Mehr Glaubwürdigkeit durch Testate? - Institute for Sustainability
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Endbericht Evaluation des Nutzens von „<strong>Testate</strong>n“ in Nachhaltigkeitsberichten<br />
die Richtigkeitsprüfung und bemängeln das Fehlen der Prüfung auf Vollständigkeit aller<br />
relevanten Themen. Sie sehen die Wirksamkeit der Testierung zur Erhöhung der<br />
<strong>Glaubwürdigkeit</strong> als umstritten und empfehlen parallel die klare Berichterstattung zu Zielen<br />
und Schwächen sowie die Integration von Stakeholderkommentaren. Im Leitfaden zur<br />
Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen des Ministeriums für Umwelt und Verkehr<br />
des Landes Baden-Württemberg (2003: 27) wird dann erstmals das Konzept Challenger-<br />
Report als Prüfung <strong>durch</strong> kritische <strong>Institute</strong> erwähnt, deren Ziel es sein soll, „die kritische<br />
Reflektion über die wirtschaftlichen Tätigkeiten im Unternehmen zu stärken“. Hier taucht<br />
erstmals ein Konzept auf, welches die Defizite einer reinen Richtigkeitsprüfung bewusst<br />
vermeidet – dies allerdings zeitlich erst nach der Etablierung des AA 1000 Standards, der<br />
auch die Testierung <strong>durch</strong> die hiernach aktiven Wirtschaftsprüfer bereits hierauf ausdehnt.<br />
Letztendlich haben sich mit wenigen Ausnahmen die deutschen Fachleute bis heute nicht<br />
intensiv mit dem Nutzen der Testierung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsberichten<br />
auseinander gesetzt.<br />
3.1 Zahlen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />
Die gesellschaftsorientierte Berichterstattung zum Umweltschutz in Deutschland geht in ihren<br />
ersten Ursprüngen auf das Jahr 1988 zurück, in dem die BASF in Ludwigshafen und der<br />
Verpackungshersteller Bischoff und Klein in Lengerich öffentlich zum Umweltschutz<br />
berichteten. 3<br />
Im Jahr 1993 bezog die Beratungsgesellschaft SustainAbility in einen internationalen<br />
Vergleich 70 Berichte ein, das IÖW ermittelte in Deutschland im gleichen Jahr 28 Berichte.<br />
Die im folgenden wiedergegebene Statistik der z.Zt. wohl besten Datenplatt<strong>for</strong>m<br />
CorporateRegister.com (ACCA und CorporateRegister 2004) basiert auf allen bei<br />
CorporateRegister.com gemeldeten sowie auf den in langjähriger Sammelarbeit<br />
zusammengetragenen Berichten. Explizit nicht enthalten sind Umwelterklärungen im<br />
Rahmen von EMAS, was auch aus den hierfür zu niedrigen Zahlen direkt deutlich wird. 4<br />
3 Die bis in die 70er Jahre zurück reichende Geschichte der Sozialberichterstattung ist bekannt, aber für die<br />
Entwicklung der Testierung in den 90er Jahren weitgehend ohne Bedeutung.<br />
4 Charts and statistics in this publication are based on data held on the CorporateRegister.com database. This<br />
online database includes all significant corporate non-financial reports, covering both hard copy and PDF <strong>for</strong>mats.<br />
The term .non-financial. is necessarily broad: it includes reports covering any of a range of issues e.g.<br />
environment, CSR, .sustainable development., community, social. The range of report titles is equally broad.<br />
However, even in such an all-inclusive collection there must be boundaries. Stand-alone European EMAS<br />
statements (Eco-Management and Audit Scheme) are not included, unless these statements also represent a<br />
corporate environment report. The emphasis is on reports covering an entire company, so not every site report<br />
from every company is included. Relevant sections in annual reports are included, provided these sections are<br />
“significant”. We usually judge sections of at least six pages to be suitable. (ACCA und CorporateRegister<br />
2004: 5)<br />
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