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Mehr Glaubwürdigkeit durch Testate? - Institute for Sustainability

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Endbericht Evaluation des Nutzens von „<strong>Testate</strong>n“ in Nachhaltigkeitsberichten<br />

auch für externe Leser einfach verständlich sein. Weiterhin wird in der Leitlinie als<br />

Bewertungsgegenstand (Scope) der Umweltbericht definiert. Als Ziele werden:<br />

• de Vollständigkeit (Comprehensiveness) des Berichts,<br />

• de Nachvollziehbarkeit (Comprehensibility) des Berichts und<br />

• die Zuverlässigkeit des In<strong>for</strong>mationssystems<br />

empfohlen.<br />

In den sehr knapp gehaltenen Vorgaben zum Prüfungsablauf wird dargestellt, wie<br />

Vollständigkeit, Nachvollziehbarkeit und das In<strong>for</strong>mationssystem überprüft werden können.<br />

Das Testat sollte folgende Inhalte aufweisen: Titel, Betrachtungsgegenstand und Zielsetzung<br />

des Auftrags, Angewandte Methoden und relevante Prinzipien, Grenzen des Auftrags,<br />

Durchgeführte Arbeiten, Beurteilung sowie Datum und Unterschrift.<br />

Damit wurde von dem Forum bereits sehr frühzeitig ein klarer und einfach nachvollziehbarer<br />

Rahmen für die Testierung von Umweltberichten vorgelegt. Ein Einbezug von kritischen<br />

Fachstakeholdern war nicht vorgesehen. Allerdings wurden als An<strong>for</strong>derungen an den Prüfer<br />

u.a. Fachwissen im Bereich Umweltin<strong>for</strong>mationsinstrumente (environmental accountability<br />

methodology) und Umweltauditing gestellt.<br />

Während der Entwicklung der Testierungsverfahren in der zweiten Hälfte der 90er Jahre<br />

erstellte auch die Federation des Experts Comptables Europeens (FEE) ein<br />

Diskussionspapier (FEE 1999) zur öffentlichen Kommentierung zur Frage der Testierung von<br />

Umweltberichten. Auch dieses sehr detaillierte und umfangreiche Papier macht viele klare<br />

Vorgaben. Die FEE hat seither <strong>for</strong>tdauernd am Thema gearbeitet und in 2003 ein Papier zu<br />

„Benefits of <strong>Sustainability</strong> Assurance“, in 2004 einen „FEE Call For Action: Assurance <strong>for</strong><br />

<strong>Sustainability</strong>“ (FEE 2004) herausgegeben. Dieser „Call“ vertritt einerseits klar die Position<br />

der Wirtschaftsprüfer und <strong>for</strong>dert die Testierung als selbstverständliches Element jeglicher<br />

Berichterstattung. Gleichzeitig zeigt er sich aber für den Berufsstand erstaunlich offen und<br />

schlägt Brücken zu denjenigen Testierern, die nicht Wirtschaftsprüfer sind.<br />

Im angloamerikanischen Raum entwickelte sich die Testierung Ende der 90er Jahre deutlich<br />

weiter. Zwischen 1994 und 1996 stellt SustainAbility eine Versiebenfachung der Zahl der<br />

<strong>Testate</strong> fest (Centre <strong>for</strong> Sustainable Design 1998: 14). Vom Centre <strong>for</strong> Sustainable Design<br />

wird auch erstmals ein <strong>for</strong>males System der Testierung umrissen: Testierer werden nach<br />

Kompetenzprüfung bei einer zentralen Instanz akkreditiert und testieren anhand<br />

standardisierter Verfahren. Auch die Sprache der <strong>Testate</strong> solle standardisiert sein.<br />

In Deutschland wurde bereits 1999 von dem Institut der Wirtschaftsprüfer ein<br />

Prüfungsstandard zur Prüfung von Umweltberichten veröffentlicht. Der IDW PS 820<br />

„Grundsätze ordnungsgemäßer Durchführung von Umweltberichtsprüfungen“ beschreibt wie<br />

Wirtschaftsprüfer bei der Prüfung von Umweltberichten vorgehen sollten. Im Mai 2005 wurde<br />

dieser Standard mit dem Fokus auf die Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten neu<br />

veröffentlicht. Der Prüfungsstandard IDW PS 820 wird in Kapitel 4.3 vorgestellt.<br />

In Deutschland bleibt die Testierung auch nach der Trans<strong>for</strong>mation zum<br />

Nachhaltigkeitsbericht eines von mehreren, mehr oder weniger komplementären<br />

Instrumenten der <strong>Glaubwürdigkeit</strong>ssicherung. Nur wenige der international aktiven<br />

deutschen Unternehmen wenden es an. Die werblich populären Ratschläge in der<br />

„<strong>Sustainability</strong> Agenda“ von Gregor Schönborn und Andreas Steinert (2001) streifen das<br />

Thema kaum. IÖW und imug (2001: 44 sowie 2002: 86) behandeln die Testierung schon<br />

etwas konkreter und jetzt auch unabhängig von EMAS, reduzieren die Testierung aber auf<br />

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