hochspannung - Die Landwirtschaftliche Sozialversicherung
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BeiSpieL für den inhaLt<br />
einer patientenVerfügung<br />
Für den Fall, dass ich zu einer<br />
Entscheidung oder einem Gespräch<br />
nicht mehr fähig bin, verfüge ich:<br />
im Fall<br />
■ meiner nicht mehr zu heilenden<br />
Bewusstlosigkeit,<br />
■ einer aller voraussicht nach<br />
schwersten Dauerschädigung<br />
meines Gehirns,<br />
■ des dauernden Ausfalls lebenswichtiger<br />
Funktionen meines<br />
Körpers,<br />
■ oder im Endstadium einer zum<br />
tod führenden Krankheit, wenn<br />
für den Kranken einzutreten. Grundsätzlich<br />
jedenfalls. Denn nach einem<br />
Urteil des Bundesgerichtshofs, das<br />
auch heute noch Bedeutung hat, kann<br />
auch in einem solchen Fall die Zustimmung<br />
des Vormundschaftsgerichts<br />
zum Absetzen lebensverlängernder<br />
oder -erhaltender Maßnahmen<br />
verlangt werden, wenn die Ärzte<br />
der Meinung sind, dass der in der Patientenverfügung<br />
niedergelegte Wille<br />
vielleicht doch nicht auf die aktuelle<br />
Situation angewendet werden könne<br />
(AZ: XII ZB 2 / 03).<br />
? Können in der Vorsorgevollmacht<br />
auch geschäftliche<br />
dinge geregelt sein?<br />
Das sollte nicht miteinander vermengt<br />
werden. Besser ist es, dafür<br />
eine<br />
„Betreuungsverfügung“<br />
aufzusetzen. Das heißt: Wer für den<br />
Ernstfall geschäftliche und persönliche<br />
Angelegenheiten keinesfalls durch<br />
einen Fremden erledigt sehen will, was<br />
der Fall sein könnte, wenn nicht rechtzeitig<br />
auch für diesen Fall vorgesorgt<br />
wurde, der kann das mit der Betreuungsverfügung<br />
regeln. Darin wird dem<br />
Amtsgericht, das gegebenenfalls für die<br />
Bestellung eines offiziellen Betreuers<br />
zuständig ist, eine vertraute Person als<br />
Betreuer vorgeschlagen, zum Beispiel<br />
der Ehepartner, eines der Kinder oder<br />
ein Freund.<br />
Beispiel: Für den Fall, dass eine gerichtliche<br />
Betreuung notwendig werden<br />
sollte, wünsche ich, dass X. zum<br />
Betreuer bestellt wird, bei seiner Ver-<br />
die Behandlung nur noch dazu<br />
führen würde, das sterben zu<br />
verlängern, insbesondere, wenn<br />
die Behandlung mit erheblichen<br />
schmerzen oder Beeinträchtigungen<br />
verbunden wäre,<br />
will ich<br />
* keine intensivbehandlung,<br />
* die Einstellung der Ernährung,<br />
nur noch Mundpflege,<br />
* nur angst- und / oder schmerzlindernde<br />
Maßnahmen, wenn<br />
nötig,<br />
* keine künstliche Beatmung,<br />
hinderung Y. Der Betreuer soll vor<br />
allem mein Aufenthaltsbestimmungsrecht<br />
wahrnehmen (etwa einen Mietvertrag<br />
oder die Überweisung in ein<br />
Pflegeheim betreffend), ferner meine<br />
finanziellen Angelegenheiten regeln<br />
sowie Zugriff auf meine Post haben.<br />
<strong>Die</strong> Gerichte folgen den Vorschlägen<br />
regelmäßig.<br />
? Wo erhalte ich weitere<br />
informationen?<br />
Das Bundesjustizministerium (BJM)<br />
nimmt ausführlich Stellung zu dem<br />
neuen Gesetz, mit dem die Rechte der<br />
Patienten gegenüber den Ärzten auf<br />
eine stabilere Grundlage gestellt wur-<br />
<strong>Die</strong> nebenstehende Broschüre mit weiter-<br />
führenden Informationen kann beim<br />
B u n d e s m i n i s t e r i u m d e r J u s t i z<br />
M o h r e n s t r a ß e 37<br />
10117 Ber lin<br />
Te l e f o n: 030 18580-0<br />
Te l e f a x: 030 18580-9525<br />
bestellt oder im Internet unter<br />
www.bmj.bund.de<br />
Topthema patientenverfügung<br />
(links auf der Startseite<br />
oder über die Suchfunktion)<br />
per Kontaktformular bestellt oder<br />
heruntergeladen werden.<br />
<strong>Die</strong> Redaktion von LSV kompakt hilft tele-<br />
fonisch unter 0561 9359-241 oder per E-Mail<br />
unter presse1@spv.lsv.de gern weiter.<br />
* keine Bluttransfusion,<br />
* keine organtransplantation,<br />
* keine künstliche Niere,<br />
* keinen Anschluss an eine<br />
herz-Lungen-Maschine,<br />
* keine Einweisung in ein heim.<br />
Meine vertrauensperson(en):<br />
Name(n), Adresse(n), telefon ...<br />
<strong>Die</strong>se verfügung wurde bei klarem<br />
verstand und in voller Kenntnis der<br />
rechtslage unterzeichnet.<br />
ort, Datum und Unterschrift<br />
■ und * – mögliche Angaben<br />
den. <strong>Die</strong> auf der Internetseite des BJM<br />
nachzulesende „Formulierungshilfe<br />
Patientenverfügung“ umfasst 14 Seiten<br />
und schildert detailliert, wer für<br />
welche Situation Vorsorge treffen<br />
kann – mit individuellen Textvorschlägen.<br />
Zahlreiche andere Institutionen<br />
äußern sich ebenfalls zum<br />
Thema – anzuklicken im Internet<br />
unter „Patientenverfügung“. ■<br />
iM focuS ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
september i 09 LSV kompakt 5