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Norwegentörn SY Libra 2012 - Schiffergilde zu Berlin

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<strong>2012</strong> Norwegentoern <strong>SY</strong> <strong>Libra</strong>.doc<br />

Mo. 03.09. bis Mi. 05.09. nach Hause in den SSV Rostock 54°05,6N 012°07,6E 202 sm nonstop<br />

Am Vormittag gehen wir in die Stadt. Heidi will noch Postkarten abschicken. Wir kaufen Lebensmittel und<br />

essen in einer Imbissgaststätte. Auch die Kirche besichtigen wir und nachmittags die Festung und das Schloss<br />

aus dem 17. Jahrhundert. Kurz vor 16 Uhr legen wir wieder ab. Der Wind hat sich etwas beruhigt und die Sonne<br />

scheint. Wir segeln anfangs noch mit 2 Reffs bei Westwind um 15 kn (4-5 Bft), später kann ich ausreffen. Heidi<br />

übernimmt abends die erste Wache. Ich lege mich hin, kann aber nicht schlafen. Ab der Halbinsel Kullen nachts<br />

um 1 Uhr löse ich Heidi für den Rest der Nacht ab. Auf der schwedischen Seite bei Helsingborg fädele ich mich<br />

zwischen Verkehrstrennungsgebiet und Stadt mit mehreren unbeleuchteten Untiefentonnen hindurch. Direkt vor<br />

mir legt um 3 Uhr eine der pausenlos pendelnden Fähren ab. Bei der Insel Ven wird es wieder hell. Auch vorbei<br />

an Kopenhagen ist viel Schiffsverkehr. Der Wind kommt mehr südwestlich und ändert sich des öfteren. Das<br />

erfordert mehrfach Segelwechsel. Bei Dragør frischt es kräftig auf. Hoch am Wind segeln wir mühsam gegen<br />

eine immer unangenehmere Kabbelwelle. Ich mache wie auch andere Segler einige Holeschläge, um dem voraus<br />

liegenden Verkehrstrennungs-Rondell aus dem Wege <strong>zu</strong> gehen. Uns halten mehrere Segelwechsel auf. Die<br />

meisten anderen Segler sind bald entschwunden. Nur einer kreuzt unentwegt mit losen Segeln und <strong>zu</strong> wenig<br />

Höhe, um den Hafen von Rødvig <strong>zu</strong> erreichen. Als wir mit etwas Abfallen Kurs auf Møns Klint nehmen können,<br />

rast die <strong>Libra</strong> mit 6 kn davon. Um 20 Uhr liegt die Steilküste querab. Es wird rasch stockdunkel. Schwarze<br />

Wolken sind aufgezogen. Wieder hoch am Wind gegen die Wellen steuere ich von Hand Richtung Smålands-<br />

Fahrwasser in die Nacht. Vor mir zieht ein Frachter vorbei. Ich habe seit der Abfahrt in Varberg nicht<br />

geschlafen. Irgendwann wird das Wasser infolge Landabdeckung ruhiger. Ich kann den Autopiloten mit<br />

Windsteuerung einschalten. Heidi hält Ausschau, während ich endlich <strong>zu</strong>r Ruhe komme. Um 1 Uhr ändern wir<br />

den Kurs parallel <strong>zu</strong>m Ufer Richtung Gedser Odde. Um 4 Uhr sind wir über das nur 6 m tiefe Sandriff. Ich kann<br />

ausreffen und Kurs auf den Westausgang der Kadettrinne nehmen. Etliche Schiffe ziehen in beiden Richtungen<br />

vorbei. Nur einem von Westen kommenden großem Kreuzfahrtschiff muss ich ausweichen. Dann stelle ich den<br />

Kurs ein Richtung Warnemünde und lege mich noch mal hin. Erst kurz vor der Einfahrt weckt Heidi mich.<br />

Zwischen ein- und auslaufenden Fähren passieren wir um 8:13 Uhr die Molen von Warnemünde. Auf der<br />

Warnow segeln wir bis vor unserem Verein. Einem Boot, das gerade ablegt, geht vor dem Hafen der Motor aus.<br />

Wir schleppen es rein und legen selbst rückwärts mit dem Heck <strong>zu</strong>m Steg an. Das ist günstig <strong>zu</strong>m Aussteigen<br />

und besser bei den hier oft herrschenden Westwinden. Es ist genau 10 Uhr. Das ist keine passende Zeit für eine<br />

feierliche Begrüßung aber doch für ein herzliches Willkommen. An Bord der „Erimar“ macht uns Thomas einen<br />

wohlschmeckenden Kaffee. Am Nachmittag fährt er nach Hause an den Bodensee. Heidi duscht und geht <strong>zu</strong>m<br />

Frisör. Ich schreibe den Reisebericht <strong>zu</strong> Ende. Dann werden wir Sachen packen.<br />

Wir sind vor den aufkommenden Herbststürmen in Norwegen mit einem Teufelsritt entflohen. Unsere anderen<br />

Freunden kämpfen sich noch mühsam in Norwegen und Schweden vorwärts. Die "Condor" ist über eine Woche<br />

später auf Usedom, die "Kanaloa" erst Ende September in <strong>Berlin</strong>.<br />

Technische Probleme:<br />

� Dieselkocher wurde zwar repariert, bis <strong>zu</strong>letzt aber Zündschwierigkeiten (Spannungsabfall prüfen)<br />

� Sicherung Sterling-Hochleistungsregler durchgebrannt und ersetzt, keine Ursache gefunden<br />

� Niro-Verklicker auf dem Masttopp klemmte für mehrere Tage, danach wieder von selbst o. k.<br />

� Zwei Mastrutscher des Großsegels gebrochen, wurden ersetzt<br />

� PVC-Rohrstutzen im Seeventil neu eingeklebt<br />

� Log/Lot-Instrument: Display nach längerem Regen streifige oder keine Anzeige<br />

� NMEA-Kabel an Klemme des Kurs-Computers für den Autopiloten war gelöst, Schrauben angezogen<br />

� Krabbenreuse im Propeller, Taucher angefordert<br />

� Motor-Keilriemen für Lichtmaschine nachgespannt<br />

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