AFAG Mitteilungen 1 2011

Projekte:
Auswanderer nach Amerika
Viele Bewohner der von unserem Verein bearbeiteten Orte sind
zwischen dem ausgehenden 18. und dem beginnenden 20.
Jahrhundert aus den unterschiedlichsten Gründen nach Amerika
ausgewandert. Als der heutige Vorsitzende unseres Vereins,
Willi‐Martin Jäger, im Jahre 2003 sein Ortsfamilienbuch Gussenstadt
veröffentlicht hatte, stellte sich ihm die Frage, was aus
den rund 150 Auswanderen geworden ist. Seit dieser Zeit arbeitet
er nun an der Erforschung dieser Auswanderer. Bei seinen
Forschungen stellte er immer wieder fest, dass auch aus anderen
Orten unseres Gebietes Personen zusammen mit den Gussenstadtern
ausgewandert sind. Diese Arbeit ist der Grundstock
für eine Auswandererdatenbank unseres Vereines. Derzeit beschäftigt
sich unser Mitglied Martin Storz mit den Auswanderern
der Stadt Geislingen an der Steige.
Durch Anfragen aus USA erhalten wir auch immer wieder Hinweise
von Nachkommen einzelnen Auswanderer. Diese Daten
werden ebenfalls in unsere Datenbank mit einfließen. Nach und
nach werden wir unsere Datenbanken der einzelnen Orte nach
diesen Auswanderern durchsuchen und in die Auswandererdatenbank
aufnehmen.
Wir suchen ständig nach weiteren Informationen zu Auswanderern,
Briefe, Bilder usw.!
Wer solche Informationen von Auswanderern in seinem Familienbesitz
hat wird gebeten, sich mit uns in Verbindung zu setzen.
Wir würden uns freuen, wenn unsere Auswandererdatenbank
durch ihre Mithilfe weiter wachsen würde.
Dass schon der kleinste Hinweis hilfreich sein kann, ist mir bei
der Bearbeitung der Gussenstadter Auswanderer aufgefallen.
Ich stieß in einem alten Brief vom 29. September 1895, den
Melchior Jäger aus Burlington, Iowa an seine Schwägerin in
Gussenstadt schreibt, auf folgenden Satz: „Liebe Schwägerin.
Ich muss Dich erst mal um Entschuldigung
bitten, dass ich so lange nicht
geschrieben habe, und dass ich bei
der Magdalena keinen Gruß geschickt
habe, kam daher, dass ich Sie vor ihrer
Abreise von hier gar nicht gesehen
habe, und somit auch keinen Gruß mit
Ihr schicken konnte.“ Jetzt stellte sich
mir die Frage, um welche Magdalena
handelt es sich? Nachdem es eine
Magdalena sein musste, welche auch
seine Schwägerin kannte und nach
Gussenstadt reiste, kam nur eine von
den 3 aus Gussenstadt ausgewanderten
Magdalenas in die engere Auswahl.
Also begann ich die Suche nach
der unbekannten Magdalena. Nachdem
sie nach Deutschland gereist sein
soll war anzunehmen, dass sie auch
wieder zurückreiste. Und tatsächlich
ist in den Schiffslisten von 1895 eine
Magdalena Schmidt aus Burlington, Iowa zu finden, welche am
30. Juli 1895 mit dem Schiff „Friesland“ von Antwerpen zurück
nach New York kommt. Sie ist 46‐jährig und deutscher Abstammung.
Diese Magdalena Schmidt findet man auch wieder im
Census von 1900 mit dem Geburtsdatum Mai 1849, wohnhaft
in Flint River, West Burlington, Des Moines, Iowa zusammen mit
Fred W. Taeger und ihrer Tochter Anna K. Taeger sowie ihrem
Sohn Edward L. Schmidt. Das Geburtsdatum lässt auf Magdalena
Bosch schließen. Glücklicherweise gibt es im Staate Iowa
den Census von 1925, in dem neben dem Vater auch die Mutter
mit Mädchenname angegeben wurden. Hier finden wir bei ihrem
Sohn Edward L. Schmidt als Mutter Magdalena Bosch und
als Vater Henry Schmidt. Mit diesen zwei Daten kann mit Bestimmtheit
gesagt werden, dass es sich hier um die aus Gussenstadt
stammende Magdalena Bosch handelt, zumal ihr Halbbruder
Johann Georg Bosch auch in Burlington wohnte. Wäre ich
diesem Hinweis nicht gefolgt, hätte ich nie erfahren, wo die
unter ihrem Mädchennamen Magdalena Bosch ausgewanderte
gewohnt und gelebt hat!
Infos über Auswanderer senden Sie bitte an:
Arbeitskreis Familien‐ und Ahnenforschung e.V
Geislingen/Steige 1. Vorsitzender
Willi‐Martin Jäger Bühlstr. 41
89547 Gerstetten‐Gussenstadt Tel. 07323 919136
E‐Mail willi‐martin@jaeger‐gussenstadt.de
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