Download - Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH
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Holzhausen<br />
Stadt Leipzig<br />
Der „Zuckelhäuser Ring“<br />
bildet eine romantische<br />
Kulisse.<br />
Mit einer Fläche von fast 13 Quadratkilometern<br />
gehört Holzhausen zu den größten Gemeinden,<br />
welche um die Jahrtausendwende<br />
zu Leipzig kamen. Die Erklärung: Es ist nicht<br />
die Flur eines Dorfes, sondern von ursprünglich<br />
vier Ansiedlungen, die alle im Zuge der<br />
deutschen Ostexpansion entstanden. Nicht<br />
alle waren auf Dauer lebensfähig. Und so<br />
verschwanden schon im 14. Jahrh<strong>und</strong>ert die<br />
Dörfer „Kolmen“ (am Fuße des gleichnamigen<br />
Berges) <strong>und</strong> „Lipprandisdorf“<br />
(nahe<br />
Liebertwolkwitz)<br />
wieder von der Bildfläche.<br />
Behaupten<br />
konnten sich indes<br />
das von flämischen<br />
Siedlern gegründete<br />
„Holczhuysen“<br />
<strong>und</strong> der Nachbar-<br />
Eine gute Idee, die viel Zeit braucht: Als ort Zuckelhausen,<br />
das denkmalgeschützte „Sächsische die ursprünglich<br />
Haus“ aus dem Jahre 1792 nach dem<br />
slawische Siedlung<br />
Verschleiß mehrerer „Investoren“<br />
nicht mehr zu retten war, blieb nur Zschwkolosa. Beide<br />
der Abriss. Eine Metallkonstruktion bildeten nach ihrem<br />
über der nun als „Ersatz“ errichteten<br />
Kaufhalle sollte, von grünen Kletter- Zusammenschluss<br />
pflanzen überzogen, an die Form des 1934 die vereinigte<br />
ehemaligen Gasthofes erinnern. Sieht<br />
Gemeinde Holzhau-<br />
man freilich das müde Wachstum der<br />
ausgewählten Gehölze, so reift die sen.<br />
Gewissheit: Die Enkel werden sicher Mit der alten Post-<br />
etwas davon haben.<br />
straße, die von Leipzig<br />
über Holzhausen<br />
nach Grimma führte, verfügte der Ort über<br />
eine gute Verbindung zur Außenwelt. Auf ihr<br />
reiste auch Martin Luther, <strong>und</strong> seine neuen<br />
Lehren sollten Holzhausen überregional<br />
ins Gerede bringen. 1495 war es zur Teilung<br />
der wettinischen Territorien gekommen: Es<br />
Das von Österreich gestiftete<br />
Doppeladler-Denkmal erinnert an die<br />
Kämpfe im Oktober 1813.<br />
Spitzel lauerten an der Kirchenpforte<br />
Einst vor der Stadt – heute ein Teil Leipzigs<br />
existierten nun ein Kurfürstentum <strong>und</strong> ein<br />
Herzogtum Sachsen. Holzhausen, Zuckelhausen<br />
<strong>und</strong> Seifertshain gehörten zu Ersterem,<br />
das der Reformation freien Raum gab. Für<br />
das herzogliche Leipzig hingegen beharrte<br />
Herzog Georg auf streng katholischen Positionen.<br />
Und weil h<strong>und</strong>erte <strong>Leipziger</strong> zum<br />
Gottesdienst in die Dörfer ins „Nachbarland“<br />
zogen, verfügte er einen Spitzeldienst gegen<br />
jene, „die des Luthers gifft ins hertz gefasst“:<br />
Beauftragte des <strong>Leipziger</strong> Rates notierten vor<br />
Ort auf seitenlangen Listen die Abtrünnigen,<br />
die darauf ins Rathaus zitiert <strong>und</strong> hart ins Gebet<br />
genommen wurden. Wer standhaft blieb,<br />
hatte Leipzig zu verlassen. Mit einer Art „Solidaritätsadresse“<br />
vom 4. Oktober 1532 tröstete<br />
Luther die Vertriebenen: „Seyd getrost, liebe<br />
Fre<strong>und</strong>e, es muß saur vorher gehen, ehe das<br />
Lachen komet“. Er behielt recht: 1539 führte<br />
auch das Herzogtum die Reformation ein; die<br />
Ausgewiesenen durften zurückkehren.<br />
Die Bevölkerung beider Dörfer wuchs über<br />
die Jahrh<strong>und</strong>erte nur langsam; 1834 zählte<br />
die Statistik gerade<br />
mal 438 Einwoh-<br />
ner insgesamt. Das<br />
Wachstum auf 3418<br />
im Jahre 1925 <strong>und</strong> auf<br />
über 6000 in unseren<br />
Tagen symbolisierte<br />
einen großen Sprung,<br />
der den Ort zu dem<br />
machte, was er heute<br />
noch ist: Stätte für<br />
Landwirtschaft, Gewerbe<br />
<strong>und</strong> Wohngebiet<br />
gleichermaßen.<br />
Zur Ansiedlung zahl-<br />
Der Holzhäuser Straßenanger Anfang des 19.<br />
Jahrh<strong>und</strong>erts. Noch sind die während der Völkerschlacht<br />
entstandenen Zerstörungen sichtbar.<br />
reicher Firmen trug auch die Eröffnung der<br />
Eisenbahnstrecke Leipzig-Geithain 1887 bei.<br />
Vorteilhaft z.B. für zahlreiche namhafte Gärtnereien,<br />
die von einer eigenen Verladerampe<br />
am Bahnhof ihre Erzeugnisse in alle Himmelsrichtungen<br />
schickten. Diesen Gleisanschluss<br />
nutzte auch die Firma Fränkel & Viebahn, die<br />
Feuerungsanlagen produzierte <strong>und</strong> zu DDR-<br />
Zeiten als „Mitteldeutscher Feuerungsbau“<br />
firmierte. Zum weiteren Großproduzenten<br />
entwickelte sich die Firma A. Krautzberger &<br />
Co, die ab 1905 in Holzhausen Spritzapparate<br />
herstellte, später als VEB SPRIO Lackieranlagen<br />
für die DDR-Autoindustrie fertigte <strong>und</strong><br />
darüber hinaus umfangreiche Auslandsaufträge<br />
realisierte.<br />
Beim Zusammenschluss von Holzhausen <strong>und</strong><br />
Zuckelhausen hatte es übrigens eine lange<br />
Diskussion um den neuen Namen gegeben:<br />
Im Gespräch waren u.a. Zweihausen, Großhausen,<br />
Sachsenhausen <strong>und</strong> Kolmhausen. Es<br />
blieb schließlich bei Holzhausen. s<br />
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