit der gezielten<br />

Wirksamkeit des ätherischen Pfefferminzöls.<br />

Die Monografien der Kommission<br />

E und auch von ESCOP<br />

attestieren dem ätherischen Pfefferminzöl<br />

folgende Wirkungen:<br />

antibakteriell<br />

blähungslindernd (karminativ)<br />

galletreibend (cholagog)<br />

kühlend<br />

krampflösend (spasmolytisch)<br />

lokalanästhesierend<br />

motilitätsfördernd (Beschleunigung<br />

der Magenentleerung)<br />

Diese Effekte sind auch bei einem<br />

Pfefferminzöl-Kombinationsprodukt<br />

zu erwarten, das aus <strong>pharmakologische</strong>n<br />

und geruchlichen Gründen mit<br />

weiteren ätherischen <strong>Öle</strong>n kombiniert<br />

sowie außerdem durch den<br />

Zusatz von natürlichem Menthol verstärkt<br />

wird. Eine solche sinnvolle<br />

Kombination ist zum Beispiel das<br />

Wildkräuteröl special K der Firma<br />

St. Johanser, das zu 83 % aus ätherischem<br />

und mit Menthol verstärktem<br />

Pfefferminzöl besteht. Das Wildkräuteröl<br />

special K kann bei folgenden<br />

Indikationen eingesetzt werden:<br />

äußerlich zum Einreiben bei Muskelschmerzen<br />

oder anderen<br />

rheumatischen Beschwerden,<br />

Praxis<br />

Abb. 5: Native Pfefferminzpflanze<br />

ferner bei Migräne und Neuralgien,<br />

zur Inhalation bei Katarrhen der<br />

oberen Luftwege,<br />

zum Einnehmen bei Magen-Darm-<br />

Beschwerden.<br />

Klinische Studien erbrachten u.a. den<br />

Nachweis der Wirksamkeit des Pfefferminzöls<br />

bei der Rhinitis. Der Wirknachweis<br />

wurde durch Verminderung<br />

der typischen Symptomatik erbracht.<br />

Die Applikation erfolgte durch einfaches<br />

Schnüffeln (Handrücken, Taschentuch)<br />

und durch Inhalation.<br />

Im WildkräuteröI special K sind<br />

weitere ätherische <strong>Öle</strong> im Sinne einer<br />

olfaktorischen Verbesserung kombiniert,<br />

d.h. einfaches Pfefferminzöl<br />

wird geruchlich verbessert durch<br />

Orangenöl, Pomeranzenöl usw. Das<br />

sind ätherische <strong>Öle</strong>, die hinsichtlich<br />

der Pharmakologie zwar relativ wenig<br />

Bedeutung haben, aber die das Öl insgesamt<br />

angenehmer im Geruch machen.<br />

Wildkräuteröl special K wirkt<br />

auf Grund der gesamten Zusammensetzung<br />

antibakteriell, blähungsreduzierend,<br />

also karminativ, es wirkt<br />

ferner galletreibend und kühlend.<br />

250<br />

Letzterer Effekt ist besonders wichtig<br />

bei Sportverletzungen, da es durch die<br />

kühlende Wirksamkeit zu einer relativ<br />

schnellen Schmerzlinderung kommt.<br />

Zusätzlich wirkt das Wildkräuteröl<br />

krampflösend und motilitätsfördernd<br />

auf den Darm.<br />

Eine weitere klinische Prüfung des<br />

Pfefferminzöls liegt hinsichtlich der<br />

Beeinflussung eines Spannungskopfschmerzes<br />

im Vergleich zu Paracetamol<br />

vor. Dabei zeigt die Kombination<br />

aus Pfefferminzöl und Paracetamol<br />

die stärkste Wirkung, aber auch das<br />

Pfefferminzöl allein hat schon eine<br />

nachhaltigere Wirkung im Vergleich<br />

zu lediglich Paracetamol.<br />

Eine seit vielen Jahrhunderten bekannte<br />

Wirkung des Pfefferminzöls in<br />

Kombination mit Kümmelöl hat jetzt<br />

eine Renaissance erfahren, die innerliche<br />

Einnahme bei funktioneller Dyspepsie,<br />

bei Störungen der Magenmotilität<br />

sowie bei krampfartigen Beschwerden<br />

im oberen Gastrointestinaltrakt.<br />

PITTLER und ERNST (1999)<br />

sehen unlängst aufgrund einer Metaanalyse<br />

(aus 5 klinischen Studien)<br />

eine solche Wirkung bestätigt.<br />

Mögliche unerwünschte<br />

Arzneimittelwirkungen<br />

In jüngster Zeit wird vonseiten der<br />

obersten Gesundheitsbehörden gerade<br />

die Naturheilkunde zunehmend kritisch<br />

betrachtet. Aufgrund von häufig<br />

nicht nachvollziehbaren Nachrichten<br />

im Internet werden auch Nebenwirkungen<br />

beispielsweise nach unsachgemäßer<br />

Verwendung von ätherischen<br />

<strong>Öle</strong>n oder Verwendung von nicht<br />

kontrollierter Qualität berichtet. So<br />

werden beispielsweise terpenhaltige<br />

ätherische <strong>Öle</strong> öfter fälschlicherweise<br />

für Kontaktallergien verantwortlich<br />

gemacht, ohne dass die Qualität des<br />

betreffenden ätherischen <strong>Öle</strong>s untersucht<br />

worden ist. Falsch bzw. länger<br />

gelagerte ätherische <strong>Öle</strong> können sich<br />

chemisch verändern, wobei Metabolite<br />

bzw. Artefakte entstehen können,<br />

die in der Lage sind, Kontaktallergien<br />

Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 45, 5 (2004)


auszulösen. Durch die Einwirkung<br />

von Luftsauerstoff, Licht und Wärme<br />

können Hydroperoxide entstehen, die<br />

relativ leicht eine Kontaktdermatitis<br />

verursachen können.<br />

Unsachgemäße Lagerung von ätherischen<br />

<strong>Öle</strong>n kann zusätzlich dazu<br />

führen, dass das ätherische Öl mit dem<br />

Luftsauerstoff reagiert und dann<br />

toxisch wirkende Hyperperoxide entstehen.<br />

Phototoxische und photosensibilisierende<br />

Nebenwirkungen werden<br />

durch die gleichzeitige Anwesenheit<br />

von Furanokumarinen verursacht.<br />

Dazu zählen vor allem die Citrusöle,<br />

ganz besonders das Bergamottöl. Die<br />

sog. Kölnisch-Wasser-Dermatitis wird<br />

vom Bergamottöl ausgelöst.<br />

Eine abortive Wirkung einiger<br />

ätherischer <strong>Öle</strong> (thujonhaltige <strong>Öle</strong> der<br />

Nadeln des Sadebaums) soll noch<br />

missbräuchlich zur Abtreibung genutzt<br />

werden. Zusätzlich sind nach<br />

Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 45, 5 (2004)<br />

Praxis<br />

Abb. 6: Mentha piperita L.<br />

251<br />

Verwendung thujonreicher Zubereitungen<br />

toxische Leberschäden beschrieben.<br />

Die in der älteren Literatur fälschlicherweise<br />

beschriebene nephrotoxische<br />

Wirkung des ätherischen<br />

Wacholderöls hängt eindeutig mit der<br />

Verwendung qualitativ ungeeigneter<br />

Wacholderöle zusammen, wie unsere<br />

eigenen toxikologischen Studien<br />

zeigen konnten.<br />

Aspekte der Aroma-Therapie<br />

Riechen spielt eine zentrale Rolle für<br />

die Aufnahme von bioenergetischen<br />

Informationen über den olfaktorischen<br />

Weg. Die Rezeptoren im Bereich der<br />

Riechschleimhaut werden bereits<br />

durch extrem wenige Duftmoleküle<br />

erregt. Über den Traktus olfaktorius<br />

wird nun in verschiedene Gehirnareale<br />

projiziert (Temporallappen,


Mandelkern, Cortex piriformis) sowie<br />

zum limbischen System geleitet.<br />

Es geht also um das sog. „Riechhirn“<br />

und das limbische System und<br />

gerade deswegen verursacht das Verdampfen<br />

von Wildkräuteröl special K<br />

in einer Aromalampe eine anregende,<br />

heilklar belebende und erfrischende<br />

Wirkung. Das ist zwar nicht im Sinne<br />

der Pharmakologie, aber eben im<br />

Sinne der individuellen Empfindung.<br />

Auch die Konzentrationsbereitschaft<br />

sowie das allgemeine körperliche und<br />

seelische Befinden wird verbessert.<br />

Wenn man noch die weiteren <strong>Öle</strong> des<br />

Wildkräuteröls mitberücksichtigt,<br />

dann wird durch den Geruch der verschiedenen<br />

<strong>Öle</strong> eine Verstärkung des<br />

Gefühls der inneren Harmonie erreicht.<br />

Diese subjektiven Empfindungen<br />

sollten Sie in Ihrer Praxis ernst nehmen,<br />

denn es handelt sich keinesfalls<br />

um Paramedizin, sondern wir wollen<br />

gerade in unserer hektischen Zeit erreichen,<br />

dass sich der Patient insgesamt<br />

entspannter und wohler fühlt.<br />

Ein „Aroma-Effekt“, der im Übrigen<br />

in mehreren Kaufhäusern den Kunden<br />

zum längeren Verweilen im Kaufhaus<br />

animieren soll.<br />

Gerade hier sehen wir die Verbindung<br />

zur babylonischen Vorzeit, wo<br />

durch Räucherwerk und <strong>Öle</strong> religiöse<br />

Riten von Düften begleitet wurden.<br />

Hilfe für Typ-2-<br />

Diabetiker<br />

Studie belegt:<br />

Orale Magnesiumsupplementierung<br />

verbessert die<br />

Insulinwirkung<br />

Diabetiker verlieren besonders bei<br />

schlecht eingestelltem Blutzuckerspiegel<br />

viel Magnesium mit<br />

dem Urin und weisen daher häufig<br />

einen Magnesiummangel auf. Dadurch<br />

wird die Aktivität des magnesiumabhängigen<br />

Enzyms Tyrosinkinase<br />

im Insulinrezeptor herabgesetzt<br />

Praxis<br />

Damals wie heute wird durch diese<br />

Düfte versucht, eine meditative Versenkung<br />

zu erreichen, wie sie bei<br />

Naturvölkern im Himalaja auch heute<br />

noch im Rahmen von Heilungszeremonien<br />

praktiziert wird. Aber auch<br />

Krankenhäuser in Deutschland unterstützen<br />

mittlerweile den Heilungsprozess<br />

bei ihren Patienten mittels<br />

einer gezielten Aroma-Therapie, die<br />

von geschultem Personal begleitet<br />

wird.<br />

Zusammenfassend ist<br />

festzustellen:<br />

Wirkungsweisen und Wirksamkeit der<br />

ätherischen <strong>Öle</strong> sind aus Sicht der<br />

Naturwissenschaft seit dem Altertum<br />

bekannt und nun durch zahlreiche<br />

experimentelle und wenige klinische<br />

Studien im Sinne einer rationalen<br />

Phytotherapie nachgewiesen. Insbesondere<br />

bei der Anwendung als<br />

physiologisch interessante Duftstoffe<br />

(man spricht dabei meist nicht von<br />

ätherischen <strong>Öle</strong>n, sondern von Duftstoffen<br />

im Sinne der klassischen<br />

Aroma-Therapie) bedarf es noch etlicher<br />

wissenschaftlicher Untersuchungen.<br />

Es sollte aber seitens der Heilberufe<br />

mehr auf solche Besonderheiten<br />

geachtet werden.<br />

und die Insulinwirkung beeinträchtigt.<br />

Ein Magnesiummangel trägt deshalb<br />

auch zur Entstehung einer Insulinresistenz<br />

bei. In einer randomisierten,<br />

placebokontrollierten Doppelblindstudie<br />

wurde bei Typ-2-Diabetikern<br />

mit erniedrigtem Serum-Magnesiumspiegel<br />

die Auswirkung einer oralen<br />

Magnesiumsupplementierung mit 600<br />

mg Magnesium pro Tag auf die<br />

Insulinempfindlichkeit und auf die<br />

Stoffwechselkontrolle untersucht.<br />

Die Studie zeigte deutlich den<br />

Nutzen einer hoch dosierten oralen<br />

Magnesiumsupplementierung als Begleittherapie<br />

von Typ-2-Diabetikern,<br />

die mit dem oralen Antidiabetikum<br />

252<br />

Ein Kombinationspräparat, das<br />

nicht nur additive <strong>pharmakologische</strong><br />

Aspekte berücksichtigt, sondern auch<br />

olfaktorische Parameter, besitzt gegenüber<br />

einem monoätherischen Öl<br />

erfahrungsgemäß einige Vorteile. Mit<br />

dem St. Johanser Wildkräuteröl<br />

special K besitzen wir ein solches<br />

sinnvoll zusammengesetztes Kombinationspräparat.<br />

Die Hauptkomponente<br />

ist 83 % arzneibuchkonformes<br />

Pfefferminzöl, das mit 0,9 % natürlichem<br />

Menthol, 6 % cineolreichem<br />

Eukalyptus-, 2,4 % Wacholderbeeröl<br />

und 0,2 % natürlichem Kampfer verstärkt<br />

wird im <strong>pharmakologische</strong>n<br />

Sinne. Die olfaktorischen Aspekte<br />

werden durch Orangenschalen-, Pomeranzenblüten-,<br />

Citronell-, Lavendelblüten-,<br />

Nelken-, Latschenkiefer- und<br />

Thymianöl (insgesamt 4,8 %) mitberücksichtigt<br />

im Sinre der Aromatherapie.<br />

Literatur beim Verfasser. Eine Übersicht<br />

zu den bisher erschienenen 14<br />

Mitteilungen sind in der Ärztezeitschrift<br />

für Naturheilverfahren 43. Jg.,<br />

Heft 11, S. 704, 2002 nachzulesen.<br />

Anschrift des Verfassers:<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Schilcher<br />

Zaumberg 25<br />

87509 Immenstadt/Allgäu<br />

Tel./Fax: 0 82 23 / 72 52<br />

Glibenclamid aus der Klasse der Sulfonylharnstoffe<br />

behandelt werden und<br />

erniedrigte Serum-Magnesiumspiegel<br />

aufweisen. Es kam zu einem signifikanten<br />

Anstieg des Serum-Magnesiumspiegels,<br />

die Insulinsensitivität<br />

und die Kontrolle des diabetischen<br />

Stoffwechsels wurden verbessert. Die<br />

Studie belegt erneut die wesentliche<br />

Bedeutung von Magnesium für die<br />

insulinvermittelte Glukoseaufnahme<br />

in die Zelle.<br />

Rodriguez-Moran M, Guerrero-Romero F: Oral<br />

magnesium supplementation improves insulin<br />

sensitivity and metabolic control in type 2<br />

diabetic subjects. Diabetes Care 26: 1147-1152<br />

(2003)<br />

Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 45, 5 (2004)

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