08.12.2012 Aufrufe

Dienstleistungsbericht 2011

Dienstleistungsbericht 2011

Dienstleistungsbericht 2011

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Dienstleistungsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord


Inhaltsverzeichnis<br />

Auf einen Blick − Das Jahr <strong>2011</strong> ............................................................4<br />

Versicherungsfälle ..............................................................................7<br />

Bemerkenswerte Unfälle <strong>2011</strong> ........................................................... 10<br />

Jahresrechnung <strong>2011</strong> ......................................................................... 13<br />

Prävention ........................................................................................ 15<br />

Öffentlichkeitsarbeit ......................................................................... 21<br />

Selbstverwaltung .............................................................................23<br />

Geschäftsführung und Verwaltung .................................................... 25<br />

Ausblick ...........................................................................................26<br />

Impressum .......................................................................................27


Das Jahr <strong>2011</strong><br />

Die Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord stellt für die Feuerwehrangehörigen in den Bundesländern Freie und Hansestadt<br />

Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein einen soliden gesetzlichen Unfallversicherungsschutz bereit. Darüber<br />

hinaus zählt die Kasse bei den Mehrleistungen und ergänzenden Leistungen zur Spitzengruppe unter den öffentlichen<br />

Unfallversicherungsträgern. Besonderes Augenmerk richtet die Kasse auf eine maßgeschneiderte Prävention im Feuerwehrdienst.<br />

Dabei geht sie auch neue Wege, die Beachtung finden. Die Mitarbeiter der Kasse zählen hier bundesweit zu gefragten<br />

Fachleuten.<br />

Das Unfallgeschehen verharrte im Berichtsjahr<br />

weiter auf hohem Niveau. Das lag<br />

einerseits am Einsatzgeschehen der Feuerwehren<br />

im Geschäftsgebiet, andererseits<br />

erneut an den schlechten Witterungsbedingungen.<br />

Die Wintermonate mit Eis und<br />

Schnee forderten mit vielen Unfällen ihren<br />

Tribut. Der HFUK Nord wurden <strong>2011</strong> insgesamt<br />

2.042 Versicherungsfälle (Arbeitsunfälle<br />

und Berufskrankheiten) angezeigt.<br />

Bedauerlicherweise verunglückte ein<br />

Auf einen Blick<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> war erneut ein Todesfall zu<br />

beklagen. Auf dem Weg zur Sprechfunkerausbildung<br />

kam ein Mannschaftstransportwagen<br />

der Freiwilligen Feuerwehr<br />

K. von der Straße ab und prallte seitlich<br />

gegen einen Baum. Das Unfallgeschehen<br />

forderte auch mehrere Verletzte. Die<br />

Zahl der Versicherungsfälle ist <strong>2011</strong> mit<br />

annähernd 2.000 angezeigten Unfällen<br />

und Berufskrankheiten nahezu konstant<br />

geblieben. Dies gilt insbesondere für die<br />

Leistungsausgaben. Auch wenn die Aufwendungen<br />

insgesamt gut fünf Prozent<br />

unter den geplanten Haushaltsansätzen<br />

liegen, sind die Aufwendungen in Teilbereichen<br />

wie Zahnersatz, stationäre Heilbehandlung<br />

oder Verletztengeld weiter massiv<br />

angewachsen. Wie beschlossen und<br />

geplant schlugen auch höhere Mehrleistungen<br />

in <strong>2011</strong> zu Buche. Die Beiträge zum<br />

Spitzenverband DGUV steigen weiter. Eine<br />

erfreuliche Entwicklung zeigen hingegen<br />

die Dienstleistungskosten der HFUK Nord.<br />

Sie blieben wie in den Vorjahren unter den<br />

Ansätzen des Haushaltsplanes.<br />

Der Einsatz- und Übungsdienst in der Freiwilligen<br />

Feuerwehr zählt im Bereich des<br />

öffentlichen Dienstes zu den gefahrvollsten<br />

Tätigkeiten. Deshalb haben Prävention<br />

und gesundheitliche Prävention bei der<br />

Feuerwehrangehöriger bei einem Unfall<br />

mit einem Mannschaftstransportwagen<br />

tödlich. Die Mitarbeiter der Kasse waren<br />

bereits am gleichen Tag an der Unfallstelle<br />

und leiteten das Feststellungsverfahren<br />

ein. Noch vor der Beisetzung des Feuerwehrmannes<br />

konnte der Rentenbescheid<br />

an die Hinterbliebenen überbracht werden.<br />

Auch ein Stück Solidarität.<br />

Nach den steigenden Kosten der Vorjah-<br />

HFUK Nord einen hohen Stellenwert. Auf<br />

der Grundlage der Prävention-Konzeption<br />

2012 wurde ein neuer Mitarbeiter (Bachelor<br />

of Science) für die Landesgeschäftsstelle<br />

Hamburg eingestellt. Nach der zweijährigen<br />

Ausbildung zur Aufsichtsperson<br />

sollen von Hamburg aus auch die Kreise<br />

Pinneberg, Segeberg und Hzgt. Lauenburg<br />

betreut werden.<br />

Ein Schwerpunkt des Jahres <strong>2011</strong> bildete<br />

die Sozialwahl am 1. Juni. Regelmäßig<br />

nach sechs Jahren werden die Gremien der<br />

Selbstverwaltung bei sämtlichen Sozialversicherungsträgern<br />

neu gewählt, so auch<br />

bei der HFUK Nord. Schon vor dem Wahltag<br />

konnte der Wahlausschuss der Kasse<br />

jedoch feststellen, dass die eingereichten<br />

Vorschlagslisten der kommunalen Kostenträger<br />

und auch der Landesfeuerwehrverbände<br />

und der übrigen Versicherten nicht<br />

mehr Wahlbewerber enthielten als nach der<br />

Satzung zu wählen wären. Deshalb konnte<br />

der Wahlausschuss vorzeitig feststellen,<br />

dass eine echte Wahlhandlung entfällt<br />

und dem Bundeswahlbeauftragten eine<br />

„Friedenswahl“ zu melden war. Die konstituierenden<br />

Sitzungen der neu gewählten<br />

Vertreterversammlung und des Vorstandes<br />

fanden am 25. August <strong>2011</strong> in Kiel statt.<br />

re kam es im Leistungsbereich insgesamt<br />

zu einer Entspannung. Obwohl in Teilbereichen<br />

weiter höhere Ausgaben getätigt<br />

werden mussten, blieben die Gesamtaufwendungen<br />

der Kasse unter den Ansätzen<br />

der angepassten Haushaltsplanung <strong>2011</strong>.<br />

Bei den Kosten für Zahnersatz, stationäre<br />

Heilbehandlung und Verletztengeld reichten<br />

die Haushaltsansätze allerdings auch<br />

in <strong>2011</strong> nicht aus. Höhere Aufwendungen<br />

sind bei den Waisenrenten und den Mehr-<br />

Eine eigene Feuerwehr-Unfallkasse in<br />

Mecklenburg-Vorpommern hatten sich die<br />

Feuerwehren nach der Wende auf die Fahnen<br />

geschrieben. 20 Jahre danach lud die<br />

HFUK Nord für den 11. Mai <strong>2011</strong> nach<br />

Schwerin, um Bilanz zu ziehen. Rückwirkend<br />

zum 1. Januar 1991 wurde die Feuerwehr-UnfallkasseMecklenburg-Vorpommern<br />

derzeit vom Sozialministerium<br />

errichtet; der Geschäftsbetrieb startete<br />

offiziell am 1. Juni 1991 in der jungen Landeshauptstadt<br />

Schwerin. Diese Aufbauleistung<br />

wurde im Rittersaal des Finanzministeriums<br />

nicht nur von der deutschen<br />

Feuerwehrspitze, sondern auch von Vertretern<br />

des Bundessozialministeriums<br />

(BMAS) und der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern<br />

gewürdigt.<br />

Mit dem FUK-Forum Sicherheit „Faktor<br />

Mensch vs. Faktor Technik“ rufen sich die<br />

Feuerwehr-Unfallkassen in der Fachwelt<br />

wieder als Spezialisten der Prävention in<br />

Erinnerung. Gut 250 Teilnehmer aus der<br />

Bundesrepublik sind Gäste des FUK-Forums<br />

in der Handelskammer Hamburg. Als Mitglied<br />

der Arbeitsgemeinschaft der Feuerwehr-Unfallkassen<br />

hat die HFUK Nord die<br />

Federführung für Organisation und Durchführung<br />

der renommierten Fachtagung.<br />

leistungen zu Verletztengeld und Renten<br />

zu verzeichnen. Als erfreuliches Ergebnis<br />

ist festzuhalten, dass die Dienstleistungskosten<br />

(Personal- und Verwaltungskosten)<br />

im Berichtsjahr erneut unter den Haushaltsansätzen<br />

blieben. Einziger Wermutstropfen<br />

waren die steigenden Beiträge<br />

zum Spitzenverband DGUV.<br />

Während die Haushaltsplanung <strong>2011</strong> von<br />

einer Betriebsmittelentnahme in Höhe<br />

von rund 260.000 € zum Ausgleich der<br />

Jahresrechnung ausgegangen war, sah<br />

die tatsächliche Kostenentwicklung günstiger<br />

aus. Das Rechnungsergebnis zum<br />

31.12.11 sieht keine Entnahme, sondern<br />

eine Zuführung in Höhe von 226.000 €<br />

vor. Zu diesem guten Ergebnis haben auch<br />

die gesteigerten Regresseinnahmen beigetragen.<br />

In einem Fall konnte die Kasse<br />

rund 174.000 € vom Versicherer des Schädigers<br />

vereinnahmen. Diese Einnahmen<br />

sind zwar erfreulich, jedoch nicht planbar.<br />

Dennoch versetzen höhere Einnahmen<br />

und geringere Ausgaben die Kasse in die<br />

Lage, die Betriebsmittel nicht in der Höhe<br />

abschmelzen zu müssen, wie sich noch im<br />

Frühjahr <strong>2011</strong> abzeichnete. Für die Kostenträger<br />

bleiben die Beiträge zur HFUK Nord<br />

damit planbar und ohne Überraschungen.<br />

Angesichts der weiter geführten Diskussion<br />

um die Finanz- und Eurokrise ist auch<br />

für das Jahr <strong>2011</strong> darauf hinzuweisen, dass<br />

die HFUK Nord keine Wertberichtigungen<br />

bei Kapitalanlagen vornehmen oder Aus-<br />

fälle hinnehmen musste. Oberste Maxime<br />

ist weiterhin der Grundsatz „Sicherheit vor<br />

Rendite“.<br />

Positive Bilanz nach 20 Jahren<br />

Der 11. Mai <strong>2011</strong> war der Tag, an dem in<br />

Schwerin Bilanz gezogen wurde. Unter der<br />

Überschrift „Zeitenwende – 20 Jahre Feuerwehr-Unfallkasse<br />

in Mecklenburg-Vorpommern“<br />

hatte die HFUK Nord in den Rittersaal<br />

des Finanzministeriums nach<br />

Schwerin eingeladen, um mit Feuerwehrführern,<br />

Ministerialen, Aufsicht, Mitarbeitern<br />

und Weggefährten eine Rückschau zu<br />

halten. Hierfür wurden nicht nur Redner<br />

eingeladen, sondern auch eine kleine Erin-<br />

Gesamtzahlen aller Versicherungsfälle<br />

<strong>Dienstleistungsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

nerungsschrift bereit gelegt. Obwohl die<br />

Feuerwehr-Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern<br />

nur sechs Jahre als eigenständiger<br />

Versicherungsträger existierte, sah es<br />

die Selbstverwaltung schon als sinnvoll<br />

an, zu prüfen, ob das „Experiment Feuerwehr-Unfallkasse“<br />

in Mecklenburg-Vorpommern<br />

auch nach 20 Jahren noch gelungen<br />

ist und von den derzeit Beteiligten<br />

Wort gehalten wurde.<br />

Wie sollte es anders sein: die Bilanz war<br />

positiv. Als Zeitzeugen traten Ehren-Landesbrandmeister<br />

Rolf Schomann, der<br />

Ehren-Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes<br />

Hinrich Struve, DFV-Präsident<br />

Hans-Peter Kröger und der ehemalige<br />

Vorstandsvorsitzende Konsul a.D. Klaus R.<br />

Uschkoreit auf. Verstärkt wurde die Erinnerung<br />

von Ltd. Branddirektor Dieter Baguhn<br />

aus der Sicht des Innenministeriums Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Auch der damalige<br />

Leiter der Aufsicht, Theodor Bogenstätter,<br />

der die Feuerwehr-Unfallkasse wegen mangelnder<br />

Liquidität schon mal am Abgrund<br />

sah, wohnte der Feierstunde bei. Nicht<br />

zuletzt zollte Dr. Thomas Molkentin, Referent<br />

für die gesetzliche Unfallversicherung<br />

im Bundesministerium für Arbeit und Soziales,<br />

der Arbeit der Feuerwehr-Unfallkasse<br />

Respekt. Bereits am Vorabend hatte Innenminister<br />

Lorenz Caffier dem Vorstand der<br />

Feuerwehr-Unfallkasse seine Hochachtung<br />

ausgesprochen.<br />

2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong>


<strong>Dienstleistungsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong> verlief günstiger als erwartet<br />

Mit geringeren Aufwendungen im Leistungsbereich,<br />

konstanten Dienstleistungskosten<br />

und höheren Regresseinnahmen<br />

entwickelte sich das Geschäftsjahr<br />

<strong>2011</strong> günstiger als erwartet. Lediglich bei<br />

der Erstattung der Entgeltfortzahlung an<br />

private Arbeitgeber stiegen die Ausgaben<br />

dermaßen, dass die veranschlagten Haushaltsmittel<br />

für <strong>2011</strong> nicht ausreichten,<br />

obwohl noch Mittel aus 2010 eingesetzt<br />

wurden.<br />

Differenzierte Kostenentwicklung<br />

Bei näherer Betrachtungsweise ergibt sich<br />

bei den Leistungen ein differenziertes Bild.<br />

Während die Kontengruppen 40 bis 58<br />

insgesamt mit 214.604 € (95,61 %) unter<br />

dem Planansatz lagen, ergaben sich in<br />

Teilbereichen erhebliche Mehrausgaben.<br />

So lagen die Kosten für Zahnersatz bei<br />

156,73 %, die Kosten für Stationäre Heilbehandlung<br />

bei 114,97 % und die Ausgaben<br />

für Verletztengeld bei 101,15 %. Gestiegen<br />

sind auch die Aufwendungen für die Mehrleistungen<br />

zum Verletztengeld (Kto. 560 =<br />

130,60 % und Kto. 568 = 103,35 %). Dies<br />

sind jedoch gewollte Kostensteigerungen,<br />

die mit den beschlossenen Mehrleistungsbestimmungen<br />

zusammenhängen.<br />

Hier sind die Haushaltsansätze entsprechend<br />

anzupassen. Die neu eingeführte<br />

Mehrleistungen zu den Sachleistungen<br />

(„Upgrading“ bei Stationärer Heilbehandlung)<br />

hat sich bei den Kosten noch nicht<br />

ausgewirkt.<br />

Der Euro stand <strong>2011</strong> im Mittelpunkt der Politik<br />

Europas<br />

Rechnungsergebnisse zum 31.12.<strong>2011</strong><br />

Konto<br />

40-58<br />

59<br />

60<br />

61<br />

63<br />

67<br />

69<br />

70-71<br />

72<br />

73<br />

74<br />

75<br />

76<br />

77<br />

810/811<br />

Verwendung<br />

Leistungen<br />

Prävention<br />

Aufwen. f. Verm. der RL<br />

Vermögensaufwand<br />

Umlageunwirksam<br />

Vermögensaufwand<br />

Umlagewirksam<br />

Zuführungen<br />

VerwVermögen<br />

Altersrückstellungen<br />

Sonst. VermAufwand<br />

Persönliche<br />

Verwaltungskosten<br />

Allg. Sachkosten<br />

Kosten der Gebäude u.<br />

der bewegl. Einrichtung<br />

Aufwand f. d.<br />

Selbstverwaltung<br />

Vergütungen für<br />

Verwaltungsarbeiten<br />

Kosten<br />

der Rechtsverfolgung<br />

Kosten<br />

der Unfalluntersuchung<br />

Aufwand Erstattungen<br />

der Entgeltfortzahlung<br />

Ansatz<br />

EUR<br />

4.870.900<br />

912.250<br />

0<br />

5.600<br />

1.000<br />

58.000<br />

1.500<br />

598.700<br />

110.400<br />

102.400<br />

31.000<br />

78.400<br />

2.100<br />

1.500<br />

278.000<br />

31.12.11<br />

EUR<br />

4.656.295<br />

850.805<br />

0<br />

6.121<br />

6.892<br />

300.593<br />

577<br />

604.410<br />

94.149<br />

98.879<br />

35.495<br />

56.839<br />

225<br />

0<br />

295.404<br />

Abweichung<br />

EUR<br />

-214.604<br />

-61.444<br />

0<br />

521<br />

5.892<br />

242.593<br />

-922<br />

5.710<br />

-16.250<br />

-3.520<br />

4.495<br />

-21.560<br />

-1.875<br />

-1.500<br />

17.404<br />

Abweichung<br />

in %<br />

-4,41<br />

-6,74<br />

9,31<br />

589,23<br />

418,26<br />

-61,48<br />

0,95<br />

-14,72<br />

-3,44<br />

14,50<br />

-27,50<br />

-89,29<br />

-100,00<br />

6,26<br />

Versicherungsfälle<br />

Aufwand für Versicherungsfälle weiter<br />

auf hohem Niveau<br />

Die Annahme, dass die gestiegene Zahl<br />

der Versicherungsfälle und die gestiegenen<br />

Kosten im Leistungsbereich „Ausreißer“<br />

seien, wurde im Berichtsjahr<br />

<strong>2011</strong> endgültig widerlegt. Obwohl von<br />

der HFUK Nord mehr angezeigte Unfälle<br />

an andere Unfallkassen oder Berufsgenossenschaften<br />

wegen Unzuständigkeit<br />

abgegeben werden konnten, verblieben<br />

1. 8 Versicherungsfälle, für die die<br />

HFUK Nord einzutreten hatte. Die Zahl der<br />

Schwerfälle stieg auf 213.<br />

Kostensteigerungen durch Sparmaßnahmen<br />

Es ist weiterhin zu beobachten, dass die<br />

Zahl der Versicherungsfälle im langjährigen<br />

Mittel weitgehend konstant bleibt (Quantität<br />

der VSF), der von der Verwaltung zur<br />

erbringende Aufwand (Qualität der Reha)<br />

jedoch kontinuierlich steigt. Dies hat verschiedene<br />

Ursachen, die von Jahr zu Jahr<br />

mehr bei den Leistungsträgern kumulieren.<br />

So werden von den Spitzendverbänden<br />

der Leistungserbringer und der Leistungsträger<br />

Verträge abgeschlossen, vielfach<br />

jedoch nicht eingehalten. Auf Effizienz und<br />

Gewinn ausgerichtete Kliniken schaffen es<br />

heute häufig nicht mehr, eine vereinbarte,<br />

fristgerechte Berichterstattung an den<br />

Unfallversicherungsträger sicher zu stellen.<br />

Damit leidet natürlich auch die Heilverfahrenssteuerung<br />

der HFUK Nord. Die<br />

für die Berechnung der Entschädigungsansprüche<br />

notwendigen Gutachten der<br />

Ärzte lassen Monate lang auf sich warten,<br />

obwohl maximal sechs Wochen vereinbart<br />

sind. Weiter ist zu beklagen, dass für die<br />

festvereinbarten Gutachtergebühren vielfach<br />

nichts mehr läuft. Dies führt auch hier<br />

zu Kostensteigerungen.<br />

Aufgeklärte Versicherte – hoher Beratungsaufwand<br />

Die Rehabilitation Unfallverletzter ist ein<br />

zusammenhängendes System mit verschiedenen<br />

Akteuren, die – um den Erfolg<br />

der medizinischen Rehablitation und der<br />

beruflichen Teilhabe zu sichern – zielgerichtet<br />

zusammen arbeiten müssen. Verliert<br />

einer dieser Akteure – insbesondere<br />

am Anfang der Kette – an Tempo oder Qualität,<br />

kippt die gut gedachte Rehabilitation<br />

wie eine Reihe Domino-Steine. Dies spüren<br />

auch die Feuerwehrangehörigen, die<br />

heute aufgeklärter sind, als vor 20 Jahren.<br />

Jede ärztliche Diagnose wird im Internet<br />

„gegoogelt“ und „Wikipedia“ zu Rate gezogen.<br />

So kann es vorkommen, dass der oder<br />

die Unfallverletzte der HFUK Nord schon<br />

telefonisch eine Behandlung oder eine<br />

Spezialklinik vorschlägt, obwohl der Unfallsachbearbeitung<br />

noch gar kein Arztbericht<br />

vorliegt. Dies sind sicherlich noch Ausnahmen,<br />

aber die Tendenz ist steigend. Schon<br />

gar kein Verständnis haben die ehrenamtlich<br />

Tätigen für lange Wartezeiten in Unfallambulanzen<br />

mit ständig wechselnden<br />

Ansprechpartnern oder für die schon angesprochenen<br />

endlos langen Laufzeiten der<br />

notwendigen Gutachten. Dies zwingt die<br />

Sachbearbeitung ständig dazu, Unzulänglichkeiten<br />

zu erklären, deren Ursachen sie<br />

letztlich nicht abstellen kann. Soll heißen:<br />

ein Teil wertvoller Zeit geht damit verloren,<br />

den Versicherten die aktuellen Unzulänglichkeiten<br />

des Systems zu erläutern.<br />

Zahl der Schwerfälle gestiegen<br />

Die Zahl der im Berichtszeitraum angezeigten<br />

„Schwerfälle“ ist gegenüber den<br />

Vorjahren erheblich gestiegen. Waren es<br />

im gesamten Jahr 2009 noch 158 Schwerfälle,<br />

wurden in den ersten neun Monaten<br />

<strong>2011</strong> bereits 173 schwere Unfälle gemeldet.<br />

Gut ein Drittel sämtlich angezeigter<br />

Versicherungsfälle zog eine Arbeitsunfähigkeit<br />

von mehr als drei Tagen nach sich.<br />

Die angezeigten Versicherungsfälle verteilen<br />

sich wie folgt:<br />

Art der<br />

Verletzung<br />

BrillenschadenKörperschaden<br />

PTBS*)<br />

Zahnschäden<br />

Abgaben<br />

Zahl der<br />

Versicherungsfälle<br />

36 (44)<br />

1.578 (1.325)<br />

14 (6)<br />

10 (13)<br />

404 (154)<br />

Davon VSF<br />

mit Todesfolge<br />

*) PTBS = Posttraumatische/s Belastungsstörung /<br />

-syndrom<br />

Zahlen in Klammern sind Werte des Vorjahres<br />

--<br />

1 (1)<br />

--<br />

--<br />

--


Alle Leistungen – alle Probleme<br />

Als Quasi-Haftpflichtversicherung der<br />

Unternehmer (Städte und Gemeinden)<br />

leistet die HFUK Nord bei Arbeitsunfällen,<br />

Berufskrankheiten und arbeitsbedingten<br />

Gesundheitsgefahren nicht nur für sämtliche<br />

Körperschäden, sondern auch für<br />

die Wiederherstellung von Körperersatzstücken<br />

wie beispielsweise Brillen, wenn<br />

sie zum Unfallzeitpunkt vom Versicherten<br />

getragen und durch das Unfallereignis<br />

zerstört wurden. Wie die vorstehende<br />

Übersicht zeigt, halten sich diese Schäden<br />

jedoch in Grenzen. Dies gilt auch für<br />

die Anzahl der Zahnschäden, wobei diese<br />

wesentlich kostenträchtiger sind. Neben<br />

den reinen Kosten der medizinischen<br />

Rehabilitation übernimmt die HFUK Nord<br />

natürlich auch die Gewährung von Verletzten-<br />

und Übergangsgeldern, die Kosten<br />

8<br />

2.000<br />

1. 00<br />

1.000<br />

00<br />

0<br />

der Teilhabe am Arbeitsleben (Berufshilfe<br />

/ Umschulung) sowie die Gewährung von<br />

Renten an Versicherte oder deren Hinterbliebene.<br />

Damit ist die HFUK Nord in den<br />

drei großen Bereichen der Sozialversicherung<br />

(Krankenversicherung, Rentenversicherung<br />

und Arbeitslosenversicherung)<br />

tätig und muss zwangsläufig das Fachwissen<br />

vorhalten und mit den Problemen dieser<br />

Bereiche fertig werden. Dies erfordert<br />

ein ausgefeiltes Reha-Management mit<br />

gut geschulten Fachkräften.<br />

„Upgrading“ für Schwerverletzte<br />

Wer schläft auswärts im Hotel nicht lieber<br />

eine Klasse besser? Dies gilt nochmehr für<br />

den zwangsweisen Aufenthalt in einem<br />

Krankenhaus. Aus diesem Grunde hat die<br />

HFUK Nord zum 1. Januar <strong>2011</strong> ein „Upgra-<br />

Versicherungsfälle der Berichtsjahre 200 -<strong>2011</strong><br />

200 2010 <strong>2011</strong><br />

ding“ für Schwerverletzte als Sachleistung<br />

in die Mehrleistungsbestimmungen aufgenommen.<br />

Diese in der Vergangenheit<br />

im Ausnahmefall mögliche Besserstellung<br />

der Verletzten ist jetzt bei der HFUK Nord<br />

über die Mehrleistungen zur „Regelleistung“<br />

geworden. Während Versicherte normalerweise<br />

Anspruch auf die „allgemeine<br />

Pflegeklasse“ in Kliniken und Krankenhäusern<br />

haben, werden Schwerverletzte künftig<br />

gleich eine Stufe besser untergebracht.<br />

Damit soll der freiwillige und ehrenamtliche<br />

Einsatz der Feuerwehrleute bereits<br />

am Krankenbett honoriert werden. Da die<br />

Städte und Gemeinden bekanntermaßen<br />

es nun auch nicht „so dicke“ haben, gilt<br />

diese Regelung vorerst nur für Schwerverletzte<br />

mit einer Verletzung nach dem Verletzungsartenverzeichnis<br />

(VAV-Fälle).<br />

angezeigt<br />

zuständig<br />

entschädigt<br />

Das Unfallgeschehen im Focus<br />

Die HFUK Nord will beim Unfallgeschehen<br />

künftig näher hinsehen. Ab dem Jahr 2012<br />

sollen nicht nur die acht großen Blöcke von<br />

„Brandeinsatz“ über „Abwehr sonstiger<br />

Gefahren“ bis hin zu „Dienstlichen Veranstaltungen“<br />

oder „Sonstiges“ betrachtet<br />

werden. In Kooperation mit der FUK Mitte<br />

soll die Verschlüsselung derart verändert<br />

werden, dass nicht nur die Frage bei welcher<br />

Tätigkeit ein Unfall „passiert“ ist, sondern<br />

auch welche Randfaktoren mitgespielt<br />

haben, beantwortet werden. Die bisherige<br />

Aufschlüsselung des „zeitlich-organisatorischen<br />

Zusammenhangs“ in insgesamt 43<br />

Untergruppen soll mit Beginn des nächsten<br />

Jahres so erweitert werden, dass sie<br />

auch über die IT-Fachanwendung GUSO²<br />

weiter verarbeitet werden kann.<br />

Der „gefühlte Unfall“ und die Fakten<br />

Schon heute zeigt sich, dass der „gefühlte<br />

Unfall“ in Feuerwehrdienst anders aussieht,<br />

als der tatsächliche. Und während<br />

gutmeinende Beobachter die meisten<br />

Unfälle im Einsatzgeschehen vermuten,<br />

sind für die Kritiker Feuerwehrbälle und<br />

bis in den frühen Morgen andauernde<br />

Kameradschaftsabende die Unfallschwerpunkte.<br />

Wie immer liegt die Wahrheit eher<br />

in der Mitte (siehe Grafik auf Seite 20).<br />

Gut ein Viertel aller Unfälle passiert im<br />

Einsatzgeschehen, bei der Brandbekämpfung,<br />

der Technischen Hilfeleistung und<br />

der sonstigen Gefahrenabwehr. Also dort,<br />

wo es zur Sache geht. Die höchste Zahl<br />

aller Unfälle wird der HFUK Nord jedoch<br />

im Zusammenhang mit dem Übungs- und<br />

Schulungsdienst angezeigt. Bei ausgewerteten<br />

1.541 Unfällen waren es immerhin<br />

497. Erst dann kommen die „Dienstlichen<br />

Veranstaltungen“ mit 273 Unfällen, von<br />

denen allerdings 129 der Jugendfeuerwehr<br />

zuzuordnen sind. Nächster Block sind<br />

die „Einsatzunfälle“ mit insgesamt 414,<br />

gefolgt von 272 Unfällen beim Dienstsport.<br />

Die „Rote Laterne“ wird vom Arbeits- und<br />

Werkstattdienst mit 68 Unfällen gehalten.<br />

Damit zeigt sich, dass geplante Arbeiten<br />

ohne Hektik und ohne Witterungseinflüsse<br />

relativ sicher erledigt werden.<br />

28<br />

<strong>Dienstleistungsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Aufteilung der Versicherungsfälle in Leicht- und Schwerfälle<br />

213<br />

Leichtfälle (nicht entschädigungspflichtig)<br />

1.038<br />

Schwerfälle (meldepflichtig) Leichtfälle (nicht meldepflichtig)<br />

Leichtfälle (meldepflichtig)


<strong>Dienstleistungsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Bemerkenswerte Unfälle <strong>2011</strong><br />

Eisglätte: Erster Unfall <strong>2011</strong> – Erster Sturz<br />

Am 02.01.<strong>2011</strong> führte die Freiwillige Feuerwehr<br />

H., Lenzarbeiten durch. Beim In-Stellung-Bringen“<br />

der Tragkraftspritze rutschte<br />

ein Feuerwehrmann auf gefrorenem Untergrund<br />

aus und knickte mit dem linken<br />

Sprunggelenk um. Dabei zog er sich eine<br />

Sprunggelenks- und Wadenbeinfraktur zu.<br />

Es erfolgte der Transport mit dem Rettungswagen<br />

in das Universitätsklinikum<br />

Kiel. Dort wurde er versorgt und stationär<br />

aufgenommen.<br />

Der Unfallverletzte ist selbständiger Segelmacher.<br />

Die im März begonnene Arbeits-<br />

und Belastungserprobung musste zum<br />

24.03.11 abgebrochen werden, da es zu<br />

einer Ermüdungsfraktur im Verletzungsbereich<br />

kommen war. Nach konservativer<br />

Behandlung und der erneuten Durchführung<br />

einer dreiwöchigen stundenweisen<br />

beruflichen Wiedereingliederung trat zum<br />

27.06.11 volle Arbeitsfähigkeit ein. Eine<br />

Minderung der Erwerbsfähigkeit ist zu<br />

erwarten. Das Rentenfeststellungsverfahren<br />

dauert zurzeit an.<br />

Unfallkosten: 18. €<br />

Das lange Winterwetter führte auch <strong>2011</strong> zu<br />

vielen Unfällen<br />

10<br />

Hier wurde die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) zum Lebensretter!<br />

Zwei Brandverletzte forderten psychosoziale<br />

Notfallversorgung<br />

Eine Freiwillige Feuerwehr wurde im Januar<br />

<strong>2011</strong>, in den Morgenstunden, zu einem<br />

Brandeinsatz in ein Industrieobjekt gerufen.<br />

Die Feuerwehrangehörigen W. und P.<br />

waren als Angriffstrupp eingesetzt. Sie gingen<br />

im Kriechgang zu einem Produktionsofen<br />

vor, der als Ursache für die starke Verqualmung<br />

vermutet wurde. Nachdem W.<br />

den Hauptschalter des elektrisch betriebenen<br />

Ofens ausgeschaltet hatte, öffnete<br />

er die Tür, um nach dem Fehler zu suchen.<br />

Obwohl W. sofort versuchte, die Tür zu<br />

schließen, erfasste beide Feuerwehrmänner<br />

eine heftige Stichflamme. Verbrennungen<br />

1. bis 2. Grades im Gesicht- und<br />

Halsbereich, Oberarmen und Rücken<br />

waren die Folge. Glücklicherweise war nur<br />

eine vier- und vierzehntätige stationäre<br />

Behandlung erforderlich. Die Persönliche<br />

Schutzausrüstung (PSA) hat schwerere<br />

Verletzungsfolgen verhindert. Nach zwei-<br />

bzw. siebenwöchiger Arbeitsunfähigkeit<br />

konnten beide Unfallverletzte ihre berufliche<br />

Tätigkeit wieder aufnehmen. Rentenleistungen<br />

mussten nicht festgestellt werden.<br />

Unfallkosten: 18. €<br />

PSNV gefordert<br />

Die Situation, dass die eigenen Kameraden<br />

brennend aus dem Gebäude gelaufen<br />

waren und sich die Schutzkleidung<br />

vom Körper gerissen hatten, versetzte<br />

einige Einsatzkräfte in einen emotionalen<br />

Schockzustand. Das Team der „Feuerwehr-<br />

seelsorge / Psychosoziale Notfallversorgung“<br />

des Landes Schleswig-Holstein leistete<br />

umfangreiche Konfliktbewältigung in<br />

Form von Einzel- und Gruppengesprächen.<br />

Die Unfallverletzten selbst bedurften dieser<br />

Betreuung wider Erwarten nicht.<br />

Unglücklicher Sturz ließ beide Handgelenke<br />

brechen<br />

Im April <strong>2011</strong> nahm die Feuerwehrangehörige<br />

N. am wöchentlichen Sportdienst ihrer<br />

Wehr teil. Beim Rückwärtslaufen geriet sie<br />

ins Stolpern und bewegte reflexartig beide<br />

Arme nach hinten, um sich abzufangen,<br />

stürzte jedoch trotzdem zu Boden. Beim<br />

Aufprall knickte Sie mit beiden Handgelenken<br />

um, was zu beidseitigen Radiusfrakturen<br />

führte. Die ärztliche Erstversorgung<br />

erfolgte durch den Notarzt. Die weitere<br />

Behandlung erfolgte im Krankenhaus. Diagnose:<br />

Distale dislozierte Radiusextensionsfrakturen<br />

beidseits. Während der stationären<br />

Behandlung vom Unfalltag bis zum<br />

01.05.11 wurden beide Handgelenke mit<br />

winkelstabilen Platten versorgt. Da der<br />

Ehemann berufstätig ist und der Unfallverletzten<br />

beim An-/Auskleiden, Haarwäsche,<br />

Ganzkörperwäsche sowie bei den Aufgaben<br />

des täglichen Haushaltes (Waschen,<br />

Bügeln Putzen etc.) nicht helfen konnte,<br />

wurde der Verletzten eine Haushaltshilfe<br />

zur Seite gestellt und die Kosten hierfür<br />

übernommen. Die ärztliche Behandlung<br />

wurde am 09.08.11 abgeschlossen.<br />

Unfallkosten: 1 . 00 €<br />

Auf dem Heimweg mit dem Fahrrad auf<br />

Eisglätte ausgerutscht<br />

Der Unfallverletzte O. ist aktives Mitglied<br />

und Jugendfeuerwehrwart seiner Wehr.<br />

Nach dem Dienstschluss am 18.02.11 fuhr<br />

er mit dem Fahrrad nach Hause. Infolge<br />

von Eisglätte geriet er mit dem Fahrrad ins<br />

Rutschen und stürzte zu Boden. Festgestellt<br />

wurde zunächst eine Verstauchung<br />

des rechten Kniegelenks. Das erste Röntgenergebnis<br />

zeigte keinen Anhalt für eine<br />

frische knöcherne Verletzung. Die wegen<br />

der anhaltenden Schmerzen am 02.03.11<br />

durchgeführte Magnetresonanztomographie<br />

(MRT) des geschädigten Knies zeigte<br />

eine Partialruptur des hinteren Kreuzbandes<br />

mit hochgradiger traumatischer<br />

Schädigung. Zunächst folgte für drei<br />

Monate eine intensive krankengymnastische<br />

Übungsbehandlung zur Stabilisierung<br />

des Kniegelenkes (konservative<br />

Behandlung / EAP). Da der Unfallverletzte<br />

O. seine berufliche Tätigkeit als Maurer<br />

noch nicht wieder aufnehmen konnte und<br />

weiterhin eine Instabilität mit Belastungsbeschwerden<br />

bestand, erfolgte eine Nachuntersuchung<br />

im BG-Unfallkrankenhaus<br />

zur Abklärung der Beschwerden. Ab dem<br />

21.06.11 erfolgte stationäre Aufnahme mit<br />

erneuter intensiver Krankengymnastik.<br />

Gut zwei Wochen später wurde eine<br />

Arthroskopie des Knies mit anschließender<br />

intensiver Mobilisation durchgeführt.<br />

Später erfolgte eine hintere Kreuzbandersatzplastik<br />

rechts mit anschließender<br />

KSR-Maßnahme (komplexen stationären<br />

Rehabilitation).<br />

Unfallkosten: 3 .0 €<br />

Sturz vom Schwebebalken führte zu<br />

schwerwiegender Verletzung<br />

Im Juni <strong>2011</strong> nahm der Unfallverletzte M.<br />

am Sportdienst seiner Feuerwehr teil. Es<br />

wurden Übungen auf dem Schwebebalken<br />

absolviert. Beim Sprung vom Schwebebalken<br />

landete der Feuerwehrangehörige mit<br />

dem linken Fuß nur halb auf der Matte,<br />

knickte um und verdrehte sich das linke<br />

Bein. Nach der Erstversorgung wurde er<br />

mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus<br />

eingeliefert. Diagnostiziert wurde eine ver-<br />

Der Bruch des Volkmann’schen Dreiecks ist<br />

deutlich zu sehen<br />

schobene Wadenbeinschaftfraktur mit<br />

Ruptur des Syndesmosebandes links und<br />

Fraktur des hinteren Volkmann‘schen-Dreiecks.<br />

In der Zeit vom 10.06.11 bis 18.06.11<br />

erfolgte stationäre Heilbehandlung. Die<br />

verschobenen Brüche wurden reponiert<br />

und Osteosynthesematerial (12-Loch-Platte<br />

mit Stell- und Zugschrauben versorgt.<br />

Die ärztliche Behandlung wurde am<br />

27.09.11 vorerst abgeschlossen. Arbeitsunfähigkeit<br />

bestand vom 10.06.11 bis einschließlich<br />

28.09.11. Die Minderung der<br />

Erwerbsfähigkeit beträgt nach vorläufiger<br />

Schätzung über die 26. Woche nach dem<br />

Unfall hinaus 20 %.<br />

Unfallkosten ohne Rentenzahlung:<br />

.088 €<br />

Beim Kugelwurf auf einer nassen Plane<br />

ausgerutscht<br />

Der Feuerwehrangehörige L. nahm mit seiner<br />

Wehr am Amtsfeuerwehrfest zur 125-<br />

Jahrfeier der Freiwilligen Feuerwehren teil.<br />

Im Anschluss an den offiziellen Teil der Veranstaltung<br />

wurden Geschicklichkeitsübungen<br />

durchgeführt. Bei einer dieser<br />

Übungen rutschte der Feuerwehrangehörige<br />

L. beim Wurf einer Kugel auf einer nassen<br />

Plane aus und stürzte dabei auf die<br />

rechte Schulterseite. Diagnostiziert wurde<br />

<strong>Dienstleistungsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

zunächst eine Verstauchung des rechten<br />

Schultergelenks mit Bluterguss und Zeichen<br />

eines Teilrisses der Supraspinatussehne.<br />

Während der stationären<br />

Behandlung vom 13.07.11 bis 20.07.11 wurde<br />

eine Arthroskopie der rechten Schulter<br />

durchgeführt, die einen Riss der Supraspinatussehne<br />

rechts und eine Verrenkung<br />

der langen Bizepssehne rechts zeigte.<br />

Unfallkosten: 13.110 €<br />

Stichverletzung führt zu teilweiser Handversteifung<br />

Der Feuerwehrangehörige F. hatte im Jahr<br />

2009 während eines Brandeinsatzes in<br />

einen rostigen Nagel gegriffen und sich<br />

eine Stichverletzung in der linken Hand<br />

zugezogen. Nach stationär versorgter<br />

Infektarthritis kam es drei Monate später<br />

zur Ausheilung.<br />

Nach erneut starker Schmerzbildung im<br />

Verletzungsbereich im Jahr <strong>2011</strong> wurde im<br />

Mai die Heilbehandlung wieder aufgenommen.<br />

Arbeitsunfähigkeit besteht seitdem<br />

durchgängig. Nach Beurteilung der Verletzungszeichen<br />

durch verschiedene Handchirurgen,<br />

wurde von den Ärzten eine teilweise<br />

Handgelenksversteifung vorgeschlagen.<br />

Mitte Juni <strong>2011</strong> erfolgte der chirurgische<br />

Eingriff. Eine MdE wurde nach<br />

Ausheilung der Verletzung mit 30 % eingeschätzt.<br />

Unfallkosten: 12. €<br />

Massenunfall auf der A 1<br />

Am 08.04.<strong>2011</strong> kam es zu einem Massenverkehrsunfall<br />

mit Toten und Verletzten.<br />

Viele der gerufenen Einsatzkräfte der Feuerwehren<br />

konnten die schrecklichen Bilder<br />

nicht verarbeiten. Von dem Einsatz<br />

wurden der Hanseatischen Feuerwehr-<br />

Unfallkasse Nord drei Unfälle mit Körperschäden<br />

und drei Posttraumatische Belastungsstörungen<br />

gemeldet.<br />

Unfallkosten: 2.3 €<br />

11


<strong>Dienstleistungsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Unsachgemäßer Umgang mit der Motorsäge:<br />

In den Daumen geschnitten<br />

Der Unfall ereignete sich am 27.06.<strong>2011</strong> mittags<br />

im Rahmen der Vorbereitung zur 125-<br />

Jahrfeier der Freiwilligen Feuerwehr. Feuerwehrmann<br />

E. wollte Eichenlaub für eine<br />

Girlande schneiden. Hierzu hatte sich E.<br />

auf einen landwirtschaftlichen Anhänger<br />

unter einer Eiche gestellt und hob die Säge<br />

an, um einen Ast abzusägen. Beim Durchsägen<br />

eines Astes hatte sich die Motorsäge<br />

zunächst kurz verhakt und schlug dann<br />

zurück. Infolge des unvermuteten Rückschlages<br />

rutschte E. mit der linken Hand<br />

vom Griff der Säge ab. Beim Zurückfallen<br />

der Säge auf den Ast, berührte er mit dem<br />

linken Daumen die Oberseite der auslaufenden<br />

Sägenkette. Nur weil die Säge vom<br />

Holz des durchgesägten Astes gestoppt<br />

wurde, durchtrennte sie den Daumen nicht<br />

vollständig.<br />

Die Behandlung der ausgedehnten Weichteilverletzung<br />

mit kompletter Durchtrennung<br />

des kurzen Daumenstreckers sowie<br />

teilweiser Durchtrennung des langen Daumenstreckers<br />

und Eröffnung des Grundgelenkes<br />

wurde notfallmäßig im Krankenhaus<br />

durchgeführt. Nach stationärer Behandlung<br />

erfolgte die Anlage einer Spezialdaumenschiene<br />

und mehrwöchige ambulante<br />

Behandlung. Der Arbeitsaufnahme nach<br />

gut acht Wochen schloss sich noch eine<br />

12<br />

krankengymnastische Übungsbehandlung<br />

an. Eine Minderung der Erwerbsfähigkeit<br />

resultierte nicht. Die Behandlung ist abgeschlossen.<br />

Unfallkosten: 8.8 €<br />

Brandbeschleuniger führte zu Brandverletzungen<br />

Anlässlich eines Dorffestes im August <strong>2011</strong><br />

sollte ein Lagerfeuer entzündet werden.<br />

Der Feuerwehrmann W. hatte die Aufgabe<br />

die Feuerstelle vorzubereiten. Beim Anzünden<br />

des Lagerfeuers kam es zu einer Stichflammenbildung.<br />

W. zog sich eine Verbrennung<br />

II. Grades im gesamten Gesicht und<br />

im Ohrbereich zu. Arbeitsunfähigkeit<br />

bestand bis zum 26.08.<strong>2011</strong>. Durch den<br />

technischen Aufsichtsdienst wurde ermittelt,<br />

dass Brandbeschleuniger zum Entzünden<br />

des Feuers verwendet wurde. Der<br />

Wehrführer und die Feuerwehr sind nochmals<br />

eindringlich darauf hingewiesen worden,<br />

dass Brandbeschleuniger zum Entzünden<br />

von Lagerfeuern o.ä. verboten<br />

sind. Erst unlängst hatte die HFUK Nord<br />

mit einer Plakataktion und verschiedenen<br />

Vorträgen auf die Gefahren beim Umgang<br />

mit Brandbeschleunigern hingewiesen.<br />

Unfallkosten: 2.2 €<br />

Wer nicht hören will … Trotz intensiver Information<br />

der HFUK Nord, werden immer wieder<br />

Brandbeschleuniger eingesetzt.<br />

Motorsägenketten werden auch Hobelzahnketten genannt. Aus gutem Grund!<br />

Jahresrechnung <strong>2011</strong><br />

Streben nach Sicherheit<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> war geprägt durch das Streben<br />

nach Sicherheit. Erstmals in der Geschichte<br />

der Bundesrepublik gingen Menschen<br />

auf die Straße, weil die gemeinsame Währung,<br />

der Euro, von Monat zu Monat an<br />

Stabilität verlor und die Diskussionen der<br />

Experten und „Weisen“ kein Ende nehmen<br />

wollte. Entscheidungen auf höchster<br />

Ebene werden von Mal zu Mal vertagt. Bis<br />

Ende Oktober <strong>2011</strong> nahm die Nervosität an<br />

den Finanzmärkten zu. Selbst die seriöse<br />

und solide Anlagepolitik der Sozialversicherungsträger<br />

geriet ins Wanken, wenn<br />

der Wert des Euro an sich in Frage gestellt<br />

wurde. Schließlich lauten fast sämtliche<br />

Schuldverschreibungen auf Euro. Der von<br />

der Politik dargestellte „Domino-Effekt“<br />

wurde zum Risiko, zumindest dann, wenn<br />

die Garantien für Rettungsschirme eingefordert<br />

werden.<br />

Verlässliche Partner<br />

In Zeiten wie diesen sind verlässliche Partner<br />

notwendig. Im „magischen Dreieck“<br />

Unfallversicherungsträger, Geldinstitute,<br />

Kostenträger geht es nicht ohne Vertrauen<br />

in den Bestand, das Handeln und die Prinzipien<br />

der Partner. Der Vorstand der HFUK<br />

Nord hat aktuell „Grundsätze für die Anlage<br />

und die Verwaltung des Vermögens sowie<br />

der Rücklage“ beschlossen. Sie spiegeln im<br />

Wesentlichen die bisherigen Grundsätze<br />

der Anlagepolitik wieder; bekräftigen<br />

jedoch erneut den Grundsatz „Sicherheit<br />

vor Rendite“. Neu ist, dass vom Prinzip der<br />

„Hausbank“ abgewichen wurde. Die Kapitalanlagen<br />

wurden nunmehr auf mehrere<br />

Kreditinstitute, die den Einlagensicherungsfonds<br />

und vergleichbaren Einrichtungen<br />

angehören, verteilt. Dies erhöhte<br />

zwar den Verwaltungsaufwand, minderte<br />

jedoch das so genannte Klumpenrisiko.<br />

Kostenentwicklung günstiger<br />

Mit geringeren Aufwendungen im Leistungsbereich,<br />

konstanten Dienstleistungskosten<br />

und höheren Regresseinnahmen<br />

Der Euro bekam in Frankfurt Besuch. „Occupy Frankfurt!“, hieß die Parole der Menschen, die<br />

gegen die europäische Finanzkrise und die Macht der Banken demonstrierten. Die Staatsschulden<br />

wurden zur zweiten Belastungsprobe für den Euro. Renditestarke Staatsanleihen mussten in Milliardenhöhe<br />

von Banken und Versicherungen abgeschrieben werden.<br />

entwickelte sich das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

günstiger als bei den Haushaltsberatungen<br />

in 2010 erwartet. Lediglich bei der Erstattung<br />

der Entgeltfortzahlung an private<br />

Arbeitgeber stiegen die Ausgaben derart<br />

an, dass die veranschlagten Haushaltsmittel<br />

für <strong>2011</strong> nicht ausreichten. Hier fielen<br />

Mehrausgaben in Höhe von 17.404 € an.<br />

Dem Haushaltsansatz von 6.773.750 €<br />

steht ein Rechnungsergebnis von 6.711.283<br />

€ gegenüber. Die geplante Entnahme aus<br />

den Betriebsmitteln in Höhe von 259.150 €<br />

musste nicht erfolgen.<br />

Mehrausgaben<br />

Bei näherer Betrachtungsweise ergibt sich<br />

bei den Leistungen ein differenziertes<br />

Bild. Während die Kontengruppen 40 bis<br />

58 mit insgesamt mit 214.605 € unter dem<br />

Planansatz lagen, ergaben sich in Teilbereichen<br />

erhebliche Mehrausgaben. So<br />

lagen die Kosten für Zahnersatz um 9.644<br />

€, die Kosten für Stationäre Heilbehandlung<br />

um 71.277 € und die Ausgaben für<br />

Verletztengeld um 4.485 € höher. Gestiegen<br />

sind auch die Aufwendungen für die<br />

Mehrleistungen zum Verletztengeld um<br />

9.947 € bzw. 7.036 €. Dies sind jedoch<br />

gewollte Kostensteigerungen, die mit den<br />

beschlossenen Mehrleistungsbestimmungen<br />

zusammenhängen. Hier sind die<br />

Haushaltsansätze entsprechend anzupassen.<br />

Die neu eingeführte Mehrleistungen<br />

zu den Sachleistungen („Upgrading“ bei<br />

Stationärer Heilbehandlung) hat sich bei<br />

den Kosten noch nicht ausgewirkt.<br />

Entwicklung der Heilbehandlungskosten<br />

Jahr Ambulant Stationär<br />

2008 520.434 € 489.859 €<br />

2009 568.117 € 514.821 €<br />

2010 576.715 € 581.185 €<br />

<strong>2011</strong> 554.262 € 547.277 €<br />

Aufgrund der Unfallentwicklung sind die<br />

Haushaltsansätze für die Jahre 2009, 2010<br />

und <strong>2011</strong> angepasst worden. Die beiden<br />

letzten langen Winter haben auch zu einer<br />

Vielzahl schweren Verletzungen geführt,<br />

die zu entschädigen waren. Obwohl die<br />

Differenz zwischen Haushaltsansatz und<br />

Rechnungsergebnis im Bereich der Heilbehandlung<br />

geringer ausfiel, darf nicht<br />

übersehen werden, dass die Kosten weiter<br />

auf hohem Niveau verharren.<br />

13


Dienstleistungskosten bleiben „im Plan“<br />

Die Personal- und Sachkosten blieben insgesamt<br />

auch <strong>2011</strong> im vorgegebenen Rahmen<br />

des Haushaltsplans. Nach den Rechnungsergebnissen<br />

lagen die Personalkosten<br />

mit 7.561 € über der Jahresplanung, bei<br />

den allgemeinen Sachkosten wurden zum<br />

31.12.11 16.250 € eingespart. Infolge der<br />

Sozialwahl <strong>2011</strong> fielen die Kosten für die<br />

Selbstverwaltung in diesem Jahr etwas<br />

höher aus. Die Vergütungen an andere für<br />

Verwaltungsarbeiten gingen in diesem<br />

Jahr spürbar um 21.560 € zurück. Dies ist<br />

dem Abschluss des Projektes GUSO² (IT-<br />

Fachanwendung) geschuldet. Die Entwicklungskosten<br />

konnten auf die notwendigen<br />

Vorhalte- und Supportkosten reduziert<br />

werden. Einzig die Entwicklung der Beiträge<br />

zum Spitzenverband DGUV trüben das<br />

Bild. Während die HFUK Nord 2008 noch<br />

gut 55.000 € als Verbandsbeitrag zu entrichten<br />

hatte, waren es <strong>2011</strong> gut 85.000 €<br />

mit steigender Tendenz.<br />

Positive Bewertung zum 31.12.<strong>2011</strong><br />

Zum positiven Geschäftsverlauf des Jahres<br />

<strong>2011</strong> trugen entscheidend die Einnahmen<br />

aus Ersatzansprüchen nach § 116 SGB X<br />

bei. Mit gut 214.000 € wurde die Haushaltsplanung<br />

bei den Einnahmen um<br />

152.000 € überschritten. Zusammen mit<br />

den Minderausgaben in anderen Teilbereichen<br />

musste deshalb keine Entnahme aus<br />

den Betriebsmitteln in <strong>2011</strong> erfolgen.<br />

Die gemeldeten Versicherungsfälle bleiben<br />

weiter auf hohem Niveau. Damit einher<br />

gehen die Leistungen für medizinische<br />

Rehabilitation und Teilhabe am Arbeitsleben<br />

(berufliche Reha). In beiden Bereichen<br />

ist das Agieren für die HFUK Nord<br />

nicht einfacher geworden. Die Steuerung<br />

der Heilverfahren sind arbeitsintensiver<br />

und die Begleitung der Unfallverletzten<br />

bei beruflicher Anpassung und Umschulung<br />

zeitintensiver geworden.<br />

Die Aufwendungen für die Teilhabe am<br />

Arbeitsleben blieben unter den Haushaltsplanungen<br />

für das Jahr <strong>2011</strong> mit rund<br />

66.000 € zurück. Dies liegt an weniger ein-<br />

geleiteten Maßnahmen aus medizinischen<br />

Gründen (z.B. Wiedererkrankung) sowie<br />

abgebrochenen oder unterbrochenen<br />

Maßnahmen wegen psychischer Erkrankung.<br />

Die Haushaltsmittel für stationäre<br />

Heilbehandlung reichten nicht. Sie waren<br />

bereits Ende Oktober <strong>2011</strong> mit 97,68 %<br />

nahezu erschöpft. Die Aufwendungen für<br />

Verletztengeld sowie für die Kalendertäglichen<br />

Mehrleistungen zum Verletztengeld<br />

überschritten ebenso die Planzahlen. Dies<br />

lagt u.a. an mehreren Arbeitsunfällen mit<br />

langwierigen Verletzungsfolgen, die auf<br />

Unfälle aus den Jahren 2009 und 2010<br />

zurück zu führen sind.<br />

Den Steigerungen in den Ausgaben für<br />

Leistungen bei Heilbehandlung und Verletztengeldzahlungen<br />

standen Minderausgaben<br />

im Bereich Teilhabe am Arbeitsleben<br />

und Rentenzahlungen unter Plan<br />

gegenüber. Insgesamt schließt der Leistungsbereich<br />

(Kontengruppen 40 bis 58)<br />

mit einem positiven Saldo ab. Gleiches<br />

gilt für den Bereich Prävention sowie für<br />

die Personal- und Sachkosten. Einzig bei<br />

der Erstattung der Entgeltfortzahlung wurden<br />

die Planzahlen zum 31.12.11 um gut<br />

17.000 € überschritten.<br />

Auch hat die HFUK Nord „zum Anfassen“<br />

ihren Preis. Der Verzicht auf Call-Center,<br />

die Präsenz an vier Standorten in drei<br />

Bundesländern sowie eine Prävention mit<br />

Augenmaß und innovativen Projekten fordert<br />

einerseits die Kostenträger. Andererseits<br />

gibt die HFUK Nord den Städten und<br />

Gemeinden diesen Vertrauensvorschuss<br />

auch zurück. Die Sicherheitsbeauftragten<br />

sämtlicher Freiwilligen Feuerwehren werden<br />

ausgebildet. Die Kasse ergänzt die<br />

Lehrgänge für Leiter einer Feuerwehr und<br />

Jugendfeuerwehrwarte an den Landesfeuerwehrschulen.<br />

Darüber hinaus bringt<br />

sich die HFUK Nord mit ihren Mitarbeitern<br />

auf Bundesebene in Experten- und Normungsgremien<br />

ein, um Sicherheit schon<br />

bei der Konstruktion einfließen zu lassen.<br />

Die Kooperation mit der Feuerwehr-Unfallkasse<br />

Mitte sowie die Fortführung der<br />

Projekte in der Arbeitsgemeinschaft der<br />

Feuerwehr-Unfallkassen trägt zur Mini-<br />

mierung der Präventions- und Dienstleistungskosten<br />

bei.<br />

Entwicklung der Betriebsmittel<br />

Bestand am 01.01.<strong>2011</strong> 2.3 0.281 €<br />

Entnahme 0 €<br />

Zuführung 22 .000 €<br />

Bestand<br />

am 31.12.11 2. 8 .2 0 €<br />

Entwicklung der Rücklagen<br />

Bestand am 01.01.11 1.3 . €<br />

Entnahme 0 €<br />

Zuführung 2. 03 €<br />

Bestand<br />

am 31.12.11 1.382.2 €<br />

Entwicklung des Verwaltungsvermögens<br />

Bestand am 01.01.11 1 0. 3 €<br />

Entnahme .121 €<br />

Zuführung 30. 3 €<br />

Verbindlichkeiten Bestand<br />

am 31.12.11 202.2 €<br />

Entwicklung<br />

der Rückstellung für Altersversorgung<br />

Bestand am 01.01.11 2 . 8 €<br />

Entnahme 0 €<br />

Zuführung 3. 31 €<br />

Bestand am 31.12.11 303. 1 €<br />

Prävention<br />

Beratung durch Fachleute<br />

Der für alle Versicherungsträger gleichermaßen geltenden Forderung des Gesetzgebers,<br />

Aufsichtspersonen in angemessener Zahl einzustellen, ist die HFUK Nord vollständig<br />

nachgekommen. Das Sachgebiet Prävention ist mit vier Diplom-Ingenieuren besetzt, die<br />

die Versicherten und die Mitgliedsgemeinden regelmäßig beraten sowie Besichtigungen<br />

feuerwehrtechnischer Einrichtungen in den Gemeinden durchführen. Von Christian<br />

Heinz, Diplom-Gesundheitswirt, werden im Rahmen des erweiterten Präventionsauftrages<br />

für arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren u. a. die Projekte „Fit for Fire“<br />

und „JF-Fit“ initiiert und betreut.<br />

Das Geschäftsgebiet der HFUK Nord ist in fünf Betreuungsgebiete eingeteilt:<br />

Kreise und kreisfreie Städte<br />

Dithmarschen, Nordfriesland, Schleswig-<br />

Flensburg, Flensburg<br />

Rendsburg-Eckernförde, Plön, Ostholstein,<br />

Segeberg, Steinburg, Pinneberg,<br />

Stormarn, Kiel, Neumünster<br />

Landkreis Rostock, Nordwestmecklenburg,<br />

Ludwigslust-Parchim, Herzogtum-Lauenburg,<br />

Lübeck<br />

Mecklenburgische Seenplatte, Vorpommern-Rügen,<br />

Vorpommern-Greifswald,<br />

Rostock , Schwerin<br />

Mit allen geeigneten Mitteln<br />

Gesetzlicher Auftrag der Hanseatischen<br />

Feuerwehr-Unfallkasse Nord (HFUK Nord)<br />

ist es, mit allen geeigneten Mitteln für die<br />

Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten<br />

und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren<br />

und für eine wirksame Erste<br />

Hilfe zu sorgen. Aufgabe der Unfallversicherungsträger<br />

ist es auch, den Ursachen von<br />

arbeitsbedingten Gefahren für Leben und<br />

Gesundheit nachzugehen (Forschungsauf-<br />

trag). Darüber hinaus nimmt die HFUK Nord<br />

mit Einführung des Unfallversicherungsmodernisierungsgesetzes<br />

(UVMG) auch an der<br />

Entwicklung, Umsetzung und Fortschreibung<br />

der gemeinsamen deutschen Arbeitsschutzstrategie<br />

(GDA) nach den Bestimmungen<br />

des Arbeitsschutzgesetzes teil.<br />

Für Prävention und Arbeitsschutz besteht<br />

somit ein bunter Strauß von Rechten und<br />

Pflichten.<br />

<strong>Dienstleistungsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Prävention „mit allen geeigneten Mitteln“<br />

heißt nicht, mit Kanonen auf Spatzen schießen:<br />

Augenmaß ist gefragt.<br />

Untersuchungen von Unfällen im Feuerwehrdienst<br />

Nicht nur die statistische Auswertung<br />

sämtlicher Unfälle, sondern auch die<br />

gezielte Untersuchung einzelner spektakulärer<br />

Unfälle kommt den Präventionsmaßnahmen<br />

zu Gute. Der technische Aufsichtsdienst<br />

führte 10 (2 S-H), (5 TAD-Mitte),<br />

(3 TAD-Ost) Unfalluntersuchungen<br />

durch. Auszugsweise Darstellung:<br />

• Im Rahmen der Vorbereitung einer<br />

dienstlichen Veranstaltung sägte sich<br />

der UV beim Schneiden von Ästen mit<br />

der Motorsäge in den linken Daumen.<br />

• Auf der Fahrt mit einem 30 Jahre alten<br />

MZF ohne Lenkunterstützung streifte der<br />

Fahrer einen Kantstein und verriss die<br />

Lenkung. Danach konnte der Fahrer das<br />

Fahrzeug nicht wieder unter Kontrolle<br />

bringen und fuhr in eine Gartenmauer.<br />

Zwei Feuerwehrkameraden wurden hierbei<br />

gegen das Fahrzeugarmaturenbrett<br />

geschleudert.<br />

1 1<br />

Betreuungs<br />

Gebiet<br />

Nord-West<br />

Nord<br />

Mitte<br />

Ost<br />

Hamburg<br />

Hamburg<br />

(Kreisfreie Städte kursiv)<br />

Aufsichtsperson<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Kalweit<br />

Leiter Prävention<br />

Landesgeschäftsstelle (LGST)<br />

Kiel<br />

Dipl.-Ing. Anne Jugert<br />

LGST Kiel<br />

Ab 04/<strong>2011</strong> in Mutterschutz/<br />

Erziehungsurlaub<br />

Dipl.-Ing. Ingo Piehl<br />

LGST Schwerin<br />

Dipl.-Ing. Ulf Heller<br />

Technisches Büro Rostock<br />

Dirk Rixen B.Sc.


<strong>Dienstleistungsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Die einen freuen sich, die anderen ziehen die<br />

Augenbrauen hoch. Gewiss, sie laufen noch.<br />

Doch welchen Sicherheitsstandard haben 50<br />

Jahre alte Löschfahrzeuge?<br />

• Beim Anzünden eines Lagerfeuers<br />

anlässlich eines Dorffestes kam es unter<br />

Zuhilfenahme eines Brandbeschleunigers<br />

dazu, dass sich austretende Gase<br />

stichflammenartig entzündeten. Der<br />

Unfallverletzte musste aufgrund seiner<br />

Verletzungen einen Tag auf der Intensivstation<br />

und danach noch einen weiteren<br />

Tag stationär betreut werden.<br />

• Aufgrund eines monsunartigen Starkregens<br />

war das Reetdach eines Hauses<br />

stark undicht geworden. Der Unfallverletzte<br />

begab sich mit Hilfe einer Feuerwehrleiter<br />

(4-teilige Steckleiter) und<br />

zwei Reetdachleitern auf das Dach um<br />

den First mit Folie abzudecken. Beim<br />

Heruntersteigen kam der UV aus dem<br />

Gleichgewicht, rutschte von den Sprossen<br />

ab und fiel aus etwa 4 Metern Höhe<br />

von der Leiter herab. Er kam mit den<br />

Füßen auf, fiel aber nach hinten auf den<br />

Kopf, dabei verlor er seinen Helm.<br />

Beratung und Besichtigungen als Serviceleistung<br />

Aufgrund der bekannten schlechten finanziellen<br />

Lage der Gemeinden werden zunehmend<br />

Ausnahmeanträge oder Abweichungen<br />

von den gültigen Normen registriert,<br />

wenn es um den Neubau, Um- und<br />

Ausbau von Feuerwehrhäusern geht. Natürlich<br />

ist hier die Flexibilität der Kasse gefordert.<br />

Einerseits sollen Kosten gespart,<br />

1<br />

andererseits die Chance genutzt werden,<br />

die Sicherheit für die Feuerwehrangehörigen<br />

zu erhöhen. Die HFUK Nord mit ihren<br />

Fachleuten ist für die Gemeinden und<br />

deren Bauämter, aber auch für Architekten,<br />

Projektanten und Planer zur „ersten Adresse“<br />

geworden. Wenn öffentliche Mittel für<br />

die nächsten zwanzig oder vierzig Jahre<br />

ausgegeben werden sollen, ist die Erfahrung<br />

der Aufsichtspersonen gefragt.<br />

Es wurden 41 (19 S-H), (10 TAD-Mitte), (12<br />

TAD-Ost) schriftliche Stellungnahmen<br />

abgegeben. Ferner wurden durch die technischen<br />

Aufsichtspersonen der Kasse insgesamt<br />

91 (29 S-H), (30 TAD-Mitte), (32<br />

TAD-Ost) Feuerwehrhäuser auf ihren sicherheitstechnischen<br />

Zustand hin überprüft<br />

und dem Unternehmer Besichtigungsberichte<br />

zugestellt.<br />

Sicherheitsbriefe Nr. 2 und 30<br />

Mit ihren Sicherheitsbriefen hält die HFUK<br />

Nord Verbindung zu den über 2.000 ehrenamtlichen<br />

Sicherheitsbeauftragten, sowie<br />

Ausbildern und Führungskräften der Freiwilligen<br />

Feuerwehren. Damit werden die<br />

regelmäßigen Schulungsveranstaltungen<br />

und persönlichen Beratungen ergänzt. Im<br />

Geschäftsjahr <strong>2011</strong> wurden die Sicherheitsbriefe<br />

Nr. 29 und Nr. 30 herausgegeben.<br />

Auf jeweils 24 Seiten informiert die Kasse<br />

über sicherheitsrelevante Themen wie bei-<br />

spielsweise „Elektrische Gefahren bei der<br />

Brandbekämpfung“, „PSA als Lebensretter“,<br />

„Anbauteile an Feuerwehrhelmen“<br />

oder des „FUK-Forum Sicherheit“. Beigelegt<br />

wurde das Plakat „Risiko raus“ sowie<br />

eine Wandzeitung.<br />

Dem Sicherheitsbrief wurde bereits der<br />

Wandkalender für das Jahr 2012 beigelegt.<br />

Die Sicherheitsbriefe hatten jeweils eine<br />

Auflage von 12.520 Exemplaren und wurden<br />

den Sicherheitsbeauftragten sowie den<br />

Führungskräften im Geschäftsgebiet als<br />

Zielgruppe zugeschickt. Die hohe Auflage<br />

hat ihren Grund durch die Kooperation mit<br />

der Feuerwehr-Unfallkasse Mitte.<br />

Wir melden uns zu Wort:<br />

Veröffentlichungen in der Zeitschrift<br />

„Feuerwehr“<br />

Seit dem Jahr 2002 meldet sich die Hanseatische<br />

Feuerwehr-Unfallkasse Nord in der<br />

Fachzeitschrift „Feuerwehr – Retten,<br />

Löschen, Bergen“ regelmäßig zu Wort,<br />

wenn es um Prävention im Feuerwehrdienst<br />

geht. Seit Mai 2010 werden wiederum<br />

auch hier in Zusammenarbeit mit der<br />

Feuerwehr-Unfallkasse Mitte kurz und<br />

knapp, auf einer Seite, aktuelle Themen<br />

zur Unfallverhütung angesprochen und<br />

den Einsatzkräften die richtigen Verhaltensregeln<br />

mit auf den Weg gegeben. Doch<br />

nicht nur das: auch für die „Beschaffer“ in<br />

den Ämtern und Gemeinden werden wertvolle<br />

Tipps aus der Praxis kommuniziert.<br />

Informationen aus erster Hand:<br />

Schulungsveranstaltungen<br />

Im Zwei-Jahres-Rhythmus finden in jedem<br />

Stadt- und Kreisfeuerwehrverband Schulungen<br />

für Sicherheitsbeauftragte und Führungskräfte<br />

statt. Damit erhalten die Teilnehmer<br />

von der HFUK Nord Informationen<br />

aus erster Hand. Im Berichtsjahr wurden<br />

1.056 Feuerwehrangehörige in 19 Veranstaltungen<br />

geschult. Das Hauptschulungsthema<br />

ist derzeit die Anforderungen an die<br />

Einsatzschutzkleidung HuPF/EN 469.<br />

Daneben wird in weiteren Vorträgen auf die<br />

Schwierigkeiten bei der Gefährdungser-<br />

mittlung, Aussonderungskriterien für die<br />

PSA sowie zum Thema „Sicherheit am Feuerwehrhaus“<br />

und „Amtsfeuerwehrtage und<br />

andere Veranstaltungen – Wettbewerbe<br />

oder Volksbelustigung“ eingegangen.<br />

Investition in die Zukunft – 13 Jugendfeuerwehrwarte<br />

ausgebildet<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider<br />

Landesgeschäftsstellen beteiligten<br />

sich <strong>2011</strong> mit Referaten über Unfallverhütung<br />

und Versicherungsschutz an der Ausbildung<br />

der Jugendfeuerwehrwarte. Insgesamt<br />

6 Lehrgänge ( 4 x MV und 2 x SH <strong>2011</strong>)<br />

fanden im Jugendfeuerwehrzentrum<br />

Schleswig-Holstein und an der an der Landesschule<br />

für Brand- und Katastrophenschutz<br />

Mecklenburg-Vorpommern in Malchow<br />

statt. Ausgebildet wurden 139 (86 TN<br />

MV und 53 TN SH in <strong>2011</strong>) Jugendfeuerwehrwarte.<br />

Die Hanseatische Feuerwehr-<br />

Unfallkasse Nord hält es für besonders<br />

wichtig, die angehenden Jugendfeuerwehrwarte<br />

über die Grundsätze der Prävention<br />

zu unterrichten.<br />

Seminare für Sicherheitsbeauftragte und<br />

Führungskräfte<br />

Im Frühjahr und Herbst führt die HFUK Nord<br />

regelmäßig Seminare für Bereichs-, Kreis-<br />

und Stadt-Sicherheitsbeauftragte sowie für<br />

die Bereichs-, Stadt- und Kreiswehrführer<br />

durch. Eingeladen werden ebenfalls die<br />

Sicherheitsbeauftragten der Berufsfeuerwehren,<br />

die Schulleiter der Landesfeuerwehrschulen<br />

und die Landesbrandmeister<br />

sowie Vertreter der Innenministerien.<br />

Schwerpunkte des Frühjahrsseminars<br />

waren hauptsächlich die Rettungswesten<br />

und Auftriebsmittel, Ergebnisse aus der<br />

Auswertung der Unfallstatistik, das Deutsche<br />

Feuerwehr Fitness-Abzeichen DFFA<br />

und der neue Leitfaden Feuerwehrsport.<br />

Der zweite Seminartag galt wieder der<br />

Unfallverhütung mit Themen über die Wartung<br />

der persönlichen Schutzausrüstung,<br />

die Probleme mit den Normen und der<br />

Gefährdungsbeurteilung der PSA, die<br />

Erfahrungen mit der neuen Schutzklei-<br />

Kreis / Stadt<br />

Ludwigslust<br />

Ludwigslust<br />

Segeberg<br />

Rügen<br />

Herzogtum-Lauenburg<br />

Herzogtum-Lauenburg<br />

Nordwestmecklenburg<br />

Stormarn<br />

Rendsburg-Eck./<br />

Neumünster<br />

Gesamt:<br />

Monat <strong>2011</strong><br />

Januar<br />

Februar<br />

April<br />

Mai<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

November<br />

Dezember<br />

dung nach DIN EN 469, alternative Einsatzschutzkleidung<br />

für Nicht-Atemschutzgeräteträger<br />

und die neue Einsatzschutzjacke<br />

der FF Hamburg.<br />

Die Themen des Herbstseminars in der<br />

Sparkassenakademie Kiel und der LSBK<br />

Malchow konzentrierten sich auf den<br />

außergewöhnlichen Feuerwehreinsatz<br />

beim Massenunfall auf der BAB A 19, Halbweisheiten<br />

und -wahrheiten rund um die<br />

Themen „Sport und Ernährung“ und das<br />

Teilnehmer<br />

66<br />

29<br />

151<br />

43<br />

74<br />

71<br />

103<br />

120<br />

339<br />

60<br />

3 1<br />

Anzahl<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

3<br />

2<br />

4<br />

2<br />

1<br />

<strong>Dienstleistungsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Veranstaltungsort<br />

Feuerwehr-Service-<br />

Zentrum in Hagenow<br />

Feuerwehr-Service-<br />

Zentrum in Hagenow<br />

KFZ Segeberg<br />

FF Sassnitz<br />

KFZ Elmenhorst<br />

KFZ Elmenhorst<br />

Gaststätte UpahlFTZ FTZ<br />

Nützschau<br />

FH Hanerau-Hademarschen<br />

FH Nortorf<br />

FH Eckernförde<br />

FH Büdelsdorf<br />

FH Westerland<br />

Gaststätte Herrngabe,<br />

Breklum<br />

geschlossene System Feuerwehrseelsorge<br />

und psychosoziale Unterstützung für die<br />

Feuerwehreinsatzkräfte. Am zweiten Seminartag<br />

standen die Übungen zur Fahrsicherheit<br />

und Unfallverhütung im Atemschutzeinsatz<br />

auf dem Programm. Weiter<br />

angesprochen wurden die Spiele ohne<br />

Grenzen in der Feuerwehr. Außerdem<br />

erfolgte die Vorstellung des Medienpaketes<br />

„Sicherer Transport von Mannschaft<br />

und Geräten“.<br />

1


<strong>Dienstleistungsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

18<br />

Grundlehrgänge / Lehrgangsnr. u. Zeitraum<br />

Nr. 103 07.-09. Februar <strong>2011</strong><br />

Nr. 10 09.-11. Mai <strong>2011</strong><br />

Nr. 10 26.-28. September <strong>2011</strong><br />

Nr. 10 07.-09. November <strong>2011</strong><br />

Nr. 0 21.-23. Januar <strong>2011</strong><br />

Nr. 1 14.-16. März <strong>2011</strong><br />

Nr. 2 04.-06. Oktober <strong>2011</strong><br />

Nr. 3 24.-26. Oktober <strong>2011</strong><br />

Fortbildungslehrgänge<br />

Nr. 2 28. Februar - 02. März <strong>2011</strong><br />

Nr. 2 12.-14. September <strong>2011</strong><br />

Nr. 1 07.-09. März <strong>2011</strong><br />

Nr. 1 02.-04. November <strong>2011</strong><br />

Insgesamt:<br />

Erfolgreiche Ausbildung der Sicherheitsbeauftragten<br />

Die Gemeinden und Städte haben unter<br />

Mitwirkung der Freiwilligen Feuerwehr<br />

einen Sicherheitsbeauftragten für diesen<br />

Bereich zu bestellen. Damit soll die Durchführung<br />

der Prävention in diesem speziellen<br />

kommunalen Bereich sachverständig<br />

unterstützt werden.<br />

Die Ausbildung der Sicherheitsbeauftragten<br />

erfolgt durch die Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse<br />

Nord im Jugendfeuerwehrausbildungszentrum<br />

Rendsburg und<br />

an der Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz<br />

in Malchow. In den dreitägigen<br />

Ausbildungslehrgängen konnten<br />

insgesamt 230 Sicherheitsbeauftragte<br />

geschult werden.<br />

Die Sicherheitsbeauftragten sind das<br />

zweite Paar Augen des Wehrführers. Sie<br />

beraten ihn bei Fragen der Unfallverhütung<br />

und des Arbeitsschutzes. Ein wichtiger<br />

Punkt ist hierbei die persönliche<br />

Schutzausrüstung (PSA).<br />

Plakat „Risiko raus“<br />

Im Rahmen der Kampagne „Risiko Raus“<br />

erschien ein neues Plakat mit Feuerwehr-<br />

Motiv. Unter der Überschrift „Mein Kopf ist<br />

schon am Einsatzort“ wird darauf hinge-<br />

Teilnehmer<br />

24<br />

24<br />

20<br />

24<br />

16<br />

11<br />

25<br />

19<br />

25<br />

20<br />

10<br />

12<br />

230<br />

Veranstaltungsort<br />

Rendsburg<br />

Rendsburg<br />

Rendsburg<br />

Rendsburg<br />

Malchow<br />

Malchow<br />

Malchow<br />

Malchow<br />

Rendsburg<br />

Rendsburg<br />

Malchow<br />

Malchow<br />

wiesen, dass die Einsatzfahrt mit dem<br />

Feuerwehrfahrzeug oft risikoreich ist und<br />

volle Konzentration erfordert, um Besatzung<br />

und Technik sicher an die Einsatzstelle<br />

zu bringen. Die bundesweite Kampagne<br />

„Risiko Raus“ der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung will auf die Gefahren<br />

beim Fahren und Transportieren aufmerksam<br />

machen und so das Unfallrisiko<br />

sowohl im Straßenverkehr als auch beim<br />

innerbetrieblichen Transport und Verkehr<br />

verringern. Auf allen Plakatmotiven der<br />

Kampagne sind Personen zu sehen, die<br />

symbolisch „kopflos“ handeln und somit<br />

eine Unfallgefahr heraufbeschwören.<br />

Medienpaket und Wandzeitung<br />

Das Thema „Sicherer Transport von Mannschaft<br />

und Gerät wurde mit einem Medienpaket<br />

und einer Wandzeitung in die Feuerwehren<br />

gebracht. Damit unterstützte die<br />

HFUK Nord auch die Dachkampagne „Risiko<br />

raus“ der DGUV. Das Medienpaket<br />

besteht aus einer DVD und einem Begleitheft.<br />

Es geht auf das sichere Führen von<br />

Fahrzeugen ein, behandelt aber auch den<br />

Materialtransport. Damit kann ein Unterricht<br />

in jeder Feuerwehr durch den Sicherheitsbeauftragten<br />

gehalten werden. Die<br />

Wandzeitung erinnerte die Feuerwehrangehörigen<br />

an diese Thematik und bietet<br />

die Möglichkeit Details „im Vorübergehen“<br />

nachzulesen.<br />

Anleitung für Fahrübungen<br />

Als einfache und praktische Möglichkeit<br />

die Fahrer von Feuerwehrfahrzeugen mit<br />

den Ausmaßen der Fahrzeuge vertraut zu<br />

machen und Ihnen ein besseres Gefühl<br />

und mehr Sicherheit im Umgang mit dem<br />

Fahrzeugen vermitteln zu können, hat die<br />

HFUK Nord auf ihrer Homepage eine<br />

Sammlung von Fahrübungen zum Herunterladen<br />

und Ausdrucken zur Verfügung<br />

gestellt. Damit kann jede Feuerwehr ohne<br />

große Risiken und ohne finanziellen Aufwand<br />

die Fahrermaschinisten für ihre<br />

Tätigkeit schulen und so zum sicheren<br />

Fahrzeugeinsatz beitragen.<br />

Sitzerhöhungen für die Jugendfeuerwehren<br />

Als Hinweis auf die gesetzliche Verpflichtung<br />

für den Einsatz von Sitzerhöhungen<br />

zum Transport von Kindern unter 12 Jahren<br />

und 1,5 m Körpergröße wurde durch eine<br />

Aktion der HFUK Nord in den Jugendfeuerwehren<br />

aufmerksam gemacht. Insgesamt<br />

wurden in Kooperation mit der FUK Mitte<br />

3.200 Sitzerhöhungen mit dem Aufdruck<br />

„Sicher in der Jugendfeuerwehr“ ausgegeben.<br />

Damit wurden auch Zeichen für die<br />

allerorts wachsenden Kinderfeuerwehren<br />

gesetzt, sich um den sicheren Transport<br />

von Kindern Gedanken zu machen.<br />

Kühltaschen für Einsatzgetränke wurden<br />

zum „Renner“<br />

Die Feuerwehr-Unfallkassen Nord und Mitte<br />

haben für Lagerung und Transport von<br />

Einsatzgetränken eine äußerst robuste<br />

Tasche entwickelt und den Feuerwehren<br />

im Geschäftsgebiet zum Selbstkostenpreis<br />

angeboten. Mit der Kühltasche können<br />

die Getränkeflaschen – vorwiegend<br />

für Atemschutzgeräteträger - sicher und<br />

hygienisch in den Feuerwehrfahrzeugen<br />

verlastet werden. Den Einsatzkräften steht<br />

damit sofort die vorgeschriebene<br />

Getränkemenge zur Verfügung. Fazit:<br />

Nichts fliegt mehr herum, keine lose Flasche<br />

wird zur Stolperfalle. Erfreulich: Die<br />

beschaffte Menge war sehr schnell vergriffen.<br />

Über eine neue Beschaffungsaktion in<br />

2013 wird nachgedacht.<br />

Internet-Videoclip – Abspecken nicht feststecken<br />

Mit einem zweiten Internet-Videoclip<br />

ermunterte die HFUK Nord die Feuerwehrangehörigen<br />

mehr für ihre eigene körperliche<br />

Fitness und gegen Übergewicht zu<br />

tun. Es ist kein Schulungsfilm mit belehrendem<br />

Charakter sondern eine spaßige<br />

Darstellung des Sachverhaltes, die gerne<br />

von vielen Feuerwehrangehörigen betrachtet<br />

werden soll. Das Medium Internet ist<br />

ein idealer Platz, diese Botschaft zu verbreiten.<br />

Gerade für Atemschutzgeräteträger<br />

ist die Verarbeitung der Botschaft wichtig,<br />

um Einsatz-Risiken zu minimieren.<br />

<strong>Dienstleistungsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Internet-Videoclip – Abspecken nicht feststecken<br />

Die Feuerwehr startet durch<br />

Die Info- und Motivationsbroschüre „Die<br />

Feuerwehr startet durch! Bist Du dabei?“<br />

wurde von der HFUK Nord neu aufgelegt<br />

und erweitert. Sie informiert über die<br />

umfangreichen Unterstützungspakete der<br />

Feuerwehr-Unfallkasse für die Planung<br />

und Durchführung sportlicher Fitness-Aktivitäten<br />

in den Freiwilligen Feuerwehren.<br />

Das Heft eignet sich hervorragend, um in<br />

der Feuerwehr auf das Thema Fitness und<br />

Gesundheit aufmerksam zu machen, zu<br />

1


<strong>Dienstleistungsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

informieren und für‘s Mitmachen bei<br />

sportlichen Aktivitäten zu werben.<br />

∙ FitForFire-Anschubkurse,<br />

∙ FitForFire-Trainer- und Aufbauseminare,<br />

∙ Leitfäden „Feuerwehrsport“ und „Sport<br />

in der Jugendfeuerwehr“,<br />

∙ T-Shirts und Sweat-Shirts,<br />

∙ Feuerwehrläufe sowie die<br />

∙ „Aktion Fitnessabzeichen“<br />

Handlungsanleitung Brandübungsanlagen<br />

In den vergangenen Jahren sind etliche<br />

Brandübungsanlagen neu entstanden. Je<br />

nach Ausbildungsziel und technischen<br />

20<br />

2 2<br />

8<br />

2 3<br />

Möglichkeiten sind Anlagen, z.B. als Wärmegewöhnungsanlagen<br />

(holzbefeuert),<br />

Rauchdurchzündungsanlagen (holzbefeuert)<br />

und Brandsimulationsanlagen (gasbetrieben)<br />

in Betrieb. Es gibt auch kombinierte<br />

Anlagen, die sowohl gasbetrieben<br />

als auch holzbefeuert sind.<br />

Ergebnis der Kooperation mit der FUK Mitte<br />

ist u.a. die neue Handlungsanleitung<br />

Körperschäden nach Tätigkeit <strong>2011</strong><br />

1<br />

2 1<br />

„Brandübungsanlagen“. Sie richtet sich in<br />

erster Linie mit Sicherheitshinweisen an<br />

die Betreiber der Anlagen sowie an die Ausbilder.<br />

Die Handlungsanleitung soll helfen,<br />

die Sicherheit der Feuerwehrangehörigen<br />

in Brandübungsanlagen jeglicher Art weiter<br />

zu erhöhen. Zu bestellen ist die Handlungsanleitung<br />

für Fach- und Führungskräfte bei<br />

der jeweilig zuständigen Geschäftsstelle<br />

der Feuerwehr-Unfallkasse.<br />

28<br />

Brandbekämpfung<br />

Techn. Hilfeleistung<br />

Abwehr sonst. Gefahren<br />

Übungs- und<br />

Schulungsdienst<br />

Arb.- und<br />

Werkstättendienst<br />

Dienstsport<br />

Dienstl. Veranstaltungen<br />

Sonstiges<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Zeitenwende – Ein Grund zu feiern<br />

Im Mittelpunkt der Öffentlichkeitsarbeit<br />

stand zweifellos die Feierstunde anlässlich<br />

der Errichtung einer Feuerwehr-Unfallkasse<br />

in Mecklenburg-Vorpommern vor 20<br />

Jahren. Schon kurz nach der Wende und<br />

als einer der ersten Unfallversicherungsträger<br />

nahm die damalige Feuerwehr-<br />

Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern<br />

ihren Dienstbetrieb im Juni 1991 in der jungen<br />

Landeshauptstadt Schwerin auf. Nachdem<br />

die Kasse rückwirkend zum 1. Januar<br />

1991 errichtet worden war, erschien der<br />

Mai <strong>2011</strong> als geeigneter Jubiläumstermin.<br />

In den Rittersaal des Schweriner Finanzministeriums<br />

hatte allerdings die Hanseatische<br />

Feuerwehr-Unfallkasse Nord eingeladen.<br />

Sie ist heute Länder übergreifend<br />

tätig und aus den Feuerwehr-Unfallkassen<br />

Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und<br />

Schleswig-Holstein hervorgegangen. „Breite<br />

Schultern bringen eben doch mehr<br />

Sicherheit. Dies gilt es zu feiern“, war in<br />

der Einladung für die Feierstunde am 11.<br />

Mai <strong>2011</strong> zu lesen. Obwohl im Lande noch<br />

kommunale Parallelveranstaltungen liefen,<br />

konnte sich die HFUK Nord über ein<br />

„volles Haus“ freuen. Zu den Gästen zählten<br />

u.a. der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes,<br />

Hans-Peter Kröger, sein<br />

Amtsvorgänger Ehrenpräsident Hinrich<br />

Struve, sowie der langjährige Vorstandsvorsitzende<br />

der Feuerwehr-Unfallkasse,<br />

Konsul i.R. Klaus R. Uschkoreit. Im Rahmen<br />

der Feierstunde sprachen zu den Gästen<br />

Ministerialrat Dr. Thomas Molkentin, Bundesministerium<br />

für Arbeit und Sozialord-<br />

nung (BMAS) und DFV-Präsident Kröger.<br />

Beide gingen auf den Erhalt der optimalen<br />

sozialen Absicherung der Feuerwehrangehörigen<br />

und die Sicherung der Mehrleistungen<br />

im Sozialgesetzbuch (SGB) ein.<br />

Zeitzeugen zur Zeitenwende<br />

Informationen aus erster Hand sind die<br />

interessantesten. Geschäftsführer Lutz Kettenbeil<br />

befragte den Ehrenpräsidenten des<br />

DFV, Hinrich Struve, Ehren-Landesbrandmeister<br />

Rolf Schomann, Dieter Baguhn als<br />

Mitarbeiter des Innenministeriums, den<br />

damaligen Vorstandsvorsitzenden Klaus R.<br />

Uschkoreit und nicht zuletzt Gabriela<br />

Kirstein, die erste Mitarbeiterin der Feuerwehr-UnfallkasseMecklenburg-Vorpommern<br />

zu ihren Erinnerungen aus jenen<br />

Tagen. In launiger Form wurde berichtet<br />

über das Zusammenwachsen der Feuerwehren<br />

in Ost und West, das Schmieden<br />

von Allianzen, um mit den Ministerien<br />

schnell ans Ziel zu gelangen und natürlich<br />

über die schlechten Verkehrsverbindungen,<br />

die auch die Schnellen zur Langsamkeit<br />

zwangen. Heraus kam auch, dass die anstehenden<br />

Bewerbungsgespräche für beide<br />

Seiten unbekanntes Terrain und damit<br />

spannend waren.<br />

Zeitenwende − Zwei Auszüge<br />

Bekanntlich hatten „Runde Tische“ nach<br />

der Wende Hochkonjunktur in den neuen<br />

Bundesländern. Diese gab es bei der Feuerwehr<br />

zwar nicht – dennoch herrschte groß-<br />

er Gesprächsbedarf. Wie wird die Feuerwehrorganisation<br />

aussehen, wie viele<br />

Kreis- und Stadtfeuerwehrverbände wird<br />

es geben. Welche Feuerwehrführer sollen<br />

in die Vertreterversammlung der FUK, wer<br />

wird in den Vorstand der Kasse gewählt?<br />

Wohin soll die Geschäftsstelle der Feuerwehr-Unfallkasse?<br />

Wird Rostock oder<br />

Schwerin Landeshauptstadt? Wer sind die<br />

unmittelbaren Ansprechpartner der FUK in<br />

den Ministerien? Wo residieren die kommunalen<br />

Spitzenverbände?<br />

Verständlicherweise kamen die Antworten<br />

nur tröpfchenweise. Die neuen Bundesbürger<br />

waren erst einmal damit beschäftigt,<br />

sich vom alten System zu verabschieden<br />

und das neue System mit den vollkommen<br />

anderen Strukturen zu verstehen. Und während<br />

rundherum die volkseigenen Betriebe<br />

und Kombinate zusammenbrachen, streckten<br />

zarte Pflänzchen wie die Feuerwehr-<br />

Unfallkasse ihren Kopf aus dem Boden.<br />

Büroräume, Postfach, Gummistempel, Visitenkarten,<br />

Bankkonto, Briefpapier, Büroausstattung,<br />

Computer, Software und Drucker,<br />

alles musste beschafft werden. Ausschreibung:<br />

Fehlanzeige. Bei Lieferzeiten<br />

für Büromöbel von bis zu einem halben Jahr<br />

konnte man nicht wählerisch sein, weder<br />

beim Preis noch bei der Qualität. Überall<br />

war Goldgräberstimmung; bei den Autohändlern,<br />

den Versicherungsvertretern und<br />

auch bei den Büromöbelherstellern. Zumindest<br />

im Westen. Es galt die Vorgabe: im<br />

Juni muss die Geschäftsstelle öffnen.<br />

21


<strong>Dienstleistungsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Unterkünfte: Mehr schlecht als recht<br />

Im Juni 1991 war es geschafft. Die Geschäftsstelle<br />

der selbständigen Feuerwehr-Unfallkasse<br />

eröffnete offiziell ihren Dienstbetrieb<br />

in der Landeshauptstadt. Büroraum wurde<br />

in der jungen Landeshauptstadt wie Goldstaub<br />

gehandelt. Der Not entsprechend<br />

wurden die abenteuerlichsten Bürogemeinschaften<br />

eingegangen. Die Feuerwehr-Unfallkasse<br />

fand sich als Untermieter<br />

in einem Archivraum in der Lübecker Straße<br />

142 wieder, den der im Aufbau befindlicheGemeindeunfallversicherungsverband<br />

Mecklenburg-Vorpommern von der<br />

Landesversicherungsanstalt Mecklenburg-<br />

Vorpommern (LVA) gemietet hatte, weil<br />

diese als Alteigentümer des Gebäudes<br />

galt. Das Archivgebäude hatte niedrige<br />

Decken und sehr schmale Treppen aus<br />

Gusseisen. Der Arbeitsschutz hätte hier<br />

nicht vorbeischauen dürfen!<br />

Das Archivgebäude der LVA von der Schillerstraße<br />

aus gesehen<br />

Das Haus der Kommunalen Selbstverwaltung in<br />

Schwerin beherbergt heute auch die HFUK Nord<br />

Die Geschäftsstelle wurde nach 14-tägiger<br />

Renovierung in Eigenleistung am 15. Juni<br />

1991 eröffnet. Sie befand sich im zweiten<br />

Obergeschoss des Seitenflügels des LVA-<br />

22<br />

Gebäudes und beherbergte auch den Landesfeuerwehrverband.<br />

Dennoch dauerte das Glück nur wenige<br />

Monate. Dann meldete die LVA Eigenbedarf<br />

an und die FUK musste als Erste wieder<br />

ausziehen. Welch‘ ein Glück, dass die<br />

Landesbank Schleswig-Holstein ihre eigene<br />

Niederlassung in Schwerin beziehen<br />

konnte. Am 17. Dezember erfolgte der<br />

Umzug der Geschäftsstelle in die Franz-<br />

Mehring-Straße 9. Die FUK und ein Bezirkskommissariat<br />

der Provinzial sowie der<br />

Landesfeuerwehrverband Mecklenburg-<br />

Vorpommern zogen nun in die ehemalige<br />

Repräsentanz der Bank in die Franz-Mehring-Straße.<br />

Ob des geringen Platzes arrangierte<br />

man sich. Draußen fuhr rumpelnd<br />

die Straßenbahn und nahm keine Rücksicht<br />

auf die empfindliche West-Technik.<br />

Computer? Pah, dann wackelt das Bild<br />

eben mal alle paar Minuten; Programmabsturz<br />

inbegriffen.<br />

Fünf Jahre FUK-DIALOG<br />

Mit der März-Ausgabe <strong>2011</strong> erscheint die<br />

Informationsschrift „FUK-DIALOG“ im fünften<br />

Jahr. Sie ist somit keine „Eintagsfliege“<br />

sondern hat sich zu einer verlässlichen<br />

Publikation entwickelt, die ihre Zielgruppe<br />

vorwiegend in den Verwaltungen der Städte<br />

und Gemeinden sieht. Mit „FUK-DIALOG“<br />

wird Transparenz für die Kostenträger<br />

geschaffen. Die drei beteiligten Feuerwehr-<br />

Unfallkassen berichten über Veränderungen<br />

im Leistungsrecht, Aktivitäten der<br />

Kassen, die Meldewege bei Unfällen<br />

genauso wie über Gesetzesinitiativen auf<br />

Bundesebene oder der EU, die die Feuerwehren<br />

oder Kommunen berühren. Weiter<br />

wird auf Fachtagungen und Kongresse aufmerksam<br />

gemacht, Gerichtsurteile besprochen<br />

oder über schwere Unfälle und deren<br />

Ursachen berichtet. Die Kostenträger der<br />

Feuerwehr-Unfallkassen in den Bundesländern<br />

Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen-Anhalt,<br />

Schleswig-Holstein und Thüringen bekommen<br />

so Informationen aus erster Hand und<br />

wissen, dass die Beiträge zur Feuerwehr-<br />

Unfallkasse gut angelegtes Geld sind.<br />

Federführung und Redaktion liegen ebenfalls<br />

seit fünf Jahren bei der HFUK Nord.<br />

Beitrag der Kieler Nachrichten zu unseren<br />

Filmaktivitäten<br />

Seit dem Jahr 2010 produziert die HFUK<br />

Nord auch erfolgreich Videoclips zur Unfallverhütung<br />

im Feuerwehrdienst. Kooperationspartner<br />

sind dabei die FUK Mitte sowie<br />

die Fachhochschule Kiel bei der Realisierung<br />

der Clips. Kurz und knapp soll eine<br />

junge Zielgruppe im Internet über Unfallgefahren<br />

im Feuerwehrdienst informiert werden.<br />

Die „Botschaft“ der HFUK Nord soll<br />

sich dann, als Anhang zu E-Mails, virusartig<br />

in der Feuerwehr-Community verbreiten.<br />

Der in <strong>2011</strong> in Kooperation mit der FUK<br />

Mitte produzierte Videoclip wurde rund<br />

50.000 Mal angesehen.<br />

Selbstverwaltung<br />

<strong>Dienstleistungsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

In den ehrenamtlichen Selbstverwaltungsorganen Vorstand und Vertreterversammlung werden alle wichtigen Entscheidungen der<br />

Feuerwehr-Unfallkasse getroffen. Die Selbstverwaltungsorgane setzen sich zu je einem Drittel aus Vertretern der Bundesländer<br />

Freie und Hansestadt Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zusammen. Die paritätische Vertretung von<br />

Kostenträgern (Kommunen) und Versicherten (Feuerwehrangehörigen) ist ebenfalls berücksichtigt. Der hauptamtliche Geschäftsführer<br />

gehört dem Vorstand mit beratender Stimme an.<br />

Vorstand<br />

Gruppe<br />

Vertreter<br />

der Versicherten<br />

Vertreter<br />

der Kostenträger<br />

Vertreterversammlung<br />

Gruppe<br />

Vertreter<br />

der Versicherten<br />

Vertreter<br />

der Kostenträger<br />

Hamburg<br />

Hermann Jonas<br />

Landesbereichsführer a.D.<br />

Dr. Peer Rechenbach<br />

Ltd. Branddirektor<br />

Hamburg<br />

Sebastian Struss<br />

Bereichsführer Marschlande<br />

Dr. Holger de Vries<br />

Mitglied Freiw. Feuerwehr<br />

Andre Wronski<br />

Landesbereichsführer<br />

Hans-Detlev Warner<br />

Branddirektor<br />

Thomas Cordes<br />

Regierungsdirektor<br />

Dr. Hans-Hermann Zahn<br />

Regierungsdirektor<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Heino Kalkschies<br />

Landesbrandmeister<br />

Ralf Gesk<br />

Oberbrandrat<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Gerhard Lienau<br />

Stadtwehrführer<br />

Edwin Mörer<br />

Mitglied Freiw. Feuerwehr<br />

Hannes Möller<br />

Stadtwehrführer<br />

Peter Modemann<br />

Verwaltungsdirektor, FBL<br />

Jörg Janke<br />

Amtsleiter<br />

Thomas Rosenfeldt<br />

Leiter des Bürgeramtes<br />

Schleswig-Holstein<br />

Detlef Radtke<br />

Landesbrandmeister<br />

Roland Reime<br />

Direktor i.R., Vorsitzender<br />

Schleswig-Holstein<br />

Walter Behrens<br />

Kreiswehrführer a.D.<br />

Hans-Jürgen Berner<br />

Kreiswehrführer<br />

Bernd Affeldt<br />

Kreiswehrführer<br />

Horst-Dieter Lorenzen<br />

Bürgermeister<br />

Gerd Krämer<br />

Landrat<br />

Auszug aus der Feuerkassen-Ordnung von 1 . Schon damals wurde für Löschkräfte gesorgt.<br />

Udo Wachholz<br />

Verwaltungsdirektor<br />

23


<strong>Dienstleistungsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Sozialwahlen <strong>2011</strong><br />

In der jungen Geschichte der Hanseatischen<br />

Feuerwehr-Unfallkasse Nord<br />

erfolgte <strong>2011</strong> die erste Wahl für die Mitglieder<br />

der Vertreterversammlung und des<br />

Vorstandes im Rahmen der allgemeinen<br />

Wahlen in der Sozialversicherung. Bei der<br />

Fusion der Feuerwehr-Unfallkasse Hamburg<br />

und der Feuerwehr-Unfallkasse Nord<br />

im Jahre 2006 waren die Mitglieder der<br />

Selbstverwaltungsorgane von der Aufsichtsbehörde,<br />

dem Sozialministerium<br />

Schleswig-Holstein, berufen worden. Nunmehr<br />

waren die Versicherten aufgerufen,<br />

ihr Kreuz zu machen. Allerdings stellte der<br />

Wahlausschuss der Kasse schon im<br />

November 2010 fest, dass eine echte<br />

Wahlhandlung nicht notwendig sei, da auf<br />

den Listen der Vorschlagsberechtigen<br />

nicht mehr Wahlbewerber benannt worden<br />

waren, als es zu wählen galt.<br />

Die konstituierenden Sitzungen fanden<br />

am 25. August <strong>2011</strong> traditionsgemäß in der<br />

Kieler Hauptverwaltung der Provinzial<br />

Nord Brandkasse AG statt. Bevor Lutz Kettenbeil<br />

als Vorsitzender des Wahlausschusses<br />

die Sitzung eröffnete, begrüßte<br />

Vorstand Michael Schütze die alten und<br />

neuen Organmitglieder sowie die geladenen<br />

Gäste als Hausherr und verwies auf<br />

die lange Partnerschaft mit der Feuerwehr-<br />

Unfallkasse.<br />

Anschließend ging es zwar sehr formell<br />

aber „Schlag auf Schlag“ von statten. Der<br />

2<br />

neue Vorsitzende der Vertreterversammlung<br />

wird diesmal aus den Reihen der Feuerwehren<br />

gestellt. Mit Kreiswehrführer<br />

Hans-Jürgen Berner steht nun ein erfahrener<br />

Feuerwehrmann in der Spitze der<br />

Vertreterversammlung. Sein gewählter<br />

Stellvertreter, Jörg Janke, ist Amtsleiter in<br />

der Hansestadt Stralsund und vertritt die<br />

Gruppe der Kostenträger.<br />

Der Vorstand der HFUK Nord blieb in seiner<br />

Spitze unverändert. Roland Reime ist als<br />

Beauftragter weiterhin Vorsitzender und<br />

vertritt die Kostenträger. Landesbereichsführer<br />

a.D. Hermann Jonas, Hamburg,<br />

bringt sich für die Feuerwehrleute in die<br />

Arbeit des Vorstandes ein. Neu im Vorstand<br />

sind Dr. Peer Rechenbach, Behörde<br />

für Inneres und Sport, Hamburg, sowie<br />

Brandrat Ralf Gesk, Rostock.<br />

Aus dem Vorstand wurden Antonia Aschendorf,<br />

Hamburger Feuerkasse, und Ltd.<br />

Branddirektor Wilfried Behncke, Rostock,<br />

verabschiedet. Ihnen wurde für ihre langjährige,<br />

ehrenamtliche Arbeit vom Vorstandsvorsitzenden<br />

gedankt. Aus der Vertreterversammlung<br />

schieden aus: der bisherige<br />

Vorsitzende Lothar Schmidt,<br />

Neubrandenburg, die Kreiswehrführer Hans<br />

Lohmeyer, Rendsburg-Eckernförde, und<br />

Hugo Heitmann, Kreis Hzgt. Lauenburg,<br />

sowie Dr. Hartwig Essert, Vorstand der<br />

Hamburger Feuerkasse. Er hatte schon der<br />

Vertreterversammlung der Feuerwehr-<br />

Unfallkasse Hamburg seit 1986 angehört.<br />

Volles Haus bei der Provinzial zu den konstituierenden Sitzungen der HFUK Nord<br />

Der bisherige Vorsitzende der Vertreterversammlung,<br />

Lothar Schmidt, überreicht KBM<br />

Hans-Jürgen Berner, einen Kompass, damit er<br />

immer klaren Kurs halten kann.<br />

Der alte und neue Vorsitzende des Vorstandes,<br />

Rolande Reime, verabschiedet Antonia<br />

Aschendorf, die frühere Vorstandssprecherin<br />

der Hamburger Feuerkasse<br />

Zu den Gästen der konstituierenden Sitzungen<br />

zählten die Feuerwehr-Referenten<br />

der Innenministerien Dieter Baguhn und<br />

Gerhard Brüggemann sowie der Geschäftsführer<br />

der Unfallkasse Nord, Jan Holger<br />

Stock. Das Schleswig-Holsteinische Sozialministerium,<br />

gleichzeitig Aufsicht der<br />

HFUK Nord, wurde vom stellvertretenden<br />

Staatssekretär Andreas Fleck und Oberamtsrat<br />

Thorsten Zwick vertreten.<br />

Geschäftsführung und Verwaltung<br />

Richtungsweisende Entscheidungen<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> war durch zahlreiche<br />

Aktivitäten geprägt, die für die<br />

Steuerung und Verwaltung der HFUK Nord<br />

in den nächsten Jahren richtungsweisend<br />

sind. Für die Vorbereitung und Durchführung<br />

der Sozialwahl <strong>2011</strong> waren zusätzliche<br />

Sitzungen des Wahlausschusses notwendig.<br />

Mit der konstituierenden Sitzung am<br />

25.08.11 wurden in der Selbstverwaltung<br />

die Weichen für weitere sechs Jahre gestellt.<br />

Wegen der vorherrschenden Unsicherheit<br />

auf den Kapitalmärkten beschäftigte sich<br />

der Vorstand der Kasse bereits in seiner ersten<br />

Sitzung mit der Vermögensanlage und<br />

erließ erstmals entsprechende Richtlinien,<br />

um etwaige Risiken weiter zu minimieren.<br />

Mehr Einfluss der Informations-Technologie<br />

Die Einführung der neuen IT-Fachanwendung<br />

GUSO² wirkte noch bis ins Jahr <strong>2011</strong><br />

nach. Obwohl Wirtschaft und Verwaltung<br />

unter der Last der Statistik-Meldungen leiden,<br />

wird der „Datenhunger“ immer größer.<br />

Es reichen auch keine „runden Zahlen“,<br />

sondern nur die exakten. Dies gilt insbesondere<br />

für die einheitliche Eingabe statistischer<br />

Daten für jeden Unfall. Manchmal<br />

muss für mehrere Jahre nachgearbeitet<br />

werden. Für die interne Datenabfrage setzt<br />

die HFUK Nord auf den Einsatz von Data-<br />

Warehouse unter GUSO². Der vorgesehene<br />

Zwischenschritt „Doku-Scan“ auf dem Weg<br />

zum optischen Archiv wurde Mitte <strong>2011</strong><br />

zurück gestellt. Für 2012 ist die Einführung<br />

eines optischen Archivs vorgesehen, um<br />

die Vorteile der neuen IT-Fachanwendung<br />

auch vollständig nutzen zu können.<br />

Feierstunden und Fachforen<br />

Im Mai <strong>2011</strong> hatte die HFUK Nord zu einer<br />

Feierstunde in die Landeshauptstadt<br />

Schwerin eingeladen, um an die Anfänge<br />

der Feuerwehr-Unfallkasse in Mecklenburg-<br />

Vorpommern vor 20 Jahren zu erinnern.<br />

Damals war die Kasse einer der ersten<br />

Unfallversicherungsträger, die sich gegenüber<br />

der „Überleitungsanstalt Sozialversi-<br />

cherung“ für arbeitsfähig erklärten. Dem<br />

verklärten Blick der Verwaltung in die Vergangenheit<br />

folgte der Blick der Prävention<br />

in die Zukunft des sicheren Feuerwehrdienstes.<br />

Die HFUK Nord organisierte zum<br />

dritten Mal das FUK-Forum Sicherheit in der<br />

Handelskammer Hamburg. Mit über 250<br />

Teilnehmern fand das Forum der Arbeitsgemeinschaft<br />

bundesweit Beachtung.<br />

Prüfer gaben sich die Klinke in die Hand<br />

Im Berichtsjahr wurde die HFUK Nord nicht<br />

nur von den Unfallverletzten auf ihre Leistungsfähigkeit<br />

sondern von verschiedensten<br />

Institutionen auf korrekte Verwaltung<br />

hin geprüft. Die Geschäftsstellen sahen die<br />

Prüfer der Deutschen Rentenversicherung<br />

und des Finanzamtes. Weiter durchpflügten<br />

die Prüfer der DGUV und selbst beauftragte<br />

Wirtschaftsprüfer die Rechenwerke der HFUK<br />

Nord. Wie die Lebenserfahrung zeigt, finden<br />

die Prüfer auch etwas, wenn sie die Bücher<br />

für mehrere Jahre unter die Lupe nehmen.<br />

Die Geschäftsführung konnte gegenüber<br />

dem Vorstand jedoch „Entwarnung“ geben.<br />

Selbst die unvermutete Kassenrevision<br />

schloss mit einem positiven Bericht.<br />

Lutz Kettenbeil feierte seinen 0<br />

Roland Reime (li.) überbrachte nicht nur die<br />

Glückwünsche der HFUK Nord, sondern auch<br />

der Provinzial Versicherungen<br />

Der Geschäftsführer der Hanseatischen<br />

Feuerwehr-Unfallkasse Nord, Lutz Kettenbeil,<br />

vollendete am 15. September <strong>2011</strong><br />

sein 60. Lebensjahr und feierte dies zwei<br />

Wochen später in der Ostsee-Akademie in<br />

Lübeck-Travemünde. Neben den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern der HFUK Nord<br />

zählten zu den Gästen: Landesbrandmeister<br />

Heino Kalkschies, Landesbereichsführer<br />

Andre Wronski, Oberbranddirektor<br />

Klaus Maurer, Konsul a.D. Klaus R. Uschkoreit,<br />

Dr. Hartwig Essert, viele Feuerwehrführer<br />

und Weggefährten. Die Glückwünsche<br />

der HFUK Nord sowie der Provinzial<br />

Versicherungen überbrachte der Vorstandsvorsitzende<br />

Roland Reime.<br />

Gabriela Kirstein ausgezeichnet<br />

Der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes<br />

hat die stellvertretende<br />

Geschäftsführerin der Hanseatischen Feuerwehr-Unfallkasse<br />

Nord am 11.05.11 in<br />

Schwerin mit dem Deutschen Feuerwehr-<br />

Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet. Wie<br />

Hans-Peter Kröger im Rahmen der Feierstunde<br />

„20 Jahre Feuerwehr-Unfallkasse<br />

in Mecklenburg-Vorpommern“ betonte,<br />

werde damit der engagierte Einsatz von<br />

Frau Kirstein für die Feuerwehrangehörigen<br />

gewürdigt. Sie selbst ist seit dem 16.<br />

Lebensjahr Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr<br />

ihrer Heimatgemeinde. Gabriela<br />

Kirstein war die erste Mitarbeiterin, die<br />

1991 in Schwerin für die Feuerwehr-Unfallkasse<br />

Mecklenburg-Vorpommern verpflichtet<br />

wurde.<br />

2


Ausblick<br />

Kinder in der Feuerwehr<br />

Die jüngsten Versicherten stehen vor der<br />

Tür<br />

Für die HFUK Nord ist es eine neue Entwicklung:<br />

Kinder in der Feuerwehr. Nachdem<br />

die Deutsche Jugendfeuerwehr Anfang<br />

Oktober <strong>2011</strong> zu einem Bundeskongress<br />

„Kinder in der Feuerwehr“ eingeladen hatte,<br />

steht das Thema offiziell auf der Tagesordnung.<br />

Die Feuerwehren wollen die<br />

Altersgrenzen nicht nur am oberen Rand,<br />

sondern auch im Bereich der Jugendfeuerwehren<br />

verschieben. Dabei wird die Altersgrenze<br />

. Lebensjahr angepeilt. Als gesetzlicher<br />

Unfallversicherungsträger der Feuerwehren<br />

hat sich die HFUK Nord auf diese<br />

Entwicklung einzustellen.<br />

So ganz neu ist die Situation nun auch<br />

wieder nicht. Der Landtag Mecklenburg-<br />

Vorpommern hatte schon 2009 das Brandschutzgesetz<br />

des Landes dahingehend<br />

ergänzt, dass auch für Sechsjährige zum<br />

Zwecke der Brandschutzerziehung eine<br />

Gruppe in der Jugendfeuerwehr eingerichtet<br />

werden könne. Damit wollten die Politiker<br />

den Wünschen einzelner Feuerwehren<br />

entsprechen, die sich in der Konkurrenz zu<br />

anderen Vereinen und Verbänden mit der<br />

Altersgrenze „10-Jahre“ benachteiligt<br />

sahen. Mit der Verbreiterung der Basis<br />

sollten auch wegen der demografischen<br />

Entwicklung keine Optionen für die Zukunft<br />

aus der Hand gegeben werden.<br />

Da die Länder mit ihren Brandschutzgesetzen<br />

den Rahmen für versicherte Personen<br />

und versicherte Tätigkeiten setzen, gelten<br />

für die länderübergreifende HFUK Nord<br />

damit zurzeit die Altersgrenzen: 6-10-10.<br />

Dabei kann getrost davon ausgegangen<br />

werden, dass sich die Feuerwehrverbände<br />

in den beiden anderen Bundesländern<br />

auch Gedanken über die Ausweitung der<br />

Altersgrenzen bei den Jüngsten Gedanken<br />

machen werden. Dies ist nach Ansicht der<br />

HFUK Nord nur noch eine Frage der Zeit.<br />

Keine Probleme mit den Jüngsten<br />

Die HFUK Nord hat grundsätzlich keine<br />

Probleme mit dem Thema Kinder in der Feuerwehr.<br />

Schließlich gibt es seit Beginn der<br />

70er Jahre, also seit über 40 Jahren, die<br />

Schülerunfallversicherung. Die dafür<br />

zuständigen Unfallkassen übernehmen<br />

auch schon seit Jahrzehnten den Versiche-<br />

Schon ab sechs Jahren sollen Kinder für die Feuerwehr begeistert werden<br />

rungsschutz für Kindergartenkinder. Die<br />

Pfade für eine besondere Prävention,<br />

besondere Heilbehandlung, Kinderchirugie<br />

und -rehabilitation sind also schon „ausgetrampelt“.<br />

Dass ein erweiterter Versicherungskreis<br />

mit einer besonderen Betreuung<br />

auch höhere Kosten beim Versicherungsträger<br />

nach sich zieht, dürfte nicht überraschen.<br />

Aber nicht nur deshalb ist es selbstverständlich,<br />

dass Städte und Gemeinden<br />

vor Veränderungen in den Altersgrenzen<br />

rechtzeitig gehört werden müssen. Schließlich<br />

sind sie es, die „Träger der Feuerwehr“<br />

sind und alles zu bezahlen haben. Da wäre<br />

ein erhöhter Umlagebeitrag zur HFUK Nord<br />

noch das kleinste Übel.<br />

„Augen zu und durch“ geht nicht<br />

Mit dem landläufigen Prinzip „Augen zu<br />

und durch“ ist es nicht getan. Für die<br />

gesetzliche Unfallversicherung müssen<br />

auch gesetzliche Grundlagen her. Hier<br />

sind die Feuerwehrverbände und die Parlamente<br />

gefragt, wenn es denn so sein<br />

soll. Dies wäre jedoch nicht der erste Aufgabenzuwachs,<br />

mit dem die HFUK Nord<br />

fertig zu werden hat.<br />

Präventionskonzepte neu schreiben<br />

So wie die Feuerwehr die Ziele für die Arbeit<br />

mit Kindern in der Feuerwehr definieren<br />

und in Konzepte gießen muss, werden sich<br />

die Unfallversicherungsträger um eine Prävention<br />

„mit Augenmaß“ bemühen müssen.<br />

Wenn die Eltern ihre Jüngsten in die<br />

Obhut der Feuerwehr geben, dann muss<br />

auch Fach- und Sachverstand für die Betreuung<br />

der Sechsjährigen vorhanden sein.<br />

Nicht zuletzt übernehmen die Feuerwehrangehörigen<br />

die Aufsichtspflicht für die<br />

Kinder während des „Feuerwehrdienstes“.<br />

Daher muss alles getan werden, um Unfallgefahren<br />

von vorn herein auszuschließen.<br />

Bewegungsdrang, kindliche Logik und<br />

Unvernunft müssen einkalkuliert werden.<br />

Unsere Partner seit mehr als 125 Jahren<br />

Herausgegeben von der Hanseatischen Feuerwehr-Unfallkasse Nord<br />

Hopfenstraße 2d, 24097 Kiel, Tel. 0431 603-2113, Fax 0431 603-1395<br />

Unsere Präsenz im Internet: www.hfuk-nord.de<br />

Verantwortlich für den Inhalt: Geschäftsführer Lutz Kettenbeil, Kiel<br />

Satz & Layout: gestaltung aus flensburg, Carola Döring, www.ausflensburg.de<br />

Bildnachweis: Fotolia.com © : geldscheine (1) - fuxart, euro unter wasser - fuxart, blue eye in the dream - michal wajda; S. 11<br />

wikipedia, common rights; S. 8, 9, 15, 17, 20, 21, 24, 25, 26 + Titelseite Holger Bauer, honorarfrei; Lutz Kettenbeil; S. 8, 12,<br />

20 Feuerwehr Güstrow; S. 10 Ingo Piehl; S. 16 KN - Jan Köster; S. 19 Christian Heinz<br />

2 2


Die Feuerwehr in guten Händen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!