achsenkonzept.pdf - Regionaler Planungsverband Westmecklenburg
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Dieses Konzept wurde im Rahmen des Einsatzes der Technischen Hilfe gemäß operationellem<br />
Programm vom 24.07.2000 für die Jahre 2000-2006 aus Mitteln des “Europäischen Fonds für<br />
Regionale Entwicklung” (EFRE) in Verbindung mit Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern<br />
gefördert.
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 1 -<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 PRÄAMBEL ......................................................................................................................4<br />
2 SWOT-ANALYSE DES ACHSENRAUMES .....................................................................7<br />
2.1 Eingrenzung des Entwicklungsraums......................................................................7<br />
2.2 Analyse des Achsenraums ......................................................................................10<br />
2.2.1 Auswahl der Indikatoren ......................................................................................10<br />
2.2.2 Gesellschaft .........................................................................................................11<br />
2.2.3 Wirtschaft.............................................................................................................23<br />
2.2.4 Kultur und Freizeit................................................................................................40<br />
2.2.5 Verkehr und technische Infrastruktur...................................................................45<br />
2.3 Zusammenfassung der SWOT- Analyse.................................................................49<br />
3 LEITBILD UND ENTWICKLUNGSZIELE.......................................................................50<br />
3.1 Der Achsenraum oder die Region...........................................................................50<br />
3.2 Zukunftsorientierung Gesellschaft .........................................................................51<br />
3.3 Zukunftsorientierung Wirtschaft .............................................................................53<br />
3.4 Kultur und Freizeit ....................................................................................................56<br />
3.5 Verkehr und technische Infrastruktur.....................................................................57<br />
4 ENTWICKLUNGS- UND HANDLUNGSKONZEPT........................................................58<br />
4.1 Methodischer Ansatz................................................................................................58<br />
4.2 Handlungsfeld: Entwicklung einer Wirtschafts- und Logistikachse ...................59<br />
4.2.1 Ziele und Maßnahmen.........................................................................................59<br />
4.2.2 Projekte................................................................................................................60<br />
4.2.3 Fazit .....................................................................................................................65<br />
4.3 Handlungsfeld: Aufbau einer Technologie- und Bildungsregion ........................65<br />
4.3.1 Ziele und Maßnahmen.........................................................................................65<br />
4.3.2 Projekte................................................................................................................66<br />
4.4 Handlungsfeld: Qualifizierung zur Tourismus-, Freizeit- und Kulturregion........68<br />
4.4.1 Ziele und Maßnahmen.........................................................................................68<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 2 -<br />
4.4.2 Projekte................................................................................................................69<br />
4.4.3 Fazit .....................................................................................................................76<br />
4.5 Handlungsfeld: Anpassung von Verwaltungshandeln und Verwaltungsstrukturen<br />
..................................................................................................................76<br />
4.5.1 Ziele und Maßnahmen.........................................................................................76<br />
4.5.2 Projekte................................................................................................................77<br />
4.5.3 Fazit .....................................................................................................................85<br />
5 PROJEKTPÄSSE LEITPROJEKTE ...............................................................................86<br />
5.1 Projektpass 1 ............................................................................................................86<br />
5.2 Projektpass 2 ............................................................................................................88<br />
5.3 Projektpass 3 ............................................................................................................92<br />
5.4 Projektpass 4 ............................................................................................................93<br />
5.5 Projektpass 5 ............................................................................................................94<br />
5.6 Projektpass 6 ............................................................................................................95<br />
5.7 Projektpass 7 ............................................................................................................96<br />
5.8 Projektpass 8 ............................................................................................................97<br />
5.9 Projektpass 9 ............................................................................................................99<br />
5.10 Projektpass 10 ........................................................................................................103<br />
5.11 Projektpass 11 ........................................................................................................104<br />
ANHANG 105<br />
LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS.....................................................................119<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 3 -<br />
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis<br />
Abbildungen<br />
Abbildung 1: Entwicklung der Bevölkerungszahlen im Achsenraum......................................12<br />
Abbildung 2: Entwicklung des Migration-Saldos ....................................................................14<br />
Abbildung 3: Entwicklung der Arbeitslosenquote ...................................................................19<br />
Abbildung 4: Sozialhilfeempfänger.........................................................................................21<br />
Abbildung 5: Entwicklung der Unternehmerinsolvenzen ........................................................25<br />
Abbildung 6: Gewerbesteueraufkommen ...............................................................................27<br />
Abbildung 7: Entwicklung der Gästebetten im Untersuchungsraum ......................................30<br />
Abbildung 8: Bettenauslastung im Untersuchungsraum.........................................................31<br />
Tabellen<br />
Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung von 1989-2002 .............................................................12<br />
Tabelle 2: Wanderungsgewinn bzw. -verlust je 1.000 Einwohner..........................................14<br />
Tabelle 3: Berufspendler am 30.06.2003 ...............................................................................16<br />
Tabelle 4: Arbeitsplatzangebot und –nachfrage im Achsenraum...........................................18<br />
Tabelle 5: Arbeitslosenquoten................................................................................................19<br />
Tabelle 6: Sozialhilfeempfänger je 1.000 Einwohner .............................................................20<br />
Tabelle 7: IHK zugehörige Unternehmen nach Branchenzugehörigkeit (Stand: 31.07.02)....23<br />
Tabelle 8: Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen..........................................................25<br />
Tabelle 9: Betriebsgrößenklassen..........................................................................................26<br />
Tabelle 10: Gewerbesteueraufkommen (in Mio DM /EUR) ....................................................27<br />
Tabelle 11: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Altersstruktur ..........................105<br />
Tabelle 12: Arbeitslosigkeit nach Altersstruktur ...................................................................106<br />
Tabelle 13: Entwicklung der Gewerbean- und –abmeldungen.............................................107<br />
Tabelle 14: Entwicklung der Gästebetten.............................................................................108<br />
Tabelle 15: Durchschnittliche Auslastung der angebotenen Betten in %.............................108<br />
Tabelle 16: Entwicklung der Gästeankünfte.........................................................................108<br />
Tabelle 17: Entwicklung der Gästeübernachtungen.............................................................109<br />
Tabelle 18: Übernachtungen pro Gastankunft .....................................................................109<br />
Tabelle 19: Übersicht zur landwirtschaftlich genutzten Fläche ............................................109<br />
Tabelle 20: Ökologischer Landbau.......................................................................................110<br />
Tabelle 21: Tierbestände und Tierbesatz.............................................................................110<br />
Tabelle 22: Landwirtschaftliche Betriebe..............................................................................110<br />
Tabelle 23: Forstwirtschaft ...................................................................................................111<br />
Tabelle 24: Unternehmen der Ernährungswirtschaft mit Bezug zum Achsenraum..............111<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 4 -<br />
1 Präambel<br />
In Umsetzung des Regionalen Raumordnungsprogramms hat der Regionale <strong>Planungsverband</strong><br />
<strong>Westmecklenburg</strong> ein Entwicklungskonzept für den regional bedeutsamen Achsenraum<br />
zwischen Wismar, Schwerin und Ludwigslust/Parchim erarbeiten lassen.<br />
Der entsprechende Planungsraum ist der entscheidende Entwicklungsraum für <strong>Westmecklenburg</strong>.<br />
Er befindet sich auf der überregionalen, großräumig bedeutsamen Verbindungsachse,<br />
die von Skandinavien über Wismar - Schwerin - Magdeburg in die mittel- und süddeutschen<br />
Wirtschaftsräume führt.<br />
Ziel der Konzepterarbeitung ist es, auf der Grundlage einer gestrafften Stärke-Schwäche -<br />
Analyse, die innovativen, zukunftsfähigen Potenziale dieses Raumes darzustellen, hieraus<br />
Entwicklungs- und Handlungsstrategien mit Entwicklungsprojekten vor allem mit Arbeitsmarkteffekten<br />
abzuleiten und deren Umsetzung auf den Weg zu bringen.<br />
Gleichzeitig soll damit eine Arbeitsgrundlage und ein Organisationsmodell für das Regionalmanagement,<br />
für eine regionalisierte Wirtschaftsförderung und für das Regionalmarketing<br />
geschaffen werden.<br />
Zeitgleich mit dem integrierten Entwicklungskonzept für den Achsenraum wurden dazu durch<br />
weitere Gutachter / Wirtschaftsexperten Machbarkeitsuntersuchungen für folgende regional<br />
bedeutsame Themen erarbeitet:<br />
• Organisations- und Funktionsmodell Regionalentwicklung <strong>Westmecklenburg</strong> (Prof.<br />
Dehne - Fachhochschule Neubrandenburg / IUGR),<br />
• Nutzung nachwachsender Rohstoffe in der Industrie und zur Produktion funktionaler<br />
Lebensmittel in <strong>Westmecklenburg</strong> (Rexen/Holm – Food Group Dänemark),<br />
• Unterstützung der regionalen Entwicklung durch Bildung von Technologieclustern in<br />
<strong>Westmecklenburg</strong> (Dr. Malcher – Unternehmensberatungs GmbH / Dr. Vieregge GmbH Regionalmarketing<br />
und Unternehmensentwicklung),<br />
• Wissenschafts-, Technologie- und Bildungsregion <strong>Westmecklenburg</strong> (Prof. Simmen / Dr.<br />
Sassenberg – Forschungszentrum Wismar / Hochschule Wismar),<br />
• Strategiekonzept Gesundheits- und Wellnessregion <strong>Westmecklenburg</strong> (DWIF consulting<br />
GmbH Berlin),<br />
• Entwicklungskonzept Wirtschaftsstandort Flughafen Parchim (Prof. Kropshofer - Criterium<br />
Consultant GmbH Hamburg),<br />
• Fallstudien Technologie- und Tourismusentwicklung <strong>Westmecklenburg</strong> (Prof. Fumagalli<br />
– Graduate School of Business Administration Zürich),<br />
• Wassertourismuskonzept Schweriner Seengebiet (noch in Arbeit) (Projektgemeinschaft<br />
Reppel und Lorenz Berlin / Tourismuscenter Brandenburg / IBS Schwerin).<br />
Die Ergebnisse dieser Expertisen sind in das vorliegende Konzept implementiert.<br />
Unzweifelhafte Stärken des Achsenraumes, zu denen:<br />
• die günstigen Verkehrsanbindungen, verbunden mit der räumlichen Nähe zu den Metropolregionen<br />
Hamburg und Berlin,<br />
• die hervorragenden Naturpotenziale oder<br />
• die vorhandenen und gut erschlossenen Gewerbeflächen<br />
zählen, dürfen den Blick nicht für eine Vielzahl von Schwierigkeiten verstellen, denen sich<br />
Mecklenburg-Vorpommern im Kontext mit der gesamten Bundesrepublik ausgesetzt sieht.<br />
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Die zeitliche Ausrichtung des Konzeptes, mittelfristig bis ins Jahr 2010, fällt zusammen mit<br />
einem fundamentalen gesellschaftlichen Wandel, dessen Folgen gegenwärtig nur ansatzweise<br />
erkennbar sind.<br />
Prozesse der Globalisierung haben auch in der Planungsregion <strong>Westmecklenburg</strong> ihre<br />
Wirkung entfaltet, denn:<br />
• die begrenzte Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft,<br />
• der Verlust an Industriepotenzial,<br />
• die negativen Migrationseffekte infolge wachsender Arbeitslosigkeit sowie<br />
• die zunehmenden Finanzierungsprobleme kommunaler Aufgaben sowie bei Unternehmen<br />
sind nicht nur deutliche Signale für den einsetzenden Wandel, sondern zugleich auch eine<br />
große Herausforderung, diese zu meistern.<br />
Das vorliegende Entwicklungskonzept versteht sich vor diesem Hintergrund nicht nur als<br />
Handlungskonzept zur Entwicklung der Wirtschaft im Achsenraum Wismar–Schwerin-<br />
Ludwigslust/Parchim, sondern es gibt auch Handlungsempfehlungen für das „Dienstleistungsunternehmen<br />
Verwaltung“.<br />
Inhaltlich orientiert es auf die durchgängige Abbildung der Schwerpunkte:<br />
• Gesellschaft,<br />
• Wirtschaft,<br />
• Kultur und Freizeit sowie<br />
• Infrastruktur.<br />
Das betrifft die Potenzial- Analyse ebenso wie das von ihr abgeleitete Leitbild und das ihm<br />
folgende Handlungskonzept mit seinen empfohlenen Projekten.<br />
Das vorliegende vom Wirtschaftsministerium M-V geförderte regionale Entwicklungskonzept<br />
ist das Ergebnis einer über zweijährigen Gemeinschaftsarbeit von Planern, Wirtschafts- und<br />
Tourismusexperten (auch aus dem Ausland) sowie Wissenschaftlern unter fachlicher Begleitung<br />
einer vom Amt für Raumordnung und Landesplanung <strong>Westmecklenburg</strong> geleiteten<br />
Lenkungsgruppe des Regionalen <strong>Planungsverband</strong>es <strong>Westmecklenburg</strong>.<br />
Möge es in dieser bewährten Weise auch seine Umsetzung finden.<br />
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2 SWOT-ANALYSE DES ACHSENRAUMES<br />
2.1 Eingrenzung des Entwicklungsraums<br />
Zur Eingrenzung des Entwicklungsraumes sind verschiedene Sichtweisen zu berücksichtigen.<br />
So ist zum einen die regionale Bedeutung im näheren Verflechtungsraum zu sehen<br />
(engere Sichtweise), zum anderen die überregionale Bedeutung in Mecklenburg-<br />
Vorpommern sowie innerhalb der großräumig bedeutsamen Verbindungsachse zwischen<br />
Skandinavien und den mittel- und süddeutschen Entwicklungsräumen (weitere Sichtweise).<br />
Der Achsenraum ist das wirtschaftliche Rückgrat der Planungsregion <strong>Westmecklenburg</strong>. Der<br />
zu betrachtende Entwicklungsraum liegt eingebettet in die Landkreise Nordwestmecklenburg,<br />
Parchim und Ludwigslust und erstreckt sich über die kreisfreien Städte Wismar und<br />
Schwerin bis zu den Kreisstädten Ludwigslust und Parchim.<br />
Aufgrund fehlender konkreter und vor allem flächendeckender Zahlen für den Achsenraum<br />
wird es an dieser Stelle häufiger notwendig sein, einen Bezug zu den Kreisebenen herzustellen<br />
und ggf. später auf die Teilräume zu fokussieren.<br />
Folgende Rahmendaten liegen damit dem Entwicklungsraum zugrunde:<br />
Bevölkerung Fläche in km 2 Bevölkerungsdichte<br />
EW/km 2<br />
Landkreis Nordwestmecklenburg 120.959 2.075 58<br />
Landkreis Ludwigslust 131.062 2.517 52<br />
Landkreis Parchim 106.731 2.233 48<br />
Kreisfreie Stadt Schwerin 98.742 130 760<br />
Kreisfreie Hansestadt Wismar 46.170 42 1.099<br />
Region <strong>Westmecklenburg</strong> 503.664 6.997 72<br />
Quelle: StaLa MV 2004 - Stand: 31.12.2002<br />
Bezogen auf die geringe Besiedlungsdichte im Land Mecklenburg-Vorpommern mit einem<br />
Durchschnittswert von 76 Einwohnern je km 2 ist zu erkennen, dass auf der Ebene der Landkreise<br />
im Betrachtungsraum eine sehr dünne Besiedlung zu verzeichnen ist. Im Gegensatz<br />
zu den Landkreisen weisen die kreisfreien Städte Wismar und Schwerin eine deutlich höhere<br />
Bevölkerungsdichte auf, wobei die dem Stadtgebiet Schwerins anzurechnenden Seen relativ<br />
zu einer geringeren Bevölkerungsdichte führen.<br />
In der engeren räumlichen Betrachtung wird der Achsenraum westlich durch die Städte<br />
Grevesmühlen (ca. 11.000 Einwohner) und Hagenow (ca. 12.000 Einwohner) und östlich<br />
durch die Stadt Sternberg (ca. 5.000 Einwohner) und die Kreisstadt Parchim selbst begrenzt.<br />
Ein großräumiger Ansatz sollte hingegen in der Dimension die Lage des Achsenraums<br />
östlich der Bundesländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen in direkter Anbindung sowie<br />
westlich der Landkreise Bad Doberan und Güstrow einbeziehen. Im Norden grenzt der<br />
Betrachtungsraum an die Ostsee und darüber hinaus an Skandinavien sowie im Süden an<br />
das Bundesland Brandenburg.<br />
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Weitere Anknüpfungspunkte für eine Positionierung des Achsenraumes im nationalen und<br />
internationalen Maßstab bilden gegebenenfalls die Entfernungen zu einigen ausgewählten<br />
Metropolen. Die Entfernungsangaben (Straßenkilometer) gehen hierbei vom fiktiven Zentrum<br />
der Achse in Schwerin aus:<br />
Nördlich: - Kopenhagen 260 km (Luftlinie 225 km)<br />
- Stockholm 850 km (Luftlinie 740 km)<br />
Östlich: - Rostock 90 km<br />
- Szczecin 330 km<br />
Südlich: - München 760 km<br />
- Berlin 200 km<br />
- Leipzig 360 km<br />
Südwestlich: - Ruhrgebiet ca. 500 km<br />
- Frankfurt/M. 600 km<br />
- Düsseldorf 500 km<br />
Westlich: - Lübeck 65 km<br />
- Hamburg 120 km<br />
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2.2 Analyse des Achsenraums<br />
2.2.1 Auswahl der Indikatoren<br />
Generell gilt es, zwei Schwerpunkte bei der Betrachtung zu verfolgen. Grundsätzlich wird die<br />
vorhandene Wirtschafts- und Infrastruktur des Achsenraumes zu bewerten sein. Darüber<br />
hinaus gilt es, das derzeitige sowie das perspektivisch vorhandene Humankapital zu betrachten.<br />
Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Wirtschaftsprozesse von handelnden Menschen<br />
und ihren Möglichkeiten bestimmt werden.<br />
Neben der Entwicklung in den vergangenen Jahren bzw. dem zeitnahen Ist-Stand muss<br />
demzufolge auch ein prognostischer Ansatz, soweit wie vorhanden, eine Berücksichtigung<br />
finden, um die Entwicklungspotenziale realistisch bewerten zu können. Dies geschieht mit<br />
der Zielstellung, mittel- und langfristige Chancen und Risiken zu erkennen und bei der Präzisierung<br />
der einzelnen Leitprojekte einzubinden.<br />
Ein Vergleich mit den Landesdaten ermöglicht darüber hinaus eine Einordnung in die Entwicklung<br />
des Landes Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Übersicht der ausgewählten Indikatoren<br />
• Soziodemografische Analyse und Sozialstruktur<br />
- Bevölkerungsentwicklung<br />
- Migrationseffekte<br />
- Ein- und Auspendler<br />
- Arbeitsmarkt- und Sozialstruktur<br />
• Wirtschaft<br />
• Tourismus<br />
a) Sozialversicherungspflichtig abhängig Beschäftigte gesamt sowie nach Branchen<br />
b) Arbeitslosigkeit im Achsenraum<br />
c) Sozialhilfeempfängerstruktur<br />
• Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, Ernährungswirtschaft<br />
- Landwirtschaft<br />
- Fischereiwirtschaft<br />
- Forstwirtschaft<br />
- Ernährungswirtschaft<br />
• Soziale und kulturelle Infrastruktur<br />
• Verkehr und technische Infrastruktur<br />
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2.2.2 Gesellschaft<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
THESE: Die Altersstruktur im Untersuchungsraum wird sich gravierend zu Ungunsten der<br />
jüngeren Bevölkerung entwickeln. Gelingt es nicht, gerade junge Menschen über eine<br />
attraktive Ausbildung und zukunftsorientierte Jobs sowie familienfreundliche Infrastrukturen<br />
und entsprechende wirtschaftliche Rahmenbedingungen in der Region<br />
zu halten, wird sich der negative Trend in der demografischen Entwicklung massiv<br />
verschärfen.<br />
ARGUMENTE:<br />
Eine Betrachtung der Entwicklung der Einwohnerzahlen in den jeweiligen Teilregionen zeigt<br />
einen generellen Rückgang der Zahlen in den kreisfreien Städten, während in den Landkreisen<br />
eine recht zügige Stabilisierung der Entwicklung bzw. sogar stärkere Zugewinne zu<br />
verzeichnen waren.<br />
Die positive Entwicklung aus Sicht der Landkreise ist unter anderem auf das Bestreben von<br />
Bevölkerungsteilen zum Leben auf dem Lande bzw. außerhalb der Stadt zurückzuführen.<br />
Ungeachtet dessen bleibt für die großräumig betrachtete Region ein negativer Saldo in der<br />
Bevölkerungsentwicklung stehen (vgl. hierzu auch den Abschnitt zur Migration).<br />
Über den Zeitraum von 1990 bis 2002 ergaben sich konkret folgende Veränderungen der<br />
Einwohnerzahlen:<br />
Kreisfreie Stadt Schwerin - 30.249 - 23,4 %<br />
Kreisfreie Hansestadt Wismar - 10.933 - 19,1 %<br />
Landkreis Ludwigslust + 1.214 + 0,9 %<br />
Landkreis Nordwestmecklenburg + 10.656 + 9,6 %<br />
Landkreis Parchim - 3.418 - 3,1 %<br />
Region <strong>Westmecklenburg</strong> - 33.160 - 6,2 %<br />
Die dargestellten Salden basieren auf den nachstehend aufgezeigten Entwicklungen der vergangenen<br />
Jahre in den einzelnen Kreisen:<br />
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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 12 -<br />
Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung von 1989-2002<br />
Kreisfreie Stadt<br />
1989 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
Schwerin 129.227 114.688 111.029 107.667 105.213 102.878 101.267<br />
Kreisfreie Hansestadt<br />
Wismar 57.103 50.368 49.551 48.771 48.000 47.405 47.031<br />
Landkreis<br />
Ludwigslust 129.848 126.349 128.072 129.620 130.873 131.977 131.671<br />
Landkreis<br />
Nordwestmecklenburg 110.497 113.914 116.489 118.404 120.174 121.234 121.326<br />
Landkreis<br />
Parchim 110.149 107.437 108.344 109.683 109.687 109.524 108.877<br />
Region<br />
<strong>Westmecklenburg</strong> 536.824 512.756 513.485 514.145 513.947 513018 510.172<br />
Land Mecklenburg-<br />
Vorpommern 1.823.084 1.817.196 1.807.799 1.798.689 1.789.322 1.775.703<br />
99.978<br />
46.544<br />
131.292<br />
121.153<br />
107.996<br />
506.963<br />
98.742<br />
46.170<br />
131.062<br />
120.959<br />
106.731<br />
503.664<br />
1.759.877. 1.744.624<br />
Quelle: StaLa MV 2002: S. 373 und AfRL <strong>Westmecklenburg</strong> EW89-12.01 nach Ämtern; StaLa MV 2004<br />
Abbildung 1: Entwicklung der Bevölkerungszahlen im Achsenraum<br />
Einwohnerzahl<br />
140.000<br />
130.000<br />
120.000<br />
110.000<br />
100.000<br />
90.000<br />
80.000<br />
70.000<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
1989 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
Kreisfreie Stadt Schwerin Kreisfreie Hansestadt Wismar Landkreis Ludwigslust<br />
Landkreis Nordwestmecklenburg Landkreis Parchim<br />
Quelle: StaLa MV 2002: S. 373 und AfRL <strong>Westmecklenburg</strong> EW89-12.01 nach Ämtern; StaLa MV 2004<br />
Auf den ersten Blick scheint hierbei eine Stabilisierung der Entwicklung einzutreten. Eine<br />
Einbeziehung von Prognoseansätzen, die in unterschiedlicher Qualität im Rahmen der Integrierten<br />
Stadtentwicklungskonzepte erarbeitet wurden, zeigt jedoch zum Teil erhebliche Unterschiede<br />
in der Altersstruktur der Bevölkerung auf. Präzise Angaben zur strukturellen<br />
Entwicklung der Bevölkerung lieferte insbesondere das ISEK Wismar.<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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Jahr
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 13 -<br />
So ist z.B. in der Hansestadt Wismar perspektivisch von 2001 bis 2015 ein Rückgang der<br />
Bevölkerung auf ca. 84,5 % zu erwarten. Eine Differenzierung der Altersgruppen lässt folgendes<br />
Bild erkennen:<br />
1. Der Bevölkerungsverlust in der Altersgruppe bis 15 Jahre liegt mit einer Reduzierung<br />
auf ca. 86 % des Ausgangswertes gerade noch im Trend.<br />
2. Die Altersgruppe der 15- bis 45jährigen weist einen Verlust von 55 % (!) auf und geht<br />
damit auf 45% des Ausgangswertes zurück.<br />
3. Im Gegensatz dazu wächst die Altersgruppe über 65 Jahren auf ca. 139,5 % an. Dies<br />
ist ein klares Indiz für eine zunehmende Überalterung in der Bevölkerungsstruktur<br />
(vgl. ISEK HWI: 6).<br />
Die Bevölkerungsprognose für die fünf Gebietskörperschaften der Planungsregion <strong>Westmecklenburg</strong><br />
fällt insgesamt sehr unterschiedlich aus. Nach einer Untersuchung des Berlin-<br />
Instituts für Weltbevölkerung und globale Entwicklung 1 auf der Grundlage der Bevölkerungsprognosen<br />
des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung ist die demografische Entwicklung<br />
in der Region differenziert zu betrachten: Für die Landkreise Nordwestmecklenburg<br />
und Ludwigslust werden Zunahmen der Bevölkerung von mehr als 5 bzw. sogar mehr als<br />
15 % vorausgesagt. Beide Kreise werden auch in Zukunft von ihrer Lagegunst zur Metropolregion<br />
Hamburg und zum Oberzentrum Lübeck profitieren. Dagegen müssen der Landkreis<br />
Parchim sowie die kreisfreien Städte Wismar und Schwerin mit weiteren Verlusten von 10 –<br />
15 % der Bevölkerung rechnen. Gerade im Achsenraum müssen also verstärkte Anstrengungen<br />
zur Verbesserung der Lebenssituation unternommen werden, um diesen Trend<br />
möglicherweise noch zu stoppen oder zumindest abzumildern.<br />
SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />
Während sich das Geburtenverhalten (Fertilität) und die Sterbezahlen (Mortalität) zunehmend<br />
den bundesweit geltenden Durchschnittswerten nähern, ist zu vermuten, dass die<br />
Migration (Wanderung der Bevölkerung) die entscheidende Variable für eine Entwicklung in<br />
der Region darstellt. Sie beeinflusst neben der zahlenmäßigen Veränderung der Einwohnerzahlen<br />
insbesondere auch die Struktur innerhalb der Bevölkerung. Dies führt wiederum zu<br />
einem starken Anstieg des Durchschnittsalters. Hieraus leiten sich spezifische Anforderungen<br />
an die Wirtschaft sowie an die Gestaltung des sozialen Umfeldes in den kommenden<br />
Jahren ab, um einerseits einen Einfluss auf die sich abzeichnende Entwicklung zu<br />
nehmen, andererseits um die veränderten Nachfragestrukturen bedienen zu können. Innerhalb<br />
der Planungsregion <strong>Westmecklenburg</strong> wird gerade der Achsenraum auch in Zukunft<br />
von einem weiteren Bevölkerungsrückgang betroffen sein, wenn es nicht gelingt, über Maßnahmen<br />
zur Verbesserung des Arbeitsmarktes und der Lebensbedingungen hier gegenzusteuern.<br />
1 Berlin-Institut (2004): Deutschland 2020 - Die demografische Entwicklung der Nation, S.36 ff.<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 14 -<br />
Migrationseffekte<br />
THESE: Gut ausgebildete junge Menschen verlassen den Raum <strong>Westmecklenburg</strong>, ein<br />
deutlich wachsendes Durchschnittsalter ist vermutlich dauerhaft die Folge.<br />
ARGUMENTE:<br />
Von 1992 bis 1999 verzeichnete die Planungsregion <strong>Westmecklenburg</strong> als einzige Planungsregion<br />
einen positiven Wanderungssaldo, der sich ab 2000 jedoch in einen negativen Saldo<br />
wandelte. Eine Betrachtung der Migration, also der Fort- und Zuzüge, von 2000 bis 2002<br />
zeigt dann eine Annäherung der absoluten Zahlen. Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass<br />
künftig weit geringere Wanderungsverluste entstehen werden als in der Vergangenheit.<br />
Tabelle 2: Wanderungsgewinn bzw. -verlust je 1.000 Einwohner<br />
Kreisfreie<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
Stadt Schwerin -27 -29 -28 -21 -20 -13<br />
Kreisfreie<br />
Hansestadt Wismar -13 -11 -11 -11 - 8 - 5<br />
Landkreis<br />
Ludwigslust 11 18 15 12 11 0<br />
Landkreis<br />
Nordwestmecklenburg 23 26 18 17 10 2<br />
Landkreis<br />
Parchim 13 12 16 3 1 - 3<br />
Region<br />
<strong>Westmecklenburg</strong> 3,2 5,2 4,3 2,4 0,8 - 3<br />
Land Mecklenburg –<br />
Vorpommern 0 1 - 2 - 2 - 3 - 5<br />
Quelle: StaLa MV 1996 bis 2003<br />
Abbildung 2: Entwicklung des Migration-Saldos<br />
je 1.000 Einwohner<br />
20<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
Wanderungssaldo<br />
- 10,5<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
Kreisfreie Stadt Schwerin<br />
Jahr<br />
Kreisfreie Hansestadt Wismar<br />
Landkreis Ludwigslust Landkreis Nordwestmecklenburg<br />
Quelle: StaLa MV 1996 bis 2002<br />
Landkreis Parchim Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />
Land Mecklenburg - Vorpommern<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH<br />
- 7,1<br />
- 0,5<br />
0,4<br />
- 5,2<br />
- 3,9<br />
- 6,5<br />
- 10,2<br />
- 4,3<br />
0<br />
0,1<br />
- 9,5<br />
-4,4<br />
- 6
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 15 -<br />
So sind für das Jahr 2002 in einer großräumigen Betrachtung folgende Wanderungsbewegungen<br />
zu verzeichnen gewesen.<br />
Bevölkerung Zuzüge Fortzüge Saldo<br />
Kreisfreie Stadt Schwerin 98.742 4.761 5.770 - 1.009<br />
Kreisfreie Hansestadt Wismar 46.170 2.486 2.686 - 200<br />
Landkreis Ludwigslust 131.062 10.184 10.191 - 7<br />
Landkreis Nordwestmecklenburg 120.959 7.943 7.925 + 18<br />
Landkreis Parchim 106.731 5.597 6.615 - 1.018<br />
Saldo gesamt -2.216<br />
Quelle: StaLa MV, Stand: 31.12.2002<br />
Wegen ihrer Bedeutung für die Entwicklung im Untersuchungsraum verdient die unterschiedliche<br />
Zielrichtung bei den Zu- und Fortzügen eine besondere Betrachtung. Der Anteil<br />
der Fortziehenden, die das Land Mecklenburg-Vorpommern verlassen, steigt insbesondere<br />
in den beiden kreisfreien Städten an. In Schwerin entwickelt sich der Anteil zwischen den<br />
Jahren 1995 und 2002 von 30% auf 48%, in Wismar gar von 45% auf 51% der Fortzüge.<br />
Dagegen steht eine sinkende Tendenz der über die Landesgrenze kommenden Zuzüge im<br />
selben Betrachtungszeitraum in Schwerin von 53% auf 44% der Zuzüge.<br />
In den einzelnen Landkreisen schwankt der Anteil der über die Landesgrenze Zu- bzw.<br />
Fortziehenden innerhalb einer wiederkehrenden Bandbreite wie folgt:<br />
Landkreis Ludwigslust 30% bis 33% der Fortzüge 41% bis 49% der Zuzüge<br />
Landkreis Nordwestmecklenburg 20% bis 36% der Fortzüge 32% bis 44% der Zuzüge<br />
Landkreis Parchim 30% bis 36% der Fortzüge 19% bis 26% der Zuzüge<br />
Quelle: StaLa MV Jahrgänge 1996 bis 2002<br />
Zudem belegen Untersuchungen in anderen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns, dass gerade<br />
Jugendliche und junge, vor allem mobile Erwachsene beabsichtigen, ihre Region schwerpunktmäßig<br />
in Richtung andere Bundesländer zu verlassen, wobei die Aufnahme einer<br />
Ausbildung bzw. ein Wechsel des Arbeitsortes Hauptgründe darstellten.<br />
Bezugnehmend auf die im Abschnitt Bevölkerungsentwicklung dargestellte prognostizierte<br />
Verringerung der Personenzahl der Altersgruppe 15 – 45 Jahre erklärt sich die Vermutung,<br />
dass Zuzüge insbesondere auf ältere Personengruppen beruhen. Hier wären jedoch noch<br />
detaillierte Betrachtungen vorzunehmen.<br />
SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />
Angesichts der Struktur der Abwanderungen ist mit einem deutlichen Rückgang des Erwerbspersonen-Potenzials<br />
zu rechnen. Mit dieser Entwicklung werden folgende Konsequenzen<br />
verbunden sein:<br />
• unter der Voraussetzung einer relativ konstanten Zahl an bestehenden Unternehmen<br />
verbunden mit einem verhaltenen Beschäftigungsrückgang entschärft sich ein Teil<br />
der negativen Arbeitsmarktentwicklung,<br />
• gerade der mobile, flexible Teil der Bevölkerung verlässt die Region und steht für weitere<br />
Entwicklungen nicht zur Verfügung,<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 16 -<br />
• es tritt ein verändertes Konsumverhalten auf, verbunden mit einem Nachfragerückgang<br />
im Einzelhandel und bei Dienstleistungen,<br />
• in der Perspektive fehlen Fachkräfte vor dem Hintergrund eines sich bereits heute<br />
abzeichnenden Ersatzbedarfes bei bestehenden Unternehmen sowie für Neuansiedlungen.<br />
Um eine exakte Einordnung der Migration in der Entwicklungsachse vornehmen zu können,<br />
wird es notwendig sein, zu prüfen, welche konkreten Personengruppen mit ihren soziodemografischen<br />
Merkmalen sowie Qualifikationen schwerpunktmäßig ab- und zuwandern. Aussagen<br />
hierzu, die im Rahmen der Erarbeitung der ISEK-Konzepte zu erwarten waren, waren<br />
leider mit Ausnahme der Angaben zur Hansestadt Wismar unzureichend.<br />
Ein- und Auspendler<br />
THESE: Eine hohe Zahl an Auspendlern spricht für:<br />
1. ein zu geringes Aufnahmevermögen des Arbeitsmarktes,<br />
2. eine hohe Mobilität der Bevölkerung,<br />
3. einen Kaufkraftgewinn.<br />
ARGUMENTE:<br />
In der Summe hat die Region <strong>Westmecklenburg</strong> einen negativen Pendlersaldo zu verzeichnen.<br />
Die geografisch günstige Lage zwischen Hamburg und Berlin sowie die Nähe zu den<br />
Bundesländern Niedersachsen, Schleswig- Holstein und Brandenburg fördern auf Grund der<br />
Arbeitsmarktsituation diesen Zustand. Die positive Bilanz der beiden Städte im Betrachtungsraum<br />
ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass ehemalige Einwohner, die sich in den umliegenden<br />
Landkreisen oder im stadtnahen Umland angesiedelt haben, weiterhin in den Städten<br />
berufstätig sind.<br />
Tabelle 3: Berufspendler am 30.06.2003<br />
Auspendler Einpendler Pendlersaldo<br />
Kreisfreie Stadt Schwerin 9.323 25.136 15.813<br />
Kreisfreie Hansestadt Wismar 5.028 7.598 2.570<br />
Landkreis Ludwigslust 21.914 7.897 - 14.017<br />
Landkreis Nordwestmecklenburg 25.423 7.027 - 18.396<br />
Landkreis Parchim 15.763 5.567 - 10.196<br />
Region <strong>Westmecklenburg</strong> 77.451 53.224 - 24.227<br />
Land Mecklenburg - Vorpommern 68.292 18.207 - 50.085<br />
Quelle: www.ihkzuschwerin.de<br />
SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />
Der „Export“ von Arbeitskräften über die Landesgrenze hinaus führt dazu, dass in der Regel<br />
gut ausgebildete Fachkräfte für Unternehmensansiedlungen vor Ort nicht zur Verfügung<br />
stehen. Die Lage des Raumes lässt den Schluss zu, dass vor allem in die westdeutschen<br />
Bundesländer gependelt wird. Da das Lohnniveau dort höher ist, kommt es jedoch zu einer<br />
Stärkung der Kaufkraft der Bevölkerung.<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 17 -<br />
Diese Aussagen führen zu zwei Handlungsansätzen:<br />
1. Bei der Ansiedlung von Unternehmen sollte auf das eigentlich vorhandene, aber zeitlich<br />
begrenzt „ausgewanderte“ Wissen verwiesen und Möglichkeiten der Eingliederung dieses<br />
Potenzials aufgezeigt werden.<br />
2. Die erhöhte Kaufkraft benötigt Anreize, vorwiegend in der Region und nicht am Arbeitsort<br />
zu konsumieren.<br />
Die Möglichkeit des Auspendelns, verbunden mit den bereits erörterten Migrationstendenzen<br />
führt langfristig zu einer Entlastung des Arbeitsmarktes.<br />
Im Gegensatz zu allen anderen Teilräumen mit einer höheren Zahl an Auspendlern nimmt<br />
Schwerin als Oberzentrum mit einer höheren Einpendlerzahl eine Sonderstellung ein.<br />
Zur genaueren Betrachtung von Pendlerbewegungen und damit verbundenen Entwicklungspotenzialen<br />
ist in Zukunft eine Aufteilung nach verschiedenen Berufsgruppen erforderlich.<br />
Arbeitsmarkt- und Sozialstruktur<br />
THESE: Die Arbeitsmarkt- und Sozialstruktur im Achsenraum zeigt im Trend eine etwas<br />
positivere Entwicklung als der Landesdurchschnitt.<br />
ARGUMENTE:<br />
a) Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt sowie nach Branchen<br />
Der Bestand an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Achsenraum entwickelte sich<br />
aus Sicht der Landkreise im Vergleich zum Landesdurchschnitt im Zeitraum zwischen 1995<br />
und 1999 positiv. Während im Land ein Rückgang der Beschäftigtenzahl von 7% zu verzeichnen<br />
war, blieben die Zahlen in den genannten Teilräumen nahezu konstant. Einzig die<br />
beiden kreisfreien Städte mit Beschäftigtenverlusten von 8% (Wismar) und 15% (Schwerin)<br />
sorgen wiederum für eine Anpassung des Trends im gesamten Achsenraum an die Landesentwicklung.<br />
Eine Ursache wird im bereits zuvor genannten Stadt – Umland – Verhalten der<br />
Bevölkerung gesehen.<br />
Der Bestand an Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Vergleich zu 1995 wird in der<br />
folgenden Übersicht verdeutlicht:<br />
1995 2002<br />
Kreisfreie Stadt Schwerin 63.875 49.477 77,5%<br />
Kreisfreie Hansestadt Wismar 18.542 17.838 96,2%<br />
Landkreis Ludwigslust 39.200 36.399 92,8%<br />
Landkreis Nordwestmecklenburg 29.887 26.856 89,9%<br />
Landkreis Parchim 30.410 26.604 87,5%<br />
Region <strong>Westmecklenburg</strong> 181.914 157.174 86,4 %<br />
Land Mecklenburg – Vorpommern 645.735 548.830 85,0%<br />
Quelle: StaLa MV 1996 bis 2003<br />
Jedoch offenbart eine detaillierte Betrachtung der Entwicklung der Beschäftigtenzahlen nach<br />
Altersgruppen, dass eine gravierende Verschiebung innerhalb der Alterstruktur der Beschäftigten<br />
zu verzeichnen ist.<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 18 -<br />
So lässt sich ein Rückgang der Beschäftigten im Alter zwischen 20 und 30 Jahren von 17%<br />
(Landkreis Nordwestmecklenburg) bis 29% (Schwerin) konstatieren, während in der Altersklasse<br />
der 55 bis 65jährigen mit Ausnahme von Schwerin (-5%) ein Zuwachs von 9% (Landkreis<br />
Ludwigslust) bis 10% (Landkreis Parchim) registriert werden kann (vgl. hierzu auch die<br />
Angaben im Anhang Soziodemografie).<br />
b) Arbeitslosigkeit im Achsenraum<br />
Eine Untersuchung der Arbeitslosigkeit für das Jahr 2003 zeigt im Gegensatz zum vorstehenden<br />
Abschnitt deutliche Abweichungen vom Landestrend. Die Arbeitslosenquote liegt in<br />
den Teilgebieten unter dem Landesdurchschnitt von 21,7 % (Ausnahme HWI: 20,3 %). Im<br />
Landkreis Ludwigslust blieb sie bis Dezember 2003 relativ konstant mit ca.14,3 %.<br />
Die statistisch gesehen im Vergleich zu M-V geringere Arbeitslosenquote steht in einem<br />
engen Zusammenhang mit der hohen Mobilität der erwerbsfähigen Personen. Als Berufspendler<br />
nutzt eine Vielzahl dieser Personen das attraktive Arbeitsmarktangebot außerhalb<br />
<strong>Westmecklenburg</strong>s. Generell stehen dagegen in den kreisfreien Städten mehr Arbeitsplätze<br />
zur Verfügung als durch die Einwohner direkt am Wohnort genutzt werden. Dies ist im Wesentlichen<br />
ebenfalls auf die Stadt–Umland–Problematik zurückzuführen.<br />
Für den gesamten Achsenraum verbleibt jedoch in der Summe ein Arbeits- und Ausbildungsplatzbedarf<br />
resultierend aus der Anzahl der Vor–Ort–Beschäftigten und der Anzahl<br />
der Auspendler in Höhe von 18 Arbeits- bzw. Ausbildungsplätzen je 100 Erwerbspersonen.<br />
Tabelle 4: Arbeitsplatzangebot und –nachfrage im Achsenraum<br />
Angaben je 100<br />
Erwerbspersonen<br />
Kreisfreie Stadt<br />
Schwerin<br />
Kreisfreie<br />
Hansestadt<br />
Wismar<br />
Landkreis<br />
Ludwigslust<br />
Landkreis<br />
Nordwestmecklenburg<br />
Landkreis<br />
Parchim<br />
Arbeitsplätze 98 74 55 46 52<br />
Beschäftigte 53 44 45 35 43<br />
Auspendler 18 23 29 37 26<br />
Überhang an<br />
Arbeitsplätzen<br />
+ 27<br />
Quelle: IHK- Statusbericht NWM, Nov. 2001<br />
+ 7<br />
- 19<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH<br />
- 26<br />
- 17
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 19 -<br />
Tabelle 5: Arbeitslosenquoten<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Kreisfreie Stadt Schwerin 11,5% 11,7% 13,9% 16,4% 17,6% 17,0% 16,6% 15,9% 15,0 % 16,8%<br />
Kreisfreie Hansestadt<br />
Wismar<br />
17,6% 16,7% 18,4% 21,7% 24,3% 23,1% 21,5% 20,1% 19,1% 20,3%<br />
Landkreis Ludwigslust 13,6% 12,9% 13,9% 15,9% 16,4% 14,9% 14,0% 12,9% 13,1% 14,3%<br />
Landkreis Nordwestmecklenburg<br />
Landkreis<br />
Parchim<br />
15,7% 14,4% 15,7% 17,7% 18,3% 16,8% 15,8% 15,3% 15,2% 16,1%<br />
17,8% 16,9% 18,0% 19,4% 20,4% 18,8% 18,3% 18,1% 18,4% 19,1%<br />
Region <strong>Westmecklenburg</strong> 15,2% 14,5% 16,0% 18,2% 19,4% 18,1% 17,2% 16,5% 15,6% 16,7%<br />
Land Mecklenburg -<br />
Vorpommern<br />
17,0% 16,2% 18,0% 20,3% 20,5% 19,4% 19,0% 19,6% 20,0% 21,7%<br />
Deutschland 1) 10,6% 10,4% 11,5% 12,7% 12,3% 11,7% 10,7% 10,3% 10,8%<br />
Quelle: StaLA MV 1996 – 2004; 1) www.sozialpolitik-aktuell.de<br />
Abbildung 3: Entwicklung der Arbeitslosenquote<br />
Arbeitslosenquote<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
Entwicklung der Arbeitslosenquote<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Kreisfreie Stadt Schwerin Jahr<br />
Kreisfreie Hansestadt Wismar<br />
Quelle: StaLA MV 1996 - 2003<br />
Landkreis Ludwigslust Landkreis Nordwestmecklenburg<br />
Landkreis Parchim Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />
Land Mecklenburg - Vorpommern Deutschland<br />
Im Anhang Soziodemografie ist die Altersstruktur der Arbeitslosen dargestellt. Ein besonderes<br />
Augenmerk kommt der Betrachtung der Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit zu.<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 20 -<br />
Der Anteil der Arbeitslosen unter 25 Jahre an der Gesamtzahl erreichte 2002 im Vergleichzeitraum<br />
in allen Untersuchungsgebieten einen Höchstwert für<br />
der Arbeitslosen.<br />
Kreisfreie Stadt Schwerin mit 14,3%<br />
Kreisfreie Hansestadt Wismar mit 11,9%<br />
Landkreis Ludwigslust mit 13,4%<br />
Landkreis Nordwestmecklenburg mit 11,7%<br />
Landkreis Parchim mit 10,8%<br />
Land Mecklenburg – Vorpommern mit 12,4%<br />
Diese Entwicklung zeigt, dass es zunehmend an Bedeutung gewinnt, gerade für die jungen<br />
Leute Perspektiven aufzuzeigen, d.h. Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu schaffen, um einerseits<br />
die Abwanderung in andere Bundesländer zu stoppen, andererseits junges Fachwissen<br />
am Arbeitsmarkt zu etablieren.<br />
c) Sozialhilfeempfängerstruktur<br />
In den kreisfreien Städten ist eine höhere Anzahl von Sozialhilfeempfängern je 1.000 Einwohner<br />
mit einer stark steigenden Tendenz gegenüber den Landkreisen zu verzeichnen.<br />
Gerade die Landkreise bilden für die Ausprägung der Sozialstruktur eine stabile Größe, da<br />
bei nur leichten Anstiegen mit 21,3 (Landkreis Parchim) bis 26,6 (Landkreis Ludwigslust) und<br />
26,7 (Landkreis Nordwestmecklenburg) eine weit unter dem Landesdurchschnitt (32,8)<br />
liegende Fallzahl von Sozialhilfeempfängern je 1.000 Einwohnern erreicht wird.<br />
Aufgrund der Tatsache, dass das durchschnittliche Alter der Sozialhilfeempfänger jährlich<br />
um knapp ein Jahr ansteigt, ist das Vorhandensein eines permanenten Stamms an Leistungsempfängern<br />
in den jeweiligen Städten bzw. Landkreisen zu vermuten (vgl. hierzu StaLa<br />
MV 1996 bis 2002).<br />
Tabelle 6: Sozialhilfeempfänger je 1.000 Einwohner<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
Kreisfreie Stadt Schwerin 23 26,6 34,1 41,5 49,9 62,5 60,2 75,0 78,1<br />
Kreisfreie Hansestadt Wismar 18 19 29,1 39,2 37,9 37,6 39,9 41,3 44,3<br />
Landkreis Ludwigslust 14 15,8 18,7 21,6 24 24,2 23,8 26,6 29,1<br />
Landkreis Nordwestmecklenburg 17 21,2 21,8 22,3 23,6 23,6 23,5 26,7 29,0<br />
Landkreis Parchim 15 14,6 16,2 17,7 20,6 19,2 18,4 21,3 24,9<br />
Region <strong>Westmecklenburg</strong> 17,2 19,6 23,2 26,8 29,8 31,9 31,5 37,1 41,1<br />
Land Mecklenburg - Vorpommern 16 19 22,6 26,1 29,1 29,5 29,3 32,8 35,9<br />
Quelle: StaLa MV, 1996 bis 2003<br />
(Bedingt durch eine Umstellung der Datenbasis im Statistischen Landesamt sind in obiger Tabelle die Werte von<br />
1996 als mathematisches Mittel aus den Jahren 1995 und 1997 gebildet.)<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 21 -<br />
Abbildung 4: Sozialhilfeempfänger<br />
je 1.000 Einwohner<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Entwicklung der Sozialhilfeempfänger<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
Kreisfreie Stadt Schwerin Kreisfreie Hansestadt Wismar Landkreis Ludwigslust<br />
Landkreis Nordwestmecklenburg Landkreis Parchim Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />
Land Mecklenburg - Vorpommern<br />
Quelle: StaLa MV 1996 bis 2003<br />
SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />
Im Achsenraum ist zukünftig von rückläufigen Bevölkerungszahlen auszugehen. Dies wird<br />
einerseits zurückgeführt auf soziodemografische Entwicklungen in der Bevölkerungsstruktur<br />
sowie auf die Migration.<br />
Weiterhin muss mit einem veränderten Erwerbsverhalten gerade bei Frauen gerechnet<br />
werden, was darüber hinaus zu einer Entlastung bzw. Umstrukturierung des Arbeitsmarktes<br />
führen wird. Gründe hierfür liegen u.a. in einer Chancenungleichheit zwischen Männern und<br />
Frauen am Arbeitsmarkt, in der Widereinstiegsproblematik nach der Geburt von Kindern<br />
sowie in einem überlieferten Rollenverständnis in Bezug auf die Berufstätigkeit von Frauen.<br />
Ähnliches trifft auf eine Veränderung des Erwerbsverhaltens von Personen jenseits des 55.<br />
Lebensjahres zu. Hier sind es vor allem auch Männer, die infolge erleichterter Ausstiegsmöglichkeiten<br />
wie z.B. Vorruhestandsregelung etc. aus dem Erwerbsleben ausscheiden.<br />
Damit bewegt sich die Bevölkerungsentwicklung im Achsenraum im Rahmen der des Landes<br />
Mecklenburg-Vorpommern. Dennoch sind dringend Aktivitäten gefordert, um diese Prozesse<br />
aufzuhalten. Dies muss zwingend vor dem Hintergrund gesehen werden, gerade junge<br />
Nachwuchs- und Fachkräfte in der Region durch attraktive Jobs zu binden.<br />
Soziale Infrastruktur:<br />
Im Achsenraum gibt es fünf Kliniken bzw. Krankenhäuser, und zwar in Schwerin, Wismar,<br />
Ludwigslust, Parchim und Crivitz. Das Klinikum Schwerin ist dabei mit rund 1.530 Betten das<br />
größte Haus, gefolgt vom Krankenhaus Wismar mit ca. 500 Betten und den Häusern in<br />
Ludwigslust (219), Parchim (167) und Crivitz (118) (mdl. Befragung Stand August 2002). Die<br />
Krankenhäuser sind bedeutende Arbeitgeber im Achsenraum, sie beschäftigen insgesamt<br />
4.649 Mitarbeiter (mdl. Befragung Stand August 2002). Große Teile des medizinischen<br />
Personals verfügen dabei über eine hohe akademische Qualifikation und ein entsprechend<br />
hohes Einkommen, gerade auch im innerregionalen Vergleich. Damit ist diese Gruppe als<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH<br />
Jahr
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 22 -<br />
kaufkräftiger Nachfrageträger z.B. auf den Märkten des Einzelhandels, der Bau- oder der<br />
Freizeitwirtschaft des Achsenraumes ein wichtiger Faktor, von dem weitere Arbeitsplätze<br />
abhängen.<br />
Ähnliche Aussagen gelten auch für die drei Reha-Kliniken, die sich im Achsenraum befinden.<br />
Die Einrichtungen in Leezen (245 Betten), Lübstorf (204 Betten) und Wismar-Wendorf (203<br />
Betten) beschäftigen zusammen immerhin 502 Personen (mdl. Befragung Stand Aug. 2002).<br />
Dadurch, dass Rehabilitationspatienten oft auch aus weiterer Entfernung kommen, werden<br />
zusätzliche Besucherströme von außerhalb der Region induziert. Dies ist wiederum mit<br />
Kaufkraftzuflüssen in die Region verbunden.<br />
Kritisch ist hier allerdings anzumerken, dass durch das Einkommensgefälle zu den westdeutschen<br />
Bundesländern, ebenso wie im Bereich Kultur und Bildungswesen, immer wieder<br />
gutqualifiziertes Personal abwandert. Diese Entwicklung betrifft jedoch (noch) die gesamten<br />
ostdeutschen Bundesländer und ist somit nicht als spezifisches Problem des Achsenraumes<br />
einzustufen.<br />
SWOT-ÜBERSICHT GESELLSCHAFT<br />
Stärken Schwächen<br />
• Höhere Kaufkraft der Einwohner der<br />
Region, d.h. höhere zur Verfügung stehende<br />
Geldsumme durch vergleichsweise<br />
zum Bundesland hohen Beschäftigungsgrad<br />
• Mobilität in der Bevölkerung<br />
• überregional wirksame moderne Kapazitäten<br />
der medizinischen Versorgung<br />
(ambulant, stationär, Rehabilitation)<br />
Chancen Risiken<br />
• Bindung von jungen Menschen an die<br />
Region durch attraktive Ausbildungs- und<br />
Arbeitsplatzangebote<br />
• Etablierung als attraktiver Wohn- und<br />
Lebensstandort für die ältere Generation<br />
mit entsprechenden Betreuungsangeboten<br />
• Bindung der Kaufkraft in der Region, z.B.<br />
durch bessere Freizeit- und Dienstleistungsangebote<br />
• Abwanderungsbestrebungen junger Leute<br />
sowie damit fehlende qualifizierte Nachwuchskräfte<br />
für wirtschaftliche Entwicklung<br />
• Rückgang der Geburtenzahlen<br />
• Überalterung der Bevölkerung<br />
• Mangel und Arbeits- und Ausbildungsplätzen<br />
• Abnehmende Beschäftigungszahl junger<br />
Leute<br />
• Steigende Anzahl von Sozialhilfeempfängern<br />
• Zu hohe Erwartungshaltung bezüglich<br />
Beschäftigungsentwicklung<br />
• Zu niedrige Entlohnung für attraktive<br />
Arbeitsplätze am Wohnstandort<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 23 -<br />
2.2.3 Wirtschaft<br />
Indikatoren für eine Bewertung der Wirtschaftsstruktur im Achsenraum sind der Bestand<br />
sowie die Struktur der Unternehmen, die An- und Abmeldungen der Gewerbebetriebe, das<br />
Gewerbesteueraufkommen, die Gewerbeflächen und die Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen.<br />
THESE: Die großräumige Lage des Achsenraums mit den beiden kreisfreien Städten Schwerin<br />
und Wismar bietet interessante Rahmenbedingungen für eine stetige Entwicklung<br />
der Wirtschaftsstruktur, sowohl im nationalen als auch im internationalen Bereich.<br />
Die wirtschafts- und infrastrukturelle Ausstattung der Achse bildet den Motor<br />
für die Entwicklung der Region <strong>Westmecklenburg</strong>. Die Nähe zum Großraum Hamburg-Lübeck<br />
spielt wegen des Kaufkraftzuwachses eine besondere Rolle im Zusammenhang<br />
mit der positiven Entwicklung der Lebensverhältnisse der Bevölkerung<br />
im Achsenraum.<br />
ARGUMENTE:<br />
Um Ansatzpunkte für eine wirtschaftliche Entwicklung und Begleitung im Untersuchungsraum<br />
herauszufiltern, wird es notwendig sein, bestehende Strukturen der Gewerbe sowie<br />
deren Wirtschaftskraft näher zu betrachten.<br />
So stellt sich die Struktur der Gewerbe in den Teilregionen wie folgt dar:<br />
Tabelle 7: IHK zugehörige Unternehmen nach Branchenzugehörigkeit (Stand: 31.07.02)<br />
Wirtschaftszweige ges. SN HWI LK LWL LK NWM LK PCH<br />
Land- u. Forstwirtschaft 521 26 8 220 131 136<br />
Fischerei und Fischzucht 10 1 0 3 1 5<br />
Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden 45 1 0 9 21 14<br />
Verarbeitendes Gewerbe 918 189 96 293 185 155<br />
Energie und Wasserversorgung 137 20 7 23 46 41<br />
Baugewerbe 853 159 60 244 202 188<br />
Kraftfahrzeughandel, -instandhaltung, -reparatur;<br />
Tankstellen<br />
Handelsvermittlung und Großhandel (außer<br />
Handel mit Kraftfahrzeugen)<br />
710 135 50 212 156 157<br />
1.515 395 100 394 333 293<br />
Einzelhandel; Reparatur von Gebrauchsgütern 4.502 973 414 1.137 965 1013<br />
Gastgewerbe 1.953 372 160 462 499 460<br />
Verkehr und Nachrichtenübermittlung 1.359 284 119 403 306 277<br />
Kredit- und Versicherungsgewerbe 1.659 548 158 336 282 335<br />
Grundstücks- u. Wohnungswesen, Vermietung<br />
beweglicher Sachen, Erbringung von Dienstleistungen<br />
überwiegend für Unternehmen<br />
4.163 1.337 390 886 808 742<br />
Erziehung und Unterricht 111 37 11 26 19 18<br />
Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen 168 39 14 40 40 35<br />
Erbringung von sonstigen öffentlichen und<br />
persönlichen Dienstleistungen<br />
1.071 281 90 238 235 227<br />
Summen 19.725 4.797 1.677 4.926 4.229 4.096<br />
Quelle: www.ihkzuschwerin.de<br />
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Die größte Anzahl der Unternehmen im Betrachtungsraum ist der Branche Handel zugehörig,<br />
erst dann folgt der gesamte Dienstleistungsbereich.<br />
Die Gewerbestatistik lässt insbesondere beim produzierenden Gewerbe und bei den unternehmensbezogenen<br />
Dienstleistungen eine Unterdeckung erkennen, so dass Existenzgründungen<br />
in diesen Sektoren sinnvoll erscheinen.<br />
Der wirtschaftliche Wandel hat in den letzten Jahren zum Wegbrechen der strukturbestimmenden<br />
Wirtschaftszweige im Achsenraum geführt. Es ist eine mittelständische<br />
Wirtschaft entstanden, welche einerseits eine durchaus zufriedenstellende Entwicklung<br />
genommen hat, andererseits aber spezifische wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische<br />
Probleme aufweist, denn:<br />
• der Anteil des produzierenden Gewerbes ist zu gering,<br />
• es handelt sich vielfach um Klein- und Kleinstbetriebe mit bis zu fünf Beschäftigten,<br />
• die Unternehmen sind insgesamt zu wenig innovativ,<br />
• das strategische Denken ist längst nicht in jedem Fall ausreichend,<br />
• daher ist vielfach nicht mit einer Unternehmensexpansion zu rechnen.<br />
Ein Gutachten der Unternehmensberatung Dr. Malcher kommt zu dem Ergebnis, dass der<br />
Achsenraum keine herausragenden Stärken in zukunftsfähigen Branchen aufweist. Daher ist<br />
er nicht als Zukunftsregion einzustufen. Ungeachtet dessen treten Kompetenzfelder hervor,<br />
die als entwicklungsfähig einzustufen sind. Zu ihnen zählen:<br />
o maritime Technologien,<br />
o die Bereiche Forschung und Entwicklung,<br />
o die Land- und Ernährungswirtschaft (vgl. Malcher, Dr., 2004).<br />
Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass sich die Unternehmensdichte damit Zwar<br />
hat sich im Jahr 2003 die Zahl der Gewerbeanmeldungen deutlich erhöht, es kann jedoch<br />
angesichts einer durchschnittlichen Existenzdauer von drei Jahren nicht davon ausgegangen<br />
werden, dass sich die Unternehmensdichte damit entscheidend vergrößern wird. Nach einer<br />
aktuellen Untersuchung der Universität Köln, handelt es sich bei der Mehrheit der Neugründungen<br />
um sogenannte Notgründungen aus der (drohenden) Arbeitslosigkeit/ vgl.<br />
Sternberg, 2004).<br />
In einem engen Zusammenhang mit der gewerblichen Entwicklung ist ebenfalls die Entwicklung<br />
von Unternehmensinsolvenzen zu sehen. Die folgenden Übersichten verdeutlichen eine<br />
steigende Tendenz. Untersuchungen belegen, dass vielfach eine zu geringe Eigenkapitalausstattung<br />
der Unternehmen sowie Forderungsausfälle für eine Vielzahl der Insolvenzen<br />
verantwortlich sind.<br />
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Tabelle 8: Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Kreisfreie Stadt Schwerin 15 18 49 72 67 62 83 60 67<br />
Kreisfreie Hansestadt<br />
Wismar<br />
Landkreis<br />
Ludwigslust<br />
Landkreis Nordwestmecklenburg<br />
Landkreis<br />
Parchim<br />
Land Mecklenburg -<br />
Vorpommern<br />
8 9 11 30 21 16 27 29 24<br />
28 29 43 70 70 59 89 80 90<br />
17 32 51 58 60 58 91 71 68<br />
24 11 40 65 68 44 95 54 61<br />
514 548 741 802 838 998 1.303 1.146 1.107<br />
Quelle: StaLa MV 2002/2003 Insolvenzen in Mecklenburg-Vorpommern<br />
Abbildung 5: Entwicklung der Unternehmerinsolvenzen<br />
Anzahl der Insolvenzen<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Kreisfreie Stadt Schwerin<br />
Jahr<br />
Kreisfreie Hansestadt Wismar Landkreis Ludwigslust<br />
Landkreis Nordwestmecklenburg Landkreis Parchim<br />
Quelle: StaLa MV 2002/2003 Insolvenzen in Mecklenburg-Vorpommern<br />
Es zeigt sich weiterhin ein Zusammenhang zwischen der Größe der Unternehmen und der<br />
Entfernung der Absatz- und Beschaffungsmärkte. Größere Unternehmen setzen ihre Produkte<br />
auch über eine größere Entfernung z.B. dem Bundesgebiet und dem Ausland ab. Für die<br />
übrigen Unternehmen darf jedoch mittel- und langfristig unter dem Gesichtspunkt der regionalen<br />
Wertschöpfung und der künftigen Einschränkung der Transferleistungen aus den alten<br />
Bundesländern der Export von Produkten und Leistungen nicht vernachlässigt werden.<br />
Umgekehrt fließen dadurch, dass die Beschaffung im Wesentlichen ebenfalls außerhalb des<br />
Landes bzw. der Region erfolgt, erhebliche finanzielle Mittel, die u.a. indirekt auch zur Beschäftigungsentwicklung<br />
beitragen könnten, ab. Dies trifft insbesondere für die recht hohe<br />
Anzahl der kleinen und mittleren Unternehmen im Achsenraum zu.<br />
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Perspektivisch wird es notwendig sein, die bekannten Probleme einer relativ kurzen Lebensdauer,<br />
einer geringen Kapitalausstattung sowie fehlender Forschungs- und Entwicklungskapazitäten<br />
dieser Unternehmen zu lösen, um sie in die Lage zu versetzen, exportorientierte<br />
Bestrebungen zu verfolgen.<br />
Tabelle 9: Betriebsgrößenklassen<br />
gesamt Handelsregister -Firmen Kleingewerbetreibende<br />
Beschäftigte Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />
0 11129 56,42 2141 32,64 8988 68,27<br />
1 -3 5285 26,79 1732 26,41 3553 26,99<br />
4 - 6 1297 6,58 869 13,25 428 3,25<br />
7 - 9 477 2,42 386 5,89 91 0,69<br />
10 - 19 765 3,88 681 10,38 84 0,64<br />
20 - 49 485 2,46 465 7,09 20 0,15<br />
50 - 99 175 0,89 173 2,64 2 0,02<br />
100 - 199 71 0,36 71 1,08<br />
200 - 499 36 0,18 36 0,55<br />
500 - 999 3 0,02 3 0,05<br />
1000 - 4999 2 0,01 2 0,03<br />
Quelle: www.ihkzuschwerin.de<br />
Eine weitere Problematik eröffnet sich dadurch, dass nur eine relativ begrenzte Anzahl von<br />
Unternehmern eine Chance in der Schaffung von Unternehmenskooperationen zur Erhöhung<br />
der Wettbewerbsfähigkeit erkennt. Innovationen im Bereich der Produkte und Verfahren<br />
treten hinter Bemühungen, Kosten zu senken und die gegenwärtigen Märkte zu stabilisieren<br />
zurück. Insgesamt verhalten sich die Unternehmen modernen Unternehmensstrategien<br />
gegenüber zurückhaltend.<br />
Das gilt auch zu großem Teil im Zusammenhang mit der Informationsgewinnung über moderne<br />
Kommunikationsmedien, sowie der Einführung von Qualitätsmanagementsystemen<br />
wie z.B. ISO 9000. Strategische Überlegungen in dieser Hinsicht spielen eine untergeordnete<br />
Rolle.<br />
Zudem schmälert ein enger Wettbewerbsbezug in den Firmenstrategien die Möglichkeiten<br />
einer kooperativen Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und Einrichtungen.<br />
Ein weiterer Indikator für die Bewertung der Wirtschaftsstruktur ist das Gewerbesteueraufkommen.<br />
Bei einer positiven Entwicklung erhalten die Kommunen einen Spielraum für Hebesatzsenkungen,<br />
den sie auch zur Erhöhung ihrer Attraktivität für Investitionen nutzen sollten.<br />
Es fällt auf, dass Schwerin bis zum Jahr 2000 als einzige Region immer weit über dem<br />
Landesdurchschnitt beim Gewerbesteueraufkommen lag. Seit dem Jahr 2001 ist jedoch ein<br />
deutlicher Rückgang zu verzeichnen, der im Übrigen alle Landkreise betrifft. Er fällt am<br />
geringsten im Landkreis Parchim aus. Wesentlich ist bei der Beurteilung der Gewerbesteuerentwicklung,<br />
dass sie allenfalls ein indirekter Indikator für die wirtschaftliche Stabilität ist,<br />
da sie sich nach den Gewinnen der Unternehmen bemisst. Investitionen beispielsweise<br />
schmälern jedoch Gewinne und somit die Gewerbesteuereinnahmen. Von daher erscheint<br />
ein moderater Gewerbesteuerhebesatz sinnvoll, um einen Investitionsanreiz zu bieten und<br />
zugleich Steuereinnahmen zu realisieren.<br />
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Tabelle 10: Gewerbesteueraufkommen (in Mio DM /EUR)<br />
Kreisfreie Stadt<br />
Schwerin<br />
Kreisfreie Hansestadt<br />
Wismar<br />
Landkreis<br />
Ludwigslust<br />
Landkreis Nordwestmecklenburg<br />
Landkreis<br />
Parchim<br />
∅ Land Mecklenburg<br />
-Vorpommern<br />
Quelle: StaLa MV 1996 bis 2002<br />
Abbildung 6: Gewerbesteueraufkommen<br />
in 1.000 DM<br />
45.000<br />
40.000<br />
35.000<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
0<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
24.496 35.692 40.348 42.169 37.067 40.899 29.815 13.440<br />
5.057 4.545 5.475 7.144 8.495 10.246 8.966 4.927<br />
11.173 13.219 15.330 18.576 22.117 22.737 30.531 14.585<br />
9.403 13.042 20.402 11.829 17.900 14.114 13.276 8.240<br />
9.168 10.105 11.350 12.886 14.201 13.982 16.846 14.020<br />
11.526 13.136 15.767 19.383 19.632 22.296 20.030 9.907<br />
Entwicklung Gewerbesteueraufkommen<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
Kreisfreie Stadt Schwerin Kreisfreie Hansestadt Wismar Landkreis Ludwigslust<br />
Landkreis Nordwestmecklenburg Landkreis Parchim<br />
Quelle: StaLa MV 1996 bis 2002 Kap.2.13.4<br />
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Jahr
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SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />
Die Zahlen deuten mit Ausnahme der Landeshauptstadt Schwerin auf eine über Jahre eher<br />
stabile wirtschaftliche Entwicklung hin. Im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt<br />
kann diese Entwicklung dennoch nicht befriedigen. Zudem ist seit dem Jahr 2001 ein zunehmender<br />
Rückgang der wirtschaftlichen Entwicklung nicht nur in Schwerin, sondern im<br />
gesamten Achsenraum zu erkennen. Hier zeigt sich mit großer Sicherheit eine krisenhafte<br />
Entwicklung, wie sie auf die gesamte deutschen Wirtschaft zutrifft. Diese geht u.a. einher mit<br />
einer zunehmenden Anzahl von Firmeninsolvenzen.<br />
Es bleibt zu hinterfragen, welche Gründe in den einzelnen Entwicklungsräumen zu einem<br />
Anstieg der Insolvenzen geführt haben.<br />
So gesehen werden zur Stärkung der Beschäftigung und der Wirtschaftskraft des Achsenraumes<br />
nicht nur Unternehmensgründungen oder Neuansiedlungen auswärtiger Investoren<br />
im Vordergrund stehen, um die Unternehmerschicht deutlich zu erhöhen. Vielmehr muss ein<br />
Augenmerk gerade auch auf die Sicherung bestehender Unternehmen gelegt werden, um<br />
eine Anerkennung als handlungsfähiger Wirtschaftsraum zu erlangen. Dies führt wiederum<br />
dann zu einer Steigerung der Attraktivität für eine Ansiedlung neuer Unternehmen.<br />
Somit ist speziell die Unterstützung der klein- und mittelständischen Unternehmen zu festigen<br />
und weiterzuentwickeln. Für das weitere Wirtschaftswachstum wird es entscheidend<br />
sein, in welchem Maße es gelingt, Kooperationen und andere wirtschaftliche Verflechtungen<br />
zwischen Unternehmen im Achsenraum und den Unternehmen in den Agglomerationsräumen<br />
Lübeck und Hamburg zu entwickeln und auszubauen.<br />
Primär ist das ohne Zweifel eine Aufgabe der Unternehmen, aber auch der Wirtschaftsförderung.<br />
Dementsprechend sind neue Ansätze in der Betreuung und Unterstützung von<br />
regionalen Unternehmen durch die Gebietskörperschaften und ihre wirtschaftsfördernden<br />
Einrichtungen gefragt, die sich deutlich unterscheiden von einer reinen Akquise neuer Unternehmer.<br />
Es wäre an dieser Stelle damit ebenfalls zu prüfen, inwieweit gerade privatwirtschaftliche<br />
Ansätze für die Wirtschaftsförderung eher diesen gewachsenen markt- und<br />
unternehmensorientierten Anforderungen genügen.<br />
Ausgehend von der vorzufindenden Wirtschaftsstruktur und der damit im Zusammenhang<br />
stehenden Möglichkeit der Schaffung von Synergieeffekten durch die Ansiedlung von Investoren<br />
auf Gewerbeflächen im Achsenraum, erweisen sich zusammengefasst folgende Branchen<br />
als vorrangig ansiedlungswürdig:<br />
• die metallverarbeitende Industrie, insbesondere Zulieferer für Werften,<br />
• die verarbeitende Industrie im Zusammenhang mit dem Anbau und der Veredlung<br />
nachwachsender Rohstoffe, wie z.B. die Verpackungsmittelindustrie,<br />
• die Ernährungswirtschaft,<br />
• das Transportgewerbe,<br />
• die Lagerwirtschaft,<br />
• die Kunststoffverarbeitung und –technik,<br />
• die Umwelt- und Medizintechnik und<br />
• die Holzindustrie.<br />
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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 29 -<br />
Tourismus<br />
THESE: Der Achsenraum birgt vielfältige landschaftlich reizvolle Potenziale und geeignete<br />
Infrastrukturen für eine touristische Entwicklung. Eine Konzentration der touristischen<br />
Entwicklung auf wenige starke sowie kommunizierbare Feriengebiete oder<br />
als Imageträger sowie die Koppelung von verschiedenen Wirtschaftsbereichen mit<br />
touristischen Angeboten sind zwingende Voraussetzungen für die Positionierung im<br />
touristischen Wettbewerb der Regionen.<br />
ARGUMENTE:<br />
Die beteiligten Landkreise und Städte können auf eine Vielzahl von Stärken im Rahmen der<br />
touristischen Entwicklung zurückgreifen. Beispielhaft seien hier aufgeführt:<br />
die Naturausstattung als Potenzial für verschiedene Urlaubsformen,<br />
- die bestehende Infrastruktur,<br />
- das zunehmend positive Image von Mecklenburg-Vorpommern,<br />
- die Ostsee als Urlaubsregion,<br />
- der bereits gut entwickelte und anerkannte Küstentourismus sowie<br />
- verschiedene Attraktionen im Achsenraum.<br />
Auf der anderen Seite stehen jedoch neben den für den Entwicklungsraum allgemein zutreffenden<br />
Schwächen, wie der Abwanderungsproblematik und Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur,<br />
die immer wieder genannten speziellen Schwächen (vgl. <strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong><br />
2002b sowie Regionales Entwicklungskonzept Parchim 2002 und Regionales<br />
Entwicklungskonzept Südwestmecklenburg 2002) bezüglich:<br />
• Imageproblemen des westmecklenburgischen Binnenlandes gegenüber der Ostseeküste<br />
aufgrund einer unzureichenden Darstellung der tatsächlichen Potenziale, eines<br />
uneinheitlichen Marktauftritts als attraktive Reisregion sowie einer fehlenden Identifizierung<br />
der Akteure mit der Region,<br />
• fehlenden vermarktbaren, d.h. nachfrageorientierten, verkaufbaren Produkten sowie<br />
entsprechendem Marketing-Know-how,<br />
• unstrukturierten ungebündelten Informationen über Angebote und touristische Entwicklungen<br />
im Untersuchungsraum,<br />
• fehlenden oder unzureichenden Kooperationsstrukturen,<br />
• einer mangelhaften Wirtschaftlichkeit von Teilen des Gastgewerbes sowie von Infrastrukturprojekten,<br />
die sich äußert in fehlenden Kosten-Nutzen-Betrachtungen zum<br />
Beispiel von Messeauftritten, bei der Erstellung von Printmedien, im Rahmen der Investition<br />
in Betten oder bei der Entscheidung über zu asphaltierende Radwegepisten<br />
sowie in der Festlegung von ungeeigneten Öffnungszeiten bei gastronomischen und<br />
Freizeiteinrichtungen.<br />
Die Angaben ließen sich je nach Betrachtungsgegenstand weiter fortführen. An dieser Stelle<br />
sei jedoch auf die vorliegende fundierte Daten- und Informationsbasis des Raumnutzungskonzeptes<br />
zur nachhaltigen Entwicklung der westmecklenburgischen Ostseeküste - Teil<br />
Tourismus 2002 (Hrsg. <strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong> <strong>Westmecklenburg</strong>) verwiesen.<br />
Eine Betrachtung der infrastrukturellen Gegebenheiten im zentralen touristischen Bereich der<br />
Beherbergung zeigt indes eine dynamische Entwicklung bei der Bereitstellung von Gästebetten,<br />
bezogen auf das Ausgangsjahr 1995, insbesondere in der Hansestadt Wismar (+91%)<br />
und im Landkreis Nordwestmecklenburg (+130%). Damit liegen beide über dem Landesdurchschnitt,<br />
der mit einer Steigerung bei den Bettenkapazitäten von ca. + 68% angegeben<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 30 -<br />
wird. Ebenfalls ist interessant, dass in Wismar im gleichen Zeitraum auch die Auslastung der<br />
Betten von 34% auf 40% anstieg, während sie im Landkreis Nordwestmecklenburg leicht von<br />
37% auf 35% absank. Dagegen muss im Landkreis Ludwigslust eine stagnierende Entwicklung<br />
der Anzahl der Gästebetten (+4,3%) bei einer gleichzeitig niedrigen Auslastungsquote<br />
(zwischen 20% und 24%) verzeichnet werden. Weitere Details zu den einzelnen Landkreisen<br />
und Städten lassen sich aus den nachfolgenden Abbildungen bzw. den konkreten Angaben<br />
in den Tabellen im Anhang erkennen.<br />
Abbildung 7: Entwicklung der Gästebetten im Untersuchungsraum<br />
Anzahl der Betten<br />
14.000<br />
12.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
Entwicklung der Gästebetten gesamt<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Quelle: StaLa MV Jahrbücher 1996 bis 2004<br />
Jahr<br />
Schwerin Wismar LK LWL LK NWM LK Parchim<br />
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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 31 -<br />
Abbildung 8: Bettenauslastung im Untersuchungsraum<br />
Prozent<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
Entwicklung der Bettenauslastung<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Jahr<br />
Schwerin Wismar LK LWL LK NWM LK Parchim MV Gesamt<br />
Quelle: StaLa MV Jahrbücher 1996 bis 2004<br />
Ein Blick auf die Bettenauslastung macht deutlich, dass mit Ausnahme der Hansestadt<br />
Wismar alle weiteren Gebiete unter dem Landesdurchschnitt von 40,9 % verbleiben. Im<br />
Landkreis Ludwigslust fällt die Abweichung dabei gravierend aus (22,3 %)<br />
Der Grad und die Entwicklung der Bettenauslastung spricht somit für ein noch vorhandenes<br />
jährliches Potenzial an Beherbergungskapazitäten zwischen 53,9% in Wismar und 77,7% im<br />
Landkreis Ludwigslust. Einzuschränken ist hierbei jedoch, da es sich um die Kapazitäten des<br />
Gesamtjahres handelt, dass diese vorwiegend außerhalb der Hauptsaisonzeiten (Sommerferien,<br />
Feiertage) zur Verfügung stehen.<br />
Heraus resultiert einerseits die Notwendigkeit einer zukünftig auslastungsbezogenen Angebotsgestaltung<br />
unter Berücksichtigung besonderer Frühjahr-, Herbst- und Winterangebote.<br />
Andererseits muss eine Steuerung neu zu schaffender Kapazitäten erfolgen, um die bereits<br />
bestehenden wirtschaftlichen Existenzen im Beherbergungssektor zu sichern bzw. zu stärken.<br />
Deutlich wird bei einer näheren Betrachtung der statistischen Datenbasis, dass gerade das<br />
Küstensegment von der bisherigen positiven Entwicklung profitiert. Jedoch konnten auch die<br />
kreisfreien Städte ihre Auslastungszahlen in den letzten Jahren z.T. deutlich verbessern. In<br />
der Hansestadt Wismar lag eine Ursache hierfür sicherlich in der werbewirksamen Aufnahme<br />
in die UNESCO-Welterbeliste. Für den Landkreis Ludwigslust muss hingegen eine Stagnation<br />
auf niedrigem Niveau konstatiert werden. Offensichtlich stellen sich die Naturräume des<br />
Landkreises (Griese Gegend, Lewitz) bisher nicht als eigenständige Feriengebiete dar, sie<br />
sind vielmehr von Ausflugstourismus (Quellgebiete hauptsächlich Hamburg, Lüneburg,<br />
Schwerin) geprägt.<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 32 -<br />
Abbildung 9: Gästeübernachtungen im Untersuchungsraum<br />
Anzahl der<br />
Übernachtungen<br />
1.400.000<br />
1.200.000<br />
1.000.000<br />
800.000<br />
600.000<br />
400.000<br />
200.000<br />
0<br />
Quelle: StaLa MV, Jahrbücher 1996 bis 2004<br />
Entwicklung der Gästübernachtungen<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Jahr<br />
Schwerin Wismar LK LWL LK NWM LK Parchim<br />
Ein weiterhin zu berücksichtigender Indikator für die touristische Entwicklung bildet die<br />
Veränderung der Übernachtungsdauer, d.h. die Anzahl der Übernachtungen (ÜN) je anreisendem<br />
Gast in den vergangenen Jahren. Während diese zwischen den Jahren 1996 und<br />
2003 in der Landeshauptstadt Schwerin (Ø 1,8 ÜN) sowie im Landkreis Ludwigslust (Ø 2,0<br />
ÜN) auf niedrigem Niveau recht konstant ausfiel, konnte ein starker Anstieg in der Hansestadt<br />
Wismar (von 2,0 ÜN auf 2,7 ÜN) und im Landkreis Parchim (von 3,1 ÜN auf 3,8 ÜN)<br />
verzeichnet werden. Der Landkreis Nordwestmecklenburg kann eine gleichbleibende Übernachtungsdauer<br />
von rd. 5,3 ÜN vermelden. Der Landesdurchschnitt entwickelte sich vergleichsweise<br />
im selben Zeitraum im Durchschnitt von 3,8 auf 4,3 ÜN (vgl. hierzu auch die<br />
Angaben im Anhang Tourismus). Ursachen für eine unterschiedliche Nachfrage in Bezug auf<br />
die regionalen Angebote liegen u.a. im höheren Erholungswert der unmittelbaren Küste, dem<br />
z.T. sehr unterschiedlichen Marketing sowie fehlenden touristischen Attraktionen.<br />
SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />
Dem tatsächlich hochwertigen naturräumlichen Potenzial des Achsenraums für eine touristische<br />
Entwicklung steht eine Vielzahl struktureller und organisatorischer Barrieren entgegen.<br />
Aufgrund einer Vielzahl derzeit parallel laufender Initiativen und Projekte, die sich mit der<br />
Erstellung von Entwicklungskonzeptionen und Planungen, aber auch in Teilen mit der Umsetzung<br />
einzelner Vorhaben beschäftigen (z.B. LEADER+ -Gemeinschaftsinitiative, INTER-<br />
REG IIIb, Aktionsprogramm zur Schaffung von Arbeitsplätzen im Tourismus) besteht die<br />
Gefahr, dass die Projektträger und Akteure ohne notwendigen Zwang einer Orientierung an<br />
einem globalen bzw. regionalen Handlungsrahmen Ideen generieren und als Insellösung<br />
erarbeiten. Zudem weisen die vorgelegten Programme und Projektvorschläge insgesamt zu<br />
wenig zukunftsorientierte, nachhaltig wirksame bzw. wirtschaftlich untersetzte Handlungsansätze<br />
in den vorgeschlagenen Themenfeldern auf.<br />
Hieraus ergibt sich ein zwingend notwendiger kurzfristiger Handlungsbedarf zur Abstimmung<br />
zwischen den Projekten, um vorhandene Finanzmittel und Ressourcen zweckmäßig einzusetzen<br />
und mögliche Synergieeffekte effizient zu nutzen sowie eine langfristige wirtschaftliche<br />
Tragfähigkeit zu sichern.<br />
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Weiterhin gilt es, bei der Kommunikation des Stellenwertes und bei der zukünftigen touristischen<br />
Entwicklung im Achsenraum zu beachten, dass:<br />
• kleinräumig strukturierte Entwicklungsansätze einzelner Gemeinden oder Akteure eine<br />
Positionierung der Region im touristischen Wettbewerb sowie eine Identifizierung<br />
einer Vielzahl unterschiedlicher Akteure mit der Entwicklung erschweren bzw. ausschließen,<br />
• ein ausgeprägtes Saisonalitätsdenken und -handeln der eigenen Entwicklung der Unternehmen<br />
und Regionen oftmals entgegensteht,<br />
• auch die nicht primär im Tourismussektor beschäftigte Bevölkerung einen notwendigen<br />
Beitrag zur Aufwertung des Wirtschaftszweiges Tourismus leisten muss und<br />
damit die Steigerung der eigenen Lebensqualität erreichen kann.<br />
Schwerpunktmäßig wird im Rahmen des weiteren Entwicklungsprozesses zu erarbeiten sein,<br />
wie über eine geschickte Thematisierung und Inszenierung von Erlebnissen eine gemeinschaftliche<br />
Produktentwicklung sowie ein gezieltes Marketing insbesondere für auslastungsschwache<br />
Zeiten erfolgen kann. In diesem Zusammenhang sollte auch eine Auseinandersetzung<br />
mit der Reisekultur der potentiellen nationalen und internationalen Gäste entsprechend<br />
der zu nutzenden Zielgruppen sein. Hierbei ist der Fokus eher auf die aktiven<br />
sportiven (Wassersport, Reiten, Radfahren, Skaten) und die kulturhistorisch bildungsinteressierten<br />
(Städtetourismus) Gäste zu legen.<br />
Ein weiterer Ausgangspunkt wird jedoch auch in der klaren Definition von sogenannten<br />
"vermarktbaren Einheiten" (Reisegebieten bzw. Destinationen) für eine gezielte Imagebildung<br />
und Alleinstellung im touristischen Wettbewerb gesehen.<br />
Auf dieser Basis lässt sich dann ein Bedarf an der Erstellung weiterer touristischer Infrastrukturen<br />
ableiten bzw. eine Bewertung einzelner touristischer Vorhaben vornehmen.<br />
In jedem Fall ist im Zuge der regionalen Entwicklung entlang des Achsenraumes eine Kombination<br />
von klassischen Wirtschaftsbereichen (z.B. Landwirtschaft, Handwerk) mit touristischen<br />
sowie gastronomischen Angeboten und Dienstleistungen anzustreben, um einerseits<br />
ein touristisches Dienstleistungsangebot vorzuhalten, andererseits aber auch die wirtschaftliche<br />
Tragfähigkeit dieser Angebote langfristig zu sichern.<br />
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SWOT-ÜBERSICHT WIRTSCHAFT UND TOURISMUS<br />
Stärken Schwächen<br />
• im Landesvergleich relativ stabile wirtschaftliche<br />
Entwicklung<br />
• abwechslungsreiche Naturausstattung<br />
(Flüsse, Seen, Felder, Wälder, Küste) als<br />
Potential für verschiedene Urlaubsformen<br />
• städtebauliche und architektonische<br />
Attraktionen und Einzeldenkmale wie Altstadt<br />
Schwerin mit Schloss,<br />
UNESCO-Welterbe Altstadt Wismar und<br />
Schlossensemble Ludwigslust)<br />
• zunehmend positives Image von Mecklenburg-Vorpommern<br />
als Reiseland<br />
• Ostsee als etablierte, gut frequentierte<br />
Urlaubsregion<br />
• bereits gut entwickelter und anerkannter<br />
Küstentourismus<br />
• unterschiedliche Attraktionen im Achsenraum<br />
Chancen Risiken<br />
• Aufwertung von Dienstleistungsberufen<br />
• Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
• Nebeneinkommen für verschiedene nicht<br />
primär touristische Unternehmen, z.B.<br />
der Land- und Forstwirtschaft<br />
• klare Positionierung im touristischen<br />
Wettbewerb über maritimen Tourismus/<br />
Wassertourismus, Städtetourismus und<br />
Urlaub auf dem Lande<br />
• gezielte Entwicklung einzelner touristischer<br />
Kerngebiete unter Einbindung der<br />
benachbarten Gemeinden als Dienstleister<br />
oder als attraktive Wohnlage für<br />
Beschäftigte im Tourismus<br />
• zu geringer Anteil an produzierendem<br />
Gewerbes,<br />
• zu wenig konkurrenzfähige Großbetriebe<br />
mit entsprechenden<br />
Arbeitsplatzpotenzialen,<br />
• Abwanderungsproblematik sowie Veränderung<br />
in der Bevölkerungsstruktur<br />
• Imageprobleme des westmecklenburgischen<br />
Binnenlandes gegenüber der Ostseeküste<br />
• fehlende vermarktbare Produkte /fehlendes<br />
Marketing-Know-how<br />
• unstrukturierte, ungebündelte Informationen<br />
über Angebote und touristische<br />
• Entwicklungen im Achsenraum<br />
• mangelhafte Wirtschaftlichkeit von Teilen<br />
des Gastgewerbes sowie von touristischen<br />
Infrastrukturen<br />
• ausgeprägtes, auf die Hauptsaisonzeiten<br />
fixiertes Denken und Handeln<br />
• Überschätzung des touristischen Potenzials<br />
für einzelne Kommunen und Akteure<br />
(Umsatzerwartungen/Wirtschaftlichkeit)<br />
• Überfrachtung von Teilgebieten mit Touristen<br />
• Schaffung sektoraler und zeitlich befristeter<br />
Überkapazitäten<br />
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Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, Ernährungswirtschaft<br />
Landwirtschaft<br />
THESE: Die im Achsenraum vorhandenen Landwirtschaftsbetriebe mit wirtschaftlichen<br />
Größenstrukturen werden sich unter Nutzung der natürliche Standorteigenschaften<br />
etablieren. Sie sind die Basis für die Entwicklung der regionalen Ernährungswirtschaft.<br />
ARGUMENTE:<br />
Die Landwirtschaft im Betrachtungsraum weist, nach abgeschlossenem Umstrukturierungsprozess<br />
Mitte der 90er Jahre, eine wettbewerbsfähige Größen- und Betriebsstruktur auf.<br />
Entsprechend den natürlichen Standortbedingungen liegen die Schwerpunkte der Landnutzung<br />
in der Produktion von Marktfrüchten und in der flächengebundenen Viehhaltung (Futterbaubetriebe).<br />
Relativ ertragreiche Böden (45-50 Bodenpunkte) bestimmen den nördlichen Achsenraum<br />
und sind raumplanerisch als „Räume mit besonderer natürlicher Eignung für die Landwirtschaft“<br />
ausgewiesen. Sie sollen nur in unbedingt notwendigem Umfang einer anderen Nutzung<br />
zugeführt werden (<strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong> <strong>Westmecklenburg</strong> 1996: S.68 ff.).<br />
Vorrangig in den Bereichen des Achsenraumes südlich der Landeshauptstadt Schwerin,<br />
wirkt sich eine geringe Bodengüte mit niedriger Ertragsfähigkeit des Bodens negativ auf die<br />
Wirtschaftlichkeit aus. Weite Teile dieser Bereiche werden deshalb von der EU in sogenannte<br />
„benachteiligte Gebiete“ 2 eingestuft.<br />
Die wirtschaftliche Bedeutung der Bereiche Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft innerhalb<br />
des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern ist bereits an den statistischen Kennzahlen<br />
der Bruttowertschöpfung (2002: 3,8% der Gesamtbruttowertschöpfung) und des Anteils der<br />
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (2002: 4,3% aller SV-pflichtig Beschäftigten)<br />
erkennbar. Hier liegt Mecklenburg-Vorpommern nicht nur über dem Durchschnitt, sondern<br />
auch absolut vor den anderen Bundesländern. Zur weiteren Einordnung dieser Aussage ist<br />
festzustellen, dass durch technischen Fortschritt eine hohe Produktivität erzielt wird. Dies<br />
wird durch eine höhere Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen als im Durchschnitt Deutschlands<br />
dokumentiert (Gemeinschaftsveröffentlichung der Statistischen Landesämter HB, HH,<br />
M-V, NS u. S-H 2000).<br />
Im Landesvergleich besaßen 2002 die drei Landkreise des Achsenraumes wiederum überdurchschnittlich<br />
hohe Anteile der SV-pflichtig Beschäftigten im genannten Wirtschaftsbereich.<br />
Nach Mecklenburg-Strelitz (11,1%) und Demmin (10,6%) folgen bereits Parchim<br />
(8,3%), Nordwestmecklenburg (7,6%) und Ludwigslust (6,3%).<br />
Besonders der landwirtschaftliche Bereich ist aufgrund wirtschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen<br />
einem hohen Rationalisierungsdruck ausgesetzt. Dieser wird sich in den<br />
kommenden Jahren weiter verschärfen (Modulation der Förderkulisse, Anpassung an Weltmarktpreise,<br />
EU-Osterweiterung) und zu einem weiteren Abbau von Arbeitsplätzen in der<br />
Primärproduktion land-, forst- und fischereiwirtschaftlicher Betriebe führen.<br />
2 Im Rahmen einer Ausgleichszulage erhalten Landwirtschaftsbetriebe mit einer landwirtschaftlichen<br />
Vergleichszahl (LVZ) unter 35 u.a. Ausgleichzulagen als finanziellen Ausgleich der Bewirtschaftung<br />
schwach ertragsfähiger Böden; die LVZ berücksichtigt neben den natürlichen Ertragsbedingungen<br />
auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Betriebes.<br />
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Währenddessen also in der Primärproduktion ein Zuwachs an Wirtschaftlichkeit und Einkommen<br />
im Zusammenhang mit der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen nur sehr begrenzt<br />
zu erwarten ist, liegen die Potenziale in der regionalen Verarbeitung der erzeugten Produkte.<br />
Neben der Erwerbsfunktion in den ländlichen Räumen des Achsenraumes kommt der Landwirtschaft<br />
in den Ordnungsräumen von Schwerin und Wismar noch eine weitere Bedeutung<br />
zu. Sie erfüllt insbesondere Funktionen für den Erhalt der Kulturlandschaft, Sicherung des<br />
Landschaftsbildes, für den Naturschutz und für die Erholung (<strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong><br />
<strong>Westmecklenburg</strong> 1996: S.68 ff.).<br />
Hier liegen auch die Chancen für landwirtschaftliche Betriebe, über Diversifizierung Einkommensverluste<br />
auszugleichen. Dies setzt aber einerseits voraus, dass Leistungen zum Erhalt<br />
und der Pflege der Kulturlandschaft entsprechend honoriert werden und andererseits sich die<br />
Nachfrage nach touristischen sowie Freizeit- und Erholungsangeboten im ländlichen Raum<br />
erhöht oder dass neue Märkte erschlossen werden.<br />
SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />
Aufgrund des hohen Rationalisierungsdruckes in der Landwirtschaft und der Begrenztheit<br />
der Ressource Boden wird es in der Marktfruchtproduktion und Tierhaltung mittel- bis langfristig<br />
keinen signifikanten Anstieg der Beschäftigen geben. Eher ist mit einem weiteren<br />
Rückgang der direkt in der Primärproduktion Erwerbstätigen zu rechnen. In sehr geringem<br />
Umfang können vielleicht Nischen mit dem Anbau von Sonderkulturen (z.B. Arznei- und<br />
Heilpflanzen, Gewürzpflanzen etc.) und extensiver Tierhaltung besetzt werden.<br />
Die Potenziale der Einkommenssicherung und –verbesserung liegen in der regionalen kooperativen<br />
Vermarktung, worüber, auch aus dem ökologischen Anbau, höhere Erzeugerpreise<br />
erzielt werden können. Das vorhandene Risiko ist die geringe regionale Kaufkraft im<br />
Zusammenhang mit dem Angebot von Billiglebensmitteln der großen Supermarktketten. Das<br />
sich verändernde Verbraucherbewusstsein eröffnet aber gleichzeitig die Chance, besonders<br />
in den kaufkraftstärkeren Städten wie Schwerin und Wismar oder in der Metropolregion<br />
Hamburg qualitativ hochwertige Produkte zu vermarkten. In diesem Zusammenhang ist die<br />
Zusammenarbeit von Erzeugern mit den Herstellern von Nahrungsmitteln in den Mittelpunkt<br />
zustellen.<br />
Diese Potenziale können und sollten sich aufgrund des Vorhandenseins moderner Techniken<br />
und Technologien kurzfristig nutzen lassen.<br />
Mittelfristig können durch die Landwirtschaftbetriebe Einkommensalternativen durch honorierte<br />
Landschaftspflegemaßnahmen erschlossen werden. Die bundespolitisch beabsichtigte<br />
Modulation der Agrarfördermaßnahmen würde diesem Ziel gerecht werden. Das Risiko in<br />
der Modulation besteht für die Region darin, dass Grossbetriebe mit modernen, effektiven<br />
Produktionsweisen in ihrer Wirtschaftlichkeit beschnitten werden und auch dadurch Arbeitsplätze<br />
im ländlichen Raum abgebaut werden.<br />
Fischereiwirtschaft<br />
THESE: Die Fischereiwirtschaft besitzt nur begrenzte lokale und wirtschaftliche Bedeutung.<br />
Fischerei und fischereiwirtschaftliche Erzeugnisse gehören zum Image des Achsenraumes.<br />
ARGUMENTE:<br />
Die Fischereiwirtschaft im Achsenraum besitzt nur punktuell eine wirtschaftliche Bedeutung.<br />
Traditionell gesehen stellt sie jedoch einen für Mecklenburg-Vorpommern und <strong>Westmecklenburg</strong><br />
spezifischen Imagefaktor dar. Es wird eingeschätzt, dass im Fischereibereich<br />
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der Strukturwandel noch nicht abgeschlossen ist und durch fehlenden Nachwuchs, geringe<br />
Investitionen sowie Anpassungsvorgaben der EU für die Hochsee- und Küstenfischerei<br />
(Quoten- und Kapazitätsregelungen) erschwert wird (Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft,<br />
Forsten und Fischerei des Landes Mecklenburg-Vorpommern 2002). Lediglich im<br />
Bereich der Binnenfischerei ist eine gewisse Konsolidierung bei jedoch rückgängigem Fangaufkommen<br />
zu verzeichnen.<br />
SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />
In Bezug auf eine regionale und/oder kooperative Vermarktung treffen hier im Wesentlichen<br />
die Aussagen wie für die Landwirtschaft zu. Da die Fischerei für MV und besonders auch für<br />
den Achsenraum traditionell zum norddeutschen Image gehört, bieten sich hier, auch mit<br />
Synergien zu touristischen Angeboten, Chancen Arbeitsplätze zu festigen. So kann Nachwuchs<br />
für die Fischerei gewonnen werden, der diese Tradition auf gefestigter wirtschaftlicher<br />
Basis weiterführt. Risiken bestehen allerdings in den verfügbaren bzw. in der Hochsee- und<br />
Küstenfischerei quotierten Fangmengen.<br />
Forstwirtschaft<br />
THESE: Die regionalen Wertschöpfungspotenziale der Holzverarbeitung werden nicht ausreichend<br />
genutzt.<br />
ARGUMENTE:<br />
Die Forstwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern und im Achsenraum ist durch eine Eigentumsstruktur<br />
gekennzeichnet, welche nach Abschluss der Privatisierung und Restitution von<br />
Treuhandwaldflächen voraussichtlich einen Privatwaldanteil von über einem Drittel des<br />
Gesamtwaldbestandes aufweisen wird (Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten<br />
und Fischerei des Landes Mecklenburg-Vorpommern 2002). Da die Privatwaldflächen in<br />
flächenmäßig relativ kleinen Einheiten strukturiert sind, ergeben sich Probleme in der effizienten<br />
Bewirtschaftung auch aufgrund fehlender Bündelung von Angebotsmengen. Dies<br />
wird verstärkt durch sinkende oder stagnierende Preise in der Schnittholz- und Bauholzvermarktung.<br />
Trotz des geringeren Anteils an Laubhölzern im Bestand gestaltet sich wegen fehlender<br />
Verarbeitungskapazitäten und Käufer der Absatz von Laubhölzern schwierig.<br />
Freie regionale Verarbeitungskapazitäten existieren vor allem noch bei Rundholz von qualitativ<br />
hochwertigen Nadelhölzern.<br />
Die Waldanteile in den drei Landkreisen des Achsenraumes liegen noch unter den angestrebten<br />
Planungsvorgaben des RROP (25-30%) (<strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong> <strong>Westmecklenburg</strong><br />
1996: S.68 ff.).<br />
Trotz gezielter Förderanreize durch das Land Mecklenburg-Vorpommern sind auch auf<br />
Böden mit geringerer Eignung für landwirtschaftliche Produktion Aufforstungen nur relativ<br />
begrenzt durchgeführt worden. Dies hängt, sofern es sich um derzeit landwirtschaftlich<br />
genutzte Flächen handelt, u.a. mit dem meist erst in der nächsten Generation zu erwartenden<br />
notwendigen Betriebsgewinn und der vorwiegenden Nutzung der Flächen auf Pachtbasis<br />
zusammen.<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 38 -<br />
SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />
In der Forstwirtschaft kommt es kurz- bis mittelfristig darauf an, das brachliegende oder<br />
unzureichende Potenzial von Klein- und Kleinstprivatwaldbesitz einer wirtschaftlichen Nutzung<br />
zuzuführen. Dies ist nur über eine kooperative Bewirtschaftung und Vermarktung<br />
möglich. Die Nutzung von Forstbetriebsgemeinschaften als Instrument zur Umsetzung ist die<br />
zu favorisierende Lösung.<br />
Ernährungswirtschaft:<br />
THESE: Die Ernährungswirtschaft bleibt ein strukturbestimmender Bestandteil der Wirtschaftsstruktur<br />
des Achsenraumes.<br />
ARGUMENTE:<br />
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Ernährungswirtschaft mit ca. 35% am Gesamtumsatz<br />
des verarbeitenden Gewerbes beteiligt (Agrarmarketing Mecklenburg Vorpommern e.V.<br />
2002). Neben den direkt wirtschaftlichen Aspekten dieses Wirtschaftszweiges dienen landes-<br />
und regionaltypische Produkte als Werbeträger für das Land und die Tourismusbranche.<br />
SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />
Die Ernährungswirtschaft im Achsenraum besitzt mittel- und langfristig alle Voraussetzungen,<br />
flexibel auf Markttrends zu reagieren und um Marktführerschaften über Mecklenburg-<br />
Vorpommern hinaus zu konkurrieren. Kurzfristig muss durch Erschließung von Ressourcen<br />
(z.B. Bündelung von regionalen Qualitätsangeboten) und regionaler Kooperation die noch<br />
vorhandene Nichtauslastung von Kapazitäten, besonders im fleischverarbeitenden Bereich<br />
angegangen werden. Oftmals werden hier noch Rohstoffe von überregionalen Märkten<br />
bezogen. Ferner sind verstärkte Ansiedlungsbemühungen im Bereich der Ernährungswirtschaft<br />
zu unternehmen, um die bereits vorhandene Standortkompetenz zu einem „Cluster<br />
Ernährungswirtschaft <strong>Westmecklenburg</strong>“ auszubauen.<br />
Von den in diesem Kapitel betrachteten Bereichen bestehen in der Ernährungswirtschaft die<br />
größten Potenziale Arbeitsplätze, zu schaffen.<br />
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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 39 -<br />
SWOT-ÜBERSICHT LAND-, FORST- UND FISCHEREIWIRTSCHAFT, ERNÄHRUNGSWIRTSCHAFT<br />
Stärken Schwächen<br />
• wettbewerbsfähige Betriebs- und Größenstrukturen<br />
in der Landwirtschaft (z.B.<br />
Agrargemeinschaft Lübstorf e.G.)<br />
• vorhandene moderne Technik und Technologien<br />
sowohl in der Landwirtschaft als<br />
auch im verarbeitenden Bereich (Ernährungswirtschaft)<br />
• Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen<br />
Lebensmitteln und Rohstoffen<br />
• Nähe zu Absatzmärkten (z.B. Oberzentrum<br />
Schwerin und Mittelzentrum Wismar,<br />
touristisches Küstenland und überregional<br />
nach Hamburg und Berlin)<br />
• regional erzeugte Produkte der Land- und<br />
Fischereiwirtschaft genießen ein hohes<br />
Image in der Region (z.B. Ludwigsluster<br />
Fleisch- und Wurstspezialitäten, Mecklenburger<br />
Landpute etc.)<br />
Chancen Risiken<br />
• Vermarktung von Produkten des Agrarbereiches;<br />
Bündelung von Angeboten durch<br />
Nähe zu größeren regionalen Absatzmärkten<br />
(Schwerin, Wismar)<br />
• regional erzeugte und hergestellte Güter<br />
der Ernährungswirtschaft als Werbeträger<br />
(Lübzer Brauerei)<br />
• Landschaftspflege durch Landwirtschaftsbetriebe<br />
• Holzabsatz über den holzverarbeitenden<br />
Standort Wismar (z.B. Egger Holzwerkstoffe<br />
Wismar)<br />
• BUGA 2009 als Fokus für überregionale<br />
werbewirksame Aktivitäten<br />
• geringe Tierzahlen/ Fläche (besonders<br />
auch im Zusammenhang mit vorhanden<br />
Verarbeitungskapazitäten)<br />
• zu geringe regionale Produktveredlung<br />
• Defizite im Produktmarketing<br />
• niedriges Kaufkraftniveau der regionalen<br />
Bevölkerung (hier besonders spürbar im<br />
Absatz von im ökologischen Anbau erzeugten<br />
Produkten)<br />
• geringer Waldanteil mit hohem Anteil an<br />
Kleinprivatwaldbesitz<br />
• geringe Wirtschaftlichkeit von Einkommensdiversifizierungenlandwirtschaftlicher<br />
Betriebe (z.B. Landschaftspflege, extensive<br />
Tierhaltung etc.)<br />
• weiter zunehmender Imageverlust von<br />
modernen wirtschaftlichen Tierproduktionsanlagen<br />
• unsichere politische Rahmenbedingungen<br />
der EU und des Bundes im Agrarbereich<br />
bedrohen die Wirtschaftlichkeit regionaler<br />
Betriebe<br />
• niedrige Erzeugerpreise durch „Dumping“<br />
von großen Lebensmittelketten<br />
• einseitige Schwerpunktsetzung im Bereich<br />
des ökologischen Landbaus<br />
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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 40 -<br />
2.2.4 Kultur und Freizeit<br />
THESE: Von den kulturellen Einrichtungen und Angeboten gehen im Achsenraum bedeutende<br />
wirtschaftliche Effekte aus.<br />
ARGUMENTE:<br />
Direkte Wirkungen der kulturellen Einrichtungen sind in erster Linie Beschäftigungseffekte,<br />
vielfach auch für höher- und höchstqualifizierte Personen. Gerade in einem strukturschwachen<br />
Land wie Mecklenburg-Vorpommern ist dieser Aspekt von besonderer Bedeutung.<br />
Daneben stellen qualitativ hochwertige soziale und kulturelle Einrichtungen wichtige „weiche“<br />
Standortfaktoren dar. Insofern sind sie auch für die Ansiedlungspolitik bzw. Bestandspflege<br />
im Bereich der Wirtschaftsförderung relevant. Ein dritter Punkt liegt in der Bedeutung der<br />
Kultur für den Tourismus. Gerade finanzstärkere Zielgruppen lassen sich durch hochwertige<br />
kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen gezielt ansprechen und zu einem Besuch der<br />
Region animieren.<br />
Dabei ist die tatsächliche Bedeutung des Bereichs Kultur als Entwicklungspotenzial für den<br />
Achsenraum abhängig von der Qualität bzw. Wertigkeit der Einrichtungen. Zu unterscheiden<br />
sind Einrichtungen, die zur Grundausstattung von zentralen Orten einer bestimmten Stufe<br />
gehören und solche, die als Alleinstellungsmerkmale zu betrachten sind. Letztere sind besonders<br />
interessant, da der Achsenraum über sie ein unverwechselbares Profil erhält.<br />
Kulturelle Infrastruktur:<br />
Im Bereich der schulischen Versorgung sind alle Formen von weiterführenden Schulen in<br />
den Städten des Achsenraumes vorhanden. Dagegen gibt es lediglich eine Fachhochschule<br />
im Untersuchungsgebiet, die Hochschule Wismar, und keine Universität. In Schwerin befindet<br />
sich eine Fach(hoch)schule der Arbeitsverwaltung sowie eine private Hochschule im<br />
Aufbau. Damit kommt der Hochschule Wismar mit ca. 4.000 Studenten eine entscheidende<br />
Bedeutung für den Bildungsbereich in der gesamten Region <strong>Westmecklenburg</strong> zu. Für die<br />
heimische Wirtschaft ist die Hochschule ein wichtiger Technologie- und Know-how-Träger<br />
und „Zulieferer“ für die Technologiezentren des Achsenraumes in Schwerin, Wismar und<br />
Parchim. Wirtschaftliche Effekte ergeben sich zudem durch den Zuzug von Studenten aus<br />
weiter entfernten Regionen sowie, ähnlich wie bei den Ärzten, durch kaufkräftiges Hochschulpersonal,<br />
das seinen Wohnsitz im Achsenraum hat.<br />
Die Qualität der schulischen Ausbildung spielt eine große Rolle als weicher Standortfaktor für<br />
die Region. So richten Entscheidungsträger in umworbenen Unternehmen ihre Standortentscheidung<br />
u.a. auch danach aus, wo ihre Kinder ein gutes schulisches Umfeld vorfinden.<br />
Allerdings kann der Achsenraum auf diesem Gebiet keine großen Akzente setzen. Zwar gibt<br />
es spezialisierte Schulen, wie etwa das Musikgymnasium in Schwerin. Der Achsenraum hebt<br />
sich damit jedoch nicht entscheidend von anderen Regionen Deutschlands ab.<br />
Einrichtungen der kulturellen Grundinfrastruktur, wie Kinos und Bibliotheken, sind im Achsenraum<br />
in den Zentren Wismar, Schwerin, Ludwigslust und Parchim vorhanden. Unter Beachtung<br />
der Einzugsbereiche dieser Einrichtungen kann von einer flächendeckenden Versorgung<br />
im Achsenraum gesprochen werden. Theater gibt es in Schwerin, Parchim und Wismar,<br />
wobei es erhebliche qualitative Unterschiede zwischen den einzelnen Einrichtungen<br />
gibt.<br />
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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 41 -<br />
Das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin ist ein 4-Sparten-Haus (Schauspiel, Oper,<br />
Tanztheater, Orchester) mit überregionalem Ruf. Mit rund 230.000 Besuchern im Jahr (Quelle:<br />
Stadtmarketing Schwerin GmbH für die Spielzeit 2000/2001, Angabe ohne Schlossfestspiele)<br />
handelt es sich sowohl um einen Besuchermagneten, als auch zugleich um einen<br />
erheblichen Wirtschaftsfaktor. Besuchergruppen reisen zu den Vorstellungen regelmäßig<br />
z.B. aus Lübeck und Hamburg an, bei besonderen Aufführungen auch noch aus weiter<br />
entfernten Regionen. Damit profitieren z.B. die Gastronomie, die Hotellerie und der Handel in<br />
Schwerin von dieser zentralen Einrichtung ersten Ranges. Darüber hinaus ist das Theater<br />
mit z.Zt. rund 320 Beschäftigten ein Großbetrieb und gewichtiger Arbeitgeber in Schwerin<br />
(Quelle: Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin, Pressestelle). Ähnlich wie beim Klinikum<br />
handelt es sich auch beim Theater um eine Einrichtung, in der verhältnismäßig viele<br />
akademisch ausgebildete Mitarbeiter mit einem entsprechend hohen Einkommen tätig sind.<br />
Insofern gehen auch vom Schweriner Theater wirtschaftliche Impulse in Richtung Kaufkraftaufkommen<br />
für die Region aus.<br />
Dagegen handelt es sich bei den Theatern in Wismar und Parchim um Häuser mit lediglich<br />
lokaler Bedeutung. In Parchim besteht ein kleines festes Schauspielensemble, Wismar<br />
verfügt über ein Puppentheaterensemble mit ansonsten Gastspieltheaterbetrieb. Es besteht<br />
die Absicht, die Theater Schwerin und Parchim zusammenzulegen.<br />
Im Achsenraum befinden sich zahlreiche Museen. Standorte sind hier nicht nur die Städte,<br />
sondern auch Dörfer, wie z.B. Dorf Mecklenburg mit dem Agrarmuseum. In der Regel sind<br />
die Museen des Achsenraumes allerdings nur von lokaler Bedeutung. Lediglich die Besucherzahlen<br />
der Schlossmuseen in Schwerin und Ludwigslust (188.000 bzw. 65.000 pro Jahr;<br />
(Quelle: Stadtmarketing Schwerin GmbH bzw. Angaben des Schlossmuseums Ludwigslust<br />
für 2001) weisen auf eine bemerkenswerte auch wirtschaftliche Bedeutung dieser beiden<br />
Einrichtungen hin. Allerdings dürfte der Reiz hier weniger vom Inhalt der Ausstellungen, als<br />
von der Tatsache, dass es sich bei den Ausstellungsgebäuden um sehr markante Schlossbauten<br />
handelt, ausgehen. Vom künstlerischen Wert und der Qualität der Sammlung sowie<br />
der Sonderausstellungen ist die Galerie des Staatlichen Museums in Schwerin überregional<br />
von größerer Bedeutung. Hier finden sich u.a. Werke von Rembrandt, Dürer, Duchamp oder<br />
Cage sowie eine der größten Sammlungen holländischer Alter Meister in Europa. Die Besucherzahl<br />
lag im Jahr 2000 bei ca. 35.000 (Quelle: Stadtmarketing Schwerin GmbH).<br />
Zur kulturellen Infrastruktur im Achsenraum gehören auch die historischen Altstädte von<br />
Wismar, Schwerin, Ludwigslust, Parchim und auch Neustadt-Glewe. Sie bilden als städtebaulich<br />
geschlossene Bereiche mit in erster Linie Handelsnutzung einen Anziehungspunkt<br />
für Besucher. Von herausragender Bedeutung ist im Achsenraum dabei die Hansestadt<br />
Wismar. Die historische Altsstadt mit ihrer hanseatisch-backsteingotischen Architektur und<br />
den drei die Stadtsilhouette beherrschenden Kirchen bzw. Kirchenruinen wurde 2002 in die<br />
Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Damit wird die weltweite Bedeutung der<br />
Wismarer Innenstadt dokumentiert.<br />
Kulturelle Veranstaltungen:<br />
Neben einer Reihe von kleineren Veranstaltungen, die für den Achsenraum und seine Orte<br />
lokal und regional von Bedeutung sind, müssen zwei kulturelle Veranstaltungen als überregional<br />
wirksam und in den Bereich der Alleinstellungsmerkmale gehörig hervorgehoben werden:<br />
Dies sind die Schweriner Schlossfestspiele und die Ludwigsluster Schlosskonzerte.<br />
Diese Veranstaltungen tragen zur Imagebildung als Kulturregion bei, ziehen Besucher auch<br />
aus weiter entfernten Räumen an und bieten einheimischen Unternehmen die Gelegenheit,<br />
sich im kulturellen Umfeld in Form von public private partnership zu präsentieren.<br />
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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 42 -<br />
Dabei sind die Ludwigsluster Schlosskonzerte die kleinste der genannten Veranstaltungen<br />
bzw. Veranstaltungsreihen. In diesem Rahmen finden mehrere klassische Konzert- und<br />
Gesangsaufführungen statt (vgl. u.a. Musiksommer Mecklenburg Vorpommern, Programm<br />
2002 und Internetpräsentation der Stadt Ludwigslust). Gemeinsam mit dem nicht explizit zu<br />
dieser Reihe gehörigen, aber ebenfalls im Sommer stattfindenden „Kleinen Fest im Großen<br />
Park“ gehen von den Veranstaltungen überregionale Impulse aus. Besucher kommen regelmäßig<br />
aus Hamburg und den benachbarten niedersächsischen Räumen. Insbesondere das<br />
„Kleine Fest im Großen Garten“ bietet mit einer Mischung aus Gaukler-, Pantomime- und<br />
Tanztheater im Schlosspark eine unverwechselbare Atmosphäre.<br />
Wesentlich größere Akzente für den Achsenraum setzen die mittlerweile jährlich sattfindenden<br />
Schweriner Schlossfestspiele auf dem Alten Garten. Dieses Opernfestival mit rund<br />
51.000 Besuchern im Jahr 2003 ist ein zumindest bundesweit bekannter und anerkannter<br />
Veranstaltungshöhepunkt und als Imageträger für die Stadt Schwerin und den Achsenraum<br />
von großer Wichtigkeit. Als weicher Standortfaktor für die Unternehmen der Region spielt<br />
das Festival ebenfalls eine große Rolle. So werden die Aufführungen regelmäßig genutzt,<br />
um Geschäftsbesuch einzuladen und geschäftliche Kontakte zu vertiefen oder neu zu knüpfen<br />
(Quelle: Verschiedene Unternehmer der Region im Arbeitskreis Strategie des Regionalmarketings<br />
Mecklenburg-Schwerin e.V.).<br />
Die besucherträchtigste, überregional wirksame Veranstaltung im Achsenraum war 2002 die<br />
Landesgartenschau in Wismar, auf der auf einer alten Konversionsbrache der Stand der<br />
Gartenbaukunst dokumentiert wurde (SCHÄFER 2002: 15-18). Mit ca. 500.000 Besuchern war<br />
die Landesgartenschau ein erheblicher Besuchermagnet, der neben Fachpublikum und<br />
Bewohnern der Region auch viele Reisegruppen in den Achsenraum zog. Die Veranstaltung<br />
endete im Jahr 2002, das Gelände steht jetzt als öffentlicher Park zur Verfügung.<br />
Gerade der Bereich der Kultur ist, wesentlich stärker noch als Einrichtungen der sozialen<br />
Infrastruktur, ein wichtiger „weicher“ Standortfaktor für den Achsenraum. Die Landeshauptstadt<br />
Schwerin kann hier vor allem durch ihre hervorragenden kulturellen Einrichtungen<br />
und die Schlossfestspiele deutliche Akzente setzen. Dementsprechend wird diese Stärke<br />
bereits für werbewirksame Imagekampagnen genutzt, in denen die Stadt als „Kunststadt<br />
Schwerin“ auftritt (Landeshauptstadt Schwerin 2002). Die Hansestadt Wismar zeichnet sich<br />
dagegen in erster Linie durch ihre als „Welterbe“ geschützte Altstadt aus, ein Attribut, dass<br />
erhebliche überregionale Werbewirksamkeit besitzt. Das Großereignis Landesgartenschau<br />
ist dagegen als Imagefaktor für die Wirtschaft weniger relevant, es erhöht allerdings die<br />
Medienpräsenz und damit den Bekanntheitsgrad der Hansestadt. Als Kulturstandort präsent<br />
ist auch die Stadt Ludwigslust, allerdings ohne dass hiervon große wirtschaftliche Impulse<br />
ausgehen können. Andere Standorte des Achsenraumes spielen in diesem Zusammenhang<br />
keine entscheidende Rolle.<br />
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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 43 -<br />
Sport:<br />
Als Standortfaktor für Freizeitaktivitäten ist der Sportbereich in doppelter Hinsicht von Bedeutung.<br />
Zum einen, wenn selber Sport betrieben werden soll, zum anderen als Kulturereignis,<br />
an dem man als Zuschauer teilnimmt. Sowohl im Bereich des Breiten- als auch des Spitzensports<br />
verfügt der Achsenraum über ein beachtliches Angebot, wobei die Landeshauptstadt<br />
Schwerin dabei deutlich im Mittelpunkt steht. Breitensport kann hier in allen gängigen,<br />
aber auch in vielen eher ausgefallenen Sportarten betrieben werden, wie z.B. Radsport,<br />
Rudern, Kanu- und Drachenbootfahren, Hockey usw. Für den Spitzensport sind Einrichtungen<br />
mit überregionaler Bedeutung vorhanden. Hierzu heißt es in der Internetpräsentation der<br />
Stadt Schwerin (Landeshauptstadt Schwerin 2002):<br />
„Das Sportforum am Lambrechtsgrund ist die Heimstadt des Schweriner Spitzensports und<br />
des Olympiastützpunktes für die Sportarten Leichtathletik, Boxen, Volleyball und Segeln. Das<br />
Stadion entspricht mit acht Laufbahnen den Bedingungen internationaler Wettbewerbe und<br />
bietet 2587 Sitzplätze. Die Größe der benachbarten Sport- und Kongresshalle ermöglicht<br />
außer Wettbewerben im Boxen und in der Leichtathletik auch Spiele und Turniere im Handball<br />
und Hallenfußball vor 8000 Zuschauern. Das neu errichtete Haus des Sports bietet<br />
Aktiven, Trainern und Funktionären Unterkunft mit Hotelstandard bei Wettkämpfen und für<br />
Trainingswochen. Es erfüllt mit seinen räumlichen und technischen Möglichkeiten auch alle<br />
Erwartungen für die Organisation von Konferenzen und Seminaren.“<br />
Die Ausstattung der Landeshauptstadt im Schwimmbereich ist dagegen deutlich schlechter.<br />
Die beiden Hallenbäder der Stadt entsprechen weder sportlichen noch Freizeitansprüchen.<br />
Für den Achsenraum steht hierfür das neue Freizeitbad in Wismar mit Spaß- und Erlebnisbereichen<br />
zur Verfügung.<br />
Schweriner Herrenmannschaften im Handball und im Boxen sind in der 1. Bundesliga bzw.<br />
2. Bundesliga vertreten, die Handballdamen der TSG Wismar ebenfalls in der 2. Bundesliga.<br />
Die 1. Damenvolleyballmannschaft des Schweriner SC war Deutscher Meister 2002 und<br />
Europapokal- bzw. Championsleagueteilnehmer. Im Damenvolleyball fanden im Jahr 2002<br />
WM-Spiele in Schwerin statt. Darüber hinaus wurden mit 2002 und 2003 bereits zweimal<br />
„Schweriner Box Nächte“ mit internationalen Titelkämpfen veranstaltet, die live im „Aktuellen<br />
Sportstudio“ des ZDF übertragen wurden. Damit ist der Sport ein wichtiger Werbeträger für<br />
die Stadt Schwerin und den gesamten Achsenraum und auch eine sehr öffentlichkeitswirksame<br />
Bühne für die Außendarstellung von Sponsoren aus der Region.<br />
Für weitere Freizeitaktivitäten in der Region stehen neben diversen Wassersporteinrichtungen,<br />
Reiterhöfen usw. zwei 18-Loch Golfplätze bei Wismar und Schwerin sowie<br />
mehrere Segel- und Sportflugplätze zur Verfügung.<br />
SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />
Im Bereich der sozialen Infrastruktur sind vor allem im medizinischen und Bildungsbereich<br />
Potenziale für die wirtschaftliche Entwicklung des Achsenraumes zu sehen. Bei einer Etablierung<br />
vorhandener Strukturen, hohem qualitativen Niveau und Ausrichtung auf ein innovatives,<br />
unverwechselbares Profil können qualifizierte und junge Fachkräfte geworben werden,<br />
die sich in der Region ansiedeln. Die Region gewinnt so einerseits an kreativem Potenzial<br />
und andererseits an Kaufkraft. Im Zusammenhang mit den sogenannten „weichen“ Standortfaktoren<br />
wird es allerdings nur gelingen Fachkräfte zu werben bzw. in der Region zu halten,<br />
wenn ein Gesamtangebot (Wohnen, Arbeiten, Bildung, Freizeit, Erholung) angeboten werden<br />
kann, welches konkurrenzfähig zum süddeutschen Raum, zu Berlin oder zu Hamburg ist.<br />
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Im Netzwerk mit Unternehmen, Verbänden und Gründerzentren ist die Hochschule ein<br />
bedeutendes Innovationspotenzial für Unternehmen über den Achsenraum hinaus.<br />
Die Ansiedlung einer Hochschule oder Universität in der Landeshauptstadt Schwerin wird<br />
nur bei einem innovativen, konkurrenzstarken und unverwechselbaren Konzept gelingen.<br />
Die vorhandenen sehr guten kulturellen Potenziale des Achsenraumes müssen durch gezieltes<br />
Marketing entwickelt werden. Dazu gehört sowohl die Ausrichtung von werbewirksamen<br />
Events, als auch die gezielte Erschließung von neuen Zielgruppen, so z.B. aus dem skandinavischen<br />
Raum.<br />
SWOT-ÜBERSICHT KULTUR UND FREIZEIT<br />
Stärken Schwächen<br />
• Vielzahl von kulturellen Angeboten,<br />
saisonale Angebote und laufende Angebote<br />
• kulturhistorische Altstädte von Schwerin<br />
und Wismar<br />
• Schwerin als Sportstandort (Leistungs-<br />
und Freizeitsport)<br />
• Fachhochschule Wismar<br />
Chancen Risiken<br />
• Kaufkraftgewinn des Achsenraumes<br />
durch Werbung qualifizierter hochbezahlter<br />
Fachkräfte im medizinischen oder<br />
Hochschulbereich<br />
• Hochschule als Innovationspartner für<br />
Wirtschaftsunternehmen, Entwicklung von<br />
Kompetenzfeldern<br />
• Kultur, Sport, Bildung als Imagefaktor<br />
• Abwanderung von qualifiziertem Personal,<br />
insbesondere im Bildungsbereich<br />
• unzureichende Ausstattung mit<br />
Schwimmhallen (auch Freizeitbad) in der<br />
Landeshauptstadt Schwerin<br />
• fehlende Ausrichtung kultureller Angebote<br />
auf den skandinavischen Raum (gemeinsame<br />
Geschichte!)<br />
• geringe Kaufkraft in der Region und<br />
kommunalfiskalische Situation gefährden<br />
die Existenz von vor allem kleineren kulturellen<br />
und sozialen Einrichtungen (Museen,<br />
Theater, Schulen u.ä.),<br />
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2.2.5 Verkehr und technische Infrastruktur<br />
THESE: Die Infrastrukturausstattung ist eines der bedeutenden Potenziale der Entwicklungsachse<br />
Wismar-Schwerin-Ludwigslust/Parchim.<br />
ARGUMENTE:<br />
Die verkehrliche Infrastruktur des Achsenraumes muss die problemlose Erreichbarkeit der<br />
Siedlungen, der Wirtschaftsstandorte sowie der Erholungs- und Tourismusräume gewährleisten.<br />
Gemäß dem Landesraumordnungsprogramm Mecklenburg-Vorpommerns soll dies in<br />
Übereinstimmung mit den vorhandenen und zu entwickelnden Raumstrukturen geschehen.<br />
Für die Planungsregion <strong>Westmecklenburg</strong> wurde durch den Regionalen <strong>Planungsverband</strong><br />
2002 ein Verkehrskonzept erstellt (<strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong> <strong>Westmecklenburg</strong> 2002). In<br />
diesem sind die Ausgangslage und die Erfordernisse zur Verbesserung der verkehrlichen<br />
Infrastruktur ausführlich beschrieben.<br />
Im Folgenden wird nur die für den Achsenraum wirtschaftlich bedeutsame verkehrliche<br />
Infrastruktur zusammengefasst.<br />
Straßenverkehr:<br />
Der Achsenraum ist durch großräumige Straßenanbindungen gut erschlossen. Durch die<br />
bereits in Bau befindlichen bzw. geplanten Vorhaben der Verlängerung der A 241 nach<br />
Wismar, der Fertigstellung der A 20 bis zum Jahr 2005 und der nunmehr beschlossenen<br />
Anbindung des Autobahndreieckes A 24/ A 241 an die A 14 in Richtung Magdeburg ist bzw.<br />
wird die Region des Achsenraumes an alle wichtigen überregionalen Wirtschaftsräume<br />
angeschlossen. Nach der Einigung über den Trassenverlauf für die A 14 wurde in Mecklenburg-Vorpommern<br />
im Juli 2002 mit dem Planverfahren begonnen (Schweriner Volkszeitung<br />
2002).<br />
Zur Erhöhung der staufreien Durchgängigkeit trägt der Weiterbau der äußeren Tangente im<br />
Norden von Schwerin mit Anschluss an die B 106 bei.<br />
Zur Erschließung des Gewerbegebietes „Göhrener Tannen“ im Süden von Schwerin ist eine<br />
zusätzliche Anschlussstelle an die A 241 östlich des Industrieparks mit direkter Zufahrt auf<br />
das Gelände geplant.<br />
Zugleich sorgt ein Netz von Bundes- und Landesstraßen für eine gute innerregionale Erschließung.<br />
Der guten flächenmäßige Erschließung steht jedoch aufgrund des hohen Verschleißzustandes<br />
ein erheblicher Nachholbedarf im Straßen- und Brückenausbau gegenüber. Dies<br />
betrifft vor allem das Kreisstraßensystem.<br />
Durch einen hohen Anteil an Berufspendlern ergibt sich, neben der Verbesserung der Flüssigkeit<br />
des Straßenverkehrs durch den qualitativen Straßenausbau und die Schaffung von<br />
Ortsumgehungen, das Erfordernis der Verbesserung des ÖPNV einschließlich des schienengebundenen<br />
Regionalverkehrs.<br />
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Schienenverkehr:<br />
Die für den Achsenraum wichtigsten Schienenverbindungen sind:<br />
• (Rostock) – Wismar – Schwerin – Ludwigslust - (Magdeburg/Berlin),<br />
• (Hamburg/Lübeck) – Bad Kleinen – Schwerin,<br />
• (Hamburg/ Hagenow-Land) – Schwerin.<br />
Die Anbindung von Parchim an Schwerin erfolgt über Crivitz mit Weiterführung nach Gadebusch/<br />
Rehna. Mit diesen Verbindungen ist der Achsenraum vorbehaltlich der in der Verkehrskonzeption<br />
für die Region <strong>Westmecklenburg</strong> geforderten und empfohlenen Maßnahmen<br />
durch Schienenwege ausreichend erschlossen. Im Mittelpunkt dieser Maßnahmen steht<br />
auch hier der weitere qualitative Ausbau der Strecken zur Verbesserung der Taktzeiten und<br />
Erreichung der Zuganschlüsse auf den Umsteigebahnhöfen. Insbesondere zur Erhöhung der<br />
Attraktivität des Nah- und Fernverkehrs auf der Schiene sind Modernisierungen auf den<br />
Bahnhöfen erforderlich. Am Hauptbahnhof Schwerin begannen im August 2002 umfangreiche<br />
Sanierungsarbeiten zur Ausgestaltung zu einem kundenfreundlichen Bahnhof mit Großstadtniveau.<br />
Flugverkehr:<br />
Im Rahmen des Verkehrskonzeptes für <strong>Westmecklenburg</strong> ist der Flughafen Schwerin Parchim<br />
aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage (zentrale Lage in <strong>Westmecklenburg</strong>, staufreier<br />
Zugang) ein wesentliches wirtschaftliches Potenzial und auch ein bedeutender Imagefaktor<br />
für den Achsenraum. Mit der 3.000 m langen Landebahn kann der Flughafen Tag und Nacht<br />
von allen Flugzeugtypen angeflogen werden. Nach der Verabschiedung der GUS-Streitkräfte<br />
1992 wurde der Flughafen als einziger in Mecklenburg-Vorpommern ausschließlich für eine<br />
zivile Nutzung umgebaut. 1998 wurde der Passagierflugbetrieb aufgenommen, 2000 begann<br />
der Frachttransport. Im März 2001 wurde der Flughafen durch die britische Wiggins Group<br />
PLC übernommen.<br />
Ziel der Entwicklung ist es, den Flughafen an das internationale Luftverkehrsnetz anzuschließen,<br />
die Passagierzahlen und den Frachtumschlag zu erhöhen.<br />
Unmittelbar an den Flughafen grenzt ein 350 ha großes Gewerbegebiet Baltic Airport Business<br />
Park an, welches u.a. für luftverkehraffine Nutzungen (Foodlogistik) genutzt werden<br />
kann.<br />
Für den Achsenraum ebenfalls noch von Bedeutung ist der Verkehrslandeplatz Wismar.<br />
Betreiber ist die Flugplatzbetriebsgesellschaft mbH Wismar-Müggenburg. Speziell für Geschäftsreisende<br />
können hier Charterflüge gebucht werden. Aber auch für Touristen werden<br />
Rundflüge angeboten. Daneben existiert eine Flugschule mit Möglichkeiten der Ausbildung<br />
zum Privatpiloten, der Einweisung auf verschiedene Flugzeugmuster oder des Erwerbs der<br />
Lizenz für Nachtflüge.<br />
Für den Sport- und Freizeitbereich wird der Flugplatz ebenfalls genutzt. So ist dort zum<br />
Beispiel der Hanseatische Luftsportverein e.V. und eine Ultraleichtfliegergruppe ansässig.<br />
Für Modellflugzeugbauer steht eine eigene Bahn zur Verfügung (MVWeb GmbH & Co.KG<br />
2002).<br />
See- und Hafenwirtschaft der Hansestadt Wismar:<br />
Eine Besonderheit im Verkehrskonzept des Achsenraumes ist der logistische Knotenpunkt<br />
des Seehafens Wismar. Hier treffen Autobahn-, Straßen-, Schienen- und Schiffsanbindung<br />
aufeinander und müssen leistungsfähig aufeinander abgestimmt entwickelt werden. Dazu<br />
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wurden in den letzten Jahren bereits umfangreiche Investitionen im Hafenbereich einschließlich<br />
der seeseitigen Anlagen (Vertiefung der Schifffahrtsrinne, Kaianlagen) durchgeführt, so<br />
dass alle modernen Umschlagtechniken zur Verfügung stehen. Mit dem angrenzenden<br />
Industriegebiet Hafffeld als Zentrum der holzverarbeitenden Industrie in Mecklenburg-<br />
Vorpommern hat sich der Hafen Wismar als bedeutender Holzumschlagplatz entwickelt.<br />
Für den weiteren Ausbau des Seeverkehrs sind vor allem die Hinterlandanbindungen leistungsfähiger<br />
zu gestalten. Dies sind vor allem die bereits in den vorherigen Abschnitten<br />
genannten Autobahnanbindungen. Zur Erhöhung des Güterumschlages auf der Schiene ist<br />
vor allem der Ausbau der Eisenbahnstrecke Lübeck-Rostock-Stralsund sowie Rostock-Berlin<br />
notwendig.<br />
Technische Infrastruktur:<br />
In die Versorgungsnetze der Telekommunikation, Energieversorgung, Wasserversorgung<br />
und Abwasserentsorgung und –behandlung wurde in den letzten Jahren umfangreich investiert.<br />
Mit dem modernen digitalen Telekommunikationsnetz in Mecklenburg-Vorpommern besitzt<br />
auch der Achsenraum hervorragende Voraussetzungen für leistungsfähige Datenanschlüsse<br />
mit technischem Höchstniveau.<br />
Die technische Infrastruktur der Energieversorgung, der Wasserver- und Abwasserentsorgung<br />
ist flächendeckend und entspricht modernem Standard.<br />
Allerdings führen teilweise überdimensionierte Abwasserbehandlungsanlagen zu relativ<br />
hohen Abwasserkosten für die Verbraucher (Industrie- und Handelskammer zu Schwerin<br />
2001).<br />
SCHLUSSFOLGERUNGEN:<br />
Kurzfristig sind Impulse für Investitionen und Unternehmensansiedlungen über die vollständige<br />
Fertigstellung der A 20 und A 241 sowie mittelfristig über den Lückenschluss der A14<br />
zwischen der Landeshauptstadt Magdeburg und der A24 bei Ludwigslust insbesondere für<br />
den Werft- und Hafenstandort Wismar, aber auch für Schwerin, Ludwigslust und Parchim zu<br />
erwarten.<br />
Durch die Entlastung bisher stark frequentierter Bundesstraßen, insbesondere in der Ferienzeit,<br />
wird das Image einer Urlaubsregion mit positiven wirtschaftlichen Auswirkungen befördert.<br />
Neben einer, nach Umsetzung aller Planungen, effizienten Verkehrsinfrastruktur (einschließlich<br />
der Entwicklung des Flughafens Schwerin-Parchim) bietet der Achsenraum sehr gute<br />
Voraussetzungen im Bereich der sozialen und technischen Infrastruktur für die Entwicklung<br />
des gesamten Wirtschaftsstandortes <strong>Westmecklenburg</strong>.<br />
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SWOT-ÜBERSICHT VERKEHR UND TECHNISCHE INFRASTRUKTUR:<br />
Stärken Schwächen<br />
• Anbindung des gesamten Achsenraumes<br />
an ein überregionales Schnellstraßennetz<br />
(Autobahn) in Ost-West und Nord-Süd-<br />
Richtung<br />
• moderner leistungsfähiger Seehafen in<br />
Wismar<br />
• ausbaufähiger Flughafen Schwerin-<br />
Parchim<br />
• modernes Telekommunikationsnetz<br />
Chancen Risiken<br />
• internationale Aufwertung des Wirtschaftsstandortes<br />
„Achsenraumes“ durch<br />
See- und Luftverbindungen sowie die<br />
transnationale Anbindung durch die Ostseeautobahn<br />
A 20<br />
• Integration in den skandinavischen und<br />
osteuropäischen Wirtschaftsraum<br />
• Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Seehafens Wismar durch die bedarfsgerechte<br />
Komplettierung des Autobahnnetzes<br />
• vorhandene infrastrukturelle Voraussetzungen<br />
für Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien<br />
• momentan noch fehlende Autobahnanbindung<br />
nach Süden bzw. Südwesten<br />
(A14)<br />
• Ausbauzustand und Qualität von Landes-,<br />
Kreis- und Gemeindestraßen, z.T. überlastete<br />
Ortsdurchfahrten<br />
• Ausbauzustand des Schienennetzes,<br />
insbesondere der Nebenstrecken<br />
• fehlende Ortsumgehungen, z.B. Ortsumgehung<br />
Parchim (würde gleichzeitig Zubringer<br />
Flughafen sein)<br />
• nach Fertigstellung der begonnenen und<br />
geplanten Autobahnabschnitte Zunahme<br />
der Konkurrenz mit anderen Regionen<br />
• durch die dünne Besiedlung des ländlichen<br />
Raumes im Untersuchungsgebiet<br />
und hohe Berufspendlerquoten Zunahme<br />
des Individualverkehrs<br />
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2.3 Zusammenfassung der SWOT- Analyse<br />
Stärken Schwächen<br />
• Mobilität in der Bevölkerung<br />
• Abwanderung, Rückgang der Geburtenzahlen,<br />
Überalterung<br />
• abwechslungsreiche Naturausstattung • Mangel an Arbeits- und Ausbildungsplät-<br />
• städtebauliche und architektonische<br />
zen<br />
Attraktionen und Einzeldenkmale • wirtschaftliche Stagnation<br />
• Ostsee als etablierte, gut frequentierte • Imageprobleme des westmecklenburg-<br />
Urlaubsregion<br />
ischen Binnenlandes gegenüber der Ostseeküste<br />
• wettbewerbsfähige Betriebs- und Grö- • unstrukturierte, ungebündelte Informaßenstrukturen<br />
in der Landwirtschaft<br />
tionen über Angebote und touristische<br />
• moderne Technik und Technologien in Entwicklungen im Achsenraum<br />
Land- und Ernährungswirtschaft<br />
• zu geringe regionale Produktveredlung<br />
• Vielzahl von kulturellen Attraktionen und • Defizite im Produktmarketing<br />
Angeboten (z.B. Schlossfestspiele • fehlendes unverwechselbares Profil als<br />
Schwerin, historische Altstädte Wismar Marketingfaktor<br />
und Schwerin)<br />
• fehlende Ausrichtung kultureller Angebote<br />
• Fachhochschule Wismar<br />
auf den skandinavischen Raum (gemein-<br />
• moderne medizinische Versorgung (amsame Geschichte!)<br />
bulant, stationär, Rehabilitation)<br />
• Abwanderung von qualifiziertem Perso-<br />
• Anbindung an überregionales Autobahnnal, fehlende Ärzte<br />
netz in Ost-West und Nord-Süd-Richtung • Z.T. überlastete Ortsdurchfahrten, fehlen-<br />
• moderner leistungsfähiger Seehafen in de Ortsumgehungen<br />
Wismar<br />
• schlechter Ausbauzustand des Schienen-<br />
• ausbaufähiger Flughafen Schwerin-<br />
Parchim<br />
netzes, insbesondere der Nebenstrecken<br />
Chancen Risiken<br />
• Bindung der Kaufkraft in der Region • Zu hohe Erwartungshaltung bezüglich<br />
• Schaffung von Arbeitsplätzen in innovati- Beschäftigungsentwicklung<br />
ven Bereichen<br />
• Zu niedrige Entlohnung für attraktive<br />
Arbeitsplätze am Wohnstandort<br />
• Überschätzung des touristischen Potenzials<br />
für einzelne Kommunen und Akteure<br />
(Umsatzerwartungen/Wirtschaftlichkeit)<br />
• klare Positionierung im touristischen<br />
Wettbewerb über maritimen Tourismus/<br />
Wassertourismus, Städtetourismus und<br />
Urlaub auf dem Lande<br />
• Bündelung der Vermarktung von Produkten<br />
des Agrarbereiches durch Nähe zu<br />
größeren regionalen Absatzmärkten<br />
(Schwerin, Wismar)<br />
• Kultur, Sport, Bildung als Imagefaktor<br />
• Aufwertung des Wirtschaftsstandortes<br />
„Achsenraumes“ durch See- und Luftverbindungen<br />
sowie transnationale Anbindung<br />
durch die A 20<br />
• Integration in den skandinavischen und<br />
osteuropäischen Wirtschaftsraum<br />
• weiter zunehmender Imageverlust von<br />
modernen wirtschaftlichen Tierproduktionsanlagen<br />
• Gefährdung von kulturellen Einrichtungen<br />
(Museen, Theater, u.ä.)<br />
• nach Fertigstellung der begonnenen und<br />
geplanten Autobahnabschnitte Zunahme<br />
der Konkurrenz mit anderen Regionen<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 50 -<br />
3 Leitbild und Entwicklungsziele<br />
Auf die Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken folgt der Entwurf eines<br />
Leitbildes mit Entwicklungszielen für den Achsenraum. Es wird, thematisch untergliedert, der<br />
unter realistischen Bedingungen wünschenswerte, zukünftige Entwicklungszustand zugrunde<br />
gelegt. Zudem werden die Wege benannt, wie dieser Entwicklungszustand herbeizuführen<br />
bzw. ein negativer Entwicklungszustand zu verhindern ist. Ziel ist dabei das Aufzeigen der<br />
Entwicklungsmöglichkeiten, die bei Ausschöpfung der vorhandenen Potenziale erreichbar<br />
sind. Damit dient das Leitbild als Orientierungsrahmen für die Entwicklung der Region.<br />
3.1 Der Achsenraum oder die Region<br />
Eine Voraussetzung für die Leitbildentwicklung und die Erarbeitung von Hauptentwicklungszielen<br />
stellt die Konkretisierung des zu betrachtenden Raumes dar.<br />
Den Ausgangspunkt bildet die achsenräumliche Sicht aus dem bislang allgemein definierten<br />
Entwicklungsansatz Wismar – Schwerin – Ludwigslust – Parchim.<br />
In diesem Zusammenhang steht die Frage, inwieweit der Achsenraum als wirtschaftlicher<br />
Kernraum der Region <strong>Westmecklenburg</strong> durch die einheimische Wirtschaft und die Bevölkerung<br />
sowie durch Außenstehende wahrgenommen bzw. definiert wird.<br />
Bei der Wahrnehmung durch Außenstehende ist darüber hinaus zu beachten, dass mit der<br />
Entfernung auch die Identifizierung mit diesem Raum abnimmt. Dies spielt für die Bewertung<br />
als Ansiedlungsalternative sowohl für gewerbliche Wirtschaft als auch für die Bevölkerung<br />
eine beachtliche Rolle.<br />
Dementsprechend wird an dieser Stelle die Notwendigkeit der Präzisierung der Identifikationsbasis<br />
der „Westachse – im Herzen <strong>Westmecklenburg</strong>s mit attraktiven Schnittstellen zu<br />
Industrie und Gewerbe, zu Bildung und Tourismus“ in Übereinstimmung mit den Entwicklungszielen<br />
des Regionalen Raumordnungsprogramms gesehen.<br />
Zukunftsorientierte Entwicklungen finden nicht nur in der skizzierten Achse in der Nord-Süd-<br />
Ausrichtung (Skandinavien – Achsenraum – Mittel-/Süddeutschland – Südeuropa), sondern<br />
vielmehr in Bezug auf die gesamte Region statt und beinhalten so auch eine West-Ost-<br />
Ausrichtung (Benelux – Norddeutschland – Achsenraum – Osteuropa).<br />
Damit ergibt sich auch für die Außendarstellung und die Erarbeitung einer attraktiven Werbestrategie<br />
der Handlungsansatz „Die Westachse Mecklenburgs – ein attraktives wirtschaftsstrukturelles<br />
Bindeglied in Europa“.<br />
Eine Grundvoraussetzung dafür bildet die Konzentration auf konkrete Entwicklungsschwerpunkte,<br />
die regionale und überregionale Effekte und wahrnehmbare Erfolge mit sich bringen.<br />
Zudem kann so eine Konzentration der regional verfügbaren Potenziale und Mittel erreicht<br />
werden. Weiterhin wird über eine Erarbeitung und Formulierung von Entwicklungskernen<br />
eine Fokussierung der Aktivitäten im wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Bereich<br />
ermöglicht. Oberste Prämisse der Betrachtung ist dabei die Nachhaltigkeit bei der zukünftigen<br />
erfolgreichen Entwicklung der Kerne.<br />
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Themen, die für den Achsenraum in diesem Kontext eine Rolle spielen, sind neben Industrie-<br />
und Gewerbekernen insbesondere zukunftsorientierte Innovationskerne in Verbindung mit<br />
neuen Technologien und Wissenschaft, touristische Kerne sowie Bildungs- und Logistikkerne.<br />
3.2 Zukunftsorientierung Gesellschaft<br />
Bevölkerung<br />
Leitsatz<br />
Vom überalterten Entleerungsraum zum zukunftorientierten Wohn- und Arbeitsstandort mit<br />
hoher Lebensqualität für Fachkräfte aus Wirtschaft und Wissenschaft.<br />
Entwicklungsziele<br />
Jungen Menschen, insbesondere Fachkräften, sind gezielt attraktive Angebote zu unterbreiten.<br />
Die Förderung neuer, zukunftsorientierter Arbeitsplätze, die Stärkung der Aus- und<br />
Weiterbildungskapazitäten sowie die Erweiterung des Kultur- und Freizeitangebotes bieten<br />
hierfür einen wichtigen Rahmen. Die akademischen Einrichtungen sichern den Zuzug von<br />
Studenten, denen die Wirtschaft bzw. die Region mit ihren Potenzialen eine Perspektive<br />
bietet. In diesem Zusammenhang ist der Vereinbarkeit zwischen Familie, Ausbildung und<br />
Beruf als weicher Standortfaktor künftig eine größere Aufmerksamkeit zu widmen.<br />
Bei Planungen und Investitionen sind die Belange der älteren Bevölkerungsgruppen stärker<br />
zu berücksichtigen. Das gilt insbesondere für das altengerechte Bauen, der Schaffung eines<br />
breiten Angebotes für Senioren sowie einer bedarfsgerechten ärztlichen Betreuung.<br />
Begründung<br />
Die Sicherung der Daseinsvorsorge durch Arbeit, die Stärkung junger Familien, die Schaffung<br />
eines lebenswerten städtebaulichen Umfeldes sowie die bürgernahe, auf Dienstleistung<br />
orientierte Verwaltung, sind die Maximen einer auf die Zukunft orientierten Gesellschaft. Die<br />
abzusehenden demographische Entwicklung erhöht den Druck zur Schaffung von zukunftsorientierten<br />
Arbeitsplätzen. In Verbindung mit den großen kulturellen Potenzialen der Region<br />
ergeben sich hieraus die Nischen, in denen die Stabilisierung der Bevölkerung und die<br />
Anwerbung neuer Einwohner möglich erscheint. Trotzdem wird der Altersdurchschnitt mittelfristig<br />
anwachsen und damit auch die Notwendigkeit für die Schaffung altersgerechter<br />
Wohnbedingungen zunehmen.<br />
Arbeitsmarkt<br />
Leitsatz<br />
Von einem hohem Bestand an Arbeitslosen zu einem ausdifferenzierten und durch wirtschaftsnahe<br />
Angebote gekennzeichneten Arbeitsmarkt.<br />
Entwicklungsziele<br />
Zielgerichtete Maßnahmen der Bestands-, Ansiedelungs- und Existenzgründungsförderung<br />
stabilisieren den Arbeitsmarkt. Instrumente der Arbeitsplatzsicherung müssen das Portfolio<br />
der Angebote an Unternehmen ergänzen. Die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit Arbeitsloser<br />
ist eine unabdingbare Voraussetzung zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes.<br />
Eine am Bedarf der Wirtschaft ausgerichtete Arbeitsmarktpolitik ergänzt<br />
die Maßnahmen der konkreten Wirtschaftsförderung.<br />
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Begründung<br />
Die demographische Entwicklung sowie ein sich schrittweise änderndes Erwerbsverhalten<br />
werden mittelfristig zu einer Entlastung des Arbeitsmarktes führen. Ungeachtet dessen gilt<br />
es, durch eine gezielte Wirtschaftsförderung dem weiteren Verlust an Arbeitsplätzen infolge<br />
des wirtschaftlichen Wandels entgegenzuwirken. Der zweite Arbeitsmarkt wird auch weiterhin<br />
von Bedeutung sein.<br />
Siedlungsentwicklung<br />
Leitsatz<br />
Von der Gefahr einer durch wachsenden Flächenverbrauch zersiedelten Landschaft zu<br />
einem bedarfsgerechten Angebot innerhalb der Siedlungskerne.<br />
Entwicklungsziele<br />
Die Siedlungsentwicklung ist an der zu erwartenden demographischen Entwicklung zu<br />
orientieren. Das schließt einen am Bedarf orientierten Neubau, die Modernisierung der<br />
Altbaugebiete, den Rückbau von Plattenbauten sowie die Gestaltung des Wohnumfeldes ein.<br />
Zudem muss einer sozialen Entmischung in den Wohngebieten entgegengewirkt werden.<br />
Einer Suburbanisierung, ist durch die bedarfsgerecht Ausweisung Baugebieten in den Städten<br />
zu begegnen.<br />
Begründung<br />
Eine Entwicklung, bei der immer weniger Menschen immer mehr Fläche für Siedlungszwecke<br />
verbrauchen, ist nicht nachhaltig. Das Postulat der einer Siedlungsentwicklung im<br />
Gleichgewicht des Nachhaltigkeitsdreiecks aus Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft zwingt<br />
in Verbindung mit zurückgehenden Bevölkerungszahlen zu einem Umdenken in Richtung<br />
Innenentwicklung vor Außenentwicklung.<br />
Verwaltung<br />
Leitsatz<br />
Von einer innenorientierten öffentlichen Verwaltung zu einem Dienstleister für Unternehmen<br />
und Bevölkerung.<br />
Entwicklungsziele<br />
Eine strategische Positionierung dieser zukünftigen Serviceunternehmen ist vorzugsweise zu<br />
orientieren auf:<br />
• die Optimierung von Verfahrensfragen (Antragstellungen, Genehmigungen,<br />
kommunale Gutachten etc.),<br />
• die rasche und effiziente Bewertung von Vorhaben als Grundlage für Entscheidungen,<br />
• die Aneignung einer Dienstleistungsmentalität gegenüber Investoren, Gewerbetreibenden<br />
bzw. Selbständigen sowie gegenüber Bürgern.<br />
Die neuen Strukturen sind Ergebnis einer Funktional- und Strukturreform mit dem Ziel der<br />
Flexibilisierung der Verwaltung. Dabei gilt es, vorhandene Kompetenzen aus den bestehenden<br />
Strukturen, neue Medien und Technologien sowie die Möglichkeiten zur Herausbildung<br />
enger Public Private Partnership´s (PPP) zu nutzen. Als erster Schritt in diese Richtung sollte<br />
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der Aufbau einer Regionalen Entwicklungsagentur in Partnerschaft von öffentlicher Hand und<br />
Privatwirtschaft gesehen werden.<br />
Begründung<br />
Klare administrative Strukturen in und zwischen den Gebietskörperschaften, eine effiziente<br />
Aufgabenverteilung zwischen den handelnden Akteuren, Transparenz in den Entscheidungsprozessen<br />
sowie visionäres Denken in der Regionalentwicklung erweisen sich zunehmend<br />
als wesentlich für eine erfolgreiche Entwicklung. Ein Grundstein für die Entwicklung der<br />
Verwaltung zu mehr Dienstleistungsorientierung wurde bereits in einem Modellprojekt gelegt,<br />
in dem unter Federführung der IHK die Region <strong>Westmecklenburg</strong> als Testregion für Bürokratieabbau<br />
fungierte.<br />
3.3 Zukunftsorientierung Wirtschaft<br />
Gewerbliche Wirtschaft<br />
Leitsatz<br />
Aus wirtschaftlicher Stagnation heraus zur dynamischen Innovations- und Technologieregion.<br />
Entwicklungsziele<br />
Der Fokus im Bereich der gewerblichen Wirtschaft und Industrie ist mehr und mehr auf die<br />
Lokalisierung und direkte Realisierung von Innovationsthemen und hochmodernen Technologien<br />
zu richten. Die Basis hierfür bildet eine durchdachte, weitgehend flexibel nutzbare<br />
Infrastruktur. Eine enge Verknüpfung und Verzahnung besteht dabei zwischen:<br />
• Forschung und Entwicklung in und mit den Unternehmen unter Nutzung der Kapazitäten<br />
der regionalen Forschungseinrichtungen („Wettbewerbsvorsprung durch anwendungsorientierte<br />
Forschung“),<br />
• der Etablierung von Pilotverfahren und –technologien in der Region („Wettbewerbsvorsprung<br />
durch Innovation“),<br />
• einer flexiblen und kurzfristigen Einführung bzw. Umsetzung in der Praxis, vorzugsweise<br />
in der Region („Wettbewerbsvorsprung durch Zeitgewinn und Nähe“),<br />
• einer zunehmenden Ausrichtung auf das Angebot von Systemlösungen am Markt<br />
(„Wettbewerbsvorsprung durch gebündelte Kräfte und Marktstärke“) sowie<br />
• einer Bindung und Förderung des regional vorhandenen Humankapitals („Wettbewerbsvorsprung<br />
durch Qualifikation und Entwicklungsperspektiven“).<br />
Eine thematische Ausrichtung in Bezug auf konkrete Innovationspotentiale steigert die Möglichkeit<br />
zur internationalen Positionierung sowie den Wiedererkennungswert im globalen<br />
Wettbewerb. Die öffentliche Förderung muss sich stärker auf innovative Unternehmen, die<br />
eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung versprechen, orientieren. Das Förderinstrumentarium<br />
sollte um die Bereitstellung schneller, unbürokratischer Liquiditätshilfen erweitert<br />
werden. Bestehende Hemmnisse auf dem Weg der Beantragung, sind schell zu beseitigen.<br />
Begründung<br />
In kurzen Wegen und Zeiten von der innovativen Idee zum konkreten Produkt und dessen<br />
Herstellung in der Region, einer marktorientierten Zusammenarbeit von Unternehmen und<br />
Forschungseinrichtungen in Netzwerken sowie in der Interaktion von Firmen in Clustern,<br />
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zeigen sich mehr denn je Bestandteile einer künftigen Unternehmenspolitik, die sich an<br />
Nachhaltigkeit und Globalisierung orientiert.<br />
Der Achsenraum verfügt bereits heute über zukunftsträchtige Potenziale im Bereich der<br />
gewerblichen Wirtschaft. Für eine zielgerichtete Strukturierung von technologieorientierten<br />
und zukunftsfähigen Clustern zeigen sich schwerpunktmäßig:<br />
• Maritime Technologien und Dienstleistungen,<br />
• der Präzisionsmaschinenbau,<br />
• die Kunststoffherstellung/ -be/- verarbeitung,<br />
• die Ernährungswirtschaft,<br />
• die Medizintechnik,<br />
• die Wasserstofftechnik,<br />
• die Umwelttechnik.<br />
Mittelfristig lässt sich ein weiterer Expansionsbedarf von Unternehmen bzw. eine steigende<br />
Nachfrage nach externen Dienstleistungen im Umfeld dieser Themen generieren und damit<br />
die Wirtschaftsstruktur der Region zukunftgerecht umgestalten.<br />
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei<br />
Leitsatz<br />
Von einzelbetrieblichen Strukturen zur Kompetenzregion Land- und Ernährungswirtschaft.<br />
Entwicklungsziele<br />
Zur Sicherung und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Primärproduktion sind folgende<br />
Maßnahmen zu befördern:<br />
• Die Entwicklung vom Einzelunternehmen zu kooperativen Strukturen,<br />
• der Ausbau von Qualitätssicherung, Logistik und Vermarktung regionaltypischer Produkte,<br />
• die Schaffung von Wertschöpfungsketten, von der Erzeugung regionaler Rohstoffe<br />
über die regionale Veredlung zum überregional vermarkteten Qualitätsprodukt.<br />
Weitere Erwerbsquellen wie dem ländlichen Tourismus, der Energiegewinnung aus Biomasse<br />
oder der Landschaftspflege sind verstärkt zu erschließen.<br />
Begründung<br />
Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei erfüllen vor allem in den Räumen zwischen den<br />
Kernstädten der <strong>Westmecklenburg</strong>ischen Achse auch künftig eine wichtige Funktion. Insbesondere<br />
auf den ertragsschwächeren Böden des südlichen Achsenraumes werden zukünftig<br />
alternative Bodennutzungen notwendig sein. Hier kann der Anbau nachwachsender Rohstoffe<br />
3 eine wirtschaftliche und ökologische Flächennutzung sichern (z.B. schnellwachsende<br />
Hölzer).<br />
3 Land- und Forstwirtschaftsprodukte zur energetischen bzw. stofflichen Verwertung, ausgenommen<br />
Nahrungs- und Futtermittel.<br />
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Tourismus<br />
Leitsatz<br />
Vom Einzelakteur zum gemeinsam getragenen, attraktiven und unverwechselbaren Erscheinungsbild<br />
als „Gesunde Region <strong>Westmecklenburg</strong>“.<br />
Entwicklungsziele<br />
<strong>Westmecklenburg</strong> steht auch künftig im etablierten Reiseland „Mecklenburg-Vorpommern“<br />
als eigenständige Tourismusdestination (Reisezielgebiet) mit einem abwechslungsreichen<br />
Profil an vorderer Stelle. Das Angebot widerspiegelt den:<br />
• maritimen Charakter der Küstenregion sowie der Hafen- und Hansestadt Wismar,<br />
• Binnenwassertourismus der Schweriner Seen und der angrenzenden Gewässer,<br />
• Städtetourismus mit den architektonisch und städtebaulich unverwechselbaren Profilen<br />
der historischen Altstadt der Landeshauptstadt Schwerin, des Welterbes Altstadt<br />
der Hansestadt Wismar und des Schlossensembles Ludwigslust,<br />
• Tourismus im ländlichen Raum des südlichen westmecklenburgischen Achsenraums,<br />
• ganzheitlichen Entwicklungsansatz zur Etablierung als „Gesunde Region <strong>Westmecklenburg</strong>“.<br />
Über den abgestimmten Einsatz professioneller Instrumente des Marketings werden die<br />
relevanten Zielgruppen in den Quellgebieten mit spezifischen Angeboten entsprechend der<br />
jeweiligen Jahreszeit angesprochen. Es wird ein nicht-flächendeckender Ganzjahrestourismus<br />
entwickelt, der wettbewerbsfähige Orte und Angebote stärkt und geeignete Dienstleistungsstrukturen<br />
herausbildet. Neben den Urlaubern werden ebenso Ausflügler aus den<br />
Ballungsgebieten bzw. der Metropolregion Hamburg, insbesondere mit frühjahrs-, herbst-<br />
und winterspezifischen Angeboten direkt angesprochen.<br />
Die enge Verzahnung der Interessenlagen der Einheimischen in Bezug auf ihre Freizeitgestaltung<br />
sowie ihre Ansprüche an ihr Wohn- und Lebensumfeld mit den Ansprüchen verschiedener<br />
für den Achsenraum geeigneter touristischer Zielgruppen sorgt hierbei nicht nur<br />
für eine Erhöhung der Lebensqualität der Einheimischen und Gäste. Sie führt auch zur<br />
langfristigen wirtschaftlichen Sicherung sowohl von Freizeiteinrichtungen als auch der sozialen<br />
Dienstleister sowie von Herstellern diverser regionaler Produkte.<br />
Eine zielgerichtete Thematisierung und Inszenierung von Erlebnis- und Erholungsangeboten<br />
entfaltet in enger Verbindung mit dem Profil des Achsenraumes bzw. der Region zudem eine<br />
Aufmerksamkeitswirkung, die das Image der Region über die touristischen Angebote hinaus<br />
prägt.<br />
Die Attraktivität der Region wird dabei entscheidend durch einen makellosen Service sowie<br />
eine kompetente Beratung und Betreuung der Gäste getragen. Eine breit angelegte Qualitätsoffensive<br />
in der Region zur Stärkung der Servicekultur, des tourismusfachlichen Bildungsstandes,<br />
der professionellen Vermarktung und der Administration unterstützt zum<br />
einen das Wirken der Akteure, zum anderen fördert sie das Erscheinungsbild als qualitativ<br />
herausragende Reiseregion.<br />
Begründung<br />
Der Achsenraum und die gesamte Region <strong>Westmecklenburg</strong> verfügen über touristische<br />
Potenziale, die noch nicht voll entwickelt sind. Teilregionen kämpfen z.T. in Konkurrenz um<br />
Marktanteile, Einzelangebote stehen unkoordiniert nebeneinander, Veranstaltungen werden<br />
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nicht aufeinander abgestimmt, thematische Angebote finden sich nur vereinzelt und isoliert.<br />
Insgesamt fehlt ein gemeinsames Verständnis als eine einheitliche Tourismusregion, die<br />
Atomisierung in Ostseeküste, Altstädte, Seen und ländliche Räume steht im Vordergrund.<br />
Die touristischen Potenziale können jedoch nur dann voll ausgeschöpft werden, wenn die<br />
Einzelangebote gebündelt und im Sinne einer regionale Gesamtstrategie zusammengeführt<br />
werden. Im Achsenraum und in der gesamten Region bieten sich hierfür grundsätzlich hervorragende<br />
Voraussetzungen durch die landschaftliche Vielfalt und das breite kulturelle<br />
Angebot. Diese guten Bedingungen müssen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation<br />
und zur Erhöhung der Lebensqualität genutzt werden.<br />
3.4 Kultur und Freizeit<br />
Leitsatz<br />
Von der Kulturstadt zur Kulturregion.<br />
Entwicklungsziele<br />
Die herausragenden kulturellen Merkmale und Angebote des Achsenraumes gilt es mit dem<br />
Ziel auszubauen, die einzelnen Angebote im Sinne der Schaffung einer Kulturregion mit<br />
einander zu vernetzen. Zugleich sollen dadurch Effekte auf zwei Ebenen erzielt werden:<br />
Einerseits als Zusammenhalt förderndes Element des Binnenmarketings, das zur verstärkten<br />
Identifikation der Bewohner mit der Region führt, andererseits als Bestandteil des Außenmarketings<br />
in der Tourismuswerbung und als weicher Standortfaktor in der aktiven Wirtschaftsförderungspolitik.<br />
Begründung<br />
Das kulturelle Erbe, ein weit überduchschnittliches Kultur- und Freizeitangebot sowie die<br />
reizvollen Naturpotentiale sind wichtige Standortfaktoren, die es zu erhalten und zu entwickeln<br />
gilt. Sie geben dem Achsenraum ein unverwechselbares Image. Hierzu tragen auch<br />
einzigartige kulturhistorische Stätten von Weltgeltung bei. Diese reichen von der Altstadt<br />
Wismars als Teil des UNESCO–Welterbes über die Landeshauptstadt Schwerin mit seinem<br />
Schloss und den Schlossfestspielen bis zu den kulturellen Aktivitäten im Ludwigsluster<br />
Schloss. In Verbindung mit einem herausragenden Angebot im Spitzen- und Breitensport<br />
verfügt der Achsenraum mit diesen Potenzialen über Alleinstellungsmerkmale, die ihn überregional<br />
bekannt und wieder erkennbar werden lassen.<br />
Bildung<br />
Leitsatz<br />
Von der (Fach-)Hochschule Wismar zur Bildungs- und Technologieregion <strong>Westmecklenburg</strong><br />
Entwicklungsziele<br />
Die Fachhochschule Wismar sollte zu einer Hochschule für <strong>Westmecklenburg</strong> mit entsprechenden<br />
Forschungskapazitäten weiter entwickelt werden. Dabei kann z.B. ein Forschungsinstitut<br />
als An-Institut der Hochschule Wismar mit Standort in Schwerin neu gegründet werden.<br />
Kern und Motor dieser Entwicklung ist die Hochschule Wismar als etablierte akademische<br />
Einrichtung in der Region. Auf diesem Weg sind für die Region neue Hochschul- und<br />
Forschungspotenziale zu erschließen, ohne die Risiken und finanziellen Belastungen einer<br />
Neugründung z.B. einer eigenen Hochschule am Standort Schwerin in Kauf nehmen zu<br />
müssen oder möglicherweise sogar einen regionsinternen Wettbewerb um finanzielle und<br />
personelle Kapazitäten zwischen den Standorten Wismar und Schwerin zu initiieren.<br />
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Begründung<br />
Ein breites, vielschichtiges und modernes Bildungsangebot ist als weicher Standortfaktor<br />
eine wesentliche Bedingung im Wettbewerb der Regionen. Das trifft auf allgemein bildende<br />
Schulen ebenso zu, wie auf Aus- und Weiterbildungseinrichtungen bzw. Hochschulen. Angesichts<br />
zurückgehender Schülerzahlen und den damit einhergehenden Schulschließungen gilt<br />
es, für Schüler und Lehrer auch in Zukunft optimale Rahmenbedingungen zu schaffen.<br />
Mit der Hochschule Wismar verfügt der Achsenraum über ein gutes Potenzial im Bereich der<br />
akademischen Bildung. Die Strategie der Hochschule, sich statt über die reine Steigerung<br />
der Studentenzahlen mehr über die Qualität der Studiengänge zu profilieren, hat sich bewährt.<br />
In den einschlägigen Hochschulrankings 4 , die z.B. im „Spiegel“ oder in „Focus“ veröffentlicht<br />
werden, belegt die Hochschule Wismar regelmäßig vordere Plätze.<br />
3.5 Verkehr und technische Infrastruktur<br />
Leitsatz<br />
Von der Verkehrsachse zur spezialisierten Logistikregion.<br />
Entwicklungsziele<br />
Seehafen Wismar, Flughafen Schwerin-Parchim, Autobahnen und die Bahnverbindung sind<br />
zu nutzen, um dem Verkehr vor- und nachgelagerte Wirtschaftsbereiche auszubauen oder<br />
neu anzusiedeln. Direkt betrifft dies z.B. Werkstatt-, Wartungs- und Servicebetriebe für<br />
Schiffe und LKW sowie Speditions-, Lager- und Logistikunternehmen. Darüber hinaus sind<br />
für die im Seehafen Wismar umgeschlagenen Massengüter weiterhin Betriebe anzusiedeln,<br />
die diese Rohstoffe zu höherwertigen Gütern oder Vorprodukten für die industrielle Produktion<br />
weiterverarbeiten. Mit dem Autobahnanschluss gilt es, den Hafen Wismar als Brückenkopf<br />
für Skandinavien und das Baltikum deutlich aufzuwerten.<br />
Begründung<br />
Nach Fertigstellung der A 241 zwischen Schwerin und Wismar sowie der Weiterführung über<br />
die A 14 Richtung Magdeburg und in Kombination mit den Querverbindungen A 20 und A 24<br />
wird die Achse Wismar-Schwerin-Ludwigslust über eine sehr gute überregionale Anbindung<br />
im Straßenverkehr verfügen. Damit werden u.a. erhebliche Entwicklungspotenziale für den<br />
Seehafen Wismar freigesetzt. Aufgrund der Lage zwischen den starken Hafenstandorten<br />
Lübeck-Travemünde und Rostock wird sich der Seehafen Wismar auch weiterhin als Nischenanbieter<br />
im Umschlag von Massengütern und massenguthaften Stückgütern spezialisieren.<br />
Die positiven Impulse durch den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur eröffnen die Möglichkeit,<br />
den Achsenraum nicht nur zu einer Transitregion für Waren, sondern zu einer echten Logistikregion<br />
werden zu lassen. Aufgrund der guten Produktionsbedingungen für die Landwirtschaft<br />
und damit die Ernährungsindustrie in <strong>Westmecklenburg</strong>, bietet der gesamte Bereich<br />
Food-Logistik besondere Entwicklungschancen für den Achsenraum.<br />
4 Auf eine Diskussion der dabei zur Anwendung kommenden, durchaus kritisch zu beleuchtenden<br />
Untersuchungsmethodiken wird an dieser Stelle verzichtet.<br />
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Telekommunikation<br />
Leitsatz<br />
Vom Kabelanschluss zur vernetzten Multimediaregion.<br />
Entwicklungsziele<br />
Um die Möglichkeiten der Telekommunikationsinfrastruktur für die Entwicklung des Achsenraumes<br />
optimaler zu nutzen, ist jedoch ein Agieren über die Grenzen des einzelnen Unternehmens<br />
hinaus notwendig. Firmen, Institutionen und Verwaltungen werden künftig innerhalb<br />
der Region so zu vernetzten sein, dass ein ständiger Informationsaustausch gewährleistet<br />
ist.<br />
Begründung<br />
Ein wesentliches Innovationspotenzial, als Voraussetzung für die Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />
des Achsenraumes, besteht in der Nutzung der vorhandenen technischen Infrastruktur.<br />
Das moderne Kabelnetz im Achsenraum ermöglicht jedem angeschlossenen Haushalt<br />
oder Unternehmen einen effizienten Zugang zu Neuen Medien und Online-Diensten.<br />
4 Entwicklungs- und Handlungskonzept<br />
4.1 Methodischer Ansatz<br />
Die Analyse des Achsenraumes Wismar-Schwerin-Ludwigslust/Parchim hat gezeigt, dass<br />
die Entwicklung der Rahmenbedingungen und Strukturen zukünftig unter einem verstärkten<br />
überregionalen, strukturellen und sektoralen Wettbewerb stattfinden werden. Dies erfordert<br />
verstärkte Anstrengungen in der regionalwirtschaftlichen und –politischen Entwicklung.<br />
In der Stärken- und Schwächenanalyse wurden strukturelle Defizite aber auch Potenziale<br />
ausgewiesen. Diese Potenziale gilt es als besondere Qualität des Achsenraumes herauszuarbeiten,<br />
zu entwickeln und in geeigneter Weise nach innen und außen zu vermitteln.<br />
Die entscheidenden Faktoren, vor allem für eine wirtschaftliche Entwicklung des Achsenraumes<br />
sind im Wesentlichen:<br />
• günstige räumliche Lage sowie Straßenverkehrsanbindung, insbesondere zu den Metropolregionen<br />
Großraum Hamburg sowie auch Bundeshauptstadt Berlin, die sowohl als<br />
Absatzmarkt für Endverbraucher als auch für Zulieferstrukturen von Produkten und<br />
Dienstleistungen aus dem Achsenraum von Bedeutung sind,<br />
• Lage an der Ostsee und damit direkte Verbindung zum baltischen Wirtschafts- und<br />
Kulturraum,<br />
• vorhandene Potenziale in der Wirtschaftsentwicklung sowie Ausstattung mit teilweise<br />
leistungsfähiger Infrastruktur,<br />
• etablierte Innovationspartner im Bereich der Hochschule und der Technologiezentren,<br />
• wettbewerbsfähige Betriebs- und Größenstrukturen sowie moderne Technik und Technologien<br />
in der Landwirtschaft und in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte,<br />
• abwechslungsreiche Landschaftsräume zwischen den Kernstädten der Achse sowie<br />
vorhandene Flächenpotenziale für Gewerbe und für Wohnen in attraktiver Lage,<br />
• moderne Kapazitäten im Bereich der medizinischen und Gesundheitsdienstleistungen,<br />
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• etablierte und besucherwirksame, überregional bekannte Kulturangebote.<br />
Aus dem Kontext der Analyse einschließlich der Ergebnisse der Dialogrunden werden folgende<br />
prioritäre Handlungsfelder abgeleitet:<br />
• Entwicklung einer Wirtschafts- und Logistikachse,<br />
• Aufbau einer Technologie- und Bildungsregion,<br />
• Qualifizierung zur Tourismus- und Kulturregion,<br />
• Anpassung von Verwaltungshandeln und Verwaltungsstrukturen.<br />
Auf Grundlage der vorhandenen Entwicklungsvorstellungen lassen sich entsprechende<br />
Projekte und Maßnahmen formulieren bzw. einordnen.<br />
Durch die Konzentration auf die Handlungsfelder wird einerseits ein begrenzter Entwicklungsrahmen<br />
geschaffen, auf den sich personelle, finanzielle und materielle Ressourcen<br />
konzentrieren lassen. Andererseits ist gleichzeitig ein ausreichender Spielraum für die Initiierung<br />
und Umsetzung von Projekten vorhanden.<br />
In den folgenden Kapiteln werden die allgemeinen Ziele und Maßnahmen zu den Handlungsfeldern<br />
jeweils kurz erläutert sowie anschließend die Einzelprojekte mit ihren Inhalten beschrieben.<br />
4.2 Handlungsfeld: Entwicklung einer Wirtschafts- und Logistikachse<br />
4.2.1 Ziele und Maßnahmen<br />
In der Diskussion von Entwicklungsprojekten mit regionalen Akteuren und der Regionalplanung<br />
wurden Projektideen und Maßnahmen hinsichtlich des Beitrages zur Entwicklung<br />
von Wirtschaft und Logistik im Achsenraum untersucht.<br />
Entsprechend der Potenziale und der abgeleiteten Schwerpunkte für eine Entwicklung werden<br />
folgende Maßnahmen innerhalb des Handlungsfeldes vorgeschlagen:<br />
• Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Flughafen Parchim (Gutachten),<br />
• Entwicklung einer Logistikachse entlang der Kerne Wismar, Schwerin, Parchim,<br />
• Erschließung und Entwicklung von Gewerbegroßstandorten in Schwerin „Göhrener<br />
Tannen“ und in Wismar-Kritzow sowie Bereitstellung planungsrechtlich gesicherter Gewerbeflächen<br />
im Raum Grabow,<br />
• Standortuntersuchung für nachwachsende Rohstoffe,<br />
• Standortoffensive Ernährungswirtschaft.<br />
Bei der weiteren Konzipierung und Umsetzung muss berücksichtigt werden, dass alle Maßnahmen<br />
untereinander abgestimmt entwickelt werden müssen. (Beispiel: Ernährungswirtschaft<br />
- Food-Logistik - Wirtschaftsstandort Flughafen Parchim).<br />
Zentrale Schnittstellen für eine Koordinierung sollten dabei das Regionalmanagement<br />
<strong>Westmecklenburg</strong> und der Verein Regionalmarketing Mecklenburg-Schwerin e.V. sein.<br />
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4.2.2 Projekte<br />
4.2.2.1 Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Flughafen PCH (Gutachten)<br />
Die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Flughafen Parchim ist bisher unbefriedigend.<br />
Positive Erwartungen, die sich an die Privatisierung des Flughafens knüpften, wurden nicht<br />
erfüllt. Mit dem Gutachten der Firma Criterium Consultant GmbH Hamburg zur Entwicklung<br />
des Wirtschaftstandortes, liegt ein Strategiepapier vor, dass dem Standort bei einer zielgerichteten<br />
Umsetzung des Konzeptes durchaus eine Perspektive eröffnet. In der Tat ist nach<br />
einem Rückgang des Luftverkehrs mit vorsichtigen Wachstumsprognosen des Luftverkehrsaufkommens<br />
von 5 – 7 % zu rechnen. Das betrifft sowohl das Passagier- als auch das Luftfrachtverkehrsaufkommen.<br />
Im Spannungsfeld zwischen den Flughäfen Hamburg-Fuhlsbüttel,<br />
Lübeck-Blankensee und den Flughäfen Tegel bzw. Berlin-Schönefeld zeichnet sich Parchim<br />
durch eine Reihe von Besonderheiten bzw. Alleinstellungsmerkmalen aus (Gutachten, S. 9f).<br />
Diese eröffnen ihm vor allem eine Chance als Logistik- bzw. Luftfrachtzentrum (vgl. Gutachten<br />
S. 30ff). Aktive Bemühungen des Landkreises Parchim zur Entwicklung des Standortes<br />
müssen in ein konkretes Entwicklungsprojekt im Rahmen der Achse Wismar – Schwerin –<br />
Parchim – Ludwigslust überführt werden. Das betrifft auch die Planung der verkehrstechnischen<br />
Infrastruktur. Als eine unabdingbare Voraussetzung in diesem Kontext ist die Anbindung<br />
an die A 24 und perspektivisch damit auch an die A 14 anzusehen. Die im Gutachten<br />
herausgearbeiteten Teilprojekte bzw. Projektideen sind im Rahmen des im Abschnitt 3.2.2.2<br />
erörterten Vorhabens umzusetzen.<br />
4.2.2.2 Entwicklung einer Logistikachse entlang der Kerne Wismar, Schwerin, Parchim<br />
Durch die vorhandene und den noch geplanten Ausbau der Infrastruktur eröffnen sich weitere<br />
Möglichkeiten für den Achsenraum, nicht nur Durchgangsregion für Güter zu sein, sondern<br />
über eine Logistikachse räumliche und branchenspezifische Netzwerke zur regionalen<br />
Wertschöpfung auszubauen sowie neue Unternehmen anzusiedeln. Besonders zu beachten<br />
sind dabei die dem Transportgewerbe vor- und nachgelagerten Wirtschaftbereiche.<br />
Im Sinne einer Clusterbildung 5 , wie sie auch politisch von der Landesregierung unterstützt<br />
wird, besteht die Möglichkeit, gezielt durch Vermittlung von Standortvorteilen an Unternehmen<br />
heranzutreten und sie für eine Ansiedlung zu interessieren. Dadurch wird eine neue<br />
Qualität im Standortmarketing erreicht.<br />
Solche Wirtschafts- bzw. Kompetenzcluster existieren in <strong>Westmecklenburg</strong> durch die Branchen<br />
der Ernährungswirtschaft, des Holzumschlags und der Holzwirtschaft, des Präzisionsmaschinenbaus<br />
sowie der Kunststoffverarbeitung (vgl. Gutachten Wissenschafts-, Technologie-<br />
und Bildungsregion <strong>Westmecklenburg</strong>). Die Entwicklung dieser Branchen setzt eine<br />
darauf abgestimmte Logistik in den genannten Bereichen voraus.<br />
Die beiden letztgenannten Branchen werden bereits in jeweils einem Inno-Regio-Projekt<br />
betrachtet und entwickelt. In Erweiterung dazu sind die Kompetenzen der Ernährungs- und<br />
Holzwirtschaft und ihrer Logistik näher zu betrachten.<br />
Hierfür ist zunächst der aktuelle Zustand dieser Branchen entlang der Achse detailliert zu<br />
untersuchen, um gezielt Maßnahmen ergreifen zu können. Dazu gehört u.a.:<br />
5 Räumliche Konzentration von Betrieben und Einrichtungen einer bestimmten Branche sowie deren<br />
vor- und nachgelagerter Bereiche, die durch horizontale und/oder vertikale Kooperationen mit einander<br />
verbunden sind.<br />
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• die Ermittlung des Marktpotenzials für Holz-Logistik mit Ausgangspunkt des Seehafens<br />
und des Verarbeitungsstandortes Wismar,<br />
• die Ermittlung des Marktpotenzials für Food-Logistik mit dem Flughafen Parchim und<br />
autobahnnaher Standorte entlang der A 24, aber auch der A 20 und der A 241,<br />
• die Formulierung der notwendigen Ausbaumaßnahmen für die logistische Infrastruktur,<br />
• Kosten-Nutzen-Abschätzung unter Beachtung des überregionalen Wettbewerbs.<br />
4.2.2.3 Standortoffensive Ernährungswirtschaft<br />
Als eine der traditionellen Kompetenzen in Mecklenburg-Vorpommern ist die Ernährungswirtschaft<br />
an vielen Standorten im Land strukturbestimmend. Ausgehend von den Potenzialen<br />
wettbewerbsfähiger Landwirtschaftsbetriebe entstanden in den letzten Jahren moderne,<br />
wettbewerbsfähige Verarbeitungsbetriebe.<br />
Für den Achsenraum betrifft dies vor allem Standorte in der Nähe der A 24 (vgl. Regionales<br />
Entwicklungskonzept der Region Hagenow) und der A 20, welche einerseits von der guten<br />
infrastrukturellen Anbindung profitieren, aber andererseits auch von der individuellen Unterstützung<br />
der Kommunen bei der Ansiedlung.<br />
Für eine offensive Vermarktung ist ein Umdenken in der strategischen Vorgehensweise<br />
erforderlich. Sind bisher ansiedlungswillige Unternehmen beraten worden, welche an die<br />
Wirtschaftsförderung oder Stellen des Wirtschaftsministeriums herangetreten sind, sollte<br />
zukünftig der Schwerpunkt eine gezielte Anwerbung von Unternehmen unter Vermittlung der<br />
Standortvorteile sein. Hier besteht ein direkter Bezug zu dem übergeordneten Projekt „Logistikachse<br />
<strong>Westmecklenburg</strong>“. Ein Standortvorteil ist damit die vorhandene sowie konzipierte,<br />
bei Bedarf direkt nutzbare logistische Infrastruktur.<br />
Für die Ernährungswirtschaft im Achsenraum ist konkret an eine Akquisition von Unternehmen<br />
der Ernährungswirtschaft sowie deren Ansiedlung z.B. an Standorten entlang der A 20,<br />
der A 24 sowie der A 241 zu denken. Hierfür benötigt z.B. die Region Hagenow die finanzielle<br />
Unterstützung sowie Lobbyarbeit des Regionalmanagement und der landespolitischen-<br />
sowie Landesförderstellen.<br />
Im Rahmen der Vernetzung der Aktivitäten und der Clusterbildung sind aber auch die vorhandenen<br />
Netzwerke der bereits in der Region ansässigen Unternehmen der Ernährungswirtschaft<br />
für die Akquisition zu nutzen.<br />
4.2.2.4 Standortuntersuchung für nachwachsende Rohstoffe<br />
Neben der Nutzung heimischen Holzes gibt es eine breite Palette von in der Region anbaubaren<br />
sogenannten nachwachsenden Rohstoffen zur Nutzung als biogene Treib- und<br />
Schmierstoffe, zur Erzeugung von Wärme und Strom, als Faserwerkstoffe, für die Kosmetik-<br />
und Pharmaindustrie etc. Neben der Erzeugung von Ernährungsprodukten wird unter den<br />
Rahmenbedingungen der EU-Agrarreform besonders auf den leichten Standorten im südlichen<br />
Achsenraum die Integration eines standortangepassten Anbaus von nachwachsenden<br />
Rohstoffen stärker in das wirtschaftliche Interesse der Landwirtschaftsbetriebe rücken.<br />
Unter diesem Gesichtspunkt kann die Zielstellung verfolgt werden, den südlichen Achsenraum<br />
in Bemühungen einzubinden, in diesem Raum mit weniger für die landwirtschaftliche<br />
Produktion geeigneten natürlichen Standortbedingungen, Kompeten- zen für den Anbau, die<br />
Verarbeitung und die Logistik nachwachsender Rohstoffe zu bündeln.<br />
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Allerdings sind die Marktpotenziale für nachwachsende Rohstoffe schwer zu quantifizieren.<br />
In dieser Phase sind Argumentationen und Entscheidungshilfen für die Ausweitung des<br />
Anbaus nachwachsender Rohstoffe notwendig.<br />
Aufschluss hierüber sowie eine realistische Bewertung der Chancen und Perspektiven des<br />
Anbaus nachwachsender Rohstoffe (einschließlich südlicher Achsenraum) speziell in <strong>Westmecklenburg</strong><br />
sollte das Gutachten „Nutzung nachwachsender Rohstoffe in der Industrie und<br />
zur Produktion funktionaler Lebensmittel in <strong>Westmecklenburg</strong>" verfasst von Baltic Sea Agroindustrial<br />
Technology Network (BASAN) geben.<br />
Die Ergebnisse können folgendermaßen zusammengefasst werden.<br />
Im Gutachten werden Strukturen, kurz- und längerfristige Maßnahmen sowie Schwer- punkte<br />
(Cluster) für die Nutzung nachwachsender Rohstoffe in <strong>Westmecklenburg</strong> vorgeschlagen.<br />
Zu den vorgeschlagenen „Clustern" für den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen in<br />
<strong>Westmecklenburg</strong> gehören im Einzelnen:<br />
- Industrieprodukte aus Holzfasern,<br />
- Bioenergie (z.B. Treibstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen),<br />
- spezielle und funktionale Lebensmittel aus Ölfrüchten und Getreide<br />
- Heilpflanzen.<br />
Konkret werden zur Umsetzung der folgenden benannten operationellen Maßnahmen:<br />
- verstärkte Ausrichtung der Politik auf Unterstützung und Gründung innovativer Unternehmen,<br />
- Einrichtung von Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben in ausgewählten Bereichen<br />
basierend auf der jetzigen Produktionsstruktur der regionalen Landwirtschaft,<br />
- Schaffung einer starken interregionalen und nationalen Partnerschaft mit Forschungsund<br />
Entwicklungseinrichtungen und Unternehmen,<br />
- Entwicklung einer Strategie zur Ansiedlung von Forschungs- und Entwicklungskapazitäten<br />
in der Region für Gesundheits- und Ernährungswissenschaft,<br />
zwei Strukturen vorgeschlagen.<br />
Zum einen wird ein <strong>Westmecklenburg</strong>isches Innovationszentrum benannt, welches als<br />
unabhängiges öffentliches Unternehmen durch Beteiligung Startkapital sowie Erfahrungswissen<br />
in die Gründung von neuen oder bestehende Unternehmen der benannten Innovationsbereiche<br />
zeitlich befristet einbringt.<br />
Es wird davon ausgegangen, dass allein in <strong>Westmecklenburg</strong> in den nächsten drei Jahren<br />
ca. 50 solcher wissensbasierten Unternehmen in den vorgeschlagenen Themenbereichen<br />
gegründet werden könnten. Dafür würde ein Startkapital von ca. 5.000.000 EUR benötigt.<br />
Die Überlebensrate solcher Unternehmen wird auf 10-30% geschätzt.<br />
Weiterhin wird vorgeschlagen, ein Technologie Observatorium (Kompetenzzentrum) zur<br />
Marktbeobachtung einzurichten, welches die regionalen Unternehmen und Akteure der<br />
dargestellten Kompetenzcluster ständig über den Stand der neuesten Technologie- und<br />
Marktentwicklungen informiert. Weiterhin sollte es in die Entwicklung von Projekten lokaler<br />
Unternehmen und Investoren involviert werden und als Kontaktstelle dafür auftreten.<br />
Als dritte Aufgabe sollen dort Strategien entwickelt und eingesetzt werden, um ausländische<br />
Investoren und Unternehmen für die Region zu interessieren.<br />
Zur Bewertung des Gutachtens für <strong>Westmecklenburg</strong> lässt sich einschätzen, dass aufgrund<br />
der Forschungsaktivitäten der Hochschule Wismar in den Bereichen rationelle Bio-<br />
Alkoholproduktion, Entwicklung und Produktion von Dämmstoffen aus regionalen Naturpro-<br />
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dukten sowie von Formteilen aus nachwachsenden Rohstoffen für die beiden erstgenannten<br />
Themenbereiche (Cluster) bereits ein regionaler Ansatz und damit ein Potenzial vorhanden<br />
ist, Verfahrenstechniken und Technologien praxisreif mit regional erzeugten Rohstoffen zu<br />
entwickeln, Für die vorgeschlagenen Bereiche „spezielle und funktionale Lebensmittel" sowie<br />
„Heilpflanzen" sind momentan keine regionalspezifischen Ansätze bekannt. Deshalb bedarf<br />
es hier grundlegender Vorarbeiten, um Kompetenz- und Technologiestandorte in Verbindung<br />
mit regional produzierten Rohstoffen in <strong>Westmecklenburg</strong> zu etablieren.<br />
Aufgrund der Ausgangslage bietet der Achsenraum für diese vorgeschlagenen Bereiche<br />
keine besonderen Potenziale, zum Beispiel für die Ansiedlung eines „Life science bzw. Food-<br />
Centre" speziell in Parchim.<br />
Im Gutachten wird lediglich die Notwendigkeit betont, die Landwirte als Primärproduzenten<br />
von Beginn an in den Prozess der Entwicklung von thematischen „Clustern" einzubeziehen,<br />
ohne jedoch dazu die spezifische Sichtweise der im Achsenraum angesiedelten Unternehmen<br />
zu den vorgeschlagenen Themen darzustellen.<br />
Weiterhin werden im Gutachten für die Initiierung, Unterstützung von „Clustern" und für ein<br />
sogenanntes „Clustermanagement" Strukturen in Anlehnung an internationale Beispiele<br />
(Dänemark und Kanada) aufgezeigt für deren Wirksamkeit die Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />
potenzialbedingt zu klein erscheint.<br />
Die vorgeschlagene Ansiedlung eines Kompetenzzentrum (technology observatory) beim<br />
Regionalen <strong>Planungsverband</strong> mit dem dargestellten Aufgabenprofil wäre nicht satzungskonform<br />
und durch den <strong>Planungsverband</strong> in diese Form auch nicht leistbar.<br />
Ausgehend von den dargestellten, z.T. visionären, Vorstellungen, werden im Gutachten<br />
wenig konkrete regionale Ansätze ausgehend von den bestehenden Strukturen aufgezeigt<br />
und weiterentwickelt.<br />
In Ergänzung zum Gutachten sind konkrete Ansätze in Form von wissenschaftlich und<br />
wissenschaftlich-technischen Einrichtungen im Bereich nachwachsende Rohstoffe neben der<br />
Hochschule in Wismar auch an der Universität Rostock, bei der Landesforschungsanstalt für<br />
Landwirtschaft und Fischerei M-V, den Fachhochschulen Neubrandenburg und Stralsund,<br />
dem IBZ Hohen Luckow und dem Kompetenz- und Gründerzentrum „Biogene Ressourcen"<br />
Groß Lüsewitz sowie der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe Gülzow.<br />
Daneben gibt es verschiedene Gremien, die die Tätigkeiten sowie Forschungs- und Entwicklungsaufgaben<br />
abstimmen und koordinieren. Dazu gehören der Rat für Agrarwissenschaften,<br />
der Facharbeitskreis für nachwachsende Rohstoffe der Innovationsagentur Mecklenburg-<br />
Vorpommern sowie die Arbeitsgruppe „Nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energien“<br />
des Landwirtschaftsministeriums.<br />
Vor der Installation neuer Strukturen ist deshalb zuerst zu prüfen, inwieweit bestimmte Aufgaben<br />
durch die vorgenannten Strukturen bereits erfüllt werden, wie deren Aufgaben im<br />
Bedarfsfall erweitert werden können bzw. spezifische Problematiken <strong>Westmecklenburg</strong>s<br />
eingebracht werden können. Wichtig erscheint in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit<br />
von Berufsstand, Forschung und Entwicklung und Unternehmen die einzelne Verfahren<br />
produktionstechnisch umsetzen.<br />
Das Gutachten konnte abschließend keine Auskunft darüber geben, welche regionalen<br />
Rohstoffe aus Sicht der Primärproduzenten und aus Sicht der Unternehmen als regionales<br />
Cluster rentabel sind bzw. sein könnten.<br />
Unabhängig der Aussagen des Gutachtens können als Fazit zu diesem Thema folgende<br />
Strategien vorgeschlagen werden:<br />
- Nutzung vorhandener Strukturen bei der Forschung und Entwicklung der Stoff- und<br />
energiewirtschaftlichen Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen,<br />
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- Konzentration auf und Ausbau der vorhandenen Innovations- und Forschungspotenziale<br />
(z.B. Hochschule Wismar und Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe),<br />
- Ausbau der internationalen Zusammenarbeit,<br />
- gezielte Werbung von Unternehmen mit innovativen Technologien durch Herausstellung<br />
von Standortvorteilen (Wirtschaftsförderer der Städte und Landkreise),<br />
- Förderung von Netzwerken, auch über <strong>Westmecklenburg</strong> hinaus (Beispiel Clusterprozess<br />
Mitteldeutschland mit Regionenmarketing GmbH),<br />
- gezielte Unterstützung von innovativen KMU, die sich Nischen erschließen wollen (Heilpflanzen,<br />
Rohstoffe für Kosmetikindustrie).<br />
4.2.2.5 Erschließung und Entwicklung von Gewerbegroßstandorten sowie Bereitstellung<br />
planungsrechtlich gesicherter Gewerbeflächen im südlichen Achsenraum<br />
Entlang der bestehenden bzw. der geplanten Autobahnabschnitte der A 20, der A 24 und der<br />
A 241 im Achsenraum besitzt die Erschließung und Entwicklung von Gewerbegroßstandorten<br />
in Schwerin „Göhrener Tannen“ und in Wismar-Kritzow (mit Nähe zum Autobahndreieck<br />
und zum Seehafen) sowie die Bereitstellung planungsrechtlich gesicherter Gewerbeflächen<br />
im südlichen Achsenraum einen besonderen Stellenwert. Es geht hierbei vor allen Dingen<br />
um die Bereitstellung von Flächen für das produzierende Gewerbe/ die Industrie und für<br />
wirtschaftsnahe Dienstleistungen.<br />
Diese Flächen profitieren einerseits von der Nähe der Städte (überregionale Wahrnehmung,<br />
qualifizierte Arbeitskräfte, günstige Bodenpreise, Auslagerung von gewerbeüblichen Belastungen<br />
aus zentralen Stadtbereichen), andererseits von der guten verkehrstechnischen Erreichbarkeit<br />
sowohl lokal als auch überregional gesehen.<br />
Unter Betrachtung des besonders strukturschwachen ländlichen Raumes im südlichen<br />
Bereich der „Achse“ wurden nunmehr auch die Möglichkeiten der Einbeziehung in das Konzept<br />
geprüft. Eine Verbindung der Entwicklung der Städte Wismar und Schwerin mit der<br />
Entwicklung der eher ländlich geprägten kleinen Zentren des sogenannten Kleinstädtedreiecks<br />
Ludwiglust - Neustadt/Glewe - Grabow ist im Sinne eines territorialen Gleichgewichtes<br />
notwendig und durch ein differenziertes Standortmarketing zu berücksichtigen.<br />
In diesem Sinne sollen in einem Gesamtkonzept Maßnahmen ausgehend von den Potenzialen<br />
und Möglichkeiten aufgezeigt werden, welche dann durch eine Integration in die Aufgaben<br />
des Regionalmanagement unterstützt werden.<br />
In Bezug auf ein gewerbliches Standortmarketing für den südlichen Achsenraum, gilt es<br />
vorrangig die vorhandenen Potenziale effizient zu nutzen. Aus der Analyse und den Gesprächen<br />
vor Ort lassen sich in der Reihenfolge der Bedeutung drei Aufgabenbereiche ableiten:<br />
1. „Wirtschaftliche Bestandspflege“ der angesiedelten Unternehmen in der Region, z.B.<br />
durch Bereitstellung von planungsrechtlich gesicherten Flächen, Infrastruktur, etc.,<br />
2. Förderung der Ansiedlung von Dienstleistungs- und Einzelhandelsunternehmen in Grabow,<br />
3. Nutzung der zukünftigen A 14 als Standortfaktor für Gewerbeansiedlungen.<br />
In diesen Aufgabenbereichen ist es z.B. notwendig, Planungsabsichten von bereits angesiedelten<br />
Unternehmen (z.B. Grabower Süßwaren GmbH) oder flächensuchende Unternehmen<br />
unter Nutzung von Kontakten der Unternehmen vor Ort zu ermitteln. Hier sollten bereits<br />
Flächen ausgewählt werden, für die nach Bedarf entsprechend diesen Absichten Planungsrecht<br />
geschaffen wird bzw. werden kann.<br />
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Zur Vermarktung dieser Flächen ist eine offensive Werbung und Öffentlichkeitsarbeit zu<br />
konzipieren und in die Arbeit des Regionalmanagement und/oder des Vereins Regionalmarketing<br />
Mecklenburg-Schwerin e.V. einzubeziehen.<br />
4.2.3 Fazit<br />
Die Etablierung einer Wirtschafts- und Logistikachse, wie sie im vorstehenden Kapitel erörtert<br />
wurde, muss einerseits auf die Entwicklung bereits bestehender Wirtschaftskerne wie<br />
Wismar, Schwerin und Parchim setzen. Andererseits gilt es, sich abzeichnende Technologiepotenziale<br />
vor allem in den Wirtschaftskernen miteinander zu verzahnen. Das schließt die<br />
systematische Stärkung der Innovationsbasis durch die Verknüpfung von Bildung und Forschung,<br />
in Verbindung mit der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen des Achsenraumes,<br />
wie zum Beispiel die nachwachsenden Rohstoffe, ein. Projekte wie jene, die aus der<br />
Inno-Regio-Ausschreibung hervorgegangen sind, bieten die Chance einer marktorientierten<br />
Forschungskooperation zwischen KMU und bestehenden Forschungsinstituten. Zugleich gilt<br />
es, darüber hinaus die Bildung weiterer Forschungskooperationen auf solche Schwerpunkte<br />
zu konzentrieren, aus denen sich marktfähige Produkte generieren lassen.<br />
Die Entwicklung der Wirtschaftskerne schließt auch die notwendige Bestandssicherung von<br />
Unternehmen traditioneller Branchen wie dem Schiffs- und Maschinenbau, der Holz- und<br />
Ernährungswirtschaft sowie dem Dienstleistungsgewerbe ein, was die Schaffung effizienterer<br />
Formen der Wirtschaftsförderung erforderlich macht. Gleichzeitig gilt es, noch stärker als<br />
bisher wertschöpfende Synergien aus der Entwicklung des Flughafens Parchim sowie des<br />
Seehafens in Wismar abzuleiten. Food- und Holzlogistik können zur Ansiedlung von Folgebranchen<br />
beitragen. Das setzt die Erhaltung und die dynamische Fortentwicklung des Flughafens<br />
Parchim als ein wesentliches Infrastrukturelement der Region voraus, zumal die in<br />
den letzten Jahren durchgeführten Investitionen zur Schaffung eines erheblichen Anlagewertes<br />
mit überregionaler Bedeutung beigetragen haben.<br />
4.3 Handlungsfeld: Aufbau einer Technologie- und Bildungsregion<br />
4.3.1 Ziele und Maßnahmen<br />
Ausschließlich Wirtschaftswachstum ist dazu geeignet, die gegenwärtigen Arbeitsmarktprobleme<br />
in <strong>Westmecklenburg</strong> zu verbessern. Dies erfordert vor allem, das Wachstumspotenzial<br />
im Bereich der mittelständischen Unternehmen zu mehren. Dazu sind national und<br />
international konkurrenzfähige innovative Technologien notwendig. Um dieser Aufgabe<br />
mittel- und langfristig gerecht zu werden, sind kurzfristig Maßnahmen im Bereich Bildung und<br />
Wissensvermittlung erforderlich. Ausgangspunkt ist dabei die Hochschule Wismar. In Abstimmung<br />
mit diesem vorhandenen Potenzial müssen weitere Kapazitäten entwickelt werden,<br />
um ein für die Zielstellung notwendiges Humankapital auszubilden und dieses dann für<br />
die Region zu nutzen.<br />
Hier kann vor allem an die vorhandenen Kompetenzbereiche Ernährungswirtschaft, Holzwirtschaft<br />
(nachwachsende Rohstoffe), Präzisionsmaschinenbau und Kunststoffverarbeitung<br />
angeknüpft werden.<br />
Folgende Projekte werden den o.g. Zielen zugeordnet:<br />
• Wissenschafts-, Technologie- und Bildungsregion (Gutachten),<br />
• Bildung von Technologie - Clustern in <strong>Westmecklenburg</strong> (Gutachten).<br />
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4.3.2 Projekte<br />
4.3.2.1 Wissenschafts-, Technologie- und Bildungsregion (Gutachten)<br />
Im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Situation in <strong>Westmecklenburg</strong> galt es die Frage<br />
zu beantworten: Ist <strong>Westmecklenburg</strong> eine Technologie-, Wissenschafts- und Bildungsregion?<br />
Bezüglich dieser Fragestellung wurde ein Gutachten durch Prof. Dr. Simmen und Dr.<br />
Sassenberg vom Forschungszentrum Wismar e.V. erstellt.<br />
Dem Gutachten lag folgender Ansatz zugrunde: Die gegenwärtigen wirtschaftlichen und<br />
gesellschaftlichen Probleme in Deutschland bilden sich auch, und zwar ausgeprägt, in Mecklenburg-Vorpommern<br />
und <strong>Westmecklenburg</strong> ab. Die grundlegende These dazu lautet: Ohne<br />
Wirtschaftswachstum keine Lösung dieser Probleme. Wichtigster Faktor für wirtschaftliches<br />
Wachstum werden immer stärker Wissenschaft und Bildung.<br />
Die einzige Chance (nach den Verfassern) für eine nachhaltige Entwicklung der Region<br />
besteht in der Schaffung bzw. Ansiedlung von innovativen Unternehmen, welche zukunftsfähige<br />
Produkte international vermarkten. Diese Unternehmen müssen über hochqualifiziertes<br />
und hochmotiviertes Fachpersonal auf allen Unternehmensebenen verfügen. Solche Voraussetzungen<br />
können nur in einer Technologie-, Wissenschafts- und Bildungsregion erfüllt<br />
werden.<br />
Im Einzelnen wird die gegenwärtige Situation im Schul- und Berufsbildungsbereich, im<br />
tertiären Bereich (Hochschule Wismar) und im Forschungs- und Technologiebereich analysiert.<br />
Als Ergebnis steht die Antwort: „Die Region ist (noch) keine Wissenschafts-, Technologie-<br />
und Bildungsregion.“<br />
Es werden zusammengefasst folgende Empfehlungen gegeben:<br />
• Ausrichtung der Finanz-, Personal- und Strukturpolitik auf die Bereiche Bildung, Forschung<br />
und Technologie,<br />
• Ausbau der vorhandenen Kompetenzkerne Wismar, Schwerin und Parchim,<br />
• Schaffung von „Leuchttürmen“ in der Bildung (z.B. attraktive Internatsschulen für elitäre<br />
Bildung),<br />
• strukturelle Stärken im Bereich der Berufsbildung sind zu pflegen und überregional/<br />
international zu vermarkten,<br />
• Nutzung der Möglichkeiten der Hochschule Wismar bei der Lösung regionaler Entwicklungsaufgaben,<br />
• intensivere Kommunikation und Information innerhalb der Region,<br />
• zur Stärkung der Forschungs- und Innovationskraft wäre die Gründung einer Technischen<br />
Universität in der Region wünschenswert, aber ein solches Projekt ist aus hochschulpolitischer<br />
und finanzpolitischer Sicht unrealistisch und vor dem Hintergrund der<br />
demographischen Entwicklung nicht zu vertreten.<br />
Es wird empfohlen, die Möglichkeit der Ansiedlung eines der Hochschule Wismar nachgeordneten,<br />
privatwirtschaftlich finanzierten Forschungsinstituts in der Region zu prüfen.<br />
Die beiden Teilgutachten von Prof. Simmen und Dr. Sassenberg liefern einen wichtigen<br />
Problemaufriss und eine Beschreibung des Handlungsrahmens in Bezug auf das Thema<br />
Wissens-, Bildungs- und Technologieregion. Auch werden erste mögliche Forschungsschwerpunkte<br />
und Organisationsmodelle genannt. Diese Angaben sind jedoch noch nicht<br />
ausreichend mit Daten z.B. zu den in der Region ansässigen Unternehmen untersetzt und<br />
sie enthalten auch noch keine weitergehenden Handlungsempfehlungen im Sinne der Prüfung<br />
der Machbarkeit der entwickelten Ideen. Ein wichtiger Punkt, der ferner noch ergänzt<br />
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werden müsste, ist eine Konkurrenzanalyse, in der untersucht wird, wie die Entwicklung in<br />
anderen, konkurrierenden Regionen betrieben wird. Denn die in der Region vorhandenen<br />
Potenziale sind zwar eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung zu einer Wissens-,<br />
Bildungs- und Technologieregion. Sie können jedoch nur dann voll entwickelt werden, wenn<br />
ein Markt hierfür vorhanden ist und nicht andere Regionen mit besseren Ausgangsbedingungen<br />
die gleiche technologische Nische zu besetzen versuchen.<br />
4.3.2.2 Bildung von Technologie - Clustern in <strong>Westmecklenburg</strong><br />
Im vorgenannten Gutachten werden Vorschläge zu Zentren für Forschung und Lehre unterbreitet,<br />
u.a. ein Zentrum für nachwachsende Rohstoffe und ein Zentrum für neue Materialien.<br />
Diese Vorschläge basieren auf einer SWOT- Analyse. Im Ergebnis steht, dass <strong>Westmecklenburg</strong><br />
(noch) keine Technologieregion ist. Offen bleibt die Untersetzung der Frage, welche<br />
Technologien für den Achsenraum die größten Potenziale für die zukünftige Entwicklung<br />
aufweisen.<br />
Aus diesem Grund wurde vom Regionalen <strong>Planungsverband</strong> <strong>Westmecklenburg</strong> bei den<br />
Unternehmen Dr. Malcher und Dr. Vieregge eine weitergehende Untersuchung in Auftrag<br />
gegeben, in der die Technologiepotenziale schwerpunktmäßig in diesen Bereichen identifiziert<br />
werden sowie die Frage beantwortet werden soll, wie sich <strong>Westmecklenburg</strong> zur Technologieregion<br />
profilieren kann und die Entwicklung welcher regionalen Technologiecluster<br />
machbar und sinnvoll ist.<br />
Das vorliegende Gutachten entspricht den Erwartungen nur zum Teil. Positiv hervorzuheben<br />
ist die Herausarbeitung der regionalen Kompetenzen und der Abgleich mit denjenigen Branchen,<br />
von denen in der Zukunft die größten Wachstumsimpulse zu erwarten sind. Grundlegend<br />
wichtig ist die Feststellung, dass die Region <strong>Westmecklenburg</strong> keine überdurchschnittlichen<br />
Stärken in zukunftsfähigen Branchen aufweist und damit auch keine Wachstumsregion<br />
ist. Ihr Abstand zum Bundesdurchschnitt wird sich sogar noch erhöhen. Trotzdem verfügt<br />
die Region über Kompetenzfelder, die weiterzuentwickeln sind, auch wenn diese im Vergleich<br />
mit anderen Branchen als nicht sehr zukunftsträchtig anzusehen sind. Diese Kompetenzfelder<br />
sind:<br />
• Die Land- und Ernährungswirtschaft mit den vor- und nachgelagerten Bereichen,<br />
• die maritimen Technologien sowie<br />
• der Bereich Forschung und Entwicklung.<br />
Die hierzu passenden und im Anhang des Gutachtens dargestellten Wertschöpfungsketten<br />
für die Bereiche Maritime Technologien, Food und Foodlogistik, Nachwachsende Rohstoffe,<br />
Präzisionsmaschinenbau, Neue Materialien und Oberflächentechnologien sowie Educational<br />
Design sind sehr übersichtlich und hilfreich bei der Suche nach regionalen Ansatzpunkten<br />
der Technologieentwicklung. Auch die differenzierte Darstellung der Technologiepotenziale<br />
in den einzelnen Gebietskörperschaften der Region ist zu begrüßen („RegioRating“).<br />
Nicht unbedingt schlüssig und nur unzureichend begründet erscheint dann aber die abgeleitete<br />
Umsetzungsstrategie zur Bildung von Technologieclustern und damit einer Technologieregion.<br />
Es wird die Forderung nach Schaffung von „Clustermanagements“ erhoben. Pro<br />
Cluster müsse eine Person hauptberuflich tätig sein, um die jeweiligen Technologiepotenziale<br />
für die Region zu entwickeln. Diese Aufgabe könne nicht von den Institutionen der Wirtschaftsförderung<br />
übernommen werden, die damit überfordert seien.<br />
Die Behauptung, dass die Einrichtung eines Clustermanagements tatsächlich zur Realisierung<br />
eines Technologieclusters führt, wird in dem Gutachten nicht weiter belegt. Hier wäre<br />
die Darstellung von Best-practice-Beispielen und ihre Übertragung auf die Region notwendig<br />
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um abzuschätzen, ob dies auch der richtige Weg zur Bildung einer Technologieregion ist.<br />
Ferner fehlt eine schlüssige Begründung, warum die bestehenden Wirtschaftsförderungseinrichtungen,<br />
ggf. in anderen Strukturen, wie z.B. einer Regionalen Entwicklungsagentur, diese<br />
Aufgaben nicht übernehmen können. Ohne diese Nachweise besteht die Gefahr, mit den<br />
Clustermanagements eine weitere „Verwaltungsebene“ zu schaffen, deren Effektivität fragwürdig<br />
erscheint.<br />
Dazu sind Wege und Maßnahmen aufzuzeigen, mit deren Hilfe die Technologieregion geschaffen<br />
werden kann. Dabei muss auf die Erfahrungen der Innoregios aufgebaut werden.<br />
Aus der Ermittlung des Bedarfs an Forschung und Entwicklung bei den Unternehmen der<br />
Region und unter Abgleich mit den Potenzialen der Hochschule Wismar sind die Ansiedlungschancen<br />
eines privatwirtschaftlich organisierten (Hochschul-?) Forschungsinstitutes zu<br />
prüfen (s.o., Rahmenbedingungen, Betreibermodell, Standort).<br />
4.4 Handlungsfeld: Qualifizierung zur Tourismus-, Freizeit- und Kulturregion<br />
4.4.1 Ziele und Maßnahmen<br />
Das Ziel des Handlungsfeldes besteht in der Schaffung und langfristigen Etablierung einer<br />
einzigartigen und damit unverwechselbaren Tourismus- und Kulturregion.<br />
Anknüpfend an die vorhandenen Ressourcen und bestehenden Stärken der Region soll mit<br />
den regionalen Akteuren ein Profil für die Region herausgearbeitet werden, mit dem sich die<br />
Akteure und Einwohner stark identifizieren und welches zugleich ein prägnantes Bild für<br />
außenstehende Fremde liefert. Dabei sind zumindest in Teilen des Profils Alleinstellungsmerkmale<br />
für den touristischen Wettbewerb über die Auswahl geeigneter Themen und die<br />
Schaffung zielgruppenorientierter Angebotsbausteine zu generieren, die auch für einen entsprechenden<br />
Wiedererkennungseffekt am Markt sorgen.<br />
Zu berücksichtigen ist ebenfalls die Steigerung des Freizeit- und Erlebniswertes für die<br />
einheimische Bevölkerung. Nur über eine enge Verzahnung der Interessenlagen der Einheimischen<br />
in Bezug auf die Gestaltung ihrer Freizeit und ihres Wohn-/Lebensumfeldes<br />
lassen sich innovative Angebote und effiziente Angebotsstrukturen etablieren und langfristig<br />
am Markt halten.<br />
Dies erfordert wiederum konkrete Lösungsansätze und Maßnahmen zur Beseitigung von<br />
vorhandenen Entwicklungsdefiziten und zur Behebung von Konflikten sowie eine dementsprechende<br />
Ausrichtung der zu realisierenden Projekte. Schwerpunkte sind zu legen auf:<br />
1. Initiierung konkreter Aktivitäten zur besseren Wahrnehmung der Region am Markt bzw.<br />
zur zukünftigen klaren Positionierung im Wettbewerb sowohl nach innen (regional) als<br />
auch nach außen (überregional/international)<br />
a. Definitive Einigung auf eine prägnante Bezeichnung der Reiseregion einschließlich der<br />
Sub-Reisegebiete für eine gezielte Imagebildung und entsprechende Wiedererkennungseffekte<br />
am Markt.<br />
b. Implementierung eines professionellen touristischen Marketing-Managements.<br />
c. Themenorientierte teilregionale Betrachtung von touristischen Marktsegmenten unter<br />
Berücksichtigung<br />
• des maritimen Charakters der Küstenregion sowie der Hafen- und Hansestadt Wismar,<br />
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• des Binnenwassertourismus der Schweriner Seen und der angrenzenden Gewässer,<br />
• des Städtetourismus für die historische Altstadt der Landeshauptstadt Schwerin, für<br />
das Welterbe Altstadt der Hansestadt Wismar und für das Schlossensemble Ludwigslust,<br />
• des Tourismus im ländlichen Raum des südlichen westmecklenburgischen Achsenraums,<br />
• der Etablierung des Achsenraums als tragende Säule der Gesundheits- und Wellnessregion<br />
<strong>Westmecklenburg</strong> über einen ganzheitlichen Entwicklungsansatz.<br />
2. Optimierung bestehender sowie Generierung neuer Aktivitäten über Bündelung von (zum<br />
Teil befristet) zur Verfügung stehenden finanziellen, personellen und fachlichen Ressourcen<br />
a. Zwingend notwendige und kurzfristig zu realisierende Koordinierung von Einzelvorhaben<br />
in den verschiedenen aktuell laufenden Förderprogrammen (z.B. Interreg<br />
III B, LEADER+, Dorferneuerung, ASP-Tourismus etc.),<br />
b. Verzahnung der Interessenlagen der Einheimischen in Bezug auf ihre Freizeitgestaltung<br />
sowie ihre Ansprüche an ihr Wohn- und Lebensumfeld mit den Ansprüchen<br />
verschiedener für den Entwicklungsraum geeigneter touristischer Zielgruppen,<br />
c. Aktive Förderung von Kooperationen für einen effizienten gemeinschaftlichen Marktauftritt,<br />
d. Thematisierung und Inszenierung konkreter marktsegmentspezifischer Erlebnis- und<br />
Erholungsangebote,<br />
e. Entwicklung eines nicht flächendeckenden Ganzjahrestourismus.<br />
Im Handlungsfeld betrachtete bzw. zu entwickelnde Projekte sind:<br />
• Fallstudien der GSBA Zürich (Gutachten),<br />
• Ausbau wassertouristischer Angebote im Achsenraum, u.a. im nördlichen Bereich über<br />
Management Manual Wallensteingraben (Gutachten) sowie im südlichen Bereich im<br />
Verlauf der Müritz-Elde-Wasserstraße,<br />
• Entwicklung <strong>Westmecklenburg</strong>s zur Gesundheits- und Wellnessregion (Gutachten),<br />
• Vitalbad Neustadt – Glewe (Gutachten),<br />
• Kulturregion Mecklenburg-Schwerin.<br />
4.4.2 Projekte<br />
4.4.2.1 Fallstudien der GSBA Zürich (Gutachten)<br />
Der ursprüngliche Ansatz für die Erarbeitung eines Gutachtens durch die GSBA Zürich sah<br />
vor:<br />
• die Bewertung von Chancen und Risiken durch Ansiedlung eines touristischen Großprojektes<br />
im Achsenraum,<br />
• die Bewertung von Chancen und Risiken durch Schaffung einer Sportbootverbindung<br />
zwischen Schweriner See und Ostsee (Wallensteinkanal),<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 70 -<br />
• die Bewertung von Chancen und Risiken der Entwicklung zu einer Gesundheits- und<br />
Wohlfühlregion,<br />
• den Entwurf einer Marketingstrategie unter Nutzung von Innovationspotenzialen und<br />
regionalen Wettbewerbsstärken, ggf. unter Schaffung von Hochschul- und Fachhochschulkapazitäten,<br />
• den Entwurf einer Marketingstrategie unter Nutzung von logistischen Potenzialen im<br />
transeuropäischen Verkehrsverbund,<br />
• den Entwurf eines Organisations-, Funktions- und Finanzierungsplans für Regionalplanung,<br />
-management und –marketing in <strong>Westmecklenburg</strong>.<br />
Durch den Auftraggeber wurde jedoch eine Beschränkung auf Darstellungen zur Wettbewerbsposition<br />
<strong>Westmecklenburg</strong>s im Tourismus- und Technologiesektor sowie zu zukünftigen<br />
Marketingstrategien in diesen Sektoren gelegt. Dies mündete in zwei Fallstudien, die<br />
nachfolgend ausschließlich für den touristischen Sektor mit ihren Aussagen skizziert und<br />
bewertet werden.<br />
Fallstudie GSBA 2002 „HorsePower“<br />
Vision<br />
„Wir arbeiten in einem modernen Urlaubsparadies“<br />
Mission<br />
„Wir wollen für bestehende und potenzielle Unternehmer und Investoren eine zukunftsorientierte<br />
Infrastruktur in einer intakten Umwelt zur Verfügung stellen.“<br />
Strategievorschlag Tourismus<br />
Teilmarktstrategie (Radfahren, Badeferien, Konzerte, Schlösser und Burgen, Jahresmarkt)<br />
Unique Selling Proposition (USP) = einzigartiges Verkaufversprechen<br />
Die größte Binnenwasserlandschaft mit über 300 Schlössern und Burgen<br />
Unique Advertising Proposition (UAP) = einzigartige Gestaltung der Werbebotschaft<br />
Mit Galopp in die Zukunft<br />
Brand Tourismus = Bildung einer Marke<br />
WESTMECKLEN....BURG ®<br />
Produktgruppen Tourismus<br />
WESTMECKLEN....BURG ®<br />
WESTMECKLEN....FUN ®<br />
WESTMECKLEN....FESTIVAL ®<br />
WESTMECKLEN....MARKT ®<br />
Fallstudie GSBA 2002 „ Der Visionär“<br />
- Eine Idee muss Wirklichkeit werden können, oder sie ist nur eine eitle Seifenblase -<br />
Vision<br />
„Mecklenburg steht für sanfte touristische Naturerschließung, reiches Kulturerbe und prosperierende<br />
Wirtschaft“<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 71 -<br />
Mission<br />
„Durch die Entwicklung menschenfreundlicher Lebensräume und die Ansiedlung neuer Industrien,<br />
vereinen wir das Land Mecklenburg und die Landeshauptstadt Schwerin zu einer<br />
prosperierenden wirtschaftlichen Region, die den Menschen aus den Ballungsräumen Erholung<br />
bietet.“<br />
Strategievorschlag Tourismus<br />
Kombistrategie (Großprojekt „SunDreamPark“ mit Nischenstrategie „Wellness“ und „Events“<br />
für Gäste aus den Ballungszentren sowie „Junge Alte“)<br />
Unique Selling Proposition (USP) = einzigartiges Verkaufversprechen<br />
Mecklenburg – Sun-Dream-Park<br />
Unique Advertising Proposition (UAP) = einzigartige Gestaltung der Werbebotschaft<br />
Mecklenburg - Schwerin Tourismus oder - Seenplatten Tourismus<br />
Brand Tourismus = Bildung einer Marke<br />
Mecklenburg<br />
Produktgruppen Tourismus<br />
diverse, standortbezogen<br />
Beide Fallstudien zeichnen sich durch eine konsequente professionelle Marketingorientierung<br />
aus. Sie beschränken sich im Kern jedoch auf einen eher visionären Ansatz. Kennzeichnend<br />
hierfür sind einerseits die sehr globalen Ausgangsbedingungen aus der erstellten<br />
Branchenanalyse Tourismus und eine undifferenzierte Konkurrenzanalyse. Andererseits fehlt<br />
in wesentlichen Teilen ein konkreter Bezug zu den tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort.<br />
Zudem erfolgte eine äußerst diffuse Verwendung von Begriffen zur Bezeichnung der<br />
betrachteten (Teil)Regionen, was zum einen auf die real vorhandene Begriffsvielfalt, zum<br />
anderen aber auch auf einen fehlenden regionalen Bezug der Gutachter zurückzuführen ist.<br />
So gesehen ergibt sich ein gutes Bild von außen auf die Region. Dies wiederum ist ein<br />
äußerst interessanter Betrachtungsgegenstand.<br />
Im Ergebnis beider Fallstudien steht die Notwendigkeit der strategischen Ausrichtung und<br />
Positionierung der Region, um sie insbesondere auch für Außenstehende identifizierbar zu<br />
machen. Dies erfordert unter anderem:<br />
• die Bildung und Kommunikation einprägsamer Marken und Begriffe,<br />
• die Definition strategischer Geschäftsfelder (Produkt-Markt-Kombinationen),<br />
• die professionelle Außendarstellung und Vermarktung,<br />
• eine internationale Ausrichtung der Aktivitäten,<br />
• die konsequente Nutzung von Multiplikatoreffekten einer zu entwickelnden innovativen<br />
Technologie- und Tourismusregion<br />
4.4.2.2 Ausbau wassertouristischer Angebote im Achsenraum<br />
Ausbau wassersporttouristischer Angebote im nördlichen Achsenraum - Management Manual<br />
Wallensteingraben (Gutachten)<br />
Gegenstand der Betrachtung ist das in Auftrag gegebene Management Manual zu Entwicklungsmöglichkeiten<br />
der Wasserverbindung zwischen Schweriner See und Wismar/ Ostsee<br />
(Wallensteingraben) und damit der Perspektiven im nördlichen Achsenraum.<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 72 -<br />
Erkenntnisse der Ist-Analyse<br />
• Die gegenwärtige Situation wird dem Fortbewegungsbedarf der Touristen nicht gerecht.<br />
• Das gegenwärtige Wallensteingebiet ist für den Touristen nicht attraktiv.<br />
• Verschiedenen bestehenden Werten außerhalb des touristischen Interesses ist<br />
Rechnung zu tragen. Zielkonflikte sind unvermeidbar.<br />
• Return on Investment ist für jede Unternehmensentscheidung besonders wichtig.<br />
• Der gegenwärtige Wallensteingraben bietet für den maritimen Tourismus derzeit fast<br />
gar nichts.<br />
Variantenvergleich für den Auf- bzw. Ausbau einer Wassersportverbindung<br />
Die Prüfung von vier Varianten für den Kanalausbau:<br />
1. Belassen des derzeitigen Zustandes<br />
(Investitionsbedarf gering, Unterhaltungskosten jährlich: ca. 150.000 €)<br />
2. Ausbau des Grabens für Kanus und Kajaks<br />
(Investitionsbedarf ca. 31 Mio. €, Unterhaltungskosten jährlich: keine Angaben)<br />
3. Kanalausbau für Boote bis 14,5 m<br />
(Investitionsbedarf ca. 55 – 65 Mio. €, Unterhaltungskosten jährlich: keine Angaben)<br />
4. Kanalausbau als Binnenschifffahrtsverbindung für Boote bis 43 m<br />
(Investitionsbedarf ca. 80 - 90 Mio. €, Unterhaltungskosten jährlich: keine Angaben)<br />
unter Zugrundelegung von Reise- und Beförderungsbedürfnissen, Umweltverträglichkeit und<br />
regionalen Auswirkungen, multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten sowie Investitions- bzw.<br />
Unterhaltungskosten ergab sich im Rahmen einer durchgeführten Nutzwertanalyse ein<br />
positives Votum für die Variante 2.<br />
Hierbei ist anzumerken, dass in den dargestellten Investitionen bereits Entwicklungen des<br />
Umfeldes einfließen. Die direkten Investitionen für den Kanalausbau belaufen sich demnach<br />
auf ungefähr 15 Mio. €.<br />
Im Ergebnis des Manuals wird entlang des Wallensteingrabens ein generelles Entwicklungspotenzial<br />
als „Wallensteinland“ mit verschiedenen Attraktionen gesehen und der Wert als zu<br />
entwickelnde touristische Achse Schwerin – Wismar betont.<br />
Hervorzuheben ist insbesondere die Notwendigkeit einer komplexen Umfeldbetrachtung der<br />
Wasserverbindung bei der Entwicklung sowie die Erschließung vielfältiger Einnahmequellen<br />
für verschiedene Akteure. Dementsprechend wird eine Untersetzung über eine regionale<br />
Wassertourismuskonzeption vorgeschlagen, die sowohl das Schweriner Seengebiet als auch<br />
die perspektivische Anbindung an die Ostsee detailliert betrachtet.<br />
Als Realisierungshorizont ist die BUGA 2009 in Schwerin genannt, wobei kurzfristig die<br />
Bildung einer entsprechenden Projektentwicklungsgruppe angedacht werden sollte. Angaben<br />
zu konkreten Finanzierungsmöglichkeiten eines solchen Vorhabens sowie zu ggf. notwendigen<br />
Organisations- und Betreiberstrukturen fehlen indes.<br />
Im Verlauf des Jahres 2004 wird im Auftrag des Regionalen <strong>Planungsverband</strong>es <strong>Westmecklenburg</strong><br />
ein „Regionales Wassertourismuskonzept für das Schweriner Seengebiet“ erarbeitet,<br />
in dem auch die Möglichkeiten zum Ausbau des Wallensteinkanals genauer analysiert werden.<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 73 -<br />
Ausbau wassersporttouristischer Angebote im südlichen Achsenraum<br />
In Hinsicht des Wassersporttourismus fungiert die Region des Kleinstädtedreiecks im südlichen<br />
Achsenraum durch den Verlauf der Müritz-Elde-Wasserstraße als verbindendes Element<br />
zwischen Elbe und Mecklenburgischer Seenplatte sowie dem Schweriner See im<br />
Mittelpunkt der westmecklenburgischen Achse.<br />
Dies eröffnet einerseits die Möglichkeit, verstärkt Synergieeffekte zu nutzen, aber andererseits<br />
auch durch Profilierung von regions- und zielgruppenspezifischen Angeboten vom<br />
wachsenden Potenzial des Wassersporttourismus zu profitieren.<br />
Dazu ist es notwendig, eine gemeinschaftliche Angebotsgestaltung sowie ein kooperatives<br />
Marketing mit den benachbarten Kommunen und Initiativen im Bereich Wassertourismus im<br />
Achsenraum zu betreiben (LEADER+, ASP-Tourismus etc.) sowie weitere regions- und<br />
zielgruppenspezifische Angebote zu nutzen. Nur so kann ein gestärktes eigenständiges<br />
Marktsegment profiliert werden.<br />
4.4.2.3 Entwicklung <strong>Westmecklenburg</strong>s zur Gesundheits- und Wellnessregion (Gutachten)<br />
Gegenstand der Betrachtung ist das durch das dwif consulting GmbH in der Endfassung<br />
vorgelegte Gutachten zur Entwicklung <strong>Westmecklenburg</strong>s zur Gesundheits- und Wellnessregion.<br />
Entwicklungspotenziale im Gesundheits- und Wellnesstourismus<br />
• Wachstumsmarkt mit hoher Dynamik in allen Bereichen; prognostiziertes stärkeres<br />
Bedürfnis nach Ganzheitlichkeit, nach Tiefe und Sinn, das über reine Verwöhnprogramme<br />
hinaus geht sowie stärkere Individualisierung der Bedürfnisse und Wünsche;<br />
daraus resultiert aber auch eine Vielfalt an Begriffen und Produktkreationen.<br />
• Entwicklungen erkennbar durch hohe Investitionen in die Gesundheits- und Wellness-<br />
Infrastruktur, thematische Spezialisierungen von Betrieben und Einrichtungen, Maßnahmen<br />
zur Verbesserung von Qualität (Hardware und Software) und Transparenz,<br />
Schaffung neuer, zukunftsfähiger Organisationsstrukturen sowie neuer Fach- und<br />
Publikumsmessen und Kongresse zum Thema.<br />
• Neue Trends und Entwicklungen sind für alle Bereiche des Segmentes stark prägend.<br />
Angebotsanalyse <strong>Westmecklenburg</strong> im nationalen Kontext<br />
• <strong>Westmecklenburg</strong> ist bisher keine führende Gesundheitsregion Deutschlands, sowohl<br />
bezüglich des touristischen Angebotes, als auch als Zulieferer für den Wellness- und<br />
Gesundheitsmarkt.<br />
• Der Markt scheint noch nicht gesättigt, dennoch ist eine Entwicklung weiterer Einzelstandorte<br />
nur mit klarer Profilierung der künftigen Einrichtung sinnvoll (z.B. Wellness<br />
& Golf, Ayurveda).<br />
• Ansprüche an Ausstattung und Angebote der Einrichtungen (Hard- und Software)<br />
sind sehr hoch. Ganzheitliche Konzepte mit einem hohen Anspruch an Individualität,<br />
verbunden mit Betreuung durch exzellentes Fachpersonal werden verlangt.<br />
• Angebotsstärken liegen in den naturräumlichen Voraussetzungen, einer breit angelegten<br />
Beherbergungsstruktur mit Wellnesskomponenten, in einem starken kulturellen<br />
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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 74 -<br />
und Aktivitäten orientierten Angebot sowie einer kleinräumigen Struktur an Zusatzangeboten.<br />
• Schwächen liegen in der fehlenden Marktpositionierung, der fehlenden Angebotstransparenz<br />
(nachprüfbare Qualität) und Marktaufbereitung (Produktlinien, Einbindung<br />
der Angebote in Pauschalen, Aufbereitung der Angebote für den Tourismusmarkt,<br />
für den Tagestourismus).<br />
Schlussfolgerungen des Gutachtens für die weitere Entwicklung<br />
• Rahmenbedingungen schaffen durch Klärung der Kompetenzen und Initiierung eines<br />
öffentlich geführten Leitbildentwicklungsprozess, u.a. auch Verankerung von “<strong>Westmecklenburg</strong><br />
– Gesundheits- und Wellnessregion“ im Achsenkonzept sowie Berücksichtigung<br />
von laufenden Projekten im Aktionsprogramm sowie des Regionalmanagements.<br />
• Initiierung inhaltlicher Arbeit durch Bildung einer Interessengemeinschaft sowie Bündelung<br />
von Aktivitäten aus Landwirtschaft, Gastronomie und Gesundheitsbranche;<br />
perspektivischer Ausbau durch Einrichtung eines Innovationsforums zum Gesundheits-<br />
und Wellnessmarkt sowie einer Informationsplattform und Koordinierungsstelle<br />
Gesundheits- und Wellnessentwicklung.<br />
• Stärkung durch andere Akteure über die Integration des Themas in touristisches Leitbild<br />
sowie den Aufbau eines Themenmarketings und geeigneter Vertriebsstrukturen.<br />
Die strategische Ausrichtung <strong>Westmecklenburg</strong>s als Gesundheitsregion wird im Rahmen des<br />
Gutachtens als realisierbare Entwicklungsperspektive gesehen, wobei schwerpunktmäßig<br />
zwei Bereiche zu sehen sind:<br />
A) Gesundheitstourismus<br />
• Mit einer Ausrichtung auf Qualifizierungsstandort, Wohlfühlregion, Gesundheitsregion;<br />
• initiiert über eine Qualitätsoffensive mit den Kernelementen Gesundheits- und Wellnessberufe,<br />
passgenaue Weiterbildung/Qualifizierung, wellness- und gesundheitsorientierte<br />
touristische Angebote, staatliche Gesundheitsangebote (Vorsorge-/Rehakliniken),<br />
zielgruppen- und themenspezifische Angebote.<br />
B) Produkte für den Gesundheitsmarkt<br />
• Mit einer Ausrichtung auf landwirtschaftliche Produkte, nachwachsende Rohstoffe,<br />
natürliche Produkte auf sehr hohem Qualitätsniveau;<br />
• realisiert über eine Vernetzung von Forschung – Weiterverarbeitung – Vertrieb sowie<br />
neue Kontakte zu weiterverarbeitenden Betrieben/ zur Branche insbesondere für ausgewählte<br />
Rohstoff- und Produktbereiche.<br />
Im Vordergrund soll jedoch nicht der Wettbewerb mit etablierten Gesundheits- und Wellnessregionen<br />
der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns stehen, sondern vielmehr die Erschließung<br />
von Nischenmärkten auch zur Stärkung bestehender Strukturen.<br />
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4.4.2.4 Vitalbad Neustadt – Glewe (Gutachten)<br />
Die Grundlage für eine Betrachtung bildete eine vorliegende Konzeptstudie zur Entwicklung<br />
eines Vitalbades in Neustadt-Glewe.<br />
Die geplante Ausrichtung des Vitalbades sieht einen Schwerpunkt als Familien- und Sportbad<br />
vor, wobei die Nutzung einer lokalen Thermal-/Solequelle vorgesehen ist.<br />
Die Städte Schwerin und Wismar sehen eher eine Konkurrenz zu eigenen Vorhaben und<br />
empfehlen daher eine konsequente thermal- und damit gesundheitsorientierte Ausrichtung<br />
des Bades.<br />
Vorliegende Wirtschaftlichkeitsprognosen basieren auf ca. 170.000 zahlenden Gästen,<br />
einem zusätzlichen Finanzbedarf von 125.000 € und festen Zusagen der Städte für die<br />
Nutzung des Schwimmbeckens für Schul- und Vereinssport (ca. 50.000 Besuche), bei einem<br />
geplanten Investitionsvolumen von netto 8 Mio. €.<br />
Bei geplanten ca. 315 Öffnungstagen sind somit für einen wirtschaftlichen Betrieb der Einrichtung<br />
durchschnittlich 540 Besucher je Tag (ohne Schul- und Vereinssport) notwendig!<br />
Allgemeine Aussagen aus dem landesweiten Gutachten zur Entwicklung der Bäderlandschaft<br />
in Mecklenburg-Vorpommern (Quelle: Gutachten dwif) raten insbesondere in Anbetracht<br />
der wirtschaftlich angespannten Situation der Erlebnisbäder in Mecklenburg-<br />
Vorpommern und in Ostdeutschland eher von einer weiteren Expansion ab. Somit hängt eine<br />
Befürwortung eines solchen Vorhabens sehr stark von verbindlichen und finanziell belastbaren<br />
Aussagen der detaillierten Investitions- und Finanzplanung sowie der interessierten<br />
Gebietskörperschaften ab.<br />
4.4.2.5 Kulturregion Mecklenburg-Schwerin<br />
In der Analyse wird das einzigartige kulturelle Potenzial des Achsenraumes beschrieben.<br />
Damit haben die Städte Schwerin, Wismar und Ludwigslust überregionale Bekanntheit<br />
erlangt. Dieser Bekanntheitsgrad kann jedoch weiter gesteigert und internationaler vermarktet<br />
werden, wenn sich die einzelnen Angebote (Städte) gemeinsam vermarkten. Insbesondere<br />
können dadurch auch verstärkt Touristen aus den skandinavischen Ländern, aus<br />
Großbritannien oder Übersee (USA) in Wettbewerb bzw. Ergänzung zu den Metropolen<br />
Hamburg und Berlin beworben werden. Voraussetzung ist das Verständnis als Region, die<br />
regionale Profilierung und ein konzentriertes Marketing.<br />
Ein erster Schritt muss dazu führen, über ein Binnenmarketing die einzelnen kulturellen<br />
Highlights als verbindende Elemente in der Region zu verankern. Parallel dazu sind Außenmarketingaktivitäten<br />
zu entwickeln, welche die kulturhistorischen Orte und Angebote zusammenführen<br />
und diesbezüglich entsprechende Produkte entwickeln.<br />
Diese Aktivitäten sind unbedingt mit dem touristischen Marketing abzustimmen und zu<br />
vernetzen.<br />
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4.4.3 Fazit<br />
In Auswertung der Analyseergebnisse und der vorliegenden Teilgutachten werden nunmehr<br />
nachfolgend bezeichnete Schwerpunkte im Rahmen von (Teil)Projektpässen zu konkretisieren<br />
sein:<br />
• Zusammenführung der kulturellen Alleinstellungsmerkmale der Region für das Binnen-<br />
und Aussenmarketing, insbesondere für eine Stärkung der Bedeutung als „Kulturregion<br />
<strong>Westmecklenburg</strong>“,<br />
• Schaffung einer eigenständigen Identität der Region über ein prägnantes Erscheinungsbild,<br />
einfach und klar kommunizierbare Begriffe und Inhalte für eine touristische<br />
Vermarktung sowie eine Identifizierung der Akteure,<br />
• Verzahnung der Interessenlagen der einheimischen Bevölkerung sowie der regionalen<br />
Unternehmen in Bezug auf ihre Freizeit- bzw. Arbeitszeitgestaltung sowie auf<br />
ihre Ansprüche an ihr Wohn-, Arbeits- und Lebensumfeld mit den Ansprüchen verschiedener<br />
für den Entwicklungsraum geeigneter touristischer Zielgruppen,<br />
• Thematisierung und Produktentwicklung durch zielgruppenspezifische Vernetzung<br />
von Angeboten unter Berücksichtigung der Schwerpunkte Maritimer Tourismus/<br />
Wassertourismus, Städtetourismus und Tourismus im ländlichen Raum,<br />
• auf die verschiedenen Zielgruppen abgestimmte, behutsame Infrastrukturentwicklung<br />
unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Belange,<br />
• Qualitätsoffensive und –sicherung für Service, Bildung, Marketing und Administration<br />
zur Etablierung wettbewerbsfähiger Denk- und Handlungsweisen sowie entsprechender,<br />
dauerhaft tragfähiger Strukturen,<br />
(Übernahme einer Pilotfunktion im Land Mecklenburg-Vorpommern, die maßgebend<br />
für andere Reiseregionen sein soll und sich im abzeichnenden überregionalen Qualitäts-Tourismus-Wettbewerb<br />
behauptet!).<br />
4.5 Handlungsfeld: Anpassung von Verwaltungshandeln und Verwaltungsstrukturen<br />
4.5.1 Ziele und Maßnahmen<br />
Eine tragende Säule und Rückgrat für die Entwicklung in der Region ist die zukunftsorientierte<br />
Auseinandersetzung mit den Strukturen und der Effizienz der beteiligten Institutionen.<br />
Zugleich spielt aber auch die Interessenlage und das Verständnis für den Entwicklungsprozess<br />
der handelnden Akteure und Interessenvertretungen für eine erfolgreiche Positionierung<br />
der Region im Wettbewerb ein entscheidende Rolle.<br />
Mit folgenden Projekten bzw. Maßnahmen sollen Empfehlungen gegeben werden:<br />
• Organisations- und Funktionsmodell <strong>Westmecklenburg</strong> (Gutachten),<br />
• Partnerschaft Unternehmen (Gutachten),<br />
• Anpassen des Verwaltungshandelns.<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
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4.5.2 Projekte<br />
4.5.2.1 Organisations- und Funktionsmodell <strong>Westmecklenburg</strong> (Gutachten)<br />
Gegenstand der Betrachtung sind sowohl das vorgelegte Gutachten des Instituts für Umweltgeschichte<br />
und Regionalentwicklung e.V. zum „Organisations- und Funktionsmodell Regionalmanagement<br />
<strong>Westmecklenburg</strong>“, als auch die erfolgten Präsentationen und Diskussionen<br />
von (Teil)Ergebnissen zu dieser Thematik.<br />
In einem ersten Schritt erfolgt eine Skizze der Ergebnisse des Gutachtens. Im Anschluss<br />
daran werden aufgrund der Bedeutung der Thematik für den zukünftigen regionalen Entwicklungsprozess<br />
weitere Handlungsempfehlungen gegeben.<br />
Bewertung der aktuellen Situation in der Regionalentwicklung<br />
• Begriffsklärungen sowie Darstellung der bisherigen Struktur, der vorliegenden oder in<br />
Bearbeitung befindlichen Konzepte zur Regionalentwicklung, der Kurzprofile der beteiligten<br />
Akteure und der Aufgabenverteilung auf gesamtregionaler Ebene.<br />
• Nennung von Stärken der Regionalentwicklung:<br />
- Vergleichsweise gute Ausgangsbedingungen,<br />
- große Zahl regional aktiver Akteure,<br />
- regionales Denken, Wille zu regionaler Politik,<br />
- Einbindung von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden.<br />
• Nennung von Schwächen der Regionalentwicklung:<br />
- Keine klaren regionalen Entscheidungsstrukturen,<br />
- Fehlen einer klaren Aufgaben- und Kompetenzverteilung,<br />
- Fehlen einer gemeinsamen regionalen Vision,<br />
- Distanz zwischen öffentlichen und privaten Akteuren,<br />
- kein einheitliches Außenbild,<br />
- Defizite beim Informationsfluss,<br />
- Fördermittelabhängigkeit Regionalmanagement und Regionalmarketing.<br />
• Situation des Regionalmanagements:<br />
- Fehlende eingrenzende Aufgabenbeschreibung bzw. interne Zielvereinbarung,<br />
- Weisungsgebundenheit, Budgetverantwortlichkeit und Kompetenzen nicht klar<br />
geregelt,<br />
- fehlende Verbindung zu vorhandenen Strukturen,<br />
- bedingter Zugang zur Ebene der regionalen Entscheider.<br />
Allgemeine Kriterien zur Bewertung eines Organisations- und Funktionsmodells<br />
• Berücksichtigung vorhandener Strukturen,<br />
• Klarheit von Strukturen und Abläufen,<br />
• Institutionelle und personelle Kontinuität,<br />
• Verankerung und Anerkennung in der Region,<br />
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• Balance öffentlicher und privater Interessen,<br />
• Ausgewogenheit zwischen Zentralität und Dezentralität,<br />
• Flexibilität und Handlungsfreiheit für die Arbeitsebene,<br />
• Möglichkeit der unkomplizierten Abwicklung von Finanz- und Fördermitteln.<br />
Entwicklung eines Organisations- und Funktionsmodells<br />
• Abgrenzung der Aufgabenbereiche im Feld der Regionalentwicklung<br />
1. Regionalplanung,<br />
2. Zentrale bzw. regionale Wirtschaftsförderung,<br />
3. Dezentrale bzw. teilregionale Wirtschaftsförderung,<br />
4. Regionale Tourismusförderung und –entwicklung,<br />
5. Koordinierung sowie Unterstützung lokaler und teilregionaler Entwicklungsinitiativen.<br />
• Zuordnung von Organisationsstrukturen<br />
1. Skizze und Bewertung eines Einstiegsmodells zur Optimierung der Arbeitsstrukturen<br />
unter Berücksichtigung der regionalen Arbeits- und Entscheidungsebene<br />
2. Darstellung der Möglichkeiten einer Institutionalisierung zur Regionalen Entwicklungsagentur<br />
(REA) mit den Geschäftsfeldern Regionale Wirtschaftsförderung, Tourismusentwicklung,<br />
Entwicklung ländlicher Räume sowie Marketing/ Information/ Kommunikation<br />
Modellbetrachtungen<br />
A) Regionale Entwicklungsagentur mit eigener Rechtspersönlichkeit + AG der Landräte<br />
und Oberbürgermeister,<br />
B) Regionale Entwicklungsagentur mit eigener Rechtspersönlichkeit + eine regionale<br />
Entscheidungsebene,<br />
C) Integration der regionalen Entscheidungsebene in die Regionale Entwicklungsagentur<br />
mit eigener Rechtspersönlichkeit (GmbH, Verein oder Zweckverband),<br />
D) Regionale Entwicklungsagentur als GmbH + Trägerverein,<br />
• Vorschlag zur personellen Besetzung der REA sowie zur Qualifikation und Dotierung<br />
der Mitarbeiter<br />
- 1 Stelle Geschäftsführung/Leitung Geschäftsfeld (BAT Ia),<br />
- 3 Stellen Leitung Geschäftsfeld (BAT IIa),<br />
- 4 Stellen Assistenz Geschäftsfeld (BAT IVb),<br />
- 1 Stelle Sekretariat/Finanzen (BAT Vc).<br />
• Finanzierung der REA über fördermittelunabhängige Grundfinanzierung durch die beteiligten<br />
Landkreise und kreisfreien Städte sowie den Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin,<br />
zudem über Beiträge privater Mitglieder der REA und von Sponsoren,<br />
über Fördergelder und eigenerwirtschaftete Mittel.<br />
• Verzahnung mit weiteren regionalen Akteuren und Institutionen.<br />
• Aussagen zur Kommunikation, Information und zum Marketing:<br />
- Erfordernis von Kommunikations- und Beteiligungsregeln für die Akteure,<br />
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- Vereinbarung von Informations- und Kommunikationsroutinen,<br />
- Entwicklung einer gemeinsamen Strategie für die Außendarstellung.<br />
• Prozessbegleitende und kontinuierliche Erfolgskontrolle über Auswertung von Kooperationsvereinbarungen,<br />
Jahresarbeitsplänen, Fortschrittsberichten, Bilanzberichten<br />
und Durchführung von Bilanzkonferenzen.<br />
Empfehlungen des Gutachtens für die weitere Entwicklung<br />
• Verlagerung der Stelle des Regionalmanagers in die Geschäftstelle des Vereins Regionalmarketing.<br />
• Gründung der AG Regionale Entwicklungsagentur, Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung<br />
durch die Partner der Regionalentwicklung.<br />
• Formulierung eines Arbeitsplans für die Regionale Entwicklungsagentur, gemeinsame<br />
Vorbereitung ihrer Institutionalisierung.<br />
• Erweiterung der Lenkungsgruppe für das Achsenkonzept, Fertigstellung des Konzeptes<br />
mit Festlegung regionaler Schlüsselprojekte auf der Grundlage einer regionalen<br />
Vision.<br />
• Erarbeitung einer gemeinsamen Strategie für das Binnen- und Außenmarketing.<br />
Das Gutachten legt mit einer fundierten Analyse der bestehenden Strukturen einen guten<br />
Grundstein für weitere Betrachtungen im Rahmen der Regionalentwicklung.<br />
Allerdings kommt der Begriff der Region als System von handelnden Akteuren mit sehr<br />
unterschiedlich ausgeprägten Interessenlagen sowie divergierenden Denk- und Handlungsstrukturen<br />
sowohl auf der administrativen als auch auf der privatwirtschaftlichen Ebene zu<br />
kurz. Dementsprechend fehlen auch die ureigenen Aufgabenzuordnungen (Pflichtaufgaben<br />
vs. freiwillige Aufgaben) und Interessenkonflikte der beteiligten Akteure. Hieraus resultieren<br />
im Ergebnis unklare Schnittstellen von in der Region bzw. für die Region zu leistenden<br />
Aufgaben und tatsächlich notwendigen Zuständigkeiten sowie entsprechenden Verantwortlichkeiten<br />
für deren Realisierung.<br />
Ebenso gesehen ist ein Zukunftsbezug und Innovationscharakter für <strong>Westmecklenburg</strong><br />
insbesondere vor dem Hintergrund der angedachten Verwaltungsstrukturreform nicht zu<br />
erkennen, der insbesondere die zukünftigen Handlungsfelder und Aufgaben für die öffentlichrechtlich<br />
bzw. die privatwirtschaftlich Beteiligten der Regionalentwicklung konkretisiert, aber<br />
auch die tatsächliche Motivation für ein gemeinsames Funktions- und Organisationsmodell<br />
berücksichtigt.<br />
So werden entscheidende sozial- und organisationspsychologische Fragen in dem vorgelegten<br />
Organisations- und Funktionsmodell nur begrenzt oder gar nicht beantwortet:<br />
• Wie können verschiedene regionale Interessen mit dem Ziel der Herausbildung einer<br />
klaren Vision gebündelt werden?<br />
• Nach welchen Regeln und auf welcher Grundlage erfolgt ein Informationsaustausch?<br />
• Wie kann eine möglichst breite Identifikation mit Visionen, Zielen und regionalen Projekten<br />
erreicht werden?<br />
• Wie lassen sich allgemein anerkannte Ziele effizient in der Struktur umsetzen?<br />
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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 80 -<br />
Allein die personelle Zusammensetzung eines Vereins oder die Zusammensetzung der<br />
Gesellschafter einer GmbH entscheidet über den Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens.<br />
Von daher ist es nicht allein wichtig zu untersuchen, ob ein Verein oder eine GmbH oder die<br />
Verzahnung von beidem als zu favorisierendes Modell in Frage kommt. Entscheidend ist<br />
vielmehr die Beantwortung der Frage: Nach welchen Regeln, mit welchen Zielen wird die<br />
REA tätig? Sind die für die regionale Wirtschaftsförderung relevanten Akteure auch wirklich<br />
in den Entscheidungsgremien der REA vertreten? Wesentlich ist es darüber hinaus, die<br />
bestehenden Schwächen bisheriger Formen von Regionalentwicklung und Wirtschaftsförderung<br />
zu überwinden. Hierzu zählen u.a.:<br />
• Die teilweise Unflexibilität kommunaler bzw. kreislicher Wirtschaftsfördergesellschaften,<br />
• eine unklare Aufgabenberteilung zwischen den einzelnen Institutionen der Wirtschaftförderung<br />
in einer Region,<br />
• die Umlage- und Durchfinanzierung derartiger Institutionen, was vielfach zu einem<br />
beamtenähnlichen Anstellungsverhältnis der Mitarbeiter führt,<br />
• die vielfach fehlende Kompetenz der Mitarbeiter, um wirtschaftliche Projekte mit ihrer<br />
jeweiligen Spezifik erfolgreich begutachten und begleiten zu können.<br />
Insbesondere der Punkt der unklaren Aufgabenverteilung muss hinterfragt werden, wenn,<br />
wie in dem Gutachten dargestellt, die „dezentralen Wirtschaftsförderungsorganisationen“ der<br />
Landkreise neben der REA auch weiterhin bestehen bleiben sollen. Unbedingt zu vermeiden<br />
ist hier die Schaffung einer weiteren Verwaltungsebene ohne Zusammenfassung von Aufgaben<br />
und Kompetenzen. Zielt sollte eine Vereinfachung der Strukturen im Sinne einer Effizienzsteigerung<br />
sein. Hier muss das Motto lauten: Je weniger Stellen, desto geringer ist der<br />
Koordinationsaufwand und desto effektiver die Arbeit. Genau hier liegt z.B. ein Problem, mit<br />
dem die Regionale Entwicklungsagentur Mecklenburgische Seenplatte konfrontiert ist (vgl.<br />
Regionales Entwicklungskonzept für den Landkreis Demmin 2004).<br />
Mit dem im Gutachten ermittelten auszugestaltenden Profil einer Regionalen Entwicklungsagentur<br />
und der Integration der regionalen öffentlich-rechtlichen Entscheidungsebene wäre<br />
den Modellvarianten zufolge einzig der Zweckverband die geeignete Variante, wenn es um<br />
die Initiierung, Gestaltung und Umsetzung von Entwicklungsprozessen geht.<br />
Um in der Frage der Reorganisation der Regionalentwicklung einen breiten Konsens im<br />
Bezug auf leitende Zielstellungen und Visionen, geltende Regeln, Formen des Informationsaustausches<br />
etc. erreichen zu können, wird ein Projekt nach dem Vorbild der Strukturentwicklung<br />
größerer Organisationen vorgeschlagen.<br />
4.5.2.2 Partnerschaft Unternehmen (Gutachten)<br />
Eine Arbeitsgrundlage bildete die durchgeführte Machbarkeitsstudie „Partnerschaft Unternehmen“<br />
(KUBUS/ibu) zu Fragestellungen der Anpassung bzw. Entwicklung des Verwaltungshandelns<br />
bzw. der –struktur. Nachfolgend werden die wesentlichen Bestandteile der<br />
Studie skizziert.<br />
Aufgabe<br />
Darstellung der Umfeldbedingungen für Gäste, Mitbürger, Unternehmen sowie Prüfung, ob<br />
und wie in der Region ein besonders PPP-freundliches Klima geschaffen werden kann.<br />
Vision<br />
Ziel ist es, die Region mit der besten kommunalen Dienstleistung und öffentlich-privaten<br />
Partnerschaft (Public Private Partnership – PPP) zu werden.<br />
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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 81 -<br />
Leitbild<br />
„Public Private Partnership sollen als Transmissionsriemen zwischen allen wichtigen Akteuren<br />
einer Region fungieren, der eine reibungslose Zusammenarbeit dieser zum Wohle und<br />
Nutzen der Region, ihrer Bürger und ihrer Gäste garantiert. Mit Hilfe ausgewählter PPP-<br />
Initiativen soll das Bild der Region <strong>Westmecklenburg</strong> als PPP-freundliche Region nach<br />
außen kommuniziert werden.“<br />
Vorgeschlagene Handlungsfelder<br />
1. Kommunikation/Netzwerk:<br />
Empfehlung: Modellprojekt zur Vernetzung von Akteuren in PPP auf lokaler, regionaler,<br />
überregionaler Ebene (Dauer 2 Jahre, Kosten ca. 20 T€)<br />
2. Außendarstellung Marketing:<br />
Empfehlung: Einzelprojekt „Marketingstrategie <strong>Westmecklenburg</strong>“ mit Maßnahmen<br />
„Identität <strong>Westmecklenburg</strong>“, „Marktforschung, Zielgruppenanalyse und zielgruppengerechte<br />
Strategien“, „Branding <strong>Westmecklenburg</strong>“ und „Pilot-Marketingmaßnahmen“<br />
(Dauer 1 Jahr, Kosten zunächst 200 T€).<br />
3. Gewerbeansiedlung/Betreuung:<br />
Empfehlung: Projekt zur Umstrukturierung der Wirtschaftsförderer (Studie durch externe<br />
Berater, Kosten 20 – 30 T€).<br />
4. Effizienzsteigerung der Verwaltung:<br />
Empfehlung: am ausgewählten Beispiel der Stadt Ludwigslust Erprobung einer bürgerfreundlichen<br />
Verwaltung mit Arbeitszeitveränderungen, Online-Kommunikation, aktiveren<br />
Außendarstellung etc.<br />
Insgesamt wird vorgeschlagen das Gesamtprojekt „Partnerschaft Unternehmen“ als INTER-<br />
REG IIIc-Thema zu platzieren.<br />
In der bisherigen Ausarbeitung wurde zwar eine kritische Stellungnahme zu einzelnen Themen<br />
(siehe Handlungsfelder) vorgenommen, ein Bezug zur eigentlichen Aufgabenstellung<br />
der Machbarkeitsstudie ist jedoch mit Ausnahme von Grundlageninformationen und allgemeinen<br />
Befragungsergebnissen zum Verständnis von Public Private Partnership nicht erkennbar.<br />
Starke Überschneidungen ergeben sich zudem mit Fragestellungen des Entwurfes<br />
zum Organisations- und Funktionsmodell <strong>Westmecklenburg</strong>.<br />
Die eigentlichen Spezifika der Verwaltung, ihre ureigenen Aufgaben und ihre Rolle im Rahmen<br />
einer zukunftsorientierten Regionalentwicklung wurden indes nicht beleuchtet.<br />
Dementsprechend fehlen für eine Verwertbarkeit der Ergebnisse insbesondere auch Aussagen<br />
zur Strukturierung einschließlich der Chancen und Risiken sowie der Probleme und<br />
Grenzen einer entsprechenden Realisierung.<br />
4.5.2.3 Anpassen des Verwaltungshandelns<br />
Die Verwaltung als Dienstleistungsunternehmen<br />
Was die Frage der Regionalentwicklung anbelangt, so hat sich die Erkenntnis durchgesetzt,<br />
dass die Regionen insgesamt mehr Anstrengungen unternehmen müssen, um sich aus sich<br />
selbst heraus zu entwickeln. Der erhoffte Zustrom von Investoren beispielsweise ist aus den<br />
verschiedensten Gründen bisher ausgeblieben, was jedoch nicht heißen soll, dass keine<br />
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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 82 -<br />
Anstrengungen mehr unternommen werden sollten, um Investoren zu gewinnen. Gerade die<br />
Ansiedelung von strukturbestimmenden Unternehmen bleibt auch für die kommenden Jahre<br />
evident.<br />
Vor diesem Zusammenhang gilt, es die Aktivitäten in zwei Richtungen zu entwickeln. Nach<br />
wie vor ist es wichtig, die Akquisition von Investoren zielgruppenorientiert weiterzuführen.<br />
Ebenso bedeutsam ist es aber auch, alle Anstrengungen zu unternehmen, um jene Bereiche<br />
im Achsenraum zu stabilisieren, welche mit der Wirtschaft in einem engen Zusammenhang<br />
stehen.<br />
Ein bedeutsames Ziel sollte es in diesem Kontext sein, die Investoren aus der eigenen<br />
Region zu gewinnen. In diesem Prozess stellt die mentale Stabilisierung der Bevölkerung<br />
neben der Schaffung der administrativen, finanziellen und organisatorischen Voraussetzung<br />
zur Stimulierung der Investitionsbereitschaft, die wichtigste sozialpsychologische Bedingung<br />
dar.<br />
Unter den vorstehend genannten Gesichtspunkten erscheint es daher wesentlich, eine<br />
Strategie zur Anpassung des Handelns der Verwaltungen zu entwickeln.<br />
Von folgenden allgemeinen Grundüberlegungen ist dabei auszugehen:<br />
• Der nationale und internationale Konkurrenzkampf um Unternehmensansiedlungen,<br />
wirtschaftliche Einrichtungen, qualifizierte Arbeitskräfte, kaufkräftige Konsumenten,<br />
Touristen, Kongresse, Kultur- und Sportveranstaltungen u.a. nimmt zu.<br />
• Der wirtschaftliche Strukturwandel, Innovationen in der Transport- und Kommunikationstechnologie<br />
sowie der Wertewandel führen zu veränderten Anforderungen an einen<br />
Standort. Tendenziell verlieren die klassischen Kriterien an die Stadtortwahl, wie<br />
die regionale Ausstattung mit natürlichen Ressourcen und die unmittelbare Nähe zu<br />
Märkten an Bedeutung, während weiche Faktoren, wie Ausbildungs- und Forschungsinfrastrukturen<br />
sowie der Wohn- und Freizeitwert an Bedeutung gewinnen. In diesem<br />
Kontext sind auch die Bedingungen für die Wirtschaftsförderung mitzudenken.<br />
• Zum Maßstab des regional- bzw. kommunalpolitischen Erfolges wird immer mehr das<br />
Image, welches positiv sein muss, um Industrie anzusiedeln, die Umlandbevölkerung<br />
an sich zu binden, regionale und überregional bedeutsame Veranstaltungen durchführen<br />
zu können, bei den Bürgern ein „Wir-Gefühl“ zu schaffen, um sie an der Mitgestaltung<br />
zu beteiligen. So wie die Bebauung kann z.B. auch das Image nicht dem Zufall<br />
überlassen werden.<br />
• Die verfügbaren öffentlichen Mittel gehen zurück und gleichzeitig steigt die Nachfrage<br />
nach öffentlichen Dienstleistungen, das zwingt zur Effizienz und Neufestlegung von<br />
Prioritäten.<br />
• Ein gestiegenes Demokratiebewusstsein führt außerdem dazu, dass die Bürger über<br />
diese Prioritäten zunehmend mitbestimmen wollen. Das ist nicht nur demokratisch<br />
legitim, sondern wegen der Komplexität der Aufgaben unerlässlich. Eine stärkere<br />
Kommunikation mit dem Bürger ist deshalb unabdingbar, weil der Bürger künftig auch<br />
eine wachsende Akzeptanz von unpopulären Entscheidungen entwickeln muss.<br />
• Vom Bürger werden kompetente Vertretungsorgane erwartet, die moderne Managementmethoden<br />
beherrschen, wie z.B. die ganzheitliche Planung, Professionalität usw.<br />
Deshalb ist künftig noch mehr ein Übergang zu Gesamtkonzeptionen gefragt.<br />
• Der zunehmende Wandel im Charakter der Verwaltungsaufgaben erfordert eine Entwicklung<br />
von der „Ordnungsverwaltung“, die vorwiegend hoheitliche Aufgaben wahr-<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 83 -<br />
nimmt, zur „Dienstleistungsverwaltung“ mit wachsenden Verantwortungsspielräumen,<br />
auch für die Mitarbeiter der Verwaltung selbst.<br />
Dies muss nicht zuletzt in den Verwaltungen zu einem tieferen Nachdenken über die eigene<br />
Tätigkeit führen. Zu den am meisten gestellten Fragen gehören:<br />
Tun wir die richtigen Dinge?<br />
Tun wir die Dinge, die wir tun, richtig ?<br />
Tun wir, was wir tun, im Interesse der Mehrheit?<br />
Alle diese Gründe führen zum Einsatz altbewährter Managementmethoden in Fragen des<br />
Standortmarketings, wie sie z.B. in der Fremdenverkehrswerbung, der Wirtschaftsförderung,<br />
der Öffentlichkeitsarbeit, der Entwicklungsplanung u.a. Bereichen bereits erfolgreich praktiziert<br />
werden.<br />
Diese Strategien gehen von der Überlegung aus, dass die Landkreise ein ganzheitliches,<br />
komplexes, offenes System darstellen. Hieraus ergeben sich auch die Ansprüche an das<br />
Verwaltungshandeln:<br />
• Einbindung aller Interessengruppen einer Region, um nicht nur wirtschaftliche Interessen<br />
zu bedienen.<br />
• Erarbeitung eines alle Bereiche umfassenden integrierten Entwicklungsmodells.<br />
• Inhalte sollen nicht nur auf die Flächen und die Wirtschaft beschränkt sein, sondern<br />
die Raumentwicklung ist als lokale Politik zu begreifen.<br />
• Zur Schaffung eines spezifischen Profils muss die lokale Politikvarianz gewährleistet<br />
sein und dadurch den regionalen bzw. lokalen Bedürfnissen sowie den Entwicklungspotenzialen<br />
dienen.<br />
• Die Förderung von Austauschprozessen zwischen den unterschiedlichen Anspruchsgruppen<br />
soll im Mittelpunkt stehen.<br />
Ein Verwaltungskonzept, was im Dialog mit den beteiligten Akteuren und Zielgruppen unter<br />
Beachtung ihrer Interessen entsteht, stellt eine Investition in die Zukunft dar, weil:<br />
• die Veränderungen der Rahmenbedingungen und der Entwicklungstrends in allen Bereichen<br />
frühzeitig erkannt und in der Politik berücksichtigt werden können;<br />
• das Leistungsangebot der Kreise besser am Bedarf der Zielgruppen ausgerichtet werden<br />
kann;<br />
• die Möglichkeit besteht, knapper werdende Ressourcen effizienter einzusetzen und<br />
• die Bürger stärker am gesamten Prozess zu beteiligen.<br />
Bei der Umstrukturierung von Verwaltungen zu Dienstleistungsunternehmen kann auf die<br />
Erfahrungen aus dem Modellprojekt „<strong>Westmecklenburg</strong> als Testregion für Bürokratieabbau“<br />
zurückgegriffen werden.<br />
Regionalentwicklung als ganzheitliches Anliegen<br />
Regionalentwicklung stellt ein ganzheitliches Anliegen dar. Handlungsebenen wie<br />
• Wirtschaft<br />
• Infrastruktur<br />
• Kultur<br />
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• Bildung<br />
• Soziales<br />
• Natur/Umwelt<br />
müssen sinnvoll und zukunftsorientiert miteinander verzahnt und ins Verhältnis gesetzt<br />
werden. Zugleich gilt es, wie bereits dargestellt, leitende Strategien zu entwickeln und für<br />
deren Umsetzung eine Lobby zu schaffen. Gleichzeitig sind Netzwerke zu knüpfen und die<br />
finanziellen Mittel bereitzustellen.<br />
In der Diskussion welcher Ansatz, ob bottom-up oder top-down der Sinnvollste ist, gilt es<br />
jeweils zweckmäßig zu entscheiden. Dem bottom-up Ansatz fehlt oft ein ganzheitlicher<br />
Rahmen, weshalb seine Reichweite meist auf einzelne Vorhaben begrenzt ist. Aufgrund der<br />
Einbindung einer Vielzahl unterschiedlicher Akteure sind ausschließlich bottom-up orientierte<br />
Projekte von geringer ökonomischer Effizienz. Im Gegensatz dazu erweisen sich, die breite<br />
Basis und ein hohes Maß an regionaler Identifikation als positiv. Diese Identifikation fehlt der<br />
top-down Strategie häufig, da sie vielfach auf zentrale Willensbildungsprozesse zurückzuführen<br />
ist. Gutachten, Studien und komplexere Analysen mit ganzheitlichem Charakter bilden<br />
die Grundlage der Planung und der politischen Willensbildung. Das führt ggf. zu schnelleren<br />
Entscheidungen und aufgrund der Konzentration der Mittel zu einer höheren ökonomischen<br />
Effizienz. Diesen vermeintlichen Vorteilen fehlt oft eine breite regionale Identifikation, was die<br />
Umsetzung der Vorhaben schwierig gestaltet.<br />
Es gilt von daher, eine Struktur im Rahmen der Regionalentwicklung zu schaffen, welche das<br />
Positive in beiden Ansätzen mit einer effizienten, möglichst wirtschaftsnahen Umsetzung der<br />
Vorhaben verbindet. Von daher ist in jedem Fall eine enge Partnerschaft von öffentlicher<br />
Verwaltung, privater Wirtschaft und Kammern und Verbänden notwendig.<br />
Das Aufgabenspektrum konzentriert sich neben der Wahrnehmung der Moderatorfunktion<br />
auf folgende Schwerpunktbereiche:<br />
• die Bestandsförderung ansässiger Unternehmen;<br />
• die Klärung unternehmensex- und interner Problemstellungen auch unter Einbeziehung<br />
von Kooperationspartnern (Betreuung von Unternehmenskooperationen);<br />
• die Durchführung von unternehmenskonkreten und marktgerechten Beratungen;<br />
• die Umsetzung regional bedeutsamer Projekte und Vorhaben;<br />
• die Initiierung und Begleitung eines qualitativ entwickelten regionalen Standortmarketings;<br />
• die zielgruppenorientierte Akquisition von Investoren aus dem In- und Ausland.<br />
Denkbar wäre in diesem Zusammenhang auch die Einrichtung eines Finanzierungssicherungsfonds<br />
durch die Akquisition von Kapital am freien Kapitalmarkt. Auf der Basis<br />
dieses Fonds könnten zukunftsweisende wirtschaftlich tragfähige Unternehmen bzw. Projekte<br />
mit zu geringem Eigenkapital durch die Erhöhung ihrer Bonität unterstützt werden.<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 85 -<br />
4.5.3 Fazit<br />
Der internationale Wettbewerb, auch jener zwischen den Wirtschaftsstandorten, erzwingt in<br />
wirtschafts-, sozial- und arbeitsmarktpolitischer Hinsicht einen Paradigmenwechsel, denn:<br />
• mit Osteuropa erwächst eine Konkurrenz, welche mit dem Standortvorteil niedriger<br />
Beschäftigungskosten werben kann;<br />
• die wachsende Wirtschaftskraft ostasiatischer Staaten mindert zunehmend die historischen<br />
Wettbewerbsvorteile „klassischer Industriestaaten“ wie zum Beispiel auch<br />
Deutschlands;<br />
• der europäische Einigungsprozess führt auch zu Hemmnissen für einzelne Staaten, in<br />
der Wirtschafts- und Sozialpolitik eigene Entscheidungen treffen zu können.<br />
Für die Entwicklung des Achsenraumes in den kommenden Jahren wird von entscheidender<br />
Bedeutung sein, in wieweit es gelingt, sich den Herausforderungen der Globalisierung in<br />
jeglicher Hinsicht zu stellen. Das schließt einen Paradigmenwechsel im Verständnis der<br />
Aufgaben der Verwaltung und der Wirtschaftsförderung ein.<br />
Insofern die Wirtschaft als entscheidende Grundlage des Wohls der Region erkannt wird und<br />
zugleich eine Veränderung im Verwaltungshandeln von der ausschließlichen Ordnungsverwaltung<br />
zum Dienstleistungsunternehmen Verwaltung einsetzt, das zu einer partnerschaftlichen<br />
Zusammenarbeit mit Investoren und regionalen Unternehmen führt, gelingt es, im<br />
internationalen Wettbewerb zu bestehen. Das erfordert eine umfassende Qualifizierung der<br />
verantwortlichen Verwaltungsangestellten, um auf die Belange der Wirtschaft besser als<br />
bisher reagieren zu können.<br />
Darüber hinaus ist es zweckmäßig, den eingeleiteten Diskussionsprozess über bisherige<br />
Strukturen der Wirtschaftsförderung und der Regionalentwicklung mit dem Ziel der Erhöhung<br />
der Effizienz vorbehaltlos fortzuführen. Wirtschaftsförderung muss vor allem nach den Prinzipien<br />
des kaufmännischen Handelns erfolgen. Das schließt ein rasches, sofortiges Reagieren<br />
auf Markterfordernisse und ein klares Abwägen von Aufwand und Erfolg ein.<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 86 -<br />
5 Projektpässe Leitprojekte<br />
5.1 Projektpass 1<br />
1. Projektbezeichnung Entwicklung von Wirtschaftskernen –<br />
Systematische Bestandssicherung<br />
2. Zielstellung<br />
3. beteiligte Partner<br />
4. durchzuführende<br />
Maßnahmen<br />
� Konzentration der wirtschaftsfördernden Aktivitäten auf den Erhalt und<br />
die Stärkung bestehender und strukturbestimmender Unternehmen<br />
� Aufbau bzw. Profilierung von Netzwerken zwischen Verwaltung, Wirtschaft<br />
und Beratungsunternehmen mit dem Ziel der Sicherung des Bestandes<br />
an KMU und der Umsetzung erfolgversprechender Projekte<br />
� Schaffung von Instrumenten zur Sicherung von Unternehmensstrukturen<br />
im globalisierten und stark pulsierenden Wettbewerb<br />
� <strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong> <strong>Westmecklenburg</strong><br />
� Unternehmen und Verbände der Wirtschaft<br />
� Politik auf regionaler und Landesebene<br />
� Finanz- und Wirtschaftministerium Mecklenburg-Vorpommern<br />
� Wirtschaftsfördernde Einrichtungen<br />
� Banken/bestehende Fondsgesellschaften<br />
� Hochschulen und Bildungseinrichtungen<br />
A) allgemeine Maßnahmen zur Bestandssicherung<br />
Bestandsförderung<br />
� Finanzierungsberatung,<br />
� Marketing- und Qualifizierungsberatung,<br />
� Zusammenfassung und Regionalisierung der Fördermittel aus den<br />
unterschiedlichen Programmen und Ressorts im Sinne eines „Regionalbudgets“.<br />
B) Schaffung eines Finanzierungssicherungsfonds<br />
In Anbetracht der z.Z. immer stärker begrenzten Möglichkeiten der Finanzierung<br />
von Bestandsunternehmen (KMU) im Allgemeinen und der Durchfinanzierung<br />
von innovativen Unternehmensideen auf Grund vielerorts<br />
fehlender Bonität im Besonderen, ist ein Fonds zur Besicherung wirtschaftlich<br />
tragfähiger Vorhaben zu schaffen.<br />
Der Fonds verfolgt das Ziel, schnell und nachhaltig die Bonität von Unternehmen<br />
zu erhöhen, ohne selbst in die direkte Finanzierung einzutreten.<br />
Zu diesem Zweck sind finanzielle Mittel am freien Kapitalmarkt unter Mitwirkung<br />
des Landes einzuwerben. Als Rechtsform der Fonds-Gesellschaft<br />
kommt die GmbH & Co KG in Betracht.<br />
� Prüfung der grundsätzlichen Machbarkeit und Plausibilität<br />
� Aufbau einer Lobby für diesen Ansatz<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 87 -<br />
5. Realisierungsablauf/<br />
Zeitplan<br />
� Gewinnung von Partnern aus dem Finanzsektor<br />
� ggf. Gründung einer Fondsgesellschaft<br />
zu A:<br />
01/04 – 06/04 Identifikation der Schwerpunktaufgaben<br />
07/04 – 12/04 Erarbeitung von Strategien in den einzelnen Handlungsfeldern<br />
und Aufbau eines Beraterpools<br />
ab 01/05 zielgerichtete und regional abgestimmte Umsetzung und<br />
unternehmensbezogene Umsetzung<br />
zu B:<br />
11/03 – 02/04 Machbarkeitsprüfung<br />
01/04 – 04/04 Aufbau einer Lobby<br />
Gewinnung von Partnern aus dem Finanzsektor<br />
05/04 – 06/04 Gründung einer Fondsgesellschaft und Beginn der Einwerbung<br />
von Kapital<br />
6. Verantwortlichkeiten zu A:<br />
� Wirtschaftsförderung<br />
� Pool spezialisierter Berater<br />
7. Kosten & Finanzierung<br />
zu B:<br />
� Auftragnehmer per Vergabe für Machbarkeitsuntersuchung<br />
� regionale und Landespolitik und Landräte für Lobbyarbeit<br />
� Landräte, Landesregierung und Auftragnehmer zur Gewinnung von<br />
Finanzierungspartnern<br />
zu A:<br />
Finanzierung auf der Basis von Projektfinanzierungen sowie auf Grundlage<br />
der Auftragserteilung durch Unternehmen<br />
zu B:<br />
Finanzierung wäre im Rahmen der Machbarkeitsuntersuchung zu klären,<br />
Kosten für die Machbarkeitsuntersuchung 50.000 Euro<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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5.2 Projektpass 2<br />
1. Projektbezeichnung<br />
Entwicklung von Wirtschaftskernen –<br />
Standortoffensive<br />
2. Zielstellung � Konzentration von Vermarktungsaktivitäten vorrangig auf Wismar,<br />
Schwerin, Ludwigslust, Parchim sowie daneben bestehende Industriestandorte<br />
� Standortoffensive auf der Basis eines offensiven Marketingansatzes<br />
� Aufbau bzw. Profilierung von Netzwerken zwischen Verwaltung, Wirtschaft<br />
und Politik mit dem Ziel der Akquisition von Investoren<br />
3. beteiligte Partner � <strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong> <strong>Westmecklenburg</strong><br />
4. durchzuführende<br />
Maßnahmen<br />
� Verbände der Wirtschaft<br />
� Marktsegmentrelevante Unternehmen<br />
� Kommunale und kreisliche Ämter zur Bereitstellung relevanter Daten<br />
� Wirtschaftsfördernde Einrichtungen<br />
� <strong>Regionaler</strong> Marketingverein<br />
� Hochschulen und Bildungseinrichtungen<br />
� Wirtschaftsministerium Mecklenburg Vorpommern<br />
� Ministerium für Arbeit und Bau des Landes Mecklenburg Vorpommern<br />
A) Zielgruppenorientierte Investorenakquisition<br />
� Erarbeitung einer Marketingstrategie<br />
� Gewinnung und Qualifizierung beteiligter Partner<br />
� Etablierung eines qualifizierten Projektmanagements<br />
B) Entwicklung von Großgewerbestandorten<br />
� Konzentration auf geeignete Standorte<br />
• Flughafen Parchim bzw. Großgewerbegebiet Parchim<br />
• Wismar / Nordwestmecklenburg<br />
• Göhrener Tannen /Schwerin<br />
� Prüfung der infrastrukturellen Anforderungen<br />
C) Ausbau der Logistikachse Skandinavien/ Baltikum-<strong>Westmecklenburg</strong>-mitteldeutscher<br />
Wirtschaftsraum<br />
� Aufbau von Logistikplattformen am Flughafen Parchim und im Seehafen<br />
Wismar<br />
• Ermittlung des Marktpotenzials für Holz-Logistik mit Ausgangspunkt Seehafen<br />
Wismar<br />
1. Nachfrageanalyse: Erfassung des Holzbedarfs im mitteldeutschen Wirtschaftsraum<br />
und der bisherigen Lieferbeziehungen<br />
2. Ermittlung möglicher Kostenvorteile durch den Transport des Holzes<br />
über den Seehafen Wismar unter Berücksichtigung der verschiedenen<br />
Verkehrsträger<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 89 -<br />
• Ermittlung des Marktpotenzials für Food-Logistik mit dem Flughafen Parchim<br />
und autobahnnaher Standorte entlang der A 24<br />
1. Nachfrageanalyse: Ermittlung des Bedarfs an Logistikleistungen in der<br />
Ernährungswirtschaft<br />
2. Angebotsanalyse: Ermittlung erforderlicher quantitativer Kapazitäten<br />
und der erforderlichen Qualität (insbesondere Zeiterfordernisse hinsichtlich<br />
verderblicher oder begrenzt haltbarer Waren und Güter)<br />
• Formulierung der notwendigen Ausbaumaßnahmen für die logistische Infrastruktur<br />
1. Ermittlung des notwendigen infrastrukturellen Ausbaubedarfs (z.B. Anbindung<br />
Flughafen Parchim an A 24) inkl. Kostenschätzungen (Hafen,<br />
Straße, Schiene).<br />
2. Ermittlung möglicher Synergienutzungen und von Potenzialen zur Steigerung<br />
der regionalen Wertschöpfung im westmecklenburgischen Achsenraum.<br />
D) Entwicklung eines EDV-gestützten regionalen Informationssystems<br />
zur Bereitstellung von aktuellen, raumbedeutsamen Informationen<br />
� Erarbeitung der erforderlichen Informationsstruktur sowie Lösungen auf<br />
dem Gebiet der Hard- und Software<br />
• Schaffung der Möglichkeit von Prognosen auf den verschiedensten Gebieten<br />
auf der Basis statistischer Prognosemodelle<br />
• Datenausgabe nach Wunsch in Form von GIS-basierenden Visualisierungstools<br />
� Regelung eines standardisierten regelmäßigen Datenaustausches<br />
zwischen regionalen Institutionen und Einrichtungen sowie Regelungen<br />
des Datenzugriffs<br />
� Schaffung vertraglicher Grundlagen<br />
� Beschaffung der erforderlichen Hard- und Software<br />
� Aufbau des Informationssystems<br />
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5. Realisierungsablauf/<br />
Zeitplan<br />
zu A:<br />
01/04 – 06/04 Identifikation der Schwerpunktaufgaben und Marketingstrategie<br />
07/04 – 12/04 Gewinnung und Qualifikation der Partner, Etablierung<br />
eines qualifizierten Projektmanagements<br />
ab 01/05 zielgerichtete und regional abgestimmte Umsetzung<br />
zu B:<br />
01/04—12/04 Erarbeitung einer Masterplanung für die Gewerbestandorte<br />
01/05 beginnende Entwicklung einschließlich<br />
zu C:<br />
01/04—06/04 Durchführung erforderlicher Analysen und Konzepterarbeitung<br />
07/04 beginnender Aufbau der Strukturen der Logistikachse<br />
zu D:<br />
6. Verantwortlichkeiten zu A:<br />
� Strategiebildung<br />
01/04 – 06/04 Entwicklung der Struktur, Abstimmung des Informationsbedarfs<br />
und der Informationsbereitstellung, Recherche auf<br />
dem Gebiet der Hard- und Software<br />
07/04 – 12/04 Regelung der standardisierten Datenerfassung / Vereinbarungen,<br />
Schaffung der Hard- und Softwarelösung<br />
01/05 – 12/05 Beginn der Umsetzung<br />
• <strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong> <strong>Westmecklenburg</strong><br />
• kommunale und kreisliche Wirtschaftsförderung<br />
• Verbände der Wirtschaft einschließlich Marketingverein<br />
• IHK und HWK<br />
• strukturbestimmende Unternehmen der Region<br />
• Wirtschaftsministerium Mecklenburg Vorpommern<br />
• Auftragnehmer<br />
� Umsetzung<br />
zu B:<br />
• Wirtschaftsfördergesellschaften<br />
• Auftragnehmer / Marketinggesellschaften<br />
• <strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong> <strong>Westmecklenburg</strong><br />
• kommunale und kreisliche Wirtschaftsförderung<br />
• Wirtschaftsministerium Mecklenburg Vorpommern<br />
• Planungsämter<br />
zu C:<br />
Regionalmanagement in Abstimmung mit dem <strong>Planungsverband</strong><br />
zu D:<br />
Amt für Raumordnung und Landesplanung <strong>Westmecklenburg</strong><br />
Auftragnehmer/Vergabe<br />
Landkreise<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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7. Kosten & Finanzierung<br />
zu A:<br />
Marketingkonzept 100.000 €, kann zu 75% aus der Technischen Hilfe des<br />
Wirtschaftsministeriums gefördert werden. Alle weiteren Aktivitäten<br />
Umlage finanziert, je nach Aufwand<br />
zu B:<br />
Masterplanung aus der GA zu 90% förderbar, max. 50.000 € pro Standort<br />
Finanzierung der Erschließung je nach Aufwand, ebenfalls aus GA förderbar<br />
zu C:<br />
Konzeptentwicklung 50.000 €, aus der Technischen Hilfe des Wirtschaftsministeriums<br />
förderbar<br />
zu D:<br />
Erarbeitung der Struktur und Schaffung aller theoretischen Grundlagen<br />
75.000,- €<br />
Die Anschaffung der Hard- und Software kann erst im Rahmen der Erarbeitung<br />
der technischen Grundlagen kalkuliert werden.<br />
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Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 92 -<br />
5.3 Projektpass 3<br />
1. Projektbezeichnung Aufbau eines Netzwerkes Unternehmen und Wirtschaftförderung<br />
2. Zielstellung Die Zielstellung des Projektes besteht im Aufbau von Direktvermarktungsstrukturen<br />
nach dem Vorbild von Einkaufszentren. In städtischen Ballungszentren<br />
wie Hamburg, Berlin und München sollen in exponierter Lage<br />
Direktvermarktungszentren für die westmecklenburgische Wirtschaft entstehen.<br />
Neben der Präsentation von konkreten Produkten erhalten Firmen<br />
die Möglichkeit, auf Dauer oder auf Zeit Repräsentanz zu schaffen. Das<br />
Angebot wird durch wechselnde Ausstellungen und damit im Zusammenhang<br />
stehende Tagungen und Seminare ergänzt. Ein offensives Marketing,<br />
welches das Zentrum als ganzes vermarktet, sorgt für die erforderliche<br />
Nachfrage. Direktvermarktungsstrukturen tragen zielgerichtet zur Erhöhung<br />
der Wertschöpfung der regionalen Wirtschaft bei. Zugleich erhöhen sie den<br />
Bekanntheitsgrad und das Image <strong>Westmecklenburg</strong>s.<br />
3. beteiligte Partner interessierte Unternehmen aus dem Achsenraum und angrenzender<br />
Räume<br />
regionaler Marketingverein<br />
Arbeitskreise der regionalen Wirtschaft<br />
IHK und HWK<br />
Wirtschafts- und Landwirtschaftsministerium<br />
4. durchzuführende<br />
Maßnahmen<br />
5. Realisierungsablauf/<br />
Zeitplan<br />
Untersuchung der wirtschaftlichen Machbarkeit<br />
Standortentscheidung<br />
Gewinnung von Unternehmen und Partnern<br />
Planung des Vorhabens einschließlich Finanzierung, Förderung und<br />
Betreibung<br />
Marketingkonzept<br />
Umsetzung des Vorhabens<br />
01/04 – 05/04 Untersuchung der Machbarkeit und Gewinnung von<br />
Unternehmen und Partnern<br />
05/04 – 12/04 Standortentscheidung<br />
Planung und beginnende Realisierung<br />
01/05 – 06/05 konkrete Umsetzung und Marketing<br />
6. Verantwortlichkeiten Machbarkeitsuntersuchung einschließlich<br />
Finanzierung<br />
Partnergewinnung<br />
7. Kosten & Finanzierung<br />
Planung<br />
Realisierung einschließlich Bau/<br />
Förderung und Finanzierung/ Marketing<br />
- Auftragnehmer/Vergabe<br />
- Marketingverein<br />
- IHK und HWK<br />
- Auftragnehmer/Vergabe<br />
- Wirtschaftsministerium<br />
- Landwirtschaftsministerium<br />
- LFI<br />
Machbarkeitsuntersuchung: ca. 50.000 Euro<br />
b) Umsetzung: privatwirtschaftlich über Unternehmen und Einbindung<br />
einer möglichen GA-Förderung und weiterer unternehmensbezogener<br />
Förderinstrumente<br />
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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 93 -<br />
5.4 Projektpass 4<br />
1. Projektbezeichnung<br />
2. Zielstellung<br />
3. beteiligte Partner<br />
4. durchzuführende<br />
Maßnahmen<br />
5. Realisierungsablauf/<br />
Zeitplan<br />
6. Verantwortlichkeiten<br />
7. Kosten & Finanzierung<br />
Standortoffensive Ernährungswirtschaft<br />
Anwerbung von Unternehmen der Ernährungswirtschaft und Ansiedlung<br />
an der A 24<br />
ausgehend von den Standorten an der A24 schrittweiser Ausbau zu<br />
einem echten regionalen Cluster „Ernährungswirtschaft“<br />
Einbeziehung der Ausbildung in Berufen der Lebensmittelherstellung<br />
und Ernährungswirtschaft (Berufsschule Hagenow)<br />
Einbeziehung vorgelagerter Bereiche (Landwirtschaftsbetriebe, Unternehmen<br />
der Lebensmitteltechnik) sowie nachgelagerter Bereiche<br />
(Logistik- und Handelsunternehmen)<br />
Regionalmanagement <strong>Westmecklenburg</strong>, Unternehmerverband,<br />
Unternehmen der Ernährungswirtschaft, IHK, „Wirtschaftförderer“<br />
der Städte und Ämter entlang der A24, Kreisbauernverband<br />
Organisation und Durchführung von Akquisitionsveranstaltungen<br />
Nutzung von Netzwerken der bereits in der Region ansässigen Unternehmen<br />
der Ernährungswirtschaft für die Akquisition.<br />
Aufbau eines Netzwerkes Unternehmen und Wirtschaftförderung der<br />
Kommunen<br />
Einbeziehung des Bereichs „Food-Logistik“ unter Berücksichtigung der<br />
Potenziale des Flughafens Schwerin/Parchim<br />
Beteiligung am / Integration in das INTERREG-Projekt „Food-Valley“<br />
sollte geprüft werden<br />
Berücksichtigung der Potenziale der Berufsbildung in Hagenow!<br />
kurzfristig (IV. Quartal 2003) Gespräche mit der Berufsschule Hagenow<br />
Akquisitionsveranstaltungen mit Beginn 2004<br />
Fortführung von thematischen Unternehmerstammtischen (wie bereits<br />
in 2003 im Landkreis Ludwigslust stattgefunden)<br />
Regionalmanagement <strong>Westmecklenburg</strong>,<br />
Stadt Hagenow als „Leitfigur“ auf der Grundlage des Regionalen<br />
Entwicklungskonzeptes für die Region Hagenow und Standort von<br />
Betrieben der Ernährungswirtschaft<br />
Veranstaltungen aus Eigenmitteln der Kommunen sowie Mitteln<br />
der Wirtschaftsförderung des Landkreises<br />
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5.5 Projektpass 5<br />
1. Projektbezeichnung<br />
Standortuntersuchung für nachwachsende Rohstoffe<br />
2. Zielstellung Realistische Bewertung der Chancen und Perspektiven des Anbaus<br />
nachwachsender Rohstoffe, insbesondere im südlichen Achsenraum.<br />
3. beteiligte Partner Regionalmanagement, Kreisbauernverbände Fachagentur für Nachwachsende<br />
Rohstoffe e.V. Güstrow-Gülzow (FNR)<br />
4. durchzuführende<br />
Maßnahmen<br />
5. Realisierungsablauf/<br />
Zeitplan<br />
� entsprechend der Ausschreibung des Regionalmanagements:<br />
(Auswahl geeigneter Kulturen, Beschreibung von Technologien und<br />
notwendiger Technikausstattung, Wirtschaftlichkeit, Marktpotenziale<br />
unterteilt in food- und non-food Kulturen)<br />
Ergänzung um die Punkte:<br />
� Überprüfung der Akzeptanz der Landwirte zum Anbau der Kulturen<br />
bzw. zur Investition in die neuen Technologien vor dem Hintergrund<br />
der Beihilfenproblematik,<br />
� Analyse, welche Mengen/Flächen werden regional benötigt<br />
(Hintergrund: Überregionaler Absatz oder regionale Verarbeitung),<br />
� Modellrechnung zur Höhe der Investition für Landwirtschaftsbetriebe,<br />
Finanzierung und Rentabilität für den Gesamtbetrieb<br />
� welche regionale Verarbeitungskapazität ist (evtl.) vorhanden,<br />
wünschenswert und machbar (Verbesserung der regionalen Wertschöpfung)<br />
� kurzfristige Ausschreibung<br />
� Konzepterarbeitung in 2004<br />
6. Verantwortlichkeiten Regionalmanagement <strong>Westmecklenburg</strong> mit Einbeziehung berufsständischer<br />
Vertretungen<br />
7. Kosten & Finanzierung<br />
Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie ca. 50.000 € finanziert über Mittel<br />
des <strong>Planungsverband</strong>es <strong>Westmecklenburg</strong><br />
Förderung von Folgemaßnahmen und Ergänzungsprojekte:<br />
� Förderung über Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung<br />
und Landwirtschaft (BMVEL), im Programm „Nachwachsende<br />
Rohstoffe“ werden Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben<br />
gefördert, Koordinierung und Projektantrag über FNR<br />
� Förderung über Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) oder<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) denkbar<br />
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5.6 Projektpass 6<br />
1. Projektbezeichnung Bereitstellung planungsrechtlich gesicherter Gewerbeflächen im<br />
südlichen Achsenraum (Kleinstädtedreieck)<br />
2. Zielstellung<br />
� Bestandspflege in der Wirtschaftsentwicklung der angesiedelten<br />
Unternehmen in der Teilregion (z.B. Grabower Süßwaren GmbH)<br />
� Förderung der Ansiedlung von Dienstleistungs- und Einzelhandelsunternehmen,<br />
besonders in Grabow<br />
� ausgewogene Entwicklung von Gewerbeflächen (Auslastung vor<br />
Neuerschließung)<br />
� Nutzung der (geplanten) A14 als Standortfaktor<br />
� differenziertes Standortmarketing<br />
3. beteiligte Partner Stadt Grabow, Amt Grabow-Land,<br />
4. durchzuführende<br />
Maßnahmen<br />
5. Realisierungsablauf/<br />
Zeitplan<br />
Stadt Neustadt-Glewe (Amt)<br />
Stadt Ludwigslust, Amt Ludwigslust-Land<br />
Regionalmanagement <strong>Westmecklenburg</strong>,<br />
WiFöG des LK Ludwigslust<br />
Landkreis Ludwigslust<br />
� Ermittlung der Planungsabsichten von Unternehmen in der Teilregion<br />
(Bestandspflege)<br />
� Schaffung Planungsrecht (F-Plan)<br />
� offensive Werbung und Öffentlichkeitsarbeit zum Standort (Standortoffensive<br />
siehe Projekt 2)<br />
kurzfristig Erstellung eines informellen Handlungskonzeptes mit Unterstützung<br />
des Regionalmanagement <strong>Westmecklenburg</strong> (2004)<br />
6. Verantwortlichkeiten Städte des sogenannten „Kleinstädtedreiecks“ im südlichen Achsenraum<br />
und benachbarte Ämter<br />
7. Kosten & Finanzierung<br />
Kosten fallen zunächst nur innerhalb der Verwaltungsarbeit im Rahmen<br />
von Abstimmungen und der Erarbeitung eines (informellen) Handlungsleitfadens<br />
an<br />
Werbung und Öffentlichkeitsarbeit aus Mitteln der Wirtschaftsförderung<br />
der Städte und des Landkreises Ludwigslust<br />
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5.7 Projektpass 7<br />
Projektbezeichnung Bildung von Technologieclustern in <strong>Westmecklenburg</strong><br />
Zielstellung<br />
beteiligte Partner<br />
durchzuführende<br />
Maßnahmen<br />
Realisierungsablauf/<br />
Zeitplan<br />
Verantwortlichkeiten<br />
Profilierung der Region <strong>Westmecklenburg</strong> als Technologieregion,<br />
Verbesserung der Ansiedlungschancen eines (Hochschul-)Forschungsinstituts<br />
in der Region<br />
Regionalmanagement <strong>Westmecklenburg</strong>, Hochschule Wismar<br />
� Zusammenfassende Analyse der Technologiepotenziale der<br />
Region nach Bereichen, Berücksichtigung auch von Kleinstunternehmen,<br />
die in der amtlichen Statistik nicht enthalten sind, Abgleich<br />
mit den Potenzialen der Hochschule Wismar<br />
� Aufzeigen der Rahmenbedingungen, die für eine Entwicklung zur<br />
Technologieregion noch geschaffen werden müssen (u.a. Bedeutung<br />
von Technologieclustern im überregionalen Wettbewerb und<br />
deren Realisierungschancen in der Region, infrastrukturelles Umfeld,<br />
harte und weiche Standortfaktoren)<br />
� Kennzeichnung des Bedarfs an Forschung, Entwicklung und<br />
Bildung in den Kompetenzfeldern bzw. herausgearbeiteten Schlüsseltechnologien<br />
� Schaffung der Grundlagen für die Ansiedlung von wirtschaftsnahen<br />
Forschungsvorhaben in der Region<br />
� Benennung der Rahmenbedingungen für eine Ansiedlung am (an<br />
den) zukünftigen Standort(en), Prüfung der örtlichen Gegebenheiten<br />
und Festlegung der (des) Standorte(s)<br />
� Entwicklung eines Betreibermodells für ein Forschungsinstitut in<br />
<strong>Westmecklenburg</strong> in enger Verbindung mit vorhandenen wissenschaftlichen<br />
Kapazitäten und zukunftsorientierten Unternehmen<br />
der Region<br />
kurzfristige Ausschreibung<br />
Erarbeitung eines Strategiekonzeptes 2004<br />
Regionalmanagement <strong>Westmecklenburg</strong><br />
Kosten & Finanzierung Kosten für das Strategiekonzept<br />
ca. 40.000 – 50.000 €<br />
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5.8 Projektpass 8<br />
1. Projektbezeichnung Kulturregion Mecklenburg-Schwerin<br />
2. Zielstellung � Schaffung einer Kulturregion Mecklenburg-Schwerin durch<br />
regionale Profilierung der einzigartigen kulturellen Potenziale<br />
� Erarbeitung eines Handlungsleitfadens für die beteiligten Akteure<br />
zur Entwicklung der Region hin zu einer international anerkannten<br />
Kulturregion<br />
3. beteiligte Partner Regionalmanagement, Stadtmarketing, Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin,<br />
Citymanagement, Verein Regionalmarketing Mecklenburg-Schwerin<br />
e.V., Fördervereine (z.B. Förderverein Ludwigsluster<br />
Schloss e.V.), BUGA GmbH, Kultureinrichtungen (Theater etc.), freischaffende<br />
Künstler<br />
4. durchzuführende<br />
Maßnahmen<br />
Analyse der Nachfragesituation sowie der Nachfragepotenziale<br />
� Analyse der Besucherstrukturen der verschiedenen Gebäudeensembles<br />
und Großveranstaltungen in der Region<br />
� Identifizierung vorhandener Zielgruppen und ihrer Nutzerprofile<br />
� Identifizierung potenzieller Zielgruppen und ihrer Nutzerprofile<br />
aufgrund einer durchzuführenden Marktanalyse<br />
Wettbewerbsanalyse Kulturregionen<br />
� Identifizierung vergleichbarer Regionen<br />
� Analyse der Angebote, der Betreiberstrukturen und des Marketing-<br />
Managements sowie Lokalisierung von Erfahrungen ausgewählter<br />
vergleichbarer Regionen<br />
� Vergleich mit den Angeboten und Strukturen <strong>Westmecklenburg</strong>s<br />
Erarbeitung eines Handlungsleitfadens für die beteiligten Akteure<br />
� Zusammenführung der Ergebnisse der Nachfragebetrachtung und<br />
der Wettbewerbsanalyse<br />
� Darstellung von Angebotsbausteinen, Betreiber- und Vermarktungsstrukturen<br />
und betriebswirtschaftlichen Kalkulationsgrundlagen<br />
für die Positionierung <strong>Westmecklenburg</strong>s als Kulturregion<br />
� Einbeziehung kultureller Angebote in die touristische Vermarktung<br />
� Organisation des Binnenmarketings<br />
- Entwicklung eines Konzepts zum Binnenmarketing unter Einbindung<br />
von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie der regionalen<br />
Schulbildung<br />
- Verankerung von kulturellen Potenzialen wie z.B. Altstadt<br />
Wismar, Schlösser in Schwerin und Ludwigslust, Schlossfestspiele<br />
Schwerin, Kleines Fest im Großen Park etc. als verbindende<br />
Elemente für die Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />
- Förderung der Identifizierung der Einwohner mit kulturellen<br />
Einrichtungen in der gesamten Region als selbstverständlichen<br />
Bestandteil ihrer eigenen kulturellen Identität<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 98 -<br />
5. Realisierungsablauf/<br />
Zeitplan<br />
� Organisation des Außenmarketings<br />
• Schaffung einer Corporate Identity, welche die oben genannten<br />
kulturhistorischen Orte und Veranstaltungen zusammenführt<br />
• Förderung eines Wiedererkennungseffektes als eine gemeinsame<br />
Kulturregion bei den Besuchern<br />
• Abstimmung mit Aktivitäten des Vereins Regionalmarketing<br />
Mecklenburg-Schwerin e.V.<br />
kurzfristig durch Initiierung einer Arbeitsgruppe zur Planung der Aktivitäten<br />
und zur Erarbeitung eines Handlungsleitfaden (2004)<br />
6. Verantwortlichkeiten zu Beginn Regionalmanagement <strong>Westmecklenburg</strong>, später entsprechend<br />
vereinbarter Strukturen<br />
7. Kosten & Finanzierung<br />
ca. 10.000,- € für die Erarbeitung des Handlungsleitfadens<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 99 -<br />
5.9 Projektpass 9<br />
1. Projektbezeichnung Schaffung einer unverwechselbaren Fremdenverkehrsregion<br />
2. Zielstellung � Zusammenführung der kulturellen Alleinstellungsmerkmale der Region<br />
für das Binnen- und Außenmarketing<br />
� Festlegung kommunizierbarer Begriffe und Inhalte für eine touristische<br />
Vermarktung sowie Entwicklung einer konsequenten Marketingstrategie<br />
� Produktentwicklung durch zielgruppenspezifische Vernetzung von<br />
Angeboten<br />
3. beteiligte Partner Gebietskörperschaften/<strong>Planungsverband</strong>, organisierte touristische Interessenvertreter<br />
(Tourismusverband, Tourismusvereine, HOGA etc.), touristische<br />
Akteure, fachkompetente Bildungsunternehmen und Experten<br />
4. durchzuführende<br />
Maßnahmen<br />
A) Initiierung konkreter Aktivitäten zur besseren Wahrnehmung<br />
der Region am Markt bzw. zur zukünftigen klaren Positionierung<br />
im Wettbewerb<br />
mit den Schwerpunkten:<br />
� Schaffung einer Identität <strong>Westmecklenburg</strong> sowie Entwicklung eines<br />
einprägsamen Erscheinungsbildes, welches nach innen und außen<br />
kommunizierbar ist<br />
� Implementierung eines professionellen touristischen Marketing-<br />
Managements (Marktforschung, Zielgruppenanalyse und zielgruppengerechte<br />
Marketingstrategien) für die Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />
Umsetzungsschritte:<br />
1. Definitive (vertragliche) Einigung auf eine prägnante Bezeichnung der<br />
Reiseregion, einschl. der Sub-Reisegebiete für eine gezielte Imagebildung<br />
und entsprechende Widererkennungseffekte am Markt sowie<br />
Herausarbeiten von Begriffen für die Vermarktung <strong>Westmecklenburg</strong>s<br />
(nicht nur für touristische Belange), ggf. Markenbildungsprozess<br />
• Vertragliche Vereinbarung auf der Ebene der organisierten regionalen Interessenvertreter<br />
und beteiligten Gebietskörperschaften unter Einbindung<br />
verschiedener Akteursgruppen sowie unter Hinzuziehung von Tourismus-<br />
und Marketingexperten (Moderation)<br />
• Konsequente Platzierung der ausgewählten Begriffe im Rahmen sämtlicher<br />
zukünftiger Marketingaktivitäten<br />
2. Entwicklung und Implementierung eines touristischen Marketing-<br />
Management-Systems mit effizienten Analysetools, Strategieentwicklung,<br />
Realisierungstools, Vertriebskanälen und indikatorgestützten<br />
Controllinginstrumenten (ggf. in Anbindung an eine zu entwickelnde<br />
moderne Destinations-Management-Organisation)<br />
3. Themenorientierte teilregionale Betrachtung von touristischen Marktsegmenten<br />
unter Berücksichtigung<br />
• des maritimen Charakters der Küstenregion sowie der Hafen- und Hansestadt<br />
Wismar,<br />
• des Binnenwassertourismus der Schweriner Seen und der angrenzenden<br />
Gewässer,<br />
• des Städtetourismus für die historische Altstadt der Landeshauptstadt<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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Schwerin, für das Welterbe Altstadt der Hansestadt Wismar und für das<br />
Schlossensemble Ludwigslust<br />
• des Tourismus im ländlichen Raum des südlichen westmecklenburgischen<br />
Achsenraums,<br />
• der Etablierung des Achsenraums als tragende Säule einer ganzheitlichen<br />
Entwicklungsoffensive „Gesunde Region <strong>Westmecklenburg</strong>“<br />
B) Optimierung bestehender Aktivitäten<br />
mit den Schwerpunkten:<br />
� Bündelung von (zum Teil befristet) zur Verfügung stehenden finanziellen,<br />
personellen und fachlichen Ressourcen sowie von bereits vorhandenen<br />
regionalen Produkten und Dienstleistungen<br />
� Gestaltung effizienter, zukunftsorientierter Angebote und Strukturen<br />
sowohl für Gäste der Region als auch für die einheimische Bevölkerung<br />
sowie für Unternehmen der Region<br />
Umsetzungsschritte:<br />
1. Zwingend notwendige und kurzfristig zu realisierende Koordinierung<br />
von Einzelvorhaben in den verschiedenen aktuell laufenden Förderprogrammen<br />
(z.B. Interreg III b, LEADER+, Dorferneuerung, ASP-<br />
Tourismus etc.)<br />
organisatorisch:<br />
• Informelle/kommunikative Verzahnung der Entscheidungsträger zur Projektvergabe<br />
• Prüfung der Projekte durch fachkompetente Mitglieder des Vergabeausschusses,<br />
ggf. durch Hinzuziehung geeigneter, im jeweiligen Themenfeld<br />
praxiserfahrener Gutachter<br />
• Koppelung an Auflagen seitens der administrativen Einrichtungen zur Erreichung<br />
der regionalen Entwicklungsziele<br />
inhaltlich:<br />
• Prüfung der Kompatibilität, der Integration bzw. der sinnvollen Ergänzung<br />
in Bezug auf die regionale Entwicklungsstrategie sowie auf realistisch vorhandene<br />
Wertschöpfungs- bzw. Arbeitsmarkteffekte<br />
• Prüfung der tatsächlichen fachlichen Eignung der Projektträger und beteiligten<br />
Akteure<br />
• Prüfung der mittel- bis langfristigen organisatorischen und betriebswirtschaftlichen<br />
Tragfähigkeit bereits im Projektansatz zum Beispiel über Business-Pläne,<br />
Eignungsfeststellungen und Risikoabschätzung<br />
2. Verzahnung der Interessenlagen der einheimischen Bevölkerung<br />
sowie der regionalen Unternehmen in Bezug auf ihre Freizeit- bzw.<br />
Arbeitszeitgestaltung sowie auf ihre Ansprüche an ihr Wohn-, Arbeits-<br />
und Lebensumfeld mit den Ansprüchen verschiedener für den Entwicklungsraum<br />
geeigneter touristischer Zielgruppen<br />
3. Aktive Förderung von Kooperationen für einen effizienten gemeinschaftlichen<br />
Marktauftritt<br />
• Konsequente Abstimmung sowie klare Kommunikation gemeinschaftlich<br />
zu tragender Strukturen und Zuständigkeiten<br />
• Erteilung entsprechender Auflagen für die Gewährung öffentlicher Zuwendungen<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 101 -<br />
4. Thematisierung und Inszenierung konkreter marktsegmentspezifischer<br />
Erlebnis- und Erholungsangebote<br />
• Stärkere fachliche Unterstützung von innovativen und serviceorientierten<br />
Produktideen, insbesondere bei der Produktgestaltung, der Marktorientierung<br />
und der betriebswirtschaftlichen Kalkulation gegenüber dem derzeit<br />
eher vorherrschenden Vertriebsaktionismus<br />
• Einigung auf gemeinschaftlich zu platzierende Themen sowie Gewinnung<br />
der Akteure zur Unterstützung dieser Themen durch Bereitstellung entsprechender<br />
Produkte und Dienstleistungen (z.B. im Bereich Gesundheit –<br />
Wellness)<br />
5. Entwicklung eines nicht flächendeckenden Ganzjahrestourismus<br />
• Lokalisierung von ausgewählten touristischen Schwerpunktgebieten, die<br />
saisonunabhängig und nachfrageorientiert zielgruppenspezifische Angebote<br />
über das gesamte Jahr hinweg sicherstellen (ggf. Partnermodelle zur<br />
Realisierung der Leistungsangebote und Öffnungszeiten/Personal-<br />
Sharing)<br />
• Herausstellen von konkreten frühjahrs-, herbst- und winterspezifischen<br />
Angeboten sowohl für Urlauber, als auch für Ausflügler / Einheimische in<br />
den einzelnen Sub-Reisegebieten<br />
C) Realisierung unterstützender Einzelvorhaben<br />
P 1: Erarbeitung eines Investitionsleitfadens für touristische Projekte,<br />
insbesondere zur Ansiedlung von Großprojekten<br />
mit den Schwerpunkten:<br />
� Entwicklung einer Checkliste für Gebietskörperschaften zur kurzfristigen<br />
Prüfung von Standorten<br />
� Strukturierung und Erstellung eines Handlungsleitfadens für die<br />
Unterstützung eines Investors und seine Bindung an die Region<br />
� Lokalisierung von geeigneten Themen und Standorten<br />
P 2: Konzipierung eines innovativen Besucherlenkungssystems<br />
mit den Schwerpunkten:<br />
� Konzipierung von innovativen Besucherlenkungssystemen über<br />
Angebotsgestaltung und Platzierung von Informationen<br />
� Erarbeitung eines einprägsamen multifunktionalen Informations- und<br />
Leitsystems<br />
� Beratung und Unterstützung der Akteure bei der Einführung des<br />
Systems sowie für eine entsprechende Angebotsgestaltung<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 102 -<br />
5. Realisierungsablauf/<br />
Zeitplan<br />
P 3: Aufwertung und Ausbau wassersporttouristischer Angebote<br />
mit den Schwerpunkten:<br />
� Erhöhung der Attraktivität wassertouristischer Angebote, insbesondere<br />
unter dem Blickwinkel der Vernetzung von Angeboten, der Verbindung<br />
attraktiver Orte und damit der Erschließung der gesamten Region<br />
� Zusammenführung bestehender Initiativen im Marktsegment z.B.<br />
Initiativen entlang der Müritz-Elde-Wasserstraße, zur teilweisen Nutzung<br />
des Wallensteinkanals sowie zur Nutzung des Schweriner Sees<br />
� Verbesserung der Angebote von Beherbergung und Gastronomie<br />
entlang der Wasserwege sowie Ausbau wassertouristischer Infrastrukturen<br />
wie z.B. der Elde-Häfen in Grabow und Eldena oder entlang<br />
des Wallensteinkanals<br />
� Schaffung von Arbeitplätzen im Tourismussektor mit vor- und nachgelagerten<br />
Bereichen<br />
� kooperatives Marketing der regionalen Akteure im betreffenden<br />
Marktsegment<br />
zu A: Beginn umgehend, Realisierung ca. 3 - 6 Monate, höchste Priorität<br />
zu B: Beginn umgehend, Realisierung ca. 3 Monate (Pkt. 1) – 12 Monate<br />
(Pkt. 4), fortlaufende Implementierung, hohe Priorität<br />
zu C: Beginn ungehend (P1) sowie kurzfristig (P2, P3), Realisierung ca. 6<br />
Monate (P1) bzw. 12 – 18 Monaten (P2, P3), investive Maßnahmen<br />
in P3 ggf. länger, hohe Priorität<br />
6. Verantwortlichkeiten zu A: Gebietskörperschaften/<strong>Planungsverband</strong> in Abstimmung mit<br />
organisierten touristischen Interessenvertretern<br />
7. Kosten & Finanzierung<br />
zu B: Regionalmanagement in Abstimmung mit Gebietskörperschaften/<strong>Planungsverband</strong><br />
und Tourismusverband Mecklenburg-<br />
Schwerin<br />
zu C: projektbezogen <strong>Planungsverband</strong> (P1), Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin<br />
(P2) bzw. beteiligte Gebietskörperschaften (P3)<br />
zu A: Moderierter Prozess der Begriffsfestlegung und Markenbildung ca.<br />
50.000 Euro<br />
Entwicklung und Implementierung eines touristischen Marketing-<br />
Management-Systems sowie themenorientierte teilregionale Betrachtung<br />
100.000 Euro<br />
zu B: im Rahmen des Regionalmanagements, zzgl. ca. 50.000 Euro für<br />
personelle/fachliche Unterstützung<br />
zu C: projektbezogen ca. 20.000 Euro (P1), ca. 45.000 (P2) bzw. ca.<br />
30.000 Euro ohne investiven Anteil (P3)<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 103 -<br />
5.10 Projektpass 10<br />
1. Projektbezeichnung<br />
Initiierung einer Qualitätsoffensive „Kompetenz-, Service- und Marktorientierung<br />
der Tourismusregion <strong>Westmecklenburg</strong>“<br />
2. Zielstellung � Etablierung wettbewerbsfähiger Denk- und Handlungsweisen sowie<br />
entsprechender, dauerhaft tragfähiger Strukturen<br />
� Pilotfunktion im Land Mecklenburg-Vorpommern, die maßgebend für<br />
andere Reiseregionen sein soll und sich im abzeichnenden überregionalen<br />
Qualitäts-Tourismus-Wettbewerb behauptet!<br />
3. beteiligte Partner Gebietskörperschaften/<strong>Planungsverband</strong>, organisierte touristische Interessenvertreter<br />
(Tourismusverband, Tourismusvereine, HOGA etc.), touristische<br />
Akteure, fachkompetente Bildungsunternehmen und Experten<br />
4. durchzuführende<br />
Maßnahmen<br />
5. Realisierungsablauf/<br />
Zeitplan<br />
1. Fokussierung der primär und sekundär touristischen Dienstleister auf<br />
Serviceorientierung (in Anlehnung an das Modell „Qualitätsoffensive<br />
Schweiz“) – Service-Q-Offensive<br />
2. Etablierung geeigneter Aus- und Weiterbildungs- sowie Qualifizierungsstrukturen<br />
für die Beschäftigten im Tourismus, beginnend bei<br />
der praxisorientierten Schulausbildung über die fundierte duale Berufsausbildung<br />
bis hin zu zielgruppenspezifischen innovativen Qualifizierungsmodulen<br />
– Bildungs-Q-Offensive<br />
3. marktorientierte und –segmentspezifische gemeinschaftliche Produktentwicklung<br />
und Vermarktung – Marketing-Q-Offensive<br />
4. Entwicklung tourismusfördernder serviceorientierter Strukturen in den<br />
Verwaltungen der Gebietskörperschaften und Institutionen sowie Implementierung<br />
einer modernen Destinations-Management-Organisation<br />
– Administrations-Q-Offensive<br />
Beginn kurzfristig, Erarbeitung eines detaillierten Stufenplanes für Qualitätsoffensive<br />
(Teilbereiche 1. – 4.) ca. 6 Monate, Einführungsphase 12<br />
Monate, danach fortlaufender Umsetzungsprozess, hohe Priorität<br />
6. Verantwortlichkeiten Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin in Abstimmung mit Gebietskörperschaften/<strong>Planungsverband</strong><br />
und Regionalmanagement<br />
7. Kosten & Finanzierung<br />
Konzipierung der Qualitätsoffensive ca. 75.000 Euro, Kosten der Einführung<br />
und Umsetzung in Abhängigkeit vom erarbeiteten Fahrplan sowie<br />
von der Beteiligung der verschiedenen Akteure<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 104 -<br />
5.11 Projektpass 11<br />
1. Projektbezeichnung<br />
Ganzheitliche Entwicklungsoffensive „Gesunde Region <strong>Westmecklenburg</strong>“<br />
2. Zielstellung � Etablierung als „Gesunde Region <strong>Westmecklenburg</strong>“, in der nicht nur<br />
Gesundheitsdienstleistungen und –produkte angeboten, sondern auch<br />
in der Breite gelebt und genutzt werden sowie zum gewünschten Erfolg<br />
führen<br />
� Themenspezifische Angebote sowohl für Gäste der Region als auch<br />
für einheimische Bürger und Unternehmen (!), damit Pilotfunktion eines<br />
ganzheitlichen regionalen Gesundheitsansatzes im Land Mecklenburg-Vorpommern<br />
3. beteiligte Partner Gebietskörperschaften/<strong>Planungsverband</strong>, organisierte Interessenvertreter<br />
des Gesundheitswesens und des Tourismus, touristische Akteure sowie<br />
Akteure des Gesundheitsbereiches (einschließlich Selbsthilfegruppen),<br />
fachkompetente Bildungsunternehmen und Experten<br />
4. durchzuführende<br />
Maßnahmen<br />
5. Realisierungsablauf/<br />
Zeitplan<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
Bildung eines Kompetenznetzwerkes zwischen Einrichtungen und<br />
Akteuren des Gesundheits- und Sozialwesens, Versicherungsträgern,<br />
touristischen Dienstleistern, Land- und Forstwirtschaft<br />
Bündelung sowie Vermittlung von themenspezifischer Fachkompetenz<br />
und Serviceorientierung<br />
Konzipierung von Projekten und Angeboten (Produkte und Dienstleistungen)<br />
für (mit) einheimische(n) Bürger(n) und Unternehmen<br />
Konzipierung von zielgruppenspezifischen Angeboten (Produkte und<br />
Dienstleistungen) für (K)Urlauber und Ausflügler<br />
Beginn kurzfristig, Konzipierung der Offensive 6 – 9 Monate, danach<br />
Realisierung entsprechend des erarbeiteten Konzeptes, mittlere bis hohe<br />
Priorität<br />
6. Verantwortlichkeiten Gebietskörperschaften/<strong>Planungsverband</strong> in Abstimmung mit Interessenvertretern<br />
des Gesundheits- und Sozialwesens sowie des Tourismus<br />
7 Kosten & Finanzierung<br />
Konzipierung der Offensive sowie moderierter Prozess der Netzwerkbildung<br />
und Angebotsentwicklung 80.000 Euro<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 105 -<br />
Anhang<br />
Soziodemografie<br />
Tabelle 11: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Altersstruktur<br />
30.06. d.J. insgesamt unter 20 20 - 30 30-55 55 - 65 65 und älter<br />
Schwerin<br />
1995 63.875 3.140 12.790 42.089 5.743 113<br />
1996 61.921 3.413 11.623 40.860 5.905 120<br />
1997 57.247 3.435 10.494 37.490 5.710 118<br />
1998 55.138 3.502 9.783 36.110 5.632 111<br />
1999 54.319 3.613 9.330 35.725 5.560 91<br />
2000 53.645 3.760 9.087 35.238 5.457 103<br />
Wismar<br />
1995 18.542 1.095 3.627 12.300 1.496 24<br />
1996 18.042 1.215 3.402 11.851 1.553 21<br />
1997 17.822 1.192 3.261 11.689 1.656 24<br />
1998 16.831 1.062 2.941 11.173 1.636 19<br />
1999 17.014 1.083 2.995 11.338 1.581 17<br />
2000 17.359 1.090 3.148 11.624 1.480 17<br />
LK LWL<br />
1995 39.200 2.241 8.097 25.839 2.962 61<br />
1996 39.391 2.429 7.690 25.835 3.363 74<br />
1997 39.450 2.605 7.371 25.872 3.545 57<br />
1998 38.780 2.508 7.068 25.688 3.463 53<br />
1999 38.855 2.469 6.859 26.052 3.424 51<br />
2000 37.862 2.336 6.410 25.840 3.216 60<br />
LK NWM<br />
1995 29.887 1.644 6.051 19.765 2.398 29<br />
1996 29.818 1.795 5.672 19.522 2.795 34<br />
1997 29.209 1.866 5.359 19.118 2.827 39<br />
1998 29.208 1.903 5.228 19.234 2.807 36<br />
1999 29.771 1.866 5.274 19.832 2.757 42<br />
2000 28.994 1.740 5.018 19.595 2.589 52<br />
LK Parchim<br />
1995 30.410 1.496 6.150 20.542 2.184 38<br />
1996 30.148 1.761 5.728 20.189 2.434 36<br />
1997 30.481 1.757 5.661 20.351 2.674 38<br />
1998 29.614 1.723 5.328 19.935 2.597 31<br />
1999 29.966 1.723 5.268 20.334 2.611 30<br />
2000 28.905 1.548 4.882 20.039 2.397 39<br />
Land MV<br />
1995 645.735 35.408 127.333 429.680 52.453 861<br />
1996 636.780 38.968 118.244 421.409 57.273 886<br />
1997 615.547 39.573 110.774 406.273 58.086 841<br />
1998 606.228 38.563 105.991 403.146 57.748 780<br />
1999 601.436 38.750 104.011 401.539 56.414 722<br />
2000 590.661 36.258 100.522 398.331 54.735 815<br />
Quelle: StaLa MV 1996 bis 2002<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 106 -<br />
Tabelle 12: Arbeitslosigkeit nach Altersstruktur<br />
Arbeitslose am 30.06.<br />
Schwerin<br />
Wismar<br />
Lk LWL<br />
Insgesamt<br />
unter 25<br />
Jahre Anteil<br />
25 - unter 55<br />
Jahre Anteil<br />
55 Jahre und<br />
älter Anteil<br />
1996 7634 916 12,0% 5249 68,8% 1469 19,2%<br />
1997 8835 1014 11,5% 6157 69,7% 1664 18,8%<br />
1998 9193 1139 12,4% 6183 67,3% 1871 20,4%<br />
1999 8673 928 10,7% 5867 67,6% 1878 21,7%<br />
2000 8445 1144 13,5% 5778 68,4% 1523 18,0%<br />
31.12.2001 7635 985 12,9% 5617 73,6% 1033 13,5%<br />
1996 4068 391 9,6% 2835 69,7% 842 20,7%<br />
1997 4574 512 11,2% 3109 68,0% 953 20,8%<br />
1998 5194 613 11,8% 3515 67,7% 1066 20,5%<br />
1999 4856 460 9,5% 3250 66,9% 1146 23,6%<br />
2000 4702 556 11,8% 3136 66,7% 1010 21,5%<br />
31.12.2001 4130 414 10,0% 3112 75,4% 604 14,6%<br />
1996 7147 759 10,6% 5058 70,8% 1330 18,6%<br />
1997 8884 952 10,7% 6333 71,3% 1599 18,0%<br />
1998 9304 1074 11,5% 6491 69,8% 1739 18,7%<br />
1999 8468 814 9,6% 5958 70,4% 1696 20,0%<br />
2000 8649 1028 11,9% 6247 72,2% 1374 15,9%<br />
31.12.2001 7935 823 10,4% 6252 78,8% 860 10,8%<br />
LK NWM<br />
1996 7198 798 11,1% 5229 72,6% 1171 16,3%<br />
1997 8498 987 11,6% 6099 71,8% 1412 16,6%<br />
1998 9134 1012 11,1% 6509 71,3% 1613 17,7%<br />
1999 8459 792 9,4% 6014 71,1% 1653 19,5%<br />
2000 8542 1013 11,9% 6099 71,4% 1430 16,7%<br />
31.12.2001 9026 858 9,5% 7152 79,2% 1016 11,3%<br />
LK Parchim<br />
1996 7901 789 10,0% 5811 73,5% 1301 16,5%<br />
1997 8550 914 10,7% 6224 72,8% 1412 16,5%<br />
1998 9459 965 10,2% 6892 72,9% 1602 16,9%<br />
1999 8678 837 9,6% 6274 72,3% 1567 18,1%<br />
2000 9149 1071 11,7% 6658 72,8% 1420 15,5%<br />
31.12.2001 9291 910 9,8% 7424 79,9% 957 10,3%<br />
Land MV<br />
1996 140480 15060 10,7% 101113 72,0% 24307 17,3%<br />
1997 159887 16886 10,6% 114968 71,9% 28033 17,5%<br />
1998 160953 17640 11,0% 114403 71,1% 28910 18,0%<br />
1999 153596 14402 9,4% 108997 71,0% 30197 19,7%<br />
2000 154059 17968 11,7% 110661 71,8% 25430 16,5%<br />
31.12.2001 167415 17869 10,7% 129946 77,6% 19600 11,7%<br />
Quelle: StaLa MV 1997 bis 2002<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 107 -<br />
Anhang Wirtschaft<br />
Tabelle 13: Entwicklung der Gewerbean- und –abmeldungen<br />
Anmeldungen<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
SN 1269 1061 1103 1367 1061 1017 920 877 965<br />
HWI 469 378 397 401 394 429 346 291 406<br />
LK LWL 1457 1093 1078 1135 1073 978 921 915 1056<br />
LK NWM 1014 1016 935 1076 1054 981 863 858 1033<br />
LK PCH 1014 888 836 981 957 880 791 780 961<br />
MV 17485 15561 16174 16736 16027 14813 14072 13914 16236<br />
Abmeldungen<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
SN 851 825 1005 1090 1112 1122 1113 1000 902<br />
HWI 405 389 386 343 369 342 378 298 352<br />
LK LWL 900 840 888 930 951 936 961 922 822<br />
LK NWM 715 711 774 775 881 1022 830 855 809<br />
LK PCH 715 787 710 773 847 1023 850 859 849<br />
MV 12436 12092 13053 13440 14081 15220 14677 14847 14232<br />
Differenzen<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
SN 418 236 98 277 -51 -105 -193 -123 63<br />
HWI 64 -11 11 58 25 87 -32 -7 54<br />
LK LWL 557 253 190 205 122 42 -40 -7 234<br />
LK NWM 299 305 161 301 173 -41 33 3 224<br />
LK PCH 299 101 126 208 110 -143 -59 -79 112<br />
MV 5049 3469 3121 3296 1946 -407 -600 -933 2004<br />
Quelle: StLa MV 2001 S. 394<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 108 -<br />
Anhang Tourismus<br />
Tabelle 14: Entwicklung der Gästebetten<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Schwerin 1.843 2.111 2.349 2.556 2.660 2.673 2.695 2.752<br />
Wismar 1.099 1.235 1.293 1.561 1.692 1.267 1.249 1.232<br />
LK LWL 1.700 1.660 1.759 1.921 1.808 1.856 2.117 2.063<br />
LK NWM 6.768 7.902 8.314 10.096 10.849 11.810 11.249 10.960<br />
LK Parchim 4.544 4.901 5.188 5.656 5.846 5.920 6.120 5.891<br />
Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />
15.954 17.809 18.903 21.790 22.855 23.526 23.430 22.898<br />
MV Gesamt 106.571 114.086 130.098 146.131 159.061 164.052 169.499 170.645<br />
(Quelle: StaLa MV, Jahrbücher 1996 bis 2004)<br />
Tabelle 15: Durchschnittliche Auslastung der angebotenen Betten in %<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Schwerin 32,5 29,3 28,9 29,6 29,5 31,6 34,2 38,4<br />
Wismar 30,5 32,4 31,4 39,4 42,5 39,9 43,3 46,1<br />
LK LWL 23,6 20,2 18,9 20,9 22,5 23,2 20,7 22,3<br />
LK NWM 36,6 31,9 34,2 32,3 34,3 34,9 36,2 36,1<br />
LK Parchim 30,9 28,1 28,5 31 32,7 32,8 32,7 37,1<br />
Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />
30,8 28,4 28,4 30,6 32,3 32,5<br />
MV Gesamt 38,2 34,1 33,2 33,9 36,1 37,2 38,5 40,9<br />
(Quelle: StaLa MV, Jahrbücher 1996 bis 2004)<br />
Tabelle 16: Entwicklung der Gästeankünfte<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Schwerin 106.677 122.156 135.288 152.391 152.797 165.294 167.837 192.422<br />
Wismar 55.532 63.467 66.218 75.766 84.012 64.472 71.212 75.885<br />
LK LWL 64.624 57.398 59.660 64.409 69.520 70.798 68.992 69.962<br />
LK NWM 134.261 155.336 172.379 185.551 211.746 229.858 251.881 261.678<br />
LK Parchim 139.032 138.535 142.088 151.349 166.624 165.490 168.259 183.034<br />
Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />
500.126 536.892 575.633 629.466 684.699 695.912 728.181 782.981<br />
MV Gesamt 2.849.651 3.078.170 3.316.299 3.764.486 4.257.963 4.534.825 4.750.788 5.145.948<br />
(Quelle: StaLa MV, Jahrbücher 1996 bis 2004)<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 109 -<br />
Tabelle 17: Entwicklung der Gästeübernachtungen<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Schwerin 188.976 217.699 240.746 266.451 276.068 295.378 315.908 357.715<br />
Wismar 109.994 136.680 143.294 210.840 251.505 178.825 192.398 203.524<br />
LK LWL 129.433 120.126 114.215 125.345 135.239 146.346 142.832 142.874<br />
LK NWM 673.958 789.956 959.841 1.012.375 1.184.152 1.255.648 1.297.653 1.287.787<br />
LK Parchim 437.428 443.340 471.478 572.147 623.374 634.987 647.263 689.466<br />
Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />
1.539.789 1.707.801 1.929.574 2.187.158 2.470.338 2.511.184 2.596.054 2.681.366<br />
MV Gesamt 10.808.915 11.579.000 13.279.576 15.615.850 18.250.052 19.759.712 21.005.622 22.140.077<br />
(Quelle: StaLa MV, Jahrbücher 1996 bis 2004)<br />
Tabelle 18: Übernachtungen pro Gastankunft<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Schwerin 1,8 1,8 1,8 1,7 1,8 1,8 1,9 1,9<br />
Wismar 2,0 2,2 2,2 2,8 3,0 2,8 2,7 2,7<br />
LK LWL 2,0 2,1 1,9 1,9 1,9 2,1 2,1 2,0<br />
LK NWM 5,0 5,1 5,6 5,5 5,6 5,5 5,2 4,9<br />
LK Parchim 3,1 3,2 3,3 3,8 3,7 3,8 3,8 3,8<br />
Region <strong>Westmecklenburg</strong><br />
3,1 3,2 3,4 3,5 3,6 3,6 3,6 3,4<br />
MV Gesamt 3,8 3,8 4,0 4,1 4,3 4,4 4,4 4,3<br />
(Quelle: eigene Berechnungen nach Angaben des StaLa MV)<br />
Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, Ernährungswirtschaft<br />
Tabelle 19: Übersicht zur landwirtschaftlich genutzten Fläche<br />
landwirtschaftlich<br />
genutzte Fläche 4)<br />
Deutschland 1) Mecklenburg-<br />
Vorpommern 2)<br />
LK Nordwestmecklenburg<br />
3)<br />
LK<br />
Ludwigslust 3)<br />
LK<br />
Parchim 3)<br />
2002 2002 2001 2001 2001<br />
1.000 ha bzw. %<br />
16.974 47 1.356 59 140,8 67 138,9 55 129,9 58<br />
davon Ackerland 11.791 70 1.075 79 124,3 88 102,2 74 103,7 80<br />
davon Grünland 5.183 30 277 21 16,3 12 35,3 25 26,1 20<br />
Quelle:<br />
1)<br />
Statistisches Bundesamt Deutschland 2002<br />
2)<br />
StaLA MV 2003<br />
3)<br />
StaLA MV Gemeindedaten CD 2003<br />
4)<br />
absolut und im Verhältnis zur Gesamtbodenfläche<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 110 -<br />
Tabelle 20: Ökologischer Landbau<br />
Anzahl<br />
Unternehmen<br />
Deutschland 1) Mecklenburg-<br />
Vorpommern 1)<br />
LK Nordwestmecklenburg<br />
2)<br />
LK Ludwigslust<br />
2)<br />
LK<br />
Parchim 2)<br />
2002 2002 2001 2001 2001<br />
ha bzw. % an gesamt landw. Unternehmen und Fläche<br />
15.626 4,0 605 12,0 26 5,1 69 9,6 38 8,2<br />
bewirtschaftete<br />
Fläche<br />
696.978 4,1 103.803 7,6 4.108 2,9 9.930 7,1 3.657 2,8<br />
Quelle:<br />
1)<br />
ZMP Zentrale Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse<br />
der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft 2002<br />
2)<br />
StaLA MV 2003<br />
Tabelle 21: Tierbestände und Tierbesatz<br />
Deutschland 1) Mecklenburg-<br />
Vorpommern 2)<br />
LK Nordwestmecklenburg<br />
2)<br />
LK<br />
Ludwigslust 2)<br />
LK<br />
Parchim 2)<br />
Nov. 2001 2001 2001 2001 2001<br />
1.000 Stck. bzw. Stck. je 100 ha LF<br />
Rinder 14.120 82 591,9 44 46,2 33 80,5 58 62,0 48<br />
davon Milchkühe 4.450 26 190,1 14 21,4 15 27,2 20 20,5 16<br />
Schweine 25.810 150 632,6 38 134,1 95 75,4 54 73,2 56<br />
Schafe 2.670 3) 16 112,0 8 9,3 7 16,8 12 9,4 7<br />
gesamt GV/100ha<br />
1)<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland 2002<br />
2)<br />
StaLA M-V 2003<br />
3)<br />
ZMP Zentrale Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse<br />
der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft 2001<br />
Tabelle 22: Landwirtschaftliche Betriebe<br />
Landwirtschaftliche<br />
Betriebe<br />
Deutschland 1) Mecklenburg-<br />
Vorpommern 1)<br />
LK Nordwestmecklenburg<br />
2)<br />
LK Ludwigslust<br />
2)<br />
LK<br />
Parchim 2)<br />
2001 2001 2001 2001 2001<br />
Anzahl/ha<br />
448.936 5.226 512 716 465<br />
Fläche je Betrieb 38,1 260 275 194 279<br />
Quelle:<br />
1)<br />
ZMP Zentrale Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse<br />
der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft 2001<br />
2)<br />
StaLA MV 2003<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 111 -<br />
Tabelle 23: Forstwirtschaft<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
LK Nordwestmecklenburg<br />
LK<br />
Ludwigslust<br />
ha / in % von Gesamtfläche<br />
LK<br />
Parchim<br />
Waldfläche 495.143 21,4 26.502 12,8 74.314 29,5 54.646 24,5<br />
Quelle: StaLA MV 2003<br />
Tabelle 24: Unternehmen der Ernährungswirtschaft mit Bezug zum Achsenraum<br />
Unternehmen Standort Produkte/ Leistungen<br />
Franziska Stolle GmbH & Co. Brenz KG 19306 Brenz Schlachten von Geflügel<br />
LFW Ludwigsluster Fleisch und Wurstspezialitäten 19288 Ludwigslust Fleischverarbeitung<br />
Mecklenburger Kartoffelveredlung GmbH 19230 Hagenow Verarbeitung von Kartoffeln<br />
Fruchtquell Getränkeindustrie GmbH & Co. KG 19243 Dodow Herstellung von Frucht- und Gemüsesäften<br />
Hansa-Milch Mecklenburg-Holstein eG 23936 Upahl Milchverarbeitung<br />
Dr. Oetker Tiefkühlprodukte GmbH Wittenburg 19243 Wittenburg z.B. Tiefkühlpizzen<br />
Mecklenburgische Brauerei Lübz GmbH 19386 Lübz Herstellung von Bier<br />
Carl Kühne KG (GmbH & Co.)<br />
Niederlassung Hagenow<br />
19230 Hagenow Obst- und Gemüseverarbeitung<br />
Konservenfabrik Zachow GmbH & Co. KG 19376 Tessenow Herstellung von Obst- und Gemüsekonserven<br />
Block Menü GmbH Zweigniederlassung Zarrentin 19246 Zarrentin Sonstiges Ernährungsgewerbe<br />
Mecklenburger Landbäckereien GmbH 19057 Schwerin Herstellung von Backwaren<br />
Grabower Süsswaren GmbH 19300 Grabow Herstellung von Süßwaren<br />
WCO Kinderkost GmbH Conow 19294 Malliß Ernährungsgewerbe<br />
Mecklenburger Wurstspezialitäten 19386 Lübz Fleischverarbeitung<br />
Fleischzentrum Schwerin GmbH & Co. KG 19061 Schwerin Fleischverarbeitung<br />
Berschneider GmbH Fleischspezialitäten- 19246 Valluhn Fleischverarbeitung<br />
Danone GmbH 19230 Hagenow Milchverarbeitung<br />
Fine Food Feinkost Mühlenberg GmbH & Co. KG 19243 Wittenburg Sonstiges Ernährungsgewerbe<br />
Schweriner Schlossbrauerei 19061 Schwerin Getränkeherstellung<br />
"Mecklenburger Landpute" Schlachterei GmbH 19374 Severin Schlachten und Fleischverarbeitung<br />
"Schlachtbetrieb Möllin" Inhaber: Frank Speck 19205 Gadebusch Schlachten und Fleischverarbeitung<br />
Mecklenburger FleischwarenGmbH 23970 Wismar Fleischverarbeitung<br />
ANKER GmbH<br />
Fisch- und Feinkostfabrik<br />
MARLIN SEAFOOD GmbH & Co. KG<br />
23942 Dassow Fischverarbeitung<br />
19246 Valluhn Fischverarbeitung<br />
WISMAR Fisch-Feinkost GmbH 23966 Wismar Fischverarbeitung<br />
Kartoffel-Gemüse-Service Plate GmbH 19086 Plate Verarbeitung von Obst und Gemüse<br />
Goldschmidt Frischkäseproduktion & Vertrieb 19288 Kummer Käserei<br />
Mecklenburger Elde-Mühle GmbH<br />
Quelle: IHK zu Schwerin, 2002<br />
19370 Parchim Mahlmühlen<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 112 -<br />
Kurzfassung<br />
„Nutzung nachwachsender Rohstoffe in der Industrie und zur Produktion funktionaler<br />
Lebensmittel in <strong>Westmecklenburg</strong>"<br />
Baltic Sea Agro-industrial Technology Network (BASAN)<br />
Finn Rexen / Finn Holm<br />
<strong>Westmecklenburg</strong> ist eine landwirtschaftlich orientierte Region mit großen landwirtschaftlichen<br />
Betrieben und gut ausgebildeten Landwirten sowie mit einem relativ hohen Bestand an<br />
Unternehmen der Ernährungswirtschaft an den BAB 20 und 24. WM ist auch ein großer<br />
Produzent von Ölsaaten aber auch von Getreide, Kartoffeln und Zuckerrüben. Die Produkte<br />
der Landwirtschaft sind hauptsächlich Rohmaterialien für die Industrie; die Anzahl der Agro-<br />
Industriebetriebe in der Region ist jedoch gering, Marktführer der ersten Verarbeitungsstufe<br />
fehlen. Im Ergebnis dessen wird der größte Teil der landwirtschaftlichen Produkte ohne<br />
weitere Verarbeitung aus der Region heraus exportiert, was impliziert, dass der Mehrwert<br />
anderswo generiert wird. Mehr noch, Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in der Region<br />
sind speziell in den Bereichen Lebensmittel und Gesundheit aber mit Ausnahme der direkten<br />
landwirtschaftlichen Forschung (Malchow auf Poel) gering. Nur eine begrenzte Zahl von<br />
„wissensbasierten“ oder „high tech“ – Unternehmen mit Bezug zur Landwirtschaft und zur<br />
Verarbeitung der Produkte konnten in der Region identifiziert werden.<br />
Dennoch hat <strong>Westmecklenburg</strong> die Chance eine dynamische Region mit dem Fokus auf<br />
gesunde Lebensmittel und umweltfreundlich produzierte Nicht-Lebensmittel aus landwirtschaftlichen<br />
Rohmaterialien zu werden. Die Empfehlungen dieses Berichtes müssen unter<br />
dieser Perspektive gesehen werden. Der Bericht ist fokussiert auf die Nutzung von Nicht-<br />
Lebensmitteln aus der Land- und Forstwirtschaft und Möglichkeiten der Nutzung funktionaler<br />
und anderer gesunder Produkte.<br />
Basierend auf der gegenwärtigen Situation werden die Ergebnisse dieser Studie, den Zielen<br />
WM sowie der Markt- und technischen Möglichkeiten durch die Autoren dieses Berichts zu<br />
operationalen Maßnahmen für einen Zeitraum von 3 Jahren zusammen gefasst:<br />
• Verstärkung einer auf Innovationen und Unternehmen gerichteten Politik, einschließlich<br />
der Bildung von zwei neuen Strukturen:<br />
o <strong>Westmecklenburg</strong> Innovation Zentrum,<br />
o Technologieobservatorium.<br />
• Einrichtung von Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben in einigen, wenigen Bereichen<br />
(Cluster) basierend auf der jetzigen Produktstruktur der regionalen Landwirtschaft<br />
• Schaffung einer starken interregionalen und internationalen Partnerschaft mit Forschungs-<br />
und Entwicklungseinrichtungen sowie Unternehmen<br />
• Entwicklung einer Strategie zur Ansiedlung von Forschungs- und Entwicklungskapazitäten<br />
in der Region für Gesundheits- und Ernährungswissenschaft (Zeithorizont 3<br />
bis 6 Jahre)<br />
Wir empfehlen der Region vier Cluster zu den folgenden Themen zu bilden und zu unterstützen:<br />
1. Industrieprodukte aus Holzfasern, z.B. in Verbindung mit der “Holzstadt Wismar”<br />
2. Bioenergie mit der Hochschule Wismar<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 113 -<br />
3. Spezielle Lebensmittel und Funktionale Lebensmittel aus Ölfrüchten und Getreide,<br />
Foodtechnologie und Life Science Zentrum Parchim<br />
4. Heilpflanzen, ggf. mit Zuchtstation.<br />
Gegenwärtig existieren in den Schwerpunkten Foodtechnologie, Heilpflanzen, Ernährung<br />
und Gesundheit keine Forschungseinrichtungen oder wissenschaftliche Expertise in der<br />
Region.<br />
Verstärkung einer auf Innovationen und Unternehmen gerichteten Politik<br />
Am Ende steht das Ziel, nachhaltige, neue, wissensbasierte Unternehmen in den oben<br />
genannten Bereichen in der Region zu etablieren. Dies wird nur möglich sein, wenn das<br />
Wirtschaftsklima so positiv beeinflusst wird, dass die Unternehmen nicht nur einfach Produkte<br />
oder Leistungen liefern müssen, dessen einziges Kriterium ein niedriger Preis als derjenige<br />
der Konkurrenten ist. Sie werden auch Zusatznutzen in Form von Neuheit, Einmaligkeit,<br />
Gesundheit und Flexibilität in Bezug auf Produkteigenschaften und –spezifikationen liefern<br />
müssen. Innovation, das heißt, die Fähigkeit neues Wissen für die Verbesserung der Effizienz<br />
und die Entwicklung neuer Produkte und Leistungen kreativ einzusetzen, wird der<br />
Schlüssel sein.<br />
Innovative Prozesse sind immer multidimensional. Sie beinhalten viele verschiedene Akteure<br />
und benötigen oft lange Zeitperioden um zu greifen. Erfolgreiche Innovationen basieren oft<br />
auf einem Transfer von Technologien, z.B. aus der Universität oder einem Forschungszentrum<br />
in ein Unternehmen, aber es ist selten ein isolierter, autarker Prozess. Die erfolgreiche<br />
Nutzung der Stärken eines Transfers hängt fast immer von Interaktionen der Akteure vor,<br />
während und nach dem Transfer selbst ab und wird stark beeinflusst durch das lokale „Innovationsklima“.<br />
Innovation erfordert daher die Entwicklung effizienter, ineinander verbundener<br />
Systeme über eine gewisse Zeit. Der freie Fluss von Informationen über Grenzen von Unternehmen,<br />
Forschern, Erfindern, Unternehmern, Investoren jeglicher Art, Beratern, Patentanwälten<br />
und lokalen Stellen ist für den Prozess bedeutsam. Auch die technische Komponente<br />
hat Bedeutung, aber vor allem hängt Innovation von den individuell untereinander und miteinander<br />
agierenden Akteuren ab.<br />
Wegen der Komplexität von Innovation, die Schaffung einer Innovationspolitik, die sich an<br />
den lokalen Bedingungen orientiert, ist sehr wichtig für die Einbeziehung aller Stakeholder<br />
(Akteure) und Innovationswege und die Sicherung einer kohärenten Gesamtpolitik.<br />
Der Schlüssel für Innovationen und Unternehmertum ist die Stärkung der lokalen Politik für<br />
neue und existierende Unternehmen in dem ihnen neue Angebote zur Förderung der Geschäftsentwicklung<br />
angeboten werden und die Region für internationale Unternehmen interessant<br />
gemacht wird. Wir empfehlen zwei Institutionen: das <strong>Westmecklenburg</strong> Innovation<br />
Zentrum (WIZ) und das Technologie – Observatorium zu schaffen.<br />
Das WIZ könnte ähnlich aufgebaut sein wie das neue und sehr erfolgreiche Programm<br />
„Dänische Innovation Umwelt“ (Danish “Innovation Environments”), eingerichtet an sieben<br />
Orten im Jahre 1998. Dies sind kleine, unabhängige öffentliche Unternehmen, die mit dem<br />
Ziel gegründet wurden, wissensbasierte Unternehmen/r aufzufinden und diese zu unterstützen<br />
mit Geschäftswissen/-erfahrungen, Startkapital, Verbindungen zu Business Angels,<br />
öffentlichen Finanzierungsquellen und Verbindungen zu Venture Kapitalfonds. Das Startkapital<br />
(im Durchschnitt 100.000 €) für jeden der ausgewählten Unternehmen/r kommt von lokalen<br />
oder staatlichen Stellen.<br />
Wenn ein Unternehmen/r ausgewählt wurde, gründet das WIZ mit dem Unternehmer ein<br />
Unternehmen und das Startkapital wird als Kredit der Firma zur Verfügung gestellt. Nach drei<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 114 -<br />
Jahren zieht sich das WIZ aus dem Unternehmen zurück und verkauft seinen Anteil, z.B.<br />
25%.<br />
Ausgehend von den Dänischen Erfahrungen sollte es möglich sein, in den nächsten drei<br />
Jahren etwa 50 wissensbasierte Unternehmen in WM zu etablieren. Die Überlebensrate der<br />
Unternehmen beträgt 10 – 30 % abhängig vom Risikograd und den Erfolgsmöglichkeiten.<br />
Weiterhin wird vorgeschlagen, ein Technologie - Observatorium einzurichten, dass alle<br />
vier Entwicklungscluster betreut und z.B. beim <strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong> in Schwerin<br />
eingerichtet werden könnte.<br />
Die Hauptaufgaben des Observatoriums sind die Marktbeobachtung, die Einführung neuer<br />
Technologien und Marktmöglichkeiten, um erfolgsversprechende Technologien in den ausgewählten<br />
Hauptgebieten in <strong>Westmecklenburg</strong> einzuführen und zu sichern, dass die lokalen<br />
Akteure (immer) aktuell über die neuesten internationalen Technologie- und Marktentwicklungen<br />
informiert sind.<br />
Das Observatorium soll nicht nur kommerziell interessante Projekte und Möglichkeiten<br />
identifizieren, sondern es soll auch in die Entwicklung und Förderung von Projekten mit<br />
lokalen Unternehmen und Investoren involviert sein und Kontakte anbahnen und herstellen<br />
zwischen lokalen, regionalen und internationalen Entwicklern und Investoren.<br />
Eine dritte Aktivität sind Tätigkeiten um ausländische Investoren und Unternehmen für die<br />
Region zu interessieren. Derartige Strategien sind aus vielen anderen Ländern bekannt, z.B.<br />
Dänemark und Schweden. Den potenziellen Investoren müssen glaubhaft die wichtigsten<br />
komparativen Vorteile der Region WM gegenüber Wettbewerbern vermittelt werden. Daher<br />
sollte eine interne Marketingstrategie entwickelt werden. Dieses sollte „individuelle Unternehmerpakete“<br />
oder „Standortpakete“ enthalten, die auf günstige Immobilienverfügbarkeit,<br />
Schulung von Arbeitnehmern (Weiterbildung), Steueranreize, geringe Zinssätze für Kredite<br />
usw. hinweisen.<br />
Öffentliche Fördermittel sind nicht immer das wichtigste Element für Standortentscheidungen<br />
bei Neuinvestitionen. Faktoren wie das Geschäftsklima, Verkehrs- und sonstige Infrastruktur,<br />
Service, Arbeitskosten, Nähe zu Lieferanten und Kunden, Zugang zu Forschung und Einrichtungen<br />
höherer Bildung, Lebensqualität usw. spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Es erscheint<br />
daher angezeigt, diese Informationen zielgerichtet im „individuellen Unternehmerpaket“<br />
darzustellen.<br />
Ein “Unternehmerpaket” sollte daher enthalten:<br />
Generelle praktische Informationen zu Themen wie:<br />
� Arbeitskosten<br />
� Zugang zu ausgebildeten und ungelernte Arbeitskräften<br />
� Kapitalkosten und Zugangsmöglichkeiten zu Venture Kapital<br />
� Zugang zu öffentlicher Förderung<br />
� Lebenshaltungskosten (Wohnen, Lebensmittel, medizinische Leistungen usw.)<br />
Kundenorientierte Anreize beinhalten:<br />
� Kredite, Vergünstigungen und Förderungen für die Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
� Steueranreize und Vorsteuerregelungen für start-up Unternehmen<br />
� Zugang zu kundenbezogener Weiterbildung der Arbeitskräfte.<br />
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Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 115 -<br />
Errichtung von Entwicklungs- und Demonstrationsclustern<br />
Es wird vorgeschlagen vier Zentren / Cluster für die Produktwertschöpfung zu einzurichten:<br />
1. Industrieprodukte aus (Holz-) Fasern: “Holzstadt Wismar”, Hochschule Wismar<br />
2. Bioenergie: Hochschule Wismar<br />
3. Spezielle Lebensmittel und Funktionale Lebensmittel aus Ölfrüchten und Getreide,<br />
Foodtechnologie und Life Science Zentrum Parchim<br />
4. Heilpflanzen, ggf. mit Zuchtstation.<br />
Nicht-Lebensmittel Cluster (Wertschöpfungszentrum)<br />
Die Zentren werden zusammen mit den Technologie – Observatorium die international<br />
wissenschaftliche Entwicklung in den Gebieten Biobrennstoffe und Fasertechnologien beobachten<br />
und kontinuierlich für neue Geschäftsmöglichkeiten eruieren. Die Zentren richten<br />
sich auf Allianzen mit nationalen und internationalen Institutionen begrenzt auf die Schwerpunktgebiete<br />
der Region WM aus.<br />
Das Zentrum soll die Chemie von Naturalprodukten, Biochemie und Biowissenschaften mit<br />
biotechnologischen Verfahren durch die Entwicklung von Wertschöpfungsketten und Prozessentwicklung<br />
kombinieren.<br />
Die Hochschule Wismar verfügt über Forschungs- und Pilotanlagen auf der Insel Poel, wo<br />
Faser- und Bioethanol – Forschung seit einigen Jahren betrieben wird. Es erscheint daher<br />
nur folgerichtig, das “Zentrum zur Wertschöpfungskettenoptimierung” hier anzusiedeln und in<br />
den kommenden vier Jahren ein strategische Forschungs- und Entwicklungsprogramm in<br />
enger Kooperation mit nationalen und internationalen Gruppen zu konzipieren.<br />
Das derzeitige Projekt zur Gewinnung von Bioethanol auf Poel sollte mit Bezug auf die<br />
neuesten Technologien in enzymatischer Hydrolyse von Lignozellulosen erweitert werden.<br />
Die Forschung an Holz-Plaste-Verbundstoffen (HPV) sollte ebenfalls weiter verfolgt werden.<br />
Der Schwerpunkt liegt vor allem in Ingenieurleistungen die sich auf HPV mit großer struktureller<br />
Leistung und effizientem Design beziehen sollten. Beispiele sind die Kombination von<br />
Hochleistungsthermoplasten (z.B. Nylon) und Zellulosefasern, die Kombination von Glas-<br />
oder Kohlefasern mit Holzfasern, und letztlich auch Flachs- und Hanffasern. Die erforderlichen<br />
Arbeite sollten in Kooperation mit dem Holzcluster in Wismar erfolgen.<br />
Cluster für funktionelle Lebensmittel<br />
Die Hauptfrüchte in WM sind Ölsaaten und Getreide, die zu einem großen Anteil zur Verarbeitung<br />
aus der Region heraus exportiert werden. Dies führt natürlich zu einem Verlust an<br />
Einkommen und möglichen Arbeitsplätzen in der Region. Es scheint jedoch möglich, neue<br />
Verarbeitungskapazitäten für Getreide(stärke), Getreidemühlen oder Ölmühlen zu errichten.<br />
Wichtiger ist aber, dass eine höhere Wertschöpfung aus den dort erzeugten Rohstoffen aus<br />
Ölsaaten und Getreide bei der weiteren Verarbeitung möglich wäre.<br />
Eine Grundvoraussetzung für eine solche Produktion ist aber, dass der Knowhow – Transfer<br />
und a Kapazitäten zur regionalen Anpassung und zur Nutzung dieses Knowhows bestehen.<br />
Daher werden lokale Forschungsmöglichkeiten und Pilotanlagen benötigt.<br />
Daher wird vorgeschlagen, Forschungs- und Demonstrationsmöglichkeiten in Verbindung<br />
zum Food – Zentrum in Parchim zu schaffen. Die Forschungskapazitäten sollen sich auf die<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 116 -<br />
Entwicklung von Inhalts- und Zuschlagstoffen für funktionale Lebensmittel aus Getreide und<br />
Ölsaaten sowie auf funktionelle Lebensmittel, die einen Beitrag zur Produktion gesunder<br />
Lebensmittel leisten konzentrieren. Das Forschungszentrum braucht ein e enge Kooperation<br />
zu führenden Universitäten mit Fakultäten in den Bereichen Lebensmittelwissenschaften und<br />
medizinische Forschung, wie z.B. Technische Universität Berlin, Universität Hamburg, Forschungsgruppen<br />
an der TU München, und der Bundesforschungsanstalt für Ernährung in<br />
Karlsruhe.<br />
Die Expertise des Zentrums muss sich ausweisen in den Bereichen Foodtechnologie (Getreide<br />
und Ölsaaten), Naturstoffchemie, Ernährungs- und Gesundheitswissenschaften aber<br />
auch in der Zucht und Molekularbiologie, damit mehrheitlich im Bereich der angewandten<br />
Forschung und in der Prozess- und Produktentwicklung.<br />
Viele Getreide und Ölsaaten enthalten eine Vielzahl von interessanten Inhaltsstoffen. Es wird<br />
vorgeschlagen, den Schwerpunkt primär auf Kulturen, die bereits jetzt in WM angebaut<br />
werden, zu legen, wie Weizen, Hafer, Gerste aber auch Flachssaat und Hanf. Viel Wissen<br />
existiert bereits über die gesunden Inhaltsstoffe. Weniger Wissen existiert über Technologien,<br />
nur einige sind bereits marktreif, während die Mehrzahl der Technologien noch in der<br />
Entwicklung steckt. Unter Bezugnahme auf den vorangegangenen Abschnitt seien erwähnt<br />
Aleuron - Protein mit beinem hohen Gehalt an Folsäure (Vitamin), Getreideöle sund reich an<br />
Vitamin E, anderen Antioxidantien und Phytosterolen, Betainen, Probiotischen Inhaltsstoffen<br />
aus der Faserfraktion, Flach- oder Hanföle sind reich an den essentiellen Omega-3-<br />
Fettsäuren, Betaglucanen, Phytoöstrogenen und ielem mehr.<br />
Relevante Projektmöglichkeiten sind:<br />
1. Entwicklung und Demonstration des Vita-Wheat-Prozesses (Weizen) für die Produktion<br />
von einigen verschiedenen werthaltigen Inhaltsstoffen aus Weizen, z.B. Aleurone<br />
Protein mit wichtigen B-Vitamin Foliaten, Probiotika (Xylo-Oligosaccharide und Resitenzstärke),<br />
Weizenöl mit hohem Phytosterol- und Tocolanteilen (z.B. Vitamin E)<br />
2. Entwicklung und Demonstration des Prozesses für die Produktion von Beta-<br />
Glucanen, werthaltigen Getreideölen und Probiotica aus Gerste und Hafer<br />
3. Entwicklung und Demonstration von Prozessen für die Produktion von Flachs- und<br />
Hanfölen, Omega-3 Öl, Phytohormonen wie Lignanen,), Fasern aus Flachs oder Hanf<br />
für diätische Nahrungsmittel<br />
4. Etablierung eines Technologietransferprojektes zur Dokumentation des Gesundheitseinflusses<br />
der o.g. Produkte und Inhaltsstoffe, z.B. in Kooperation mit dem Richardson<br />
Centre for Functional Foods and Nutraceuticals (Richardson Zentrum für Funktionelle<br />
Lebensmittel und Nahrungsergänzungsstoffe) in Manitoba, Kanada<br />
Cluster für Heilpflanzen<br />
Begründet durch die großen Marktchancen schlagen wir vor, Heilpflanzen als ein prioritäres<br />
Cluster zu behandeln. Durch den speziellen Charakter dieses Themas, wird vorgeschlagen ,<br />
im Cluster Heilpflanzen eine Zucht- und landwirtschaftliches Forschungslabor zu integrieren.<br />
Marktforschung, Auswahl und Wachstum von Kulturen ist ein erster wichtiger Schritt in<br />
Kombination mit dem zeitgleichen Aufbau von externen Kooperationen und Technologietransfer<br />
von Gesundheitseffekten der Kulturen. Es wird erwartet, dass sich daraus ein zukünftiges<br />
Gebiet angewandter Forschung entwickeln kann.<br />
Eine Strategie für die Kommerzialisierung der vier Heilpflanzen (siehe Abschnitt 2) sollte<br />
einem Dreiphasenmodell folgen:<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
Personal- und Organisationsentwicklung mbH Mecklenburg-Vorpommern mbH
Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 117 -<br />
� Analyse des Zielmarktes<br />
� Versuchsphase – Pilotanlage<br />
� Kommerzialisierung.<br />
Die Rationale dieser Strategie besteht darin, dass die Produktentwicklung marktgeleitet sein<br />
muss und dass der effektive Marktzugang und –erschließung nur dann erfolgreich sein wird,<br />
wenn die Versuchsbedingungen bereits “halb – kommerziell” gestaltet wurden und das<br />
Pilotprojekt bereits Produkte für den Testmarkt liefert.<br />
Die Analyse des Zielmarkts soll die spezifischen Produktmengen bezogen auf jede Einzelkultur<br />
und die möglichen Nebenprodukte und ihre Spezifizierung definieren. Marktvolumen und<br />
–wert, derzeitiger Bedarf und Wachstumsprognosen müssen hierfür vorliegen. Es ist wichtig,<br />
dass bereits während der Produktentwicklung die Kontakte mit Händlern hergestellt werden<br />
und Anhaben zum Zeitpunkt der Produktreife /-lieferung definiert sind (z.B. pflanzliches<br />
Material, Extrakte oder gereinigte Produkte). Es ist nur durch diesen direkten Kontakt zum<br />
Markt möglich, die genaue Spezifizierung und das Handelsvolumen und dessen Wert abzuschätzen.<br />
In der Versuchsphase werden die kritischen agronomischen und technologischen Parameter<br />
ermittelt (Pflanzmaterial, Maschinen und Technik, Verarbeitungstechnologie usw.) und<br />
technische Lösungen für spezifische Probleme vorgeschlagen. Die Versuchsphase stellt<br />
auch Produkte für den Markttest zur Verfügung.<br />
Wenn die Endanalyse befriedigende Ergebnisse liefert, wird die Anlage für den kommerziellen<br />
Betrieb ausgerüstet.<br />
Kooperation und Integration der zu beteiligenden Institutionen ist entscheidend für die Zielbestimmung<br />
und den Markterfolg.<br />
Es ist auch wichtig, dass die Landwirte (Primärproduzenten) in dem Prozess von Beginn an<br />
einbezogen werden.<br />
Erfahrungen aus Dänemark zeigen, dass es sehr hilfreich sein kann, Mikrocluster zu etablieren,<br />
in denen Landwirte, Verarbeiter und Forschungseinrichtungen mit der erforderlichen<br />
technischen und analytischen Ausrüstung und Erfahrung ausgestattet sind. Solche Mikrocluster<br />
sind nicht nur in der Start- sondern auch in der Produktionsphase aktiv am Prozess<br />
beteiligt.<br />
Etablierung starker interregionaler und internationaler Partnerschaften<br />
Während in einigen, wenigen Bereichen der Nutzung von Nicht-Lebensmittelprodukten der<br />
Land- und Forstwirtschaft bereits Forschungs- und Entwicklungskapazitäten in <strong>Westmecklenburg</strong><br />
bestehen, sind diese Bereiche für funktionelle Lebensmittel und die Lebensmittelverarbeitung<br />
in <strong>Westmecklenburg</strong> nicht etabliert. Aus diesem Grunde ist der Aufbau externer<br />
Kooperationen und von Technologietransfer dringend erforderlich. Das Technologie – Observatorium<br />
und die Entwicklungscluster könnten hierfür eine Brücke durch ein EU – Regionenprojekt<br />
zu anderen Regionen in Europa und weltweit bilden. Unsere Empfehlung hierzu<br />
ist, ein regionales Projekt für funktionelle Lebensmittel mit anderen landwirtschaftlichen<br />
Regionen zu entwickeln, um eine starke Wirtschaftsumwelt zu schaffen, die es gestattet,<br />
Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen von der Laborforschung bis zur Herstellung<br />
der Produkte und ihrer Dokumentation in klinischen Studien zu teilen. Außerhalb Europas ist<br />
Manitoba eine der interessantesten Regionen, die in mehreren Kennziffern. z.B. Bevölkerung,<br />
landwirtschaftliche Produkte, öffentliche Strategie, geringe Verarbeitungskapazitäten,<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 118 -<br />
übereinstimmt, aber in der letzten Zeit neue und sehr qualifizierte Forschungszentren aufgebaut<br />
hat.<br />
Aufbau starker Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten<br />
Der Aufbau starker Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen braucht Jahre und viele<br />
menschliche und Wirtschaftsressourcen. Die vorgeschlagenen Zentren fokussieren sich<br />
daher auf angewandte Forschung und die Nutzung von Grundlagenforschung aus anderen<br />
Regionen in Deutschland und dem Ausland. Grundlagenforschung bedarf der Planung<br />
mehrerer Jahre vor ihrer Einrichtung und der Übereinstimmung mit nationalen Plänen.<br />
Dennoch kann <strong>Westmecklenburg</strong> in der längerfristigen Politik ein Institut für Nahrungs- und<br />
Gesundheitswissenschaft (Institute of Nutritional Health Sciences (INHS)) mit den Disziplinen<br />
Lebensmittelwissenschaften, Ernährung, Medizin, Technologie, Züchtung und Biotechnologie<br />
aufbauen. Dieses Institut kann eine sehr gute Unterstützung für die Unternehmerinitiativen<br />
des WIZ und für die Einwerbung ausländischer Unternehmen und Investoren werden.<br />
Das Institut seinerseits kann die Basis für einen Wissenschaftspark oder einen “Smart Park”<br />
in der Region bilden, der Hochtechnologieunternehmen bedient. Das Institut könnte unter<br />
Hoheit des Bundes entstehen und die sechs neuen Innovationszentren des östlichen Landesteiles,<br />
z.B. das neue Forschungszentrum in Greifswald (funktionelle Genomforschung), in<br />
sich mit aufnehmen.<br />
<strong>Westmecklenburg</strong> sollte sich orientieren an der Entwicklung des neuen Richardson Centre<br />
for Functional Foods and Nutraceuticals, errichtet 2004 in Manitoba, Kanada. Dieses Zentrum<br />
konzentriert sich auf Inhaltsstoffe für funktionelle Lebensmittel aus Manitoba Ackerfrüchten,<br />
doe ähnlich in WM aus Getreide und Ölsaaten bestehen. Die Grundlage dieser Entwicklung<br />
war eine $ 25 Mio. Investition in das Zentrum, die auf der Marktprognose der Geschäftsleitung<br />
des Institutes beruht, dass 2010 der Markt für funktionelle Lebensmittel und Nahrungsergänzungsstoffe<br />
(nutraceuticals), für diese Produkte weltweit auf einen Wert von<br />
jährlich $ 300 Mrd. geschätzt wird.<br />
trend Gesellschaft für Projektmanagement, Landgesellschaft<br />
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Konzept zur Entwicklung des westmecklenburgischen Achsenraumes 01.12.04<br />
Wismar – Schwerin – Ludwigslust/Parchim - 119 -<br />
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