AFAG Mitteilungen 1 2011

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Aus der Familienforschung: Bier für den mittleren Westen der USA In Gussenstadt stand die Wiege der Bierbrauer Bob Hansen schreibt 2008 in seinem Bericht „Tipping a glass to an early Burlington brewmaster“ (Trinke ein Glas auf den frühen Braumeister von Burlington) in der Zeitung „The Hawk Eye“ aus Burlington IOWA: „Bevor Bosch da war, war es Ödland mit schalen, bitteren Gebräuen mit hohem Alkoholgehalt und der Garantie, selbst die stärkste Leber zu schädigen. Aber nach Bosch war es ein fröhliches Land mit schönem, schmackhaften und süffigem bayrischen Bier, das die Erschließung des Westens viel erfreulicher machte.“ Bob Hansen schrieb in seinem Bericht über einen George Bosch, welcher als gelernter Schreiner ohne Erfahrung im Brauereigewerbe seine Brauerei eröffnete und führte. Was Bob Hansen 2008 nicht gewusst hat , es handelte sich bei den Brauereigründern um zwei Vettern, beide mit dem Namen Georg Melchior Bosch, der eine Schreiner der andere Bierbrauer. Wer war es nun wirklich, der das gute Bier in den mittleren Westen der USA brachte? Begonnen hat alles mit dem ersten von insgesamt zwölf aus dem Familienclan Bosch aus Gussenstadt nach Amerika ausgewanderten: Georg Melchior Bosch geboren am 25. Januar 1822 in Gussenstadt als uneheliches Kind des späteren Kronenwirtes Georg Melchior Bosch und Catherina geborene Jooß. Er erlernte das Schreinerhandwerk und legte seine Meisterprüfung in Stuttgart ab. 1843 wurde er zum Millitär eingezogen, dort diente er aktiv bei der Kavallerie. Er wanderte 1847 nach Amerika aus, wo er sich am 19. Oktober 1847 in Chicago bei Capt. Sibly zum 5. Inf. Regiment für den Mexikokrieg meldet und am 1. August 1848 wieder entlassen wird. Er arbeitete in Chicago bis zum Frühjahr 1850. Im Jahre 1848 folgte ihm sein Vetter, der Bierbrauer Georg Melchior Bosch, geboren am 4. Mai 1821 in Gussenstadt als erstes Kind des Lammwirtes und Brauereibesitzers Johann Leonhard Bosch und Catharina geborene Bosch. Er kam über Le Havre mit dem Schiff „Onward“ am 23. August 1848 in New York an, sein Weg führte ihn zu seinem Vetter nach Chicago. Ab Frühjahr 1850 arbeiten beide zusammen in Naperville, Illinois bei dem aus Geiselbach bei Aschaffenburg stammenden Brauereibesitzer Peter Stenger. Der Bierbrauer Georg Melchior Bosch heiratete in Naperville am 5. November 1850 die Tochter seines Chefs Maria Anna Stenger, geboren am 6. Mai 1824 in Geiselbach. Schon im May 1851 zogen die Vettern nach Burlington, Iowa um dort ihr eigenes Geschäft anzufangen. In der 518 South Main Street mieteten Sie ein kleines schindelbedecktes Haus und begannen Malz herzustellen für die Martin Destellerie, die daraus Whisky herstellte. Aber schon 1852 blieben Sie auf ihrer Ware sitzen, da ihr einziger Kunde das Geschäft aufgab weil viele in Burlington ihren eigenen Whisky herstellten. Auf einem großen Bestand von Malz sitzend besannen sich die beiden ihrer Wurzeln und fingen an, ihr eigenes Bier zu brauen. Der Schreiner fertigte die Bottiche, Kessel und Fässer und der andere machte sich daran, das erste Bier zu brauen. Schon im ersten Jahr lieferten sie über 500 Fässer in die verschiedenen Tavernen in Burlington. Da sie sich weder Pferd noch Wagen leisten konnten trugen, sie das Bier auf der Schulter durch die Stadt. Ihr damaligen Werbespruch war „Bier frisch von der Schulter“. Das Geschäft florierte schnell, das Geschäft wuchs mit der Stadt. Schon 1853 konnte eine neue Brauerei gebaut werden. Aber schon 1855 trennten sich die Wege der beiden. Es ist nicht bekannt warum sich die beiden trennten. Es ist aber zu vermuten, dass auf Grund des gestiegenen Bierverbrauchs es nötig war sich zu vergrößern. Und da beide zwischenzeitlich eine Familie gegründet hatten, beschloss man sich zu trennen. Der Schreiner Georg Melchior Bosch betrieb die kleine Brauerei weiter, er heiratete am 22. Februar 1852 in Burlington, Iowa Carolina Mertz, geboren am 28. November 1829 in Bayern. Als 1871 ein Feuer großen Schaden anrichtete erhielt er von der Feuerversicherung aber auf Grund des großen Feuers in Chicago 5 Tage später nur 10.000 Dollar ausbezahlt. Die Familie verlor 30.000 Dollar, konnte aber die Brauerei sehr schnell wieder aufbauen da Burlington einen großen Durst nach Bier hatte. Er setzte sich 1881 zur Ruhe und verkauft die Gebäude an die Chicago‐Burlington & Quincy Railroad nachdem keines der 3 noch lebenden Kinder die Brauerei übernehmen wollte. Er lebte bis zu seinem Tod am 26. Oktober 1911 in der South Main Street in Burlington, Iowa. 8
Aus der Familienforschung: Gutes Bier für den mittleren Westen der USA In Gussenstadt stand die Wiege der Bierbrauer Georg Melchior Bosch der Bierbrauer, gründete 1855 eine Mälzerei der er eine eigene Brauerei anschloss, welche den Namen „Western Steam Brrewery“ bekam. gründete dort mit diesen eine Malz‐ und Kornhandlung. Er starb am 21. April 1891 in Davenport, Iowa. Bis 1882 führten die beiden Brüder Adolph und Berthold die Brauerei danach Bertold alleine. Adolph unterstützte seinen Bruder Carl Georg (Charles) in der Malz‐ und Kornhandlung in Davenport. Als Vater Georg Melchior sich zur Ruhe setzte wurde die Firma getrennt. Der Kornhandel firmierte als Bosch‐Ryan Grain Co. mit Edgar H. Ryan als Teilhaber, welche bis 1906 Bestand hatte. Der Malzhandel firmierte sich als Northwestern Malting & Construction Co. in Davenport mit Bruder Adolph als Teilhaber. Diese Firma wurde von den Bosch Brüdern bis 1901 geführt. Adolph, welcher im April 1879 Phillippina M. Pilger heiratete mit der er 2 Kinder hatte zog, nach dem er sich zur Ruhe setzte, nach Peoria, Illinois. Er unternahm zwei Europareisen mit seiner Familie und verbrachte seinen Lebensabend in San Diego, Californien wo er am 28. Mai 1914 starb und auf dem Mt. Hope Friedhof begraben wurde. Carl Georg (Charles) blieb in Davenport und heiratete 1902 Bertha Eliel. Mit ihr hatte er 1903 eine Tochter, welche aber 1904 starb. Nachdem er sich zur Ruhe setzte unternahm er mit seiner Frau mehrere Reisen nach Europa. 1910 wohnten sie in Cedar Rapids, Linn, Iowa und 1920 in Peoria, Illinois bevor sie Anfang der 1930er Jahre nach San Diego, California zogen. Er starb am 25. Februar 1938 und ist auf dem Oakdale Friedhof in Die Brauerei Bosch im Jahre 1873 (Atlas Des Moines County 1873 von A.T. Andreas) Er erbaute einen Gebäudekomplex mit Mälzerei, Brauhaus, Abfüllhaus, Eiskeller, Lagerhalle und Ställen sowie einem Biergarten mit eigenem See, der im Winter für die Eisgewinnung genutzt wurde. Der Biergarten mit seiner kostenlosen Verpflegung wurde ein beliebtes Ausflugsziel für die Einwohner von Burlington. Der Bierbrauer Georg Melchior Bosch übergab 1868 einen Teil der Brauerei an seinen Sohn Adolph Bosch, geboren am 22. Juli 1851 in Burlington, Iowa. Den anderen Teil erhielt 1870 sein Sohn Berthold Bosch, geboren 1853. 1874 verbrauchte die Stadt mit ungefähr 22.000 Einwohnern ca. 314.000 Gallonen Bier (11.826 Hektoliter) die zwischenzeitlich in 6 Brauereien gebraut wurden, wobei die Western Steam Brauerei, die Brauerei von Werthmüller sowie die von Ende mit jeweils um die 59 bis 60.000 Gallonen die größten Lieferanten waren, dahinter folgten die Brauereien von Caspar Heil mit 55.000 Gallonen, Georg Melchior Bosch (Schreiner) mit 49.000 Gallonen und die von Metzger mit 31.000 Gallonen. Der Bierbrauer Georg Melchior Bosch war ein wohlhabender Mann geworden der es sich leisten konnte zweimal nach Deutschland zu reisen, das erste Mal 1871 mit Sohn Berthold um seinem dort in Ausbildung stehenden Sohn Carl Georg (Charles), geboren am 3. März 1856 in Burlington, Iowa zu besuchen und 1874 zusammen mit Frau und Tochter Lilie E. Bosch, geboren 1859 in Burlington, Iowa. Bis 1880 wohnte er in Burlington, Iowa. 1881 zog er mit Frau, Sohn Carl Georg (Charles) und der Tochter Lilie E. nach Davenport, Iowa und Davenport, Iowa zusammen mit seiner Frau, die 1934 starb, begraben. Die Western Steam Brauerei wurde bis 1888 von Berthold Bosch geführt, welcher 1878 Augusta Schultz heiratet. Mit ihr hatte er 3 Kinder die alle nicht im Brauereigeschäft arbeiten wollten, deshalb verkaufte er die Firma an den Schwager seiner Frau Martin Moehn, welcher die Brauerei am selben Standort bis 1906 weiterführte. Berthold Bosch starb im Jahre 1892, Moehn erbaute 1903 eine neue Brauerei in der Osborne Street, welche bis 1917 bestand hatte. Was aus den erwähnten 10 anderen Bosch Familienmitgliedern geworden wird im Buch „Von der Alb ra nach Amerika“ das in ca. 2 Jahren erscheinen wird zu lesen sein. 9
Seite 1 und 2: Fils und Alb Mitteilungen des Arbei
Seite 3 und 4: Aus unserem Archiv Ortsfamilienbüc
Seite 5 und 6: Aus der Familienforschung: 115 Jahr
Seite 7: Aus der Familienforschung: Auswande
Seite 11 und 12: Auf den Spuren von Auswanderern: Au

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