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achsenkonzept.pdf - Regionaler Planungsverband Westmecklenburg

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Dieses Konzept wurde im Rahmen des Einsatzes der Technischen Hilfe gemäß operationellem<br />

Programm vom 24.07.2000 für die Jahre 2000-2006 aus Mitteln des “Europäischen Fonds für<br />

Regionale Entwicklung” (EFRE) in Verbindung mit Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern<br />

gefördert.


Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 1 -<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 PRÄAMBEL ......................................................................................................................4<br />

2 SWOT-ANALYSE DES ACHSENRAUMES .....................................................................7<br />

2.1 Eingrenzung des Entwicklungsraums......................................................................7<br />

2.2 Analyse des Achsenraums ......................................................................................10<br />

2.2.1 Auswahl der Indikatoren ......................................................................................10<br />

2.2.2 Gesellschaft .........................................................................................................11<br />

2.2.3 Wirtschaft.............................................................................................................23<br />

2.2.4 Kultur und Freizeit................................................................................................40<br />

2.2.5 Verkehr und technische Infrastruktur...................................................................45<br />

2.3 Zusammenfassung der SWOT- Analyse.................................................................49<br />

3 LEITBILD UND ENTWICKLUNGSZIELE.......................................................................50<br />

3.1 Der Achsenraum oder die Region...........................................................................50<br />

3.2 Zukunftsorientierung Gesellschaft .........................................................................51<br />

3.3 Zukunftsorientierung Wirtschaft .............................................................................53<br />

3.4 Kultur und Freizeit ....................................................................................................56<br />

3.5 Verkehr und technische Infrastruktur.....................................................................57<br />

4 ENTWICKLUNGS- UND HANDLUNGSKONZEPT........................................................58<br />

4.1 Methodischer Ansatz................................................................................................58<br />

4.2 Handlungsfeld: Entwicklung einer Wirtschafts- und Logistikachse ...................59<br />

4.2.1 Ziele und Maßnahmen.........................................................................................59<br />

4.2.2 Projekte................................................................................................................60<br />

4.2.3 Fazit .....................................................................................................................65<br />

4.3 Handlungsfeld: Aufbau einer Technologie- und Bildungsregion ........................65<br />

4.3.1 Ziele und Maßnahmen.........................................................................................65<br />

4.3.2 Projekte................................................................................................................66<br />

4.4 Handlungsfeld: Qualifizierung zur Tourismus-, Freizeit- und Kulturregion........68<br />

4.4.1 Ziele und Maßnahmen.........................................................................................68<br />

trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />

Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH


Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 2 -<br />

4.4.2 Projekte................................................................................................................69<br />

4.4.3 Fazit .....................................................................................................................76<br />

4.5 Handlungsfeld: Anpassung von Verwaltungshandeln und Verwaltungsstrukturen<br />

..................................................................................................................76<br />

4.5.1 Ziele und Maßnahmen.........................................................................................76<br />

4.5.2 Projekte................................................................................................................77<br />

4.5.3 Fazit .....................................................................................................................85<br />

5 PROJEKTPÄSSE LEITPROJEKTE ...............................................................................86<br />

5.1 Projektpass 1 ............................................................................................................86<br />

5.2 Projektpass 2 ............................................................................................................88<br />

5.3 Projektpass 3 ............................................................................................................92<br />

5.4 Projektpass 4 ............................................................................................................93<br />

5.5 Projektpass 5 ............................................................................................................94<br />

5.6 Projektpass 6 ............................................................................................................95<br />

5.7 Projektpass 7 ............................................................................................................96<br />

5.8 Projektpass 8 ............................................................................................................97<br />

5.9 Projektpass 9 ............................................................................................................99<br />

5.10 Projektpass 10 ........................................................................................................103<br />

5.11 Projektpass 11 ........................................................................................................104<br />

ANHANG 105<br />

LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS.....................................................................119<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 3 -<br />

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis<br />

Abbildungen<br />

Abbildung 1: Entwicklung der Bevölkerungszahlen im Achsenraum......................................12<br />

Abbildung 2: Entwicklung des Migration-Saldos ....................................................................14<br />

Abbildung 3: Entwicklung der Arbeitslosenquote ...................................................................19<br />

Abbildung 4: Sozialhilfeempfänger.........................................................................................21<br />

Abbildung 5: Entwicklung der Unternehmerinsolvenzen ........................................................25<br />

Abbildung 6: Gewerbesteueraufkommen ...............................................................................27<br />

Abbildung 7: Entwicklung der Gästebetten im Untersuchungsraum ......................................30<br />

Abbildung 8: Bettenauslastung im Untersuchungsraum.........................................................31<br />

Tabellen<br />

Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung von 1989-2002 .............................................................12<br />

Tabelle 2: Wanderungsgewinn bzw. -verlust je 1.000 Einwohner..........................................14<br />

Tabelle 3: Berufspendler am 30.06.2003 ...............................................................................16<br />

Tabelle 4: Arbeitsplatzangebot und –nachfrage im Achsenraum...........................................18<br />

Tabelle 5: Arbeitslosenquoten................................................................................................19<br />

Tabelle 6: Sozialhilfeempfänger je 1.000 Einwohner .............................................................20<br />

Tabelle 7: IHK zugehörige Unternehmen nach Branchenzugehörigkeit (Stand: 31.07.02)....23<br />

Tabelle 8: Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen..........................................................25<br />

Tabelle 9: Betriebsgrößenklassen..........................................................................................26<br />

Tabelle 10: Gewerbesteueraufkommen (in Mio DM /EUR) ....................................................27<br />

Tabelle 11: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Altersstruktur ..........................105<br />

Tabelle 12: Arbeitslosigkeit nach Altersstruktur ...................................................................106<br />

Tabelle 13: Entwicklung der Gewerbean- und –abmeldungen.............................................107<br />

Tabelle 14: Entwicklung der Gästebetten.............................................................................108<br />

Tabelle 15: Durchschnittliche Auslastung der angebotenen Betten in %.............................108<br />

Tabelle 16: Entwicklung der Gästeankünfte.........................................................................108<br />

Tabelle 17: Entwicklung der Gästeübernachtungen.............................................................109<br />

Tabelle 18: Übernachtungen pro Gastankunft .....................................................................109<br />

Tabelle 19: Übersicht zur landwirtschaftlich genutzten Fläche ............................................109<br />

Tabelle 20: Ökologischer Landbau.......................................................................................110<br />

Tabelle 21: Tierbestände und Tierbesatz.............................................................................110<br />

Tabelle 22: Landwirtschaftliche Betriebe..............................................................................110<br />

Tabelle 23: Forstwirtschaft ...................................................................................................111<br />

Tabelle 24: Unternehmen der Ernährungswirtschaft mit Bezug zum Achsenraum..............111<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 4 -<br />

1 Präambel<br />

In Umsetzung des Regionalen Raumordnungsprogramms hat der Regionale <strong>Planungsverband</strong><br />

<strong>Westmecklenburg</strong> ein Entwicklungskonzept für den regional bedeutsamen Achsenraum<br />

zwischen Wismar, Schwerin und Ludwigslust/Parchim erarbeiten lassen.<br />

Der entsprechende Planungsraum ist der entscheidende Entwicklungsraum für <strong>Westmecklenburg</strong>.<br />

Er befindet sich auf der überregionalen, großräumig bedeutsamen Verbindungsachse,<br />

die von Skandinavien über Wismar - Schwerin - Magdeburg in die mittel- und süddeutschen<br />

Wirtschaftsräume führt.<br />

Ziel der Konzepterarbeitung ist es, auf der Grundlage einer gestrafften Stärke-Schwäche -<br />

Analyse, die innovativen, zukunftsfähigen Potenziale dieses Raumes darzustellen, hieraus<br />

Entwicklungs- und Handlungsstrategien mit Entwicklungsprojekten vor allem mit Arbeitsmarkteffekten<br />

abzuleiten und deren Umsetzung auf den Weg zu bringen.<br />

Gleichzeitig soll damit eine Arbeitsgrundlage und ein Organisationsmodell für das Regionalmanagement,<br />

für eine regionalisierte Wirtschaftsförderung und für das Regionalmarketing<br />

geschaffen werden.<br />

Zeitgleich mit dem integrierten Entwicklungskonzept für den Achsenraum wurden dazu durch<br />

weitere Gutachter / Wirtschaftsexperten Machbarkeitsuntersuchungen für folgende regional<br />

bedeutsame Themen erarbeitet:<br />

• Organisations- und Funktionsmodell Regionalentwicklung <strong>Westmecklenburg</strong> (Prof.<br />

Dehne - Fachhochschule Neubrandenburg / IUGR),<br />

• Nutzung nachwachsender Rohstoffe in der Industrie und zur Produktion funktionaler<br />

Lebensmittel in <strong>Westmecklenburg</strong> (Rexen/Holm – Food Group Dänemark),<br />

• Unterstützung der regionalen Entwicklung durch Bildung von Technologieclustern in<br />

<strong>Westmecklenburg</strong> (Dr. Malcher – Unternehmensberatungs GmbH / Dr. Vieregge GmbH Regionalmarketing<br />

und Unternehmensentwicklung),<br />

• Wissenschafts-, Technologie- und Bildungsregion <strong>Westmecklenburg</strong> (Prof. Simmen / Dr.<br />

Sassenberg – Forschungszentrum Wismar / Hochschule Wismar),<br />

• Strategiekonzept Gesundheits- und Wellnessregion <strong>Westmecklenburg</strong> (DWIF consulting<br />

GmbH Berlin),<br />

• Entwicklungskonzept Wirtschaftsstandort Flughafen Parchim (Prof. Kropshofer - Criterium<br />

Consultant GmbH Hamburg),<br />

• Fallstudien Technologie- und Tourismusentwicklung <strong>Westmecklenburg</strong> (Prof. Fumagalli<br />

– Graduate School of Business Administration Zürich),<br />

• Wassertourismuskonzept Schweriner Seengebiet (noch in Arbeit) (Projektgemeinschaft<br />

Reppel und Lorenz Berlin / Tourismuscenter Brandenburg / IBS Schwerin).<br />

Die Ergebnisse dieser Expertisen sind in das vorliegende Konzept implementiert.<br />

Unzweifelhafte Stärken des Achsenraumes, zu denen:<br />

• die günstigen Verkehrsanbindungen, verbunden mit der räumlichen Nähe zu den Metropolregionen<br />

Hamburg und Berlin,<br />

• die hervorragenden Naturpotenziale oder<br />

• die vorhandenen und gut erschlossenen Gewerbeflächen<br />

zählen, dürfen den Blick nicht für eine Vielzahl von Schwierigkeiten verstellen, denen sich<br />

Mecklenburg-Vorpommern im Kontext mit der gesamten Bundesrepublik ausgesetzt sieht.<br />

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Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH


Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 5 -<br />

Die zeitliche Ausrichtung des Konzeptes, mittelfristig bis ins Jahr 2010, fällt zusammen mit<br />

einem fundamentalen gesellschaftlichen Wandel, dessen Folgen gegenwärtig nur ansatzweise<br />

erkennbar sind.<br />

Prozesse der Globalisierung haben auch in der Planungsregion <strong>Westmecklenburg</strong> ihre<br />

Wirkung entfaltet, denn:<br />

• die begrenzte Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft,<br />

• der Verlust an Industriepotenzial,<br />

• die negativen Migrationseffekte infolge wachsender Arbeitslosigkeit sowie<br />

• die zunehmenden Finanzierungsprobleme kommunaler Aufgaben sowie bei Unternehmen<br />

sind nicht nur deutliche Signale für den einsetzenden Wandel, sondern zugleich auch eine<br />

große Herausforderung, diese zu meistern.<br />

Das vorliegende Entwicklungskonzept versteht sich vor diesem Hintergrund nicht nur als<br />

Handlungskonzept zur Entwicklung der Wirtschaft im Achsenraum Wismar–Schwerin-<br />

Ludwigslust/Parchim, sondern es gibt auch Handlungsempfehlungen für das „Dienstleistungsunternehmen<br />

Verwaltung“.<br />

Inhaltlich orientiert es auf die durchgängige Abbildung der Schwerpunkte:<br />

• Gesellschaft,<br />

• Wirtschaft,<br />

• Kultur und Freizeit sowie<br />

• Infrastruktur.<br />

Das betrifft die Potenzial- Analyse ebenso wie das von ihr abgeleitete Leitbild und das ihm<br />

folgende Handlungskonzept mit seinen empfohlenen Projekten.<br />

Das vorliegende vom Wirtschaftsministerium M-V geförderte regionale Entwicklungskonzept<br />

ist das Ergebnis einer über zweijährigen Gemeinschaftsarbeit von Planern, Wirtschafts- und<br />

Tourismusexperten (auch aus dem Ausland) sowie Wissenschaftlern unter fachlicher Begleitung<br />

einer vom Amt für Raumordnung und Landesplanung <strong>Westmecklenburg</strong> geleiteten<br />

Lenkungsgruppe des Regionalen <strong>Planungsverband</strong>es <strong>Westmecklenburg</strong>.<br />

Möge es in dieser bewährten Weise auch seine Umsetzung finden.<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 6 -<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 7 -<br />

2 SWOT-ANALYSE DES ACHSENRAUMES<br />

2.1 Eingrenzung des Entwicklungsraums<br />

Zur Eingrenzung des Entwicklungsraumes sind verschiedene Sichtweisen zu berücksichtigen.<br />

So ist zum einen die regionale Bedeutung im näheren Verflechtungsraum zu sehen<br />

(engere Sichtweise), zum anderen die überregionale Bedeutung in Mecklenburg-<br />

Vorpommern sowie innerhalb der großräumig bedeutsamen Verbindungsachse zwischen<br />

Skandinavien und den mittel- und süddeutschen Entwicklungsräumen (weitere Sichtweise).<br />

Der Achsenraum ist das wirtschaftliche Rückgrat der Planungsregion <strong>Westmecklenburg</strong>. Der<br />

zu betrachtende Entwicklungsraum liegt eingebettet in die Landkreise Nordwestmecklenburg,<br />

Parchim und Ludwigslust und erstreckt sich über die kreisfreien Städte Wismar und<br />

Schwerin bis zu den Kreisstädten Ludwigslust und Parchim.<br />

Aufgrund fehlender konkreter und vor allem flächendeckender Zahlen für den Achsenraum<br />

wird es an dieser Stelle häufiger notwendig sein, einen Bezug zu den Kreisebenen herzustellen<br />

und ggf. später auf die Teilräume zu fokussieren.<br />

Folgende Rahmendaten liegen damit dem Entwicklungsraum zugrunde:<br />

Bevölkerung Fläche in km 2 Bevölkerungsdichte<br />

EW/km 2<br />

Landkreis Nordwestmecklenburg 120.959 2.075 58<br />

Landkreis Ludwigslust 131.062 2.517 52<br />

Landkreis Parchim 106.731 2.233 48<br />

Kreisfreie Stadt Schwerin 98.742 130 760<br />

Kreisfreie Hansestadt Wismar 46.170 42 1.099<br />

Region <strong>Westmecklenburg</strong> 503.664 6.997 72<br />

Quelle: StaLa MV 2004 - Stand: 31.12.2002<br />

Bezogen auf die geringe Besiedlungsdichte im Land Mecklenburg-Vorpommern mit einem<br />

Durchschnittswert von 76 Einwohnern je km 2 ist zu erkennen, dass auf der Ebene der Landkreise<br />

im Betrachtungsraum eine sehr dünne Besiedlung zu verzeichnen ist. Im Gegensatz<br />

zu den Landkreisen weisen die kreisfreien Städte Wismar und Schwerin eine deutlich höhere<br />

Bevölkerungsdichte auf, wobei die dem Stadtgebiet Schwerins anzurechnenden Seen relativ<br />

zu einer geringeren Bevölkerungsdichte führen.<br />

In der engeren räumlichen Betrachtung wird der Achsenraum westlich durch die Städte<br />

Grevesmühlen (ca. 11.000 Einwohner) und Hagenow (ca. 12.000 Einwohner) und östlich<br />

durch die Stadt Sternberg (ca. 5.000 Einwohner) und die Kreisstadt Parchim selbst begrenzt.<br />

Ein großräumiger Ansatz sollte hingegen in der Dimension die Lage des Achsenraums<br />

östlich der Bundesländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen in direkter Anbindung sowie<br />

westlich der Landkreise Bad Doberan und Güstrow einbeziehen. Im Norden grenzt der<br />

Betrachtungsraum an die Ostsee und darüber hinaus an Skandinavien sowie im Süden an<br />

das Bundesland Brandenburg.<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 8 -<br />

Weitere Anknüpfungspunkte für eine Positionierung des Achsenraumes im nationalen und<br />

internationalen Maßstab bilden gegebenenfalls die Entfernungen zu einigen ausgewählten<br />

Metropolen. Die Entfernungsangaben (Straßenkilometer) gehen hierbei vom fiktiven Zentrum<br />

der Achse in Schwerin aus:<br />

Nördlich: - Kopenhagen 260 km (Luftlinie 225 km)<br />

- Stockholm 850 km (Luftlinie 740 km)<br />

Östlich: - Rostock 90 km<br />

- Szczecin 330 km<br />

Südlich: - München 760 km<br />

- Berlin 200 km<br />

- Leipzig 360 km<br />

Südwestlich: - Ruhrgebiet ca. 500 km<br />

- Frankfurt/M. 600 km<br />

- Düsseldorf 500 km<br />

Westlich: - Lübeck 65 km<br />

- Hamburg 120 km<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 9 -<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 10 -<br />

2.2 Analyse des Achsenraums<br />

2.2.1 Auswahl der Indikatoren<br />

Generell gilt es, zwei Schwerpunkte bei der Betrachtung zu verfolgen. Grundsätzlich wird die<br />

vorhandene Wirtschafts- und Infrastruktur des Achsenraumes zu bewerten sein. Darüber<br />

hinaus gilt es, das derzeitige sowie das perspektivisch vorhandene Humankapital zu betrachten.<br />

Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Wirtschaftsprozesse von handelnden Menschen<br />

und ihren Möglichkeiten bestimmt werden.<br />

Neben der Entwicklung in den vergangenen Jahren bzw. dem zeitnahen Ist-Stand muss<br />

demzufolge auch ein prognostischer Ansatz, soweit wie vorhanden, eine Berücksichtigung<br />

finden, um die Entwicklungspotenziale realistisch bewerten zu können. Dies geschieht mit<br />

der Zielstellung, mittel- und langfristige Chancen und Risiken zu erkennen und bei der Präzisierung<br />

der einzelnen Leitprojekte einzubinden.<br />

Ein Vergleich mit den Landesdaten ermöglicht darüber hinaus eine Einordnung in die Entwicklung<br />

des Landes Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Übersicht der ausgewählten Indikatoren<br />

• Soziodemografische Analyse und Sozialstruktur<br />

- Bevölkerungsentwicklung<br />

- Migrationseffekte<br />

- Ein- und Auspendler<br />

- Arbeitsmarkt- und Sozialstruktur<br />

• Wirtschaft<br />

• Tourismus<br />

a) Sozialversicherungspflichtig abhängig Beschäftigte gesamt sowie nach Branchen<br />

b) Arbeitslosigkeit im Achsenraum<br />

c) Sozialhilfeempfängerstruktur<br />

• Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, Ernährungswirtschaft<br />

- Landwirtschaft<br />

- Fischereiwirtschaft<br />

- Forstwirtschaft<br />

- Ernährungswirtschaft<br />

• Soziale und kulturelle Infrastruktur<br />

• Verkehr und technische Infrastruktur<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 11 -<br />

2.2.2 Gesellschaft<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

THESE: Die Altersstruktur im Untersuchungsraum wird sich gravierend zu Ungunsten der<br />

jüngeren Bevölkerung entwickeln. Gelingt es nicht, gerade junge Menschen über eine<br />

attraktive Ausbildung und zukunftsorientierte Jobs sowie familienfreundliche Infrastrukturen<br />

und entsprechende wirtschaftliche Rahmenbedingungen in der Region<br />

zu halten, wird sich der negative Trend in der demografischen Entwicklung massiv<br />

verschärfen.<br />

ARGUMENTE:<br />

Eine Betrachtung der Entwicklung der Einwohnerzahlen in den jeweiligen Teilregionen zeigt<br />

einen generellen Rückgang der Zahlen in den kreisfreien Städten, während in den Landkreisen<br />

eine recht zügige Stabilisierung der Entwicklung bzw. sogar stärkere Zugewinne zu<br />

verzeichnen waren.<br />

Die positive Entwicklung aus Sicht der Landkreise ist unter anderem auf das Bestreben von<br />

Bevölkerungsteilen zum Leben auf dem Lande bzw. außerhalb der Stadt zurückzuführen.<br />

Ungeachtet dessen bleibt für die großräumig betrachtete Region ein negativer Saldo in der<br />

Bevölkerungsentwicklung stehen (vgl. hierzu auch den Abschnitt zur Migration).<br />

Über den Zeitraum von 1990 bis 2002 ergaben sich konkret folgende Veränderungen der<br />

Einwohnerzahlen:<br />

Kreisfreie Stadt Schwerin - 30.249 - 23,4 %<br />

Kreisfreie Hansestadt Wismar - 10.933 - 19,1 %<br />

Landkreis Ludwigslust + 1.214 + 0,9 %<br />

Landkreis Nordwestmecklenburg + 10.656 + 9,6 %<br />

Landkreis Parchim - 3.418 - 3,1 %<br />

Region <strong>Westmecklenburg</strong> - 33.160 - 6,2 %<br />

Die dargestellten Salden basieren auf den nachstehend aufgezeigten Entwicklungen der vergangenen<br />

Jahre in den einzelnen Kreisen:<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 12 -<br />

Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung von 1989-2002<br />

Kreisfreie Stadt<br />

1989 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Schwerin 129.227 114.688 111.029 107.667 105.213 102.878 101.267<br />

Kreisfreie Hansestadt<br />

Wismar 57.103 50.368 49.551 48.771 48.000 47.405 47.031<br />

Landkreis<br />

Ludwigslust 129.848 126.349 128.072 129.620 130.873 131.977 131.671<br />

Landkreis<br />

Nordwestmecklenburg 110.497 113.914 116.489 118.404 120.174 121.234 121.326<br />

Landkreis<br />

Parchim 110.149 107.437 108.344 109.683 109.687 109.524 108.877<br />

Region<br />

<strong>Westmecklenburg</strong> 536.824 512.756 513.485 514.145 513.947 513018 510.172<br />

Land Mecklenburg-<br />

Vorpommern 1.823.084 1.817.196 1.807.799 1.798.689 1.789.322 1.775.703<br />

99.978<br />

46.544<br />

131.292<br />

121.153<br />

107.996<br />

506.963<br />

98.742<br />

46.170<br />

131.062<br />

120.959<br />

106.731<br />

503.664<br />

1.759.877. 1.744.624<br />

Quelle: StaLa MV 2002: S. 373 und AfRL <strong>Westmecklenburg</strong> EW89-12.01 nach Ämtern; StaLa MV 2004<br />

Abbildung 1: Entwicklung der Bevölkerungszahlen im Achsenraum<br />

Einwohnerzahl<br />

140.000<br />

130.000<br />

120.000<br />

110.000<br />

100.000<br />

90.000<br />

80.000<br />

70.000<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

1989 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Kreisfreie Stadt Schwerin Kreisfreie Hansestadt Wismar Landkreis Ludwigslust<br />

Landkreis Nordwestmecklenburg Landkreis Parchim<br />

Quelle: StaLa MV 2002: S. 373 und AfRL <strong>Westmecklenburg</strong> EW89-12.01 nach Ämtern; StaLa MV 2004<br />

Auf den ersten Blick scheint hierbei eine Stabilisierung der Entwicklung einzutreten. Eine<br />

Einbeziehung von Prognoseansätzen, die in unterschiedlicher Qualität im Rahmen der Integrierten<br />

Stadtentwicklungskonzepte erarbeitet wurden, zeigt jedoch zum Teil erhebliche Unterschiede<br />

in der Altersstruktur der Bevölkerung auf. Präzise Angaben zur strukturellen<br />

Entwicklung der Bevölkerung lieferte insbesondere das ISEK Wismar.<br />

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Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH<br />

Jahr


Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 13 -<br />

So ist z.B. in der Hansestadt Wismar perspektivisch von 2001 bis 2015 ein Rückgang der<br />

Bevölkerung auf ca. 84,5 % zu erwarten. Eine Differenzierung der Altersgruppen lässt folgendes<br />

Bild erkennen:<br />

1. Der Bevölkerungsverlust in der Altersgruppe bis 15 Jahre liegt mit einer Reduzierung<br />

auf ca. 86 % des Ausgangswertes gerade noch im Trend.<br />

2. Die Altersgruppe der 15- bis 45jährigen weist einen Verlust von 55 % (!) auf und geht<br />

damit auf 45% des Ausgangswertes zurück.<br />

3. Im Gegensatz dazu wächst die Altersgruppe über 65 Jahren auf ca. 139,5 % an. Dies<br />

ist ein klares Indiz für eine zunehmende Überalterung in der Bevölkerungsstruktur<br />

(vgl. ISEK HWI: 6).<br />

Die Bevölkerungsprognose für die fünf Gebietskörperschaften der Planungsregion <strong>Westmecklenburg</strong><br />

fällt insgesamt sehr unterschiedlich aus. Nach einer Untersuchung des Berlin-<br />

Instituts für Weltbevölkerung und globale Entwicklung 1 auf der Grundlage der Bevölkerungsprognosen<br />

des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung ist die demografische Entwicklung<br />

in der Region differenziert zu betrachten: Für die Landkreise Nordwestmecklenburg<br />

und Ludwigslust werden Zunahmen der Bevölkerung von mehr als 5 bzw. sogar mehr als<br />

15 % vorausgesagt. Beide Kreise werden auch in Zukunft von ihrer Lagegunst zur Metropolregion<br />

Hamburg und zum Oberzentrum Lübeck profitieren. Dagegen müssen der Landkreis<br />

Parchim sowie die kreisfreien Städte Wismar und Schwerin mit weiteren Verlusten von 10 –<br />

15 % der Bevölkerung rechnen. Gerade im Achsenraum müssen also verstärkte Anstrengungen<br />

zur Verbesserung der Lebenssituation unternommen werden, um diesen Trend<br />

möglicherweise noch zu stoppen oder zumindest abzumildern.<br />

SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />

Während sich das Geburtenverhalten (Fertilität) und die Sterbezahlen (Mortalität) zunehmend<br />

den bundesweit geltenden Durchschnittswerten nähern, ist zu vermuten, dass die<br />

Migration (Wanderung der Bevölkerung) die entscheidende Variable für eine Entwicklung in<br />

der Region darstellt. Sie beeinflusst neben der zahlenmäßigen Veränderung der Einwohnerzahlen<br />

insbesondere auch die Struktur innerhalb der Bevölkerung. Dies führt wiederum zu<br />

einem starken Anstieg des Durchschnittsalters. Hieraus leiten sich spezifische Anforderungen<br />

an die Wirtschaft sowie an die Gestaltung des sozialen Umfeldes in den kommenden<br />

Jahren ab, um einerseits einen Einfluss auf die sich abzeichnende Entwicklung zu<br />

nehmen, andererseits um die veränderten Nachfragestrukturen bedienen zu können. Innerhalb<br />

der Planungsregion <strong>Westmecklenburg</strong> wird gerade der Achsenraum auch in Zukunft<br />

von einem weiteren Bevölkerungsrückgang betroffen sein, wenn es nicht gelingt, über Maßnahmen<br />

zur Verbesserung des Arbeitsmarktes und der Lebensbedingungen hier gegenzusteuern.<br />

1 Berlin-Institut (2004): Deutschland 2020 - Die demografische Entwicklung der Nation, S.36 ff.<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 14 -<br />

Migrationseffekte<br />

THESE: Gut ausgebildete junge Menschen verlassen den Raum <strong>Westmecklenburg</strong>, ein<br />

deutlich wachsendes Durchschnittsalter ist vermutlich dauerhaft die Folge.<br />

ARGUMENTE:<br />

Von 1992 bis 1999 verzeichnete die Planungsregion <strong>Westmecklenburg</strong> als einzige Planungsregion<br />

einen positiven Wanderungssaldo, der sich ab 2000 jedoch in einen negativen Saldo<br />

wandelte. Eine Betrachtung der Migration, also der Fort- und Zuzüge, von 2000 bis 2002<br />

zeigt dann eine Annäherung der absoluten Zahlen. Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass<br />

künftig weit geringere Wanderungsverluste entstehen werden als in der Vergangenheit.<br />

Tabelle 2: Wanderungsgewinn bzw. -verlust je 1.000 Einwohner<br />

Kreisfreie<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Stadt Schwerin -27 -29 -28 -21 -20 -13<br />

Kreisfreie<br />

Hansestadt Wismar -13 -11 -11 -11 - 8 - 5<br />

Landkreis<br />

Ludwigslust 11 18 15 12 11 0<br />

Landkreis<br />

Nordwestmecklenburg 23 26 18 17 10 2<br />

Landkreis<br />

Parchim 13 12 16 3 1 - 3<br />

Region<br />

<strong>Westmecklenburg</strong> 3,2 5,2 4,3 2,4 0,8 - 3<br />

Land Mecklenburg –<br />

Vorpommern 0 1 - 2 - 2 - 3 - 5<br />

Quelle: StaLa MV 1996 bis 2003<br />

Abbildung 2: Entwicklung des Migration-Saldos<br />

je 1.000 Einwohner<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

Wanderungssaldo<br />

- 10,5<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Kreisfreie Stadt Schwerin<br />

Jahr<br />

Kreisfreie Hansestadt Wismar<br />

Landkreis Ludwigslust Landkreis Nordwestmecklenburg<br />

Quelle: StaLa MV 1996 bis 2002<br />

Landkreis Parchim Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />

Land Mecklenburg - Vorpommern<br />

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- 7,1<br />

- 0,5<br />

0,4<br />

- 5,2<br />

- 3,9<br />

- 6,5<br />

- 10,2<br />

- 4,3<br />

0<br />

0,1<br />

- 9,5<br />

-4,4<br />

- 6


Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 15 -<br />

So sind für das Jahr 2002 in einer großräumigen Betrachtung folgende Wanderungsbewegungen<br />

zu verzeichnen gewesen.<br />

Bevölkerung Zuzüge Fortzüge Saldo<br />

Kreisfreie Stadt Schwerin 98.742 4.761 5.770 - 1.009<br />

Kreisfreie Hansestadt Wismar 46.170 2.486 2.686 - 200<br />

Landkreis Ludwigslust 131.062 10.184 10.191 - 7<br />

Landkreis Nordwestmecklenburg 120.959 7.943 7.925 + 18<br />

Landkreis Parchim 106.731 5.597 6.615 - 1.018<br />

Saldo gesamt -2.216<br />

Quelle: StaLa MV, Stand: 31.12.2002<br />

Wegen ihrer Bedeutung für die Entwicklung im Untersuchungsraum verdient die unterschiedliche<br />

Zielrichtung bei den Zu- und Fortzügen eine besondere Betrachtung. Der Anteil<br />

der Fortziehenden, die das Land Mecklenburg-Vorpommern verlassen, steigt insbesondere<br />

in den beiden kreisfreien Städten an. In Schwerin entwickelt sich der Anteil zwischen den<br />

Jahren 1995 und 2002 von 30% auf 48%, in Wismar gar von 45% auf 51% der Fortzüge.<br />

Dagegen steht eine sinkende Tendenz der über die Landesgrenze kommenden Zuzüge im<br />

selben Betrachtungszeitraum in Schwerin von 53% auf 44% der Zuzüge.<br />

In den einzelnen Landkreisen schwankt der Anteil der über die Landesgrenze Zu- bzw.<br />

Fortziehenden innerhalb einer wiederkehrenden Bandbreite wie folgt:<br />

Landkreis Ludwigslust 30% bis 33% der Fortzüge 41% bis 49% der Zuzüge<br />

Landkreis Nordwestmecklenburg 20% bis 36% der Fortzüge 32% bis 44% der Zuzüge<br />

Landkreis Parchim 30% bis 36% der Fortzüge 19% bis 26% der Zuzüge<br />

Quelle: StaLa MV Jahrgänge 1996 bis 2002<br />

Zudem belegen Untersuchungen in anderen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns, dass gerade<br />

Jugendliche und junge, vor allem mobile Erwachsene beabsichtigen, ihre Region schwerpunktmäßig<br />

in Richtung andere Bundesländer zu verlassen, wobei die Aufnahme einer<br />

Ausbildung bzw. ein Wechsel des Arbeitsortes Hauptgründe darstellten.<br />

Bezugnehmend auf die im Abschnitt Bevölkerungsentwicklung dargestellte prognostizierte<br />

Verringerung der Personenzahl der Altersgruppe 15 – 45 Jahre erklärt sich die Vermutung,<br />

dass Zuzüge insbesondere auf ältere Personengruppen beruhen. Hier wären jedoch noch<br />

detaillierte Betrachtungen vorzunehmen.<br />

SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />

Angesichts der Struktur der Abwanderungen ist mit einem deutlichen Rückgang des Erwerbspersonen-Potenzials<br />

zu rechnen. Mit dieser Entwicklung werden folgende Konsequenzen<br />

verbunden sein:<br />

• unter der Voraussetzung einer relativ konstanten Zahl an bestehenden Unternehmen<br />

verbunden mit einem verhaltenen Beschäftigungsrückgang entschärft sich ein Teil<br />

der negativen Arbeitsmarktentwicklung,<br />

• gerade der mobile, flexible Teil der Bevölkerung verlässt die Region und steht für weitere<br />

Entwicklungen nicht zur Verfügung,<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 16 -<br />

• es tritt ein verändertes Konsumverhalten auf, verbunden mit einem Nachfragerückgang<br />

im Einzelhandel und bei Dienstleistungen,<br />

• in der Perspektive fehlen Fachkräfte vor dem Hintergrund eines sich bereits heute<br />

abzeichnenden Ersatzbedarfes bei bestehenden Unternehmen sowie für Neuansiedlungen.<br />

Um eine exakte Einordnung der Migration in der Entwicklungsachse vornehmen zu können,<br />

wird es notwendig sein, zu prüfen, welche konkreten Personengruppen mit ihren soziodemografischen<br />

Merkmalen sowie Qualifikationen schwerpunktmäßig ab- und zuwandern. Aussagen<br />

hierzu, die im Rahmen der Erarbeitung der ISEK-Konzepte zu erwarten waren, waren<br />

leider mit Ausnahme der Angaben zur Hansestadt Wismar unzureichend.<br />

Ein- und Auspendler<br />

THESE: Eine hohe Zahl an Auspendlern spricht für:<br />

1. ein zu geringes Aufnahmevermögen des Arbeitsmarktes,<br />

2. eine hohe Mobilität der Bevölkerung,<br />

3. einen Kaufkraftgewinn.<br />

ARGUMENTE:<br />

In der Summe hat die Region <strong>Westmecklenburg</strong> einen negativen Pendlersaldo zu verzeichnen.<br />

Die geografisch günstige Lage zwischen Hamburg und Berlin sowie die Nähe zu den<br />

Bundesländern Niedersachsen, Schleswig- Holstein und Brandenburg fördern auf Grund der<br />

Arbeitsmarktsituation diesen Zustand. Die positive Bilanz der beiden Städte im Betrachtungsraum<br />

ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass ehemalige Einwohner, die sich in den umliegenden<br />

Landkreisen oder im stadtnahen Umland angesiedelt haben, weiterhin in den Städten<br />

berufstätig sind.<br />

Tabelle 3: Berufspendler am 30.06.2003<br />

Auspendler Einpendler Pendlersaldo<br />

Kreisfreie Stadt Schwerin 9.323 25.136 15.813<br />

Kreisfreie Hansestadt Wismar 5.028 7.598 2.570<br />

Landkreis Ludwigslust 21.914 7.897 - 14.017<br />

Landkreis Nordwestmecklenburg 25.423 7.027 - 18.396<br />

Landkreis Parchim 15.763 5.567 - 10.196<br />

Region <strong>Westmecklenburg</strong> 77.451 53.224 - 24.227<br />

Land Mecklenburg - Vorpommern 68.292 18.207 - 50.085<br />

Quelle: www.ihkzuschwerin.de<br />

SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />

Der „Export“ von Arbeitskräften über die Landesgrenze hinaus führt dazu, dass in der Regel<br />

gut ausgebildete Fachkräfte für Unternehmensansiedlungen vor Ort nicht zur Verfügung<br />

stehen. Die Lage des Raumes lässt den Schluss zu, dass vor allem in die westdeutschen<br />

Bundesländer gependelt wird. Da das Lohnniveau dort höher ist, kommt es jedoch zu einer<br />

Stärkung der Kaufkraft der Bevölkerung.<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 17 -<br />

Diese Aussagen führen zu zwei Handlungsansätzen:<br />

1. Bei der Ansiedlung von Unternehmen sollte auf das eigentlich vorhandene, aber zeitlich<br />

begrenzt „ausgewanderte“ Wissen verwiesen und Möglichkeiten der Eingliederung dieses<br />

Potenzials aufgezeigt werden.<br />

2. Die erhöhte Kaufkraft benötigt Anreize, vorwiegend in der Region und nicht am Arbeitsort<br />

zu konsumieren.<br />

Die Möglichkeit des Auspendelns, verbunden mit den bereits erörterten Migrationstendenzen<br />

führt langfristig zu einer Entlastung des Arbeitsmarktes.<br />

Im Gegensatz zu allen anderen Teilräumen mit einer höheren Zahl an Auspendlern nimmt<br />

Schwerin als Oberzentrum mit einer höheren Einpendlerzahl eine Sonderstellung ein.<br />

Zur genaueren Betrachtung von Pendlerbewegungen und damit verbundenen Entwicklungspotenzialen<br />

ist in Zukunft eine Aufteilung nach verschiedenen Berufsgruppen erforderlich.<br />

Arbeitsmarkt- und Sozialstruktur<br />

THESE: Die Arbeitsmarkt- und Sozialstruktur im Achsenraum zeigt im Trend eine etwas<br />

positivere Entwicklung als der Landesdurchschnitt.<br />

ARGUMENTE:<br />

a) Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt sowie nach Branchen<br />

Der Bestand an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Achsenraum entwickelte sich<br />

aus Sicht der Landkreise im Vergleich zum Landesdurchschnitt im Zeitraum zwischen 1995<br />

und 1999 positiv. Während im Land ein Rückgang der Beschäftigtenzahl von 7% zu verzeichnen<br />

war, blieben die Zahlen in den genannten Teilräumen nahezu konstant. Einzig die<br />

beiden kreisfreien Städte mit Beschäftigtenverlusten von 8% (Wismar) und 15% (Schwerin)<br />

sorgen wiederum für eine Anpassung des Trends im gesamten Achsenraum an die Landesentwicklung.<br />

Eine Ursache wird im bereits zuvor genannten Stadt – Umland – Verhalten der<br />

Bevölkerung gesehen.<br />

Der Bestand an Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Vergleich zu 1995 wird in der<br />

folgenden Übersicht verdeutlicht:<br />

1995 2002<br />

Kreisfreie Stadt Schwerin 63.875 49.477 77,5%<br />

Kreisfreie Hansestadt Wismar 18.542 17.838 96,2%<br />

Landkreis Ludwigslust 39.200 36.399 92,8%<br />

Landkreis Nordwestmecklenburg 29.887 26.856 89,9%<br />

Landkreis Parchim 30.410 26.604 87,5%<br />

Region <strong>Westmecklenburg</strong> 181.914 157.174 86,4 %<br />

Land Mecklenburg – Vorpommern 645.735 548.830 85,0%<br />

Quelle: StaLa MV 1996 bis 2003<br />

Jedoch offenbart eine detaillierte Betrachtung der Entwicklung der Beschäftigtenzahlen nach<br />

Altersgruppen, dass eine gravierende Verschiebung innerhalb der Alterstruktur der Beschäftigten<br />

zu verzeichnen ist.<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 18 -<br />

So lässt sich ein Rückgang der Beschäftigten im Alter zwischen 20 und 30 Jahren von 17%<br />

(Landkreis Nordwestmecklenburg) bis 29% (Schwerin) konstatieren, während in der Altersklasse<br />

der 55 bis 65jährigen mit Ausnahme von Schwerin (-5%) ein Zuwachs von 9% (Landkreis<br />

Ludwigslust) bis 10% (Landkreis Parchim) registriert werden kann (vgl. hierzu auch die<br />

Angaben im Anhang Soziodemografie).<br />

b) Arbeitslosigkeit im Achsenraum<br />

Eine Untersuchung der Arbeitslosigkeit für das Jahr 2003 zeigt im Gegensatz zum vorstehenden<br />

Abschnitt deutliche Abweichungen vom Landestrend. Die Arbeitslosenquote liegt in<br />

den Teilgebieten unter dem Landesdurchschnitt von 21,7 % (Ausnahme HWI: 20,3 %). Im<br />

Landkreis Ludwigslust blieb sie bis Dezember 2003 relativ konstant mit ca.14,3 %.<br />

Die statistisch gesehen im Vergleich zu M-V geringere Arbeitslosenquote steht in einem<br />

engen Zusammenhang mit der hohen Mobilität der erwerbsfähigen Personen. Als Berufspendler<br />

nutzt eine Vielzahl dieser Personen das attraktive Arbeitsmarktangebot außerhalb<br />

<strong>Westmecklenburg</strong>s. Generell stehen dagegen in den kreisfreien Städten mehr Arbeitsplätze<br />

zur Verfügung als durch die Einwohner direkt am Wohnort genutzt werden. Dies ist im Wesentlichen<br />

ebenfalls auf die Stadt–Umland–Problematik zurückzuführen.<br />

Für den gesamten Achsenraum verbleibt jedoch in der Summe ein Arbeits- und Ausbildungsplatzbedarf<br />

resultierend aus der Anzahl der Vor–Ort–Beschäftigten und der Anzahl<br />

der Auspendler in Höhe von 18 Arbeits- bzw. Ausbildungsplätzen je 100 Erwerbspersonen.<br />

Tabelle 4: Arbeitsplatzangebot und –nachfrage im Achsenraum<br />

Angaben je 100<br />

Erwerbspersonen<br />

Kreisfreie Stadt<br />

Schwerin<br />

Kreisfreie<br />

Hansestadt<br />

Wismar<br />

Landkreis<br />

Ludwigslust<br />

Landkreis<br />

Nordwestmecklenburg<br />

Landkreis<br />

Parchim<br />

Arbeitsplätze 98 74 55 46 52<br />

Beschäftigte 53 44 45 35 43<br />

Auspendler 18 23 29 37 26<br />

Überhang an<br />

Arbeitsplätzen<br />

+ 27<br />

Quelle: IHK- Statusbericht NWM, Nov. 2001<br />

+ 7<br />

- 19<br />

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- 26<br />

- 17


Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 19 -<br />

Tabelle 5: Arbeitslosenquoten<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Kreisfreie Stadt Schwerin 11,5% 11,7% 13,9% 16,4% 17,6% 17,0% 16,6% 15,9% 15,0 % 16,8%<br />

Kreisfreie Hansestadt<br />

Wismar<br />

17,6% 16,7% 18,4% 21,7% 24,3% 23,1% 21,5% 20,1% 19,1% 20,3%<br />

Landkreis Ludwigslust 13,6% 12,9% 13,9% 15,9% 16,4% 14,9% 14,0% 12,9% 13,1% 14,3%<br />

Landkreis Nordwestmecklenburg<br />

Landkreis<br />

Parchim<br />

15,7% 14,4% 15,7% 17,7% 18,3% 16,8% 15,8% 15,3% 15,2% 16,1%<br />

17,8% 16,9% 18,0% 19,4% 20,4% 18,8% 18,3% 18,1% 18,4% 19,1%<br />

Region <strong>Westmecklenburg</strong> 15,2% 14,5% 16,0% 18,2% 19,4% 18,1% 17,2% 16,5% 15,6% 16,7%<br />

Land Mecklenburg -<br />

Vorpommern<br />

17,0% 16,2% 18,0% 20,3% 20,5% 19,4% 19,0% 19,6% 20,0% 21,7%<br />

Deutschland 1) 10,6% 10,4% 11,5% 12,7% 12,3% 11,7% 10,7% 10,3% 10,8%<br />

Quelle: StaLA MV 1996 – 2004; 1) www.sozialpolitik-aktuell.de<br />

Abbildung 3: Entwicklung der Arbeitslosenquote<br />

Arbeitslosenquote<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Entwicklung der Arbeitslosenquote<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Kreisfreie Stadt Schwerin Jahr<br />

Kreisfreie Hansestadt Wismar<br />

Quelle: StaLA MV 1996 - 2003<br />

Landkreis Ludwigslust Landkreis Nordwestmecklenburg<br />

Landkreis Parchim Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />

Land Mecklenburg - Vorpommern Deutschland<br />

Im Anhang Soziodemografie ist die Altersstruktur der Arbeitslosen dargestellt. Ein besonderes<br />

Augenmerk kommt der Betrachtung der Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit zu.<br />

trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 20 -<br />

Der Anteil der Arbeitslosen unter 25 Jahre an der Gesamtzahl erreichte 2002 im Vergleichzeitraum<br />

in allen Untersuchungsgebieten einen Höchstwert für<br />

der Arbeitslosen.<br />

Kreisfreie Stadt Schwerin mit 14,3%<br />

Kreisfreie Hansestadt Wismar mit 11,9%<br />

Landkreis Ludwigslust mit 13,4%<br />

Landkreis Nordwestmecklenburg mit 11,7%<br />

Landkreis Parchim mit 10,8%<br />

Land Mecklenburg – Vorpommern mit 12,4%<br />

Diese Entwicklung zeigt, dass es zunehmend an Bedeutung gewinnt, gerade für die jungen<br />

Leute Perspektiven aufzuzeigen, d.h. Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu schaffen, um einerseits<br />

die Abwanderung in andere Bundesländer zu stoppen, andererseits junges Fachwissen<br />

am Arbeitsmarkt zu etablieren.<br />

c) Sozialhilfeempfängerstruktur<br />

In den kreisfreien Städten ist eine höhere Anzahl von Sozialhilfeempfängern je 1.000 Einwohner<br />

mit einer stark steigenden Tendenz gegenüber den Landkreisen zu verzeichnen.<br />

Gerade die Landkreise bilden für die Ausprägung der Sozialstruktur eine stabile Größe, da<br />

bei nur leichten Anstiegen mit 21,3 (Landkreis Parchim) bis 26,6 (Landkreis Ludwigslust) und<br />

26,7 (Landkreis Nordwestmecklenburg) eine weit unter dem Landesdurchschnitt (32,8)<br />

liegende Fallzahl von Sozialhilfeempfängern je 1.000 Einwohnern erreicht wird.<br />

Aufgrund der Tatsache, dass das durchschnittliche Alter der Sozialhilfeempfänger jährlich<br />

um knapp ein Jahr ansteigt, ist das Vorhandensein eines permanenten Stamms an Leistungsempfängern<br />

in den jeweiligen Städten bzw. Landkreisen zu vermuten (vgl. hierzu StaLa<br />

MV 1996 bis 2002).<br />

Tabelle 6: Sozialhilfeempfänger je 1.000 Einwohner<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Kreisfreie Stadt Schwerin 23 26,6 34,1 41,5 49,9 62,5 60,2 75,0 78,1<br />

Kreisfreie Hansestadt Wismar 18 19 29,1 39,2 37,9 37,6 39,9 41,3 44,3<br />

Landkreis Ludwigslust 14 15,8 18,7 21,6 24 24,2 23,8 26,6 29,1<br />

Landkreis Nordwestmecklenburg 17 21,2 21,8 22,3 23,6 23,6 23,5 26,7 29,0<br />

Landkreis Parchim 15 14,6 16,2 17,7 20,6 19,2 18,4 21,3 24,9<br />

Region <strong>Westmecklenburg</strong> 17,2 19,6 23,2 26,8 29,8 31,9 31,5 37,1 41,1<br />

Land Mecklenburg - Vorpommern 16 19 22,6 26,1 29,1 29,5 29,3 32,8 35,9<br />

Quelle: StaLa MV, 1996 bis 2003<br />

(Bedingt durch eine Umstellung der Datenbasis im Statistischen Landesamt sind in obiger Tabelle die Werte von<br />

1996 als mathematisches Mittel aus den Jahren 1995 und 1997 gebildet.)<br />

trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 21 -<br />

Abbildung 4: Sozialhilfeempfänger<br />

je 1.000 Einwohner<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Entwicklung der Sozialhilfeempfänger<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Kreisfreie Stadt Schwerin Kreisfreie Hansestadt Wismar Landkreis Ludwigslust<br />

Landkreis Nordwestmecklenburg Landkreis Parchim Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />

Land Mecklenburg - Vorpommern<br />

Quelle: StaLa MV 1996 bis 2003<br />

SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />

Im Achsenraum ist zukünftig von rückläufigen Bevölkerungszahlen auszugehen. Dies wird<br />

einerseits zurückgeführt auf soziodemografische Entwicklungen in der Bevölkerungsstruktur<br />

sowie auf die Migration.<br />

Weiterhin muss mit einem veränderten Erwerbsverhalten gerade bei Frauen gerechnet<br />

werden, was darüber hinaus zu einer Entlastung bzw. Umstrukturierung des Arbeitsmarktes<br />

führen wird. Gründe hierfür liegen u.a. in einer Chancenungleichheit zwischen Männern und<br />

Frauen am Arbeitsmarkt, in der Widereinstiegsproblematik nach der Geburt von Kindern<br />

sowie in einem überlieferten Rollenverständnis in Bezug auf die Berufstätigkeit von Frauen.<br />

Ähnliches trifft auf eine Veränderung des Erwerbsverhaltens von Personen jenseits des 55.<br />

Lebensjahres zu. Hier sind es vor allem auch Männer, die infolge erleichterter Ausstiegsmöglichkeiten<br />

wie z.B. Vorruhestandsregelung etc. aus dem Erwerbsleben ausscheiden.<br />

Damit bewegt sich die Bevölkerungsentwicklung im Achsenraum im Rahmen der des Landes<br />

Mecklenburg-Vorpommern. Dennoch sind dringend Aktivitäten gefordert, um diese Prozesse<br />

aufzuhalten. Dies muss zwingend vor dem Hintergrund gesehen werden, gerade junge<br />

Nachwuchs- und Fachkräfte in der Region durch attraktive Jobs zu binden.<br />

Soziale Infrastruktur:<br />

Im Achsenraum gibt es fünf Kliniken bzw. Krankenhäuser, und zwar in Schwerin, Wismar,<br />

Ludwigslust, Parchim und Crivitz. Das Klinikum Schwerin ist dabei mit rund 1.530 Betten das<br />

größte Haus, gefolgt vom Krankenhaus Wismar mit ca. 500 Betten und den Häusern in<br />

Ludwigslust (219), Parchim (167) und Crivitz (118) (mdl. Befragung Stand August 2002). Die<br />

Krankenhäuser sind bedeutende Arbeitgeber im Achsenraum, sie beschäftigen insgesamt<br />

4.649 Mitarbeiter (mdl. Befragung Stand August 2002). Große Teile des medizinischen<br />

Personals verfügen dabei über eine hohe akademische Qualifikation und ein entsprechend<br />

hohes Einkommen, gerade auch im innerregionalen Vergleich. Damit ist diese Gruppe als<br />

trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />

Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH<br />

Jahr


Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 22 -<br />

kaufkräftiger Nachfrageträger z.B. auf den Märkten des Einzelhandels, der Bau- oder der<br />

Freizeitwirtschaft des Achsenraumes ein wichtiger Faktor, von dem weitere Arbeitsplätze<br />

abhängen.<br />

Ähnliche Aussagen gelten auch für die drei Reha-Kliniken, die sich im Achsenraum befinden.<br />

Die Einrichtungen in Leezen (245 Betten), Lübstorf (204 Betten) und Wismar-Wendorf (203<br />

Betten) beschäftigen zusammen immerhin 502 Personen (mdl. Befragung Stand Aug. 2002).<br />

Dadurch, dass Rehabilitationspatienten oft auch aus weiterer Entfernung kommen, werden<br />

zusätzliche Besucherströme von außerhalb der Region induziert. Dies ist wiederum mit<br />

Kaufkraftzuflüssen in die Region verbunden.<br />

Kritisch ist hier allerdings anzumerken, dass durch das Einkommensgefälle zu den westdeutschen<br />

Bundesländern, ebenso wie im Bereich Kultur und Bildungswesen, immer wieder<br />

gutqualifiziertes Personal abwandert. Diese Entwicklung betrifft jedoch (noch) die gesamten<br />

ostdeutschen Bundesländer und ist somit nicht als spezifisches Problem des Achsenraumes<br />

einzustufen.<br />

SWOT-ÜBERSICHT GESELLSCHAFT<br />

Stärken Schwächen<br />

• Höhere Kaufkraft der Einwohner der<br />

Region, d.h. höhere zur Verfügung stehende<br />

Geldsumme durch vergleichsweise<br />

zum Bundesland hohen Beschäftigungsgrad<br />

• Mobilität in der Bevölkerung<br />

• überregional wirksame moderne Kapazitäten<br />

der medizinischen Versorgung<br />

(ambulant, stationär, Rehabilitation)<br />

Chancen Risiken<br />

• Bindung von jungen Menschen an die<br />

Region durch attraktive Ausbildungs- und<br />

Arbeitsplatzangebote<br />

• Etablierung als attraktiver Wohn- und<br />

Lebensstandort für die ältere Generation<br />

mit entsprechenden Betreuungsangeboten<br />

• Bindung der Kaufkraft in der Region, z.B.<br />

durch bessere Freizeit- und Dienstleistungsangebote<br />

• Abwanderungsbestrebungen junger Leute<br />

sowie damit fehlende qualifizierte Nachwuchskräfte<br />

für wirtschaftliche Entwicklung<br />

• Rückgang der Geburtenzahlen<br />

• Überalterung der Bevölkerung<br />

• Mangel und Arbeits- und Ausbildungsplätzen<br />

• Abnehmende Beschäftigungszahl junger<br />

Leute<br />

• Steigende Anzahl von Sozialhilfeempfängern<br />

• Zu hohe Erwartungshaltung bezüglich<br />

Beschäftigungsentwicklung<br />

• Zu niedrige Entlohnung für attraktive<br />

Arbeitsplätze am Wohnstandort<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 23 -<br />

2.2.3 Wirtschaft<br />

Indikatoren für eine Bewertung der Wirtschaftsstruktur im Achsenraum sind der Bestand<br />

sowie die Struktur der Unternehmen, die An- und Abmeldungen der Gewerbebetriebe, das<br />

Gewerbesteueraufkommen, die Gewerbeflächen und die Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen.<br />

THESE: Die großräumige Lage des Achsenraums mit den beiden kreisfreien Städten Schwerin<br />

und Wismar bietet interessante Rahmenbedingungen für eine stetige Entwicklung<br />

der Wirtschaftsstruktur, sowohl im nationalen als auch im internationalen Bereich.<br />

Die wirtschafts- und infrastrukturelle Ausstattung der Achse bildet den Motor<br />

für die Entwicklung der Region <strong>Westmecklenburg</strong>. Die Nähe zum Großraum Hamburg-Lübeck<br />

spielt wegen des Kaufkraftzuwachses eine besondere Rolle im Zusammenhang<br />

mit der positiven Entwicklung der Lebensverhältnisse der Bevölkerung<br />

im Achsenraum.<br />

ARGUMENTE:<br />

Um Ansatzpunkte für eine wirtschaftliche Entwicklung und Begleitung im Untersuchungsraum<br />

herauszufiltern, wird es notwendig sein, bestehende Strukturen der Gewerbe sowie<br />

deren Wirtschaftskraft näher zu betrachten.<br />

So stellt sich die Struktur der Gewerbe in den Teilregionen wie folgt dar:<br />

Tabelle 7: IHK zugehörige Unternehmen nach Branchenzugehörigkeit (Stand: 31.07.02)<br />

Wirtschaftszweige ges. SN HWI LK LWL LK NWM LK PCH<br />

Land- u. Forstwirtschaft 521 26 8 220 131 136<br />

Fischerei und Fischzucht 10 1 0 3 1 5<br />

Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden 45 1 0 9 21 14<br />

Verarbeitendes Gewerbe 918 189 96 293 185 155<br />

Energie und Wasserversorgung 137 20 7 23 46 41<br />

Baugewerbe 853 159 60 244 202 188<br />

Kraftfahrzeughandel, -instandhaltung, -reparatur;<br />

Tankstellen<br />

Handelsvermittlung und Großhandel (außer<br />

Handel mit Kraftfahrzeugen)<br />

710 135 50 212 156 157<br />

1.515 395 100 394 333 293<br />

Einzelhandel; Reparatur von Gebrauchsgütern 4.502 973 414 1.137 965 1013<br />

Gastgewerbe 1.953 372 160 462 499 460<br />

Verkehr und Nachrichtenübermittlung 1.359 284 119 403 306 277<br />

Kredit- und Versicherungsgewerbe 1.659 548 158 336 282 335<br />

Grundstücks- u. Wohnungswesen, Vermietung<br />

beweglicher Sachen, Erbringung von Dienstleistungen<br />

überwiegend für Unternehmen<br />

4.163 1.337 390 886 808 742<br />

Erziehung und Unterricht 111 37 11 26 19 18<br />

Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen 168 39 14 40 40 35<br />

Erbringung von sonstigen öffentlichen und<br />

persönlichen Dienstleistungen<br />

1.071 281 90 238 235 227<br />

Summen 19.725 4.797 1.677 4.926 4.229 4.096<br />

Quelle: www.ihkzuschwerin.de<br />

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Die größte Anzahl der Unternehmen im Betrachtungsraum ist der Branche Handel zugehörig,<br />

erst dann folgt der gesamte Dienstleistungsbereich.<br />

Die Gewerbestatistik lässt insbesondere beim produzierenden Gewerbe und bei den unternehmensbezogenen<br />

Dienstleistungen eine Unterdeckung erkennen, so dass Existenzgründungen<br />

in diesen Sektoren sinnvoll erscheinen.<br />

Der wirtschaftliche Wandel hat in den letzten Jahren zum Wegbrechen der strukturbestimmenden<br />

Wirtschaftszweige im Achsenraum geführt. Es ist eine mittelständische<br />

Wirtschaft entstanden, welche einerseits eine durchaus zufriedenstellende Entwicklung<br />

genommen hat, andererseits aber spezifische wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische<br />

Probleme aufweist, denn:<br />

• der Anteil des produzierenden Gewerbes ist zu gering,<br />

• es handelt sich vielfach um Klein- und Kleinstbetriebe mit bis zu fünf Beschäftigten,<br />

• die Unternehmen sind insgesamt zu wenig innovativ,<br />

• das strategische Denken ist längst nicht in jedem Fall ausreichend,<br />

• daher ist vielfach nicht mit einer Unternehmensexpansion zu rechnen.<br />

Ein Gutachten der Unternehmensberatung Dr. Malcher kommt zu dem Ergebnis, dass der<br />

Achsenraum keine herausragenden Stärken in zukunftsfähigen Branchen aufweist. Daher ist<br />

er nicht als Zukunftsregion einzustufen. Ungeachtet dessen treten Kompetenzfelder hervor,<br />

die als entwicklungsfähig einzustufen sind. Zu ihnen zählen:<br />

o maritime Technologien,<br />

o die Bereiche Forschung und Entwicklung,<br />

o die Land- und Ernährungswirtschaft (vgl. Malcher, Dr., 2004).<br />

Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass sich die Unternehmensdichte damit Zwar<br />

hat sich im Jahr 2003 die Zahl der Gewerbeanmeldungen deutlich erhöht, es kann jedoch<br />

angesichts einer durchschnittlichen Existenzdauer von drei Jahren nicht davon ausgegangen<br />

werden, dass sich die Unternehmensdichte damit entscheidend vergrößern wird. Nach einer<br />

aktuellen Untersuchung der Universität Köln, handelt es sich bei der Mehrheit der Neugründungen<br />

um sogenannte Notgründungen aus der (drohenden) Arbeitslosigkeit/ vgl.<br />

Sternberg, 2004).<br />

In einem engen Zusammenhang mit der gewerblichen Entwicklung ist ebenfalls die Entwicklung<br />

von Unternehmensinsolvenzen zu sehen. Die folgenden Übersichten verdeutlichen eine<br />

steigende Tendenz. Untersuchungen belegen, dass vielfach eine zu geringe Eigenkapitalausstattung<br />

der Unternehmen sowie Forderungsausfälle für eine Vielzahl der Insolvenzen<br />

verantwortlich sind.<br />

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Tabelle 8: Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Kreisfreie Stadt Schwerin 15 18 49 72 67 62 83 60 67<br />

Kreisfreie Hansestadt<br />

Wismar<br />

Landkreis<br />

Ludwigslust<br />

Landkreis Nordwestmecklenburg<br />

Landkreis<br />

Parchim<br />

Land Mecklenburg -<br />

Vorpommern<br />

8 9 11 30 21 16 27 29 24<br />

28 29 43 70 70 59 89 80 90<br />

17 32 51 58 60 58 91 71 68<br />

24 11 40 65 68 44 95 54 61<br />

514 548 741 802 838 998 1.303 1.146 1.107<br />

Quelle: StaLa MV 2002/2003 Insolvenzen in Mecklenburg-Vorpommern<br />

Abbildung 5: Entwicklung der Unternehmerinsolvenzen<br />

Anzahl der Insolvenzen<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Kreisfreie Stadt Schwerin<br />

Jahr<br />

Kreisfreie Hansestadt Wismar Landkreis Ludwigslust<br />

Landkreis Nordwestmecklenburg Landkreis Parchim<br />

Quelle: StaLa MV 2002/2003 Insolvenzen in Mecklenburg-Vorpommern<br />

Es zeigt sich weiterhin ein Zusammenhang zwischen der Größe der Unternehmen und der<br />

Entfernung der Absatz- und Beschaffungsmärkte. Größere Unternehmen setzen ihre Produkte<br />

auch über eine größere Entfernung z.B. dem Bundesgebiet und dem Ausland ab. Für die<br />

übrigen Unternehmen darf jedoch mittel- und langfristig unter dem Gesichtspunkt der regionalen<br />

Wertschöpfung und der künftigen Einschränkung der Transferleistungen aus den alten<br />

Bundesländern der Export von Produkten und Leistungen nicht vernachlässigt werden.<br />

Umgekehrt fließen dadurch, dass die Beschaffung im Wesentlichen ebenfalls außerhalb des<br />

Landes bzw. der Region erfolgt, erhebliche finanzielle Mittel, die u.a. indirekt auch zur Beschäftigungsentwicklung<br />

beitragen könnten, ab. Dies trifft insbesondere für die recht hohe<br />

Anzahl der kleinen und mittleren Unternehmen im Achsenraum zu.<br />

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Perspektivisch wird es notwendig sein, die bekannten Probleme einer relativ kurzen Lebensdauer,<br />

einer geringen Kapitalausstattung sowie fehlender Forschungs- und Entwicklungskapazitäten<br />

dieser Unternehmen zu lösen, um sie in die Lage zu versetzen, exportorientierte<br />

Bestrebungen zu verfolgen.<br />

Tabelle 9: Betriebsgrößenklassen<br />

gesamt Handelsregister -Firmen Kleingewerbetreibende<br />

Beschäftigte Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />

0 11129 56,42 2141 32,64 8988 68,27<br />

1 -3 5285 26,79 1732 26,41 3553 26,99<br />

4 - 6 1297 6,58 869 13,25 428 3,25<br />

7 - 9 477 2,42 386 5,89 91 0,69<br />

10 - 19 765 3,88 681 10,38 84 0,64<br />

20 - 49 485 2,46 465 7,09 20 0,15<br />

50 - 99 175 0,89 173 2,64 2 0,02<br />

100 - 199 71 0,36 71 1,08<br />

200 - 499 36 0,18 36 0,55<br />

500 - 999 3 0,02 3 0,05<br />

1000 - 4999 2 0,01 2 0,03<br />

Quelle: www.ihkzuschwerin.de<br />

Eine weitere Problematik eröffnet sich dadurch, dass nur eine relativ begrenzte Anzahl von<br />

Unternehmern eine Chance in der Schaffung von Unternehmenskooperationen zur Erhöhung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit erkennt. Innovationen im Bereich der Produkte und Verfahren<br />

treten hinter Bemühungen, Kosten zu senken und die gegenwärtigen Märkte zu stabilisieren<br />

zurück. Insgesamt verhalten sich die Unternehmen modernen Unternehmensstrategien<br />

gegenüber zurückhaltend.<br />

Das gilt auch zu großem Teil im Zusammenhang mit der Informationsgewinnung über moderne<br />

Kommunikationsmedien, sowie der Einführung von Qualitätsmanagementsystemen<br />

wie z.B. ISO 9000. Strategische Überlegungen in dieser Hinsicht spielen eine untergeordnete<br />

Rolle.<br />

Zudem schmälert ein enger Wettbewerbsbezug in den Firmenstrategien die Möglichkeiten<br />

einer kooperativen Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und Einrichtungen.<br />

Ein weiterer Indikator für die Bewertung der Wirtschaftsstruktur ist das Gewerbesteueraufkommen.<br />

Bei einer positiven Entwicklung erhalten die Kommunen einen Spielraum für Hebesatzsenkungen,<br />

den sie auch zur Erhöhung ihrer Attraktivität für Investitionen nutzen sollten.<br />

Es fällt auf, dass Schwerin bis zum Jahr 2000 als einzige Region immer weit über dem<br />

Landesdurchschnitt beim Gewerbesteueraufkommen lag. Seit dem Jahr 2001 ist jedoch ein<br />

deutlicher Rückgang zu verzeichnen, der im Übrigen alle Landkreise betrifft. Er fällt am<br />

geringsten im Landkreis Parchim aus. Wesentlich ist bei der Beurteilung der Gewerbesteuerentwicklung,<br />

dass sie allenfalls ein indirekter Indikator für die wirtschaftliche Stabilität ist,<br />

da sie sich nach den Gewinnen der Unternehmen bemisst. Investitionen beispielsweise<br />

schmälern jedoch Gewinne und somit die Gewerbesteuereinnahmen. Von daher erscheint<br />

ein moderater Gewerbesteuerhebesatz sinnvoll, um einen Investitionsanreiz zu bieten und<br />

zugleich Steuereinnahmen zu realisieren.<br />

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Tabelle 10: Gewerbesteueraufkommen (in Mio DM /EUR)<br />

Kreisfreie Stadt<br />

Schwerin<br />

Kreisfreie Hansestadt<br />

Wismar<br />

Landkreis<br />

Ludwigslust<br />

Landkreis Nordwestmecklenburg<br />

Landkreis<br />

Parchim<br />

∅ Land Mecklenburg<br />

-Vorpommern<br />

Quelle: StaLa MV 1996 bis 2002<br />

Abbildung 6: Gewerbesteueraufkommen<br />

in 1.000 DM<br />

45.000<br />

40.000<br />

35.000<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

24.496 35.692 40.348 42.169 37.067 40.899 29.815 13.440<br />

5.057 4.545 5.475 7.144 8.495 10.246 8.966 4.927<br />

11.173 13.219 15.330 18.576 22.117 22.737 30.531 14.585<br />

9.403 13.042 20.402 11.829 17.900 14.114 13.276 8.240<br />

9.168 10.105 11.350 12.886 14.201 13.982 16.846 14.020<br />

11.526 13.136 15.767 19.383 19.632 22.296 20.030 9.907<br />

Entwicklung Gewerbesteueraufkommen<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Kreisfreie Stadt Schwerin Kreisfreie Hansestadt Wismar Landkreis Ludwigslust<br />

Landkreis Nordwestmecklenburg Landkreis Parchim<br />

Quelle: StaLa MV 1996 bis 2002 Kap.2.13.4<br />

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Jahr


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SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />

Die Zahlen deuten mit Ausnahme der Landeshauptstadt Schwerin auf eine über Jahre eher<br />

stabile wirtschaftliche Entwicklung hin. Im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt<br />

kann diese Entwicklung dennoch nicht befriedigen. Zudem ist seit dem Jahr 2001 ein zunehmender<br />

Rückgang der wirtschaftlichen Entwicklung nicht nur in Schwerin, sondern im<br />

gesamten Achsenraum zu erkennen. Hier zeigt sich mit großer Sicherheit eine krisenhafte<br />

Entwicklung, wie sie auf die gesamte deutschen Wirtschaft zutrifft. Diese geht u.a. einher mit<br />

einer zunehmenden Anzahl von Firmeninsolvenzen.<br />

Es bleibt zu hinterfragen, welche Gründe in den einzelnen Entwicklungsräumen zu einem<br />

Anstieg der Insolvenzen geführt haben.<br />

So gesehen werden zur Stärkung der Beschäftigung und der Wirtschaftskraft des Achsenraumes<br />

nicht nur Unternehmensgründungen oder Neuansiedlungen auswärtiger Investoren<br />

im Vordergrund stehen, um die Unternehmerschicht deutlich zu erhöhen. Vielmehr muss ein<br />

Augenmerk gerade auch auf die Sicherung bestehender Unternehmen gelegt werden, um<br />

eine Anerkennung als handlungsfähiger Wirtschaftsraum zu erlangen. Dies führt wiederum<br />

dann zu einer Steigerung der Attraktivität für eine Ansiedlung neuer Unternehmen.<br />

Somit ist speziell die Unterstützung der klein- und mittelständischen Unternehmen zu festigen<br />

und weiterzuentwickeln. Für das weitere Wirtschaftswachstum wird es entscheidend<br />

sein, in welchem Maße es gelingt, Kooperationen und andere wirtschaftliche Verflechtungen<br />

zwischen Unternehmen im Achsenraum und den Unternehmen in den Agglomerationsräumen<br />

Lübeck und Hamburg zu entwickeln und auszubauen.<br />

Primär ist das ohne Zweifel eine Aufgabe der Unternehmen, aber auch der Wirtschaftsförderung.<br />

Dementsprechend sind neue Ansätze in der Betreuung und Unterstützung von<br />

regionalen Unternehmen durch die Gebietskörperschaften und ihre wirtschaftsfördernden<br />

Einrichtungen gefragt, die sich deutlich unterscheiden von einer reinen Akquise neuer Unternehmer.<br />

Es wäre an dieser Stelle damit ebenfalls zu prüfen, inwieweit gerade privatwirtschaftliche<br />

Ansätze für die Wirtschaftsförderung eher diesen gewachsenen markt- und<br />

unternehmensorientierten Anforderungen genügen.<br />

Ausgehend von der vorzufindenden Wirtschaftsstruktur und der damit im Zusammenhang<br />

stehenden Möglichkeit der Schaffung von Synergieeffekten durch die Ansiedlung von Investoren<br />

auf Gewerbeflächen im Achsenraum, erweisen sich zusammengefasst folgende Branchen<br />

als vorrangig ansiedlungswürdig:<br />

• die metallverarbeitende Industrie, insbesondere Zulieferer für Werften,<br />

• die verarbeitende Industrie im Zusammenhang mit dem Anbau und der Veredlung<br />

nachwachsender Rohstoffe, wie z.B. die Verpackungsmittelindustrie,<br />

• die Ernährungswirtschaft,<br />

• das Transportgewerbe,<br />

• die Lagerwirtschaft,<br />

• die Kunststoffverarbeitung und –technik,<br />

• die Umwelt- und Medizintechnik und<br />

• die Holzindustrie.<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 29 -<br />

Tourismus<br />

THESE: Der Achsenraum birgt vielfältige landschaftlich reizvolle Potenziale und geeignete<br />

Infrastrukturen für eine touristische Entwicklung. Eine Konzentration der touristischen<br />

Entwicklung auf wenige starke sowie kommunizierbare Feriengebiete oder<br />

als Imageträger sowie die Koppelung von verschiedenen Wirtschaftsbereichen mit<br />

touristischen Angeboten sind zwingende Voraussetzungen für die Positionierung im<br />

touristischen Wettbewerb der Regionen.<br />

ARGUMENTE:<br />

Die beteiligten Landkreise und Städte können auf eine Vielzahl von Stärken im Rahmen der<br />

touristischen Entwicklung zurückgreifen. Beispielhaft seien hier aufgeführt:<br />

die Naturausstattung als Potenzial für verschiedene Urlaubsformen,<br />

- die bestehende Infrastruktur,<br />

- das zunehmend positive Image von Mecklenburg-Vorpommern,<br />

- die Ostsee als Urlaubsregion,<br />

- der bereits gut entwickelte und anerkannte Küstentourismus sowie<br />

- verschiedene Attraktionen im Achsenraum.<br />

Auf der anderen Seite stehen jedoch neben den für den Entwicklungsraum allgemein zutreffenden<br />

Schwächen, wie der Abwanderungsproblematik und Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur,<br />

die immer wieder genannten speziellen Schwächen (vgl. <strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong><br />

2002b sowie Regionales Entwicklungskonzept Parchim 2002 und Regionales<br />

Entwicklungskonzept Südwestmecklenburg 2002) bezüglich:<br />

• Imageproblemen des westmecklenburgischen Binnenlandes gegenüber der Ostseeküste<br />

aufgrund einer unzureichenden Darstellung der tatsächlichen Potenziale, eines<br />

uneinheitlichen Marktauftritts als attraktive Reisregion sowie einer fehlenden Identifizierung<br />

der Akteure mit der Region,<br />

• fehlenden vermarktbaren, d.h. nachfrageorientierten, verkaufbaren Produkten sowie<br />

entsprechendem Marketing-Know-how,<br />

• unstrukturierten ungebündelten Informationen über Angebote und touristische Entwicklungen<br />

im Untersuchungsraum,<br />

• fehlenden oder unzureichenden Kooperationsstrukturen,<br />

• einer mangelhaften Wirtschaftlichkeit von Teilen des Gastgewerbes sowie von Infrastrukturprojekten,<br />

die sich äußert in fehlenden Kosten-Nutzen-Betrachtungen zum<br />

Beispiel von Messeauftritten, bei der Erstellung von Printmedien, im Rahmen der Investition<br />

in Betten oder bei der Entscheidung über zu asphaltierende Radwegepisten<br />

sowie in der Festlegung von ungeeigneten Öffnungszeiten bei gastronomischen und<br />

Freizeiteinrichtungen.<br />

Die Angaben ließen sich je nach Betrachtungsgegenstand weiter fortführen. An dieser Stelle<br />

sei jedoch auf die vorliegende fundierte Daten- und Informationsbasis des Raumnutzungskonzeptes<br />

zur nachhaltigen Entwicklung der westmecklenburgischen Ostseeküste - Teil<br />

Tourismus 2002 (Hrsg. <strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong> <strong>Westmecklenburg</strong>) verwiesen.<br />

Eine Betrachtung der infrastrukturellen Gegebenheiten im zentralen touristischen Bereich der<br />

Beherbergung zeigt indes eine dynamische Entwicklung bei der Bereitstellung von Gästebetten,<br />

bezogen auf das Ausgangsjahr 1995, insbesondere in der Hansestadt Wismar (+91%)<br />

und im Landkreis Nordwestmecklenburg (+130%). Damit liegen beide über dem Landesdurchschnitt,<br />

der mit einer Steigerung bei den Bettenkapazitäten von ca. + 68% angegeben<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 30 -<br />

wird. Ebenfalls ist interessant, dass in Wismar im gleichen Zeitraum auch die Auslastung der<br />

Betten von 34% auf 40% anstieg, während sie im Landkreis Nordwestmecklenburg leicht von<br />

37% auf 35% absank. Dagegen muss im Landkreis Ludwigslust eine stagnierende Entwicklung<br />

der Anzahl der Gästebetten (+4,3%) bei einer gleichzeitig niedrigen Auslastungsquote<br />

(zwischen 20% und 24%) verzeichnet werden. Weitere Details zu den einzelnen Landkreisen<br />

und Städten lassen sich aus den nachfolgenden Abbildungen bzw. den konkreten Angaben<br />

in den Tabellen im Anhang erkennen.<br />

Abbildung 7: Entwicklung der Gästebetten im Untersuchungsraum<br />

Anzahl der Betten<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

Entwicklung der Gästebetten gesamt<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Quelle: StaLa MV Jahrbücher 1996 bis 2004<br />

Jahr<br />

Schwerin Wismar LK LWL LK NWM LK Parchim<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 31 -<br />

Abbildung 8: Bettenauslastung im Untersuchungsraum<br />

Prozent<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

Entwicklung der Bettenauslastung<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Jahr<br />

Schwerin Wismar LK LWL LK NWM LK Parchim MV Gesamt<br />

Quelle: StaLa MV Jahrbücher 1996 bis 2004<br />

Ein Blick auf die Bettenauslastung macht deutlich, dass mit Ausnahme der Hansestadt<br />

Wismar alle weiteren Gebiete unter dem Landesdurchschnitt von 40,9 % verbleiben. Im<br />

Landkreis Ludwigslust fällt die Abweichung dabei gravierend aus (22,3 %)<br />

Der Grad und die Entwicklung der Bettenauslastung spricht somit für ein noch vorhandenes<br />

jährliches Potenzial an Beherbergungskapazitäten zwischen 53,9% in Wismar und 77,7% im<br />

Landkreis Ludwigslust. Einzuschränken ist hierbei jedoch, da es sich um die Kapazitäten des<br />

Gesamtjahres handelt, dass diese vorwiegend außerhalb der Hauptsaisonzeiten (Sommerferien,<br />

Feiertage) zur Verfügung stehen.<br />

Heraus resultiert einerseits die Notwendigkeit einer zukünftig auslastungsbezogenen Angebotsgestaltung<br />

unter Berücksichtigung besonderer Frühjahr-, Herbst- und Winterangebote.<br />

Andererseits muss eine Steuerung neu zu schaffender Kapazitäten erfolgen, um die bereits<br />

bestehenden wirtschaftlichen Existenzen im Beherbergungssektor zu sichern bzw. zu stärken.<br />

Deutlich wird bei einer näheren Betrachtung der statistischen Datenbasis, dass gerade das<br />

Küstensegment von der bisherigen positiven Entwicklung profitiert. Jedoch konnten auch die<br />

kreisfreien Städte ihre Auslastungszahlen in den letzten Jahren z.T. deutlich verbessern. In<br />

der Hansestadt Wismar lag eine Ursache hierfür sicherlich in der werbewirksamen Aufnahme<br />

in die UNESCO-Welterbeliste. Für den Landkreis Ludwigslust muss hingegen eine Stagnation<br />

auf niedrigem Niveau konstatiert werden. Offensichtlich stellen sich die Naturräume des<br />

Landkreises (Griese Gegend, Lewitz) bisher nicht als eigenständige Feriengebiete dar, sie<br />

sind vielmehr von Ausflugstourismus (Quellgebiete hauptsächlich Hamburg, Lüneburg,<br />

Schwerin) geprägt.<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 32 -<br />

Abbildung 9: Gästeübernachtungen im Untersuchungsraum<br />

Anzahl der<br />

Übernachtungen<br />

1.400.000<br />

1.200.000<br />

1.000.000<br />

800.000<br />

600.000<br />

400.000<br />

200.000<br />

0<br />

Quelle: StaLa MV, Jahrbücher 1996 bis 2004<br />

Entwicklung der Gästübernachtungen<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Jahr<br />

Schwerin Wismar LK LWL LK NWM LK Parchim<br />

Ein weiterhin zu berücksichtigender Indikator für die touristische Entwicklung bildet die<br />

Veränderung der Übernachtungsdauer, d.h. die Anzahl der Übernachtungen (ÜN) je anreisendem<br />

Gast in den vergangenen Jahren. Während diese zwischen den Jahren 1996 und<br />

2003 in der Landeshauptstadt Schwerin (Ø 1,8 ÜN) sowie im Landkreis Ludwigslust (Ø 2,0<br />

ÜN) auf niedrigem Niveau recht konstant ausfiel, konnte ein starker Anstieg in der Hansestadt<br />

Wismar (von 2,0 ÜN auf 2,7 ÜN) und im Landkreis Parchim (von 3,1 ÜN auf 3,8 ÜN)<br />

verzeichnet werden. Der Landkreis Nordwestmecklenburg kann eine gleichbleibende Übernachtungsdauer<br />

von rd. 5,3 ÜN vermelden. Der Landesdurchschnitt entwickelte sich vergleichsweise<br />

im selben Zeitraum im Durchschnitt von 3,8 auf 4,3 ÜN (vgl. hierzu auch die<br />

Angaben im Anhang Tourismus). Ursachen für eine unterschiedliche Nachfrage in Bezug auf<br />

die regionalen Angebote liegen u.a. im höheren Erholungswert der unmittelbaren Küste, dem<br />

z.T. sehr unterschiedlichen Marketing sowie fehlenden touristischen Attraktionen.<br />

SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />

Dem tatsächlich hochwertigen naturräumlichen Potenzial des Achsenraums für eine touristische<br />

Entwicklung steht eine Vielzahl struktureller und organisatorischer Barrieren entgegen.<br />

Aufgrund einer Vielzahl derzeit parallel laufender Initiativen und Projekte, die sich mit der<br />

Erstellung von Entwicklungskonzeptionen und Planungen, aber auch in Teilen mit der Umsetzung<br />

einzelner Vorhaben beschäftigen (z.B. LEADER+ -Gemeinschaftsinitiative, INTER-<br />

REG IIIb, Aktionsprogramm zur Schaffung von Arbeitsplätzen im Tourismus) besteht die<br />

Gefahr, dass die Projektträger und Akteure ohne notwendigen Zwang einer Orientierung an<br />

einem globalen bzw. regionalen Handlungsrahmen Ideen generieren und als Insellösung<br />

erarbeiten. Zudem weisen die vorgelegten Programme und Projektvorschläge insgesamt zu<br />

wenig zukunftsorientierte, nachhaltig wirksame bzw. wirtschaftlich untersetzte Handlungsansätze<br />

in den vorgeschlagenen Themenfeldern auf.<br />

Hieraus ergibt sich ein zwingend notwendiger kurzfristiger Handlungsbedarf zur Abstimmung<br />

zwischen den Projekten, um vorhandene Finanzmittel und Ressourcen zweckmäßig einzusetzen<br />

und mögliche Synergieeffekte effizient zu nutzen sowie eine langfristige wirtschaftliche<br />

Tragfähigkeit zu sichern.<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 33 -<br />

Weiterhin gilt es, bei der Kommunikation des Stellenwertes und bei der zukünftigen touristischen<br />

Entwicklung im Achsenraum zu beachten, dass:<br />

• kleinräumig strukturierte Entwicklungsansätze einzelner Gemeinden oder Akteure eine<br />

Positionierung der Region im touristischen Wettbewerb sowie eine Identifizierung<br />

einer Vielzahl unterschiedlicher Akteure mit der Entwicklung erschweren bzw. ausschließen,<br />

• ein ausgeprägtes Saisonalitätsdenken und -handeln der eigenen Entwicklung der Unternehmen<br />

und Regionen oftmals entgegensteht,<br />

• auch die nicht primär im Tourismussektor beschäftigte Bevölkerung einen notwendigen<br />

Beitrag zur Aufwertung des Wirtschaftszweiges Tourismus leisten muss und<br />

damit die Steigerung der eigenen Lebensqualität erreichen kann.<br />

Schwerpunktmäßig wird im Rahmen des weiteren Entwicklungsprozesses zu erarbeiten sein,<br />

wie über eine geschickte Thematisierung und Inszenierung von Erlebnissen eine gemeinschaftliche<br />

Produktentwicklung sowie ein gezieltes Marketing insbesondere für auslastungsschwache<br />

Zeiten erfolgen kann. In diesem Zusammenhang sollte auch eine Auseinandersetzung<br />

mit der Reisekultur der potentiellen nationalen und internationalen Gäste entsprechend<br />

der zu nutzenden Zielgruppen sein. Hierbei ist der Fokus eher auf die aktiven<br />

sportiven (Wassersport, Reiten, Radfahren, Skaten) und die kulturhistorisch bildungsinteressierten<br />

(Städtetourismus) Gäste zu legen.<br />

Ein weiterer Ausgangspunkt wird jedoch auch in der klaren Definition von sogenannten<br />

"vermarktbaren Einheiten" (Reisegebieten bzw. Destinationen) für eine gezielte Imagebildung<br />

und Alleinstellung im touristischen Wettbewerb gesehen.<br />

Auf dieser Basis lässt sich dann ein Bedarf an der Erstellung weiterer touristischer Infrastrukturen<br />

ableiten bzw. eine Bewertung einzelner touristischer Vorhaben vornehmen.<br />

In jedem Fall ist im Zuge der regionalen Entwicklung entlang des Achsenraumes eine Kombination<br />

von klassischen Wirtschaftsbereichen (z.B. Landwirtschaft, Handwerk) mit touristischen<br />

sowie gastronomischen Angeboten und Dienstleistungen anzustreben, um einerseits<br />

ein touristisches Dienstleistungsangebot vorzuhalten, andererseits aber auch die wirtschaftliche<br />

Tragfähigkeit dieser Angebote langfristig zu sichern.<br />

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SWOT-ÜBERSICHT WIRTSCHAFT UND TOURISMUS<br />

Stärken Schwächen<br />

• im Landesvergleich relativ stabile wirtschaftliche<br />

Entwicklung<br />

• abwechslungsreiche Naturausstattung<br />

(Flüsse, Seen, Felder, Wälder, Küste) als<br />

Potential für verschiedene Urlaubsformen<br />

• städtebauliche und architektonische<br />

Attraktionen und Einzeldenkmale wie Altstadt<br />

Schwerin mit Schloss,<br />

UNESCO-Welterbe Altstadt Wismar und<br />

Schlossensemble Ludwigslust)<br />

• zunehmend positives Image von Mecklenburg-Vorpommern<br />

als Reiseland<br />

• Ostsee als etablierte, gut frequentierte<br />

Urlaubsregion<br />

• bereits gut entwickelter und anerkannter<br />

Küstentourismus<br />

• unterschiedliche Attraktionen im Achsenraum<br />

Chancen Risiken<br />

• Aufwertung von Dienstleistungsberufen<br />

• Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

• Nebeneinkommen für verschiedene nicht<br />

primär touristische Unternehmen, z.B.<br />

der Land- und Forstwirtschaft<br />

• klare Positionierung im touristischen<br />

Wettbewerb über maritimen Tourismus/<br />

Wassertourismus, Städtetourismus und<br />

Urlaub auf dem Lande<br />

• gezielte Entwicklung einzelner touristischer<br />

Kerngebiete unter Einbindung der<br />

benachbarten Gemeinden als Dienstleister<br />

oder als attraktive Wohnlage für<br />

Beschäftigte im Tourismus<br />

• zu geringer Anteil an produzierendem<br />

Gewerbes,<br />

• zu wenig konkurrenzfähige Großbetriebe<br />

mit entsprechenden<br />

Arbeitsplatzpotenzialen,<br />

• Abwanderungsproblematik sowie Veränderung<br />

in der Bevölkerungsstruktur<br />

• Imageprobleme des westmecklenburgischen<br />

Binnenlandes gegenüber der Ostseeküste<br />

• fehlende vermarktbare Produkte /fehlendes<br />

Marketing-Know-how<br />

• unstrukturierte, ungebündelte Informationen<br />

über Angebote und touristische<br />

• Entwicklungen im Achsenraum<br />

• mangelhafte Wirtschaftlichkeit von Teilen<br />

des Gastgewerbes sowie von touristischen<br />

Infrastrukturen<br />

• ausgeprägtes, auf die Hauptsaisonzeiten<br />

fixiertes Denken und Handeln<br />

• Überschätzung des touristischen Potenzials<br />

für einzelne Kommunen und Akteure<br />

(Umsatzerwartungen/Wirtschaftlichkeit)<br />

• Überfrachtung von Teilgebieten mit Touristen<br />

• Schaffung sektoraler und zeitlich befristeter<br />

Überkapazitäten<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 35 -<br />

Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, Ernährungswirtschaft<br />

Landwirtschaft<br />

THESE: Die im Achsenraum vorhandenen Landwirtschaftsbetriebe mit wirtschaftlichen<br />

Größenstrukturen werden sich unter Nutzung der natürliche Standorteigenschaften<br />

etablieren. Sie sind die Basis für die Entwicklung der regionalen Ernährungswirtschaft.<br />

ARGUMENTE:<br />

Die Landwirtschaft im Betrachtungsraum weist, nach abgeschlossenem Umstrukturierungsprozess<br />

Mitte der 90er Jahre, eine wettbewerbsfähige Größen- und Betriebsstruktur auf.<br />

Entsprechend den natürlichen Standortbedingungen liegen die Schwerpunkte der Landnutzung<br />

in der Produktion von Marktfrüchten und in der flächengebundenen Viehhaltung (Futterbaubetriebe).<br />

Relativ ertragreiche Böden (45-50 Bodenpunkte) bestimmen den nördlichen Achsenraum<br />

und sind raumplanerisch als „Räume mit besonderer natürlicher Eignung für die Landwirtschaft“<br />

ausgewiesen. Sie sollen nur in unbedingt notwendigem Umfang einer anderen Nutzung<br />

zugeführt werden (<strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong> <strong>Westmecklenburg</strong> 1996: S.68 ff.).<br />

Vorrangig in den Bereichen des Achsenraumes südlich der Landeshauptstadt Schwerin,<br />

wirkt sich eine geringe Bodengüte mit niedriger Ertragsfähigkeit des Bodens negativ auf die<br />

Wirtschaftlichkeit aus. Weite Teile dieser Bereiche werden deshalb von der EU in sogenannte<br />

„benachteiligte Gebiete“ 2 eingestuft.<br />

Die wirtschaftliche Bedeutung der Bereiche Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft innerhalb<br />

des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern ist bereits an den statistischen Kennzahlen<br />

der Bruttowertschöpfung (2002: 3,8% der Gesamtbruttowertschöpfung) und des Anteils der<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (2002: 4,3% aller SV-pflichtig Beschäftigten)<br />

erkennbar. Hier liegt Mecklenburg-Vorpommern nicht nur über dem Durchschnitt, sondern<br />

auch absolut vor den anderen Bundesländern. Zur weiteren Einordnung dieser Aussage ist<br />

festzustellen, dass durch technischen Fortschritt eine hohe Produktivität erzielt wird. Dies<br />

wird durch eine höhere Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen als im Durchschnitt Deutschlands<br />

dokumentiert (Gemeinschaftsveröffentlichung der Statistischen Landesämter HB, HH,<br />

M-V, NS u. S-H 2000).<br />

Im Landesvergleich besaßen 2002 die drei Landkreise des Achsenraumes wiederum überdurchschnittlich<br />

hohe Anteile der SV-pflichtig Beschäftigten im genannten Wirtschaftsbereich.<br />

Nach Mecklenburg-Strelitz (11,1%) und Demmin (10,6%) folgen bereits Parchim<br />

(8,3%), Nordwestmecklenburg (7,6%) und Ludwigslust (6,3%).<br />

Besonders der landwirtschaftliche Bereich ist aufgrund wirtschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen<br />

einem hohen Rationalisierungsdruck ausgesetzt. Dieser wird sich in den<br />

kommenden Jahren weiter verschärfen (Modulation der Förderkulisse, Anpassung an Weltmarktpreise,<br />

EU-Osterweiterung) und zu einem weiteren Abbau von Arbeitsplätzen in der<br />

Primärproduktion land-, forst- und fischereiwirtschaftlicher Betriebe führen.<br />

2 Im Rahmen einer Ausgleichszulage erhalten Landwirtschaftsbetriebe mit einer landwirtschaftlichen<br />

Vergleichszahl (LVZ) unter 35 u.a. Ausgleichzulagen als finanziellen Ausgleich der Bewirtschaftung<br />

schwach ertragsfähiger Böden; die LVZ berücksichtigt neben den natürlichen Ertragsbedingungen<br />

auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Betriebes.<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 36 -<br />

Währenddessen also in der Primärproduktion ein Zuwachs an Wirtschaftlichkeit und Einkommen<br />

im Zusammenhang mit der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen nur sehr begrenzt<br />

zu erwarten ist, liegen die Potenziale in der regionalen Verarbeitung der erzeugten Produkte.<br />

Neben der Erwerbsfunktion in den ländlichen Räumen des Achsenraumes kommt der Landwirtschaft<br />

in den Ordnungsräumen von Schwerin und Wismar noch eine weitere Bedeutung<br />

zu. Sie erfüllt insbesondere Funktionen für den Erhalt der Kulturlandschaft, Sicherung des<br />

Landschaftsbildes, für den Naturschutz und für die Erholung (<strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong><br />

<strong>Westmecklenburg</strong> 1996: S.68 ff.).<br />

Hier liegen auch die Chancen für landwirtschaftliche Betriebe, über Diversifizierung Einkommensverluste<br />

auszugleichen. Dies setzt aber einerseits voraus, dass Leistungen zum Erhalt<br />

und der Pflege der Kulturlandschaft entsprechend honoriert werden und andererseits sich die<br />

Nachfrage nach touristischen sowie Freizeit- und Erholungsangeboten im ländlichen Raum<br />

erhöht oder dass neue Märkte erschlossen werden.<br />

SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />

Aufgrund des hohen Rationalisierungsdruckes in der Landwirtschaft und der Begrenztheit<br />

der Ressource Boden wird es in der Marktfruchtproduktion und Tierhaltung mittel- bis langfristig<br />

keinen signifikanten Anstieg der Beschäftigen geben. Eher ist mit einem weiteren<br />

Rückgang der direkt in der Primärproduktion Erwerbstätigen zu rechnen. In sehr geringem<br />

Umfang können vielleicht Nischen mit dem Anbau von Sonderkulturen (z.B. Arznei- und<br />

Heilpflanzen, Gewürzpflanzen etc.) und extensiver Tierhaltung besetzt werden.<br />

Die Potenziale der Einkommenssicherung und –verbesserung liegen in der regionalen kooperativen<br />

Vermarktung, worüber, auch aus dem ökologischen Anbau, höhere Erzeugerpreise<br />

erzielt werden können. Das vorhandene Risiko ist die geringe regionale Kaufkraft im<br />

Zusammenhang mit dem Angebot von Billiglebensmitteln der großen Supermarktketten. Das<br />

sich verändernde Verbraucherbewusstsein eröffnet aber gleichzeitig die Chance, besonders<br />

in den kaufkraftstärkeren Städten wie Schwerin und Wismar oder in der Metropolregion<br />

Hamburg qualitativ hochwertige Produkte zu vermarkten. In diesem Zusammenhang ist die<br />

Zusammenarbeit von Erzeugern mit den Herstellern von Nahrungsmitteln in den Mittelpunkt<br />

zustellen.<br />

Diese Potenziale können und sollten sich aufgrund des Vorhandenseins moderner Techniken<br />

und Technologien kurzfristig nutzen lassen.<br />

Mittelfristig können durch die Landwirtschaftbetriebe Einkommensalternativen durch honorierte<br />

Landschaftspflegemaßnahmen erschlossen werden. Die bundespolitisch beabsichtigte<br />

Modulation der Agrarfördermaßnahmen würde diesem Ziel gerecht werden. Das Risiko in<br />

der Modulation besteht für die Region darin, dass Grossbetriebe mit modernen, effektiven<br />

Produktionsweisen in ihrer Wirtschaftlichkeit beschnitten werden und auch dadurch Arbeitsplätze<br />

im ländlichen Raum abgebaut werden.<br />

Fischereiwirtschaft<br />

THESE: Die Fischereiwirtschaft besitzt nur begrenzte lokale und wirtschaftliche Bedeutung.<br />

Fischerei und fischereiwirtschaftliche Erzeugnisse gehören zum Image des Achsenraumes.<br />

ARGUMENTE:<br />

Die Fischereiwirtschaft im Achsenraum besitzt nur punktuell eine wirtschaftliche Bedeutung.<br />

Traditionell gesehen stellt sie jedoch einen für Mecklenburg-Vorpommern und <strong>Westmecklenburg</strong><br />

spezifischen Imagefaktor dar. Es wird eingeschätzt, dass im Fischereibereich<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 37 -<br />

der Strukturwandel noch nicht abgeschlossen ist und durch fehlenden Nachwuchs, geringe<br />

Investitionen sowie Anpassungsvorgaben der EU für die Hochsee- und Küstenfischerei<br />

(Quoten- und Kapazitätsregelungen) erschwert wird (Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft,<br />

Forsten und Fischerei des Landes Mecklenburg-Vorpommern 2002). Lediglich im<br />

Bereich der Binnenfischerei ist eine gewisse Konsolidierung bei jedoch rückgängigem Fangaufkommen<br />

zu verzeichnen.<br />

SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />

In Bezug auf eine regionale und/oder kooperative Vermarktung treffen hier im Wesentlichen<br />

die Aussagen wie für die Landwirtschaft zu. Da die Fischerei für MV und besonders auch für<br />

den Achsenraum traditionell zum norddeutschen Image gehört, bieten sich hier, auch mit<br />

Synergien zu touristischen Angeboten, Chancen Arbeitsplätze zu festigen. So kann Nachwuchs<br />

für die Fischerei gewonnen werden, der diese Tradition auf gefestigter wirtschaftlicher<br />

Basis weiterführt. Risiken bestehen allerdings in den verfügbaren bzw. in der Hochsee- und<br />

Küstenfischerei quotierten Fangmengen.<br />

Forstwirtschaft<br />

THESE: Die regionalen Wertschöpfungspotenziale der Holzverarbeitung werden nicht ausreichend<br />

genutzt.<br />

ARGUMENTE:<br />

Die Forstwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern und im Achsenraum ist durch eine Eigentumsstruktur<br />

gekennzeichnet, welche nach Abschluss der Privatisierung und Restitution von<br />

Treuhandwaldflächen voraussichtlich einen Privatwaldanteil von über einem Drittel des<br />

Gesamtwaldbestandes aufweisen wird (Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten<br />

und Fischerei des Landes Mecklenburg-Vorpommern 2002). Da die Privatwaldflächen in<br />

flächenmäßig relativ kleinen Einheiten strukturiert sind, ergeben sich Probleme in der effizienten<br />

Bewirtschaftung auch aufgrund fehlender Bündelung von Angebotsmengen. Dies<br />

wird verstärkt durch sinkende oder stagnierende Preise in der Schnittholz- und Bauholzvermarktung.<br />

Trotz des geringeren Anteils an Laubhölzern im Bestand gestaltet sich wegen fehlender<br />

Verarbeitungskapazitäten und Käufer der Absatz von Laubhölzern schwierig.<br />

Freie regionale Verarbeitungskapazitäten existieren vor allem noch bei Rundholz von qualitativ<br />

hochwertigen Nadelhölzern.<br />

Die Waldanteile in den drei Landkreisen des Achsenraumes liegen noch unter den angestrebten<br />

Planungsvorgaben des RROP (25-30%) (<strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong> <strong>Westmecklenburg</strong><br />

1996: S.68 ff.).<br />

Trotz gezielter Förderanreize durch das Land Mecklenburg-Vorpommern sind auch auf<br />

Böden mit geringerer Eignung für landwirtschaftliche Produktion Aufforstungen nur relativ<br />

begrenzt durchgeführt worden. Dies hängt, sofern es sich um derzeit landwirtschaftlich<br />

genutzte Flächen handelt, u.a. mit dem meist erst in der nächsten Generation zu erwartenden<br />

notwendigen Betriebsgewinn und der vorwiegenden Nutzung der Flächen auf Pachtbasis<br />

zusammen.<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 38 -<br />

SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />

In der Forstwirtschaft kommt es kurz- bis mittelfristig darauf an, das brachliegende oder<br />

unzureichende Potenzial von Klein- und Kleinstprivatwaldbesitz einer wirtschaftlichen Nutzung<br />

zuzuführen. Dies ist nur über eine kooperative Bewirtschaftung und Vermarktung<br />

möglich. Die Nutzung von Forstbetriebsgemeinschaften als Instrument zur Umsetzung ist die<br />

zu favorisierende Lösung.<br />

Ernährungswirtschaft:<br />

THESE: Die Ernährungswirtschaft bleibt ein strukturbestimmender Bestandteil der Wirtschaftsstruktur<br />

des Achsenraumes.<br />

ARGUMENTE:<br />

In Mecklenburg-Vorpommern ist die Ernährungswirtschaft mit ca. 35% am Gesamtumsatz<br />

des verarbeitenden Gewerbes beteiligt (Agrarmarketing Mecklenburg Vorpommern e.V.<br />

2002). Neben den direkt wirtschaftlichen Aspekten dieses Wirtschaftszweiges dienen landes-<br />

und regionaltypische Produkte als Werbeträger für das Land und die Tourismusbranche.<br />

SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />

Die Ernährungswirtschaft im Achsenraum besitzt mittel- und langfristig alle Voraussetzungen,<br />

flexibel auf Markttrends zu reagieren und um Marktführerschaften über Mecklenburg-<br />

Vorpommern hinaus zu konkurrieren. Kurzfristig muss durch Erschließung von Ressourcen<br />

(z.B. Bündelung von regionalen Qualitätsangeboten) und regionaler Kooperation die noch<br />

vorhandene Nichtauslastung von Kapazitäten, besonders im fleischverarbeitenden Bereich<br />

angegangen werden. Oftmals werden hier noch Rohstoffe von überregionalen Märkten<br />

bezogen. Ferner sind verstärkte Ansiedlungsbemühungen im Bereich der Ernährungswirtschaft<br />

zu unternehmen, um die bereits vorhandene Standortkompetenz zu einem „Cluster<br />

Ernährungswirtschaft <strong>Westmecklenburg</strong>“ auszubauen.<br />

Von den in diesem Kapitel betrachteten Bereichen bestehen in der Ernährungswirtschaft die<br />

größten Potenziale Arbeitsplätze, zu schaffen.<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 39 -<br />

SWOT-ÜBERSICHT LAND-, FORST- UND FISCHEREIWIRTSCHAFT, ERNÄHRUNGSWIRTSCHAFT<br />

Stärken Schwächen<br />

• wettbewerbsfähige Betriebs- und Größenstrukturen<br />

in der Landwirtschaft (z.B.<br />

Agrargemeinschaft Lübstorf e.G.)<br />

• vorhandene moderne Technik und Technologien<br />

sowohl in der Landwirtschaft als<br />

auch im verarbeitenden Bereich (Ernährungswirtschaft)<br />

• Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen<br />

Lebensmitteln und Rohstoffen<br />

• Nähe zu Absatzmärkten (z.B. Oberzentrum<br />

Schwerin und Mittelzentrum Wismar,<br />

touristisches Küstenland und überregional<br />

nach Hamburg und Berlin)<br />

• regional erzeugte Produkte der Land- und<br />

Fischereiwirtschaft genießen ein hohes<br />

Image in der Region (z.B. Ludwigsluster<br />

Fleisch- und Wurstspezialitäten, Mecklenburger<br />

Landpute etc.)<br />

Chancen Risiken<br />

• Vermarktung von Produkten des Agrarbereiches;<br />

Bündelung von Angeboten durch<br />

Nähe zu größeren regionalen Absatzmärkten<br />

(Schwerin, Wismar)<br />

• regional erzeugte und hergestellte Güter<br />

der Ernährungswirtschaft als Werbeträger<br />

(Lübzer Brauerei)<br />

• Landschaftspflege durch Landwirtschaftsbetriebe<br />

• Holzabsatz über den holzverarbeitenden<br />

Standort Wismar (z.B. Egger Holzwerkstoffe<br />

Wismar)<br />

• BUGA 2009 als Fokus für überregionale<br />

werbewirksame Aktivitäten<br />

• geringe Tierzahlen/ Fläche (besonders<br />

auch im Zusammenhang mit vorhanden<br />

Verarbeitungskapazitäten)<br />

• zu geringe regionale Produktveredlung<br />

• Defizite im Produktmarketing<br />

• niedriges Kaufkraftniveau der regionalen<br />

Bevölkerung (hier besonders spürbar im<br />

Absatz von im ökologischen Anbau erzeugten<br />

Produkten)<br />

• geringer Waldanteil mit hohem Anteil an<br />

Kleinprivatwaldbesitz<br />

• geringe Wirtschaftlichkeit von Einkommensdiversifizierungenlandwirtschaftlicher<br />

Betriebe (z.B. Landschaftspflege, extensive<br />

Tierhaltung etc.)<br />

• weiter zunehmender Imageverlust von<br />

modernen wirtschaftlichen Tierproduktionsanlagen<br />

• unsichere politische Rahmenbedingungen<br />

der EU und des Bundes im Agrarbereich<br />

bedrohen die Wirtschaftlichkeit regionaler<br />

Betriebe<br />

• niedrige Erzeugerpreise durch „Dumping“<br />

von großen Lebensmittelketten<br />

• einseitige Schwerpunktsetzung im Bereich<br />

des ökologischen Landbaus<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 40 -<br />

2.2.4 Kultur und Freizeit<br />

THESE: Von den kulturellen Einrichtungen und Angeboten gehen im Achsenraum bedeutende<br />

wirtschaftliche Effekte aus.<br />

ARGUMENTE:<br />

Direkte Wirkungen der kulturellen Einrichtungen sind in erster Linie Beschäftigungseffekte,<br />

vielfach auch für höher- und höchstqualifizierte Personen. Gerade in einem strukturschwachen<br />

Land wie Mecklenburg-Vorpommern ist dieser Aspekt von besonderer Bedeutung.<br />

Daneben stellen qualitativ hochwertige soziale und kulturelle Einrichtungen wichtige „weiche“<br />

Standortfaktoren dar. Insofern sind sie auch für die Ansiedlungspolitik bzw. Bestandspflege<br />

im Bereich der Wirtschaftsförderung relevant. Ein dritter Punkt liegt in der Bedeutung der<br />

Kultur für den Tourismus. Gerade finanzstärkere Zielgruppen lassen sich durch hochwertige<br />

kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen gezielt ansprechen und zu einem Besuch der<br />

Region animieren.<br />

Dabei ist die tatsächliche Bedeutung des Bereichs Kultur als Entwicklungspotenzial für den<br />

Achsenraum abhängig von der Qualität bzw. Wertigkeit der Einrichtungen. Zu unterscheiden<br />

sind Einrichtungen, die zur Grundausstattung von zentralen Orten einer bestimmten Stufe<br />

gehören und solche, die als Alleinstellungsmerkmale zu betrachten sind. Letztere sind besonders<br />

interessant, da der Achsenraum über sie ein unverwechselbares Profil erhält.<br />

Kulturelle Infrastruktur:<br />

Im Bereich der schulischen Versorgung sind alle Formen von weiterführenden Schulen in<br />

den Städten des Achsenraumes vorhanden. Dagegen gibt es lediglich eine Fachhochschule<br />

im Untersuchungsgebiet, die Hochschule Wismar, und keine Universität. In Schwerin befindet<br />

sich eine Fach(hoch)schule der Arbeitsverwaltung sowie eine private Hochschule im<br />

Aufbau. Damit kommt der Hochschule Wismar mit ca. 4.000 Studenten eine entscheidende<br />

Bedeutung für den Bildungsbereich in der gesamten Region <strong>Westmecklenburg</strong> zu. Für die<br />

heimische Wirtschaft ist die Hochschule ein wichtiger Technologie- und Know-how-Träger<br />

und „Zulieferer“ für die Technologiezentren des Achsenraumes in Schwerin, Wismar und<br />

Parchim. Wirtschaftliche Effekte ergeben sich zudem durch den Zuzug von Studenten aus<br />

weiter entfernten Regionen sowie, ähnlich wie bei den Ärzten, durch kaufkräftiges Hochschulpersonal,<br />

das seinen Wohnsitz im Achsenraum hat.<br />

Die Qualität der schulischen Ausbildung spielt eine große Rolle als weicher Standortfaktor für<br />

die Region. So richten Entscheidungsträger in umworbenen Unternehmen ihre Standortentscheidung<br />

u.a. auch danach aus, wo ihre Kinder ein gutes schulisches Umfeld vorfinden.<br />

Allerdings kann der Achsenraum auf diesem Gebiet keine großen Akzente setzen. Zwar gibt<br />

es spezialisierte Schulen, wie etwa das Musikgymnasium in Schwerin. Der Achsenraum hebt<br />

sich damit jedoch nicht entscheidend von anderen Regionen Deutschlands ab.<br />

Einrichtungen der kulturellen Grundinfrastruktur, wie Kinos und Bibliotheken, sind im Achsenraum<br />

in den Zentren Wismar, Schwerin, Ludwigslust und Parchim vorhanden. Unter Beachtung<br />

der Einzugsbereiche dieser Einrichtungen kann von einer flächendeckenden Versorgung<br />

im Achsenraum gesprochen werden. Theater gibt es in Schwerin, Parchim und Wismar,<br />

wobei es erhebliche qualitative Unterschiede zwischen den einzelnen Einrichtungen<br />

gibt.<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 41 -<br />

Das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin ist ein 4-Sparten-Haus (Schauspiel, Oper,<br />

Tanztheater, Orchester) mit überregionalem Ruf. Mit rund 230.000 Besuchern im Jahr (Quelle:<br />

Stadtmarketing Schwerin GmbH für die Spielzeit 2000/2001, Angabe ohne Schlossfestspiele)<br />

handelt es sich sowohl um einen Besuchermagneten, als auch zugleich um einen<br />

erheblichen Wirtschaftsfaktor. Besuchergruppen reisen zu den Vorstellungen regelmäßig<br />

z.B. aus Lübeck und Hamburg an, bei besonderen Aufführungen auch noch aus weiter<br />

entfernten Regionen. Damit profitieren z.B. die Gastronomie, die Hotellerie und der Handel in<br />

Schwerin von dieser zentralen Einrichtung ersten Ranges. Darüber hinaus ist das Theater<br />

mit z.Zt. rund 320 Beschäftigten ein Großbetrieb und gewichtiger Arbeitgeber in Schwerin<br />

(Quelle: Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin, Pressestelle). Ähnlich wie beim Klinikum<br />

handelt es sich auch beim Theater um eine Einrichtung, in der verhältnismäßig viele<br />

akademisch ausgebildete Mitarbeiter mit einem entsprechend hohen Einkommen tätig sind.<br />

Insofern gehen auch vom Schweriner Theater wirtschaftliche Impulse in Richtung Kaufkraftaufkommen<br />

für die Region aus.<br />

Dagegen handelt es sich bei den Theatern in Wismar und Parchim um Häuser mit lediglich<br />

lokaler Bedeutung. In Parchim besteht ein kleines festes Schauspielensemble, Wismar<br />

verfügt über ein Puppentheaterensemble mit ansonsten Gastspieltheaterbetrieb. Es besteht<br />

die Absicht, die Theater Schwerin und Parchim zusammenzulegen.<br />

Im Achsenraum befinden sich zahlreiche Museen. Standorte sind hier nicht nur die Städte,<br />

sondern auch Dörfer, wie z.B. Dorf Mecklenburg mit dem Agrarmuseum. In der Regel sind<br />

die Museen des Achsenraumes allerdings nur von lokaler Bedeutung. Lediglich die Besucherzahlen<br />

der Schlossmuseen in Schwerin und Ludwigslust (188.000 bzw. 65.000 pro Jahr;<br />

(Quelle: Stadtmarketing Schwerin GmbH bzw. Angaben des Schlossmuseums Ludwigslust<br />

für 2001) weisen auf eine bemerkenswerte auch wirtschaftliche Bedeutung dieser beiden<br />

Einrichtungen hin. Allerdings dürfte der Reiz hier weniger vom Inhalt der Ausstellungen, als<br />

von der Tatsache, dass es sich bei den Ausstellungsgebäuden um sehr markante Schlossbauten<br />

handelt, ausgehen. Vom künstlerischen Wert und der Qualität der Sammlung sowie<br />

der Sonderausstellungen ist die Galerie des Staatlichen Museums in Schwerin überregional<br />

von größerer Bedeutung. Hier finden sich u.a. Werke von Rembrandt, Dürer, Duchamp oder<br />

Cage sowie eine der größten Sammlungen holländischer Alter Meister in Europa. Die Besucherzahl<br />

lag im Jahr 2000 bei ca. 35.000 (Quelle: Stadtmarketing Schwerin GmbH).<br />

Zur kulturellen Infrastruktur im Achsenraum gehören auch die historischen Altstädte von<br />

Wismar, Schwerin, Ludwigslust, Parchim und auch Neustadt-Glewe. Sie bilden als städtebaulich<br />

geschlossene Bereiche mit in erster Linie Handelsnutzung einen Anziehungspunkt<br />

für Besucher. Von herausragender Bedeutung ist im Achsenraum dabei die Hansestadt<br />

Wismar. Die historische Altsstadt mit ihrer hanseatisch-backsteingotischen Architektur und<br />

den drei die Stadtsilhouette beherrschenden Kirchen bzw. Kirchenruinen wurde 2002 in die<br />

Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Damit wird die weltweite Bedeutung der<br />

Wismarer Innenstadt dokumentiert.<br />

Kulturelle Veranstaltungen:<br />

Neben einer Reihe von kleineren Veranstaltungen, die für den Achsenraum und seine Orte<br />

lokal und regional von Bedeutung sind, müssen zwei kulturelle Veranstaltungen als überregional<br />

wirksam und in den Bereich der Alleinstellungsmerkmale gehörig hervorgehoben werden:<br />

Dies sind die Schweriner Schlossfestspiele und die Ludwigsluster Schlosskonzerte.<br />

Diese Veranstaltungen tragen zur Imagebildung als Kulturregion bei, ziehen Besucher auch<br />

aus weiter entfernten Räumen an und bieten einheimischen Unternehmen die Gelegenheit,<br />

sich im kulturellen Umfeld in Form von public private partnership zu präsentieren.<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 42 -<br />

Dabei sind die Ludwigsluster Schlosskonzerte die kleinste der genannten Veranstaltungen<br />

bzw. Veranstaltungsreihen. In diesem Rahmen finden mehrere klassische Konzert- und<br />

Gesangsaufführungen statt (vgl. u.a. Musiksommer Mecklenburg Vorpommern, Programm<br />

2002 und Internetpräsentation der Stadt Ludwigslust). Gemeinsam mit dem nicht explizit zu<br />

dieser Reihe gehörigen, aber ebenfalls im Sommer stattfindenden „Kleinen Fest im Großen<br />

Park“ gehen von den Veranstaltungen überregionale Impulse aus. Besucher kommen regelmäßig<br />

aus Hamburg und den benachbarten niedersächsischen Räumen. Insbesondere das<br />

„Kleine Fest im Großen Garten“ bietet mit einer Mischung aus Gaukler-, Pantomime- und<br />

Tanztheater im Schlosspark eine unverwechselbare Atmosphäre.<br />

Wesentlich größere Akzente für den Achsenraum setzen die mittlerweile jährlich sattfindenden<br />

Schweriner Schlossfestspiele auf dem Alten Garten. Dieses Opernfestival mit rund<br />

51.000 Besuchern im Jahr 2003 ist ein zumindest bundesweit bekannter und anerkannter<br />

Veranstaltungshöhepunkt und als Imageträger für die Stadt Schwerin und den Achsenraum<br />

von großer Wichtigkeit. Als weicher Standortfaktor für die Unternehmen der Region spielt<br />

das Festival ebenfalls eine große Rolle. So werden die Aufführungen regelmäßig genutzt,<br />

um Geschäftsbesuch einzuladen und geschäftliche Kontakte zu vertiefen oder neu zu knüpfen<br />

(Quelle: Verschiedene Unternehmer der Region im Arbeitskreis Strategie des Regionalmarketings<br />

Mecklenburg-Schwerin e.V.).<br />

Die besucherträchtigste, überregional wirksame Veranstaltung im Achsenraum war 2002 die<br />

Landesgartenschau in Wismar, auf der auf einer alten Konversionsbrache der Stand der<br />

Gartenbaukunst dokumentiert wurde (SCHÄFER 2002: 15-18). Mit ca. 500.000 Besuchern war<br />

die Landesgartenschau ein erheblicher Besuchermagnet, der neben Fachpublikum und<br />

Bewohnern der Region auch viele Reisegruppen in den Achsenraum zog. Die Veranstaltung<br />

endete im Jahr 2002, das Gelände steht jetzt als öffentlicher Park zur Verfügung.<br />

Gerade der Bereich der Kultur ist, wesentlich stärker noch als Einrichtungen der sozialen<br />

Infrastruktur, ein wichtiger „weicher“ Standortfaktor für den Achsenraum. Die Landeshauptstadt<br />

Schwerin kann hier vor allem durch ihre hervorragenden kulturellen Einrichtungen<br />

und die Schlossfestspiele deutliche Akzente setzen. Dementsprechend wird diese Stärke<br />

bereits für werbewirksame Imagekampagnen genutzt, in denen die Stadt als „Kunststadt<br />

Schwerin“ auftritt (Landeshauptstadt Schwerin 2002). Die Hansestadt Wismar zeichnet sich<br />

dagegen in erster Linie durch ihre als „Welterbe“ geschützte Altstadt aus, ein Attribut, dass<br />

erhebliche überregionale Werbewirksamkeit besitzt. Das Großereignis Landesgartenschau<br />

ist dagegen als Imagefaktor für die Wirtschaft weniger relevant, es erhöht allerdings die<br />

Medienpräsenz und damit den Bekanntheitsgrad der Hansestadt. Als Kulturstandort präsent<br />

ist auch die Stadt Ludwigslust, allerdings ohne dass hiervon große wirtschaftliche Impulse<br />

ausgehen können. Andere Standorte des Achsenraumes spielen in diesem Zusammenhang<br />

keine entscheidende Rolle.<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 43 -<br />

Sport:<br />

Als Standortfaktor für Freizeitaktivitäten ist der Sportbereich in doppelter Hinsicht von Bedeutung.<br />

Zum einen, wenn selber Sport betrieben werden soll, zum anderen als Kulturereignis,<br />

an dem man als Zuschauer teilnimmt. Sowohl im Bereich des Breiten- als auch des Spitzensports<br />

verfügt der Achsenraum über ein beachtliches Angebot, wobei die Landeshauptstadt<br />

Schwerin dabei deutlich im Mittelpunkt steht. Breitensport kann hier in allen gängigen,<br />

aber auch in vielen eher ausgefallenen Sportarten betrieben werden, wie z.B. Radsport,<br />

Rudern, Kanu- und Drachenbootfahren, Hockey usw. Für den Spitzensport sind Einrichtungen<br />

mit überregionaler Bedeutung vorhanden. Hierzu heißt es in der Internetpräsentation der<br />

Stadt Schwerin (Landeshauptstadt Schwerin 2002):<br />

„Das Sportforum am Lambrechtsgrund ist die Heimstadt des Schweriner Spitzensports und<br />

des Olympiastützpunktes für die Sportarten Leichtathletik, Boxen, Volleyball und Segeln. Das<br />

Stadion entspricht mit acht Laufbahnen den Bedingungen internationaler Wettbewerbe und<br />

bietet 2587 Sitzplätze. Die Größe der benachbarten Sport- und Kongresshalle ermöglicht<br />

außer Wettbewerben im Boxen und in der Leichtathletik auch Spiele und Turniere im Handball<br />

und Hallenfußball vor 8000 Zuschauern. Das neu errichtete Haus des Sports bietet<br />

Aktiven, Trainern und Funktionären Unterkunft mit Hotelstandard bei Wettkämpfen und für<br />

Trainingswochen. Es erfüllt mit seinen räumlichen und technischen Möglichkeiten auch alle<br />

Erwartungen für die Organisation von Konferenzen und Seminaren.“<br />

Die Ausstattung der Landeshauptstadt im Schwimmbereich ist dagegen deutlich schlechter.<br />

Die beiden Hallenbäder der Stadt entsprechen weder sportlichen noch Freizeitansprüchen.<br />

Für den Achsenraum steht hierfür das neue Freizeitbad in Wismar mit Spaß- und Erlebnisbereichen<br />

zur Verfügung.<br />

Schweriner Herrenmannschaften im Handball und im Boxen sind in der 1. Bundesliga bzw.<br />

2. Bundesliga vertreten, die Handballdamen der TSG Wismar ebenfalls in der 2. Bundesliga.<br />

Die 1. Damenvolleyballmannschaft des Schweriner SC war Deutscher Meister 2002 und<br />

Europapokal- bzw. Championsleagueteilnehmer. Im Damenvolleyball fanden im Jahr 2002<br />

WM-Spiele in Schwerin statt. Darüber hinaus wurden mit 2002 und 2003 bereits zweimal<br />

„Schweriner Box Nächte“ mit internationalen Titelkämpfen veranstaltet, die live im „Aktuellen<br />

Sportstudio“ des ZDF übertragen wurden. Damit ist der Sport ein wichtiger Werbeträger für<br />

die Stadt Schwerin und den gesamten Achsenraum und auch eine sehr öffentlichkeitswirksame<br />

Bühne für die Außendarstellung von Sponsoren aus der Region.<br />

Für weitere Freizeitaktivitäten in der Region stehen neben diversen Wassersporteinrichtungen,<br />

Reiterhöfen usw. zwei 18-Loch Golfplätze bei Wismar und Schwerin sowie<br />

mehrere Segel- und Sportflugplätze zur Verfügung.<br />

SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />

Im Bereich der sozialen Infrastruktur sind vor allem im medizinischen und Bildungsbereich<br />

Potenziale für die wirtschaftliche Entwicklung des Achsenraumes zu sehen. Bei einer Etablierung<br />

vorhandener Strukturen, hohem qualitativen Niveau und Ausrichtung auf ein innovatives,<br />

unverwechselbares Profil können qualifizierte und junge Fachkräfte geworben werden,<br />

die sich in der Region ansiedeln. Die Region gewinnt so einerseits an kreativem Potenzial<br />

und andererseits an Kaufkraft. Im Zusammenhang mit den sogenannten „weichen“ Standortfaktoren<br />

wird es allerdings nur gelingen Fachkräfte zu werben bzw. in der Region zu halten,<br />

wenn ein Gesamtangebot (Wohnen, Arbeiten, Bildung, Freizeit, Erholung) angeboten werden<br />

kann, welches konkurrenzfähig zum süddeutschen Raum, zu Berlin oder zu Hamburg ist.<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 44 -<br />

Im Netzwerk mit Unternehmen, Verbänden und Gründerzentren ist die Hochschule ein<br />

bedeutendes Innovationspotenzial für Unternehmen über den Achsenraum hinaus.<br />

Die Ansiedlung einer Hochschule oder Universität in der Landeshauptstadt Schwerin wird<br />

nur bei einem innovativen, konkurrenzstarken und unverwechselbaren Konzept gelingen.<br />

Die vorhandenen sehr guten kulturellen Potenziale des Achsenraumes müssen durch gezieltes<br />

Marketing entwickelt werden. Dazu gehört sowohl die Ausrichtung von werbewirksamen<br />

Events, als auch die gezielte Erschließung von neuen Zielgruppen, so z.B. aus dem skandinavischen<br />

Raum.<br />

SWOT-ÜBERSICHT KULTUR UND FREIZEIT<br />

Stärken Schwächen<br />

• Vielzahl von kulturellen Angeboten,<br />

saisonale Angebote und laufende Angebote<br />

• kulturhistorische Altstädte von Schwerin<br />

und Wismar<br />

• Schwerin als Sportstandort (Leistungs-<br />

und Freizeitsport)<br />

• Fachhochschule Wismar<br />

Chancen Risiken<br />

• Kaufkraftgewinn des Achsenraumes<br />

durch Werbung qualifizierter hochbezahlter<br />

Fachkräfte im medizinischen oder<br />

Hochschulbereich<br />

• Hochschule als Innovationspartner für<br />

Wirtschaftsunternehmen, Entwicklung von<br />

Kompetenzfeldern<br />

• Kultur, Sport, Bildung als Imagefaktor<br />

• Abwanderung von qualifiziertem Personal,<br />

insbesondere im Bildungsbereich<br />

• unzureichende Ausstattung mit<br />

Schwimmhallen (auch Freizeitbad) in der<br />

Landeshauptstadt Schwerin<br />

• fehlende Ausrichtung kultureller Angebote<br />

auf den skandinavischen Raum (gemeinsame<br />

Geschichte!)<br />

• geringe Kaufkraft in der Region und<br />

kommunalfiskalische Situation gefährden<br />

die Existenz von vor allem kleineren kulturellen<br />

und sozialen Einrichtungen (Museen,<br />

Theater, Schulen u.ä.),<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 45 -<br />

2.2.5 Verkehr und technische Infrastruktur<br />

THESE: Die Infrastrukturausstattung ist eines der bedeutenden Potenziale der Entwicklungsachse<br />

Wismar-Schwerin-Ludwigslust/Parchim.<br />

ARGUMENTE:<br />

Die verkehrliche Infrastruktur des Achsenraumes muss die problemlose Erreichbarkeit der<br />

Siedlungen, der Wirtschaftsstandorte sowie der Erholungs- und Tourismusräume gewährleisten.<br />

Gemäß dem Landesraumordnungsprogramm Mecklenburg-Vorpommerns soll dies in<br />

Übereinstimmung mit den vorhandenen und zu entwickelnden Raumstrukturen geschehen.<br />

Für die Planungsregion <strong>Westmecklenburg</strong> wurde durch den Regionalen <strong>Planungsverband</strong><br />

2002 ein Verkehrskonzept erstellt (<strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong> <strong>Westmecklenburg</strong> 2002). In<br />

diesem sind die Ausgangslage und die Erfordernisse zur Verbesserung der verkehrlichen<br />

Infrastruktur ausführlich beschrieben.<br />

Im Folgenden wird nur die für den Achsenraum wirtschaftlich bedeutsame verkehrliche<br />

Infrastruktur zusammengefasst.<br />

Straßenverkehr:<br />

Der Achsenraum ist durch großräumige Straßenanbindungen gut erschlossen. Durch die<br />

bereits in Bau befindlichen bzw. geplanten Vorhaben der Verlängerung der A 241 nach<br />

Wismar, der Fertigstellung der A 20 bis zum Jahr 2005 und der nunmehr beschlossenen<br />

Anbindung des Autobahndreieckes A 24/ A 241 an die A 14 in Richtung Magdeburg ist bzw.<br />

wird die Region des Achsenraumes an alle wichtigen überregionalen Wirtschaftsräume<br />

angeschlossen. Nach der Einigung über den Trassenverlauf für die A 14 wurde in Mecklenburg-Vorpommern<br />

im Juli 2002 mit dem Planverfahren begonnen (Schweriner Volkszeitung<br />

2002).<br />

Zur Erhöhung der staufreien Durchgängigkeit trägt der Weiterbau der äußeren Tangente im<br />

Norden von Schwerin mit Anschluss an die B 106 bei.<br />

Zur Erschließung des Gewerbegebietes „Göhrener Tannen“ im Süden von Schwerin ist eine<br />

zusätzliche Anschlussstelle an die A 241 östlich des Industrieparks mit direkter Zufahrt auf<br />

das Gelände geplant.<br />

Zugleich sorgt ein Netz von Bundes- und Landesstraßen für eine gute innerregionale Erschließung.<br />

Der guten flächenmäßige Erschließung steht jedoch aufgrund des hohen Verschleißzustandes<br />

ein erheblicher Nachholbedarf im Straßen- und Brückenausbau gegenüber. Dies<br />

betrifft vor allem das Kreisstraßensystem.<br />

Durch einen hohen Anteil an Berufspendlern ergibt sich, neben der Verbesserung der Flüssigkeit<br />

des Straßenverkehrs durch den qualitativen Straßenausbau und die Schaffung von<br />

Ortsumgehungen, das Erfordernis der Verbesserung des ÖPNV einschließlich des schienengebundenen<br />

Regionalverkehrs.<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 46 -<br />

Schienenverkehr:<br />

Die für den Achsenraum wichtigsten Schienenverbindungen sind:<br />

• (Rostock) – Wismar – Schwerin – Ludwigslust - (Magdeburg/Berlin),<br />

• (Hamburg/Lübeck) – Bad Kleinen – Schwerin,<br />

• (Hamburg/ Hagenow-Land) – Schwerin.<br />

Die Anbindung von Parchim an Schwerin erfolgt über Crivitz mit Weiterführung nach Gadebusch/<br />

Rehna. Mit diesen Verbindungen ist der Achsenraum vorbehaltlich der in der Verkehrskonzeption<br />

für die Region <strong>Westmecklenburg</strong> geforderten und empfohlenen Maßnahmen<br />

durch Schienenwege ausreichend erschlossen. Im Mittelpunkt dieser Maßnahmen steht<br />

auch hier der weitere qualitative Ausbau der Strecken zur Verbesserung der Taktzeiten und<br />

Erreichung der Zuganschlüsse auf den Umsteigebahnhöfen. Insbesondere zur Erhöhung der<br />

Attraktivität des Nah- und Fernverkehrs auf der Schiene sind Modernisierungen auf den<br />

Bahnhöfen erforderlich. Am Hauptbahnhof Schwerin begannen im August 2002 umfangreiche<br />

Sanierungsarbeiten zur Ausgestaltung zu einem kundenfreundlichen Bahnhof mit Großstadtniveau.<br />

Flugverkehr:<br />

Im Rahmen des Verkehrskonzeptes für <strong>Westmecklenburg</strong> ist der Flughafen Schwerin Parchim<br />

aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage (zentrale Lage in <strong>Westmecklenburg</strong>, staufreier<br />

Zugang) ein wesentliches wirtschaftliches Potenzial und auch ein bedeutender Imagefaktor<br />

für den Achsenraum. Mit der 3.000 m langen Landebahn kann der Flughafen Tag und Nacht<br />

von allen Flugzeugtypen angeflogen werden. Nach der Verabschiedung der GUS-Streitkräfte<br />

1992 wurde der Flughafen als einziger in Mecklenburg-Vorpommern ausschließlich für eine<br />

zivile Nutzung umgebaut. 1998 wurde der Passagierflugbetrieb aufgenommen, 2000 begann<br />

der Frachttransport. Im März 2001 wurde der Flughafen durch die britische Wiggins Group<br />

PLC übernommen.<br />

Ziel der Entwicklung ist es, den Flughafen an das internationale Luftverkehrsnetz anzuschließen,<br />

die Passagierzahlen und den Frachtumschlag zu erhöhen.<br />

Unmittelbar an den Flughafen grenzt ein 350 ha großes Gewerbegebiet Baltic Airport Business<br />

Park an, welches u.a. für luftverkehraffine Nutzungen (Foodlogistik) genutzt werden<br />

kann.<br />

Für den Achsenraum ebenfalls noch von Bedeutung ist der Verkehrslandeplatz Wismar.<br />

Betreiber ist die Flugplatzbetriebsgesellschaft mbH Wismar-Müggenburg. Speziell für Geschäftsreisende<br />

können hier Charterflüge gebucht werden. Aber auch für Touristen werden<br />

Rundflüge angeboten. Daneben existiert eine Flugschule mit Möglichkeiten der Ausbildung<br />

zum Privatpiloten, der Einweisung auf verschiedene Flugzeugmuster oder des Erwerbs der<br />

Lizenz für Nachtflüge.<br />

Für den Sport- und Freizeitbereich wird der Flugplatz ebenfalls genutzt. So ist dort zum<br />

Beispiel der Hanseatische Luftsportverein e.V. und eine Ultraleichtfliegergruppe ansässig.<br />

Für Modellflugzeugbauer steht eine eigene Bahn zur Verfügung (MVWeb GmbH & Co.KG<br />

2002).<br />

See- und Hafenwirtschaft der Hansestadt Wismar:<br />

Eine Besonderheit im Verkehrskonzept des Achsenraumes ist der logistische Knotenpunkt<br />

des Seehafens Wismar. Hier treffen Autobahn-, Straßen-, Schienen- und Schiffsanbindung<br />

aufeinander und müssen leistungsfähig aufeinander abgestimmt entwickelt werden. Dazu<br />

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wurden in den letzten Jahren bereits umfangreiche Investitionen im Hafenbereich einschließlich<br />

der seeseitigen Anlagen (Vertiefung der Schifffahrtsrinne, Kaianlagen) durchgeführt, so<br />

dass alle modernen Umschlagtechniken zur Verfügung stehen. Mit dem angrenzenden<br />

Industriegebiet Hafffeld als Zentrum der holzverarbeitenden Industrie in Mecklenburg-<br />

Vorpommern hat sich der Hafen Wismar als bedeutender Holzumschlagplatz entwickelt.<br />

Für den weiteren Ausbau des Seeverkehrs sind vor allem die Hinterlandanbindungen leistungsfähiger<br />

zu gestalten. Dies sind vor allem die bereits in den vorherigen Abschnitten<br />

genannten Autobahnanbindungen. Zur Erhöhung des Güterumschlages auf der Schiene ist<br />

vor allem der Ausbau der Eisenbahnstrecke Lübeck-Rostock-Stralsund sowie Rostock-Berlin<br />

notwendig.<br />

Technische Infrastruktur:<br />

In die Versorgungsnetze der Telekommunikation, Energieversorgung, Wasserversorgung<br />

und Abwasserentsorgung und –behandlung wurde in den letzten Jahren umfangreich investiert.<br />

Mit dem modernen digitalen Telekommunikationsnetz in Mecklenburg-Vorpommern besitzt<br />

auch der Achsenraum hervorragende Voraussetzungen für leistungsfähige Datenanschlüsse<br />

mit technischem Höchstniveau.<br />

Die technische Infrastruktur der Energieversorgung, der Wasserver- und Abwasserentsorgung<br />

ist flächendeckend und entspricht modernem Standard.<br />

Allerdings führen teilweise überdimensionierte Abwasserbehandlungsanlagen zu relativ<br />

hohen Abwasserkosten für die Verbraucher (Industrie- und Handelskammer zu Schwerin<br />

2001).<br />

SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />

Kurzfristig sind Impulse für Investitionen und Unternehmensansiedlungen über die vollständige<br />

Fertigstellung der A 20 und A 241 sowie mittelfristig über den Lückenschluss der A14<br />

zwischen der Landeshauptstadt Magdeburg und der A24 bei Ludwigslust insbesondere für<br />

den Werft- und Hafenstandort Wismar, aber auch für Schwerin, Ludwigslust und Parchim zu<br />

erwarten.<br />

Durch die Entlastung bisher stark frequentierter Bundesstraßen, insbesondere in der Ferienzeit,<br />

wird das Image einer Urlaubsregion mit positiven wirtschaftlichen Auswirkungen befördert.<br />

Neben einer, nach Umsetzung aller Planungen, effizienten Verkehrsinfrastruktur (einschließlich<br />

der Entwicklung des Flughafens Schwerin-Parchim) bietet der Achsenraum sehr gute<br />

Voraussetzungen im Bereich der sozialen und technischen Infrastruktur für die Entwicklung<br />

des gesamten Wirtschaftsstandortes <strong>Westmecklenburg</strong>.<br />

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SWOT-ÜBERSICHT VERKEHR UND TECHNISCHE INFRASTRUKTUR:<br />

Stärken Schwächen<br />

• Anbindung des gesamten Achsenraumes<br />

an ein überregionales Schnellstraßennetz<br />

(Autobahn) in Ost-West und Nord-Süd-<br />

Richtung<br />

• moderner leistungsfähiger Seehafen in<br />

Wismar<br />

• ausbaufähiger Flughafen Schwerin-<br />

Parchim<br />

• modernes Telekommunikationsnetz<br />

Chancen Risiken<br />

• internationale Aufwertung des Wirtschaftsstandortes<br />

„Achsenraumes“ durch<br />

See- und Luftverbindungen sowie die<br />

transnationale Anbindung durch die Ostseeautobahn<br />

A 20<br />

• Integration in den skandinavischen und<br />

osteuropäischen Wirtschaftsraum<br />

• Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Seehafens Wismar durch die bedarfsgerechte<br />

Komplettierung des Autobahnnetzes<br />

• vorhandene infrastrukturelle Voraussetzungen<br />

für Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien<br />

• momentan noch fehlende Autobahnanbindung<br />

nach Süden bzw. Südwesten<br />

(A14)<br />

• Ausbauzustand und Qualität von Landes-,<br />

Kreis- und Gemeindestraßen, z.T. überlastete<br />

Ortsdurchfahrten<br />

• Ausbauzustand des Schienennetzes,<br />

insbesondere der Nebenstrecken<br />

• fehlende Ortsumgehungen, z.B. Ortsumgehung<br />

Parchim (würde gleichzeitig Zubringer<br />

Flughafen sein)<br />

• nach Fertigstellung der begonnenen und<br />

geplanten Autobahnabschnitte Zunahme<br />

der Konkurrenz mit anderen Regionen<br />

• durch die dünne Besiedlung des ländlichen<br />

Raumes im Untersuchungsgebiet<br />

und hohe Berufspendlerquoten Zunahme<br />

des Individualverkehrs<br />

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2.3 Zusammenfassung der SWOT- Analyse<br />

Stärken Schwächen<br />

• Mobilität in der Bevölkerung<br />

• Abwanderung, Rückgang der Geburtenzahlen,<br />

Überalterung<br />

• abwechslungsreiche Naturausstattung • Mangel an Arbeits- und Ausbildungsplät-<br />

• städtebauliche und architektonische<br />

zen<br />

Attraktionen und Einzeldenkmale • wirtschaftliche Stagnation<br />

• Ostsee als etablierte, gut frequentierte • Imageprobleme des westmecklenburg-<br />

Urlaubsregion<br />

ischen Binnenlandes gegenüber der Ostseeküste<br />

• wettbewerbsfähige Betriebs- und Grö- • unstrukturierte, ungebündelte Informaßenstrukturen<br />

in der Landwirtschaft<br />

tionen über Angebote und touristische<br />

• moderne Technik und Technologien in Entwicklungen im Achsenraum<br />

Land- und Ernährungswirtschaft<br />

• zu geringe regionale Produktveredlung<br />

• Vielzahl von kulturellen Attraktionen und • Defizite im Produktmarketing<br />

Angeboten (z.B. Schlossfestspiele • fehlendes unverwechselbares Profil als<br />

Schwerin, historische Altstädte Wismar Marketingfaktor<br />

und Schwerin)<br />

• fehlende Ausrichtung kultureller Angebote<br />

• Fachhochschule Wismar<br />

auf den skandinavischen Raum (gemein-<br />

• moderne medizinische Versorgung (amsame Geschichte!)<br />

bulant, stationär, Rehabilitation)<br />

• Abwanderung von qualifiziertem Perso-<br />

• Anbindung an überregionales Autobahnnal, fehlende Ärzte<br />

netz in Ost-West und Nord-Süd-Richtung • Z.T. überlastete Ortsdurchfahrten, fehlen-<br />

• moderner leistungsfähiger Seehafen in de Ortsumgehungen<br />

Wismar<br />

• schlechter Ausbauzustand des Schienen-<br />

• ausbaufähiger Flughafen Schwerin-<br />

Parchim<br />

netzes, insbesondere der Nebenstrecken<br />

Chancen Risiken<br />

• Bindung der Kaufkraft in der Region • Zu hohe Erwartungshaltung bezüglich<br />

• Schaffung von Arbeitsplätzen in innovati- Beschäftigungsentwicklung<br />

ven Bereichen<br />

• Zu niedrige Entlohnung für attraktive<br />

Arbeitsplätze am Wohnstandort<br />

• Überschätzung des touristischen Potenzials<br />

für einzelne Kommunen und Akteure<br />

(Umsatzerwartungen/Wirtschaftlichkeit)<br />

• klare Positionierung im touristischen<br />

Wettbewerb über maritimen Tourismus/<br />

Wassertourismus, Städtetourismus und<br />

Urlaub auf dem Lande<br />

• Bündelung der Vermarktung von Produkten<br />

des Agrarbereiches durch Nähe zu<br />

größeren regionalen Absatzmärkten<br />

(Schwerin, Wismar)<br />

• Kultur, Sport, Bildung als Imagefaktor<br />

• Aufwertung des Wirtschaftsstandortes<br />

„Achsenraumes“ durch See- und Luftverbindungen<br />

sowie transnationale Anbindung<br />

durch die A 20<br />

• Integration in den skandinavischen und<br />

osteuropäischen Wirtschaftsraum<br />

• weiter zunehmender Imageverlust von<br />

modernen wirtschaftlichen Tierproduktionsanlagen<br />

• Gefährdung von kulturellen Einrichtungen<br />

(Museen, Theater, u.ä.)<br />

• nach Fertigstellung der begonnenen und<br />

geplanten Autobahnabschnitte Zunahme<br />

der Konkurrenz mit anderen Regionen<br />

trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />

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3 Leitbild und Entwicklungsziele<br />

Auf die Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken folgt der Entwurf eines<br />

Leitbildes mit Entwicklungszielen für den Achsenraum. Es wird, thematisch untergliedert, der<br />

unter realistischen Bedingungen wünschenswerte, zukünftige Entwicklungszustand zugrunde<br />

gelegt. Zudem werden die Wege benannt, wie dieser Entwicklungszustand herbeizuführen<br />

bzw. ein negativer Entwicklungszustand zu verhindern ist. Ziel ist dabei das Aufzeigen der<br />

Entwicklungsmöglichkeiten, die bei Ausschöpfung der vorhandenen Potenziale erreichbar<br />

sind. Damit dient das Leitbild als Orientierungsrahmen für die Entwicklung der Region.<br />

3.1 Der Achsenraum oder die Region<br />

Eine Voraussetzung für die Leitbildentwicklung und die Erarbeitung von Hauptentwicklungszielen<br />

stellt die Konkretisierung des zu betrachtenden Raumes dar.<br />

Den Ausgangspunkt bildet die achsenräumliche Sicht aus dem bislang allgemein definierten<br />

Entwicklungsansatz Wismar – Schwerin – Ludwigslust – Parchim.<br />

In diesem Zusammenhang steht die Frage, inwieweit der Achsenraum als wirtschaftlicher<br />

Kernraum der Region <strong>Westmecklenburg</strong> durch die einheimische Wirtschaft und die Bevölkerung<br />

sowie durch Außenstehende wahrgenommen bzw. definiert wird.<br />

Bei der Wahrnehmung durch Außenstehende ist darüber hinaus zu beachten, dass mit der<br />

Entfernung auch die Identifizierung mit diesem Raum abnimmt. Dies spielt für die Bewertung<br />

als Ansiedlungsalternative sowohl für gewerbliche Wirtschaft als auch für die Bevölkerung<br />

eine beachtliche Rolle.<br />

Dementsprechend wird an dieser Stelle die Notwendigkeit der Präzisierung der Identifikationsbasis<br />

der „Westachse – im Herzen <strong>Westmecklenburg</strong>s mit attraktiven Schnittstellen zu<br />

Industrie und Gewerbe, zu Bildung und Tourismus“ in Übereinstimmung mit den Entwicklungszielen<br />

des Regionalen Raumordnungsprogramms gesehen.<br />

Zukunftsorientierte Entwicklungen finden nicht nur in der skizzierten Achse in der Nord-Süd-<br />

Ausrichtung (Skandinavien – Achsenraum – Mittel-/Süddeutschland – Südeuropa), sondern<br />

vielmehr in Bezug auf die gesamte Region statt und beinhalten so auch eine West-Ost-<br />

Ausrichtung (Benelux – Norddeutschland – Achsenraum – Osteuropa).<br />

Damit ergibt sich auch für die Außendarstellung und die Erarbeitung einer attraktiven Werbestrategie<br />

der Handlungsansatz „Die Westachse Mecklenburgs – ein attraktives wirtschaftsstrukturelles<br />

Bindeglied in Europa“.<br />

Eine Grundvoraussetzung dafür bildet die Konzentration auf konkrete Entwicklungsschwerpunkte,<br />

die regionale und überregionale Effekte und wahrnehmbare Erfolge mit sich bringen.<br />

Zudem kann so eine Konzentration der regional verfügbaren Potenziale und Mittel erreicht<br />

werden. Weiterhin wird über eine Erarbeitung und Formulierung von Entwicklungskernen<br />

eine Fokussierung der Aktivitäten im wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Bereich<br />

ermöglicht. Oberste Prämisse der Betrachtung ist dabei die Nachhaltigkeit bei der zukünftigen<br />

erfolgreichen Entwicklung der Kerne.<br />

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Themen, die für den Achsenraum in diesem Kontext eine Rolle spielen, sind neben Industrie-<br />

und Gewerbekernen insbesondere zukunftsorientierte Innovationskerne in Verbindung mit<br />

neuen Technologien und Wissenschaft, touristische Kerne sowie Bildungs- und Logistikkerne.<br />

3.2 Zukunftsorientierung Gesellschaft<br />

Bevölkerung<br />

Leitsatz<br />

Vom überalterten Entleerungsraum zum zukunftorientierten Wohn- und Arbeitsstandort mit<br />

hoher Lebensqualität für Fachkräfte aus Wirtschaft und Wissenschaft.<br />

Entwicklungsziele<br />

Jungen Menschen, insbesondere Fachkräften, sind gezielt attraktive Angebote zu unterbreiten.<br />

Die Förderung neuer, zukunftsorientierter Arbeitsplätze, die Stärkung der Aus- und<br />

Weiterbildungskapazitäten sowie die Erweiterung des Kultur- und Freizeitangebotes bieten<br />

hierfür einen wichtigen Rahmen. Die akademischen Einrichtungen sichern den Zuzug von<br />

Studenten, denen die Wirtschaft bzw. die Region mit ihren Potenzialen eine Perspektive<br />

bietet. In diesem Zusammenhang ist der Vereinbarkeit zwischen Familie, Ausbildung und<br />

Beruf als weicher Standortfaktor künftig eine größere Aufmerksamkeit zu widmen.<br />

Bei Planungen und Investitionen sind die Belange der älteren Bevölkerungsgruppen stärker<br />

zu berücksichtigen. Das gilt insbesondere für das altengerechte Bauen, der Schaffung eines<br />

breiten Angebotes für Senioren sowie einer bedarfsgerechten ärztlichen Betreuung.<br />

Begründung<br />

Die Sicherung der Daseinsvorsorge durch Arbeit, die Stärkung junger Familien, die Schaffung<br />

eines lebenswerten städtebaulichen Umfeldes sowie die bürgernahe, auf Dienstleistung<br />

orientierte Verwaltung, sind die Maximen einer auf die Zukunft orientierten Gesellschaft. Die<br />

abzusehenden demographische Entwicklung erhöht den Druck zur Schaffung von zukunftsorientierten<br />

Arbeitsplätzen. In Verbindung mit den großen kulturellen Potenzialen der Region<br />

ergeben sich hieraus die Nischen, in denen die Stabilisierung der Bevölkerung und die<br />

Anwerbung neuer Einwohner möglich erscheint. Trotzdem wird der Altersdurchschnitt mittelfristig<br />

anwachsen und damit auch die Notwendigkeit für die Schaffung altersgerechter<br />

Wohnbedingungen zunehmen.<br />

Arbeitsmarkt<br />

Leitsatz<br />

Von einem hohem Bestand an Arbeitslosen zu einem ausdifferenzierten und durch wirtschaftsnahe<br />

Angebote gekennzeichneten Arbeitsmarkt.<br />

Entwicklungsziele<br />

Zielgerichtete Maßnahmen der Bestands-, Ansiedelungs- und Existenzgründungsförderung<br />

stabilisieren den Arbeitsmarkt. Instrumente der Arbeitsplatzsicherung müssen das Portfolio<br />

der Angebote an Unternehmen ergänzen. Die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit Arbeitsloser<br />

ist eine unabdingbare Voraussetzung zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes.<br />

Eine am Bedarf der Wirtschaft ausgerichtete Arbeitsmarktpolitik ergänzt<br />

die Maßnahmen der konkreten Wirtschaftsförderung.<br />

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Begründung<br />

Die demographische Entwicklung sowie ein sich schrittweise änderndes Erwerbsverhalten<br />

werden mittelfristig zu einer Entlastung des Arbeitsmarktes führen. Ungeachtet dessen gilt<br />

es, durch eine gezielte Wirtschaftsförderung dem weiteren Verlust an Arbeitsplätzen infolge<br />

des wirtschaftlichen Wandels entgegenzuwirken. Der zweite Arbeitsmarkt wird auch weiterhin<br />

von Bedeutung sein.<br />

Siedlungsentwicklung<br />

Leitsatz<br />

Von der Gefahr einer durch wachsenden Flächenverbrauch zersiedelten Landschaft zu<br />

einem bedarfsgerechten Angebot innerhalb der Siedlungskerne.<br />

Entwicklungsziele<br />

Die Siedlungsentwicklung ist an der zu erwartenden demographischen Entwicklung zu<br />

orientieren. Das schließt einen am Bedarf orientierten Neubau, die Modernisierung der<br />

Altbaugebiete, den Rückbau von Plattenbauten sowie die Gestaltung des Wohnumfeldes ein.<br />

Zudem muss einer sozialen Entmischung in den Wohngebieten entgegengewirkt werden.<br />

Einer Suburbanisierung, ist durch die bedarfsgerecht Ausweisung Baugebieten in den Städten<br />

zu begegnen.<br />

Begründung<br />

Eine Entwicklung, bei der immer weniger Menschen immer mehr Fläche für Siedlungszwecke<br />

verbrauchen, ist nicht nachhaltig. Das Postulat der einer Siedlungsentwicklung im<br />

Gleichgewicht des Nachhaltigkeitsdreiecks aus Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft zwingt<br />

in Verbindung mit zurückgehenden Bevölkerungszahlen zu einem Umdenken in Richtung<br />

Innenentwicklung vor Außenentwicklung.<br />

Verwaltung<br />

Leitsatz<br />

Von einer innenorientierten öffentlichen Verwaltung zu einem Dienstleister für Unternehmen<br />

und Bevölkerung.<br />

Entwicklungsziele<br />

Eine strategische Positionierung dieser zukünftigen Serviceunternehmen ist vorzugsweise zu<br />

orientieren auf:<br />

• die Optimierung von Verfahrensfragen (Antragstellungen, Genehmigungen,<br />

kommunale Gutachten etc.),<br />

• die rasche und effiziente Bewertung von Vorhaben als Grundlage für Entscheidungen,<br />

• die Aneignung einer Dienstleistungsmentalität gegenüber Investoren, Gewerbetreibenden<br />

bzw. Selbständigen sowie gegenüber Bürgern.<br />

Die neuen Strukturen sind Ergebnis einer Funktional- und Strukturreform mit dem Ziel der<br />

Flexibilisierung der Verwaltung. Dabei gilt es, vorhandene Kompetenzen aus den bestehenden<br />

Strukturen, neue Medien und Technologien sowie die Möglichkeiten zur Herausbildung<br />

enger Public Private Partnership´s (PPP) zu nutzen. Als erster Schritt in diese Richtung sollte<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 53 -<br />

der Aufbau einer Regionalen Entwicklungsagentur in Partnerschaft von öffentlicher Hand und<br />

Privatwirtschaft gesehen werden.<br />

Begründung<br />

Klare administrative Strukturen in und zwischen den Gebietskörperschaften, eine effiziente<br />

Aufgabenverteilung zwischen den handelnden Akteuren, Transparenz in den Entscheidungsprozessen<br />

sowie visionäres Denken in der Regionalentwicklung erweisen sich zunehmend<br />

als wesentlich für eine erfolgreiche Entwicklung. Ein Grundstein für die Entwicklung der<br />

Verwaltung zu mehr Dienstleistungsorientierung wurde bereits in einem Modellprojekt gelegt,<br />

in dem unter Federführung der IHK die Region <strong>Westmecklenburg</strong> als Testregion für Bürokratieabbau<br />

fungierte.<br />

3.3 Zukunftsorientierung Wirtschaft<br />

Gewerbliche Wirtschaft<br />

Leitsatz<br />

Aus wirtschaftlicher Stagnation heraus zur dynamischen Innovations- und Technologieregion.<br />

Entwicklungsziele<br />

Der Fokus im Bereich der gewerblichen Wirtschaft und Industrie ist mehr und mehr auf die<br />

Lokalisierung und direkte Realisierung von Innovationsthemen und hochmodernen Technologien<br />

zu richten. Die Basis hierfür bildet eine durchdachte, weitgehend flexibel nutzbare<br />

Infrastruktur. Eine enge Verknüpfung und Verzahnung besteht dabei zwischen:<br />

• Forschung und Entwicklung in und mit den Unternehmen unter Nutzung der Kapazitäten<br />

der regionalen Forschungseinrichtungen („Wettbewerbsvorsprung durch anwendungsorientierte<br />

Forschung“),<br />

• der Etablierung von Pilotverfahren und –technologien in der Region („Wettbewerbsvorsprung<br />

durch Innovation“),<br />

• einer flexiblen und kurzfristigen Einführung bzw. Umsetzung in der Praxis, vorzugsweise<br />

in der Region („Wettbewerbsvorsprung durch Zeitgewinn und Nähe“),<br />

• einer zunehmenden Ausrichtung auf das Angebot von Systemlösungen am Markt<br />

(„Wettbewerbsvorsprung durch gebündelte Kräfte und Marktstärke“) sowie<br />

• einer Bindung und Förderung des regional vorhandenen Humankapitals („Wettbewerbsvorsprung<br />

durch Qualifikation und Entwicklungsperspektiven“).<br />

Eine thematische Ausrichtung in Bezug auf konkrete Innovationspotentiale steigert die Möglichkeit<br />

zur internationalen Positionierung sowie den Wiedererkennungswert im globalen<br />

Wettbewerb. Die öffentliche Förderung muss sich stärker auf innovative Unternehmen, die<br />

eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung versprechen, orientieren. Das Förderinstrumentarium<br />

sollte um die Bereitstellung schneller, unbürokratischer Liquiditätshilfen erweitert<br />

werden. Bestehende Hemmnisse auf dem Weg der Beantragung, sind schell zu beseitigen.<br />

Begründung<br />

In kurzen Wegen und Zeiten von der innovativen Idee zum konkreten Produkt und dessen<br />

Herstellung in der Region, einer marktorientierten Zusammenarbeit von Unternehmen und<br />

Forschungseinrichtungen in Netzwerken sowie in der Interaktion von Firmen in Clustern,<br />

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zeigen sich mehr denn je Bestandteile einer künftigen Unternehmenspolitik, die sich an<br />

Nachhaltigkeit und Globalisierung orientiert.<br />

Der Achsenraum verfügt bereits heute über zukunftsträchtige Potenziale im Bereich der<br />

gewerblichen Wirtschaft. Für eine zielgerichtete Strukturierung von technologieorientierten<br />

und zukunftsfähigen Clustern zeigen sich schwerpunktmäßig:<br />

• Maritime Technologien und Dienstleistungen,<br />

• der Präzisionsmaschinenbau,<br />

• die Kunststoffherstellung/ -be/- verarbeitung,<br />

• die Ernährungswirtschaft,<br />

• die Medizintechnik,<br />

• die Wasserstofftechnik,<br />

• die Umwelttechnik.<br />

Mittelfristig lässt sich ein weiterer Expansionsbedarf von Unternehmen bzw. eine steigende<br />

Nachfrage nach externen Dienstleistungen im Umfeld dieser Themen generieren und damit<br />

die Wirtschaftsstruktur der Region zukunftgerecht umgestalten.<br />

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei<br />

Leitsatz<br />

Von einzelbetrieblichen Strukturen zur Kompetenzregion Land- und Ernährungswirtschaft.<br />

Entwicklungsziele<br />

Zur Sicherung und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Primärproduktion sind folgende<br />

Maßnahmen zu befördern:<br />

• Die Entwicklung vom Einzelunternehmen zu kooperativen Strukturen,<br />

• der Ausbau von Qualitätssicherung, Logistik und Vermarktung regionaltypischer Produkte,<br />

• die Schaffung von Wertschöpfungsketten, von der Erzeugung regionaler Rohstoffe<br />

über die regionale Veredlung zum überregional vermarkteten Qualitätsprodukt.<br />

Weitere Erwerbsquellen wie dem ländlichen Tourismus, der Energiegewinnung aus Biomasse<br />

oder der Landschaftspflege sind verstärkt zu erschließen.<br />

Begründung<br />

Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei erfüllen vor allem in den Räumen zwischen den<br />

Kernstädten der <strong>Westmecklenburg</strong>ischen Achse auch künftig eine wichtige Funktion. Insbesondere<br />

auf den ertragsschwächeren Böden des südlichen Achsenraumes werden zukünftig<br />

alternative Bodennutzungen notwendig sein. Hier kann der Anbau nachwachsender Rohstoffe<br />

3 eine wirtschaftliche und ökologische Flächennutzung sichern (z.B. schnellwachsende<br />

Hölzer).<br />

3 Land- und Forstwirtschaftsprodukte zur energetischen bzw. stofflichen Verwertung, ausgenommen<br />

Nahrungs- und Futtermittel.<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 55 -<br />

Tourismus<br />

Leitsatz<br />

Vom Einzelakteur zum gemeinsam getragenen, attraktiven und unverwechselbaren Erscheinungsbild<br />

als „Gesunde Region <strong>Westmecklenburg</strong>“.<br />

Entwicklungsziele<br />

<strong>Westmecklenburg</strong> steht auch künftig im etablierten Reiseland „Mecklenburg-Vorpommern“<br />

als eigenständige Tourismusdestination (Reisezielgebiet) mit einem abwechslungsreichen<br />

Profil an vorderer Stelle. Das Angebot widerspiegelt den:<br />

• maritimen Charakter der Küstenregion sowie der Hafen- und Hansestadt Wismar,<br />

• Binnenwassertourismus der Schweriner Seen und der angrenzenden Gewässer,<br />

• Städtetourismus mit den architektonisch und städtebaulich unverwechselbaren Profilen<br />

der historischen Altstadt der Landeshauptstadt Schwerin, des Welterbes Altstadt<br />

der Hansestadt Wismar und des Schlossensembles Ludwigslust,<br />

• Tourismus im ländlichen Raum des südlichen westmecklenburgischen Achsenraums,<br />

• ganzheitlichen Entwicklungsansatz zur Etablierung als „Gesunde Region <strong>Westmecklenburg</strong>“.<br />

Über den abgestimmten Einsatz professioneller Instrumente des Marketings werden die<br />

relevanten Zielgruppen in den Quellgebieten mit spezifischen Angeboten entsprechend der<br />

jeweiligen Jahreszeit angesprochen. Es wird ein nicht-flächendeckender Ganzjahrestourismus<br />

entwickelt, der wettbewerbsfähige Orte und Angebote stärkt und geeignete Dienstleistungsstrukturen<br />

herausbildet. Neben den Urlaubern werden ebenso Ausflügler aus den<br />

Ballungsgebieten bzw. der Metropolregion Hamburg, insbesondere mit frühjahrs-, herbst-<br />

und winterspezifischen Angeboten direkt angesprochen.<br />

Die enge Verzahnung der Interessenlagen der Einheimischen in Bezug auf ihre Freizeitgestaltung<br />

sowie ihre Ansprüche an ihr Wohn- und Lebensumfeld mit den Ansprüchen verschiedener<br />

für den Achsenraum geeigneter touristischer Zielgruppen sorgt hierbei nicht nur<br />

für eine Erhöhung der Lebensqualität der Einheimischen und Gäste. Sie führt auch zur<br />

langfristigen wirtschaftlichen Sicherung sowohl von Freizeiteinrichtungen als auch der sozialen<br />

Dienstleister sowie von Herstellern diverser regionaler Produkte.<br />

Eine zielgerichtete Thematisierung und Inszenierung von Erlebnis- und Erholungsangeboten<br />

entfaltet in enger Verbindung mit dem Profil des Achsenraumes bzw. der Region zudem eine<br />

Aufmerksamkeitswirkung, die das Image der Region über die touristischen Angebote hinaus<br />

prägt.<br />

Die Attraktivität der Region wird dabei entscheidend durch einen makellosen Service sowie<br />

eine kompetente Beratung und Betreuung der Gäste getragen. Eine breit angelegte Qualitätsoffensive<br />

in der Region zur Stärkung der Servicekultur, des tourismusfachlichen Bildungsstandes,<br />

der professionellen Vermarktung und der Administration unterstützt zum<br />

einen das Wirken der Akteure, zum anderen fördert sie das Erscheinungsbild als qualitativ<br />

herausragende Reiseregion.<br />

Begründung<br />

Der Achsenraum und die gesamte Region <strong>Westmecklenburg</strong> verfügen über touristische<br />

Potenziale, die noch nicht voll entwickelt sind. Teilregionen kämpfen z.T. in Konkurrenz um<br />

Marktanteile, Einzelangebote stehen unkoordiniert nebeneinander, Veranstaltungen werden<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 56 -<br />

nicht aufeinander abgestimmt, thematische Angebote finden sich nur vereinzelt und isoliert.<br />

Insgesamt fehlt ein gemeinsames Verständnis als eine einheitliche Tourismusregion, die<br />

Atomisierung in Ostseeküste, Altstädte, Seen und ländliche Räume steht im Vordergrund.<br />

Die touristischen Potenziale können jedoch nur dann voll ausgeschöpft werden, wenn die<br />

Einzelangebote gebündelt und im Sinne einer regionale Gesamtstrategie zusammengeführt<br />

werden. Im Achsenraum und in der gesamten Region bieten sich hierfür grundsätzlich hervorragende<br />

Voraussetzungen durch die landschaftliche Vielfalt und das breite kulturelle<br />

Angebot. Diese guten Bedingungen müssen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation<br />

und zur Erhöhung der Lebensqualität genutzt werden.<br />

3.4 Kultur und Freizeit<br />

Leitsatz<br />

Von der Kulturstadt zur Kulturregion.<br />

Entwicklungsziele<br />

Die herausragenden kulturellen Merkmale und Angebote des Achsenraumes gilt es mit dem<br />

Ziel auszubauen, die einzelnen Angebote im Sinne der Schaffung einer Kulturregion mit<br />

einander zu vernetzen. Zugleich sollen dadurch Effekte auf zwei Ebenen erzielt werden:<br />

Einerseits als Zusammenhalt förderndes Element des Binnenmarketings, das zur verstärkten<br />

Identifikation der Bewohner mit der Region führt, andererseits als Bestandteil des Außenmarketings<br />

in der Tourismuswerbung und als weicher Standortfaktor in der aktiven Wirtschaftsförderungspolitik.<br />

Begründung<br />

Das kulturelle Erbe, ein weit überduchschnittliches Kultur- und Freizeitangebot sowie die<br />

reizvollen Naturpotentiale sind wichtige Standortfaktoren, die es zu erhalten und zu entwickeln<br />

gilt. Sie geben dem Achsenraum ein unverwechselbares Image. Hierzu tragen auch<br />

einzigartige kulturhistorische Stätten von Weltgeltung bei. Diese reichen von der Altstadt<br />

Wismars als Teil des UNESCO–Welterbes über die Landeshauptstadt Schwerin mit seinem<br />

Schloss und den Schlossfestspielen bis zu den kulturellen Aktivitäten im Ludwigsluster<br />

Schloss. In Verbindung mit einem herausragenden Angebot im Spitzen- und Breitensport<br />

verfügt der Achsenraum mit diesen Potenzialen über Alleinstellungsmerkmale, die ihn überregional<br />

bekannt und wieder erkennbar werden lassen.<br />

Bildung<br />

Leitsatz<br />

Von der (Fach-)Hochschule Wismar zur Bildungs- und Technologieregion <strong>Westmecklenburg</strong><br />

Entwicklungsziele<br />

Die Fachhochschule Wismar sollte zu einer Hochschule für <strong>Westmecklenburg</strong> mit entsprechenden<br />

Forschungskapazitäten weiter entwickelt werden. Dabei kann z.B. ein Forschungsinstitut<br />

als An-Institut der Hochschule Wismar mit Standort in Schwerin neu gegründet werden.<br />

Kern und Motor dieser Entwicklung ist die Hochschule Wismar als etablierte akademische<br />

Einrichtung in der Region. Auf diesem Weg sind für die Region neue Hochschul- und<br />

Forschungspotenziale zu erschließen, ohne die Risiken und finanziellen Belastungen einer<br />

Neugründung z.B. einer eigenen Hochschule am Standort Schwerin in Kauf nehmen zu<br />

müssen oder möglicherweise sogar einen regionsinternen Wettbewerb um finanzielle und<br />

personelle Kapazitäten zwischen den Standorten Wismar und Schwerin zu initiieren.<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 57 -<br />

Begründung<br />

Ein breites, vielschichtiges und modernes Bildungsangebot ist als weicher Standortfaktor<br />

eine wesentliche Bedingung im Wettbewerb der Regionen. Das trifft auf allgemein bildende<br />

Schulen ebenso zu, wie auf Aus- und Weiterbildungseinrichtungen bzw. Hochschulen. Angesichts<br />

zurückgehender Schülerzahlen und den damit einhergehenden Schulschließungen gilt<br />

es, für Schüler und Lehrer auch in Zukunft optimale Rahmenbedingungen zu schaffen.<br />

Mit der Hochschule Wismar verfügt der Achsenraum über ein gutes Potenzial im Bereich der<br />

akademischen Bildung. Die Strategie der Hochschule, sich statt über die reine Steigerung<br />

der Studentenzahlen mehr über die Qualität der Studiengänge zu profilieren, hat sich bewährt.<br />

In den einschlägigen Hochschulrankings 4 , die z.B. im „Spiegel“ oder in „Focus“ veröffentlicht<br />

werden, belegt die Hochschule Wismar regelmäßig vordere Plätze.<br />

3.5 Verkehr und technische Infrastruktur<br />

Leitsatz<br />

Von der Verkehrsachse zur spezialisierten Logistikregion.<br />

Entwicklungsziele<br />

Seehafen Wismar, Flughafen Schwerin-Parchim, Autobahnen und die Bahnverbindung sind<br />

zu nutzen, um dem Verkehr vor- und nachgelagerte Wirtschaftsbereiche auszubauen oder<br />

neu anzusiedeln. Direkt betrifft dies z.B. Werkstatt-, Wartungs- und Servicebetriebe für<br />

Schiffe und LKW sowie Speditions-, Lager- und Logistikunternehmen. Darüber hinaus sind<br />

für die im Seehafen Wismar umgeschlagenen Massengüter weiterhin Betriebe anzusiedeln,<br />

die diese Rohstoffe zu höherwertigen Gütern oder Vorprodukten für die industrielle Produktion<br />

weiterverarbeiten. Mit dem Autobahnanschluss gilt es, den Hafen Wismar als Brückenkopf<br />

für Skandinavien und das Baltikum deutlich aufzuwerten.<br />

Begründung<br />

Nach Fertigstellung der A 241 zwischen Schwerin und Wismar sowie der Weiterführung über<br />

die A 14 Richtung Magdeburg und in Kombination mit den Querverbindungen A 20 und A 24<br />

wird die Achse Wismar-Schwerin-Ludwigslust über eine sehr gute überregionale Anbindung<br />

im Straßenverkehr verfügen. Damit werden u.a. erhebliche Entwicklungspotenziale für den<br />

Seehafen Wismar freigesetzt. Aufgrund der Lage zwischen den starken Hafenstandorten<br />

Lübeck-Travemünde und Rostock wird sich der Seehafen Wismar auch weiterhin als Nischenanbieter<br />

im Umschlag von Massengütern und massenguthaften Stückgütern spezialisieren.<br />

Die positiven Impulse durch den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur eröffnen die Möglichkeit,<br />

den Achsenraum nicht nur zu einer Transitregion für Waren, sondern zu einer echten Logistikregion<br />

werden zu lassen. Aufgrund der guten Produktionsbedingungen für die Landwirtschaft<br />

und damit die Ernährungsindustrie in <strong>Westmecklenburg</strong>, bietet der gesamte Bereich<br />

Food-Logistik besondere Entwicklungschancen für den Achsenraum.<br />

4 Auf eine Diskussion der dabei zur Anwendung kommenden, durchaus kritisch zu beleuchtenden<br />

Untersuchungsmethodiken wird an dieser Stelle verzichtet.<br />

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Telekommunikation<br />

Leitsatz<br />

Vom Kabelanschluss zur vernetzten Multimediaregion.<br />

Entwicklungsziele<br />

Um die Möglichkeiten der Telekommunikationsinfrastruktur für die Entwicklung des Achsenraumes<br />

optimaler zu nutzen, ist jedoch ein Agieren über die Grenzen des einzelnen Unternehmens<br />

hinaus notwendig. Firmen, Institutionen und Verwaltungen werden künftig innerhalb<br />

der Region so zu vernetzten sein, dass ein ständiger Informationsaustausch gewährleistet<br />

ist.<br />

Begründung<br />

Ein wesentliches Innovationspotenzial, als Voraussetzung für die Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />

des Achsenraumes, besteht in der Nutzung der vorhandenen technischen Infrastruktur.<br />

Das moderne Kabelnetz im Achsenraum ermöglicht jedem angeschlossenen Haushalt<br />

oder Unternehmen einen effizienten Zugang zu Neuen Medien und Online-Diensten.<br />

4 Entwicklungs- und Handlungskonzept<br />

4.1 Methodischer Ansatz<br />

Die Analyse des Achsenraumes Wismar-Schwerin-Ludwigslust/Parchim hat gezeigt, dass<br />

die Entwicklung der Rahmenbedingungen und Strukturen zukünftig unter einem verstärkten<br />

überregionalen, strukturellen und sektoralen Wettbewerb stattfinden werden. Dies erfordert<br />

verstärkte Anstrengungen in der regionalwirtschaftlichen und –politischen Entwicklung.<br />

In der Stärken- und Schwächenanalyse wurden strukturelle Defizite aber auch Potenziale<br />

ausgewiesen. Diese Potenziale gilt es als besondere Qualität des Achsenraumes herauszuarbeiten,<br />

zu entwickeln und in geeigneter Weise nach innen und außen zu vermitteln.<br />

Die entscheidenden Faktoren, vor allem für eine wirtschaftliche Entwicklung des Achsenraumes<br />

sind im Wesentlichen:<br />

• günstige räumliche Lage sowie Straßenverkehrsanbindung, insbesondere zu den Metropolregionen<br />

Großraum Hamburg sowie auch Bundeshauptstadt Berlin, die sowohl als<br />

Absatzmarkt für Endverbraucher als auch für Zulieferstrukturen von Produkten und<br />

Dienstleistungen aus dem Achsenraum von Bedeutung sind,<br />

• Lage an der Ostsee und damit direkte Verbindung zum baltischen Wirtschafts- und<br />

Kulturraum,<br />

• vorhandene Potenziale in der Wirtschaftsentwicklung sowie Ausstattung mit teilweise<br />

leistungsfähiger Infrastruktur,<br />

• etablierte Innovationspartner im Bereich der Hochschule und der Technologiezentren,<br />

• wettbewerbsfähige Betriebs- und Größenstrukturen sowie moderne Technik und Technologien<br />

in der Landwirtschaft und in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte,<br />

• abwechslungsreiche Landschaftsräume zwischen den Kernstädten der Achse sowie<br />

vorhandene Flächenpotenziale für Gewerbe und für Wohnen in attraktiver Lage,<br />

• moderne Kapazitäten im Bereich der medizinischen und Gesundheitsdienstleistungen,<br />

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• etablierte und besucherwirksame, überregional bekannte Kulturangebote.<br />

Aus dem Kontext der Analyse einschließlich der Ergebnisse der Dialogrunden werden folgende<br />

prioritäre Handlungsfelder abgeleitet:<br />

• Entwicklung einer Wirtschafts- und Logistikachse,<br />

• Aufbau einer Technologie- und Bildungsregion,<br />

• Qualifizierung zur Tourismus- und Kulturregion,<br />

• Anpassung von Verwaltungshandeln und Verwaltungsstrukturen.<br />

Auf Grundlage der vorhandenen Entwicklungsvorstellungen lassen sich entsprechende<br />

Projekte und Maßnahmen formulieren bzw. einordnen.<br />

Durch die Konzentration auf die Handlungsfelder wird einerseits ein begrenzter Entwicklungsrahmen<br />

geschaffen, auf den sich personelle, finanzielle und materielle Ressourcen<br />

konzentrieren lassen. Andererseits ist gleichzeitig ein ausreichender Spielraum für die Initiierung<br />

und Umsetzung von Projekten vorhanden.<br />

In den folgenden Kapiteln werden die allgemeinen Ziele und Maßnahmen zu den Handlungsfeldern<br />

jeweils kurz erläutert sowie anschließend die Einzelprojekte mit ihren Inhalten beschrieben.<br />

4.2 Handlungsfeld: Entwicklung einer Wirtschafts- und Logistikachse<br />

4.2.1 Ziele und Maßnahmen<br />

In der Diskussion von Entwicklungsprojekten mit regionalen Akteuren und der Regionalplanung<br />

wurden Projektideen und Maßnahmen hinsichtlich des Beitrages zur Entwicklung<br />

von Wirtschaft und Logistik im Achsenraum untersucht.<br />

Entsprechend der Potenziale und der abgeleiteten Schwerpunkte für eine Entwicklung werden<br />

folgende Maßnahmen innerhalb des Handlungsfeldes vorgeschlagen:<br />

• Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Flughafen Parchim (Gutachten),<br />

• Entwicklung einer Logistikachse entlang der Kerne Wismar, Schwerin, Parchim,<br />

• Erschließung und Entwicklung von Gewerbegroßstandorten in Schwerin „Göhrener<br />

Tannen“ und in Wismar-Kritzow sowie Bereitstellung planungsrechtlich gesicherter Gewerbeflächen<br />

im Raum Grabow,<br />

• Standortuntersuchung für nachwachsende Rohstoffe,<br />

• Standortoffensive Ernährungswirtschaft.<br />

Bei der weiteren Konzipierung und Umsetzung muss berücksichtigt werden, dass alle Maßnahmen<br />

untereinander abgestimmt entwickelt werden müssen. (Beispiel: Ernährungswirtschaft<br />

- Food-Logistik - Wirtschaftsstandort Flughafen Parchim).<br />

Zentrale Schnittstellen für eine Koordinierung sollten dabei das Regionalmanagement<br />

<strong>Westmecklenburg</strong> und der Verein Regionalmarketing Mecklenburg-Schwerin e.V. sein.<br />

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4.2.2 Projekte<br />

4.2.2.1 Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Flughafen PCH (Gutachten)<br />

Die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Flughafen Parchim ist bisher unbefriedigend.<br />

Positive Erwartungen, die sich an die Privatisierung des Flughafens knüpften, wurden nicht<br />

erfüllt. Mit dem Gutachten der Firma Criterium Consultant GmbH Hamburg zur Entwicklung<br />

des Wirtschaftstandortes, liegt ein Strategiepapier vor, dass dem Standort bei einer zielgerichteten<br />

Umsetzung des Konzeptes durchaus eine Perspektive eröffnet. In der Tat ist nach<br />

einem Rückgang des Luftverkehrs mit vorsichtigen Wachstumsprognosen des Luftverkehrsaufkommens<br />

von 5 – 7 % zu rechnen. Das betrifft sowohl das Passagier- als auch das Luftfrachtverkehrsaufkommen.<br />

Im Spannungsfeld zwischen den Flughäfen Hamburg-Fuhlsbüttel,<br />

Lübeck-Blankensee und den Flughäfen Tegel bzw. Berlin-Schönefeld zeichnet sich Parchim<br />

durch eine Reihe von Besonderheiten bzw. Alleinstellungsmerkmalen aus (Gutachten, S. 9f).<br />

Diese eröffnen ihm vor allem eine Chance als Logistik- bzw. Luftfrachtzentrum (vgl. Gutachten<br />

S. 30ff). Aktive Bemühungen des Landkreises Parchim zur Entwicklung des Standortes<br />

müssen in ein konkretes Entwicklungsprojekt im Rahmen der Achse Wismar – Schwerin –<br />

Parchim – Ludwigslust überführt werden. Das betrifft auch die Planung der verkehrstechnischen<br />

Infrastruktur. Als eine unabdingbare Voraussetzung in diesem Kontext ist die Anbindung<br />

an die A 24 und perspektivisch damit auch an die A 14 anzusehen. Die im Gutachten<br />

herausgearbeiteten Teilprojekte bzw. Projektideen sind im Rahmen des im Abschnitt 3.2.2.2<br />

erörterten Vorhabens umzusetzen.<br />

4.2.2.2 Entwicklung einer Logistikachse entlang der Kerne Wismar, Schwerin, Parchim<br />

Durch die vorhandene und den noch geplanten Ausbau der Infrastruktur eröffnen sich weitere<br />

Möglichkeiten für den Achsenraum, nicht nur Durchgangsregion für Güter zu sein, sondern<br />

über eine Logistikachse räumliche und branchenspezifische Netzwerke zur regionalen<br />

Wertschöpfung auszubauen sowie neue Unternehmen anzusiedeln. Besonders zu beachten<br />

sind dabei die dem Transportgewerbe vor- und nachgelagerten Wirtschaftbereiche.<br />

Im Sinne einer Clusterbildung 5 , wie sie auch politisch von der Landesregierung unterstützt<br />

wird, besteht die Möglichkeit, gezielt durch Vermittlung von Standortvorteilen an Unternehmen<br />

heranzutreten und sie für eine Ansiedlung zu interessieren. Dadurch wird eine neue<br />

Qualität im Standortmarketing erreicht.<br />

Solche Wirtschafts- bzw. Kompetenzcluster existieren in <strong>Westmecklenburg</strong> durch die Branchen<br />

der Ernährungswirtschaft, des Holzumschlags und der Holzwirtschaft, des Präzisionsmaschinenbaus<br />

sowie der Kunststoffverarbeitung (vgl. Gutachten Wissenschafts-, Technologie-<br />

und Bildungsregion <strong>Westmecklenburg</strong>). Die Entwicklung dieser Branchen setzt eine<br />

darauf abgestimmte Logistik in den genannten Bereichen voraus.<br />

Die beiden letztgenannten Branchen werden bereits in jeweils einem Inno-Regio-Projekt<br />

betrachtet und entwickelt. In Erweiterung dazu sind die Kompetenzen der Ernährungs- und<br />

Holzwirtschaft und ihrer Logistik näher zu betrachten.<br />

Hierfür ist zunächst der aktuelle Zustand dieser Branchen entlang der Achse detailliert zu<br />

untersuchen, um gezielt Maßnahmen ergreifen zu können. Dazu gehört u.a.:<br />

5 Räumliche Konzentration von Betrieben und Einrichtungen einer bestimmten Branche sowie deren<br />

vor- und nachgelagerter Bereiche, die durch horizontale und/oder vertikale Kooperationen mit einander<br />

verbunden sind.<br />

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• die Ermittlung des Marktpotenzials für Holz-Logistik mit Ausgangspunkt des Seehafens<br />

und des Verarbeitungsstandortes Wismar,<br />

• die Ermittlung des Marktpotenzials für Food-Logistik mit dem Flughafen Parchim und<br />

autobahnnaher Standorte entlang der A 24, aber auch der A 20 und der A 241,<br />

• die Formulierung der notwendigen Ausbaumaßnahmen für die logistische Infrastruktur,<br />

• Kosten-Nutzen-Abschätzung unter Beachtung des überregionalen Wettbewerbs.<br />

4.2.2.3 Standortoffensive Ernährungswirtschaft<br />

Als eine der traditionellen Kompetenzen in Mecklenburg-Vorpommern ist die Ernährungswirtschaft<br />

an vielen Standorten im Land strukturbestimmend. Ausgehend von den Potenzialen<br />

wettbewerbsfähiger Landwirtschaftsbetriebe entstanden in den letzten Jahren moderne,<br />

wettbewerbsfähige Verarbeitungsbetriebe.<br />

Für den Achsenraum betrifft dies vor allem Standorte in der Nähe der A 24 (vgl. Regionales<br />

Entwicklungskonzept der Region Hagenow) und der A 20, welche einerseits von der guten<br />

infrastrukturellen Anbindung profitieren, aber andererseits auch von der individuellen Unterstützung<br />

der Kommunen bei der Ansiedlung.<br />

Für eine offensive Vermarktung ist ein Umdenken in der strategischen Vorgehensweise<br />

erforderlich. Sind bisher ansiedlungswillige Unternehmen beraten worden, welche an die<br />

Wirtschaftsförderung oder Stellen des Wirtschaftsministeriums herangetreten sind, sollte<br />

zukünftig der Schwerpunkt eine gezielte Anwerbung von Unternehmen unter Vermittlung der<br />

Standortvorteile sein. Hier besteht ein direkter Bezug zu dem übergeordneten Projekt „Logistikachse<br />

<strong>Westmecklenburg</strong>“. Ein Standortvorteil ist damit die vorhandene sowie konzipierte,<br />

bei Bedarf direkt nutzbare logistische Infrastruktur.<br />

Für die Ernährungswirtschaft im Achsenraum ist konkret an eine Akquisition von Unternehmen<br />

der Ernährungswirtschaft sowie deren Ansiedlung z.B. an Standorten entlang der A 20,<br />

der A 24 sowie der A 241 zu denken. Hierfür benötigt z.B. die Region Hagenow die finanzielle<br />

Unterstützung sowie Lobbyarbeit des Regionalmanagement und der landespolitischen-<br />

sowie Landesförderstellen.<br />

Im Rahmen der Vernetzung der Aktivitäten und der Clusterbildung sind aber auch die vorhandenen<br />

Netzwerke der bereits in der Region ansässigen Unternehmen der Ernährungswirtschaft<br />

für die Akquisition zu nutzen.<br />

4.2.2.4 Standortuntersuchung für nachwachsende Rohstoffe<br />

Neben der Nutzung heimischen Holzes gibt es eine breite Palette von in der Region anbaubaren<br />

sogenannten nachwachsenden Rohstoffen zur Nutzung als biogene Treib- und<br />

Schmierstoffe, zur Erzeugung von Wärme und Strom, als Faserwerkstoffe, für die Kosmetik-<br />

und Pharmaindustrie etc. Neben der Erzeugung von Ernährungsprodukten wird unter den<br />

Rahmenbedingungen der EU-Agrarreform besonders auf den leichten Standorten im südlichen<br />

Achsenraum die Integration eines standortangepassten Anbaus von nachwachsenden<br />

Rohstoffen stärker in das wirtschaftliche Interesse der Landwirtschaftsbetriebe rücken.<br />

Unter diesem Gesichtspunkt kann die Zielstellung verfolgt werden, den südlichen Achsenraum<br />

in Bemühungen einzubinden, in diesem Raum mit weniger für die landwirtschaftliche<br />

Produktion geeigneten natürlichen Standortbedingungen, Kompeten- zen für den Anbau, die<br />

Verarbeitung und die Logistik nachwachsender Rohstoffe zu bündeln.<br />

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Allerdings sind die Marktpotenziale für nachwachsende Rohstoffe schwer zu quantifizieren.<br />

In dieser Phase sind Argumentationen und Entscheidungshilfen für die Ausweitung des<br />

Anbaus nachwachsender Rohstoffe notwendig.<br />

Aufschluss hierüber sowie eine realistische Bewertung der Chancen und Perspektiven des<br />

Anbaus nachwachsender Rohstoffe (einschließlich südlicher Achsenraum) speziell in <strong>Westmecklenburg</strong><br />

sollte das Gutachten „Nutzung nachwachsender Rohstoffe in der Industrie und<br />

zur Produktion funktionaler Lebensmittel in <strong>Westmecklenburg</strong>" verfasst von Baltic Sea Agroindustrial<br />

Technology Network (BASAN) geben.<br />

Die Ergebnisse können folgendermaßen zusammengefasst werden.<br />

Im Gutachten werden Strukturen, kurz- und längerfristige Maßnahmen sowie Schwer- punkte<br />

(Cluster) für die Nutzung nachwachsender Rohstoffe in <strong>Westmecklenburg</strong> vorgeschlagen.<br />

Zu den vorgeschlagenen „Clustern" für den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen in<br />

<strong>Westmecklenburg</strong> gehören im Einzelnen:<br />

- Industrieprodukte aus Holzfasern,<br />

- Bioenergie (z.B. Treibstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen),<br />

- spezielle und funktionale Lebensmittel aus Ölfrüchten und Getreide<br />

- Heilpflanzen.<br />

Konkret werden zur Umsetzung der folgenden benannten operationellen Maßnahmen:<br />

- verstärkte Ausrichtung der Politik auf Unterstützung und Gründung innovativer Unternehmen,<br />

- Einrichtung von Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben in ausgewählten Bereichen<br />

basierend auf der jetzigen Produktionsstruktur der regionalen Landwirtschaft,<br />

- Schaffung einer starken interregionalen und nationalen Partnerschaft mit Forschungsund<br />

Entwicklungseinrichtungen und Unternehmen,<br />

- Entwicklung einer Strategie zur Ansiedlung von Forschungs- und Entwicklungskapazitäten<br />

in der Region für Gesundheits- und Ernährungswissenschaft,<br />

zwei Strukturen vorgeschlagen.<br />

Zum einen wird ein <strong>Westmecklenburg</strong>isches Innovationszentrum benannt, welches als<br />

unabhängiges öffentliches Unternehmen durch Beteiligung Startkapital sowie Erfahrungswissen<br />

in die Gründung von neuen oder bestehende Unternehmen der benannten Innovationsbereiche<br />

zeitlich befristet einbringt.<br />

Es wird davon ausgegangen, dass allein in <strong>Westmecklenburg</strong> in den nächsten drei Jahren<br />

ca. 50 solcher wissensbasierten Unternehmen in den vorgeschlagenen Themenbereichen<br />

gegründet werden könnten. Dafür würde ein Startkapital von ca. 5.000.000 EUR benötigt.<br />

Die Überlebensrate solcher Unternehmen wird auf 10-30% geschätzt.<br />

Weiterhin wird vorgeschlagen, ein Technologie Observatorium (Kompetenzzentrum) zur<br />

Marktbeobachtung einzurichten, welches die regionalen Unternehmen und Akteure der<br />

dargestellten Kompetenzcluster ständig über den Stand der neuesten Technologie- und<br />

Marktentwicklungen informiert. Weiterhin sollte es in die Entwicklung von Projekten lokaler<br />

Unternehmen und Investoren involviert werden und als Kontaktstelle dafür auftreten.<br />

Als dritte Aufgabe sollen dort Strategien entwickelt und eingesetzt werden, um ausländische<br />

Investoren und Unternehmen für die Region zu interessieren.<br />

Zur Bewertung des Gutachtens für <strong>Westmecklenburg</strong> lässt sich einschätzen, dass aufgrund<br />

der Forschungsaktivitäten der Hochschule Wismar in den Bereichen rationelle Bio-<br />

Alkoholproduktion, Entwicklung und Produktion von Dämmstoffen aus regionalen Naturpro-<br />

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dukten sowie von Formteilen aus nachwachsenden Rohstoffen für die beiden erstgenannten<br />

Themenbereiche (Cluster) bereits ein regionaler Ansatz und damit ein Potenzial vorhanden<br />

ist, Verfahrenstechniken und Technologien praxisreif mit regional erzeugten Rohstoffen zu<br />

entwickeln, Für die vorgeschlagenen Bereiche „spezielle und funktionale Lebensmittel" sowie<br />

„Heilpflanzen" sind momentan keine regionalspezifischen Ansätze bekannt. Deshalb bedarf<br />

es hier grundlegender Vorarbeiten, um Kompetenz- und Technologiestandorte in Verbindung<br />

mit regional produzierten Rohstoffen in <strong>Westmecklenburg</strong> zu etablieren.<br />

Aufgrund der Ausgangslage bietet der Achsenraum für diese vorgeschlagenen Bereiche<br />

keine besonderen Potenziale, zum Beispiel für die Ansiedlung eines „Life science bzw. Food-<br />

Centre" speziell in Parchim.<br />

Im Gutachten wird lediglich die Notwendigkeit betont, die Landwirte als Primärproduzenten<br />

von Beginn an in den Prozess der Entwicklung von thematischen „Clustern" einzubeziehen,<br />

ohne jedoch dazu die spezifische Sichtweise der im Achsenraum angesiedelten Unternehmen<br />

zu den vorgeschlagenen Themen darzustellen.<br />

Weiterhin werden im Gutachten für die Initiierung, Unterstützung von „Clustern" und für ein<br />

sogenanntes „Clustermanagement" Strukturen in Anlehnung an internationale Beispiele<br />

(Dänemark und Kanada) aufgezeigt für deren Wirksamkeit die Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />

potenzialbedingt zu klein erscheint.<br />

Die vorgeschlagene Ansiedlung eines Kompetenzzentrum (technology observatory) beim<br />

Regionalen <strong>Planungsverband</strong> mit dem dargestellten Aufgabenprofil wäre nicht satzungskonform<br />

und durch den <strong>Planungsverband</strong> in diese Form auch nicht leistbar.<br />

Ausgehend von den dargestellten, z.T. visionären, Vorstellungen, werden im Gutachten<br />

wenig konkrete regionale Ansätze ausgehend von den bestehenden Strukturen aufgezeigt<br />

und weiterentwickelt.<br />

In Ergänzung zum Gutachten sind konkrete Ansätze in Form von wissenschaftlich und<br />

wissenschaftlich-technischen Einrichtungen im Bereich nachwachsende Rohstoffe neben der<br />

Hochschule in Wismar auch an der Universität Rostock, bei der Landesforschungsanstalt für<br />

Landwirtschaft und Fischerei M-V, den Fachhochschulen Neubrandenburg und Stralsund,<br />

dem IBZ Hohen Luckow und dem Kompetenz- und Gründerzentrum „Biogene Ressourcen"<br />

Groß Lüsewitz sowie der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe Gülzow.<br />

Daneben gibt es verschiedene Gremien, die die Tätigkeiten sowie Forschungs- und Entwicklungsaufgaben<br />

abstimmen und koordinieren. Dazu gehören der Rat für Agrarwissenschaften,<br />

der Facharbeitskreis für nachwachsende Rohstoffe der Innovationsagentur Mecklenburg-<br />

Vorpommern sowie die Arbeitsgruppe „Nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energien“<br />

des Landwirtschaftsministeriums.<br />

Vor der Installation neuer Strukturen ist deshalb zuerst zu prüfen, inwieweit bestimmte Aufgaben<br />

durch die vorgenannten Strukturen bereits erfüllt werden, wie deren Aufgaben im<br />

Bedarfsfall erweitert werden können bzw. spezifische Problematiken <strong>Westmecklenburg</strong>s<br />

eingebracht werden können. Wichtig erscheint in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit<br />

von Berufsstand, Forschung und Entwicklung und Unternehmen die einzelne Verfahren<br />

produktionstechnisch umsetzen.<br />

Das Gutachten konnte abschließend keine Auskunft darüber geben, welche regionalen<br />

Rohstoffe aus Sicht der Primärproduzenten und aus Sicht der Unternehmen als regionales<br />

Cluster rentabel sind bzw. sein könnten.<br />

Unabhängig der Aussagen des Gutachtens können als Fazit zu diesem Thema folgende<br />

Strategien vorgeschlagen werden:<br />

- Nutzung vorhandener Strukturen bei der Forschung und Entwicklung der Stoff- und<br />

energiewirtschaftlichen Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen,<br />

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- Konzentration auf und Ausbau der vorhandenen Innovations- und Forschungspotenziale<br />

(z.B. Hochschule Wismar und Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe),<br />

- Ausbau der internationalen Zusammenarbeit,<br />

- gezielte Werbung von Unternehmen mit innovativen Technologien durch Herausstellung<br />

von Standortvorteilen (Wirtschaftsförderer der Städte und Landkreise),<br />

- Förderung von Netzwerken, auch über <strong>Westmecklenburg</strong> hinaus (Beispiel Clusterprozess<br />

Mitteldeutschland mit Regionenmarketing GmbH),<br />

- gezielte Unterstützung von innovativen KMU, die sich Nischen erschließen wollen (Heilpflanzen,<br />

Rohstoffe für Kosmetikindustrie).<br />

4.2.2.5 Erschließung und Entwicklung von Gewerbegroßstandorten sowie Bereitstellung<br />

planungsrechtlich gesicherter Gewerbeflächen im südlichen Achsenraum<br />

Entlang der bestehenden bzw. der geplanten Autobahnabschnitte der A 20, der A 24 und der<br />

A 241 im Achsenraum besitzt die Erschließung und Entwicklung von Gewerbegroßstandorten<br />

in Schwerin „Göhrener Tannen“ und in Wismar-Kritzow (mit Nähe zum Autobahndreieck<br />

und zum Seehafen) sowie die Bereitstellung planungsrechtlich gesicherter Gewerbeflächen<br />

im südlichen Achsenraum einen besonderen Stellenwert. Es geht hierbei vor allen Dingen<br />

um die Bereitstellung von Flächen für das produzierende Gewerbe/ die Industrie und für<br />

wirtschaftsnahe Dienstleistungen.<br />

Diese Flächen profitieren einerseits von der Nähe der Städte (überregionale Wahrnehmung,<br />

qualifizierte Arbeitskräfte, günstige Bodenpreise, Auslagerung von gewerbeüblichen Belastungen<br />

aus zentralen Stadtbereichen), andererseits von der guten verkehrstechnischen Erreichbarkeit<br />

sowohl lokal als auch überregional gesehen.<br />

Unter Betrachtung des besonders strukturschwachen ländlichen Raumes im südlichen<br />

Bereich der „Achse“ wurden nunmehr auch die Möglichkeiten der Einbeziehung in das Konzept<br />

geprüft. Eine Verbindung der Entwicklung der Städte Wismar und Schwerin mit der<br />

Entwicklung der eher ländlich geprägten kleinen Zentren des sogenannten Kleinstädtedreiecks<br />

Ludwiglust - Neustadt/Glewe - Grabow ist im Sinne eines territorialen Gleichgewichtes<br />

notwendig und durch ein differenziertes Standortmarketing zu berücksichtigen.<br />

In diesem Sinne sollen in einem Gesamtkonzept Maßnahmen ausgehend von den Potenzialen<br />

und Möglichkeiten aufgezeigt werden, welche dann durch eine Integration in die Aufgaben<br />

des Regionalmanagement unterstützt werden.<br />

In Bezug auf ein gewerbliches Standortmarketing für den südlichen Achsenraum, gilt es<br />

vorrangig die vorhandenen Potenziale effizient zu nutzen. Aus der Analyse und den Gesprächen<br />

vor Ort lassen sich in der Reihenfolge der Bedeutung drei Aufgabenbereiche ableiten:<br />

1. „Wirtschaftliche Bestandspflege“ der angesiedelten Unternehmen in der Region, z.B.<br />

durch Bereitstellung von planungsrechtlich gesicherten Flächen, Infrastruktur, etc.,<br />

2. Förderung der Ansiedlung von Dienstleistungs- und Einzelhandelsunternehmen in Grabow,<br />

3. Nutzung der zukünftigen A 14 als Standortfaktor für Gewerbeansiedlungen.<br />

In diesen Aufgabenbereichen ist es z.B. notwendig, Planungsabsichten von bereits angesiedelten<br />

Unternehmen (z.B. Grabower Süßwaren GmbH) oder flächensuchende Unternehmen<br />

unter Nutzung von Kontakten der Unternehmen vor Ort zu ermitteln. Hier sollten bereits<br />

Flächen ausgewählt werden, für die nach Bedarf entsprechend diesen Absichten Planungsrecht<br />

geschaffen wird bzw. werden kann.<br />

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Zur Vermarktung dieser Flächen ist eine offensive Werbung und Öffentlichkeitsarbeit zu<br />

konzipieren und in die Arbeit des Regionalmanagement und/oder des Vereins Regionalmarketing<br />

Mecklenburg-Schwerin e.V. einzubeziehen.<br />

4.2.3 Fazit<br />

Die Etablierung einer Wirtschafts- und Logistikachse, wie sie im vorstehenden Kapitel erörtert<br />

wurde, muss einerseits auf die Entwicklung bereits bestehender Wirtschaftskerne wie<br />

Wismar, Schwerin und Parchim setzen. Andererseits gilt es, sich abzeichnende Technologiepotenziale<br />

vor allem in den Wirtschaftskernen miteinander zu verzahnen. Das schließt die<br />

systematische Stärkung der Innovationsbasis durch die Verknüpfung von Bildung und Forschung,<br />

in Verbindung mit der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen des Achsenraumes,<br />

wie zum Beispiel die nachwachsenden Rohstoffe, ein. Projekte wie jene, die aus der<br />

Inno-Regio-Ausschreibung hervorgegangen sind, bieten die Chance einer marktorientierten<br />

Forschungskooperation zwischen KMU und bestehenden Forschungsinstituten. Zugleich gilt<br />

es, darüber hinaus die Bildung weiterer Forschungskooperationen auf solche Schwerpunkte<br />

zu konzentrieren, aus denen sich marktfähige Produkte generieren lassen.<br />

Die Entwicklung der Wirtschaftskerne schließt auch die notwendige Bestandssicherung von<br />

Unternehmen traditioneller Branchen wie dem Schiffs- und Maschinenbau, der Holz- und<br />

Ernährungswirtschaft sowie dem Dienstleistungsgewerbe ein, was die Schaffung effizienterer<br />

Formen der Wirtschaftsförderung erforderlich macht. Gleichzeitig gilt es, noch stärker als<br />

bisher wertschöpfende Synergien aus der Entwicklung des Flughafens Parchim sowie des<br />

Seehafens in Wismar abzuleiten. Food- und Holzlogistik können zur Ansiedlung von Folgebranchen<br />

beitragen. Das setzt die Erhaltung und die dynamische Fortentwicklung des Flughafens<br />

Parchim als ein wesentliches Infrastrukturelement der Region voraus, zumal die in<br />

den letzten Jahren durchgeführten Investitionen zur Schaffung eines erheblichen Anlagewertes<br />

mit überregionaler Bedeutung beigetragen haben.<br />

4.3 Handlungsfeld: Aufbau einer Technologie- und Bildungsregion<br />

4.3.1 Ziele und Maßnahmen<br />

Ausschließlich Wirtschaftswachstum ist dazu geeignet, die gegenwärtigen Arbeitsmarktprobleme<br />

in <strong>Westmecklenburg</strong> zu verbessern. Dies erfordert vor allem, das Wachstumspotenzial<br />

im Bereich der mittelständischen Unternehmen zu mehren. Dazu sind national und<br />

international konkurrenzfähige innovative Technologien notwendig. Um dieser Aufgabe<br />

mittel- und langfristig gerecht zu werden, sind kurzfristig Maßnahmen im Bereich Bildung und<br />

Wissensvermittlung erforderlich. Ausgangspunkt ist dabei die Hochschule Wismar. In Abstimmung<br />

mit diesem vorhandenen Potenzial müssen weitere Kapazitäten entwickelt werden,<br />

um ein für die Zielstellung notwendiges Humankapital auszubilden und dieses dann für<br />

die Region zu nutzen.<br />

Hier kann vor allem an die vorhandenen Kompetenzbereiche Ernährungswirtschaft, Holzwirtschaft<br />

(nachwachsende Rohstoffe), Präzisionsmaschinenbau und Kunststoffverarbeitung<br />

angeknüpft werden.<br />

Folgende Projekte werden den o.g. Zielen zugeordnet:<br />

• Wissenschafts-, Technologie- und Bildungsregion (Gutachten),<br />

• Bildung von Technologie - Clustern in <strong>Westmecklenburg</strong> (Gutachten).<br />

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4.3.2 Projekte<br />

4.3.2.1 Wissenschafts-, Technologie- und Bildungsregion (Gutachten)<br />

Im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Situation in <strong>Westmecklenburg</strong> galt es die Frage<br />

zu beantworten: Ist <strong>Westmecklenburg</strong> eine Technologie-, Wissenschafts- und Bildungsregion?<br />

Bezüglich dieser Fragestellung wurde ein Gutachten durch Prof. Dr. Simmen und Dr.<br />

Sassenberg vom Forschungszentrum Wismar e.V. erstellt.<br />

Dem Gutachten lag folgender Ansatz zugrunde: Die gegenwärtigen wirtschaftlichen und<br />

gesellschaftlichen Probleme in Deutschland bilden sich auch, und zwar ausgeprägt, in Mecklenburg-Vorpommern<br />

und <strong>Westmecklenburg</strong> ab. Die grundlegende These dazu lautet: Ohne<br />

Wirtschaftswachstum keine Lösung dieser Probleme. Wichtigster Faktor für wirtschaftliches<br />

Wachstum werden immer stärker Wissenschaft und Bildung.<br />

Die einzige Chance (nach den Verfassern) für eine nachhaltige Entwicklung der Region<br />

besteht in der Schaffung bzw. Ansiedlung von innovativen Unternehmen, welche zukunftsfähige<br />

Produkte international vermarkten. Diese Unternehmen müssen über hochqualifiziertes<br />

und hochmotiviertes Fachpersonal auf allen Unternehmensebenen verfügen. Solche Voraussetzungen<br />

können nur in einer Technologie-, Wissenschafts- und Bildungsregion erfüllt<br />

werden.<br />

Im Einzelnen wird die gegenwärtige Situation im Schul- und Berufsbildungsbereich, im<br />

tertiären Bereich (Hochschule Wismar) und im Forschungs- und Technologiebereich analysiert.<br />

Als Ergebnis steht die Antwort: „Die Region ist (noch) keine Wissenschafts-, Technologie-<br />

und Bildungsregion.“<br />

Es werden zusammengefasst folgende Empfehlungen gegeben:<br />

• Ausrichtung der Finanz-, Personal- und Strukturpolitik auf die Bereiche Bildung, Forschung<br />

und Technologie,<br />

• Ausbau der vorhandenen Kompetenzkerne Wismar, Schwerin und Parchim,<br />

• Schaffung von „Leuchttürmen“ in der Bildung (z.B. attraktive Internatsschulen für elitäre<br />

Bildung),<br />

• strukturelle Stärken im Bereich der Berufsbildung sind zu pflegen und überregional/<br />

international zu vermarkten,<br />

• Nutzung der Möglichkeiten der Hochschule Wismar bei der Lösung regionaler Entwicklungsaufgaben,<br />

• intensivere Kommunikation und Information innerhalb der Region,<br />

• zur Stärkung der Forschungs- und Innovationskraft wäre die Gründung einer Technischen<br />

Universität in der Region wünschenswert, aber ein solches Projekt ist aus hochschulpolitischer<br />

und finanzpolitischer Sicht unrealistisch und vor dem Hintergrund der<br />

demographischen Entwicklung nicht zu vertreten.<br />

Es wird empfohlen, die Möglichkeit der Ansiedlung eines der Hochschule Wismar nachgeordneten,<br />

privatwirtschaftlich finanzierten Forschungsinstituts in der Region zu prüfen.<br />

Die beiden Teilgutachten von Prof. Simmen und Dr. Sassenberg liefern einen wichtigen<br />

Problemaufriss und eine Beschreibung des Handlungsrahmens in Bezug auf das Thema<br />

Wissens-, Bildungs- und Technologieregion. Auch werden erste mögliche Forschungsschwerpunkte<br />

und Organisationsmodelle genannt. Diese Angaben sind jedoch noch nicht<br />

ausreichend mit Daten z.B. zu den in der Region ansässigen Unternehmen untersetzt und<br />

sie enthalten auch noch keine weitergehenden Handlungsempfehlungen im Sinne der Prüfung<br />

der Machbarkeit der entwickelten Ideen. Ein wichtiger Punkt, der ferner noch ergänzt<br />

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werden müsste, ist eine Konkurrenzanalyse, in der untersucht wird, wie die Entwicklung in<br />

anderen, konkurrierenden Regionen betrieben wird. Denn die in der Region vorhandenen<br />

Potenziale sind zwar eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung zu einer Wissens-,<br />

Bildungs- und Technologieregion. Sie können jedoch nur dann voll entwickelt werden, wenn<br />

ein Markt hierfür vorhanden ist und nicht andere Regionen mit besseren Ausgangsbedingungen<br />

die gleiche technologische Nische zu besetzen versuchen.<br />

4.3.2.2 Bildung von Technologie - Clustern in <strong>Westmecklenburg</strong><br />

Im vorgenannten Gutachten werden Vorschläge zu Zentren für Forschung und Lehre unterbreitet,<br />

u.a. ein Zentrum für nachwachsende Rohstoffe und ein Zentrum für neue Materialien.<br />

Diese Vorschläge basieren auf einer SWOT- Analyse. Im Ergebnis steht, dass <strong>Westmecklenburg</strong><br />

(noch) keine Technologieregion ist. Offen bleibt die Untersetzung der Frage, welche<br />

Technologien für den Achsenraum die größten Potenziale für die zukünftige Entwicklung<br />

aufweisen.<br />

Aus diesem Grund wurde vom Regionalen <strong>Planungsverband</strong> <strong>Westmecklenburg</strong> bei den<br />

Unternehmen Dr. Malcher und Dr. Vieregge eine weitergehende Untersuchung in Auftrag<br />

gegeben, in der die Technologiepotenziale schwerpunktmäßig in diesen Bereichen identifiziert<br />

werden sowie die Frage beantwortet werden soll, wie sich <strong>Westmecklenburg</strong> zur Technologieregion<br />

profilieren kann und die Entwicklung welcher regionalen Technologiecluster<br />

machbar und sinnvoll ist.<br />

Das vorliegende Gutachten entspricht den Erwartungen nur zum Teil. Positiv hervorzuheben<br />

ist die Herausarbeitung der regionalen Kompetenzen und der Abgleich mit denjenigen Branchen,<br />

von denen in der Zukunft die größten Wachstumsimpulse zu erwarten sind. Grundlegend<br />

wichtig ist die Feststellung, dass die Region <strong>Westmecklenburg</strong> keine überdurchschnittlichen<br />

Stärken in zukunftsfähigen Branchen aufweist und damit auch keine Wachstumsregion<br />

ist. Ihr Abstand zum Bundesdurchschnitt wird sich sogar noch erhöhen. Trotzdem verfügt<br />

die Region über Kompetenzfelder, die weiterzuentwickeln sind, auch wenn diese im Vergleich<br />

mit anderen Branchen als nicht sehr zukunftsträchtig anzusehen sind. Diese Kompetenzfelder<br />

sind:<br />

• Die Land- und Ernährungswirtschaft mit den vor- und nachgelagerten Bereichen,<br />

• die maritimen Technologien sowie<br />

• der Bereich Forschung und Entwicklung.<br />

Die hierzu passenden und im Anhang des Gutachtens dargestellten Wertschöpfungsketten<br />

für die Bereiche Maritime Technologien, Food und Foodlogistik, Nachwachsende Rohstoffe,<br />

Präzisionsmaschinenbau, Neue Materialien und Oberflächentechnologien sowie Educational<br />

Design sind sehr übersichtlich und hilfreich bei der Suche nach regionalen Ansatzpunkten<br />

der Technologieentwicklung. Auch die differenzierte Darstellung der Technologiepotenziale<br />

in den einzelnen Gebietskörperschaften der Region ist zu begrüßen („RegioRating“).<br />

Nicht unbedingt schlüssig und nur unzureichend begründet erscheint dann aber die abgeleitete<br />

Umsetzungsstrategie zur Bildung von Technologieclustern und damit einer Technologieregion.<br />

Es wird die Forderung nach Schaffung von „Clustermanagements“ erhoben. Pro<br />

Cluster müsse eine Person hauptberuflich tätig sein, um die jeweiligen Technologiepotenziale<br />

für die Region zu entwickeln. Diese Aufgabe könne nicht von den Institutionen der Wirtschaftsförderung<br />

übernommen werden, die damit überfordert seien.<br />

Die Behauptung, dass die Einrichtung eines Clustermanagements tatsächlich zur Realisierung<br />

eines Technologieclusters führt, wird in dem Gutachten nicht weiter belegt. Hier wäre<br />

die Darstellung von Best-practice-Beispielen und ihre Übertragung auf die Region notwendig<br />

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um abzuschätzen, ob dies auch der richtige Weg zur Bildung einer Technologieregion ist.<br />

Ferner fehlt eine schlüssige Begründung, warum die bestehenden Wirtschaftsförderungseinrichtungen,<br />

ggf. in anderen Strukturen, wie z.B. einer Regionalen Entwicklungsagentur, diese<br />

Aufgaben nicht übernehmen können. Ohne diese Nachweise besteht die Gefahr, mit den<br />

Clustermanagements eine weitere „Verwaltungsebene“ zu schaffen, deren Effektivität fragwürdig<br />

erscheint.<br />

Dazu sind Wege und Maßnahmen aufzuzeigen, mit deren Hilfe die Technologieregion geschaffen<br />

werden kann. Dabei muss auf die Erfahrungen der Innoregios aufgebaut werden.<br />

Aus der Ermittlung des Bedarfs an Forschung und Entwicklung bei den Unternehmen der<br />

Region und unter Abgleich mit den Potenzialen der Hochschule Wismar sind die Ansiedlungschancen<br />

eines privatwirtschaftlich organisierten (Hochschul-?) Forschungsinstitutes zu<br />

prüfen (s.o., Rahmenbedingungen, Betreibermodell, Standort).<br />

4.4 Handlungsfeld: Qualifizierung zur Tourismus-, Freizeit- und Kulturregion<br />

4.4.1 Ziele und Maßnahmen<br />

Das Ziel des Handlungsfeldes besteht in der Schaffung und langfristigen Etablierung einer<br />

einzigartigen und damit unverwechselbaren Tourismus- und Kulturregion.<br />

Anknüpfend an die vorhandenen Ressourcen und bestehenden Stärken der Region soll mit<br />

den regionalen Akteuren ein Profil für die Region herausgearbeitet werden, mit dem sich die<br />

Akteure und Einwohner stark identifizieren und welches zugleich ein prägnantes Bild für<br />

außenstehende Fremde liefert. Dabei sind zumindest in Teilen des Profils Alleinstellungsmerkmale<br />

für den touristischen Wettbewerb über die Auswahl geeigneter Themen und die<br />

Schaffung zielgruppenorientierter Angebotsbausteine zu generieren, die auch für einen entsprechenden<br />

Wiedererkennungseffekt am Markt sorgen.<br />

Zu berücksichtigen ist ebenfalls die Steigerung des Freizeit- und Erlebniswertes für die<br />

einheimische Bevölkerung. Nur über eine enge Verzahnung der Interessenlagen der Einheimischen<br />

in Bezug auf die Gestaltung ihrer Freizeit und ihres Wohn-/Lebensumfeldes<br />

lassen sich innovative Angebote und effiziente Angebotsstrukturen etablieren und langfristig<br />

am Markt halten.<br />

Dies erfordert wiederum konkrete Lösungsansätze und Maßnahmen zur Beseitigung von<br />

vorhandenen Entwicklungsdefiziten und zur Behebung von Konflikten sowie eine dementsprechende<br />

Ausrichtung der zu realisierenden Projekte. Schwerpunkte sind zu legen auf:<br />

1. Initiierung konkreter Aktivitäten zur besseren Wahrnehmung der Region am Markt bzw.<br />

zur zukünftigen klaren Positionierung im Wettbewerb sowohl nach innen (regional) als<br />

auch nach außen (überregional/international)<br />

a. Definitive Einigung auf eine prägnante Bezeichnung der Reiseregion einschließlich der<br />

Sub-Reisegebiete für eine gezielte Imagebildung und entsprechende Wiedererkennungseffekte<br />

am Markt.<br />

b. Implementierung eines professionellen touristischen Marketing-Managements.<br />

c. Themenorientierte teilregionale Betrachtung von touristischen Marktsegmenten unter<br />

Berücksichtigung<br />

• des maritimen Charakters der Küstenregion sowie der Hafen- und Hansestadt Wismar,<br />

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• des Binnenwassertourismus der Schweriner Seen und der angrenzenden Gewässer,<br />

• des Städtetourismus für die historische Altstadt der Landeshauptstadt Schwerin, für<br />

das Welterbe Altstadt der Hansestadt Wismar und für das Schlossensemble Ludwigslust,<br />

• des Tourismus im ländlichen Raum des südlichen westmecklenburgischen Achsenraums,<br />

• der Etablierung des Achsenraums als tragende Säule der Gesundheits- und Wellnessregion<br />

<strong>Westmecklenburg</strong> über einen ganzheitlichen Entwicklungsansatz.<br />

2. Optimierung bestehender sowie Generierung neuer Aktivitäten über Bündelung von (zum<br />

Teil befristet) zur Verfügung stehenden finanziellen, personellen und fachlichen Ressourcen<br />

a. Zwingend notwendige und kurzfristig zu realisierende Koordinierung von Einzelvorhaben<br />

in den verschiedenen aktuell laufenden Förderprogrammen (z.B. Interreg<br />

III B, LEADER+, Dorferneuerung, ASP-Tourismus etc.),<br />

b. Verzahnung der Interessenlagen der Einheimischen in Bezug auf ihre Freizeitgestaltung<br />

sowie ihre Ansprüche an ihr Wohn- und Lebensumfeld mit den Ansprüchen<br />

verschiedener für den Entwicklungsraum geeigneter touristischer Zielgruppen,<br />

c. Aktive Förderung von Kooperationen für einen effizienten gemeinschaftlichen Marktauftritt,<br />

d. Thematisierung und Inszenierung konkreter marktsegmentspezifischer Erlebnis- und<br />

Erholungsangebote,<br />

e. Entwicklung eines nicht flächendeckenden Ganzjahrestourismus.<br />

Im Handlungsfeld betrachtete bzw. zu entwickelnde Projekte sind:<br />

• Fallstudien der GSBA Zürich (Gutachten),<br />

• Ausbau wassertouristischer Angebote im Achsenraum, u.a. im nördlichen Bereich über<br />

Management Manual Wallensteingraben (Gutachten) sowie im südlichen Bereich im<br />

Verlauf der Müritz-Elde-Wasserstraße,<br />

• Entwicklung <strong>Westmecklenburg</strong>s zur Gesundheits- und Wellnessregion (Gutachten),<br />

• Vitalbad Neustadt – Glewe (Gutachten),<br />

• Kulturregion Mecklenburg-Schwerin.<br />

4.4.2 Projekte<br />

4.4.2.1 Fallstudien der GSBA Zürich (Gutachten)<br />

Der ursprüngliche Ansatz für die Erarbeitung eines Gutachtens durch die GSBA Zürich sah<br />

vor:<br />

• die Bewertung von Chancen und Risiken durch Ansiedlung eines touristischen Großprojektes<br />

im Achsenraum,<br />

• die Bewertung von Chancen und Risiken durch Schaffung einer Sportbootverbindung<br />

zwischen Schweriner See und Ostsee (Wallensteinkanal),<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 70 -<br />

• die Bewertung von Chancen und Risiken der Entwicklung zu einer Gesundheits- und<br />

Wohlfühlregion,<br />

• den Entwurf einer Marketingstrategie unter Nutzung von Innovationspotenzialen und<br />

regionalen Wettbewerbsstärken, ggf. unter Schaffung von Hochschul- und Fachhochschulkapazitäten,<br />

• den Entwurf einer Marketingstrategie unter Nutzung von logistischen Potenzialen im<br />

transeuropäischen Verkehrsverbund,<br />

• den Entwurf eines Organisations-, Funktions- und Finanzierungsplans für Regionalplanung,<br />

-management und –marketing in <strong>Westmecklenburg</strong>.<br />

Durch den Auftraggeber wurde jedoch eine Beschränkung auf Darstellungen zur Wettbewerbsposition<br />

<strong>Westmecklenburg</strong>s im Tourismus- und Technologiesektor sowie zu zukünftigen<br />

Marketingstrategien in diesen Sektoren gelegt. Dies mündete in zwei Fallstudien, die<br />

nachfolgend ausschließlich für den touristischen Sektor mit ihren Aussagen skizziert und<br />

bewertet werden.<br />

Fallstudie GSBA 2002 „HorsePower“<br />

Vision<br />

„Wir arbeiten in einem modernen Urlaubsparadies“<br />

Mission<br />

„Wir wollen für bestehende und potenzielle Unternehmer und Investoren eine zukunftsorientierte<br />

Infrastruktur in einer intakten Umwelt zur Verfügung stellen.“<br />

Strategievorschlag Tourismus<br />

Teilmarktstrategie (Radfahren, Badeferien, Konzerte, Schlösser und Burgen, Jahresmarkt)<br />

Unique Selling Proposition (USP) = einzigartiges Verkaufversprechen<br />

Die größte Binnenwasserlandschaft mit über 300 Schlössern und Burgen<br />

Unique Advertising Proposition (UAP) = einzigartige Gestaltung der Werbebotschaft<br />

Mit Galopp in die Zukunft<br />

Brand Tourismus = Bildung einer Marke<br />

WESTMECKLEN....BURG ®<br />

Produktgruppen Tourismus<br />

WESTMECKLEN....BURG ®<br />

WESTMECKLEN....FUN ®<br />

WESTMECKLEN....FESTIVAL ®<br />

WESTMECKLEN....MARKT ®<br />

Fallstudie GSBA 2002 „ Der Visionär“<br />

- Eine Idee muss Wirklichkeit werden können, oder sie ist nur eine eitle Seifenblase -<br />

Vision<br />

„Mecklenburg steht für sanfte touristische Naturerschließung, reiches Kulturerbe und prosperierende<br />

Wirtschaft“<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 71 -<br />

Mission<br />

„Durch die Entwicklung menschenfreundlicher Lebensräume und die Ansiedlung neuer Industrien,<br />

vereinen wir das Land Mecklenburg und die Landeshauptstadt Schwerin zu einer<br />

prosperierenden wirtschaftlichen Region, die den Menschen aus den Ballungsräumen Erholung<br />

bietet.“<br />

Strategievorschlag Tourismus<br />

Kombistrategie (Großprojekt „SunDreamPark“ mit Nischenstrategie „Wellness“ und „Events“<br />

für Gäste aus den Ballungszentren sowie „Junge Alte“)<br />

Unique Selling Proposition (USP) = einzigartiges Verkaufversprechen<br />

Mecklenburg – Sun-Dream-Park<br />

Unique Advertising Proposition (UAP) = einzigartige Gestaltung der Werbebotschaft<br />

Mecklenburg - Schwerin Tourismus oder - Seenplatten Tourismus<br />

Brand Tourismus = Bildung einer Marke<br />

Mecklenburg<br />

Produktgruppen Tourismus<br />

diverse, standortbezogen<br />

Beide Fallstudien zeichnen sich durch eine konsequente professionelle Marketingorientierung<br />

aus. Sie beschränken sich im Kern jedoch auf einen eher visionären Ansatz. Kennzeichnend<br />

hierfür sind einerseits die sehr globalen Ausgangsbedingungen aus der erstellten<br />

Branchenanalyse Tourismus und eine undifferenzierte Konkurrenzanalyse. Andererseits fehlt<br />

in wesentlichen Teilen ein konkreter Bezug zu den tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort.<br />

Zudem erfolgte eine äußerst diffuse Verwendung von Begriffen zur Bezeichnung der<br />

betrachteten (Teil)Regionen, was zum einen auf die real vorhandene Begriffsvielfalt, zum<br />

anderen aber auch auf einen fehlenden regionalen Bezug der Gutachter zurückzuführen ist.<br />

So gesehen ergibt sich ein gutes Bild von außen auf die Region. Dies wiederum ist ein<br />

äußerst interessanter Betrachtungsgegenstand.<br />

Im Ergebnis beider Fallstudien steht die Notwendigkeit der strategischen Ausrichtung und<br />

Positionierung der Region, um sie insbesondere auch für Außenstehende identifizierbar zu<br />

machen. Dies erfordert unter anderem:<br />

• die Bildung und Kommunikation einprägsamer Marken und Begriffe,<br />

• die Definition strategischer Geschäftsfelder (Produkt-Markt-Kombinationen),<br />

• die professionelle Außendarstellung und Vermarktung,<br />

• eine internationale Ausrichtung der Aktivitäten,<br />

• die konsequente Nutzung von Multiplikatoreffekten einer zu entwickelnden innovativen<br />

Technologie- und Tourismusregion<br />

4.4.2.2 Ausbau wassertouristischer Angebote im Achsenraum<br />

Ausbau wassersporttouristischer Angebote im nördlichen Achsenraum - Management Manual<br />

Wallensteingraben (Gutachten)<br />

Gegenstand der Betrachtung ist das in Auftrag gegebene Management Manual zu Entwicklungsmöglichkeiten<br />

der Wasserverbindung zwischen Schweriner See und Wismar/ Ostsee<br />

(Wallensteingraben) und damit der Perspektiven im nördlichen Achsenraum.<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 72 -<br />

Erkenntnisse der Ist-Analyse<br />

• Die gegenwärtige Situation wird dem Fortbewegungsbedarf der Touristen nicht gerecht.<br />

• Das gegenwärtige Wallensteingebiet ist für den Touristen nicht attraktiv.<br />

• Verschiedenen bestehenden Werten außerhalb des touristischen Interesses ist<br />

Rechnung zu tragen. Zielkonflikte sind unvermeidbar.<br />

• Return on Investment ist für jede Unternehmensentscheidung besonders wichtig.<br />

• Der gegenwärtige Wallensteingraben bietet für den maritimen Tourismus derzeit fast<br />

gar nichts.<br />

Variantenvergleich für den Auf- bzw. Ausbau einer Wassersportverbindung<br />

Die Prüfung von vier Varianten für den Kanalausbau:<br />

1. Belassen des derzeitigen Zustandes<br />

(Investitionsbedarf gering, Unterhaltungskosten jährlich: ca. 150.000 €)<br />

2. Ausbau des Grabens für Kanus und Kajaks<br />

(Investitionsbedarf ca. 31 Mio. €, Unterhaltungskosten jährlich: keine Angaben)<br />

3. Kanalausbau für Boote bis 14,5 m<br />

(Investitionsbedarf ca. 55 – 65 Mio. €, Unterhaltungskosten jährlich: keine Angaben)<br />

4. Kanalausbau als Binnenschifffahrtsverbindung für Boote bis 43 m<br />

(Investitionsbedarf ca. 80 - 90 Mio. €, Unterhaltungskosten jährlich: keine Angaben)<br />

unter Zugrundelegung von Reise- und Beförderungsbedürfnissen, Umweltverträglichkeit und<br />

regionalen Auswirkungen, multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten sowie Investitions- bzw.<br />

Unterhaltungskosten ergab sich im Rahmen einer durchgeführten Nutzwertanalyse ein<br />

positives Votum für die Variante 2.<br />

Hierbei ist anzumerken, dass in den dargestellten Investitionen bereits Entwicklungen des<br />

Umfeldes einfließen. Die direkten Investitionen für den Kanalausbau belaufen sich demnach<br />

auf ungefähr 15 Mio. €.<br />

Im Ergebnis des Manuals wird entlang des Wallensteingrabens ein generelles Entwicklungspotenzial<br />

als „Wallensteinland“ mit verschiedenen Attraktionen gesehen und der Wert als zu<br />

entwickelnde touristische Achse Schwerin – Wismar betont.<br />

Hervorzuheben ist insbesondere die Notwendigkeit einer komplexen Umfeldbetrachtung der<br />

Wasserverbindung bei der Entwicklung sowie die Erschließung vielfältiger Einnahmequellen<br />

für verschiedene Akteure. Dementsprechend wird eine Untersetzung über eine regionale<br />

Wassertourismuskonzeption vorgeschlagen, die sowohl das Schweriner Seengebiet als auch<br />

die perspektivische Anbindung an die Ostsee detailliert betrachtet.<br />

Als Realisierungshorizont ist die BUGA 2009 in Schwerin genannt, wobei kurzfristig die<br />

Bildung einer entsprechenden Projektentwicklungsgruppe angedacht werden sollte. Angaben<br />

zu konkreten Finanzierungsmöglichkeiten eines solchen Vorhabens sowie zu ggf. notwendigen<br />

Organisations- und Betreiberstrukturen fehlen indes.<br />

Im Verlauf des Jahres 2004 wird im Auftrag des Regionalen <strong>Planungsverband</strong>es <strong>Westmecklenburg</strong><br />

ein „Regionales Wassertourismuskonzept für das Schweriner Seengebiet“ erarbeitet,<br />

in dem auch die Möglichkeiten zum Ausbau des Wallensteinkanals genauer analysiert werden.<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 73 -<br />

Ausbau wassersporttouristischer Angebote im südlichen Achsenraum<br />

In Hinsicht des Wassersporttourismus fungiert die Region des Kleinstädtedreiecks im südlichen<br />

Achsenraum durch den Verlauf der Müritz-Elde-Wasserstraße als verbindendes Element<br />

zwischen Elbe und Mecklenburgischer Seenplatte sowie dem Schweriner See im<br />

Mittelpunkt der westmecklenburgischen Achse.<br />

Dies eröffnet einerseits die Möglichkeit, verstärkt Synergieeffekte zu nutzen, aber andererseits<br />

auch durch Profilierung von regions- und zielgruppenspezifischen Angeboten vom<br />

wachsenden Potenzial des Wassersporttourismus zu profitieren.<br />

Dazu ist es notwendig, eine gemeinschaftliche Angebotsgestaltung sowie ein kooperatives<br />

Marketing mit den benachbarten Kommunen und Initiativen im Bereich Wassertourismus im<br />

Achsenraum zu betreiben (LEADER+, ASP-Tourismus etc.) sowie weitere regions- und<br />

zielgruppenspezifische Angebote zu nutzen. Nur so kann ein gestärktes eigenständiges<br />

Marktsegment profiliert werden.<br />

4.4.2.3 Entwicklung <strong>Westmecklenburg</strong>s zur Gesundheits- und Wellnessregion (Gutachten)<br />

Gegenstand der Betrachtung ist das durch das dwif consulting GmbH in der Endfassung<br />

vorgelegte Gutachten zur Entwicklung <strong>Westmecklenburg</strong>s zur Gesundheits- und Wellnessregion.<br />

Entwicklungspotenziale im Gesundheits- und Wellnesstourismus<br />

• Wachstumsmarkt mit hoher Dynamik in allen Bereichen; prognostiziertes stärkeres<br />

Bedürfnis nach Ganzheitlichkeit, nach Tiefe und Sinn, das über reine Verwöhnprogramme<br />

hinaus geht sowie stärkere Individualisierung der Bedürfnisse und Wünsche;<br />

daraus resultiert aber auch eine Vielfalt an Begriffen und Produktkreationen.<br />

• Entwicklungen erkennbar durch hohe Investitionen in die Gesundheits- und Wellness-<br />

Infrastruktur, thematische Spezialisierungen von Betrieben und Einrichtungen, Maßnahmen<br />

zur Verbesserung von Qualität (Hardware und Software) und Transparenz,<br />

Schaffung neuer, zukunftsfähiger Organisationsstrukturen sowie neuer Fach- und<br />

Publikumsmessen und Kongresse zum Thema.<br />

• Neue Trends und Entwicklungen sind für alle Bereiche des Segmentes stark prägend.<br />

Angebotsanalyse <strong>Westmecklenburg</strong> im nationalen Kontext<br />

• <strong>Westmecklenburg</strong> ist bisher keine führende Gesundheitsregion Deutschlands, sowohl<br />

bezüglich des touristischen Angebotes, als auch als Zulieferer für den Wellness- und<br />

Gesundheitsmarkt.<br />

• Der Markt scheint noch nicht gesättigt, dennoch ist eine Entwicklung weiterer Einzelstandorte<br />

nur mit klarer Profilierung der künftigen Einrichtung sinnvoll (z.B. Wellness<br />

& Golf, Ayurveda).<br />

• Ansprüche an Ausstattung und Angebote der Einrichtungen (Hard- und Software)<br />

sind sehr hoch. Ganzheitliche Konzepte mit einem hohen Anspruch an Individualität,<br />

verbunden mit Betreuung durch exzellentes Fachpersonal werden verlangt.<br />

• Angebotsstärken liegen in den naturräumlichen Voraussetzungen, einer breit angelegten<br />

Beherbergungsstruktur mit Wellnesskomponenten, in einem starken kulturellen<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 74 -<br />

und Aktivitäten orientierten Angebot sowie einer kleinräumigen Struktur an Zusatzangeboten.<br />

• Schwächen liegen in der fehlenden Marktpositionierung, der fehlenden Angebotstransparenz<br />

(nachprüfbare Qualität) und Marktaufbereitung (Produktlinien, Einbindung<br />

der Angebote in Pauschalen, Aufbereitung der Angebote für den Tourismusmarkt,<br />

für den Tagestourismus).<br />

Schlussfolgerungen des Gutachtens für die weitere Entwicklung<br />

• Rahmenbedingungen schaffen durch Klärung der Kompetenzen und Initiierung eines<br />

öffentlich geführten Leitbildentwicklungsprozess, u.a. auch Verankerung von “<strong>Westmecklenburg</strong><br />

– Gesundheits- und Wellnessregion“ im Achsenkonzept sowie Berücksichtigung<br />

von laufenden Projekten im Aktionsprogramm sowie des Regionalmanagements.<br />

• Initiierung inhaltlicher Arbeit durch Bildung einer Interessengemeinschaft sowie Bündelung<br />

von Aktivitäten aus Landwirtschaft, Gastronomie und Gesundheitsbranche;<br />

perspektivischer Ausbau durch Einrichtung eines Innovationsforums zum Gesundheits-<br />

und Wellnessmarkt sowie einer Informationsplattform und Koordinierungsstelle<br />

Gesundheits- und Wellnessentwicklung.<br />

• Stärkung durch andere Akteure über die Integration des Themas in touristisches Leitbild<br />

sowie den Aufbau eines Themenmarketings und geeigneter Vertriebsstrukturen.<br />

Die strategische Ausrichtung <strong>Westmecklenburg</strong>s als Gesundheitsregion wird im Rahmen des<br />

Gutachtens als realisierbare Entwicklungsperspektive gesehen, wobei schwerpunktmäßig<br />

zwei Bereiche zu sehen sind:<br />

A) Gesundheitstourismus<br />

• Mit einer Ausrichtung auf Qualifizierungsstandort, Wohlfühlregion, Gesundheitsregion;<br />

• initiiert über eine Qualitätsoffensive mit den Kernelementen Gesundheits- und Wellnessberufe,<br />

passgenaue Weiterbildung/Qualifizierung, wellness- und gesundheitsorientierte<br />

touristische Angebote, staatliche Gesundheitsangebote (Vorsorge-/Rehakliniken),<br />

zielgruppen- und themenspezifische Angebote.<br />

B) Produkte für den Gesundheitsmarkt<br />

• Mit einer Ausrichtung auf landwirtschaftliche Produkte, nachwachsende Rohstoffe,<br />

natürliche Produkte auf sehr hohem Qualitätsniveau;<br />

• realisiert über eine Vernetzung von Forschung – Weiterverarbeitung – Vertrieb sowie<br />

neue Kontakte zu weiterverarbeitenden Betrieben/ zur Branche insbesondere für ausgewählte<br />

Rohstoff- und Produktbereiche.<br />

Im Vordergrund soll jedoch nicht der Wettbewerb mit etablierten Gesundheits- und Wellnessregionen<br />

der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns stehen, sondern vielmehr die Erschließung<br />

von Nischenmärkten auch zur Stärkung bestehender Strukturen.<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 75 -<br />

4.4.2.4 Vitalbad Neustadt – Glewe (Gutachten)<br />

Die Grundlage für eine Betrachtung bildete eine vorliegende Konzeptstudie zur Entwicklung<br />

eines Vitalbades in Neustadt-Glewe.<br />

Die geplante Ausrichtung des Vitalbades sieht einen Schwerpunkt als Familien- und Sportbad<br />

vor, wobei die Nutzung einer lokalen Thermal-/Solequelle vorgesehen ist.<br />

Die Städte Schwerin und Wismar sehen eher eine Konkurrenz zu eigenen Vorhaben und<br />

empfehlen daher eine konsequente thermal- und damit gesundheitsorientierte Ausrichtung<br />

des Bades.<br />

Vorliegende Wirtschaftlichkeitsprognosen basieren auf ca. 170.000 zahlenden Gästen,<br />

einem zusätzlichen Finanzbedarf von 125.000 € und festen Zusagen der Städte für die<br />

Nutzung des Schwimmbeckens für Schul- und Vereinssport (ca. 50.000 Besuche), bei einem<br />

geplanten Investitionsvolumen von netto 8 Mio. €.<br />

Bei geplanten ca. 315 Öffnungstagen sind somit für einen wirtschaftlichen Betrieb der Einrichtung<br />

durchschnittlich 540 Besucher je Tag (ohne Schul- und Vereinssport) notwendig!<br />

Allgemeine Aussagen aus dem landesweiten Gutachten zur Entwicklung der Bäderlandschaft<br />

in Mecklenburg-Vorpommern (Quelle: Gutachten dwif) raten insbesondere in Anbetracht<br />

der wirtschaftlich angespannten Situation der Erlebnisbäder in Mecklenburg-<br />

Vorpommern und in Ostdeutschland eher von einer weiteren Expansion ab. Somit hängt eine<br />

Befürwortung eines solchen Vorhabens sehr stark von verbindlichen und finanziell belastbaren<br />

Aussagen der detaillierten Investitions- und Finanzplanung sowie der interessierten<br />

Gebietskörperschaften ab.<br />

4.4.2.5 Kulturregion Mecklenburg-Schwerin<br />

In der Analyse wird das einzigartige kulturelle Potenzial des Achsenraumes beschrieben.<br />

Damit haben die Städte Schwerin, Wismar und Ludwigslust überregionale Bekanntheit<br />

erlangt. Dieser Bekanntheitsgrad kann jedoch weiter gesteigert und internationaler vermarktet<br />

werden, wenn sich die einzelnen Angebote (Städte) gemeinsam vermarkten. Insbesondere<br />

können dadurch auch verstärkt Touristen aus den skandinavischen Ländern, aus<br />

Großbritannien oder Übersee (USA) in Wettbewerb bzw. Ergänzung zu den Metropolen<br />

Hamburg und Berlin beworben werden. Voraussetzung ist das Verständnis als Region, die<br />

regionale Profilierung und ein konzentriertes Marketing.<br />

Ein erster Schritt muss dazu führen, über ein Binnenmarketing die einzelnen kulturellen<br />

Highlights als verbindende Elemente in der Region zu verankern. Parallel dazu sind Außenmarketingaktivitäten<br />

zu entwickeln, welche die kulturhistorischen Orte und Angebote zusammenführen<br />

und diesbezüglich entsprechende Produkte entwickeln.<br />

Diese Aktivitäten sind unbedingt mit dem touristischen Marketing abzustimmen und zu<br />

vernetzen.<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 76 -<br />

4.4.3 Fazit<br />

In Auswertung der Analyseergebnisse und der vorliegenden Teilgutachten werden nunmehr<br />

nachfolgend bezeichnete Schwerpunkte im Rahmen von (Teil)Projektpässen zu konkretisieren<br />

sein:<br />

• Zusammenführung der kulturellen Alleinstellungsmerkmale der Region für das Binnen-<br />

und Aussenmarketing, insbesondere für eine Stärkung der Bedeutung als „Kulturregion<br />

<strong>Westmecklenburg</strong>“,<br />

• Schaffung einer eigenständigen Identität der Region über ein prägnantes Erscheinungsbild,<br />

einfach und klar kommunizierbare Begriffe und Inhalte für eine touristische<br />

Vermarktung sowie eine Identifizierung der Akteure,<br />

• Verzahnung der Interessenlagen der einheimischen Bevölkerung sowie der regionalen<br />

Unternehmen in Bezug auf ihre Freizeit- bzw. Arbeitszeitgestaltung sowie auf<br />

ihre Ansprüche an ihr Wohn-, Arbeits- und Lebensumfeld mit den Ansprüchen verschiedener<br />

für den Entwicklungsraum geeigneter touristischer Zielgruppen,<br />

• Thematisierung und Produktentwicklung durch zielgruppenspezifische Vernetzung<br />

von Angeboten unter Berücksichtigung der Schwerpunkte Maritimer Tourismus/<br />

Wassertourismus, Städtetourismus und Tourismus im ländlichen Raum,<br />

• auf die verschiedenen Zielgruppen abgestimmte, behutsame Infrastrukturentwicklung<br />

unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Belange,<br />

• Qualitätsoffensive und –sicherung für Service, Bildung, Marketing und Administration<br />

zur Etablierung wettbewerbsfähiger Denk- und Handlungsweisen sowie entsprechender,<br />

dauerhaft tragfähiger Strukturen,<br />

(Übernahme einer Pilotfunktion im Land Mecklenburg-Vorpommern, die maßgebend<br />

für andere Reiseregionen sein soll und sich im abzeichnenden überregionalen Qualitäts-Tourismus-Wettbewerb<br />

behauptet!).<br />

4.5 Handlungsfeld: Anpassung von Verwaltungshandeln und Verwaltungsstrukturen<br />

4.5.1 Ziele und Maßnahmen<br />

Eine tragende Säule und Rückgrat für die Entwicklung in der Region ist die zukunftsorientierte<br />

Auseinandersetzung mit den Strukturen und der Effizienz der beteiligten Institutionen.<br />

Zugleich spielt aber auch die Interessenlage und das Verständnis für den Entwicklungsprozess<br />

der handelnden Akteure und Interessenvertretungen für eine erfolgreiche Positionierung<br />

der Region im Wettbewerb ein entscheidende Rolle.<br />

Mit folgenden Projekten bzw. Maßnahmen sollen Empfehlungen gegeben werden:<br />

• Organisations- und Funktionsmodell <strong>Westmecklenburg</strong> (Gutachten),<br />

• Partnerschaft Unternehmen (Gutachten),<br />

• Anpassen des Verwaltungshandelns.<br />

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4.5.2 Projekte<br />

4.5.2.1 Organisations- und Funktionsmodell <strong>Westmecklenburg</strong> (Gutachten)<br />

Gegenstand der Betrachtung sind sowohl das vorgelegte Gutachten des Instituts für Umweltgeschichte<br />

und Regionalentwicklung e.V. zum „Organisations- und Funktionsmodell Regionalmanagement<br />

<strong>Westmecklenburg</strong>“, als auch die erfolgten Präsentationen und Diskussionen<br />

von (Teil)Ergebnissen zu dieser Thematik.<br />

In einem ersten Schritt erfolgt eine Skizze der Ergebnisse des Gutachtens. Im Anschluss<br />

daran werden aufgrund der Bedeutung der Thematik für den zukünftigen regionalen Entwicklungsprozess<br />

weitere Handlungsempfehlungen gegeben.<br />

Bewertung der aktuellen Situation in der Regionalentwicklung<br />

• Begriffsklärungen sowie Darstellung der bisherigen Struktur, der vorliegenden oder in<br />

Bearbeitung befindlichen Konzepte zur Regionalentwicklung, der Kurzprofile der beteiligten<br />

Akteure und der Aufgabenverteilung auf gesamtregionaler Ebene.<br />

• Nennung von Stärken der Regionalentwicklung:<br />

- Vergleichsweise gute Ausgangsbedingungen,<br />

- große Zahl regional aktiver Akteure,<br />

- regionales Denken, Wille zu regionaler Politik,<br />

- Einbindung von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden.<br />

• Nennung von Schwächen der Regionalentwicklung:<br />

- Keine klaren regionalen Entscheidungsstrukturen,<br />

- Fehlen einer klaren Aufgaben- und Kompetenzverteilung,<br />

- Fehlen einer gemeinsamen regionalen Vision,<br />

- Distanz zwischen öffentlichen und privaten Akteuren,<br />

- kein einheitliches Außenbild,<br />

- Defizite beim Informationsfluss,<br />

- Fördermittelabhängigkeit Regionalmanagement und Regionalmarketing.<br />

• Situation des Regionalmanagements:<br />

- Fehlende eingrenzende Aufgabenbeschreibung bzw. interne Zielvereinbarung,<br />

- Weisungsgebundenheit, Budgetverantwortlichkeit und Kompetenzen nicht klar<br />

geregelt,<br />

- fehlende Verbindung zu vorhandenen Strukturen,<br />

- bedingter Zugang zur Ebene der regionalen Entscheider.<br />

Allgemeine Kriterien zur Bewertung eines Organisations- und Funktionsmodells<br />

• Berücksichtigung vorhandener Strukturen,<br />

• Klarheit von Strukturen und Abläufen,<br />

• Institutionelle und personelle Kontinuität,<br />

• Verankerung und Anerkennung in der Region,<br />

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• Balance öffentlicher und privater Interessen,<br />

• Ausgewogenheit zwischen Zentralität und Dezentralität,<br />

• Flexibilität und Handlungsfreiheit für die Arbeitsebene,<br />

• Möglichkeit der unkomplizierten Abwicklung von Finanz- und Fördermitteln.<br />

Entwicklung eines Organisations- und Funktionsmodells<br />

• Abgrenzung der Aufgabenbereiche im Feld der Regionalentwicklung<br />

1. Regionalplanung,<br />

2. Zentrale bzw. regionale Wirtschaftsförderung,<br />

3. Dezentrale bzw. teilregionale Wirtschaftsförderung,<br />

4. Regionale Tourismusförderung und –entwicklung,<br />

5. Koordinierung sowie Unterstützung lokaler und teilregionaler Entwicklungsinitiativen.<br />

• Zuordnung von Organisationsstrukturen<br />

1. Skizze und Bewertung eines Einstiegsmodells zur Optimierung der Arbeitsstrukturen<br />

unter Berücksichtigung der regionalen Arbeits- und Entscheidungsebene<br />

2. Darstellung der Möglichkeiten einer Institutionalisierung zur Regionalen Entwicklungsagentur<br />

(REA) mit den Geschäftsfeldern Regionale Wirtschaftsförderung, Tourismusentwicklung,<br />

Entwicklung ländlicher Räume sowie Marketing/ Information/ Kommunikation<br />

Modellbetrachtungen<br />

A) Regionale Entwicklungsagentur mit eigener Rechtspersönlichkeit + AG der Landräte<br />

und Oberbürgermeister,<br />

B) Regionale Entwicklungsagentur mit eigener Rechtspersönlichkeit + eine regionale<br />

Entscheidungsebene,<br />

C) Integration der regionalen Entscheidungsebene in die Regionale Entwicklungsagentur<br />

mit eigener Rechtspersönlichkeit (GmbH, Verein oder Zweckverband),<br />

D) Regionale Entwicklungsagentur als GmbH + Trägerverein,<br />

• Vorschlag zur personellen Besetzung der REA sowie zur Qualifikation und Dotierung<br />

der Mitarbeiter<br />

- 1 Stelle Geschäftsführung/Leitung Geschäftsfeld (BAT Ia),<br />

- 3 Stellen Leitung Geschäftsfeld (BAT IIa),<br />

- 4 Stellen Assistenz Geschäftsfeld (BAT IVb),<br />

- 1 Stelle Sekretariat/Finanzen (BAT Vc).<br />

• Finanzierung der REA über fördermittelunabhängige Grundfinanzierung durch die beteiligten<br />

Landkreise und kreisfreien Städte sowie den Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin,<br />

zudem über Beiträge privater Mitglieder der REA und von Sponsoren,<br />

über Fördergelder und eigenerwirtschaftete Mittel.<br />

• Verzahnung mit weiteren regionalen Akteuren und Institutionen.<br />

• Aussagen zur Kommunikation, Information und zum Marketing:<br />

- Erfordernis von Kommunikations- und Beteiligungsregeln für die Akteure,<br />

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- Vereinbarung von Informations- und Kommunikationsroutinen,<br />

- Entwicklung einer gemeinsamen Strategie für die Außendarstellung.<br />

• Prozessbegleitende und kontinuierliche Erfolgskontrolle über Auswertung von Kooperationsvereinbarungen,<br />

Jahresarbeitsplänen, Fortschrittsberichten, Bilanzberichten<br />

und Durchführung von Bilanzkonferenzen.<br />

Empfehlungen des Gutachtens für die weitere Entwicklung<br />

• Verlagerung der Stelle des Regionalmanagers in die Geschäftstelle des Vereins Regionalmarketing.<br />

• Gründung der AG Regionale Entwicklungsagentur, Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung<br />

durch die Partner der Regionalentwicklung.<br />

• Formulierung eines Arbeitsplans für die Regionale Entwicklungsagentur, gemeinsame<br />

Vorbereitung ihrer Institutionalisierung.<br />

• Erweiterung der Lenkungsgruppe für das Achsenkonzept, Fertigstellung des Konzeptes<br />

mit Festlegung regionaler Schlüsselprojekte auf der Grundlage einer regionalen<br />

Vision.<br />

• Erarbeitung einer gemeinsamen Strategie für das Binnen- und Außenmarketing.<br />

Das Gutachten legt mit einer fundierten Analyse der bestehenden Strukturen einen guten<br />

Grundstein für weitere Betrachtungen im Rahmen der Regionalentwicklung.<br />

Allerdings kommt der Begriff der Region als System von handelnden Akteuren mit sehr<br />

unterschiedlich ausgeprägten Interessenlagen sowie divergierenden Denk- und Handlungsstrukturen<br />

sowohl auf der administrativen als auch auf der privatwirtschaftlichen Ebene zu<br />

kurz. Dementsprechend fehlen auch die ureigenen Aufgabenzuordnungen (Pflichtaufgaben<br />

vs. freiwillige Aufgaben) und Interessenkonflikte der beteiligten Akteure. Hieraus resultieren<br />

im Ergebnis unklare Schnittstellen von in der Region bzw. für die Region zu leistenden<br />

Aufgaben und tatsächlich notwendigen Zuständigkeiten sowie entsprechenden Verantwortlichkeiten<br />

für deren Realisierung.<br />

Ebenso gesehen ist ein Zukunftsbezug und Innovationscharakter für <strong>Westmecklenburg</strong><br />

insbesondere vor dem Hintergrund der angedachten Verwaltungsstrukturreform nicht zu<br />

erkennen, der insbesondere die zukünftigen Handlungsfelder und Aufgaben für die öffentlichrechtlich<br />

bzw. die privatwirtschaftlich Beteiligten der Regionalentwicklung konkretisiert, aber<br />

auch die tatsächliche Motivation für ein gemeinsames Funktions- und Organisationsmodell<br />

berücksichtigt.<br />

So werden entscheidende sozial- und organisationspsychologische Fragen in dem vorgelegten<br />

Organisations- und Funktionsmodell nur begrenzt oder gar nicht beantwortet:<br />

• Wie können verschiedene regionale Interessen mit dem Ziel der Herausbildung einer<br />

klaren Vision gebündelt werden?<br />

• Nach welchen Regeln und auf welcher Grundlage erfolgt ein Informationsaustausch?<br />

• Wie kann eine möglichst breite Identifikation mit Visionen, Zielen und regionalen Projekten<br />

erreicht werden?<br />

• Wie lassen sich allgemein anerkannte Ziele effizient in der Struktur umsetzen?<br />

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Allein die personelle Zusammensetzung eines Vereins oder die Zusammensetzung der<br />

Gesellschafter einer GmbH entscheidet über den Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens.<br />

Von daher ist es nicht allein wichtig zu untersuchen, ob ein Verein oder eine GmbH oder die<br />

Verzahnung von beidem als zu favorisierendes Modell in Frage kommt. Entscheidend ist<br />

vielmehr die Beantwortung der Frage: Nach welchen Regeln, mit welchen Zielen wird die<br />

REA tätig? Sind die für die regionale Wirtschaftsförderung relevanten Akteure auch wirklich<br />

in den Entscheidungsgremien der REA vertreten? Wesentlich ist es darüber hinaus, die<br />

bestehenden Schwächen bisheriger Formen von Regionalentwicklung und Wirtschaftsförderung<br />

zu überwinden. Hierzu zählen u.a.:<br />

• Die teilweise Unflexibilität kommunaler bzw. kreislicher Wirtschaftsfördergesellschaften,<br />

• eine unklare Aufgabenberteilung zwischen den einzelnen Institutionen der Wirtschaftförderung<br />

in einer Region,<br />

• die Umlage- und Durchfinanzierung derartiger Institutionen, was vielfach zu einem<br />

beamtenähnlichen Anstellungsverhältnis der Mitarbeiter führt,<br />

• die vielfach fehlende Kompetenz der Mitarbeiter, um wirtschaftliche Projekte mit ihrer<br />

jeweiligen Spezifik erfolgreich begutachten und begleiten zu können.<br />

Insbesondere der Punkt der unklaren Aufgabenverteilung muss hinterfragt werden, wenn,<br />

wie in dem Gutachten dargestellt, die „dezentralen Wirtschaftsförderungsorganisationen“ der<br />

Landkreise neben der REA auch weiterhin bestehen bleiben sollen. Unbedingt zu vermeiden<br />

ist hier die Schaffung einer weiteren Verwaltungsebene ohne Zusammenfassung von Aufgaben<br />

und Kompetenzen. Zielt sollte eine Vereinfachung der Strukturen im Sinne einer Effizienzsteigerung<br />

sein. Hier muss das Motto lauten: Je weniger Stellen, desto geringer ist der<br />

Koordinationsaufwand und desto effektiver die Arbeit. Genau hier liegt z.B. ein Problem, mit<br />

dem die Regionale Entwicklungsagentur Mecklenburgische Seenplatte konfrontiert ist (vgl.<br />

Regionales Entwicklungskonzept für den Landkreis Demmin 2004).<br />

Mit dem im Gutachten ermittelten auszugestaltenden Profil einer Regionalen Entwicklungsagentur<br />

und der Integration der regionalen öffentlich-rechtlichen Entscheidungsebene wäre<br />

den Modellvarianten zufolge einzig der Zweckverband die geeignete Variante, wenn es um<br />

die Initiierung, Gestaltung und Umsetzung von Entwicklungsprozessen geht.<br />

Um in der Frage der Reorganisation der Regionalentwicklung einen breiten Konsens im<br />

Bezug auf leitende Zielstellungen und Visionen, geltende Regeln, Formen des Informationsaustausches<br />

etc. erreichen zu können, wird ein Projekt nach dem Vorbild der Strukturentwicklung<br />

größerer Organisationen vorgeschlagen.<br />

4.5.2.2 Partnerschaft Unternehmen (Gutachten)<br />

Eine Arbeitsgrundlage bildete die durchgeführte Machbarkeitsstudie „Partnerschaft Unternehmen“<br />

(KUBUS/ibu) zu Fragestellungen der Anpassung bzw. Entwicklung des Verwaltungshandelns<br />

bzw. der –struktur. Nachfolgend werden die wesentlichen Bestandteile der<br />

Studie skizziert.<br />

Aufgabe<br />

Darstellung der Umfeldbedingungen für Gäste, Mitbürger, Unternehmen sowie Prüfung, ob<br />

und wie in der Region ein besonders PPP-freundliches Klima geschaffen werden kann.<br />

Vision<br />

Ziel ist es, die Region mit der besten kommunalen Dienstleistung und öffentlich-privaten<br />

Partnerschaft (Public Private Partnership – PPP) zu werden.<br />

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Leitbild<br />

„Public Private Partnership sollen als Transmissionsriemen zwischen allen wichtigen Akteuren<br />

einer Region fungieren, der eine reibungslose Zusammenarbeit dieser zum Wohle und<br />

Nutzen der Region, ihrer Bürger und ihrer Gäste garantiert. Mit Hilfe ausgewählter PPP-<br />

Initiativen soll das Bild der Region <strong>Westmecklenburg</strong> als PPP-freundliche Region nach<br />

außen kommuniziert werden.“<br />

Vorgeschlagene Handlungsfelder<br />

1. Kommunikation/Netzwerk:<br />

Empfehlung: Modellprojekt zur Vernetzung von Akteuren in PPP auf lokaler, regionaler,<br />

überregionaler Ebene (Dauer 2 Jahre, Kosten ca. 20 T€)<br />

2. Außendarstellung Marketing:<br />

Empfehlung: Einzelprojekt „Marketingstrategie <strong>Westmecklenburg</strong>“ mit Maßnahmen<br />

„Identität <strong>Westmecklenburg</strong>“, „Marktforschung, Zielgruppenanalyse und zielgruppengerechte<br />

Strategien“, „Branding <strong>Westmecklenburg</strong>“ und „Pilot-Marketingmaßnahmen“<br />

(Dauer 1 Jahr, Kosten zunächst 200 T€).<br />

3. Gewerbeansiedlung/Betreuung:<br />

Empfehlung: Projekt zur Umstrukturierung der Wirtschaftsförderer (Studie durch externe<br />

Berater, Kosten 20 – 30 T€).<br />

4. Effizienzsteigerung der Verwaltung:<br />

Empfehlung: am ausgewählten Beispiel der Stadt Ludwigslust Erprobung einer bürgerfreundlichen<br />

Verwaltung mit Arbeitszeitveränderungen, Online-Kommunikation, aktiveren<br />

Außendarstellung etc.<br />

Insgesamt wird vorgeschlagen das Gesamtprojekt „Partnerschaft Unternehmen“ als INTER-<br />

REG IIIc-Thema zu platzieren.<br />

In der bisherigen Ausarbeitung wurde zwar eine kritische Stellungnahme zu einzelnen Themen<br />

(siehe Handlungsfelder) vorgenommen, ein Bezug zur eigentlichen Aufgabenstellung<br />

der Machbarkeitsstudie ist jedoch mit Ausnahme von Grundlageninformationen und allgemeinen<br />

Befragungsergebnissen zum Verständnis von Public Private Partnership nicht erkennbar.<br />

Starke Überschneidungen ergeben sich zudem mit Fragestellungen des Entwurfes<br />

zum Organisations- und Funktionsmodell <strong>Westmecklenburg</strong>.<br />

Die eigentlichen Spezifika der Verwaltung, ihre ureigenen Aufgaben und ihre Rolle im Rahmen<br />

einer zukunftsorientierten Regionalentwicklung wurden indes nicht beleuchtet.<br />

Dementsprechend fehlen für eine Verwertbarkeit der Ergebnisse insbesondere auch Aussagen<br />

zur Strukturierung einschließlich der Chancen und Risiken sowie der Probleme und<br />

Grenzen einer entsprechenden Realisierung.<br />

4.5.2.3 Anpassen des Verwaltungshandelns<br />

Die Verwaltung als Dienstleistungsunternehmen<br />

Was die Frage der Regionalentwicklung anbelangt, so hat sich die Erkenntnis durchgesetzt,<br />

dass die Regionen insgesamt mehr Anstrengungen unternehmen müssen, um sich aus sich<br />

selbst heraus zu entwickeln. Der erhoffte Zustrom von Investoren beispielsweise ist aus den<br />

verschiedensten Gründen bisher ausgeblieben, was jedoch nicht heißen soll, dass keine<br />

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Anstrengungen mehr unternommen werden sollten, um Investoren zu gewinnen. Gerade die<br />

Ansiedelung von strukturbestimmenden Unternehmen bleibt auch für die kommenden Jahre<br />

evident.<br />

Vor diesem Zusammenhang gilt, es die Aktivitäten in zwei Richtungen zu entwickeln. Nach<br />

wie vor ist es wichtig, die Akquisition von Investoren zielgruppenorientiert weiterzuführen.<br />

Ebenso bedeutsam ist es aber auch, alle Anstrengungen zu unternehmen, um jene Bereiche<br />

im Achsenraum zu stabilisieren, welche mit der Wirtschaft in einem engen Zusammenhang<br />

stehen.<br />

Ein bedeutsames Ziel sollte es in diesem Kontext sein, die Investoren aus der eigenen<br />

Region zu gewinnen. In diesem Prozess stellt die mentale Stabilisierung der Bevölkerung<br />

neben der Schaffung der administrativen, finanziellen und organisatorischen Voraussetzung<br />

zur Stimulierung der Investitionsbereitschaft, die wichtigste sozialpsychologische Bedingung<br />

dar.<br />

Unter den vorstehend genannten Gesichtspunkten erscheint es daher wesentlich, eine<br />

Strategie zur Anpassung des Handelns der Verwaltungen zu entwickeln.<br />

Von folgenden allgemeinen Grundüberlegungen ist dabei auszugehen:<br />

• Der nationale und internationale Konkurrenzkampf um Unternehmensansiedlungen,<br />

wirtschaftliche Einrichtungen, qualifizierte Arbeitskräfte, kaufkräftige Konsumenten,<br />

Touristen, Kongresse, Kultur- und Sportveranstaltungen u.a. nimmt zu.<br />

• Der wirtschaftliche Strukturwandel, Innovationen in der Transport- und Kommunikationstechnologie<br />

sowie der Wertewandel führen zu veränderten Anforderungen an einen<br />

Standort. Tendenziell verlieren die klassischen Kriterien an die Stadtortwahl, wie<br />

die regionale Ausstattung mit natürlichen Ressourcen und die unmittelbare Nähe zu<br />

Märkten an Bedeutung, während weiche Faktoren, wie Ausbildungs- und Forschungsinfrastrukturen<br />

sowie der Wohn- und Freizeitwert an Bedeutung gewinnen. In diesem<br />

Kontext sind auch die Bedingungen für die Wirtschaftsförderung mitzudenken.<br />

• Zum Maßstab des regional- bzw. kommunalpolitischen Erfolges wird immer mehr das<br />

Image, welches positiv sein muss, um Industrie anzusiedeln, die Umlandbevölkerung<br />

an sich zu binden, regionale und überregional bedeutsame Veranstaltungen durchführen<br />

zu können, bei den Bürgern ein „Wir-Gefühl“ zu schaffen, um sie an der Mitgestaltung<br />

zu beteiligen. So wie die Bebauung kann z.B. auch das Image nicht dem Zufall<br />

überlassen werden.<br />

• Die verfügbaren öffentlichen Mittel gehen zurück und gleichzeitig steigt die Nachfrage<br />

nach öffentlichen Dienstleistungen, das zwingt zur Effizienz und Neufestlegung von<br />

Prioritäten.<br />

• Ein gestiegenes Demokratiebewusstsein führt außerdem dazu, dass die Bürger über<br />

diese Prioritäten zunehmend mitbestimmen wollen. Das ist nicht nur demokratisch<br />

legitim, sondern wegen der Komplexität der Aufgaben unerlässlich. Eine stärkere<br />

Kommunikation mit dem Bürger ist deshalb unabdingbar, weil der Bürger künftig auch<br />

eine wachsende Akzeptanz von unpopulären Entscheidungen entwickeln muss.<br />

• Vom Bürger werden kompetente Vertretungsorgane erwartet, die moderne Managementmethoden<br />

beherrschen, wie z.B. die ganzheitliche Planung, Professionalität usw.<br />

Deshalb ist künftig noch mehr ein Übergang zu Gesamtkonzeptionen gefragt.<br />

• Der zunehmende Wandel im Charakter der Verwaltungsaufgaben erfordert eine Entwicklung<br />

von der „Ordnungsverwaltung“, die vorwiegend hoheitliche Aufgaben wahr-<br />

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nimmt, zur „Dienstleistungsverwaltung“ mit wachsenden Verantwortungsspielräumen,<br />

auch für die Mitarbeiter der Verwaltung selbst.<br />

Dies muss nicht zuletzt in den Verwaltungen zu einem tieferen Nachdenken über die eigene<br />

Tätigkeit führen. Zu den am meisten gestellten Fragen gehören:<br />

Tun wir die richtigen Dinge?<br />

Tun wir die Dinge, die wir tun, richtig ?<br />

Tun wir, was wir tun, im Interesse der Mehrheit?<br />

Alle diese Gründe führen zum Einsatz altbewährter Managementmethoden in Fragen des<br />

Standortmarketings, wie sie z.B. in der Fremdenverkehrswerbung, der Wirtschaftsförderung,<br />

der Öffentlichkeitsarbeit, der Entwicklungsplanung u.a. Bereichen bereits erfolgreich praktiziert<br />

werden.<br />

Diese Strategien gehen von der Überlegung aus, dass die Landkreise ein ganzheitliches,<br />

komplexes, offenes System darstellen. Hieraus ergeben sich auch die Ansprüche an das<br />

Verwaltungshandeln:<br />

• Einbindung aller Interessengruppen einer Region, um nicht nur wirtschaftliche Interessen<br />

zu bedienen.<br />

• Erarbeitung eines alle Bereiche umfassenden integrierten Entwicklungsmodells.<br />

• Inhalte sollen nicht nur auf die Flächen und die Wirtschaft beschränkt sein, sondern<br />

die Raumentwicklung ist als lokale Politik zu begreifen.<br />

• Zur Schaffung eines spezifischen Profils muss die lokale Politikvarianz gewährleistet<br />

sein und dadurch den regionalen bzw. lokalen Bedürfnissen sowie den Entwicklungspotenzialen<br />

dienen.<br />

• Die Förderung von Austauschprozessen zwischen den unterschiedlichen Anspruchsgruppen<br />

soll im Mittelpunkt stehen.<br />

Ein Verwaltungskonzept, was im Dialog mit den beteiligten Akteuren und Zielgruppen unter<br />

Beachtung ihrer Interessen entsteht, stellt eine Investition in die Zukunft dar, weil:<br />

• die Veränderungen der Rahmenbedingungen und der Entwicklungstrends in allen Bereichen<br />

frühzeitig erkannt und in der Politik berücksichtigt werden können;<br />

• das Leistungsangebot der Kreise besser am Bedarf der Zielgruppen ausgerichtet werden<br />

kann;<br />

• die Möglichkeit besteht, knapper werdende Ressourcen effizienter einzusetzen und<br />

• die Bürger stärker am gesamten Prozess zu beteiligen.<br />

Bei der Umstrukturierung von Verwaltungen zu Dienstleistungsunternehmen kann auf die<br />

Erfahrungen aus dem Modellprojekt „<strong>Westmecklenburg</strong> als Testregion für Bürokratieabbau“<br />

zurückgegriffen werden.<br />

Regionalentwicklung als ganzheitliches Anliegen<br />

Regionalentwicklung stellt ein ganzheitliches Anliegen dar. Handlungsebenen wie<br />

• Wirtschaft<br />

• Infrastruktur<br />

• Kultur<br />

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• Bildung<br />

• Soziales<br />

• Natur/Umwelt<br />

müssen sinnvoll und zukunftsorientiert miteinander verzahnt und ins Verhältnis gesetzt<br />

werden. Zugleich gilt es, wie bereits dargestellt, leitende Strategien zu entwickeln und für<br />

deren Umsetzung eine Lobby zu schaffen. Gleichzeitig sind Netzwerke zu knüpfen und die<br />

finanziellen Mittel bereitzustellen.<br />

In der Diskussion welcher Ansatz, ob bottom-up oder top-down der Sinnvollste ist, gilt es<br />

jeweils zweckmäßig zu entscheiden. Dem bottom-up Ansatz fehlt oft ein ganzheitlicher<br />

Rahmen, weshalb seine Reichweite meist auf einzelne Vorhaben begrenzt ist. Aufgrund der<br />

Einbindung einer Vielzahl unterschiedlicher Akteure sind ausschließlich bottom-up orientierte<br />

Projekte von geringer ökonomischer Effizienz. Im Gegensatz dazu erweisen sich, die breite<br />

Basis und ein hohes Maß an regionaler Identifikation als positiv. Diese Identifikation fehlt der<br />

top-down Strategie häufig, da sie vielfach auf zentrale Willensbildungsprozesse zurückzuführen<br />

ist. Gutachten, Studien und komplexere Analysen mit ganzheitlichem Charakter bilden<br />

die Grundlage der Planung und der politischen Willensbildung. Das führt ggf. zu schnelleren<br />

Entscheidungen und aufgrund der Konzentration der Mittel zu einer höheren ökonomischen<br />

Effizienz. Diesen vermeintlichen Vorteilen fehlt oft eine breite regionale Identifikation, was die<br />

Umsetzung der Vorhaben schwierig gestaltet.<br />

Es gilt von daher, eine Struktur im Rahmen der Regionalentwicklung zu schaffen, welche das<br />

Positive in beiden Ansätzen mit einer effizienten, möglichst wirtschaftsnahen Umsetzung der<br />

Vorhaben verbindet. Von daher ist in jedem Fall eine enge Partnerschaft von öffentlicher<br />

Verwaltung, privater Wirtschaft und Kammern und Verbänden notwendig.<br />

Das Aufgabenspektrum konzentriert sich neben der Wahrnehmung der Moderatorfunktion<br />

auf folgende Schwerpunktbereiche:<br />

• die Bestandsförderung ansässiger Unternehmen;<br />

• die Klärung unternehmensex- und interner Problemstellungen auch unter Einbeziehung<br />

von Kooperationspartnern (Betreuung von Unternehmenskooperationen);<br />

• die Durchführung von unternehmenskonkreten und marktgerechten Beratungen;<br />

• die Umsetzung regional bedeutsamer Projekte und Vorhaben;<br />

• die Initiierung und Begleitung eines qualitativ entwickelten regionalen Standortmarketings;<br />

• die zielgruppenorientierte Akquisition von Investoren aus dem In- und Ausland.<br />

Denkbar wäre in diesem Zusammenhang auch die Einrichtung eines Finanzierungssicherungsfonds<br />

durch die Akquisition von Kapital am freien Kapitalmarkt. Auf der Basis<br />

dieses Fonds könnten zukunftsweisende wirtschaftlich tragfähige Unternehmen bzw. Projekte<br />

mit zu geringem Eigenkapital durch die Erhöhung ihrer Bonität unterstützt werden.<br />

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4.5.3 Fazit<br />

Der internationale Wettbewerb, auch jener zwischen den Wirtschaftsstandorten, erzwingt in<br />

wirtschafts-, sozial- und arbeitsmarktpolitischer Hinsicht einen Paradigmenwechsel, denn:<br />

• mit Osteuropa erwächst eine Konkurrenz, welche mit dem Standortvorteil niedriger<br />

Beschäftigungskosten werben kann;<br />

• die wachsende Wirtschaftskraft ostasiatischer Staaten mindert zunehmend die historischen<br />

Wettbewerbsvorteile „klassischer Industriestaaten“ wie zum Beispiel auch<br />

Deutschlands;<br />

• der europäische Einigungsprozess führt auch zu Hemmnissen für einzelne Staaten, in<br />

der Wirtschafts- und Sozialpolitik eigene Entscheidungen treffen zu können.<br />

Für die Entwicklung des Achsenraumes in den kommenden Jahren wird von entscheidender<br />

Bedeutung sein, in wieweit es gelingt, sich den Herausforderungen der Globalisierung in<br />

jeglicher Hinsicht zu stellen. Das schließt einen Paradigmenwechsel im Verständnis der<br />

Aufgaben der Verwaltung und der Wirtschaftsförderung ein.<br />

Insofern die Wirtschaft als entscheidende Grundlage des Wohls der Region erkannt wird und<br />

zugleich eine Veränderung im Verwaltungshandeln von der ausschließlichen Ordnungsverwaltung<br />

zum Dienstleistungsunternehmen Verwaltung einsetzt, das zu einer partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit mit Investoren und regionalen Unternehmen führt, gelingt es, im<br />

internationalen Wettbewerb zu bestehen. Das erfordert eine umfassende Qualifizierung der<br />

verantwortlichen Verwaltungsangestellten, um auf die Belange der Wirtschaft besser als<br />

bisher reagieren zu können.<br />

Darüber hinaus ist es zweckmäßig, den eingeleiteten Diskussionsprozess über bisherige<br />

Strukturen der Wirtschaftsförderung und der Regionalentwicklung mit dem Ziel der Erhöhung<br />

der Effizienz vorbehaltlos fortzuführen. Wirtschaftsförderung muss vor allem nach den Prinzipien<br />

des kaufmännischen Handelns erfolgen. Das schließt ein rasches, sofortiges Reagieren<br />

auf Markterfordernisse und ein klares Abwägen von Aufwand und Erfolg ein.<br />

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5 Projektpässe Leitprojekte<br />

5.1 Projektpass 1<br />

1. Projektbezeichnung Entwicklung von Wirtschaftskernen –<br />

Systematische Bestandssicherung<br />

2. Zielstellung<br />

3. beteiligte Partner<br />

4. durchzuführende<br />

Maßnahmen<br />

� Konzentration der wirtschaftsfördernden Aktivitäten auf den Erhalt und<br />

die Stärkung bestehender und strukturbestimmender Unternehmen<br />

� Aufbau bzw. Profilierung von Netzwerken zwischen Verwaltung, Wirtschaft<br />

und Beratungsunternehmen mit dem Ziel der Sicherung des Bestandes<br />

an KMU und der Umsetzung erfolgversprechender Projekte<br />

� Schaffung von Instrumenten zur Sicherung von Unternehmensstrukturen<br />

im globalisierten und stark pulsierenden Wettbewerb<br />

� <strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong> <strong>Westmecklenburg</strong><br />

� Unternehmen und Verbände der Wirtschaft<br />

� Politik auf regionaler und Landesebene<br />

� Finanz- und Wirtschaftministerium Mecklenburg-Vorpommern<br />

� Wirtschaftsfördernde Einrichtungen<br />

� Banken/bestehende Fondsgesellschaften<br />

� Hochschulen und Bildungseinrichtungen<br />

A) allgemeine Maßnahmen zur Bestandssicherung<br />

Bestandsförderung<br />

� Finanzierungsberatung,<br />

� Marketing- und Qualifizierungsberatung,<br />

� Zusammenfassung und Regionalisierung der Fördermittel aus den<br />

unterschiedlichen Programmen und Ressorts im Sinne eines „Regionalbudgets“.<br />

B) Schaffung eines Finanzierungssicherungsfonds<br />

In Anbetracht der z.Z. immer stärker begrenzten Möglichkeiten der Finanzierung<br />

von Bestandsunternehmen (KMU) im Allgemeinen und der Durchfinanzierung<br />

von innovativen Unternehmensideen auf Grund vielerorts<br />

fehlender Bonität im Besonderen, ist ein Fonds zur Besicherung wirtschaftlich<br />

tragfähiger Vorhaben zu schaffen.<br />

Der Fonds verfolgt das Ziel, schnell und nachhaltig die Bonität von Unternehmen<br />

zu erhöhen, ohne selbst in die direkte Finanzierung einzutreten.<br />

Zu diesem Zweck sind finanzielle Mittel am freien Kapitalmarkt unter Mitwirkung<br />

des Landes einzuwerben. Als Rechtsform der Fonds-Gesellschaft<br />

kommt die GmbH & Co KG in Betracht.<br />

� Prüfung der grundsätzlichen Machbarkeit und Plausibilität<br />

� Aufbau einer Lobby für diesen Ansatz<br />

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5. Realisierungsablauf/<br />

Zeitplan<br />

� Gewinnung von Partnern aus dem Finanzsektor<br />

� ggf. Gründung einer Fondsgesellschaft<br />

zu A:<br />

01/04 – 06/04 Identifikation der Schwerpunktaufgaben<br />

07/04 – 12/04 Erarbeitung von Strategien in den einzelnen Handlungsfeldern<br />

und Aufbau eines Beraterpools<br />

ab 01/05 zielgerichtete und regional abgestimmte Umsetzung und<br />

unternehmensbezogene Umsetzung<br />

zu B:<br />

11/03 – 02/04 Machbarkeitsprüfung<br />

01/04 – 04/04 Aufbau einer Lobby<br />

Gewinnung von Partnern aus dem Finanzsektor<br />

05/04 – 06/04 Gründung einer Fondsgesellschaft und Beginn der Einwerbung<br />

von Kapital<br />

6. Verantwortlichkeiten zu A:<br />

� Wirtschaftsförderung<br />

� Pool spezialisierter Berater<br />

7. Kosten & Finanzierung<br />

zu B:<br />

� Auftragnehmer per Vergabe für Machbarkeitsuntersuchung<br />

� regionale und Landespolitik und Landräte für Lobbyarbeit<br />

� Landräte, Landesregierung und Auftragnehmer zur Gewinnung von<br />

Finanzierungspartnern<br />

zu A:<br />

Finanzierung auf der Basis von Projektfinanzierungen sowie auf Grundlage<br />

der Auftragserteilung durch Unternehmen<br />

zu B:<br />

Finanzierung wäre im Rahmen der Machbarkeitsuntersuchung zu klären,<br />

Kosten für die Machbarkeitsuntersuchung 50.000 Euro<br />

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5.2 Projektpass 2<br />

1. Projektbezeichnung<br />

Entwicklung von Wirtschaftskernen –<br />

Standortoffensive<br />

2. Zielstellung � Konzentration von Vermarktungsaktivitäten vorrangig auf Wismar,<br />

Schwerin, Ludwigslust, Parchim sowie daneben bestehende Industriestandorte<br />

� Standortoffensive auf der Basis eines offensiven Marketingansatzes<br />

� Aufbau bzw. Profilierung von Netzwerken zwischen Verwaltung, Wirtschaft<br />

und Politik mit dem Ziel der Akquisition von Investoren<br />

3. beteiligte Partner � <strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong> <strong>Westmecklenburg</strong><br />

4. durchzuführende<br />

Maßnahmen<br />

� Verbände der Wirtschaft<br />

� Marktsegmentrelevante Unternehmen<br />

� Kommunale und kreisliche Ämter zur Bereitstellung relevanter Daten<br />

� Wirtschaftsfördernde Einrichtungen<br />

� <strong>Regionaler</strong> Marketingverein<br />

� Hochschulen und Bildungseinrichtungen<br />

� Wirtschaftsministerium Mecklenburg Vorpommern<br />

� Ministerium für Arbeit und Bau des Landes Mecklenburg Vorpommern<br />

A) Zielgruppenorientierte Investorenakquisition<br />

� Erarbeitung einer Marketingstrategie<br />

� Gewinnung und Qualifizierung beteiligter Partner<br />

� Etablierung eines qualifizierten Projektmanagements<br />

B) Entwicklung von Großgewerbestandorten<br />

� Konzentration auf geeignete Standorte<br />

• Flughafen Parchim bzw. Großgewerbegebiet Parchim<br />

• Wismar / Nordwestmecklenburg<br />

• Göhrener Tannen /Schwerin<br />

� Prüfung der infrastrukturellen Anforderungen<br />

C) Ausbau der Logistikachse Skandinavien/ Baltikum-<strong>Westmecklenburg</strong>-mitteldeutscher<br />

Wirtschaftsraum<br />

� Aufbau von Logistikplattformen am Flughafen Parchim und im Seehafen<br />

Wismar<br />

• Ermittlung des Marktpotenzials für Holz-Logistik mit Ausgangspunkt Seehafen<br />

Wismar<br />

1. Nachfrageanalyse: Erfassung des Holzbedarfs im mitteldeutschen Wirtschaftsraum<br />

und der bisherigen Lieferbeziehungen<br />

2. Ermittlung möglicher Kostenvorteile durch den Transport des Holzes<br />

über den Seehafen Wismar unter Berücksichtigung der verschiedenen<br />

Verkehrsträger<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 89 -<br />

• Ermittlung des Marktpotenzials für Food-Logistik mit dem Flughafen Parchim<br />

und autobahnnaher Standorte entlang der A 24<br />

1. Nachfrageanalyse: Ermittlung des Bedarfs an Logistikleistungen in der<br />

Ernährungswirtschaft<br />

2. Angebotsanalyse: Ermittlung erforderlicher quantitativer Kapazitäten<br />

und der erforderlichen Qualität (insbesondere Zeiterfordernisse hinsichtlich<br />

verderblicher oder begrenzt haltbarer Waren und Güter)<br />

• Formulierung der notwendigen Ausbaumaßnahmen für die logistische Infrastruktur<br />

1. Ermittlung des notwendigen infrastrukturellen Ausbaubedarfs (z.B. Anbindung<br />

Flughafen Parchim an A 24) inkl. Kostenschätzungen (Hafen,<br />

Straße, Schiene).<br />

2. Ermittlung möglicher Synergienutzungen und von Potenzialen zur Steigerung<br />

der regionalen Wertschöpfung im westmecklenburgischen Achsenraum.<br />

D) Entwicklung eines EDV-gestützten regionalen Informationssystems<br />

zur Bereitstellung von aktuellen, raumbedeutsamen Informationen<br />

� Erarbeitung der erforderlichen Informationsstruktur sowie Lösungen auf<br />

dem Gebiet der Hard- und Software<br />

• Schaffung der Möglichkeit von Prognosen auf den verschiedensten Gebieten<br />

auf der Basis statistischer Prognosemodelle<br />

• Datenausgabe nach Wunsch in Form von GIS-basierenden Visualisierungstools<br />

� Regelung eines standardisierten regelmäßigen Datenaustausches<br />

zwischen regionalen Institutionen und Einrichtungen sowie Regelungen<br />

des Datenzugriffs<br />

� Schaffung vertraglicher Grundlagen<br />

� Beschaffung der erforderlichen Hard- und Software<br />

� Aufbau des Informationssystems<br />

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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 90 -<br />

5. Realisierungsablauf/<br />

Zeitplan<br />

zu A:<br />

01/04 – 06/04 Identifikation der Schwerpunktaufgaben und Marketingstrategie<br />

07/04 – 12/04 Gewinnung und Qualifikation der Partner, Etablierung<br />

eines qualifizierten Projektmanagements<br />

ab 01/05 zielgerichtete und regional abgestimmte Umsetzung<br />

zu B:<br />

01/04—12/04 Erarbeitung einer Masterplanung für die Gewerbestandorte<br />

01/05 beginnende Entwicklung einschließlich<br />

zu C:<br />

01/04—06/04 Durchführung erforderlicher Analysen und Konzepterarbeitung<br />

07/04 beginnender Aufbau der Strukturen der Logistikachse<br />

zu D:<br />

6. Verantwortlichkeiten zu A:<br />

� Strategiebildung<br />

01/04 – 06/04 Entwicklung der Struktur, Abstimmung des Informationsbedarfs<br />

und der Informationsbereitstellung, Recherche auf<br />

dem Gebiet der Hard- und Software<br />

07/04 – 12/04 Regelung der standardisierten Datenerfassung / Vereinbarungen,<br />

Schaffung der Hard- und Softwarelösung<br />

01/05 – 12/05 Beginn der Umsetzung<br />

• <strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong> <strong>Westmecklenburg</strong><br />

• kommunale und kreisliche Wirtschaftsförderung<br />

• Verbände der Wirtschaft einschließlich Marketingverein<br />

• IHK und HWK<br />

• strukturbestimmende Unternehmen der Region<br />

• Wirtschaftsministerium Mecklenburg Vorpommern<br />

• Auftragnehmer<br />

� Umsetzung<br />

zu B:<br />

• Wirtschaftsfördergesellschaften<br />

• Auftragnehmer / Marketinggesellschaften<br />

• <strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong> <strong>Westmecklenburg</strong><br />

• kommunale und kreisliche Wirtschaftsförderung<br />

• Wirtschaftsministerium Mecklenburg Vorpommern<br />

• Planungsämter<br />

zu C:<br />

Regionalmanagement in Abstimmung mit dem <strong>Planungsverband</strong><br />

zu D:<br />

Amt für Raumordnung und Landesplanung <strong>Westmecklenburg</strong><br />

Auftragnehmer/Vergabe<br />

Landkreise<br />

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7. Kosten & Finanzierung<br />

zu A:<br />

Marketingkonzept 100.000 €, kann zu 75% aus der Technischen Hilfe des<br />

Wirtschaftsministeriums gefördert werden. Alle weiteren Aktivitäten<br />

Umlage finanziert, je nach Aufwand<br />

zu B:<br />

Masterplanung aus der GA zu 90% förderbar, max. 50.000 € pro Standort<br />

Finanzierung der Erschließung je nach Aufwand, ebenfalls aus GA förderbar<br />

zu C:<br />

Konzeptentwicklung 50.000 €, aus der Technischen Hilfe des Wirtschaftsministeriums<br />

förderbar<br />

zu D:<br />

Erarbeitung der Struktur und Schaffung aller theoretischen Grundlagen<br />

75.000,- €<br />

Die Anschaffung der Hard- und Software kann erst im Rahmen der Erarbeitung<br />

der technischen Grundlagen kalkuliert werden.<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 92 -<br />

5.3 Projektpass 3<br />

1. Projektbezeichnung Aufbau eines Netzwerkes Unternehmen und Wirtschaftförderung<br />

2. Zielstellung Die Zielstellung des Projektes besteht im Aufbau von Direktvermarktungsstrukturen<br />

nach dem Vorbild von Einkaufszentren. In städtischen Ballungszentren<br />

wie Hamburg, Berlin und München sollen in exponierter Lage<br />

Direktvermarktungszentren für die westmecklenburgische Wirtschaft entstehen.<br />

Neben der Präsentation von konkreten Produkten erhalten Firmen<br />

die Möglichkeit, auf Dauer oder auf Zeit Repräsentanz zu schaffen. Das<br />

Angebot wird durch wechselnde Ausstellungen und damit im Zusammenhang<br />

stehende Tagungen und Seminare ergänzt. Ein offensives Marketing,<br />

welches das Zentrum als ganzes vermarktet, sorgt für die erforderliche<br />

Nachfrage. Direktvermarktungsstrukturen tragen zielgerichtet zur Erhöhung<br />

der Wertschöpfung der regionalen Wirtschaft bei. Zugleich erhöhen sie den<br />

Bekanntheitsgrad und das Image <strong>Westmecklenburg</strong>s.<br />

3. beteiligte Partner interessierte Unternehmen aus dem Achsenraum und angrenzender<br />

Räume<br />

regionaler Marketingverein<br />

Arbeitskreise der regionalen Wirtschaft<br />

IHK und HWK<br />

Wirtschafts- und Landwirtschaftsministerium<br />

4. durchzuführende<br />

Maßnahmen<br />

5. Realisierungsablauf/<br />

Zeitplan<br />

Untersuchung der wirtschaftlichen Machbarkeit<br />

Standortentscheidung<br />

Gewinnung von Unternehmen und Partnern<br />

Planung des Vorhabens einschließlich Finanzierung, Förderung und<br />

Betreibung<br />

Marketingkonzept<br />

Umsetzung des Vorhabens<br />

01/04 – 05/04 Untersuchung der Machbarkeit und Gewinnung von<br />

Unternehmen und Partnern<br />

05/04 – 12/04 Standortentscheidung<br />

Planung und beginnende Realisierung<br />

01/05 – 06/05 konkrete Umsetzung und Marketing<br />

6. Verantwortlichkeiten Machbarkeitsuntersuchung einschließlich<br />

Finanzierung<br />

Partnergewinnung<br />

7. Kosten & Finanzierung<br />

Planung<br />

Realisierung einschließlich Bau/<br />

Förderung und Finanzierung/ Marketing<br />

- Auftragnehmer/Vergabe<br />

- Marketingverein<br />

- IHK und HWK<br />

- Auftragnehmer/Vergabe<br />

- Wirtschaftsministerium<br />

- Landwirtschaftsministerium<br />

- LFI<br />

Machbarkeitsuntersuchung: ca. 50.000 Euro<br />

b) Umsetzung: privatwirtschaftlich über Unternehmen und Einbindung<br />

einer möglichen GA-Förderung und weiterer unternehmensbezogener<br />

Förderinstrumente<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 93 -<br />

5.4 Projektpass 4<br />

1. Projektbezeichnung<br />

2. Zielstellung<br />

3. beteiligte Partner<br />

4. durchzuführende<br />

Maßnahmen<br />

5. Realisierungsablauf/<br />

Zeitplan<br />

6. Verantwortlichkeiten<br />

7. Kosten & Finanzierung<br />

Standortoffensive Ernährungswirtschaft<br />

Anwerbung von Unternehmen der Ernährungswirtschaft und Ansiedlung<br />

an der A 24<br />

ausgehend von den Standorten an der A24 schrittweiser Ausbau zu<br />

einem echten regionalen Cluster „Ernährungswirtschaft“<br />

Einbeziehung der Ausbildung in Berufen der Lebensmittelherstellung<br />

und Ernährungswirtschaft (Berufsschule Hagenow)<br />

Einbeziehung vorgelagerter Bereiche (Landwirtschaftsbetriebe, Unternehmen<br />

der Lebensmitteltechnik) sowie nachgelagerter Bereiche<br />

(Logistik- und Handelsunternehmen)<br />

Regionalmanagement <strong>Westmecklenburg</strong>, Unternehmerverband,<br />

Unternehmen der Ernährungswirtschaft, IHK, „Wirtschaftförderer“<br />

der Städte und Ämter entlang der A24, Kreisbauernverband<br />

Organisation und Durchführung von Akquisitionsveranstaltungen<br />

Nutzung von Netzwerken der bereits in der Region ansässigen Unternehmen<br />

der Ernährungswirtschaft für die Akquisition.<br />

Aufbau eines Netzwerkes Unternehmen und Wirtschaftförderung der<br />

Kommunen<br />

Einbeziehung des Bereichs „Food-Logistik“ unter Berücksichtigung der<br />

Potenziale des Flughafens Schwerin/Parchim<br />

Beteiligung am / Integration in das INTERREG-Projekt „Food-Valley“<br />

sollte geprüft werden<br />

Berücksichtigung der Potenziale der Berufsbildung in Hagenow!<br />

kurzfristig (IV. Quartal 2003) Gespräche mit der Berufsschule Hagenow<br />

Akquisitionsveranstaltungen mit Beginn 2004<br />

Fortführung von thematischen Unternehmerstammtischen (wie bereits<br />

in 2003 im Landkreis Ludwigslust stattgefunden)<br />

Regionalmanagement <strong>Westmecklenburg</strong>,<br />

Stadt Hagenow als „Leitfigur“ auf der Grundlage des Regionalen<br />

Entwicklungskonzeptes für die Region Hagenow und Standort von<br />

Betrieben der Ernährungswirtschaft<br />

Veranstaltungen aus Eigenmitteln der Kommunen sowie Mitteln<br />

der Wirtschaftsförderung des Landkreises<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 94 -<br />

5.5 Projektpass 5<br />

1. Projektbezeichnung<br />

Standortuntersuchung für nachwachsende Rohstoffe<br />

2. Zielstellung Realistische Bewertung der Chancen und Perspektiven des Anbaus<br />

nachwachsender Rohstoffe, insbesondere im südlichen Achsenraum.<br />

3. beteiligte Partner Regionalmanagement, Kreisbauernverbände Fachagentur für Nachwachsende<br />

Rohstoffe e.V. Güstrow-Gülzow (FNR)<br />

4. durchzuführende<br />

Maßnahmen<br />

5. Realisierungsablauf/<br />

Zeitplan<br />

� entsprechend der Ausschreibung des Regionalmanagements:<br />

(Auswahl geeigneter Kulturen, Beschreibung von Technologien und<br />

notwendiger Technikausstattung, Wirtschaftlichkeit, Marktpotenziale<br />

unterteilt in food- und non-food Kulturen)<br />

Ergänzung um die Punkte:<br />

� Überprüfung der Akzeptanz der Landwirte zum Anbau der Kulturen<br />

bzw. zur Investition in die neuen Technologien vor dem Hintergrund<br />

der Beihilfenproblematik,<br />

� Analyse, welche Mengen/Flächen werden regional benötigt<br />

(Hintergrund: Überregionaler Absatz oder regionale Verarbeitung),<br />

� Modellrechnung zur Höhe der Investition für Landwirtschaftsbetriebe,<br />

Finanzierung und Rentabilität für den Gesamtbetrieb<br />

� welche regionale Verarbeitungskapazität ist (evtl.) vorhanden,<br />

wünschenswert und machbar (Verbesserung der regionalen Wertschöpfung)<br />

� kurzfristige Ausschreibung<br />

� Konzepterarbeitung in 2004<br />

6. Verantwortlichkeiten Regionalmanagement <strong>Westmecklenburg</strong> mit Einbeziehung berufsständischer<br />

Vertretungen<br />

7. Kosten & Finanzierung<br />

Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie ca. 50.000 € finanziert über Mittel<br />

des <strong>Planungsverband</strong>es <strong>Westmecklenburg</strong><br />

Förderung von Folgemaßnahmen und Ergänzungsprojekte:<br />

� Förderung über Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung<br />

und Landwirtschaft (BMVEL), im Programm „Nachwachsende<br />

Rohstoffe“ werden Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben<br />

gefördert, Koordinierung und Projektantrag über FNR<br />

� Förderung über Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) oder<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) denkbar<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 95 -<br />

5.6 Projektpass 6<br />

1. Projektbezeichnung Bereitstellung planungsrechtlich gesicherter Gewerbeflächen im<br />

südlichen Achsenraum (Kleinstädtedreieck)<br />

2. Zielstellung<br />

� Bestandspflege in der Wirtschaftsentwicklung der angesiedelten<br />

Unternehmen in der Teilregion (z.B. Grabower Süßwaren GmbH)<br />

� Förderung der Ansiedlung von Dienstleistungs- und Einzelhandelsunternehmen,<br />

besonders in Grabow<br />

� ausgewogene Entwicklung von Gewerbeflächen (Auslastung vor<br />

Neuerschließung)<br />

� Nutzung der (geplanten) A14 als Standortfaktor<br />

� differenziertes Standortmarketing<br />

3. beteiligte Partner Stadt Grabow, Amt Grabow-Land,<br />

4. durchzuführende<br />

Maßnahmen<br />

5. Realisierungsablauf/<br />

Zeitplan<br />

Stadt Neustadt-Glewe (Amt)<br />

Stadt Ludwigslust, Amt Ludwigslust-Land<br />

Regionalmanagement <strong>Westmecklenburg</strong>,<br />

WiFöG des LK Ludwigslust<br />

Landkreis Ludwigslust<br />

� Ermittlung der Planungsabsichten von Unternehmen in der Teilregion<br />

(Bestandspflege)<br />

� Schaffung Planungsrecht (F-Plan)<br />

� offensive Werbung und Öffentlichkeitsarbeit zum Standort (Standortoffensive<br />

siehe Projekt 2)<br />

kurzfristig Erstellung eines informellen Handlungskonzeptes mit Unterstützung<br />

des Regionalmanagement <strong>Westmecklenburg</strong> (2004)<br />

6. Verantwortlichkeiten Städte des sogenannten „Kleinstädtedreiecks“ im südlichen Achsenraum<br />

und benachbarte Ämter<br />

7. Kosten & Finanzierung<br />

Kosten fallen zunächst nur innerhalb der Verwaltungsarbeit im Rahmen<br />

von Abstimmungen und der Erarbeitung eines (informellen) Handlungsleitfadens<br />

an<br />

Werbung und Öffentlichkeitsarbeit aus Mitteln der Wirtschaftsförderung<br />

der Städte und des Landkreises Ludwigslust<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 96 -<br />

5.7 Projektpass 7<br />

Projektbezeichnung Bildung von Technologieclustern in <strong>Westmecklenburg</strong><br />

Zielstellung<br />

beteiligte Partner<br />

durchzuführende<br />

Maßnahmen<br />

Realisierungsablauf/<br />

Zeitplan<br />

Verantwortlichkeiten<br />

Profilierung der Region <strong>Westmecklenburg</strong> als Technologieregion,<br />

Verbesserung der Ansiedlungschancen eines (Hochschul-)Forschungsinstituts<br />

in der Region<br />

Regionalmanagement <strong>Westmecklenburg</strong>, Hochschule Wismar<br />

� Zusammenfassende Analyse der Technologiepotenziale der<br />

Region nach Bereichen, Berücksichtigung auch von Kleinstunternehmen,<br />

die in der amtlichen Statistik nicht enthalten sind, Abgleich<br />

mit den Potenzialen der Hochschule Wismar<br />

� Aufzeigen der Rahmenbedingungen, die für eine Entwicklung zur<br />

Technologieregion noch geschaffen werden müssen (u.a. Bedeutung<br />

von Technologieclustern im überregionalen Wettbewerb und<br />

deren Realisierungschancen in der Region, infrastrukturelles Umfeld,<br />

harte und weiche Standortfaktoren)<br />

� Kennzeichnung des Bedarfs an Forschung, Entwicklung und<br />

Bildung in den Kompetenzfeldern bzw. herausgearbeiteten Schlüsseltechnologien<br />

� Schaffung der Grundlagen für die Ansiedlung von wirtschaftsnahen<br />

Forschungsvorhaben in der Region<br />

� Benennung der Rahmenbedingungen für eine Ansiedlung am (an<br />

den) zukünftigen Standort(en), Prüfung der örtlichen Gegebenheiten<br />

und Festlegung der (des) Standorte(s)<br />

� Entwicklung eines Betreibermodells für ein Forschungsinstitut in<br />

<strong>Westmecklenburg</strong> in enger Verbindung mit vorhandenen wissenschaftlichen<br />

Kapazitäten und zukunftsorientierten Unternehmen<br />

der Region<br />

kurzfristige Ausschreibung<br />

Erarbeitung eines Strategiekonzeptes 2004<br />

Regionalmanagement <strong>Westmecklenburg</strong><br />

Kosten & Finanzierung Kosten für das Strategiekonzept<br />

ca. 40.000 – 50.000 €<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 97 -<br />

5.8 Projektpass 8<br />

1. Projektbezeichnung Kulturregion Mecklenburg-Schwerin<br />

2. Zielstellung � Schaffung einer Kulturregion Mecklenburg-Schwerin durch<br />

regionale Profilierung der einzigartigen kulturellen Potenziale<br />

� Erarbeitung eines Handlungsleitfadens für die beteiligten Akteure<br />

zur Entwicklung der Region hin zu einer international anerkannten<br />

Kulturregion<br />

3. beteiligte Partner Regionalmanagement, Stadtmarketing, Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin,<br />

Citymanagement, Verein Regionalmarketing Mecklenburg-Schwerin<br />

e.V., Fördervereine (z.B. Förderverein Ludwigsluster<br />

Schloss e.V.), BUGA GmbH, Kultureinrichtungen (Theater etc.), freischaffende<br />

Künstler<br />

4. durchzuführende<br />

Maßnahmen<br />

Analyse der Nachfragesituation sowie der Nachfragepotenziale<br />

� Analyse der Besucherstrukturen der verschiedenen Gebäudeensembles<br />

und Großveranstaltungen in der Region<br />

� Identifizierung vorhandener Zielgruppen und ihrer Nutzerprofile<br />

� Identifizierung potenzieller Zielgruppen und ihrer Nutzerprofile<br />

aufgrund einer durchzuführenden Marktanalyse<br />

Wettbewerbsanalyse Kulturregionen<br />

� Identifizierung vergleichbarer Regionen<br />

� Analyse der Angebote, der Betreiberstrukturen und des Marketing-<br />

Managements sowie Lokalisierung von Erfahrungen ausgewählter<br />

vergleichbarer Regionen<br />

� Vergleich mit den Angeboten und Strukturen <strong>Westmecklenburg</strong>s<br />

Erarbeitung eines Handlungsleitfadens für die beteiligten Akteure<br />

� Zusammenführung der Ergebnisse der Nachfragebetrachtung und<br />

der Wettbewerbsanalyse<br />

� Darstellung von Angebotsbausteinen, Betreiber- und Vermarktungsstrukturen<br />

und betriebswirtschaftlichen Kalkulationsgrundlagen<br />

für die Positionierung <strong>Westmecklenburg</strong>s als Kulturregion<br />

� Einbeziehung kultureller Angebote in die touristische Vermarktung<br />

� Organisation des Binnenmarketings<br />

- Entwicklung eines Konzepts zum Binnenmarketing unter Einbindung<br />

von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie der regionalen<br />

Schulbildung<br />

- Verankerung von kulturellen Potenzialen wie z.B. Altstadt<br />

Wismar, Schlösser in Schwerin und Ludwigslust, Schlossfestspiele<br />

Schwerin, Kleines Fest im Großen Park etc. als verbindende<br />

Elemente für die Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />

- Förderung der Identifizierung der Einwohner mit kulturellen<br />

Einrichtungen in der gesamten Region als selbstverständlichen<br />

Bestandteil ihrer eigenen kulturellen Identität<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 98 -<br />

5. Realisierungsablauf/<br />

Zeitplan<br />

� Organisation des Außenmarketings<br />

• Schaffung einer Corporate Identity, welche die oben genannten<br />

kulturhistorischen Orte und Veranstaltungen zusammenführt<br />

• Förderung eines Wiedererkennungseffektes als eine gemeinsame<br />

Kulturregion bei den Besuchern<br />

• Abstimmung mit Aktivitäten des Vereins Regionalmarketing<br />

Mecklenburg-Schwerin e.V.<br />

kurzfristig durch Initiierung einer Arbeitsgruppe zur Planung der Aktivitäten<br />

und zur Erarbeitung eines Handlungsleitfaden (2004)<br />

6. Verantwortlichkeiten zu Beginn Regionalmanagement <strong>Westmecklenburg</strong>, später entsprechend<br />

vereinbarter Strukturen<br />

7. Kosten & Finanzierung<br />

ca. 10.000,- € für die Erarbeitung des Handlungsleitfadens<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 99 -<br />

5.9 Projektpass 9<br />

1. Projektbezeichnung Schaffung einer unverwechselbaren Fremdenverkehrsregion<br />

2. Zielstellung � Zusammenführung der kulturellen Alleinstellungsmerkmale der Region<br />

für das Binnen- und Außenmarketing<br />

� Festlegung kommunizierbarer Begriffe und Inhalte für eine touristische<br />

Vermarktung sowie Entwicklung einer konsequenten Marketingstrategie<br />

� Produktentwicklung durch zielgruppenspezifische Vernetzung von<br />

Angeboten<br />

3. beteiligte Partner Gebietskörperschaften/<strong>Planungsverband</strong>, organisierte touristische Interessenvertreter<br />

(Tourismusverband, Tourismusvereine, HOGA etc.), touristische<br />

Akteure, fachkompetente Bildungsunternehmen und Experten<br />

4. durchzuführende<br />

Maßnahmen<br />

A) Initiierung konkreter Aktivitäten zur besseren Wahrnehmung<br />

der Region am Markt bzw. zur zukünftigen klaren Positionierung<br />

im Wettbewerb<br />

mit den Schwerpunkten:<br />

� Schaffung einer Identität <strong>Westmecklenburg</strong> sowie Entwicklung eines<br />

einprägsamen Erscheinungsbildes, welches nach innen und außen<br />

kommunizierbar ist<br />

� Implementierung eines professionellen touristischen Marketing-<br />

Managements (Marktforschung, Zielgruppenanalyse und zielgruppengerechte<br />

Marketingstrategien) für die Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />

Umsetzungsschritte:<br />

1. Definitive (vertragliche) Einigung auf eine prägnante Bezeichnung der<br />

Reiseregion, einschl. der Sub-Reisegebiete für eine gezielte Imagebildung<br />

und entsprechende Widererkennungseffekte am Markt sowie<br />

Herausarbeiten von Begriffen für die Vermarktung <strong>Westmecklenburg</strong>s<br />

(nicht nur für touristische Belange), ggf. Markenbildungsprozess<br />

• Vertragliche Vereinbarung auf der Ebene der organisierten regionalen Interessenvertreter<br />

und beteiligten Gebietskörperschaften unter Einbindung<br />

verschiedener Akteursgruppen sowie unter Hinzuziehung von Tourismus-<br />

und Marketingexperten (Moderation)<br />

• Konsequente Platzierung der ausgewählten Begriffe im Rahmen sämtlicher<br />

zukünftiger Marketingaktivitäten<br />

2. Entwicklung und Implementierung eines touristischen Marketing-<br />

Management-Systems mit effizienten Analysetools, Strategieentwicklung,<br />

Realisierungstools, Vertriebskanälen und indikatorgestützten<br />

Controllinginstrumenten (ggf. in Anbindung an eine zu entwickelnde<br />

moderne Destinations-Management-Organisation)<br />

3. Themenorientierte teilregionale Betrachtung von touristischen Marktsegmenten<br />

unter Berücksichtigung<br />

• des maritimen Charakters der Küstenregion sowie der Hafen- und Hansestadt<br />

Wismar,<br />

• des Binnenwassertourismus der Schweriner Seen und der angrenzenden<br />

Gewässer,<br />

• des Städtetourismus für die historische Altstadt der Landeshauptstadt<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 100 -<br />

Schwerin, für das Welterbe Altstadt der Hansestadt Wismar und für das<br />

Schlossensemble Ludwigslust<br />

• des Tourismus im ländlichen Raum des südlichen westmecklenburgischen<br />

Achsenraums,<br />

• der Etablierung des Achsenraums als tragende Säule einer ganzheitlichen<br />

Entwicklungsoffensive „Gesunde Region <strong>Westmecklenburg</strong>“<br />

B) Optimierung bestehender Aktivitäten<br />

mit den Schwerpunkten:<br />

� Bündelung von (zum Teil befristet) zur Verfügung stehenden finanziellen,<br />

personellen und fachlichen Ressourcen sowie von bereits vorhandenen<br />

regionalen Produkten und Dienstleistungen<br />

� Gestaltung effizienter, zukunftsorientierter Angebote und Strukturen<br />

sowohl für Gäste der Region als auch für die einheimische Bevölkerung<br />

sowie für Unternehmen der Region<br />

Umsetzungsschritte:<br />

1. Zwingend notwendige und kurzfristig zu realisierende Koordinierung<br />

von Einzelvorhaben in den verschiedenen aktuell laufenden Förderprogrammen<br />

(z.B. Interreg III b, LEADER+, Dorferneuerung, ASP-<br />

Tourismus etc.)<br />

organisatorisch:<br />

• Informelle/kommunikative Verzahnung der Entscheidungsträger zur Projektvergabe<br />

• Prüfung der Projekte durch fachkompetente Mitglieder des Vergabeausschusses,<br />

ggf. durch Hinzuziehung geeigneter, im jeweiligen Themenfeld<br />

praxiserfahrener Gutachter<br />

• Koppelung an Auflagen seitens der administrativen Einrichtungen zur Erreichung<br />

der regionalen Entwicklungsziele<br />

inhaltlich:<br />

• Prüfung der Kompatibilität, der Integration bzw. der sinnvollen Ergänzung<br />

in Bezug auf die regionale Entwicklungsstrategie sowie auf realistisch vorhandene<br />

Wertschöpfungs- bzw. Arbeitsmarkteffekte<br />

• Prüfung der tatsächlichen fachlichen Eignung der Projektträger und beteiligten<br />

Akteure<br />

• Prüfung der mittel- bis langfristigen organisatorischen und betriebswirtschaftlichen<br />

Tragfähigkeit bereits im Projektansatz zum Beispiel über Business-Pläne,<br />

Eignungsfeststellungen und Risikoabschätzung<br />

2. Verzahnung der Interessenlagen der einheimischen Bevölkerung<br />

sowie der regionalen Unternehmen in Bezug auf ihre Freizeit- bzw.<br />

Arbeitszeitgestaltung sowie auf ihre Ansprüche an ihr Wohn-, Arbeits-<br />

und Lebensumfeld mit den Ansprüchen verschiedener für den Entwicklungsraum<br />

geeigneter touristischer Zielgruppen<br />

3. Aktive Förderung von Kooperationen für einen effizienten gemeinschaftlichen<br />

Marktauftritt<br />

• Konsequente Abstimmung sowie klare Kommunikation gemeinschaftlich<br />

zu tragender Strukturen und Zuständigkeiten<br />

• Erteilung entsprechender Auflagen für die Gewährung öffentlicher Zuwendungen<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 101 -<br />

4. Thematisierung und Inszenierung konkreter marktsegmentspezifischer<br />

Erlebnis- und Erholungsangebote<br />

• Stärkere fachliche Unterstützung von innovativen und serviceorientierten<br />

Produktideen, insbesondere bei der Produktgestaltung, der Marktorientierung<br />

und der betriebswirtschaftlichen Kalkulation gegenüber dem derzeit<br />

eher vorherrschenden Vertriebsaktionismus<br />

• Einigung auf gemeinschaftlich zu platzierende Themen sowie Gewinnung<br />

der Akteure zur Unterstützung dieser Themen durch Bereitstellung entsprechender<br />

Produkte und Dienstleistungen (z.B. im Bereich Gesundheit –<br />

Wellness)<br />

5. Entwicklung eines nicht flächendeckenden Ganzjahrestourismus<br />

• Lokalisierung von ausgewählten touristischen Schwerpunktgebieten, die<br />

saisonunabhängig und nachfrageorientiert zielgruppenspezifische Angebote<br />

über das gesamte Jahr hinweg sicherstellen (ggf. Partnermodelle zur<br />

Realisierung der Leistungsangebote und Öffnungszeiten/Personal-<br />

Sharing)<br />

• Herausstellen von konkreten frühjahrs-, herbst- und winterspezifischen<br />

Angeboten sowohl für Urlauber, als auch für Ausflügler / Einheimische in<br />

den einzelnen Sub-Reisegebieten<br />

C) Realisierung unterstützender Einzelvorhaben<br />

P 1: Erarbeitung eines Investitionsleitfadens für touristische Projekte,<br />

insbesondere zur Ansiedlung von Großprojekten<br />

mit den Schwerpunkten:<br />

� Entwicklung einer Checkliste für Gebietskörperschaften zur kurzfristigen<br />

Prüfung von Standorten<br />

� Strukturierung und Erstellung eines Handlungsleitfadens für die<br />

Unterstützung eines Investors und seine Bindung an die Region<br />

� Lokalisierung von geeigneten Themen und Standorten<br />

P 2: Konzipierung eines innovativen Besucherlenkungssystems<br />

mit den Schwerpunkten:<br />

� Konzipierung von innovativen Besucherlenkungssystemen über<br />

Angebotsgestaltung und Platzierung von Informationen<br />

� Erarbeitung eines einprägsamen multifunktionalen Informations- und<br />

Leitsystems<br />

� Beratung und Unterstützung der Akteure bei der Einführung des<br />

Systems sowie für eine entsprechende Angebotsgestaltung<br />

trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />

Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH


Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 102 -<br />

5. Realisierungsablauf/<br />

Zeitplan<br />

P 3: Aufwertung und Ausbau wassersporttouristischer Angebote<br />

mit den Schwerpunkten:<br />

� Erhöhung der Attraktivität wassertouristischer Angebote, insbesondere<br />

unter dem Blickwinkel der Vernetzung von Angeboten, der Verbindung<br />

attraktiver Orte und damit der Erschließung der gesamten Region<br />

� Zusammenführung bestehender Initiativen im Marktsegment z.B.<br />

Initiativen entlang der Müritz-Elde-Wasserstraße, zur teilweisen Nutzung<br />

des Wallensteinkanals sowie zur Nutzung des Schweriner Sees<br />

� Verbesserung der Angebote von Beherbergung und Gastronomie<br />

entlang der Wasserwege sowie Ausbau wassertouristischer Infrastrukturen<br />

wie z.B. der Elde-Häfen in Grabow und Eldena oder entlang<br />

des Wallensteinkanals<br />

� Schaffung von Arbeitplätzen im Tourismussektor mit vor- und nachgelagerten<br />

Bereichen<br />

� kooperatives Marketing der regionalen Akteure im betreffenden<br />

Marktsegment<br />

zu A: Beginn umgehend, Realisierung ca. 3 - 6 Monate, höchste Priorität<br />

zu B: Beginn umgehend, Realisierung ca. 3 Monate (Pkt. 1) – 12 Monate<br />

(Pkt. 4), fortlaufende Implementierung, hohe Priorität<br />

zu C: Beginn ungehend (P1) sowie kurzfristig (P2, P3), Realisierung ca. 6<br />

Monate (P1) bzw. 12 – 18 Monaten (P2, P3), investive Maßnahmen<br />

in P3 ggf. länger, hohe Priorität<br />

6. Verantwortlichkeiten zu A: Gebietskörperschaften/<strong>Planungsverband</strong> in Abstimmung mit<br />

organisierten touristischen Interessenvertretern<br />

7. Kosten & Finanzierung<br />

zu B: Regionalmanagement in Abstimmung mit Gebietskörperschaften/<strong>Planungsverband</strong><br />

und Tourismusverband Mecklenburg-<br />

Schwerin<br />

zu C: projektbezogen <strong>Planungsverband</strong> (P1), Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin<br />

(P2) bzw. beteiligte Gebietskörperschaften (P3)<br />

zu A: Moderierter Prozess der Begriffsfestlegung und Markenbildung ca.<br />

50.000 Euro<br />

Entwicklung und Implementierung eines touristischen Marketing-<br />

Management-Systems sowie themenorientierte teilregionale Betrachtung<br />

100.000 Euro<br />

zu B: im Rahmen des Regionalmanagements, zzgl. ca. 50.000 Euro für<br />

personelle/fachliche Unterstützung<br />

zu C: projektbezogen ca. 20.000 Euro (P1), ca. 45.000 (P2) bzw. ca.<br />

30.000 Euro ohne investiven Anteil (P3)<br />

trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />

Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH


Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 103 -<br />

5.10 Projektpass 10<br />

1. Projektbezeichnung<br />

Initiierung einer Qualitätsoffensive „Kompetenz-, Service- und Marktorientierung<br />

der Tourismusregion <strong>Westmecklenburg</strong>“<br />

2. Zielstellung � Etablierung wettbewerbsfähiger Denk- und Handlungsweisen sowie<br />

entsprechender, dauerhaft tragfähiger Strukturen<br />

� Pilotfunktion im Land Mecklenburg-Vorpommern, die maßgebend für<br />

andere Reiseregionen sein soll und sich im abzeichnenden überregionalen<br />

Qualitäts-Tourismus-Wettbewerb behauptet!<br />

3. beteiligte Partner Gebietskörperschaften/<strong>Planungsverband</strong>, organisierte touristische Interessenvertreter<br />

(Tourismusverband, Tourismusvereine, HOGA etc.), touristische<br />

Akteure, fachkompetente Bildungsunternehmen und Experten<br />

4. durchzuführende<br />

Maßnahmen<br />

5. Realisierungsablauf/<br />

Zeitplan<br />

1. Fokussierung der primär und sekundär touristischen Dienstleister auf<br />

Serviceorientierung (in Anlehnung an das Modell „Qualitätsoffensive<br />

Schweiz“) – Service-Q-Offensive<br />

2. Etablierung geeigneter Aus- und Weiterbildungs- sowie Qualifizierungsstrukturen<br />

für die Beschäftigten im Tourismus, beginnend bei<br />

der praxisorientierten Schulausbildung über die fundierte duale Berufsausbildung<br />

bis hin zu zielgruppenspezifischen innovativen Qualifizierungsmodulen<br />

– Bildungs-Q-Offensive<br />

3. marktorientierte und –segmentspezifische gemeinschaftliche Produktentwicklung<br />

und Vermarktung – Marketing-Q-Offensive<br />

4. Entwicklung tourismusfördernder serviceorientierter Strukturen in den<br />

Verwaltungen der Gebietskörperschaften und Institutionen sowie Implementierung<br />

einer modernen Destinations-Management-Organisation<br />

– Administrations-Q-Offensive<br />

Beginn kurzfristig, Erarbeitung eines detaillierten Stufenplanes für Qualitätsoffensive<br />

(Teilbereiche 1. – 4.) ca. 6 Monate, Einführungsphase 12<br />

Monate, danach fortlaufender Umsetzungsprozess, hohe Priorität<br />

6. Verantwortlichkeiten Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin in Abstimmung mit Gebietskörperschaften/<strong>Planungsverband</strong><br />

und Regionalmanagement<br />

7. Kosten & Finanzierung<br />

Konzipierung der Qualitätsoffensive ca. 75.000 Euro, Kosten der Einführung<br />

und Umsetzung in Abhängigkeit vom erarbeiteten Fahrplan sowie<br />

von der Beteiligung der verschiedenen Akteure<br />

trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />

Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH


Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 104 -<br />

5.11 Projektpass 11<br />

1. Projektbezeichnung<br />

Ganzheitliche Entwicklungsoffensive „Gesunde Region <strong>Westmecklenburg</strong>“<br />

2. Zielstellung � Etablierung als „Gesunde Region <strong>Westmecklenburg</strong>“, in der nicht nur<br />

Gesundheitsdienstleistungen und –produkte angeboten, sondern auch<br />

in der Breite gelebt und genutzt werden sowie zum gewünschten Erfolg<br />

führen<br />

� Themenspezifische Angebote sowohl für Gäste der Region als auch<br />

für einheimische Bürger und Unternehmen (!), damit Pilotfunktion eines<br />

ganzheitlichen regionalen Gesundheitsansatzes im Land Mecklenburg-Vorpommern<br />

3. beteiligte Partner Gebietskörperschaften/<strong>Planungsverband</strong>, organisierte Interessenvertreter<br />

des Gesundheitswesens und des Tourismus, touristische Akteure sowie<br />

Akteure des Gesundheitsbereiches (einschließlich Selbsthilfegruppen),<br />

fachkompetente Bildungsunternehmen und Experten<br />

4. durchzuführende<br />

Maßnahmen<br />

5. Realisierungsablauf/<br />

Zeitplan<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

Bildung eines Kompetenznetzwerkes zwischen Einrichtungen und<br />

Akteuren des Gesundheits- und Sozialwesens, Versicherungsträgern,<br />

touristischen Dienstleistern, Land- und Forstwirtschaft<br />

Bündelung sowie Vermittlung von themenspezifischer Fachkompetenz<br />

und Serviceorientierung<br />

Konzipierung von Projekten und Angeboten (Produkte und Dienstleistungen)<br />

für (mit) einheimische(n) Bürger(n) und Unternehmen<br />

Konzipierung von zielgruppenspezifischen Angeboten (Produkte und<br />

Dienstleistungen) für (K)Urlauber und Ausflügler<br />

Beginn kurzfristig, Konzipierung der Offensive 6 – 9 Monate, danach<br />

Realisierung entsprechend des erarbeiteten Konzeptes, mittlere bis hohe<br />

Priorität<br />

6. Verantwortlichkeiten Gebietskörperschaften/<strong>Planungsverband</strong> in Abstimmung mit Interessenvertretern<br />

des Gesundheits- und Sozialwesens sowie des Tourismus<br />

7 Kosten & Finanzierung<br />

Konzipierung der Offensive sowie moderierter Prozess der Netzwerkbildung<br />

und Angebotsentwicklung 80.000 Euro<br />

trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />

Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH


Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 105 -<br />

Anhang<br />

Soziodemografie<br />

Tabelle 11: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Altersstruktur<br />

30.06. d.J. insgesamt unter 20 20 - 30 30-55 55 - 65 65 und älter<br />

Schwerin<br />

1995 63.875 3.140 12.790 42.089 5.743 113<br />

1996 61.921 3.413 11.623 40.860 5.905 120<br />

1997 57.247 3.435 10.494 37.490 5.710 118<br />

1998 55.138 3.502 9.783 36.110 5.632 111<br />

1999 54.319 3.613 9.330 35.725 5.560 91<br />

2000 53.645 3.760 9.087 35.238 5.457 103<br />

Wismar<br />

1995 18.542 1.095 3.627 12.300 1.496 24<br />

1996 18.042 1.215 3.402 11.851 1.553 21<br />

1997 17.822 1.192 3.261 11.689 1.656 24<br />

1998 16.831 1.062 2.941 11.173 1.636 19<br />

1999 17.014 1.083 2.995 11.338 1.581 17<br />

2000 17.359 1.090 3.148 11.624 1.480 17<br />

LK LWL<br />

1995 39.200 2.241 8.097 25.839 2.962 61<br />

1996 39.391 2.429 7.690 25.835 3.363 74<br />

1997 39.450 2.605 7.371 25.872 3.545 57<br />

1998 38.780 2.508 7.068 25.688 3.463 53<br />

1999 38.855 2.469 6.859 26.052 3.424 51<br />

2000 37.862 2.336 6.410 25.840 3.216 60<br />

LK NWM<br />

1995 29.887 1.644 6.051 19.765 2.398 29<br />

1996 29.818 1.795 5.672 19.522 2.795 34<br />

1997 29.209 1.866 5.359 19.118 2.827 39<br />

1998 29.208 1.903 5.228 19.234 2.807 36<br />

1999 29.771 1.866 5.274 19.832 2.757 42<br />

2000 28.994 1.740 5.018 19.595 2.589 52<br />

LK Parchim<br />

1995 30.410 1.496 6.150 20.542 2.184 38<br />

1996 30.148 1.761 5.728 20.189 2.434 36<br />

1997 30.481 1.757 5.661 20.351 2.674 38<br />

1998 29.614 1.723 5.328 19.935 2.597 31<br />

1999 29.966 1.723 5.268 20.334 2.611 30<br />

2000 28.905 1.548 4.882 20.039 2.397 39<br />

Land MV<br />

1995 645.735 35.408 127.333 429.680 52.453 861<br />

1996 636.780 38.968 118.244 421.409 57.273 886<br />

1997 615.547 39.573 110.774 406.273 58.086 841<br />

1998 606.228 38.563 105.991 403.146 57.748 780<br />

1999 601.436 38.750 104.011 401.539 56.414 722<br />

2000 590.661 36.258 100.522 398.331 54.735 815<br />

Quelle: StaLa MV 1996 bis 2002<br />

trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />

Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH


Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 106 -<br />

Tabelle 12: Arbeitslosigkeit nach Altersstruktur<br />

Arbeitslose am 30.06.<br />

Schwerin<br />

Wismar<br />

Lk LWL<br />

Insgesamt<br />

unter 25<br />

Jahre Anteil<br />

25 - unter 55<br />

Jahre Anteil<br />

55 Jahre und<br />

älter Anteil<br />

1996 7634 916 12,0% 5249 68,8% 1469 19,2%<br />

1997 8835 1014 11,5% 6157 69,7% 1664 18,8%<br />

1998 9193 1139 12,4% 6183 67,3% 1871 20,4%<br />

1999 8673 928 10,7% 5867 67,6% 1878 21,7%<br />

2000 8445 1144 13,5% 5778 68,4% 1523 18,0%<br />

31.12.2001 7635 985 12,9% 5617 73,6% 1033 13,5%<br />

1996 4068 391 9,6% 2835 69,7% 842 20,7%<br />

1997 4574 512 11,2% 3109 68,0% 953 20,8%<br />

1998 5194 613 11,8% 3515 67,7% 1066 20,5%<br />

1999 4856 460 9,5% 3250 66,9% 1146 23,6%<br />

2000 4702 556 11,8% 3136 66,7% 1010 21,5%<br />

31.12.2001 4130 414 10,0% 3112 75,4% 604 14,6%<br />

1996 7147 759 10,6% 5058 70,8% 1330 18,6%<br />

1997 8884 952 10,7% 6333 71,3% 1599 18,0%<br />

1998 9304 1074 11,5% 6491 69,8% 1739 18,7%<br />

1999 8468 814 9,6% 5958 70,4% 1696 20,0%<br />

2000 8649 1028 11,9% 6247 72,2% 1374 15,9%<br />

31.12.2001 7935 823 10,4% 6252 78,8% 860 10,8%<br />

LK NWM<br />

1996 7198 798 11,1% 5229 72,6% 1171 16,3%<br />

1997 8498 987 11,6% 6099 71,8% 1412 16,6%<br />

1998 9134 1012 11,1% 6509 71,3% 1613 17,7%<br />

1999 8459 792 9,4% 6014 71,1% 1653 19,5%<br />

2000 8542 1013 11,9% 6099 71,4% 1430 16,7%<br />

31.12.2001 9026 858 9,5% 7152 79,2% 1016 11,3%<br />

LK Parchim<br />

1996 7901 789 10,0% 5811 73,5% 1301 16,5%<br />

1997 8550 914 10,7% 6224 72,8% 1412 16,5%<br />

1998 9459 965 10,2% 6892 72,9% 1602 16,9%<br />

1999 8678 837 9,6% 6274 72,3% 1567 18,1%<br />

2000 9149 1071 11,7% 6658 72,8% 1420 15,5%<br />

31.12.2001 9291 910 9,8% 7424 79,9% 957 10,3%<br />

Land MV<br />

1996 140480 15060 10,7% 101113 72,0% 24307 17,3%<br />

1997 159887 16886 10,6% 114968 71,9% 28033 17,5%<br />

1998 160953 17640 11,0% 114403 71,1% 28910 18,0%<br />

1999 153596 14402 9,4% 108997 71,0% 30197 19,7%<br />

2000 154059 17968 11,7% 110661 71,8% 25430 16,5%<br />

31.12.2001 167415 17869 10,7% 129946 77,6% 19600 11,7%<br />

Quelle: StaLa MV 1997 bis 2002<br />

trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />

Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH


Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 107 -<br />

Anhang Wirtschaft<br />

Tabelle 13: Entwicklung der Gewerbean- und –abmeldungen<br />

Anmeldungen<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

SN 1269 1061 1103 1367 1061 1017 920 877 965<br />

HWI 469 378 397 401 394 429 346 291 406<br />

LK LWL 1457 1093 1078 1135 1073 978 921 915 1056<br />

LK NWM 1014 1016 935 1076 1054 981 863 858 1033<br />

LK PCH 1014 888 836 981 957 880 791 780 961<br />

MV 17485 15561 16174 16736 16027 14813 14072 13914 16236<br />

Abmeldungen<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

SN 851 825 1005 1090 1112 1122 1113 1000 902<br />

HWI 405 389 386 343 369 342 378 298 352<br />

LK LWL 900 840 888 930 951 936 961 922 822<br />

LK NWM 715 711 774 775 881 1022 830 855 809<br />

LK PCH 715 787 710 773 847 1023 850 859 849<br />

MV 12436 12092 13053 13440 14081 15220 14677 14847 14232<br />

Differenzen<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

SN 418 236 98 277 -51 -105 -193 -123 63<br />

HWI 64 -11 11 58 25 87 -32 -7 54<br />

LK LWL 557 253 190 205 122 42 -40 -7 234<br />

LK NWM 299 305 161 301 173 -41 33 3 224<br />

LK PCH 299 101 126 208 110 -143 -59 -79 112<br />

MV 5049 3469 3121 3296 1946 -407 -600 -933 2004<br />

Quelle: StLa MV 2001 S. 394<br />

trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />

Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH


Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 108 -<br />

Anhang Tourismus<br />

Tabelle 14: Entwicklung der Gästebetten<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Schwerin 1.843 2.111 2.349 2.556 2.660 2.673 2.695 2.752<br />

Wismar 1.099 1.235 1.293 1.561 1.692 1.267 1.249 1.232<br />

LK LWL 1.700 1.660 1.759 1.921 1.808 1.856 2.117 2.063<br />

LK NWM 6.768 7.902 8.314 10.096 10.849 11.810 11.249 10.960<br />

LK Parchim 4.544 4.901 5.188 5.656 5.846 5.920 6.120 5.891<br />

Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />

15.954 17.809 18.903 21.790 22.855 23.526 23.430 22.898<br />

MV Gesamt 106.571 114.086 130.098 146.131 159.061 164.052 169.499 170.645<br />

(Quelle: StaLa MV, Jahrbücher 1996 bis 2004)<br />

Tabelle 15: Durchschnittliche Auslastung der angebotenen Betten in %<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Schwerin 32,5 29,3 28,9 29,6 29,5 31,6 34,2 38,4<br />

Wismar 30,5 32,4 31,4 39,4 42,5 39,9 43,3 46,1<br />

LK LWL 23,6 20,2 18,9 20,9 22,5 23,2 20,7 22,3<br />

LK NWM 36,6 31,9 34,2 32,3 34,3 34,9 36,2 36,1<br />

LK Parchim 30,9 28,1 28,5 31 32,7 32,8 32,7 37,1<br />

Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />

30,8 28,4 28,4 30,6 32,3 32,5<br />

MV Gesamt 38,2 34,1 33,2 33,9 36,1 37,2 38,5 40,9<br />

(Quelle: StaLa MV, Jahrbücher 1996 bis 2004)<br />

Tabelle 16: Entwicklung der Gästeankünfte<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Schwerin 106.677 122.156 135.288 152.391 152.797 165.294 167.837 192.422<br />

Wismar 55.532 63.467 66.218 75.766 84.012 64.472 71.212 75.885<br />

LK LWL 64.624 57.398 59.660 64.409 69.520 70.798 68.992 69.962<br />

LK NWM 134.261 155.336 172.379 185.551 211.746 229.858 251.881 261.678<br />

LK Parchim 139.032 138.535 142.088 151.349 166.624 165.490 168.259 183.034<br />

Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />

500.126 536.892 575.633 629.466 684.699 695.912 728.181 782.981<br />

MV Gesamt 2.849.651 3.078.170 3.316.299 3.764.486 4.257.963 4.534.825 4.750.788 5.145.948<br />

(Quelle: StaLa MV, Jahrbücher 1996 bis 2004)<br />

trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />

Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH


Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 109 -<br />

Tabelle 17: Entwicklung der Gästeübernachtungen<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Schwerin 188.976 217.699 240.746 266.451 276.068 295.378 315.908 357.715<br />

Wismar 109.994 136.680 143.294 210.840 251.505 178.825 192.398 203.524<br />

LK LWL 129.433 120.126 114.215 125.345 135.239 146.346 142.832 142.874<br />

LK NWM 673.958 789.956 959.841 1.012.375 1.184.152 1.255.648 1.297.653 1.287.787<br />

LK Parchim 437.428 443.340 471.478 572.147 623.374 634.987 647.263 689.466<br />

Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />

1.539.789 1.707.801 1.929.574 2.187.158 2.470.338 2.511.184 2.596.054 2.681.366<br />

MV Gesamt 10.808.915 11.579.000 13.279.576 15.615.850 18.250.052 19.759.712 21.005.622 22.140.077<br />

(Quelle: StaLa MV, Jahrbücher 1996 bis 2004)<br />

Tabelle 18: Übernachtungen pro Gastankunft<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Schwerin 1,8 1,8 1,8 1,7 1,8 1,8 1,9 1,9<br />

Wismar 2,0 2,2 2,2 2,8 3,0 2,8 2,7 2,7<br />

LK LWL 2,0 2,1 1,9 1,9 1,9 2,1 2,1 2,0<br />

LK NWM 5,0 5,1 5,6 5,5 5,6 5,5 5,2 4,9<br />

LK Parchim 3,1 3,2 3,3 3,8 3,7 3,8 3,8 3,8<br />

Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />

3,1 3,2 3,4 3,5 3,6 3,6 3,6 3,4<br />

MV Gesamt 3,8 3,8 4,0 4,1 4,3 4,4 4,4 4,3<br />

(Quelle: eigene Berechnungen nach Angaben des StaLa MV)<br />

Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, Ernährungswirtschaft<br />

Tabelle 19: Übersicht zur landwirtschaftlich genutzten Fläche<br />

landwirtschaftlich<br />

genutzte Fläche 4)<br />

Deutschland 1) Mecklenburg-<br />

Vorpommern 2)<br />

LK Nordwestmecklenburg<br />

3)<br />

LK<br />

Ludwigslust 3)<br />

LK<br />

Parchim 3)<br />

2002 2002 2001 2001 2001<br />

1.000 ha bzw. %<br />

16.974 47 1.356 59 140,8 67 138,9 55 129,9 58<br />

davon Ackerland 11.791 70 1.075 79 124,3 88 102,2 74 103,7 80<br />

davon Grünland 5.183 30 277 21 16,3 12 35,3 25 26,1 20<br />

Quelle:<br />

1)<br />

Statistisches Bundesamt Deutschland 2002<br />

2)<br />

StaLA MV 2003<br />

3)<br />

StaLA MV Gemeindedaten CD 2003<br />

4)<br />

absolut und im Verhältnis zur Gesamtbodenfläche<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 110 -<br />

Tabelle 20: Ökologischer Landbau<br />

Anzahl<br />

Unternehmen<br />

Deutschland 1) Mecklenburg-<br />

Vorpommern 1)<br />

LK Nordwestmecklenburg<br />

2)<br />

LK Ludwigslust<br />

2)<br />

LK<br />

Parchim 2)<br />

2002 2002 2001 2001 2001<br />

ha bzw. % an gesamt landw. Unternehmen und Fläche<br />

15.626 4,0 605 12,0 26 5,1 69 9,6 38 8,2<br />

bewirtschaftete<br />

Fläche<br />

696.978 4,1 103.803 7,6 4.108 2,9 9.930 7,1 3.657 2,8<br />

Quelle:<br />

1)<br />

ZMP Zentrale Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse<br />

der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft 2002<br />

2)<br />

StaLA MV 2003<br />

Tabelle 21: Tierbestände und Tierbesatz<br />

Deutschland 1) Mecklenburg-<br />

Vorpommern 2)<br />

LK Nordwestmecklenburg<br />

2)<br />

LK<br />

Ludwigslust 2)<br />

LK<br />

Parchim 2)<br />

Nov. 2001 2001 2001 2001 2001<br />

1.000 Stck. bzw. Stck. je 100 ha LF<br />

Rinder 14.120 82 591,9 44 46,2 33 80,5 58 62,0 48<br />

davon Milchkühe 4.450 26 190,1 14 21,4 15 27,2 20 20,5 16<br />

Schweine 25.810 150 632,6 38 134,1 95 75,4 54 73,2 56<br />

Schafe 2.670 3) 16 112,0 8 9,3 7 16,8 12 9,4 7<br />

gesamt GV/100ha<br />

1)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland 2002<br />

2)<br />

StaLA M-V 2003<br />

3)<br />

ZMP Zentrale Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse<br />

der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft 2001<br />

Tabelle 22: Landwirtschaftliche Betriebe<br />

Landwirtschaftliche<br />

Betriebe<br />

Deutschland 1) Mecklenburg-<br />

Vorpommern 1)<br />

LK Nordwestmecklenburg<br />

2)<br />

LK Ludwigslust<br />

2)<br />

LK<br />

Parchim 2)<br />

2001 2001 2001 2001 2001<br />

Anzahl/ha<br />

448.936 5.226 512 716 465<br />

Fläche je Betrieb 38,1 260 275 194 279<br />

Quelle:<br />

1)<br />

ZMP Zentrale Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse<br />

der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft 2001<br />

2)<br />

StaLA MV 2003<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 111 -<br />

Tabelle 23: Forstwirtschaft<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

LK Nordwestmecklenburg<br />

LK<br />

Ludwigslust<br />

ha / in % von Gesamtfläche<br />

LK<br />

Parchim<br />

Waldfläche 495.143 21,4 26.502 12,8 74.314 29,5 54.646 24,5<br />

Quelle: StaLA MV 2003<br />

Tabelle 24: Unternehmen der Ernährungswirtschaft mit Bezug zum Achsenraum<br />

Unternehmen Standort Produkte/ Leistungen<br />

Franziska Stolle GmbH & Co. Brenz KG 19306 Brenz Schlachten von Geflügel<br />

LFW Ludwigsluster Fleisch und Wurstspezialitäten 19288 Ludwigslust Fleischverarbeitung<br />

Mecklenburger Kartoffelveredlung GmbH 19230 Hagenow Verarbeitung von Kartoffeln<br />

Fruchtquell Getränkeindustrie GmbH & Co. KG 19243 Dodow Herstellung von Frucht- und Gemüsesäften<br />

Hansa-Milch Mecklenburg-Holstein eG 23936 Upahl Milchverarbeitung<br />

Dr. Oetker Tiefkühlprodukte GmbH Wittenburg 19243 Wittenburg z.B. Tiefkühlpizzen<br />

Mecklenburgische Brauerei Lübz GmbH 19386 Lübz Herstellung von Bier<br />

Carl Kühne KG (GmbH & Co.)<br />

Niederlassung Hagenow<br />

19230 Hagenow Obst- und Gemüseverarbeitung<br />

Konservenfabrik Zachow GmbH & Co. KG 19376 Tessenow Herstellung von Obst- und Gemüsekonserven<br />

Block Menü GmbH Zweigniederlassung Zarrentin 19246 Zarrentin Sonstiges Ernährungsgewerbe<br />

Mecklenburger Landbäckereien GmbH 19057 Schwerin Herstellung von Backwaren<br />

Grabower Süsswaren GmbH 19300 Grabow Herstellung von Süßwaren<br />

WCO Kinderkost GmbH Conow 19294 Malliß Ernährungsgewerbe<br />

Mecklenburger Wurstspezialitäten 19386 Lübz Fleischverarbeitung<br />

Fleischzentrum Schwerin GmbH & Co. KG 19061 Schwerin Fleischverarbeitung<br />

Berschneider GmbH Fleischspezialitäten- 19246 Valluhn Fleischverarbeitung<br />

Danone GmbH 19230 Hagenow Milchverarbeitung<br />

Fine Food Feinkost Mühlenberg GmbH & Co. KG 19243 Wittenburg Sonstiges Ernährungsgewerbe<br />

Schweriner Schlossbrauerei 19061 Schwerin Getränkeherstellung<br />

"Mecklenburger Landpute" Schlachterei GmbH 19374 Severin Schlachten und Fleischverarbeitung<br />

"Schlachtbetrieb Möllin" Inhaber: Frank Speck 19205 Gadebusch Schlachten und Fleischverarbeitung<br />

Mecklenburger FleischwarenGmbH 23970 Wismar Fleischverarbeitung<br />

ANKER GmbH<br />

Fisch- und Feinkostfabrik<br />

MARLIN SEAFOOD GmbH & Co. KG<br />

23942 Dassow Fischverarbeitung<br />

19246 Valluhn Fischverarbeitung<br />

WISMAR Fisch-Feinkost GmbH 23966 Wismar Fischverarbeitung<br />

Kartoffel-Gemüse-Service Plate GmbH 19086 Plate Verarbeitung von Obst und Gemüse<br />

Goldschmidt Frischkäseproduktion & Vertrieb 19288 Kummer Käserei<br />

Mecklenburger Elde-Mühle GmbH<br />

Quelle: IHK zu Schwerin, 2002<br />

19370 Parchim Mahlmühlen<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 112 -<br />

Kurzfassung<br />

„Nutzung nachwachsender Rohstoffe in der Industrie und zur Produktion funktionaler<br />

Lebensmittel in <strong>Westmecklenburg</strong>"<br />

Baltic Sea Agro-industrial Technology Network (BASAN)<br />

Finn Rexen / Finn Holm<br />

<strong>Westmecklenburg</strong> ist eine landwirtschaftlich orientierte Region mit großen landwirtschaftlichen<br />

Betrieben und gut ausgebildeten Landwirten sowie mit einem relativ hohen Bestand an<br />

Unternehmen der Ernährungswirtschaft an den BAB 20 und 24. WM ist auch ein großer<br />

Produzent von Ölsaaten aber auch von Getreide, Kartoffeln und Zuckerrüben. Die Produkte<br />

der Landwirtschaft sind hauptsächlich Rohmaterialien für die Industrie; die Anzahl der Agro-<br />

Industriebetriebe in der Region ist jedoch gering, Marktführer der ersten Verarbeitungsstufe<br />

fehlen. Im Ergebnis dessen wird der größte Teil der landwirtschaftlichen Produkte ohne<br />

weitere Verarbeitung aus der Region heraus exportiert, was impliziert, dass der Mehrwert<br />

anderswo generiert wird. Mehr noch, Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in der Region<br />

sind speziell in den Bereichen Lebensmittel und Gesundheit aber mit Ausnahme der direkten<br />

landwirtschaftlichen Forschung (Malchow auf Poel) gering. Nur eine begrenzte Zahl von<br />

„wissensbasierten“ oder „high tech“ – Unternehmen mit Bezug zur Landwirtschaft und zur<br />

Verarbeitung der Produkte konnten in der Region identifiziert werden.<br />

Dennoch hat <strong>Westmecklenburg</strong> die Chance eine dynamische Region mit dem Fokus auf<br />

gesunde Lebensmittel und umweltfreundlich produzierte Nicht-Lebensmittel aus landwirtschaftlichen<br />

Rohmaterialien zu werden. Die Empfehlungen dieses Berichtes müssen unter<br />

dieser Perspektive gesehen werden. Der Bericht ist fokussiert auf die Nutzung von Nicht-<br />

Lebensmitteln aus der Land- und Forstwirtschaft und Möglichkeiten der Nutzung funktionaler<br />

und anderer gesunder Produkte.<br />

Basierend auf der gegenwärtigen Situation werden die Ergebnisse dieser Studie, den Zielen<br />

WM sowie der Markt- und technischen Möglichkeiten durch die Autoren dieses Berichts zu<br />

operationalen Maßnahmen für einen Zeitraum von 3 Jahren zusammen gefasst:<br />

• Verstärkung einer auf Innovationen und Unternehmen gerichteten Politik, einschließlich<br />

der Bildung von zwei neuen Strukturen:<br />

o <strong>Westmecklenburg</strong> Innovation Zentrum,<br />

o Technologieobservatorium.<br />

• Einrichtung von Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben in einigen, wenigen Bereichen<br />

(Cluster) basierend auf der jetzigen Produktstruktur der regionalen Landwirtschaft<br />

• Schaffung einer starken interregionalen und internationalen Partnerschaft mit Forschungs-<br />

und Entwicklungseinrichtungen sowie Unternehmen<br />

• Entwicklung einer Strategie zur Ansiedlung von Forschungs- und Entwicklungskapazitäten<br />

in der Region für Gesundheits- und Ernährungswissenschaft (Zeithorizont 3<br />

bis 6 Jahre)<br />

Wir empfehlen der Region vier Cluster zu den folgenden Themen zu bilden und zu unterstützen:<br />

1. Industrieprodukte aus Holzfasern, z.B. in Verbindung mit der “Holzstadt Wismar”<br />

2. Bioenergie mit der Hochschule Wismar<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 113 -<br />

3. Spezielle Lebensmittel und Funktionale Lebensmittel aus Ölfrüchten und Getreide,<br />

Foodtechnologie und Life Science Zentrum Parchim<br />

4. Heilpflanzen, ggf. mit Zuchtstation.<br />

Gegenwärtig existieren in den Schwerpunkten Foodtechnologie, Heilpflanzen, Ernährung<br />

und Gesundheit keine Forschungseinrichtungen oder wissenschaftliche Expertise in der<br />

Region.<br />

Verstärkung einer auf Innovationen und Unternehmen gerichteten Politik<br />

Am Ende steht das Ziel, nachhaltige, neue, wissensbasierte Unternehmen in den oben<br />

genannten Bereichen in der Region zu etablieren. Dies wird nur möglich sein, wenn das<br />

Wirtschaftsklima so positiv beeinflusst wird, dass die Unternehmen nicht nur einfach Produkte<br />

oder Leistungen liefern müssen, dessen einziges Kriterium ein niedriger Preis als derjenige<br />

der Konkurrenten ist. Sie werden auch Zusatznutzen in Form von Neuheit, Einmaligkeit,<br />

Gesundheit und Flexibilität in Bezug auf Produkteigenschaften und –spezifikationen liefern<br />

müssen. Innovation, das heißt, die Fähigkeit neues Wissen für die Verbesserung der Effizienz<br />

und die Entwicklung neuer Produkte und Leistungen kreativ einzusetzen, wird der<br />

Schlüssel sein.<br />

Innovative Prozesse sind immer multidimensional. Sie beinhalten viele verschiedene Akteure<br />

und benötigen oft lange Zeitperioden um zu greifen. Erfolgreiche Innovationen basieren oft<br />

auf einem Transfer von Technologien, z.B. aus der Universität oder einem Forschungszentrum<br />

in ein Unternehmen, aber es ist selten ein isolierter, autarker Prozess. Die erfolgreiche<br />

Nutzung der Stärken eines Transfers hängt fast immer von Interaktionen der Akteure vor,<br />

während und nach dem Transfer selbst ab und wird stark beeinflusst durch das lokale „Innovationsklima“.<br />

Innovation erfordert daher die Entwicklung effizienter, ineinander verbundener<br />

Systeme über eine gewisse Zeit. Der freie Fluss von Informationen über Grenzen von Unternehmen,<br />

Forschern, Erfindern, Unternehmern, Investoren jeglicher Art, Beratern, Patentanwälten<br />

und lokalen Stellen ist für den Prozess bedeutsam. Auch die technische Komponente<br />

hat Bedeutung, aber vor allem hängt Innovation von den individuell untereinander und miteinander<br />

agierenden Akteuren ab.<br />

Wegen der Komplexität von Innovation, die Schaffung einer Innovationspolitik, die sich an<br />

den lokalen Bedingungen orientiert, ist sehr wichtig für die Einbeziehung aller Stakeholder<br />

(Akteure) und Innovationswege und die Sicherung einer kohärenten Gesamtpolitik.<br />

Der Schlüssel für Innovationen und Unternehmertum ist die Stärkung der lokalen Politik für<br />

neue und existierende Unternehmen in dem ihnen neue Angebote zur Förderung der Geschäftsentwicklung<br />

angeboten werden und die Region für internationale Unternehmen interessant<br />

gemacht wird. Wir empfehlen zwei Institutionen: das <strong>Westmecklenburg</strong> Innovation<br />

Zentrum (WIZ) und das Technologie – Observatorium zu schaffen.<br />

Das WIZ könnte ähnlich aufgebaut sein wie das neue und sehr erfolgreiche Programm<br />

„Dänische Innovation Umwelt“ (Danish “Innovation Environments”), eingerichtet an sieben<br />

Orten im Jahre 1998. Dies sind kleine, unabhängige öffentliche Unternehmen, die mit dem<br />

Ziel gegründet wurden, wissensbasierte Unternehmen/r aufzufinden und diese zu unterstützen<br />

mit Geschäftswissen/-erfahrungen, Startkapital, Verbindungen zu Business Angels,<br />

öffentlichen Finanzierungsquellen und Verbindungen zu Venture Kapitalfonds. Das Startkapital<br />

(im Durchschnitt 100.000 €) für jeden der ausgewählten Unternehmen/r kommt von lokalen<br />

oder staatlichen Stellen.<br />

Wenn ein Unternehmen/r ausgewählt wurde, gründet das WIZ mit dem Unternehmer ein<br />

Unternehmen und das Startkapital wird als Kredit der Firma zur Verfügung gestellt. Nach drei<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 114 -<br />

Jahren zieht sich das WIZ aus dem Unternehmen zurück und verkauft seinen Anteil, z.B.<br />

25%.<br />

Ausgehend von den Dänischen Erfahrungen sollte es möglich sein, in den nächsten drei<br />

Jahren etwa 50 wissensbasierte Unternehmen in WM zu etablieren. Die Überlebensrate der<br />

Unternehmen beträgt 10 – 30 % abhängig vom Risikograd und den Erfolgsmöglichkeiten.<br />

Weiterhin wird vorgeschlagen, ein Technologie - Observatorium einzurichten, dass alle<br />

vier Entwicklungscluster betreut und z.B. beim <strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong> in Schwerin<br />

eingerichtet werden könnte.<br />

Die Hauptaufgaben des Observatoriums sind die Marktbeobachtung, die Einführung neuer<br />

Technologien und Marktmöglichkeiten, um erfolgsversprechende Technologien in den ausgewählten<br />

Hauptgebieten in <strong>Westmecklenburg</strong> einzuführen und zu sichern, dass die lokalen<br />

Akteure (immer) aktuell über die neuesten internationalen Technologie- und Marktentwicklungen<br />

informiert sind.<br />

Das Observatorium soll nicht nur kommerziell interessante Projekte und Möglichkeiten<br />

identifizieren, sondern es soll auch in die Entwicklung und Förderung von Projekten mit<br />

lokalen Unternehmen und Investoren involviert sein und Kontakte anbahnen und herstellen<br />

zwischen lokalen, regionalen und internationalen Entwicklern und Investoren.<br />

Eine dritte Aktivität sind Tätigkeiten um ausländische Investoren und Unternehmen für die<br />

Region zu interessieren. Derartige Strategien sind aus vielen anderen Ländern bekannt, z.B.<br />

Dänemark und Schweden. Den potenziellen Investoren müssen glaubhaft die wichtigsten<br />

komparativen Vorteile der Region WM gegenüber Wettbewerbern vermittelt werden. Daher<br />

sollte eine interne Marketingstrategie entwickelt werden. Dieses sollte „individuelle Unternehmerpakete“<br />

oder „Standortpakete“ enthalten, die auf günstige Immobilienverfügbarkeit,<br />

Schulung von Arbeitnehmern (Weiterbildung), Steueranreize, geringe Zinssätze für Kredite<br />

usw. hinweisen.<br />

Öffentliche Fördermittel sind nicht immer das wichtigste Element für Standortentscheidungen<br />

bei Neuinvestitionen. Faktoren wie das Geschäftsklima, Verkehrs- und sonstige Infrastruktur,<br />

Service, Arbeitskosten, Nähe zu Lieferanten und Kunden, Zugang zu Forschung und Einrichtungen<br />

höherer Bildung, Lebensqualität usw. spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Es erscheint<br />

daher angezeigt, diese Informationen zielgerichtet im „individuellen Unternehmerpaket“<br />

darzustellen.<br />

Ein “Unternehmerpaket” sollte daher enthalten:<br />

Generelle praktische Informationen zu Themen wie:<br />

� Arbeitskosten<br />

� Zugang zu ausgebildeten und ungelernte Arbeitskräften<br />

� Kapitalkosten und Zugangsmöglichkeiten zu Venture Kapital<br />

� Zugang zu öffentlicher Förderung<br />

� Lebenshaltungskosten (Wohnen, Lebensmittel, medizinische Leistungen usw.)<br />

Kundenorientierte Anreize beinhalten:<br />

� Kredite, Vergünstigungen und Förderungen für die Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

� Steueranreize und Vorsteuerregelungen für start-up Unternehmen<br />

� Zugang zu kundenbezogener Weiterbildung der Arbeitskräfte.<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 115 -<br />

Errichtung von Entwicklungs- und Demonstrationsclustern<br />

Es wird vorgeschlagen vier Zentren / Cluster für die Produktwertschöpfung zu einzurichten:<br />

1. Industrieprodukte aus (Holz-) Fasern: “Holzstadt Wismar”, Hochschule Wismar<br />

2. Bioenergie: Hochschule Wismar<br />

3. Spezielle Lebensmittel und Funktionale Lebensmittel aus Ölfrüchten und Getreide,<br />

Foodtechnologie und Life Science Zentrum Parchim<br />

4. Heilpflanzen, ggf. mit Zuchtstation.<br />

Nicht-Lebensmittel Cluster (Wertschöpfungszentrum)<br />

Die Zentren werden zusammen mit den Technologie – Observatorium die international<br />

wissenschaftliche Entwicklung in den Gebieten Biobrennstoffe und Fasertechnologien beobachten<br />

und kontinuierlich für neue Geschäftsmöglichkeiten eruieren. Die Zentren richten<br />

sich auf Allianzen mit nationalen und internationalen Institutionen begrenzt auf die Schwerpunktgebiete<br />

der Region WM aus.<br />

Das Zentrum soll die Chemie von Naturalprodukten, Biochemie und Biowissenschaften mit<br />

biotechnologischen Verfahren durch die Entwicklung von Wertschöpfungsketten und Prozessentwicklung<br />

kombinieren.<br />

Die Hochschule Wismar verfügt über Forschungs- und Pilotanlagen auf der Insel Poel, wo<br />

Faser- und Bioethanol – Forschung seit einigen Jahren betrieben wird. Es erscheint daher<br />

nur folgerichtig, das “Zentrum zur Wertschöpfungskettenoptimierung” hier anzusiedeln und in<br />

den kommenden vier Jahren ein strategische Forschungs- und Entwicklungsprogramm in<br />

enger Kooperation mit nationalen und internationalen Gruppen zu konzipieren.<br />

Das derzeitige Projekt zur Gewinnung von Bioethanol auf Poel sollte mit Bezug auf die<br />

neuesten Technologien in enzymatischer Hydrolyse von Lignozellulosen erweitert werden.<br />

Die Forschung an Holz-Plaste-Verbundstoffen (HPV) sollte ebenfalls weiter verfolgt werden.<br />

Der Schwerpunkt liegt vor allem in Ingenieurleistungen die sich auf HPV mit großer struktureller<br />

Leistung und effizientem Design beziehen sollten. Beispiele sind die Kombination von<br />

Hochleistungsthermoplasten (z.B. Nylon) und Zellulosefasern, die Kombination von Glas-<br />

oder Kohlefasern mit Holzfasern, und letztlich auch Flachs- und Hanffasern. Die erforderlichen<br />

Arbeite sollten in Kooperation mit dem Holzcluster in Wismar erfolgen.<br />

Cluster für funktionelle Lebensmittel<br />

Die Hauptfrüchte in WM sind Ölsaaten und Getreide, die zu einem großen Anteil zur Verarbeitung<br />

aus der Region heraus exportiert werden. Dies führt natürlich zu einem Verlust an<br />

Einkommen und möglichen Arbeitsplätzen in der Region. Es scheint jedoch möglich, neue<br />

Verarbeitungskapazitäten für Getreide(stärke), Getreidemühlen oder Ölmühlen zu errichten.<br />

Wichtiger ist aber, dass eine höhere Wertschöpfung aus den dort erzeugten Rohstoffen aus<br />

Ölsaaten und Getreide bei der weiteren Verarbeitung möglich wäre.<br />

Eine Grundvoraussetzung für eine solche Produktion ist aber, dass der Knowhow – Transfer<br />

und a Kapazitäten zur regionalen Anpassung und zur Nutzung dieses Knowhows bestehen.<br />

Daher werden lokale Forschungsmöglichkeiten und Pilotanlagen benötigt.<br />

Daher wird vorgeschlagen, Forschungs- und Demonstrationsmöglichkeiten in Verbindung<br />

zum Food – Zentrum in Parchim zu schaffen. Die Forschungskapazitäten sollen sich auf die<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 116 -<br />

Entwicklung von Inhalts- und Zuschlagstoffen für funktionale Lebensmittel aus Getreide und<br />

Ölsaaten sowie auf funktionelle Lebensmittel, die einen Beitrag zur Produktion gesunder<br />

Lebensmittel leisten konzentrieren. Das Forschungszentrum braucht ein e enge Kooperation<br />

zu führenden Universitäten mit Fakultäten in den Bereichen Lebensmittelwissenschaften und<br />

medizinische Forschung, wie z.B. Technische Universität Berlin, Universität Hamburg, Forschungsgruppen<br />

an der TU München, und der Bundesforschungsanstalt für Ernährung in<br />

Karlsruhe.<br />

Die Expertise des Zentrums muss sich ausweisen in den Bereichen Foodtechnologie (Getreide<br />

und Ölsaaten), Naturstoffchemie, Ernährungs- und Gesundheitswissenschaften aber<br />

auch in der Zucht und Molekularbiologie, damit mehrheitlich im Bereich der angewandten<br />

Forschung und in der Prozess- und Produktentwicklung.<br />

Viele Getreide und Ölsaaten enthalten eine Vielzahl von interessanten Inhaltsstoffen. Es wird<br />

vorgeschlagen, den Schwerpunkt primär auf Kulturen, die bereits jetzt in WM angebaut<br />

werden, zu legen, wie Weizen, Hafer, Gerste aber auch Flachssaat und Hanf. Viel Wissen<br />

existiert bereits über die gesunden Inhaltsstoffe. Weniger Wissen existiert über Technologien,<br />

nur einige sind bereits marktreif, während die Mehrzahl der Technologien noch in der<br />

Entwicklung steckt. Unter Bezugnahme auf den vorangegangenen Abschnitt seien erwähnt<br />

Aleuron - Protein mit beinem hohen Gehalt an Folsäure (Vitamin), Getreideöle sund reich an<br />

Vitamin E, anderen Antioxidantien und Phytosterolen, Betainen, Probiotischen Inhaltsstoffen<br />

aus der Faserfraktion, Flach- oder Hanföle sind reich an den essentiellen Omega-3-<br />

Fettsäuren, Betaglucanen, Phytoöstrogenen und ielem mehr.<br />

Relevante Projektmöglichkeiten sind:<br />

1. Entwicklung und Demonstration des Vita-Wheat-Prozesses (Weizen) für die Produktion<br />

von einigen verschiedenen werthaltigen Inhaltsstoffen aus Weizen, z.B. Aleurone<br />

Protein mit wichtigen B-Vitamin Foliaten, Probiotika (Xylo-Oligosaccharide und Resitenzstärke),<br />

Weizenöl mit hohem Phytosterol- und Tocolanteilen (z.B. Vitamin E)<br />

2. Entwicklung und Demonstration des Prozesses für die Produktion von Beta-<br />

Glucanen, werthaltigen Getreideölen und Probiotica aus Gerste und Hafer<br />

3. Entwicklung und Demonstration von Prozessen für die Produktion von Flachs- und<br />

Hanfölen, Omega-3 Öl, Phytohormonen wie Lignanen,), Fasern aus Flachs oder Hanf<br />

für diätische Nahrungsmittel<br />

4. Etablierung eines Technologietransferprojektes zur Dokumentation des Gesundheitseinflusses<br />

der o.g. Produkte und Inhaltsstoffe, z.B. in Kooperation mit dem Richardson<br />

Centre for Functional Foods and Nutraceuticals (Richardson Zentrum für Funktionelle<br />

Lebensmittel und Nahrungsergänzungsstoffe) in Manitoba, Kanada<br />

Cluster für Heilpflanzen<br />

Begründet durch die großen Marktchancen schlagen wir vor, Heilpflanzen als ein prioritäres<br />

Cluster zu behandeln. Durch den speziellen Charakter dieses Themas, wird vorgeschlagen ,<br />

im Cluster Heilpflanzen eine Zucht- und landwirtschaftliches Forschungslabor zu integrieren.<br />

Marktforschung, Auswahl und Wachstum von Kulturen ist ein erster wichtiger Schritt in<br />

Kombination mit dem zeitgleichen Aufbau von externen Kooperationen und Technologietransfer<br />

von Gesundheitseffekten der Kulturen. Es wird erwartet, dass sich daraus ein zukünftiges<br />

Gebiet angewandter Forschung entwickeln kann.<br />

Eine Strategie für die Kommerzialisierung der vier Heilpflanzen (siehe Abschnitt 2) sollte<br />

einem Dreiphasenmodell folgen:<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 117 -<br />

� Analyse des Zielmarktes<br />

� Versuchsphase – Pilotanlage<br />

� Kommerzialisierung.<br />

Die Rationale dieser Strategie besteht darin, dass die Produktentwicklung marktgeleitet sein<br />

muss und dass der effektive Marktzugang und –erschließung nur dann erfolgreich sein wird,<br />

wenn die Versuchsbedingungen bereits “halb – kommerziell” gestaltet wurden und das<br />

Pilotprojekt bereits Produkte für den Testmarkt liefert.<br />

Die Analyse des Zielmarkts soll die spezifischen Produktmengen bezogen auf jede Einzelkultur<br />

und die möglichen Nebenprodukte und ihre Spezifizierung definieren. Marktvolumen und<br />

–wert, derzeitiger Bedarf und Wachstumsprognosen müssen hierfür vorliegen. Es ist wichtig,<br />

dass bereits während der Produktentwicklung die Kontakte mit Händlern hergestellt werden<br />

und Anhaben zum Zeitpunkt der Produktreife /-lieferung definiert sind (z.B. pflanzliches<br />

Material, Extrakte oder gereinigte Produkte). Es ist nur durch diesen direkten Kontakt zum<br />

Markt möglich, die genaue Spezifizierung und das Handelsvolumen und dessen Wert abzuschätzen.<br />

In der Versuchsphase werden die kritischen agronomischen und technologischen Parameter<br />

ermittelt (Pflanzmaterial, Maschinen und Technik, Verarbeitungstechnologie usw.) und<br />

technische Lösungen für spezifische Probleme vorgeschlagen. Die Versuchsphase stellt<br />

auch Produkte für den Markttest zur Verfügung.<br />

Wenn die Endanalyse befriedigende Ergebnisse liefert, wird die Anlage für den kommerziellen<br />

Betrieb ausgerüstet.<br />

Kooperation und Integration der zu beteiligenden Institutionen ist entscheidend für die Zielbestimmung<br />

und den Markterfolg.<br />

Es ist auch wichtig, dass die Landwirte (Primärproduzenten) in dem Prozess von Beginn an<br />

einbezogen werden.<br />

Erfahrungen aus Dänemark zeigen, dass es sehr hilfreich sein kann, Mikrocluster zu etablieren,<br />

in denen Landwirte, Verarbeiter und Forschungseinrichtungen mit der erforderlichen<br />

technischen und analytischen Ausrüstung und Erfahrung ausgestattet sind. Solche Mikrocluster<br />

sind nicht nur in der Start- sondern auch in der Produktionsphase aktiv am Prozess<br />

beteiligt.<br />

Etablierung starker interregionaler und internationaler Partnerschaften<br />

Während in einigen, wenigen Bereichen der Nutzung von Nicht-Lebensmittelprodukten der<br />

Land- und Forstwirtschaft bereits Forschungs- und Entwicklungskapazitäten in <strong>Westmecklenburg</strong><br />

bestehen, sind diese Bereiche für funktionelle Lebensmittel und die Lebensmittelverarbeitung<br />

in <strong>Westmecklenburg</strong> nicht etabliert. Aus diesem Grunde ist der Aufbau externer<br />

Kooperationen und von Technologietransfer dringend erforderlich. Das Technologie – Observatorium<br />

und die Entwicklungscluster könnten hierfür eine Brücke durch ein EU – Regionenprojekt<br />

zu anderen Regionen in Europa und weltweit bilden. Unsere Empfehlung hierzu<br />

ist, ein regionales Projekt für funktionelle Lebensmittel mit anderen landwirtschaftlichen<br />

Regionen zu entwickeln, um eine starke Wirtschaftsumwelt zu schaffen, die es gestattet,<br />

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen von der Laborforschung bis zur Herstellung<br />

der Produkte und ihrer Dokumentation in klinischen Studien zu teilen. Außerhalb Europas ist<br />

Manitoba eine der interessantesten Regionen, die in mehreren Kennziffern. z.B. Bevölkerung,<br />

landwirtschaftliche Produkte, öffentliche Strategie, geringe Verarbeitungskapazitäten,<br />

trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 118 -<br />

übereinstimmt, aber in der letzten Zeit neue und sehr qualifizierte Forschungszentren aufgebaut<br />

hat.<br />

Aufbau starker Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

Der Aufbau starker Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen braucht Jahre und viele<br />

menschliche und Wirtschaftsressourcen. Die vorgeschlagenen Zentren fokussieren sich<br />

daher auf angewandte Forschung und die Nutzung von Grundlagenforschung aus anderen<br />

Regionen in Deutschland und dem Ausland. Grundlagenforschung bedarf der Planung<br />

mehrerer Jahre vor ihrer Einrichtung und der Übereinstimmung mit nationalen Plänen.<br />

Dennoch kann <strong>Westmecklenburg</strong> in der längerfristigen Politik ein Institut für Nahrungs- und<br />

Gesundheitswissenschaft (Institute of Nutritional Health Sciences (INHS)) mit den Disziplinen<br />

Lebensmittelwissenschaften, Ernährung, Medizin, Technologie, Züchtung und Biotechnologie<br />

aufbauen. Dieses Institut kann eine sehr gute Unterstützung für die Unternehmerinitiativen<br />

des WIZ und für die Einwerbung ausländischer Unternehmen und Investoren werden.<br />

Das Institut seinerseits kann die Basis für einen Wissenschaftspark oder einen “Smart Park”<br />

in der Region bilden, der Hochtechnologieunternehmen bedient. Das Institut könnte unter<br />

Hoheit des Bundes entstehen und die sechs neuen Innovationszentren des östlichen Landesteiles,<br />

z.B. das neue Forschungszentrum in Greifswald (funktionelle Genomforschung), in<br />

sich mit aufnehmen.<br />

<strong>Westmecklenburg</strong> sollte sich orientieren an der Entwicklung des neuen Richardson Centre<br />

for Functional Foods and Nutraceuticals, errichtet 2004 in Manitoba, Kanada. Dieses Zentrum<br />

konzentriert sich auf Inhaltsstoffe für funktionelle Lebensmittel aus Manitoba Ackerfrüchten,<br />

doe ähnlich in WM aus Getreide und Ölsaaten bestehen. Die Grundlage dieser Entwicklung<br />

war eine $ 25 Mio. Investition in das Zentrum, die auf der Marktprognose der Geschäftsleitung<br />

des Institutes beruht, dass 2010 der Markt für funktionelle Lebensmittel und Nahrungsergänzungsstoffe<br />

(nutraceuticals), für diese Produkte weltweit auf einen Wert von<br />

jährlich $ 300 Mrd. geschätzt wird.<br />

trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />

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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />

Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 119 -<br />

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