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DAS WEISSE BLATT- Ausgabe November 2016

Karl Ludwig von und zu Guttenberg bezeichnete den Zweck der Weißen Blätter wie folgt: „Zweck der Weißen Blätter war (Anm.: ist), Menschen zu verbinden, wenn möglich ein Wort zur Zeit zu sagen und geistig religiöse Grundlagen zu vertiefen und erneuern.“ Aus der „Schriftreihe der Forschungsgemeinschaft 20 Juli 1944“, Band 8.

Karl Ludwig von und zu Guttenberg bezeichnete den Zweck der Weißen Blätter wie folgt: „Zweck der Weißen Blätter war (Anm.: ist), Menschen zu verbinden, wenn möglich ein Wort zur Zeit zu sagen und geistig religiöse Grundlagen zu vertiefen und erneuern.“
Aus der „Schriftreihe der Forschungsgemeinschaft 20 Juli 1944“, Band 8.

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Andreas Gryphius (*<br />

2. Oktober 1616 in<br />

Glogau, Fürstentum<br />

Glogau; † 16. Juli<br />

1664 ebenda; eigentlich<br />

Andreas Greif) war ein deutscher<br />

Dichter und Dramatiker des<br />

Barock. Mit seinen sprachgewaltigen<br />

Sonetten, welche „das Leiden,<br />

Gebrechlichkeit des Lebens und der<br />

Welt“beinhalten, gilt Gryphius als<br />

einer der bedeutendsten Lyriker des<br />

deutschen Barock.<br />

(Quelle:Wikipedia)<br />

1616 wird Andreas Gryphius in<br />

die Wirren des Dreißigjährigen<br />

Krieges in Glogau in Schlesien<br />

hineingeboren. Während seines<br />

Studiums lernt er die liberale, florierende<br />

Handelsstadt Danzig und<br />

das empirische Weltbild Galileis<br />

und Keplers kennen. 1637 nimmt er<br />

sechs Jahre währende Studien an der<br />

damals hochmodernen Universität<br />

in Leiden auf und veröffentlicht<br />

fünf Gedichtsammlungen, die ihm<br />

ersten Ruhm einbringen. Gegen<br />

Ende des Krieges kehrt er von einer<br />

ausgedehnten Studienreise nach<br />

Frankreich und Italien nach Schlesien<br />

zurück. 1664 stirbt Andreas<br />

Gryphius während einer Sitzung<br />

der glogauischen Landstände, deren<br />

Syndikus er seit 14 Jahren ist. Das<br />

Leid und der moralische Verfall<br />

sind die zentralen Themen seiner<br />

Dichtung. Der Schrecken des Krieges<br />

und die Vergänglichkeit allen<br />

menschlichen Handels spiegeln sich<br />

in dem umfangreichen Werk des bereits<br />

zu Lebzeiten gefeierten Autors,<br />

der 1662 als »Unsterblicher« in die<br />

»Fruchtbringende Gesellschaft«,<br />

die größte literarische Gruppe des<br />

Barock, aufgenommen wurde.<br />

(Quelle: zeno.org)<br />

Dichter und Denker<br />

An Gott den Heiligen Geist<br />

O Fewer wahrer lieb! O brun der gutten gaben!<br />

O Meister aller kunst! O Höchste Heilikeit!<br />

O dreymall grosser Gott! O lust die alles leid<br />

Vertreibt! O keusche taub! O furcht der Hellen raben!<br />

Die/ ehr das wüste meer/ mit bergen rings vmbgraben/<br />

Ehr luft vnd erden ward/ ehr das gestirnste kleid<br />

Dem himmell angelegt/ ja schon vor ewikeit<br />

Die zwey die gantz dir gleich/ von sich gelassen haben.<br />

O weisheit ohne maaß; O reiner Seelen gast/<br />

O tewre gnaden quell‘/ O trost in herber last!<br />

O regen der in angst mitt segen vns befeuchtet!<br />

Ach laß ein tröpfflin nur von deinem lebens-taw<br />

Erfrischen meinen Geist. Hilff das ich doch nur schaw‘<br />

Ein füncklin deiner glutt; so bin ich recht erleuchtet.<br />

Bisher hab ich die alte kalte welt/<br />

Bisher hab ich die eitelkeit gelibet:<br />

Bisher hatt mich der harte sturm betrübet.<br />

Mich der ich falschem gutte nachgestelt.<br />

Kom reiner Geist/ entzünde meine kält.<br />

Zureis das band das meine Seel‘ vmbgiebet<br />

Vergib was ich für missethat verübet/<br />

Vnd tröste wen mein hertz in schmertz verfelt.<br />

O Helles licht/ erleüchte meine nacht.<br />

Die nacht voll angst/ vol wehmutt/ ach vnd zagen<br />

Erquicke mich eh‘ als mein Geist verschmacht.<br />

O wahre lust wie das ich trawrig bin?<br />

Weill du nicht hier mus ich so hefftig klagen.<br />

Dein beysein nimmet angst vnd trawren hin.<br />

Aus Sonnette. Das erste Buch<br />

(Quelle: zeno.org // Gemeinfrei)<br />

Andreas Gryphius<br />

das weisse blatt - nr.22 - <strong>2016</strong> 11

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