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DER KONSTRUKTEUR 11/2016

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<strong>DER</strong><br />

<strong>11</strong> NOVEMBER <strong>2016</strong><br />

<strong>KONSTRUKTEUR</strong><br />

AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />

19073<br />

42 I WAS BEWEGT<br />

DIE GREIFERSPINNE?<br />

82 I SENSOREN MIT<br />

BESTEN KONTAKTEN<br />

TITELSTORY<br />

ZAHN UM<br />

ZAHN<br />

JÖRG BECKER SETZT IN<br />

SEINEN SÄGEMASCHINEN AUF<br />

DYNAMISCHE ANTRIEBE<br />

PRÄZISE<br />

DerKonstrukteur.de


EDITORIAL<br />

AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />

Sie haben es schon beim Blick auf die Titelseite bemerkt? Ja, Ihr Fachmagazin<br />

hat ein neues Erscheinungsbild. Der Titel „Der Konstrukteur“<br />

bleibt! Der Claim „Am Puls der Technik“, mit dem wir den Anspruch an<br />

unsere Arbeit und unsere redaktionellen Inhalte manifestieren, kommt<br />

neu hinzu. Wenn Sie nun blättern, werden Sie eine Vielzahl weiterer<br />

Neuerungen erkennen, die sich übrigens schon in der Neugestaltung der<br />

Titelseite mehr als andeuten. Persönliche Stellungnahmen und Einschätzungen<br />

werten für Sie den Informationsgehalt der Fachbeiträge auf.<br />

Gestaltung und Bildsprache lassen Sie in die Beiträge einfach ein -<br />

tauchen. Dabei werden Sie feststellen, dass wir, wie Sie es von uns<br />

gewohnt sind, höchsten Wert auf fachlich kompetente und für Sie<br />

interessante Inhalte legen.<br />

Diese Inhalte ergänzen wir um neue redaktionelle Formate, die auch<br />

Emotionen transportieren, die Sie als Konstrukteure und Innovationstreiber<br />

berühren. So lassen wir auch Sie zu Wort kommen (Seite 6 ),<br />

sammeln Meinungen von Experten (Seite 14), blicken über den Tellerrand<br />

und in die Zukunft (Seite 8 ) und lassen uns unsere Fragen nicht nur<br />

mit Worten, sondern auch mit Bildern beantworten (Seite 12). Damit<br />

bieten wir Ihnen neue Perspektiven auf die Problemstellungen Ihrer<br />

täglichen Arbeit und vielleicht auch neue Ansätze zur Lösung Ihrer<br />

Konstruktionsaufgaben.<br />

Viele von Ihnen erleben zurzeit den Aufbruch in der Produktentwicklung<br />

hin zu agilen Methoden, die Ihre Teams schneller, produktiver und<br />

erfolgreicher machen sollen. Agilität leben auch wir mit dem neuen<br />

„Der Konstrukteur“ – und das nicht nur in gedruckter Form. Jede unserer<br />

Ausgaben hat heute schon ihren Digitalen Zwilling, den Sie auf<br />

www.DerKonstrukteur.de finden. Darüber hinaus können Sie unsere<br />

Newsletter als topaktuelle Informationsquelle nutzen, und Sie können<br />

mit uns auch in den sozialen Netzwerken kommunizieren. Mit dem<br />

neuen „Der Konstrukteur“ bieten wir Ihnen eine gut vernetzte<br />

Infor mations-Plattform, die wir im Sinne Ihrer<br />

Ansprüche agil weiterentwickeln werden.<br />

Unser Team freut sich auf Ihre Anregungen<br />

und den Dialog mit Ihnen.<br />

Seien Sie mit uns am Puls der Technik.<br />

MACH LED PLUS.forty<br />

MAXIMALES<br />

LICHT FÜR<br />

MINIMALEN PLATZ.<br />

Nürnberg<br />

22.–24.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong><br />

Halle 8, Stand 406<br />

Dr. Michael Döppert<br />

Chefredakteur<br />

m.doeppert@vfmz.de<br />

• Kompaktes Format mit 40 mm<br />

Durchmesser in vier Längen<br />

• Homogenes LED-Licht mit<br />

enger oder breiter Abstrahlung<br />

• Resistent gegen viele KSS,<br />

Vibrationen und hohe Temperaturen<br />

• Durchverdrahtete Varianten zur<br />

elektrischen Verkettung<br />

Herbert Waldmann GmbH & Co.KG<br />

sales.germany@waldmann.com<br />

www.waldmann.com/mlp40


INHALT<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

03 Editorial:<br />

Am Puls der Technik<br />

06 Der Konstrukteur persönlich:<br />

Kurt Husistein<br />

08 Konstruktion 2025:<br />

Daten sind das Lebenselixier der Industrie 4.0<br />

10 Standpunkt: Der Konstrukteur als Öko-Aktivist?<br />

12 Whiteboard: Bewegt – Mit Rainer Rössel in die<br />

spannende Welt der Leitungen<br />

14 Klartext: Nachhaltigkeit! Konkret nachgefragt<br />

20 5 Trends:<br />

Wie sich das Berufsbild des Konstrukteurs infolge der<br />

Digitalisierung ändert<br />

<strong>11</strong>4 Mythen der Produktentwicklung:<br />

Geplante Obsoleszenz<br />

12<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

TITELSTORY<br />

22 Antriebstechnik: Zahn um Zahn präzise<br />

28 Frequenzumrichter und Servoregler:<br />

Wunder brauchen Helfer<br />

32 Getriebemotoren: Leidenschaft für Perfektion<br />

36 Elektrische Antriebssysteme: Agilität im All<br />

38 Trommelmotoren: Zeit, dass sich was dreht<br />

42 Kleinservomotoren: Greiferspinne<br />

46 Dezentrale Antriebe: Schlank im Flug<br />

50 EMV-Schutz: Gebändigt<br />

FLUIDTECHNIK<br />

54 Hydraulik-Zylinder: Kraft und Präzision<br />

CAD / PLM<br />

58 Berechnungsprogramm: Von Rennfieber getrieben<br />

62 Laserprojektionssoftware: Ein voll digitaler Ansatz<br />

WERKSTOFFTECHNIK<br />

64 Kunststoffbauteile: Entdecke die Leichtigkeit<br />

68 Compound: Flammschutz für Pedalritter<br />

KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

70 Radialventilatoren: Effizienztiere<br />

Titelbild: SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG, Bruchsal<br />

32<br />

20


72<br />

SPECIAL<br />

AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

72 Codesys-Gateway: Auf der Spur der Codes<br />

78 Safety Bridge: Volle Flexibilität – Null Risiko<br />

82 Sensoren mit besten Kontakten<br />

86 Automatisierungspaket: Einfach machen!<br />

90 Leitungen: Drei Punkte für den Roboter<br />

94 IO-Link: Mit Vollgas in die Zukunft<br />

98 Umrichter: Geregeltes Abenteuer<br />

102 Kombi-Schutzschalter: Auf den Zahn gefühlt<br />

82<br />

SERVICE<br />

97 Inserentenverzeichnis<br />

104 Impressum<br />

106 Summer of Engineering<br />

<strong>11</strong>5 Vorschau<br />

SPS IPC Drives<br />

Nürnberg<br />

22.–24. November <strong>2016</strong><br />

Halle 1, Stand 100<br />

Mehr als Antriebstechnik.<br />

Trends, Technologien und Wissen rund um Antriebstechnik.<br />

Nicht verpassen: www.drive.tech


KURT HUSISTEIN<br />

Was zeichnet einen Schweizer<br />

Konstrukteur aus?<br />

Schweizer Qualität für anspruchsvolle<br />

Kunden! Die Herausforderung ist,<br />

einen hohen technischen Wert<br />

im wettbewerbsfähigen Produkt zu<br />

entwickeln. Ich habe den rationellen,<br />

automatisierten Produktions-Prozess<br />

stets im Hinterkopf.<br />

Kann Sie Mechanik noch faszinieren?<br />

Mechanik ist Faszination! Wenn ich<br />

auf einem Vierwaldstättersee Raddampfer<br />

in den offenen Maschinenraum hinunterschaue,<br />

sehe ich die Kolbenstangen,<br />

die sich langsam hin und her bewegen.<br />

Ich rieche das Maschinenöl und spüre<br />

auf eindrückliche Weise die Verwandlung<br />

mechanischer Arbeit in lebendige<br />

Kraft.<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

2D-, 3D-, Simulationssoftware,<br />

womit arbeiten Sie / würden Sie<br />

gerne arbeiten?<br />

Wir setzen 2D- und 3D-Konstruktionssoftware<br />

ein. Die Festo Gruppe arbeitet<br />

mit ausgereiften Simulationstools. Die<br />

Synergien innerhalb der Festo Gruppe<br />

und aller Entwicklungstools zu erfahren<br />

und zu nutzen, ist das was mich reizt.<br />

Aus welcher Branche kommen<br />

für Sie die spannendsten<br />

Konstruktionsaufgaben?<br />

Für unsere Gewindetriebe sind viele<br />

Arbeitsfelder sehr spannend – vor allem,<br />

wenn wir von Anfang an, im Dialog<br />

mit dem Kunden, massgeschneiderte<br />

Lösungen erarbeiten können. Dabei<br />

kann es sich um Medizintechnik handeln<br />

oder auch um Geräte der Baubranche.<br />

Den Kunden bei seiner Innovation zu<br />

unterstützen, das ist meine Leidenschaft.<br />

www.gewinde.ch<br />

KURT HUSISTEIN<br />

LEITER F&E, EICHENBERGER<br />

GEWINDE AG, BURG (CH)<br />

MECHANIK IST<br />

FASZINATION<br />

6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


SENSOR-SPEZIALISTEN GEMEIN-<br />

SAM AUF <strong>DER</strong> SPS IPC DRIVES<br />

<strong>DER</strong><br />

ANTRIEB<br />

■ Sicher ■ Flexibel ■ International<br />

Der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik<br />

präsentiert auf der SPS IPC Drives an einem<br />

Gemeinschaftsstand elf Aussteller. Diese<br />

informieren über Technologien für die elektrische<br />

Automatisierung: vom einzelnen Sensorelement<br />

über spezifische Messtechnik, System- und<br />

Komplettlösungen bis hin zu industrieller<br />

Ersatzteilbeschaffung. Ihre Produkte vorstellen<br />

werden u. a. Althen, DIS Sensors, das Fraunhofer-<br />

Institut für Integrierte Schaltungen (IIS), IMC<br />

Meßsysteme und IMC Test + Measurement,<br />

Megauto, Noris und VTLG. Der Verband selbst<br />

wird ebenfalls am Stand präsent sein und sich<br />

als Branchennetzwerk vorstellen.<br />

www.ama-zentren.de/sps-ipc-drives/<br />

SPS/IPC/DRIVES<br />

22.–24.<strong>11</strong>. Nürnberg<br />

Halle 3, Stand 218<br />

INNOVATIVE GLEITLAGER-ANWENDUNGEN GESUCHT<br />

Der internationale Manus Award<br />

geht in die nächste Runde.<br />

Bewerben können sich Unternehmen<br />

und Entwickler mit<br />

innovativen Polymer-Gleitlager-<br />

Anwendungen, sowohl mit<br />

Serienanwendungen als auch mit<br />

Einzelstücken. Polymer-Gleitlager<br />

finden Anwendung in Bereichen<br />

zu Wasser, zu Lande und in der<br />

Luft. In Solarflug zeugen sparen<br />

sie Gewicht, im Wellenkraftwerk<br />

schützen sie vor Korrosion, auf der Straße sorgen sie für reibungslosen Lauf und können<br />

dabei günstiger und langlebiger sein als Metall-Lösungen. Und das Potenzial ist noch<br />

nicht ausgeschöpft. Der Wettbewerb wird von Igus, dem Institut für Verbundwerkstoffe,<br />

dem Industrieanzeiger und der TH Köln ausgerichtet. Im vergangenen Jahr hatte ein<br />

System für die Ohrchirurgie der Uni Hannover den 1. Platz belegt. Bewerben kann man<br />

sich bis Februar 2017 online unter www.manus-wettbewerb.de. Die Gewinner werden<br />

auf der Hannover Messe ausgezeichnet. Die Sieger erhalten Preisgelder bis 5000 Euro.<br />

www.igus.de<br />

MICHAEL KOCH ERHÄLT MITTELSTANDS-PREIS<br />

Michael Koch (Bild), Hersteller von<br />

Bremswiderständen und Energiespeichern<br />

für die elektrische Antriebstechnik<br />

aus Ubstadt-Weiher (Baden-<br />

Württemberg), ist beim „Großen Preis des<br />

Mittelstandes“ in der Kategorie „Premier“<br />

ausgezeichnet worden. Diese höchste<br />

Auszeichnung des Wettbewerbs erhielten<br />

in diesem Jahr außerdem das Gummiwerk<br />

Kraiburg Relastec, Salzwedel<br />

(Sachsen-Anhalt), und der Elektronik­<br />

Spezialversender Pollin Electronic,<br />

Pförring (Bayern). Der Preis wird seit 1995<br />

von der Oskar-Patzelt-Stiftung in mehreren<br />

Kategorien und seit 2003 in allen Bundesländern vergeben. Für die Auszeichnung<br />

werden folgende Kriterien bewertet: Gesamtentwicklung des Unternehmens über die<br />

letzten fünf Jahre, Schaffung und Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen,<br />

Innovation und Modernisierung, Engagement in der Region und bei den kundenorientierten<br />

Bereichen Service, Kundennähe und Marketing. In diesem Jahr waren 4796<br />

Unternehmen nominiert.<br />

www.bremsenergie.de<br />

Das<br />

Getriebe<br />

■ Starke Lagerung<br />

■ Geräuscharmer Lauf<br />

■ Hohe Leistungsdichte<br />

Der<br />

Motor<br />

■ Hohe Effizienz<br />

■ Weltweite Standards<br />

■ Alle Einsatzbedingungen<br />

Die<br />

Antriebselektronik<br />

■ Steckbarer Feldverteiler<br />

■ Einfache Inbetriebnahme<br />

■ Skalierbare Funktionalitäten<br />

Weiter Leistungsbereich<br />

Flexible Komplettlösungen<br />

Hohe Systemeffizienz<br />

DerAntrieb.com<br />

Getriebebau NORD GmbH & Co. KG<br />

Fon +49 (0) 4532 / 289-0, info@nord.com<br />

Member of the NORD DRIVESYSTEMS Group


KONSTRUKTION 2025<br />

Welche Rolle spielt Software in der<br />

Automatisierungstechnik der Zukunft?<br />

Software wird in Zukunft auch in der Automatisierungstechnik<br />

eine zentrale Rolle übernehmen.<br />

Daten sind das Lebenselixier für Industrie 4.0.<br />

Diese Daten zur richtigen Zeit am richtigen Ort im<br />

richtigen Format verfügbar zu haben, ist die große<br />

Herausforderung, die wir auf dem Weg zur smarten<br />

Produktion meistern müssen. Da ist entsprechend<br />

leistungsfähige Software ein wichtiges Werkzeug,<br />

aber alleine auch kein Allheilmittel. Nach wie vor<br />

müssen die Daten zunächst einmal erfasst, aufbereitet<br />

und kommuniziert werden – das klassische<br />

Einsatzfeld von Automatisierungsspezialisten wie<br />

Turck.<br />

Was prägt die Automatisierungstechnik<br />

außerdem in den nächsten 10 Jahren?<br />

Die Verfügbarkeit der relevanten Produktionsdaten<br />

ist das zentrale Thema. Ob dies mit oder<br />

ohne Cloud geschieht, ist dabei erstmal zweitrangig.<br />

Wichtig ist im ersten Ansatz, Standards zu<br />

definieren und auszubauen, wie dies etwa bei<br />

IO-Link oder OPC-UA geschieht. Wo Daten aus<br />

vielen Quellen zusammenkommen, müssen diese<br />

soweit es geht kompatibel sein. Selbstverständlich<br />

werden wir uns auch mit dem Thema Datensicherheit<br />

intensiv auseinandersetzen müssen, denn die<br />

größeren Möglichkeiten der Datenverfügbarkeit<br />

bergen zwangsläufig auch größere Risiken. Für<br />

Automatisierer, aber auch für Maschinenbauer<br />

eröffnen sich zudem auch neue Geschäftsmodelle,<br />

etwa dann, wenn nicht mehr die Maschine selbst,<br />

sondern deren Leistung berechnet wird.<br />

CHRISTIAN WOLF<br />

Geschäftsführer Hans Turck<br />

GmbH & Co. KG, MÜLHEIM<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Was bedeutet das für die Arbeit von<br />

Konstrukteuren und Entwicklern?<br />

In der Konstruktion bzw. Elektroplanung wird<br />

künftig mehr Wissen um die Möglichkeiten der<br />

Datenkommunikation erforderlich sein. Die einzelnen<br />

Komponenten werden über alle Ebenen<br />

der Automatisierungspyramide miteinander<br />

kommunizieren müssen, was zunehmend Endgeräte<br />

mit einer gewissen Intelligenz verlangt.<br />

Trotzdem werden wir hier weiterhin einen Trend<br />

zur Miniaturisierung sehen, der Konstrukteuren<br />

und Entwicklern wiederum mehr Freiraum bei<br />

der mechanischen Konstruktion von Maschinen<br />

und Anlagen bringt.<br />

www.turck.de<br />

<strong>DER</strong> TREND ZUR<br />

MINIATURISIERUNG<br />

BRINGT <strong>KONSTRUKTEUR</strong>EN MEHR<br />

FREIHEIT<br />

8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


KATALOG RUND UM MO<strong>DER</strong>NE<br />

KABELEINFÜHRUNGEN<br />

Auf über 550 Seiten<br />

präsentiert Pflitsch<br />

in seinem Katalog<br />

„Kabelverschraubungen“<br />

seine<br />

Produktlösungen<br />

rund um die<br />

moderne Kabeleinführung<br />

in der<br />

Industrie sowie<br />

jede Menge<br />

Neuheiten. Der<br />

Katalog umfasst 15<br />

Kapitel – von der<br />

Unternehmensvorstellung<br />

über Uni<br />

Dicht, Blueglobe,<br />

geteilte Kabelverschraubungssysteme,<br />

Ex- und EMV-Kabelverschraubungen,<br />

Schlauch-Kabelverschraubungen,<br />

Winkel und Flansche bis hin zu Zubehör, Maschinen<br />

und Werkzeuge. Zu den Neuvorstellungen zählt u. a. die<br />

Blueglobe HP für besondere Anforderungen an die Dichtigkeit.<br />

Neu im Katalog sind die Kapitel „Kabelverschraubungen nach<br />

Hygienic Design“ für die Lebensmittel-, Pharma- und Reinraumtechnik<br />

sowie „Brandschutz-Kabelverschraubungen“ für die<br />

moderne Bahntechnik. Das Exemplar ist als gebundene Ausgabe<br />

mit Hardcover sowie im PDF-Format als Download auf www.<br />

pflitsch.de verfügbar.<br />

www.pflitsch.de<br />

RITTAL HALBIERT DURCHLAUFZEIT MIT NEUEM<br />

GLOBAL DISTRIBUTION CENTER<br />

40 Mio. Euro an<br />

Investitionen,<br />

24 km Regale, 24<br />

oder 48 Stunden<br />

Lieferzeit: Vom<br />

neuen Global<br />

Distribution<br />

Center (GDC) am<br />

Standort Haiger<br />

(Hessen) aus<br />

liefert Rittal ab<br />

sofort in die<br />

ganze Welt. Der Systemanbieter für Gehäuse- und Schaltschranktechnik<br />

hat damit nach eigenen Angaben die Durchlaufzeit<br />

seiner Produkte halbiert. In dem mehr als 4000 m 2 großen und<br />

32 m hohen Logistikzentrum werden Produkte mit 14 km/h<br />

vollautomatisch an ihren Platz transportiert und abgeholt. Im<br />

Hochregallager befinden sich 21 500 Palettenplätze für Großschränke<br />

und ein Kleinteilelager mit 25 000 Behälterplätzen. Ein<br />

Hochleistungsrechner steuert ein gehende Aufträge rund um die<br />

Uhr und berechnet, welche Palette in den Lkw verladen werden<br />

soll. In bis zu 80 Lkws täglich verlassen Schaltschränke, Kleingehäuse,<br />

Kühlgeräte und Zubehör das Zentrum. Damit verfügt das<br />

Unternehmen nun weltweit über mehr als 225 000 m 2 Lagerfläche<br />

und über 170 000 Palettenplätze.<br />

www.rittal.de<br />

Schneller im Ziel mit sicherer<br />

Antriebstechnik von Pilz<br />

Setzen Sie auf Servoantriebstechnik von Pilz: Dank Safe Motion erreicht<br />

Ihr Antrieb auch mit allen gängigen Motor-Feedbacks und Feldbussen<br />

Performance Level PL e und steigert die Produktivität Ihrer Maschinen bis zu<br />

20 %. Komplette Lösungen inklusive Engineering von der Antriebsauslegung<br />

bis zur Inbetriebnahme sparen Zeit, reduzieren Fehler und erhöhen die<br />

Sicherheit.<br />

Effizient und sicher – mit Safe Motion als Erster ins Ziel!<br />

SPS IPC Drives, Halle 9, Stand 370<br />

Weitere Informationen zu Servoantriebstechnik<br />

von Pilz: www.pilz.com/antriebstechnik<br />

Pilz GmbH & Co.KG<br />

www.pilz.de


STANDPUNKT<br />

MANFRED E. NEUBERT<br />

VORSITZEN<strong>DER</strong> <strong>DER</strong> GESCHÄFTS FÜHRUNG<br />

<strong>DER</strong> SKF GMBH, SCHWEINFURT<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Eine oft zitierte Weissagung vom Stamm der Cree besagt:<br />

„Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss vergiftet,<br />

der letzte Fisch gefangen ist, werden die Menschen<br />

feststellen, dass man Geld nicht essen kann.“ Bekannte<br />

Botschaften wie diese suggerieren, dass sich Ökologie und<br />

Ökonomie gegenseitig ausschließen.<br />

Vermutlich haben weder die amerikanischen Ureinwohner noch<br />

die Öko-Aktivisten der 80er geahnt, dass der mutmaßliche Gegensatz<br />

zwischen Ökologie und Ökonomie keinen nachhaltigen Bestand hat.<br />

Ironie der Geschichte: Heutzutage ist es nicht zuletzt das Geld, das<br />

unzählige Unternehmen zum ökologischen Handeln zwingt. Viele<br />

sehen sich mit steigenden Rohstoff- oder Energiekosten konfrontiert,<br />

die nach ressourcenschonenderen Lösungen verlangen.<br />

ÖKOAKTIVISTEN <strong>DER</strong> GEGENWART<br />

SIND EBENSO KUNDENORIENTIERTE<br />

WIE KOSTEN- UND UMWELT-<br />

BEWUSSTE <strong>KONSTRUKTEUR</strong>E<br />

Die Schonung von Ressourcen erfordert Effizienzsteigerungen.<br />

Wichtig dabei ist, Umweltaspekte schon bei der Produkt-Neuentwicklung<br />

zu berücksichtigen. Zu den relevanten Gestaltungsprinzipien<br />

gehören nicht nur Energie- und Ressourceneffizienz,<br />

sondern auch hohe Qualität und lange Nutzungsdauer sowie<br />

Wiederverwendbarkeit bzw. Recyclingfähigkeit.<br />

Deshalb ist die eigentliche Herstellung der Produkte gemäß<br />

Ökodesign-Richtlinie der EU auch nur der Anfang. Insbesondere<br />

Konstrukteure der Zulieferindustrie müssen mindestens zwei<br />

Schritte weiter denken. Warum? Weil auch deren Kunden unter<br />

Effizienzzwang stehen: Hier wie dort geht es darum, das Kosten-/<br />

Nutzen-Verhältnis zu optimieren. Das bedeutet: Konstrukteure,<br />

deren Lösungen dem Anwender helfen, Energie, Verbrauchsmaterial<br />

oder Gewicht zu sparen, verhelfen dem Kunden zu einer<br />

besseren Ökobilanz.<br />

Wir bei SKF tragen dazu bei, indem wir durch die Umsetzung<br />

tribologischer Erkenntnisse Reibungswiderstände minimieren und<br />

dabei leichtere sowie langlebigere Lösungen schaffen, die<br />

zudem den Schmiermittel-Verbrauch senken. Das Schlagwort vom<br />

Downsizing gilt unseres Erachtens für all diese Aspekte.<br />

Weiter geht’s mit dem nächsten bedeutenden Schritt im<br />

Produktlebenszyklus: Wenn sich der Konstrukteur von Anfang an<br />

Gedanken über das Ableben seines Produkts macht, kann die Umwelt<br />

ein weiteres Mal profitieren: zum Beispiel dank der<br />

Recyclingfähigkeit von Werkstoffen oder durch die Option,<br />

Komponenten wieder instand setzen zu können. Das spart<br />

gegenüber einer Neuproduktion enorm viel Material, Energie und<br />

letztlich Geld.<br />

Natürlich ist das Ziel, bei größtmöglicher Ressourcenschonung<br />

qualitativ höchstwertige Produkte zu entwickeln, eine enorme Herausforderung.<br />

Das gilt umso mehr, als wir in Zeiten ziemlich reifer<br />

Technologien leben. Um trotzdem weitere Optimierungspotenziale<br />

zu erschließen, wird es immer wichtiger, dass der Endkunde die Experten<br />

beim Zulieferer bereits in der Projektplanungsphase ins<br />

Boot holt. Und dass Ingenieure unterschiedlicher Fachgebiete<br />

auf beiden Seiten von Beginn an eng miteinander kooperieren.<br />

Schließlich lassen sich Effizienzsteigerungen vor allem dadurch<br />

realisieren, indem das gebündelte Know-how der involvierten<br />

Fachkräfte in eine optimale Konstruktion umgemünzt wird.<br />

www.skf.de<br />

Sind Sie auch ein Öko-Aktivist?<br />

Wir freuen uns über Ihre Meinung:<br />

m.heimerl@vfmz.de, Redaktion Der Konstrukteur<br />

10 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


AKTUELL<br />

EVONIK UND HP KOOPERIEREN IM<br />

BEREICH 3D-DRUCK<br />

MARKE SOMMER-AUTOMATIC WIRD ABGELÖST<br />

Evonik und<br />

Hewlett<br />

Packard<br />

kooperieren<br />

bei der<br />

Entwicklung<br />

von Kunststoffpulvern<br />

für den<br />

3D-Druck.<br />

Das Spezialchemie-Unternehmen<br />

platziert mit Vestosint<br />

3D Z2773 das erste zertifizierte Produkt für<br />

das „Open Platform Program“ von HP. Das<br />

Kunststoffpulver basiert auf Polyamid 12, zeigt<br />

gute mechanische Eigenschaften und ist<br />

FDA-geeignet, d. h. ausgedruckte Bauelemente<br />

aus dem Material können in den USA für den<br />

Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen<br />

werden. So ist etwa der Einsatz additiver<br />

Fertigungstechnologien im Umfeld der<br />

Lebensmittelproduktion denkbar, in der<br />

aufgrund kleiner oder limitierter Mengen<br />

Flexibilität gefragt ist.<br />

www.evonik.de<br />

Die Marke Sommer-Automatic für Greifer-, Handhabungs- und<br />

Roboterkompo nenten der Zimmer Group wird aufgegeben. Die Produkte<br />

werden jedoch weiterhin unter der Dachmarke des Unternehmens weitergeführt.<br />

Diese Veränderung sei Teil einer Reihe von strategischen Entscheidungen<br />

und internen Umstrukturierungen, teilte das Unternehmen mit. Der<br />

Übergang zu der Dachmarke stehe auch für den Übergang zu Industrie 4.0:<br />

Früher rein mechanische Komponenten werden nun mit Sensoren und<br />

Steuerungen ausgestattet, pneumatische Antriebe durch elektrische ersetzt,<br />

und reine Mechaniklösungen durch Mechatronik-Komponenten abgelöst. Die<br />

dabei anfallenden Daten werden über Bussysteme an die zentralen Steuerungen<br />

übertragen. Die Datenauswertung eröffne neue Möglichkeiten der<br />

Produktionssteuerung, hieß es.<br />

www.zimmer-group.de<br />

OUR HEART BEATS<br />

– FOR INDUSTRY 4.0<br />

Die 4. industrielle Revolution verändert alles: Produkte, Prozesse, Geschäftsmodelle und vor allem unsere Sichtweisen.<br />

Sind Sie bereit für intelligente Fertigungssysteme, die flexibel auf neue Anforderungen reagieren? Erleben Sie jetzt Sensorsysteme<br />

und Automationslösungen, die auch Ihr Herz höher schlagen lassen. Live auf der SPS oder bei Ihnen vor Ort.<br />

Besuchen Sie uns auf der SPS IPC Drives <strong>2016</strong>, Halle 7A, Stand 303 oder unter www.balluff.com/sps


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

WHITEBOARD<br />

BEWEGT<br />

MIT RAINER RÖSSEL IN<br />

DIE SPANNENDE WELT<br />

<strong>DER</strong> LEITUNGEN<br />

12 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


RAINER RÖSSEL<br />

LEITER GESCHÄFTSBEREICH CHAINFLEX<br />

LEITUNGEN, IGUS GMBH, KÖLN


KLARTEXT<br />

NACHHALTIGKEIT!<br />

KONKRET NACHGEFRAGT<br />

DR. PETER JAHNS<br />

Leiter der Effizienz-Agentur NRW, Duisburg<br />

Bei der Produktentwicklung stehen seit jeher die Herstellkosten im<br />

Vordergrund. Dieses Ziel steht einer nachhaltigen Gestaltung von Produkten<br />

aber nicht im Weg. Innovative Produkte zeichnen sich dadurch aus,<br />

dass sie Synergien zwischen ökonomischen und ökologischen Betrachtungen<br />

schaffen und sich daraus Wettbewerbsvorteile für den Produzenten<br />

ergebenen. Die Reduzierung der Teilevielfalt durch integrale Bauteile<br />

verringert den Montageaufwand genauso, wie es die Demontage und das<br />

Recycling erleichtert. Gewichtseinsparungen führen in der Gebrauchsphase<br />

zu Energieeinsparungen und reduzieren auch die Menge der<br />

einzukaufenden Materialien. Die Vermeidung von toxischen Stoffen<br />

verringert den Aufwand für Umweltsicherungsmaßnahmen. Andererseits<br />

stehen Unternehmen oft vor einem Dilemma. Zwar ist die Sensibilität der<br />

Kunden beim Thema Energieverbrauch hoch, aber ein günstiger Einkaufspreis<br />

überstrahlt häufig Themen wie Langlebigkeit oder Reparaturfähigkeit.<br />

Hier gilt es, das Bewusstsein für nachhaltige Produkte weiter zu<br />

schärfen.<br />

Nachhaltigkeit im Sinne von<br />

Ressourcenschonung ist ein<br />

latentes Thema in unserer<br />

Gesellschaft und speziell<br />

auch in der Industrie. Wird<br />

sie aber auch konsequent<br />

gelebt? Wir machten uns auf<br />

die Spur der Nachhaltigkeit<br />

und fragten in einigen<br />

Unternehmen konkret:<br />

Welcher Aspekt der Nachhaltigkeit<br />

ist in Ihrer<br />

Produktentwicklung<br />

vorrangig, und steht<br />

Nachhaltigkeit auch an<br />

oberster Stelle der<br />

Kundenforderungen?<br />

NACHHALTIG UND<br />

WIRTSCHAFTLICH<br />

STEHEN NICHT IM<br />

WI<strong>DER</strong>SPRUCH<br />

OPTIMIERTER<br />

WIRKUNGSGRAD<br />

IST EIN STARKES<br />

ARGUMENT<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

KARL-PETER SIMON<br />

Managing Director and President, Bauer Gear Motor GmbH, Esslingen<br />

Schonung von natürlichen Ressourcen ist ein wichtiger Bestandteil unserer<br />

Unternehmenspolitik. Wir haben hier entschieden, beim Design unserer<br />

Getriebemotoren die Langlebigkeit höher zu bewerten als die Materialeinsparung.<br />

Letztere würde nur kurzfristig die Ressourcen schonen. Ein<br />

langlebiges Produkt schont Ressourcen nachhaltiger durch eine wesentlich<br />

längere Lebensdauer und sichert zusätzlich eine höhere Verfügbarkeit.<br />

Das gleiche Prinzip wenden wir bei der Elektromotorenkonstruktion<br />

an. Elektromotoren benötigen mehr als 70 % der elektrischen Energie in<br />

Produktionsfabriken. Unser Fokus liegt vor allem auf der Wirkungsgradoptimierung<br />

der Antriebe auch für den Teillastbereich. Dies ermöglicht<br />

zusätzliche Energieeinsparungen von bis zu 30 %, da viele Anlagen oft in<br />

diesem Bereich betrieben werden. Die stark steigende Verkaufszahl dieser<br />

Getriebemotoren zeigt uns, dass wir mit einer nachhaltigen Schonung der<br />

natürlichen Ressourcen auch mehr verkaufen können.<br />

14 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


KLARTEXT<br />

TOBIAS STENGEL<br />

Teamleiter Technik & Logistik und Umweltbeauftragter der Michael Koch GmbH, Ubstadt-Weiher<br />

Der nachhaltige Umgang mit der Bremsenergie stationärer, elektrischer Maschinen<br />

war der Ursprungsgedanke der Entwicklung unserer Dynamischen Energiespeicher,<br />

die Bremsenergie aufnehmen und bei Bedarf direkt zurück ins Antriebssystem<br />

geben. Das spart Energie, Ressourcen und Kosten. Nachhaltigkeit beginnt bei<br />

uns bereits in der Beschaffung der Komponenten für unsere Produkte, die hohe<br />

Anforderungen erfüllen müssen und beim Auswahlprozess der Lieferanten. Dabei<br />

bevorzugen wir Lieferanten, die umweltschonend wirtschaften oder ein lebendes<br />

Umweltmanagementsystem vorweisen können. Den eigenen Anspruch an ein<br />

Nachhaltigkeitsbewusstsein, wie z. B. die Verwendung von 100 % Ökostrom, geben<br />

wir durch eine Qualitätssicherungsvereinbarung an unsere Lieferanten weiter.<br />

Wir selbst haben uns das Ziel der CO 2<br />

-Neutralität bis 2020 gesteckt. Unser stetig<br />

wachsender Kundenstamm begrüßt unsere Anstrengungen, an oberster Stelle der<br />

Anforderungen steht dort Nachhaltigkeit allerdings nicht.<br />

WIR HABEN EINEN<br />

INDIKATOR FÜR<br />

ÖKOEFFIZIENZ<br />

DEFINIERT<br />

WIR HABEN UNS<br />

DAS ZIEL <strong>DER</strong><br />

CO 2<br />

-NEUTRALITÄT<br />

GESETZT<br />

RALF PETERSEN<br />

Manager Industrial Bearings, European<br />

Technology Center (ETC), NSK Deutschland<br />

GmbH, Ratingen<br />

Verringerte Reibung, verlängerte<br />

Lebensdauer, geringerer Schmierstoffverbrauch<br />

und möglichst<br />

geringer Einsatz von Ressourcen und<br />

Material in der Produktion: Das sind<br />

Faktoren, die wir prinzipiell bei der<br />

Entwicklung neuer Produkte berücksichtigen.<br />

Für die Bewertung dieser<br />

Faktoren nutzen wir einen eigenen<br />

Ökoeffizienz-Indikator, der den Mehrwert<br />

jedes neuen Produktes im Hinblick<br />

auf seine Nachhaltigkeit quantifiziert.<br />

Auf der Anwenderseite ist die<br />

Nachhaltigkeit der Treiber dafür, dass<br />

„Commodity“-Lager und Hochgenauigkeitslager<br />

kontinuierlich weiterentwickelt<br />

werden. Die Konstrukteure im<br />

Maschinen- und Fahrzeugbau streben<br />

nicht nur eine verringerte Reibung<br />

im Antriebsstrang an. Sie wünschen<br />

Lager, die höhere Tragzahlen und<br />

geringere Reibung bieten und –<br />

Stichwort „Downsizing“ – in einer<br />

kleineren Baugröße gewählt werden<br />

können. Mit diesen Zielen haben wir<br />

die NSKHPS-Reihe der Standardlager<br />

nochmals verbessert.<br />

Spindeltechnik<br />

Hochpräzisionskugellager<br />

Freiläufe<br />

Dichtungen<br />

GMN Paul Müller Industrie GmbH & Co. KG<br />

Äußere Bayreuther Str. 230 · D-904<strong>11</strong> Nürnberg<br />

Phone: +49 9<strong>11</strong>-5691-515 · Fax: +49 9<strong>11</strong>-5691-699<br />

Mail: vertrieb.spi@gmn.de<br />

.de


KLARTEXT<br />

THOMAS BRAUN<br />

Marketing Manager, Parker Engineered Materials Group,<br />

Prädifa Technology Division, Bietigheim-Bissingen<br />

Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sind bei Dichtungen zumindest indirekt<br />

Teil der Kundenanforderungen nach möglichst langen Standzeiten, bestmöglicher<br />

Funktionssicherheit und Energieeffizienz, z. B. durch Reibungsoptimierung. Auch<br />

die steigende Energiedichte (gleiche oder höhere Belastungsprofile bei gleichzeitiger<br />

Reduktion der Baugröße) stellt die Dichtungshersteller vor Herausforderungen,<br />

die durch kontinuierliche Weiterentwicklung der Dichtungswerkstoffe<br />

und Optimierung der Geometrien gemeistert werden. So haben wir beispielsweise<br />

mit der Stangendichtung HL für translatorisch bewegte Kolbenstangen eine<br />

sowohl geometrisch als auch werkstofftechnisch optimierte Dichtungslösung<br />

entwickelt. Ansätze, Elastomere aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen,<br />

haben sich bislang meist aus Kostengründen nicht durchgesetzt. Sobald es für die<br />

Anwender wirtschaftlich erscheint, kann die Dichtungsbranche hier Alternativen<br />

anbieten, die sich jedoch in der Praxis erst bewähren müssen.<br />

NACHHALTIG­<br />

KEIT IST EINE<br />

KUNDENAN­<br />

FOR<strong>DER</strong>UNG<br />

LANGLEBIGE<br />

PRODUKTE<br />

SPAREN<br />

RESSOURCEN<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

UWE BURK<br />

Senior Director Sales, Professional Channel, Dassault Systèmes<br />

SUSTAINABILITY<br />

IST EINE<br />

KONSTRUKTIONS-<br />

AUFGABE<br />

Wir haben mit Solidworks Sustainability sogar ein Tool entwickelt, mit dem<br />

Konstrukteure Nachhaltigkeit umsetzen können. Sie können damit die Ökobilanz<br />

eines Produktes über die gesamte Lebensdauer anhand von vier Faktoren<br />

ermitteln: CO 2<br />

-Bilanz, den Auswirkungen auf Luft und Wasser sowie dem<br />

Gesamtenergieverbrauch. Damit lassen sich umweltverträgliche Materialien<br />

und Fertigungsverfahren auswählen und anschließend sofort die Umweltauswirkungen<br />

von Material, Beschaffung, Transport und Herstellung analysieren.<br />

Das Revolutionäre an unserer Technologie ist, dass diese Bewertung integriert<br />

im Entwicklungsprozess stattfindet, d.h. der Konstrukteur kann in seiner<br />

gewohnten Solidworks-CAD-Umgebung weiterarbeiten. Dadurch wird die<br />

Umweltverträglichkeitsprüfung zu einem selbstverständlichen Teil des Workflows.<br />

Unternehmen profitieren neben den etablierten Entwicklungszielen<br />

wie Kosten, Qualität und Time-to-Market von der Möglichkeit, sich und ihre<br />

nachhaltig konstruierten Produkte am Markt zu differenzieren.<br />

ROBERT HELLER<br />

Assistent der Betriebsleitung, Weiss Kunststoffverarbeitung<br />

GmbH & Co. KG, Illertissen<br />

Gemeinsam mit unseren Kunden der<br />

Automobilindustrie erarbeiten wir<br />

Lösungen für anspruchsvolle Kunststoffkomponenten,<br />

die sich durch extreme<br />

Langlebigkeit und kompromisslose<br />

Funktionalität auszeichnen. Nachhaltigkeit<br />

heißt für uns: Eine Baugruppe<br />

erfüllt ohne Einschränkungen alle<br />

Anforderung des Anwenders über einen<br />

sehr langen Zeitraum. Sie muss also<br />

nicht kurz- oder mittelfristig durch die<br />

nächste Generation ersetzt werden. So<br />

sparen wir Ressourcen. Den Grundstein<br />

dafür legt ein detailliertes Anforderungsprofil,<br />

das zu einem cleveren<br />

Produktionskonzept führt. Mit Hilfe<br />

von Computersimulationen bringen wir<br />

bedarfsgerechte Materialeinsparungen<br />

und Versteifungen ein. Auch die Materialauswahl<br />

spielt eine wichtige Rolle.<br />

Diese ehrgeizigen Ziele sind nicht immer<br />

mit dem ersten Wurf zu er reichen.<br />

Konsequente Verbesserung aller Produktionsprozesse<br />

ist deshalb die Devise.<br />

Tabus haben hier keinen Platz!<br />

16 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


AKTUELL<br />

KÜHLLÖSUNGEN FÜR DEN <strong>KONSTRUKTEUR</strong>SWELTMEISTER<br />

Das Formel-1-Team Mercedes AMG Petronas hat mit dem Rennen in<br />

Japan vorzeitig die Konstrukteursweltmeisterschaft gewonnen – zum<br />

dritten Mal in Folge. Seit 2014 kommen in den Boliden des Teams<br />

Kühllösungen von EBM-Papst zum Einsatz. Sobald der Rennwagen in<br />

der Box zum Stehen kommt, regelt ein Kühlkonzept die Stauwärme<br />

über die Seitenkästen- und die Überrollschutz-Öffnungen. Seit 2015<br />

werden auch Mitarbeiterbereiche an Rennstrecken in Asien und in der<br />

Zentrale in Brackley mit Klimalösungen des Herstellers ausgestattet.<br />

Seit <strong>2016</strong> sorgt ein Gebläse des Klimaspezialisten am Kommandostand<br />

dafür, dass die Strategen dort einen kühlen Kopf bewahren. Durch den<br />

Einsatz von Teilen aus glasfaserverstärktem Kunststoff, z. B. in den<br />

Hyblade-Axialventilatoren und beim Radipac-Radialventilator, wird am<br />

Auto Gewicht eingespart und die Belastung der Mechanik reduziert. Ein<br />

Winglet am Hyblade-Flügel verringert den Energieeinsatz und erhöht<br />

den Wirkungsgrad.<br />

www.ebmpapst.com<br />

VOM SENSOR ZUR<br />

SENSORINTELLIGENZ IN<br />

70 JAHREN<br />

Es begann 1946 mit einem<br />

klassischen Garagenunternehmen,<br />

das sich bis heute zu einem<br />

Weltmarktführer entwickelt hat:<br />

Der Sensortechnik-Spezialist Sick<br />

aus Waldkirch im Breisgau feierte<br />

am 26. September sein 70.<br />

Firmen- jubiläum. „Die zeitnahe<br />

Entwicklung neuester Technologien<br />

und deren Einsatz für die<br />

Sensorik sind Gründe für den<br />

Erfolg des Unternehmens. Heute<br />

gestalten wir die Zukunft von<br />

Sick im Umfeld von Industrie 4.0“,<br />

sagte der Vorstandsvorsitzende<br />

Robert Bauer (Bild r.). Gisela Sick<br />

(l.), Witwe des Firmengründers<br />

Erwin Sick, erinnerte an die<br />

Anfänge des Unternehmens und<br />

an die Idee, zwei Technologien zu<br />

vereinen: „Man hatte elektrotechnische<br />

Dinge gebaut und<br />

optische. Aber die Kombination<br />

von beidem in einem Gerät, aus<br />

der dann die Sensoren entstanden<br />

sind, das war eine Neuerung.“<br />

Minister präsident<br />

Winfried Kretschmann (M.)<br />

betonte beim Festakt das<br />

„soziale und gesellschaftliche<br />

Verantwortungsbewusstsein“<br />

des Unternehmens.<br />

www.sick.de<br />

Die SYNTEX ® -NC ist in Hybridbauweise konstruiert und baut<br />

aufgrund ihrer hohen Leistungsdichte sehr kompakt. Damit trägt<br />

die Überlastkupplung zur Energieeinsparung in dynamischen<br />

Antrieben bei und erhöht die Verfügbarkeit der Anlage.<br />

Halle 3<br />

Stand 269<br />

Weniger ist mehr – Überlastsystem in Leichtbauweise<br />

www.ktr.com<br />

SYNTEX ® -NC


AKTUELL<br />

LAPP-GRUPPE KAUFT ZWEI FIRMEN VON COFIMA<br />

Die Lapp-Gruppe hat den italienischen Hersteller Ceam übernommen.<br />

Das Unternehmen mit <strong>11</strong>0 Mitarbeitern stellt Datenleitungen für<br />

industrielles Ethernet und Feldbus her. Außerdem übernahm der<br />

Kabelhersteller die Firma S.C. Fender mit 20 Mitarbeitern in Rumänien,<br />

die Kabel für Alarm- und Brandschutzsysteme produziert. Beide Firmen<br />

gehörten zuvor zur Cofima Holding. Die Übernahme trat zum 13.<br />

Oktober in Kraft. Über den Kaufpreis wird keine Auskunft gegeben. Das<br />

italienische Unternehmen hatte 2015 einen Umsatz 23 Mio. Euro<br />

gemacht, bei Fender waren es 3,5 Mio. Euro. Mit Ceam verbindet Lapp<br />

bereits eine langjährige Partnerschaft. Der neue Besitzer will eigenen<br />

Angaben zufolge beide Produktionsstandorte weiterführen. Im<br />

italienischen Monselice sollen ein Kompetenzzentrum für die industrielle<br />

Datenübertragungstechnologie und ein Testzentrum entstehen. Dort<br />

sollen u. a. Lösungen zur Datenübertragung für Industrie 4.0 vorangetrieben<br />

werden.<br />

www.lappkabel.de<br />

WIR STEHEN AUF ORIGINALE<br />

ENORME ZEIT- UND<br />

KOSTENERSPARNIS<br />

DURCH 3D-DRUCK<br />

Willkommen bei Wacker Neuson, einem weltweit führenden Anbieter von Baugeräten und Kompaktmaschinen.<br />

Wir bieten unseren Kunden aus dem Hoch- und Tiefbau, dem Garten- und Landschaftsbau,<br />

Kommunen und dem Gleisbau zuverlässige Lösungen. Im Jahr 2015 haben weltweit 4.600 Mitarbeiter<br />

zu unserem Erfolg beigetragen und dabei rund 1,38 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftet. Alles, was unsere<br />

Kunden für ihre anspruchsvollen Projekte benötigen, finden sie bei uns. Alles, was wir zur Erreichung<br />

unserer ambitionierten Ziele benötigen, sind Originale wie Sie! Werden Sie Teil unseres Teams.<br />

Im Zuge unserer Wachstums- und Innovationsoffensive suchen wir Sie am Standort Hörsching/<br />

Oberösterreich als:<br />

Entwicklungsingenieur Bagger (m/w)<br />

Entwicklungsingenieur Mobilhydraulik (m/w)<br />

Entwicklungsingenieur Antriebsstrang (m/w)<br />

Versuchsingenieur Bauteilvalidierung (m/w)<br />

Assistenz für technische Produktentwicklung (m/w)<br />

Ausführliche Stellenbeschreibungen finden Sie unter www.wackerneuson.com/karriere.<br />

Werden Sie Teil eines weltweiten Erfolgs.<br />

Machen Sie Karriere bei Wacker Neuson.<br />

Wir bieten Ihnen eine verantwortungsvolle Position in einem internationalen Konzern mit den Werten<br />

eines mittelständischen Familienunternehmens. Flache Hierarchien, hohe Dynamik und schnelle Entscheidungen<br />

bieten Ihnen den Rahmen, Ihre Fähigkeiten voll einzubringen.<br />

Wir freuen uns über Ihre aussagekräftige<br />

Online-Bewerbung.<br />

Wacker Neuson Linz GmbH<br />

Flughafenstraße 7, 4063 Hörsching<br />

www.wackerneuson.com/karriere<br />

@<br />

Schneider Electric nutzt für die<br />

Produktentwicklung, für<br />

Prototypen und zur Produktindustrialisierung<br />

eine Kombination<br />

aus Polyjet und FDM-basierten<br />

3D-Drucklösungen von<br />

Stratasys. Dazu gehören z. B. die<br />

Herstellung von Spritzguss- und<br />

Montagewerkzeugen oder die<br />

Konstruktion und Produktion<br />

von allem, was über die interne<br />

Modellwerkstatt Openlab<br />

verwaltet wird. Durch diese<br />

3D-Drucklösungen spart<br />

Schneider Electric eigenen<br />

Angaben zufolge bis zu 90 % der<br />

Produktionskosten und -zeit. Die<br />

Kosten für die Herstellung von<br />

Spritzgusseinsätzen aus<br />

Aluminium z. B. hätten sich von<br />

1000 auf 100 Euro und die<br />

Herstellungszeit von zwei<br />

Monaten auf eine Woche<br />

reduziert. Die Mechanical­<br />

Design- und Engineering-Abteilung<br />

stellt im 3D-Druck Montage-,<br />

Kontroll- und Einstellwerkzeuge<br />

her. Für Prototypen von Haltevorrichtungen<br />

wird die Technik<br />

Connex Multimaterial von<br />

Stratasys genutzt, um die<br />

Ergonomie und Funktionalität<br />

der finalen Montagewerkzeuge<br />

zu validieren.<br />

www.stratasys.com<br />

Wacker-Neuson.indd 1 13.10.<strong>2016</strong> <strong>11</strong>:43:36<br />

18 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


AKTUELL<br />

TURCK ERÖFFNET NEUE VETRIEBS- UND<br />

MARKETINGZENTRALE IN MÜLHEIM<br />

Mit einer feierlichen<br />

Eröffnung hat der<br />

Automatisierungsspezialist<br />

Turck seine neue<br />

Vertriebs- und Marketingzentrale<br />

in Mülheim<br />

eingeweiht. Gemeinsam<br />

mit Kunden, Geschäftspartnern,<br />

Gesellschaftern,<br />

Beiräten und Mitarbeitern<br />

übergaben die Turck-Geschäftsführer<br />

Ulrich Turck<br />

und Christian Wolf das<br />

neue Gebäude seiner<br />

Bestimmung. Zu den Ehrengästen zählten auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin<br />

Hannelore Kraft sowie Mülheims Oberbürgermeister Ulrich Scholten.<br />

„In den letzten vier Jahren hat die Turck-Gruppe eine erhebliche Investitionsoffensive von über<br />

100 Millionen Euro initiiert, mit dem klaren Ziel, eine nachhaltige und erfolgreiche Unternehmensentwicklung<br />

zu gewährleisten“, so Wolf. Erhebliche Erweiterungen der Fertigungskapazitäten habe<br />

es in dieser Zeit nicht nur in der Fertigungs- und Entwicklungszentrale im sauerländischen Halver<br />

gegeben, sondern auch im sächsischen Beierfeld, in Delémont in der Schweiz sowie in Minneapolis<br />

(USA) und in Saltillo (Mexiko).<br />

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zeigte sich beeindruckt von dem offenen, transparenten<br />

Gebäude und der Unternehmensentwicklung: „Turck ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Familienunternehmen<br />

mit einer langfristigen Strategie erfolgreich sind, indem sie rechtzeitig in neue<br />

Technologien und Infrastruktur investieren und so für anhaltendes Wachstum und Innovationsfähigkeit<br />

sorgen.“<br />

www.turck.de<br />

PROZESSAUTOMATION<br />

WÄCHST <strong>2016</strong> UM 2 %<br />

Die elektrische Prozessautomation<br />

befindet sich nur noch<br />

auf leichtem Wachstumskurs.<br />

„Wir rechnen für dieses Jahr<br />

mit einem währungsbereinigten<br />

Wachstum von ca. 2 % bei<br />

den weltweiten Auftragseingängen“,<br />

sagte Nikolaus<br />

Krüger, neu gewählter<br />

Vorsitzender des Fachbereichs<br />

Messtechnik und Prozessautomatisierung<br />

im ZVEI-Fachverband<br />

Automation. Krüger,<br />

Vertriebsvorstand der<br />

Endress + Hauser Management<br />

AG, wurde für drei Jahre zum<br />

Vorstandsvorsitzenden des<br />

Fachbereichs gewählt. Im<br />

Vorstand bestätigt wurden:<br />

Stephan Neuburger (1. Stellv.<br />

Vorsitz), Krohne; Dr. Dirk<br />

Steinmüller, Knick; Johannes<br />

Kalhoff, Phoenix Contact und<br />

Günter Kech, Vega. Neu im<br />

Vorstand sind Eckard Eberle<br />

(2. Stellv. Vorsitz), Siemens,<br />

und Carsten O’Beirne, ABB.<br />

www.zvei.org<br />

Leistung (%)<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Polyurethan<br />

T-AT<br />

iSync ® T-AT<br />

iSync® T- AT<br />

+30%<br />

Leistungssteigerung<br />

Elatech.indd 1 27.10.<strong>2016</strong> 13:06:39<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 19


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

TRENDS<br />

WIE SICH DAS BERUFSBILD DES<br />

<strong>KONSTRUKTEUR</strong>S INFOLGE <strong>DER</strong><br />

DIGITALISIERUNG ÄN<strong>DER</strong>T<br />

Autor: Wilfried Gassner, Dassault Systèmes, München<br />

20 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


CLOUD UND MOBILE FIRST<br />

Allmählich werden sich Cloud-Lösungen durchsetzen. Nicht nur Ingenieure starten dann branchenund<br />

aufgabenspezifische Apps direkt aus der Cloud von einem beliebigen Gerät aus. Dabei gewinnt<br />

die Vernetzung und Zusammenarbeit erheblich an Bedeutung, gerade auch mit remote arbeitenden<br />

Kollegen in virtuellen Teams. Ob die Bildschirme dann wirklich schon am Handgelenk getragen<br />

werden oder im Auto, im Smart Home, im Konferenzraum oder direkt an der Bearbeitungsmaschine<br />

genutzt werden, bleibt der Präferenz des Anwenders überlassen. Immer wieder werden die<br />

Projektteilnehmer aber auch in die virtuelle Welt der firmeneigenen CAVE (Cave Automatic Virtual<br />

Environment, wörtlich übersetzt: Höhle mit automatisierter, virtueller Umwelt) abtauchen<br />

können, um ihre Konstruktionen höchst realistisch erleben zu können. Via Engineering Networking<br />

werden sie Feedback der Endkunden erhalten, das in ihre Entscheidungen einfließen kann.<br />

PROZESSE ÜBERWINDEN UNTERNEHMENSGRENZEN<br />

Produkte werden heute zunehmend kooperativ entworfen, auch von Akteuren in unterschiedlichen<br />

Unternehmen. So können Konstrukteure den Kollegen bei ihren Lieferanten einen Ad-hoc-<br />

Zugang zu den Daten geben. Auf dieser Basis kann der Konstrukteur beim Lieferanten dann ein<br />

Bauteil, das er später zuliefern soll, exakt so konstruieren, dass es in die gewünschte Umgebung,<br />

etwa die Baugruppe passt. Produktentwicklungsprozesse werden dadurch komplexer und<br />

klassische CAD-Werkzeuge werden immer mehr zur Drehscheibe eines ganzheitlichen Entwicklungsprozesses.<br />

Auch mit immer leistungsfähigeren digitalen Möglichkeiten werden Konstrukteure<br />

und ihr profundes Fachwissen also nicht überflüssig. Neue Aufgaben kommen hinzu, die<br />

mehr Verständnis für Prozesse, Systeme und die Kunden erfordern.<br />

GANZHEITLICHE ENTWICKLUNG MIT SYSTEMS ENGINEERING<br />

Von der Definition der Anforderungen bis zum fertigen Produkt und sogar bis zur Vermarktung<br />

und zum Recycling – diese früher getrennten Schritte werden heute von Anfang an ganzheitlich<br />

bedacht und geplant. Beschäftigten sich Ingenieure früher hauptsächlich mit der Frage „Was will<br />

ich entwickeln?“, lenkt Systems Engineering den Blick auf die Frage „Wie will ich es entwickeln?“,<br />

der Entwicklungsprozess wird zum erfolgskritischen Faktor für das künftige Produkt. Systems<br />

Engineering hilft, die Reibungspunkte zwischen Anforderungen, Funktionsbeschreibung,<br />

Mechanik, Elektronik und Software zu entschärfen und dokumentiert die Abhängigkeiten<br />

vorwärts und rückwärts.<br />

SIMULATION ERSETZT PROTOTYPEN<br />

Virtuelle Tests helfen, späte Konstruktionsänderungen zu vermeiden, Produkte schneller auf den<br />

Markt zu bringen und auch mit neuen Entwürfen zu experimentieren, die z. B. Gewicht einsparen.<br />

Dazu greift die Simulationsanwendung direkt auf die Konstruktionsdaten aus dem CAD-Programm<br />

zu und errechnet auf Knopfdruck, ob verschiedenste physikalische Eigenschaften wie<br />

Festigkeit, Wärmeleitung, Rheologie und vieles andere mehr einen sicheren Betrieb erlauben.<br />

Falls nicht, wird die Konstruktion verändert, simuliert und erneut angepasst, bis die physikalischen<br />

Eigenschaften stimmen und eine für die Fertigung sinnvolle Konstruktion und<br />

Produktionsweise herauskommt.<br />

3D-DRUCK ERSETZT KLASSISCHE FERTIGUNG<br />

Dank 3D-Druck lassen sich knifflige Geometrien herstellen, beispielsweise Strukturen in<br />

Hohlkörpern (sog. Lattice-Strukturen). Und sie sind in ihrer Topologie optimiert, weil ja fast jede<br />

Geometrie auch gefertigt werden kann. Stand beim 3D-Druck bisher das Rapid Prototyping im<br />

Vordergrund, also die Herstellung von Design-Prototypen, fertigen die Nutzer nun zunehmend<br />

echte Teile im Original-Werkstoff. Dadurch sind Teile mit viel besseren Eigenschaften möglich:<br />

leichter, komplizierter, integrierter. Ohne die Verzahnung mit CAD- und Simulationswerkzeugen<br />

wäre das nicht möglich. Diese neue Art des Workflows und diese neue Technologie bieten<br />

enorme Vorteile: Die Konstruktionsphase verkürzt sich und Losgröße 1 ist Fakt; außerdem<br />

sparen Unternehmen teure Prototypen und Fehlkonstruktionen. Mehr noch: Ob sich eine<br />

Geometrie überhaupt fertigen lässt, muss den Konstrukteur nicht mehr kümmern, er kann sich<br />

voll auf die Funktion des Teils konzentrieren.<br />

www.3ds.com/de<br />

Bilder: 1: freshidea/Fotolia, 2-5: Dassault Systèmes<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 21


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ZAHN UM<br />

ZAHN<br />

PRÄZISE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Gunthart Mau<br />

„Losgröße 1“ ist in der holzverarbeitenden<br />

Industrie längst ein Thema. Jede Küche ist<br />

anders – und jede Tür. In Sondermaschinen sind<br />

Komponenten gefragt, die hier mitspielen:<br />

Präzision ist wichtig – und hohe Effizienz. Wir<br />

präsentieren: Antriebstechnik für<br />

Sägemaschinen in der Türenproduktion.<br />

Autor: Gunthart Mau, SEW EURODRIVE, Bruchsal<br />

Kaum ein Bauherr, Wohnungseigentümer oder Mieter macht<br />

sich wohl Gedanken, wie Türen hergestellt werden oder ihr<br />

modernes Design entsteht. Umso mehr Überlegungen<br />

stellen natürlich die Hersteller an. Die Grauthoff-Türengruppe<br />

im ostwestfälischen Rietberg-Mastholte ist seit Jahrzehnten<br />

in ihrer Branche durch ständige Innovationen bekannt. Auch die<br />

Türzarge – auch Türfutter oder Futterzarge genannt – gehört zum<br />

Fertigungsumfang des Unternehmens. Die Türrahmen, wie die Zargen<br />

umgangssprachlich genannt werden, werden je nach Wandstärke<br />

in standardisierten Breiten gefertigt, z. B. 9, 12, 14 cm und größer.<br />

Weil der allgemeine Gesellschaftstrend auch bei Innenausstattungen<br />

zu mehr Individualität geht, werden zudem verstärkt Sonderbreiten<br />

nachgefragt. Darauf müssen die Türenhersteller reagieren.<br />

MASSGESCHNEI<strong>DER</strong>TE SON<strong>DER</strong>MASCHINEN<br />

Grauthoff gab bei der Firma Becker Sondermaschinenbau in<br />

Langenberg, einem Nachbarort von Mastholte, für die Zargenfertigung<br />

eine sogenannte Futterstreifensäge in Auftrag. Der Spezialist<br />

für Präzisionsmaschinen im Sondermaschinenbau entwickelt und<br />

baut maßgeschneiderte Systeme, vielfach für Sägeapplikationen,<br />

die sich bei Bedarf an schnell wechselnde Anforderungen anpassen<br />

lassen. Auch die Futterstreifensäge ermöglicht die Herstellung sehr<br />

individueller Produkte in kleinen Losgrößen.<br />

22 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

01<br />

01 Die Motoren zum Antreiben und zur Höhenverstellung<br />

der vier Mangel-Walzen (links im Bild)<br />

02 Die Futterstreifensäge ist mit elf ultrakompakten<br />

Synchron-Sägemotoren ausgestattet<br />

03 Die Positionierung der Sägeblätter erfolgt<br />

über eine Zahnstange mit Servomotoren von<br />

SEW-Eurodrive (Foto: SEW)<br />

02<br />

In seinem Zargenwerk am Standort Mastholte fertigt Grauthoff Türfutter<br />

aus Holzwerkstoffen. Eine zentrale Bedeutung hat der exakte<br />

Zuschnitt des Materials. Im ersten Arbeitsschritt legt ein Handlingportal<br />

das Rohmaterial – Holzplatten, die geschnitten werden<br />

sollen – auf eine Rollbahn ab. Dann werden diese Platten gebürstet,<br />

DIE STUFENLOSE VERSTELLUNG<br />

<strong>DER</strong> SÄGEBLÄTTER WAR EINE<br />

ZENTRALE ANFOR<strong>DER</strong>UNG DES<br />

MASCHINENBETREIBERS<br />

um anhaftenden Staub zu entfernen. Anschließend gelangen sie<br />

über eine Schrägrollenbahn zur Sägeeinrichtung. Alle Rollen<br />

werden durch einen Getriebemotor von SEW-Eurodrive und über<br />

eine Königswelle und Riemen angetrieben.<br />

Um die Spanplatten beim Sägen korrekt zu positionieren, drücken<br />

vier gummierte Walzen, auch Mangel genannt, auf die Spanplatten.<br />

Ein Motor treibt über Ketten alle vier Walzen an. Ein weiterer sorgt entsprechend<br />

der Dicke des Rohmaterials (12 bis 31 mm) für die Höhenverstellung.<br />

Der dabei herrschende Anpressdruck lässt sich beliebig<br />

03


-<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

05 Die Servomotoren zur Positionierung der<br />

Sägen werden durch Antriebsumrichter der<br />

Baureihe Movidrive angesteuert<br />

06 Bei allen Umrichtern Movitrac LTP-B wird<br />

die integrierte STO-Funktion verwendet ...<br />

07 ... Durch diese Safety-Lösung spart man<br />

wertvollen Platz im Schlatschrank<br />

05<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

"ANTRIEBSTECHNIK AUS<br />

EINER HAND KANN<br />

SICH FÜR MASCHINEN-<br />

BAUER LOHNEN"<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Dr. Michael Döppert,<br />

Chefredakteur<br />

Der Sondermaschinenbauer Becker<br />

holte sich bei der Umsetzung des<br />

Maschinenkonzeptes der vorgestellten<br />

Sägeanlage mit SEW einen<br />

Antriebstechnik-Hersteller ins Boot,<br />

der über seine weite Produktpalette<br />

an Motoren, Getrieben, Umrichtern<br />

und Steuerungen in der Lage ist,<br />

komplette Anwendungen mit<br />

unterschiedlichsten Anforderungen<br />

zu realisieren. Alles aus einer Hand<br />

– auch hinsichtlich der Antriebstechnik<br />

– kann sich für Maschinenbauer<br />

und Maschinenbetreiber<br />

auszahlen.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

SÄGEMASCHINEN-<br />

VIDEO APPLIKATION<br />

Antriebstechnik von<br />

SEW-Eurodrive unterstützt<br />

die Produktion von<br />

individuellen Türzargen. Das ist ein<br />

Stück Industrie 4.0 in der Holzverarbeitung.<br />

Das Video veranschaulicht<br />

dies auf YouTube:<br />

http://bit.ly/2 axGaZp<br />

einstellen. „Hierbei spielt Erfahrung eine wichtige Rolle“, weiß Frank Schmellenkamp, der<br />

die Technische Leitung Projekte und Anlagentechnik bei Grauthoff innehat. Jeweils vor<br />

den Pressrollen wird die Oberfläche gebürstet, damit keine Späne eingedrückt werden.<br />

Beim Trennprozess entstehendes Sägemehl wird durch Absauger beseitigt.<br />

Die komplette Sägemaschine wiegt 7,5 t. Diese Masse verhindert wirkungsvoll unerwünschte<br />

Schwingungen, die den Schnittverlauf beeinflussen könnten. Die Sägemaschine<br />

bearbeitet bis zu drei Holzplatten in der Minute. Somit kann Grauthoff präzise<br />

fertigen und einen hohen Durchsatz erzielen.<br />

INDIVIDUELLE SÄGEBLATTVERSTELLUNG<br />

Die Abmessungen der Zargen sind in den Schnittplänen enthalten. Sie werden als Datensatz<br />

in die Steuerung der Sägemaschine eingelesen, die auch von Becker Sondermaschinenbau<br />

geliefert und programmiert wurde. „Um verschiedene Breiten produzieren<br />

zu können, lässt sich die Position der einzelnen Sägeblätter stufenlos verstellen“,<br />

erläutert Jörg Becker, Geschäftsführender Gesellschafter. „Für jeden Fertigungsauftrag<br />

werden die Sägen neu positioniert.“ Daher kann Grauthoff auch sehr kleine Losgrößen<br />

fertigen.<br />

Die Futterstreifensäge von Becker ist – neben den Motoren zur Positionierung, für<br />

den Vorschub und zur Absaugung – mit elf ultrakompakten Synchron-Sägemotoren<br />

ausgestattet. Sie werden durch Frequenzumrichter Movitrac LTB-P von SEW- Eurodrive<br />

mit je 7,5 kW Nennleistung angesteuert. Die Umrichter mit IP20- und IP55-Gehäuse<br />

ermöglichen den Betrieb von Synchron- und Asynchronmotoren mit einer innovativen,<br />

geberlosen Vektorregelung. Über das gesamte Leistungsspektrum von 0,75 bis 160<br />

kW erlauben die Frequenzumrichter eine hohe Drehzahl mit gleichzeitig sehr guter<br />

Drehzahlstabilität. Dadurch eignen sie sich auch für hochtourige Bearbeitungsmotoren.<br />

Jede Säge lässt sich einzeln auf die geforderten Schnittbreiten positionieren, z. B.<br />

3 x 67 mm oder <strong>11</strong> x 80 mm. Diese Positionierung erfolgt entweder über Zahnstange mit<br />

SEW-Servomotoren oder mit synchronen Linearmotoren. Die Motoren werden durch<br />

Antriebsumrichter der Baureihe Movidrive und ihre bewährte Buspositionierung angesteuert.<br />

Mit der Futterstreifensäge von Becker Sondermaschinenbau konnte Grauthoff<br />

den Verschnitt bei der Zargenfertigung auf ein Minimum reduzieren.<br />

INNOVATIVE UMRICHTERTECHNIK<br />

Bei allen Umrichtern Movitrac LTP-B wird die TÜV-geprüfte, integrierte STO-Funktion<br />

(Safe Torque Off) verwendet. Durch diese Safety-Lösung spart der Kunde Bauteile<br />

und außerdem wertvollen Platz im Schaltschrank. Das beweist auch ein Blick in das<br />

Innere des sehr geordneten und aufgeräumten Schaltschranks, der ebenfalls „Made<br />

by Becker“ ist.<br />

Zusätzlich hat sich der Einsatz der Frequenzumrichter Movitrac LTP-B zur Regelung<br />

der speziellen Synchron-Sägemotoren hinsichtlich Aufbau und Inbetriebnahme der Maschinen<br />

gelohnt. Dies weiß auch Michael Krähenhorst, Konstrukteur bei Becker Sondermaschinenbau<br />

zu schätzen: „Früher haben wir uns für die Inbetriebnahme der Antriebe<br />

oft eine einfache und innovative Lösung zur Inbetriebnahme von Spezialanfertigungen<br />

und Synchronmotoren gewünscht. Heute setzen wir den MOVITRAC LTP-B<br />

von SEW mit der Auto-Tune-Funktion zur automatischen Ermittlung der Motorkennwerte<br />

ein. Dadurch sparen wir jetzt bei der Inbetriebnahme signifikant Zeit und Geld.“<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

24 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


INDUSTRIE 4.0<br />

FROM VISION TO REALITY<br />

06<br />

07<br />

„Smarter“<br />

Handarbeitsplatz, der<br />

sowohl Assistenz- als auch<br />

Schulungsaufgaben im<br />

industriellen Umfeld<br />

wahrnehmen kann.<br />

WIR SETZEN AUF<br />

STARKE PARTNER<br />

IN <strong>DER</strong> ANTRIEBSTECHNIK<br />

JÖRG BECKER Geschäftsführender<br />

Gesellschafter, Becker Sondermaschinenbau<br />

Als Hersteller von leistungsstarken Präzisionsmaschinen im Sonder-Maschinenbau<br />

setzt die Becker Gruppe auf starke Partner in der Antriebstechnik.<br />

Bei der Auswahl der richtigen Antriebslösungen spielen hier viele Faktoren<br />

eine wichtige Rolle. Gerade bei unseren hochkomplexen Sonderlösungen<br />

auf engem Raum wie beispielsweise den flexiblen Becker Durchlaufsägen<br />

sind Dynamik und Leistungsdichte die wichtigsten Anforderungen. Da<br />

unsere Kunden häufig schnelle Reaktionen von uns erwarten, setzen wir als<br />

Zulieferer ebenso auf flexible und leistungsstarke Partner, die diesen Weg<br />

gemeinsam mit uns gehen. SEW zeichnet sich für uns durch die gute<br />

Unterstützung bereits in der Phase der Auslegung der Antriebstechnik aus.<br />

Ein einfaches und intuitiv zu bedienendes Inbetriebnahme-Tool ermöglicht<br />

schnelle Inbetriebnahmen bei uns und beim Kunden vor Ort.<br />

MiniTec GmbH & Co. KG<br />

MiniTec Allee 1<br />

66901 Schönenberg-Kbg.<br />

Telefon +49 (0)6373 81270<br />

info@minitec.de<br />

www.minitec.de<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 25<br />

MiniTEC.indd 1 04.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong> 07:42:34


ANTRIEBSTECHNIK<br />

MITTELSPANNUNGS­<br />

UMRICHTER BIS 6 MW<br />

Danfoss Drives stellt den<br />

Mittelspannungsfrequenzumrichter<br />

Vacon 3000 als<br />

maßgeschneiderte Lösung zur<br />

Erfüllung härtester Anforderungen<br />

vor. Damit bietet der<br />

Hersteller erstmals Frequenzumrichter<br />

für Spannungen von 3300<br />

bis 4160 V an. Die neue wassergekühlte<br />

Umrichterlösung mit<br />

Leistungen bis 6 MW zeichnet<br />

sich durch einen modularen<br />

Aufbau aus, der dem Anwender<br />

und Systemintegrator hohe<br />

Flexibilität bei seinen Lösungen<br />

erlaubt. Der Umrichter lässt sich<br />

durch das modulare Design in<br />

vielen Anwendungen auch bei<br />

wenig Platz oder besonderen<br />

Einbauräumen integrieren.<br />

www.danfoss.de<br />

DREHGEBER IN HOHLWELLEN-AUSFÜHRUNG<br />

www.heidenhain.de<br />

Die Drehgeber ECI 4000/EBI 4000 ergänzen das<br />

Programm induktiver Positionsmessgeräte von<br />

Heidenhain. Die modularen Geräte ohne<br />

Eigenlagerung haben eine Hohlwellenabmessung<br />

von 90 mm. Sie können Zahnriemenantriebe<br />

zur Ankopplung eines Motor-Feedbacksystems<br />

an Torque-Motoren ersetzen und eröffnen<br />

auch neue Einsatzmöglichkeiten für induktive<br />

Drehgeber, z. B. an hochdynamischen Motoren,<br />

Antriebsmodulen und Maschinenkomponenten.<br />

Die Singleturn-Ausführung ECI 4000 weist eine<br />

Auflösung von 20 Bit auf, die Multiturn-Variante<br />

EBI 4000 verfügt über eine Umdrehungszähleroption<br />

mit einer Auflösung von 16 Bit und ist<br />

durch eine externe Batterie gepuffert. Die<br />

induktiven Drehgeber bestehen aus Abtasteinheit<br />

und Teilungstrommel. Die Abtastung ist als<br />

Rundumabtastung ausgeführt, bei der der<br />

Drehgeber zwei inkrementelle Abtastspuren<br />

unterschiedlicher Periodizität auswertet. Dies<br />

wirkt sich positiv auf die Anbautoleranzen und<br />

die Positionsgenauigkeit aus.<br />

FLEXIBLE ZAHNKUPPLUNGEN FÜR<br />

HOHE DREHMOMENTE<br />

Neue Modellreihen<br />

der<br />

flexiblen<br />

Zahnkupplungen<br />

BZ<br />

ergänzen das<br />

Programm von<br />

R+W. Die<br />

robusten<br />

Kupplungen<br />

sind mit<br />

Passfederverbindung und zylindrischer Bohrung zum<br />

Aufschrumpfen erhältlich und können nun auch für<br />

Drehmomente bis 2 080 000 Nm bezogen werden. Der<br />

Versatzausgleich erfolgt über die hochgenaue<br />

Verzahnung von Kupplungsnabe und Flanschteil.<br />

Diese übertragen das Drehmoment spielarm und<br />

torsionssteif.<br />

Neu im Portfolio ist zudem die Baureihe BZA: Zwischen<br />

den beiden Naben verfügt diese über ein<br />

längenvariables Zwischenstück und eignet sich somit<br />

zur Überbrückung großer Achsabstände. Weitere<br />

Bauformen, z. B. Kupplungslösungen mit Bremsscheibe<br />

oder verlängerten Naben, sind ebenfalls lieferbar.<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

ANTI-KOLLISIONS-FUNKTIONEN DURCH<br />

ABSTANDSSENSOREN<br />

Durch die<br />

Verwendung<br />

von Abstandssensoren,<br />

die an<br />

den vorderen<br />

und<br />

hinteren<br />

Stoßfängern<br />

des Fahrzeugs<br />

montiert<br />

sind,<br />

kommuniziert<br />

das Obstacle Proximity Control (O.P.C.) System mit dem Lastschaltgetriebe<br />

und bietet somit eine kompromisslose bedienerfreie Steuerung der<br />

Geschwindigkeit und der Bremse. Das O.P.C. System stellt automatisch<br />

extrem niedrige Drehzahlen ein (Tippbetrieb), wenn sich das Fahrzeug in<br />

unmittelbarer Nähe von einem Hindernis befindet, sodass sich der Bediener<br />

auf das Manövrieren und die Positionierung konzentrieren kann. Das Herz<br />

des Systems ist die Transfluid-MPCB-Steuereinheit mit geeigneter programmierbarer<br />

Software. Die MPCB hat mehrere E-Stop-and E-Tippbetrieb-Eingänge,<br />

die dazu verwendet werden können, das Fahrzeug aus verschiedenen<br />

Gründen zu verlangsamen.<br />

www.transfluid.eu<br />

ANTRIEBSREGLER MIT AUSGEPRÄGTER ÜBERLASTFÄHIGKEIT<br />

Moderne Intralogistikanwendungen wie Crossbelt-Sorter, Lager-Shuttles oder fahrerlose Transportsysteme brauchen innovative Elektroniklösungen.<br />

Ein gutes Beispiel ist der neue Antriebsregler Variotronic VTD-24.40-K4 von EBM-Papst zum positionsgeregelten Betrieb von<br />

BLDC-Motoren mit ausgeprägter Überlastfähigkeit. Mit Nennspannungen von 24 und 48 V DC sind bei einem Dauerstrom von 40 A<br />

Abgabeleistungen bis 1000 W möglich. Die integrierte Schnittstelle bietet umfangreiche Parametrier- und Diagnosemöglichkeiten.<br />

www.ebmpapst.com<br />

26 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


CovestroDeutschlandAG, D-51365 Leverkusen ·COV00080482<br />

INVENTING<br />

DURABILITY<br />

FORYOU<br />

Räder undRollenmüssen in der Fördertechnikpermanent Spitzenleistung bringen.<br />

Langzeit-Materialtests beweisen, dass Vulkollan®höchste mechanischeBelastbarkeit<br />

mit höchster dynamischerTragfähigkeit vereint. Darumentscheidensichimmer mehr<br />

Herstellervon Gabelstaplern,Regalbediengerätenund Fördereinrichtungeninder<br />

Erstausstattungund beiErsatzteilenfür Vulkollan®. Und erreichensoreduzierte<br />

Wartungskostenund wesentlichlängere Laufzeiten.<br />

Vulkollan®ist eineeingetrageneMarke derCovestro Gruppe, einem weltweit führenden<br />

Herstellervon Hightech-Polymerwerkstoffen.Gemeinsam mitunseren Kunden<br />

schaffenwir immerwieder Innovationen fürmehr Nachhaltigkeitund verbesserte<br />

Wirtschaftlichkeit.Was dürfenwir fürSie entwickeln?<br />

Mehr Informationen erhalten Siebei elastomers@covestro.com<br />

www.vulkollan.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

WUN<strong>DER</strong><br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Autor: Frank Erben, Lenze, Hameln<br />

BRAUCHEN<br />

HELFER<br />

01


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Frank Erben<br />

Adi Dassler half 1954 mit seinen völlig neu<br />

entwickelten Fußballschuhen mit, dass die<br />

Fritz-Walter-Elf Weltmeister werden konnte.<br />

Heute hilft eindrucksvolle Bühnentechnik, damit<br />

Deutschlands „Wunder von Bern“ als Musical<br />

Abend für Abend in Hamburg über die Bühne<br />

gehen kann. In tragenden Nebenrollen:<br />

innovative Antriebs- und Steuerungstechnik.<br />

Auswechselbar und variabel anpassbar, zuverlässig und<br />

standsicher: Was für die von Adi Dassler seinerzeit neu<br />

entwickelten Fußballschuhe mit Nylonschraub-Stollen<br />

gilt, die der deutschen Mannschaft 1954 auf dem klatschnassen<br />

Rasen den nötigen Tritt verschafften, passt auch auf die von<br />

Stage Entertainment im Theater an der Elbe eingesetzte Bühnentechnik.<br />

Dabei kommt auf der E/A-, SPS-, Servoumricher- und<br />

Netzwerkebene statt individuell zugeschnittenen Einzellösungen<br />

Standardindustrietechnik zum Einsatz. Denn Standardkomponenten<br />

bieten eine Reihe von Vorteilen.<br />

INDUSTRIETECHNIK MIT ERSTAUNLICHEN<br />

EINSATZMÖGLICHKEITEN<br />

„Wir verbauen Standards aus Überzeugung“, unterstreicht Stephan<br />

Hückinghaus, geschäftsführender Gesellschafter von Fülling &<br />

Partner aus Dortmund. Sein Unternehmen hat die Bühnentechnik<br />

01 Frequenzumrichter der Reihe 8400 Highline als<br />

Teil der Bühnenautomatisierung der Untermaschinerie<br />

des Musicals den Wünschen der Produzenten und Kreativen entsprechend<br />

konzipiert und gebaut. So speziell die Anforderungen<br />

sind, so konsequent setzt die Ingenieurgesellschaft sie mit industriell<br />

bewährter Technik um. Sämtliche Frequenzumrichter und Servoantriebsregler<br />

kommen von Lenze – und das schon in bewährter<br />

Partnerschaft seit Jahrzehnten.<br />

„Egal welche Aufgabe, wir bedienen uns aus dem Lenze-Produktportfolio“,<br />

sagt Hückinghaus. Sein Unternehmen ist ganz vorne<br />

dabei, wenn es um den Einsatz industriell erprobter Komponenten<br />

und Antriebslösungen in der Bühnen- und Veranstaltungstechnik<br />

geht. Und weil sich die Bühnentechnikspezialisten bei der Fabrikautomatisierung<br />

bedienen, können sie bei Bedarf wesentlich einfacher<br />

abgenommene Sicherheitsfunktionen integrieren.<br />

Warum das notwendig ist und wie gut das Ganze jeden Abend im<br />

Stage Theater funktioniert, belegt eindrucksvoll eine der Schlüsselszenen<br />

im Familiendrama um Kriegsheimkehr, Vater-Sohn-Beziehung<br />

und ein Land zu Beginn des Wirtschaftswunders, das 1954 unerwartet<br />

den Cup holt. Das Spielfeld ist spektakulär in Szene gesetzt<br />

FREQUENZUMRICHTER UND<br />

SERVOREGLER MÜSSEN HOHE<br />

ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN HINSICHT-<br />

LICH VERFÜGBARKEIT UND<br />

SICHERHEIT ERFÜLLEN<br />

auf der größten LED-Wand, die je in einem Theater eingebaut wurde.<br />

Darsteller spielen sich, scheinbar schwebend, den Ball auf der<br />

16 x 8 m großen LED-Leinwand zu. Dabei hängen die Spieler um<br />

90 Grad gedreht an von Fülling & Partner entwickelten Flugwerken.<br />

Die Musical-Besucher haben so die Gelegenheit, von oben auf den<br />

nassen Finalrasen zu schauen – und das 3:2 gegen Ungarn mit Gänsehaut<br />

beinahe mitzuspielen. Der „Boss“ – Helmut Rahn – hat wieder<br />

getroffen, sechs Minuten vor Schluss. Die Flugwerke halten dessen<br />

Neu<br />

für den<br />

Leistungsbereich<br />

0,37 -22kW<br />

VLT® Midi DriveFC280<br />

Passt sich IhrerAnwendung an<br />

flexibel,kommunikativ,<br />

benutzerfreundlich<br />

•Regelalgorithmus für Asynchron- und PM-Motoren<br />

•5Feldbus-Schnittstellen<br />

•Integrierte Sicherheitsfunktion, zweikanaliger STO, SIL 2, PLd<br />

Besuchen Sie uns auf der SPS IPC Drives <strong>2016</strong><br />

in Halle 3, Stand 318<br />

WeitereInformationen finden Sie unter:<br />

www.danfoss.de/drives<br />

Danfoss GmbH ·Danfoss Drives<br />

Tel. +49 69 97533 044, E-mail: cs@danfoss.de


INDUSTRIELLE ANTRIEBSTECHNIK<br />

IST BÜHNENREIF<br />

Das Musical Das Wunder von Bern zeigt jeden<br />

Abend in Hamburg aufs Neue, welchen Stellenwert<br />

eine ausgefeilte Bühnentechnik mit perfekt<br />

abgestimmter Automatisierung einnimmt. In der<br />

Fabrikautomation bewährte Antriebs- und<br />

Steuerungstechnik schafft dabei die Basis für<br />

hohe Verfügbarkeit sowie Langlebigkeit – ein<br />

wichtiger Aspekt, damit jede Show frei von<br />

Störungen das Publikum begeistern kann.<br />

02<br />

FREQUENZUMRICHTER UND<br />

SERVOREGLER<br />

In der Bühnentechnik von „Das Wunder von Bern“<br />

kommen industrieerprobte Antriebsregler zum<br />

Einsatz. In der Untermaschinerie der Bühnentechnik<br />

die Frequenzumrichter der Lenze-Reihe 8400<br />

Highline, in der Obermaschinerie die Servoregler<br />

der Lenze-Reihe 9400 – beide für den Einbau in<br />

den Schaltschrank.<br />

02 Servoregler der Reihe 9400 treiben die<br />

Winden an, die Kulissenteile heben und senken;<br />

der DC-Verbund senkt den Energieverbrauch<br />

03 03 Die Schwerlastzüge auf dem Schnürboden<br />

können bis 1,5 Tonnen ziehen und werden von<br />

zwei Motoren angetrieben<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Darsteller und seine Mitspieler und fahren dabei programmierte<br />

XY-Wege auf dem Bildschirm ab, unterlegt von den originalen<br />

Kreidepfeilen aus der strategischen Hand von Trainer Sepp Herberger.<br />

VERFÜGBARKEIT <strong>DER</strong> TECHNIK ZÄHLT<br />

Dank der Flugwerke wird das Ende des Stücks zu einem visuellen<br />

Highlight schlechthin. „Wenn die Technik an einer so entscheidenden<br />

Stelle wie dieser ausfällt, ist die Szene im Eimer“, bringt es<br />

Stephan Hückinghaus auf den Punkt. Höchstens zehn Minuten<br />

haben sich die Bühnentechniker der Stage Entertainment zugestanden,<br />

um während der laufenden Show Störungen infolge von<br />

Defekten oder Fehlbedienungen in den Griff zu bekommen. Fülling<br />

& Partner hat für solche Momente – parallel zur durchgängigen Profibus-Kommunikation<br />

– den CAN-Systembus von Lenze zum<br />

Service bus gemacht, um im Rahmen einer Fernwartung Zugriff bis<br />

hin zur Antriebsregelung zu haben.<br />

Verfügbarkeit zählt – und kommt in der Wertigkeit gleich nach<br />

der Sicherheit für Darsteller und Besucher. Die Hamburger tun<br />

alles, damit das Vergnügen nicht zum unkalkulierbaren Risiko wird.<br />

„Darsteller und Techniker wollen nach der Show heil nach Hause<br />

gehen“, betont Frank Schrölkamp. Mit Verfügbarkeit meint der<br />

Leiter der Bühnentechnik Ausfallsicherheit und Langlebigkeit.<br />

Würde etwa ein einzelner Antrieb ausfallen, wären davon sämtliche<br />

Cues betroffen, bei denen dieser Antrieb eine Rolle spielt.<br />

Unter einer Cue verstehen die Bühnentechniker eine Zusammenfassung<br />

mehrerer Antriebe zu einer szenischen Verwandlung auf<br />

der Bühne. Bei „Das Wunder von Bern“ fahren z. B. in einer Cue<br />

zwei Häuser auf die Bühne und drehen sich dann. Ausreichend<br />

Ersatzteile hält Stage Entertainment für den Fall der Fälle selbstverständlich<br />

vor. Die Servo Drives 9400 von Lenze machen es dem Musical-Unternehmen<br />

einfach, diesen Aufwand möglichst klein zu<br />

halten, weil lediglich wenige Standardgeräte in den unterschiedlichen<br />

Leistungsklassen vorzuhalten sind.<br />

REGLEREINBAU MIT WENIGEN HANDGRIFFEN<br />

Die spezielle Anpassung der Servoregler erfolgt über ein steckbares<br />

Memory-Modul, das im Fall eines Gerätetauschs einfach aus dem<br />

vorhandenen herausgezogen und in den neuen Regler gesteckt<br />

wird. Ebenfalls steckbar sind optionale, zertifizierte Safety-Module<br />

für die Sicherheitstechnik. Das Ganze wird flankiert von der Installationsbackplane<br />

mit DC-Zwischenkreisanschluss. In sie wird der<br />

Regler mit einem Griff eingeschoben und verriegelt. „Das geht sehr<br />

schnell und vor allem sind wir selber in der Lage, hier tätig zu<br />

werden“, sagt Frank Schrölkamp. Das klingt spätestens jetzt mehr<br />

nach Maschinenbau als nach Bühnentechnik. In der Tat: Die<br />

Bühnen- und Beleuchtungsmeister bei der Stage Entertainment<br />

sind auch fit in der Automatisierung.<br />

Der Leiter der Bühnentechnik kann jedoch gelassen bleiben,<br />

denn der Austausch von Modulen ist nur ganz selten notwendig, da<br />

Standardindustriekomponenten ausfallsicher sind und lange halten.<br />

„Diese guten Erfahrungen mit dem Fülling & Partner Steuerungskonzept<br />

haben wir in allen Produktionen gemacht. Letztlich<br />

hat dies ganz selbstverständlich dazu geführt, dass wir das nehmen,<br />

was wir immer nehmen“, fasst Frank Schrölkamp zusammen.<br />

Bilder: Lenze<br />

www.lenze.com<br />

30 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

HOHLWELLENANTRIEBE MIT BESSERER PERFORMANCE<br />

Die kompakten Hohlwellenantriebe der Baureihe Canisdrive von Harmonic Drive zeichnen sich durch eine erhebliche Verbesserung in<br />

der Performance und Leistungsdichte, ein um 30 % höheres Drehmoment sowie eine 40 % längere Lebensdauer aus. Diese Baureihe, die<br />

als Weiterentwicklung der Baureihe CHA konzipiert wurde, ist in sechs Baugrößen und fünf Untersetzungen zwischen 50 und 160 bei<br />

einem maximalen Drehmoment zwischen 23 und 841 Nm erhältlich. Die zentrische Hohlwelle des Antriebssystems ermöglicht eine<br />

Vereinfachung der Maschinenkonstruktion. Das kippsteife<br />

Abtriebslager erlaubt die direkte Anbringung hoher Nutzlasten<br />

ohne weitere Abstützung und ermöglicht so eine einfache und<br />

platzsparende Konstruktion. Durch den neuen Schmierstoff<br />

Flexolub-A1, die hohe Schutzart und den Korrosionsschutz ist die<br />

Baureihe gut geeignet für den Einsatz unter extremen Umgebungsbedingungen.<br />

Die Baureihe bietet optimale Kombinationsmöglichkeiten<br />

aus einem hochdynamischen kompakten AC-Hohlwellenmotor,<br />

einem Getriebe der Cobaltline-Technologie und<br />

einem leistungsfähigen Motorfeedbacksystem.<br />

www.harmonicdrive.de<br />

ANTRIEBSSTRANG FÜR<br />

FÖR<strong>DER</strong>BÄN<strong>DER</strong><br />

SK<br />

SICHERHEIT AUS<br />

PRINZIP. 0,1–2.800 NM.<br />

Currax bietet einen kompletten Antriebsstrang<br />

für Förderbänder in<br />

der Urerzeugung und Materialgewinnung<br />

an. Motor, Getriebe und<br />

Kupplung werden zu einem<br />

Integrated Drive System aus<br />

Siemens-Komponenten verbunden.<br />

Die Simotics FD-Motoren sind<br />

auf extreme Bedingungen wie<br />

lange Strecken, beengte Raumverhältnisse<br />

und raues Klima ausgerichtet.<br />

Mit einem Leistungsbereich<br />

von 200 bis 1800 kW, einem<br />

Grauguss-Gehäuse und verschiedenen<br />

Kühlarten sind sie sehr<br />

anpassungsfähig. Das Flender-<br />

FZG-Getriebe ermöglicht durch<br />

seine Wärmegrenzleistung Einsparpotenziale.<br />

Die Flender-B3SH-Getriebe<br />

in 25 Baugrößen sind<br />

kompakt und leistungsdicht. Die<br />

Bolzenkupplungen Rupex werden<br />

als elastische Ausgleichskupplungen<br />

für eine zuverlässige<br />

Drehmomentübertragung bei<br />

rauen Betriebsbedingungen<br />

genutzt. Die Baureihe hat einen<br />

Drehmomentbereich von 200 bis<br />

130 000 Nm. Der konische Sitz der<br />

Pufferbolzen erleichtert die<br />

Montage und sorgt für einen<br />

wartungsarmen Betrieb.<br />

www.currax.net<br />

Halle 3 Stand-Nr. A 320<br />

Nürnberg, 22.-24.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong><br />

WWW.RW-KUPPLUNGEN.DE


ANTRIEBSTECHNIK<br />

LEIDENSCHAFT<br />

FÜR PERFEKTION<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Norbert Reisner<br />

Ein Getriebemotorenprogramm, das die Grenzen<br />

des mechanisch Machbaren voll ausgeschöpft –<br />

das war das ehrgeizige Ziel des Teams um<br />

Chefentwickler Norbert Reisner. Das Ergebnis:<br />

hocheffiziente Stirnrad-, Flach- und<br />

Kegelstirnradgetriebemotoren in robusten<br />

Aluminiumdruckgussgehäusen. Den Weg der<br />

Konstrukteure von der Idee bis hin zur komplett<br />

neuen Baureihe zeichnet er für uns nach.<br />

Autor: Norbert Reisner, Watt Drive, Markt Piesting<br />

Trotz des existierenden Programms vom Tochterunternehmen<br />

Watt Drive und des reichhaltigen Angebots am Markt<br />

entschied sich WEG, ein komplett neues Getriebemotorenprogramm<br />

für Nennmomente von 50 bis 600 Nm aufzulegen.<br />

Einer der Hauptgründe hierfür war, als Lösungsanbieter für den<br />

gesamten Antriebsstrang ein komplett im eigenen Hause entwickeltes<br />

Getriebe-Portfolio anbieten zu können, das optimal mit den eigenen<br />

Motoren harmoniert. Ebenfalls sollte im Sinne der weltweiten Austauschbarkeit<br />

ein Programm aufgelegt werden, das über marktübliche<br />

Anschlussmaße verfügt und dem enormen Preisdruck am<br />

Markt standhalten kann – trotz Entwicklung und Fertigung in Österreich,<br />

insbesondere was diese kleinen Baugrößen des WG20 betrifft.<br />

Das neue Getriebemotorenprogramm WG20 wurde über einen<br />

Zeitraum von rund zwei Jahren bei Watt Drive in Österreich in<br />

enger Zusammenarbeit mit dem Stammwerk von WEG in Brasilien<br />

entwickelt. Folgende Frage stellte sich den Entwicklern gleich zu<br />

Beginn: Wie kann man in heutiger Zeit, wo das sprichwörtliche Rad<br />

schon erfunden ist, ein neues Getriebe entwickeln, das noch<br />

nennenswerte Verbesserungen bringt?<br />

VOR <strong>DER</strong> ENTWICKLUNG STEHT DIE ANALYSE<br />

Zunächst wurde die bestehende Getriebetechnik am Markt<br />

eingehend analysiert. Daraufhin kamen die Entwickler zu dem<br />

32 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Schluss, die Getriebe bis 600 Nm im Aluminiumdruckgussverfahren<br />

zu fertigen, da in diesem Leistungsbereich die Eigenschaften<br />

des Materials besonders gut genutzt werden können.<br />

Mithilfe der FE-Methode und umfangreicher Belastungstests<br />

prüften sie die Robustheit und Eignung der Gehäuse für die anvisierten<br />

Anwendungen – und wurden bestätigt. In Sachen<br />

Aluminiumdruckguss konnte Watt Drive von der jahrzehntelangen<br />

Erfahrung von WEG profitieren. So wurden beispielsweise<br />

die 3D-Daten mithilfe einer Guss-Simulationssoftware in Brasilien<br />

berechnet und optimiert.<br />

Die zweite, entscheidende Erkenntnis der Analyse war, dass der<br />

Schlüssel zu einem effizienteren, präziseren und kostenoptimierten<br />

Getriebe in der Konzeption des Motorritzels liegt. Die größte Herausforderung<br />

bestand darin, ein Übertragungskonzept zu entwerfen,<br />

das hohe Übersetzungsbereiche in einer zweistufigen Ausführung<br />

ermöglicht und sich trotz neu berechneter Zahnraddurchmesser<br />

und Achsabstände in die neu gestalteten Aluminiumdruckgussgehäuse<br />

integrieren lässt.<br />

Ein Aspekt, auf den WEG in der Motorenentwicklung besonderen<br />

Wert legt, ist die Effizienz. Die hohen Wirkungsgrade der Motoren<br />

02<br />

01<br />

01 Das Ritzel-Konzept der Getriebemotoren sorgt für die Abdeckung einer großen<br />

Bandbreite an Anwendungen in zweistufiger Ausführung<br />

02 Die Aluminiumdruckgussgehäuse sind mithilfe der FE-Methode entwickelt worden<br />

INDUSTRIE 4.0 EINFACH. FLEXIBEL. PERFEKT.<br />

Greiferserie<br />

GEH6000IL<br />

+ Höchste Leistungsdichte<br />

+ Brushless DC Servo-Motor<br />

+ Integrierter Controller /<br />

Advanced Control Modul<br />

+ Vorprogrammierte Verfahrprofile<br />

+ Selbsthemmung bei Stromabfall<br />

+ IO-Link Einkabellösung<br />

THE KNOW-HOW FACTORY<br />

www.zimmer-group.de


-<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

"AUCH BEI MECHANISCHEN<br />

GETRIEBEN GIBT ES IMMER<br />

WIE<strong>DER</strong> ANSÄTZE<br />

FÜR WEITER- UND<br />

NEUENT-<br />

WICKLUNGEN"<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Dr. Michael Döppert,<br />

Chefredakteur<br />

03 Die Getriebemotoren lassen<br />

sich dank Standardanschlussmaßen<br />

weltweit einfach und kosteneffizient<br />

austauschen<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

"Auch im Zeitalter von Mechatronik<br />

und Software, von hochkomplexen<br />

Maschinenkonstruktionen,<br />

bleiben mechanische Konstruktionselemente<br />

wichtige Grundkomponenten<br />

des Maschinenbaus.<br />

Und trotz ihrer langen Geschichte,<br />

wie im Fall von Getrieben, eröffnen<br />

sich für sie immer wieder neue<br />

Optimierungspotenziale zum<br />

Nutzen von Maschinenbauern und<br />

-anwendern."<br />

"MIT UNSERER NEUEN<br />

GETRIEBEMOTOREN-<br />

BAUREIHE SIND WIR<br />

NAHE AM OPTIMUM"<br />

Norbert Reisner,<br />

Leiter Getriebetechnik<br />

beim WEG-Tochterunternehmen<br />

Watt Drive<br />

"Mit der WG20-Baureihe von<br />

Stirnrad-, Flach- und Kegelstirnradgetriebemotoren<br />

in robusten<br />

Aluminiumdruckgussgehäusen für<br />

Nennmomente von 50 bis 600 Nm<br />

können Anwender von effizienter<br />

Kraftübertragung und hohen<br />

Wirkungsgraden profitieren. Dank<br />

globaler Verfügbarkeit und<br />

marktüblicher Anschlussmaße sind<br />

die Getriebemotoren echte Weltmarktprodukte.<br />

Durch verlängerte<br />

Serviceintervalle verringern sich<br />

Service- und Lebenszykluskosten<br />

deutlich."<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

sollten auch in Kombination mit den Getrieben erreicht werden. Für die Konstrukteure<br />

bedeutete das, jeden noch so kleinen Verlust aufzuspüren und wenn möglich zu<br />

eliminieren.<br />

Eine ganz zentrale Bedeutung kam dabei dem innovativen Ritzel-Konzept zu. Das<br />

neu entwickelte Einsteckritzel sorgt zum einen für eine besonders präzise Kraftübertragung<br />

und zum anderen schafft es die Grundlage dafür, dass die WG20-Getriebemotoren<br />

einen großen Übersetzungsbereich zweistufig abdecken. Der Grund hierfür<br />

sind u. a. die niedrigeren Umfangsgeschwindigkeiten in der Eintriebsstufe. Indem die<br />

bis Energieeffizienzklasse IE3 erhältlichen Getriebemotoren einen weiten Drehzahlbereich<br />

zweistufig abdecken, bieten sie einen besonders hohen Wirkungsgrad, denn jede<br />

zusätzliche Stufe bedeutet Energieverlust.<br />

MEHR ALS NUR EINE NEUE HÜLLE<br />

Durch die Getriebegehäuse aus Aluminiumdruckguss erreichten die Entwickler eine<br />

signifikante Gewichtsreduktion im Vergleich zu herkömmlichen Graugussmodellen.<br />

Die Verwendung von Aluminium hat nicht nur den Vorteil einer glatten Oberfläche, die<br />

auch für hygienisch anspruchsvolle Anwendungen geeignet ist. Der Werkstoff besitzt<br />

auch eine hohe Wärmeleitfähigkeit und eine deutlich höhere Prozesssicherheit in der<br />

Fertigung als Grauguss.<br />

Auch im Bereich Gehäuse holten die Konstrukteure das Maximum raus: Um die neuen<br />

Getriebemotoren möglichst effizient zu gestalten, wurde die ohnehin gute Leitfähigkeit<br />

des Aluminiumgehäuses zusätzlich durch die Art des Gehäusedesigns verstärkt. Das<br />

führt zu kühleren Gehäuseoberflächen, was sich positiv auf Effizienz und Lebensdauer<br />

der Getriebe auswirkt.<br />

Nicht zuletzt lassen sich die Getriebemotoren dank marktüblicher Anschlussmaße<br />

weltweit einfach und kosteneffizient einsetzen, sowohl in neu entwickelte als auch in<br />

bestehende Anlagen. Der modulare Aufbau des Getriebeanbaumotors erleichtert<br />

zusätzlich die weltweite Austauschbarkeit und deckt dank motorinterner Spannungsumschaltung<br />

nahezu alle Weltspannungen ab.<br />

HÖCHSTE PRÄZISION<br />

Die strengen Qualitätsstandards in der Fertigung am Standort Markt Piesting in Österreich<br />

und die ausschließliche Verwendung hochwertiger Bauteile garantieren eine hohe<br />

Prozesssicherheit. Das Ergebnis sind Getriebemotoren mit erhöhter Laufruhe und<br />

Leistungsdichte sowie verlängerter Lebensdauer. Die geringeren Umfangsgeschwindigkeiten<br />

in der Eintriebsstufe reduzieren zudem die Geräuschentwicklung.<br />

Darüber hinaus gelang mithilfe der Finite-Elemente-Berechnung die Optimierung der<br />

Verzahnungssicherheit speziell im Zahnfußbereich. Die präzise gefertigten Zahnräder sorgen<br />

für einen stabilen und gleichmäßigen Betrieb bei gleichzeitig erhöhter Lebensdauer.<br />

Das kompakte WG20-Gesamtdesign wirkt sich auch positiv auf die verwendete<br />

Schmierstoffmenge aus. Aufgrund der Anordnung der Verzahnungsteile und des optimierten<br />

Gehäuseinnenraumes sind nur geringe Ölstände im Getriebe notwendig. Die<br />

Verwendung hochwertiger Schmierstoffe und Dichtungen sorgt für einen zuverlässigen,<br />

wartungsarmen Betrieb. Aufgrund der geringen Verluste und daraus resultierenden niedrigen<br />

Temperaturen kommen die Getriebe bis 600 Nm ohne Entlüftung aus und sind<br />

unter normalen Einsatzbedingungen lebensdauergeschmiert.<br />

www.weg.net/de<br />

34 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

EFFIZIENTER ELEKTRISCHER SCHIFFSANTRIEB<br />

Eine um 20 % erhöhte Treibstoffeffizienz im Vergleich zu aktuellen Wellenantrieben<br />

erreicht Azipod XL, das neue Modell der Reihe elektrischer Schiffsantriebe Azipod, laut<br />

Hersteller ABB. Dies werde durch ein Düsensystem erreicht, das den Wasserzufluss in den<br />

Propeller beschleunigt, um den Schub zu erhöhen. Zudem wurde das Strahlruder zur<br />

Senkung des Wasserwiderstands neu konzipiert. Azipod ist ein getriebeloses, lenkbares<br />

Antriebssystem, bei dem der Elektromotor außerhalb des Schiffrumpfes in einer Gondel<br />

unter Wasser angebracht ist. Mit dem um 360° drehbaren Antrieb wird das System<br />

zeitgleich für die Steuerung und den Antrieb von Schiffen verwendet. Das Azipod-XL-Konzept<br />

kann so gestaltet werden, dass bei einer niedrigeren Geschwindigkeit eine hohe<br />

Schubkraft erzielt wird und bei höherer Geschwindigkeit weiterhin gute Leistungsmerkmale<br />

erreicht werden. Deshalb eignet sich der Antrieb für Schlepper und Offshore-Konstruktionsschiffe,<br />

Fähren und LNG-Tanker.<br />

www.abb.com<br />

LEISTUNGSSTARKE<br />

TORQUEMOTOREN<br />

Mit den leistungsstarken High-Torquemotoren<br />

HTM, HTMx und<br />

STMx erweitert Kessler Energy<br />

sein Angebot an Direktantrieben.<br />

Bei der Evaluierung der neuen<br />

Baureihen standen Themen wie<br />

Energieeffizienz, Robustheit und<br />

die individuelle Konfigurierbarkeit<br />

nach einem modularen System im<br />

Vordergrund. Die Motoren<br />

verfügen über eine maximale<br />

Leistungsdichte und bewähren<br />

sich trotz ihrer kompakten<br />

Bauweise gerade bei hoher<br />

Dauerlast.<br />

Ein verlustoptimiertes Design und<br />

eine optimierte Wärmeabfuhr<br />

sind die Grundpfeiler der innovativen<br />

Cool-Motion-Technologie,<br />

welche in den neuen Torquemotoren<br />

realisiert ist. Die Rotorund<br />

Statorverluste konnten<br />

insgesamt um 25 % verringert<br />

werden. Darüber hinaus wurde<br />

beim Design der Torquemotoren<br />

als umrichtergespeiste Antriebssysteme<br />

auf Robustheit gegenüber<br />

Resonanzen und Reflektionen<br />

besonderer Wert gelegt. Im<br />

Ergebnis verfügt z. B. die neue<br />

leistungsstarke HTM (High-<br />

Torquemotoren)-Baureihe über ein<br />

bis zu 10 % größeres Drehmoment<br />

in minimiertem Bauraum im<br />

Vergleich zu herkömmlichen<br />

Motoren.<br />

Besser geschützt<br />

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Nürnberg<br />

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nur Komponenten mit sehr hoher Qualität<br />

und Zuverlässigkeit ein. Deshalb setzen wir beim Überlastschutz<br />

seit vielen Jahren ausschließlich auf EAS ® -<br />

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Franz Tölke GmbH, Sondermaschinenbau.<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

AGILITÄT<br />

im<br />

ALL<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Anja Schütz<br />

Mehr als 200 Astronauten haben in den<br />

vergangenen Jahren auf der ISS gearbeitet. Der<br />

neueste Mitarbeiter ist allerdings überwiegend<br />

aus Metall und hört auf den Namen REX. Seine<br />

besondere Agilität verdankt er elektrischen<br />

Antrieben.<br />

Die Internationale Raumstation kreist schon seit 15 Jahren<br />

um die Erde. Seit Inbetriebnahme sind 216 Astronauten<br />

zur Raumstation geflogen, um sie zu erweitern und<br />

Forschungen durchzuführen. Seit 2001 konnten mehr als<br />

900 Experimente aus 63 Ländern realisiert werden. So wird u. a.<br />

erforscht, wie sich Pflanzen ohne Schwerkraft orientieren, warum<br />

der Mensch im Weltall Muskeln und Knochen abbaut. Technisches<br />

Equipment ist für die Experimente an Bord der ISS unentbehrlich.<br />

Eine entscheidende Rolle spielen auch Roboter.<br />

Autor: Anja Schütz, maxon motor ag, Sachseln (CH)<br />

SPEZIELLES ROBOTEREXPERIMENT<br />

Ein solcher experimenteller Roboter namens REX-J (Robot Experiment<br />

on JEM) wurde von 2012 bis 2013 im japanischen Modul Kibo<br />

der ISS eingesetzt. Entwickelt hat ihn die japanische Raumfahrtbehörde<br />

JAXA. Ziel des Experiments war es, eine neue Generation von<br />

Robotern (Astrobots) zu entwickeln, die in der Lage sind, sich entlang<br />

der Außenhaut der Raumstation und im Innern der ISS zu bewegen,<br />

Lasten zu transportieren oder auch Inspektionen durchzuführen.<br />

Die Einzigartigkeit des Roboters liegt in seiner speziellen Fortbewegungsart,<br />

welche auf einem Haltesystem mit Kabeln basiert.<br />

Befestigt werden diese mit Haken an bereits vorhandenen Griffstangen<br />

der ISS, die den Astronauten zur Sicherung bei Außeneinsätzen<br />

dienen. Der mobile Roboter verfügt über einen ausfahr baren<br />

Arm, an dessen Ende eine Roboterhand befestigt ist, welche die<br />

Sicherungskabel an bis zu drei verschiedenen Fixpunkten anbringen<br />

kann. Dadurch ist der Roboter in der Lage, sich spinnenartig auf<br />

einer Oberfläche fortzubewegen. Der Roboter wird per Fernsteuerung<br />

von der Bodenstation aus bedient, so dass keine Unterstützung<br />

durch die ISS-Crew notwendig ist.<br />

ANTRIEBSSYSTEME FÜR PRÄZISE BEWEGUNGEN<br />

In REX-J kommen gleich mehrere Antriebssysteme von Maxon<br />

Motor zum Einsatz – so auch im ausfahrbaren Roboterarm. Das<br />

Handgelenk verfügt über zwei Freiheitsgrade: vertikal und horizontal.<br />

Im Gelenk und im Arm befinden sich bürstenlose EC-max-<br />

36 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


LINEARMOTOREN<br />

Motoren, Planetengetriebe und Encoder. Die Steuerelektronik für die Motoren befindet<br />

sich am Ende des Roboterarms. Weitere Maxon-Antriebssysteme befinden sich<br />

u. a. im Drehmechanismus des Roboters und in der Kabelspule, der Aufrollmechanik.<br />

Alle Experimente mit REX-J waren erfolgreich. JAXA wird nun das Robotersystem<br />

weiterentwickeln, damit dieses in Zukunft für ganz verschiedene Tätigkeiten<br />

auf der Raumstation eingesetzt werden kann. Dazu gehören das Monitoring von<br />

ISS-Geräten und die visuelle Inspektion der Raumstation, um Beschädigungen an<br />

der Außenhaut zu identifizieren. Langfristig sollen Astrobots konstruiert werden,<br />

die im Weltall mit großen Strukturen hantieren können.<br />

www.maxonmotor.de<br />

Wir bewegen.<br />

Nürnberg 22. – 24. November <strong>2016</strong><br />

SPS IPC DRIVES<br />

Halle 4 Stand 250<br />

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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 37<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

ZEIT, DASS SICH<br />

WAS<br />

DREHT<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Andreas Flies<br />

Ein Trommelmotor erfüllt die Schutzart IP66/<br />

IP69, und trotzdem dringt im Betrieb Wasser ein.<br />

Wie kann das sein? Und wie kann man es<br />

verhindern? Ein Motorenhersteller hat sich etwas<br />

einfallen lassen.<br />

Autor: Andreas Flies, Rulmeca Germany, Aschersleben<br />

In der Lebensmittelverarbeitung zählen vor allem Hygiene, Hygiene<br />

und Hygiene. Sie war und ist die wichtigste Grundvoraussetzung<br />

für qualitativ hochwertige Lebensmittel mit langer Haltbarkeit.<br />

Dabei steigen die Hygieneanforderungen ständig: Gesetzesvorgaben<br />

und Empfehlungen sehen immer kleinere Grenzwerte für<br />

Schadstoffe und Mikroorganismen vor. Gleichzeitig erwarten die<br />

Konsumenten immer weniger Zusatz- und Konservierungsstoffe in<br />

ihren Lebensmitteln. Trotzdem darf die Haltbarkeit nicht leiden.<br />

HYGIENISCHE DESIGNS<br />

Die wesentliche Grundlage für die Hygiene wird durch die Konstruktion<br />

von Anlagen geschaffen. Förderanlagen sollen insbesondere<br />

versiegelte, glatte, nicht absorbierende und leicht zu reinigende<br />

Lebensmittel-Kontaktflächen sowie einfach zu reinigende Konstruktionen<br />

ohne Schmutzecken und Toträume aufweisen. Unter<br />

diesen Vor gaben haben sich hygienische Komponenten wie zum Beispiel<br />

Edelstahl-Trommel motoren für die Fördertechnik schon seit<br />

vielen Jahren in der Lebensmittelindustrie etabliert. Als All-in-One<br />

Komponente integrieren sie Motor und Getriebe direkt in der<br />

Trommel, die man ohnehin für die Fördertechnik braucht. Dadurch<br />

sind Trommelmotoren anderen Antriebsarten – wie zum Beispiel<br />

dezentralen Antrieben mit separatem Getriebe oder gar zentralen<br />

Antrieben mit Ketten – aus hygienischer Sicht weit überlegen.<br />

38 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Trommelmotoren vermeiden zudem schwer erreichbare Schmutzecken<br />

und Toträume, sodass sich keine Verunreinigungen und<br />

Keime an unzugänglichen Stellen sammeln können.<br />

Bei der Konstruktion ist zudem zu berücksichtigen, dass Anlagen<br />

täglich wirksam und leicht gereinigt werden können. Dies bedingt<br />

auch eine hohe Robustheitsanforderung. Trommelmotoren<br />

müssen also nicht nur resistent sein gegen aggressive Reinigungsund<br />

Desinfektionsmittel, sondern auch bei mehrfacher täglicher<br />

Reinigung mit Schwallwasser sowie Hochdruck- und Dampfstrahlreinigung<br />

hundertprozentig dicht sein.<br />

IP66, IP69 O<strong>DER</strong> BEIDES<br />

Ob eine Komponente die erforderliche Dichtheit bietet, wird<br />

zumeist in IP-Schutzgraden angegeben. Wichtig ist dabei, dass Motoren<br />

mit einem doppelten IP-Schutz ausgestattet sind, denn es ist<br />

ein Unterschied, ob ein System für einen Schutz nur nach IP66 oder<br />

nur nach IP69 oder nach beiden Schutzarten mit IP66/IP69 spezifiziert<br />

ist. Wissen muss man nämlich, dass der hochwertiger wirkende<br />

IP69 Schutz nicht automatisch auch den IP66 Schutz beinhaltet.<br />

Wie verhält es sich aber genau?<br />

Beim IP66-Schutz hat starkes Strahl wasser aus drei Metern Entfernung<br />

mit 100 Litern pro Minute (12,5 mm Düse) bei einem Druck<br />

von 1 bar (1000 hPa) gegen das Gehäuse aus jeder Richtung für<br />

mindestens drei Minuten keine schädliche Auswirkungen. IP69<br />

bietet Schutz gegen Hochdruck- oder Dampfstrahlreinigung. Damit<br />

sind Systeme gegen Strahlwasser aus unmittelbarer Nähe mit hoher<br />

Temperatur geschützt. Die Wassermenge ist zwar mit 14 bis 16<br />

IP-SCHUTZARTEN SOLLTEN<br />

AUCH ROTIEREND GELTEN<br />

Litern pro Minute geringer, der Druck ist aber mit 80 bis 100 bar<br />

(80 000-100 000 hPa) höher und der Abstand mit 0,1 bis 0,15 m viel<br />

kleiner und die Wassertemperatur beträgt bei IP69 80° C, wo hingegen<br />

für IP66 keine Wassertemperatur vorge geben wird, sodass mit<br />

normalen Leitungswassertemperaturen getestet wird.<br />

Die Edelstahl Trommelmotoren von Rulmeca weisen genau<br />

diese doppelte IP66/IP69 Schutzstufe auf. Damit sind sie nachweislich<br />

geschützt gegen eine Vorreinigung und ein nachträgliches<br />

Ausspülen der Reinigungs- und Desinfektionsmittel sowie<br />

gegen die mikrobiologische Reinigung mit Dampfstrahl- und<br />

Hochdruckreinigern.<br />

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PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

"NORMEN SIND WICHTIG,<br />

WICHTIGER IST ABER,<br />

DASS KOMPONENTEN<br />

PRAXISTAUGLICH<br />

SIND"<br />

Martina Heimerl,<br />

Redakteurin<br />

Wenn Normen erfüllt werden,<br />

ist das schön und gut. Wenn<br />

aber die Anforderungen der<br />

Praxis nicht von den Normen<br />

erfasst werden? Dann ist es<br />

vorteilhaft, wenn ein Anbieter<br />

mitdenkt – und, wie in diesem<br />

Fall, seine Trommelmotoren<br />

für die Einsatzbedingungen in<br />

der Lebensmittelindustrie<br />

rüstet!<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

AUCH IM LAUFENDEN BETRIEB<br />

Dieser doppelte Schutz ist augenscheinlich hinreichend. Er trifft bei Trommelmotoren jedoch<br />

nicht ganz zu, denn man muss wissen, dass die IP-Tests bei Stillstand gefahren werden.<br />

Wie sieht es aber bei Förderan lagen aus, die mit Cleaning-in-Place-Verfahren bei laufendem<br />

Motor gereinigt werden, um z. B. die Zwischenräume von Kunststoffmodulbändern<br />

zu reinigen? Für solche Anwendungen müssten Trommelmotoren auch im laufenden<br />

Betrieb einen IP66/69-Schutz aufweisen! Wie unterscheidet sich diese Anforderung aber?<br />

Bei montiertem und drehendem Motor belasten die Bandkräfte das Lager der Achse<br />

einseitig. Dadurch können mikroskopisch kleine Spalten auftreten, die bei Stillstand<br />

nicht vorhanden sind. Diese Spalten können zu einem Eindringen von Reinigungsmitteln<br />

und Wasser führen. Um seine Kunden vor solchen unnötigen Risiken und Aufwenden<br />

zu schützen, hat Rulmeca seine Trommelmotoren deshalb als erstes Unternehmen<br />

der Branche auch im laufenden Betrieb getestet. Und auch bei Betrieb konnte nachgewiesen<br />

werden, dass die Motoren einen zuverlässigen Schutz sowohl unter IP66- als<br />

auch unter IP69-Bedingungen bieten.<br />

Hierzu legt Rulmeca seine Trommelmotoren auch anders aus, als der Wettbewerb.<br />

Der kritische Punkt ist die Dichtung zwischen dem statischen Achszapfen und der drehenden<br />

Trommel. Hier hat Rulmeca eine höchst dichte Lösung entwickelt. Diese nutzt<br />

eine Reibschlussdichtung aus hochwertigem PTFE. Im Dichtungsbereich ist der Achszapfen<br />

durch Rollieren ober flächenvergütet worden. Die Dichtfläche wird dadurch<br />

sowohl härter als auch glatter. Die PTFE-Mikropartikel sorgen sodann auf dieser Oberfläche<br />

für einen reibungsfreien und langzeitdichten Lauf ohne Abrieb.<br />

Damit auch im Betrieb und bei den hier zusätzlich auftretenden Bandzugkräften eine<br />

hundertprozentige Dichtigkeit gegeben ist, verfügt die PTFE-Dichtung über eine im<br />

Hause Rulmeca eigenentwickelte Doppellippendichtung ohne Mikroschraubeffekt. Bei<br />

normalen gedrehten Dichtungen entstehen nämlich feinste Gewinderiefen, durch die<br />

Flüssigkeiten bei Rotation wandern können, wie ein Tonabnehmer über eine Schallplatte.<br />

Dieser Effekt tritt bei den Rulmeca Trommelmotoren nicht auf.<br />

www.rulmeca.de<br />

Die Trommelmotoren für hygienische Fördertechnik gibt es<br />

in unterschiedlichen Durchmessern und Leistungsklassen<br />

40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

INTELLIGENTE ANTRIEBSSYSTEME BESEITIGEN AUTARK BLOCKADEN IM BETRIEB<br />

Nord Drivesystems hat intelligente Antriebssysteme mit<br />

integrierter SPS im Portfolio. Diese übernehmen in Kundenanwendungen<br />

komplette Ablaufsteuerungen. Dank umfangreicher<br />

Diagnostikfunktionen, Sensorschnittstellen und Prozessregler<br />

können sie insbesondere Blockaden erkennen und in vielen<br />

Fällen normale Beweglichkeit selbstständig wieder herstellen.<br />

Dies steigert die Anlagenverfügbarkeit und senkt den Servicebedarf.<br />

Lässt sich ein Hindernis, wie zum Beispiel eine Verstopfung<br />

in einer Leitung, durch Geschwindigkeits- und Laufrichtungswechsel<br />

beseitigen, so nimmt der Antrieb anschließend den<br />

Normalbetrieb wieder auf. Andernfalls kann er eine Störmeldung an die Leitebene veranlassen und dazu ein Ausweichmanöver<br />

einleiten, indem er beispielsweise vernetzte Antriebseinheiten anweist, einen Bypass freizuschalten. Die Aktionen lassen sich individuell<br />

anwendungsspezifisch programmieren. Zugleich ist die optimale Einbindung in Automatisierungsnetzwerke gewährleistet. Die<br />

Umrichter-SPS bereitet Antriebs- und Anwendungsdaten bei Bedarf für eine übergeordnete Steuerung oder zu Diagnosezwecken auf.<br />

www.nord.com<br />

KOMFORTZONE FÜR<br />

HEISSE UMRICHTER<br />

Rittal hat sein System LCP<br />

Industrie zur flüssigkeitsbasierten<br />

Kühlung von Leistungselektronik<br />

in Schaltanlagen weiterentwickelt.<br />

In ihm sind nun Aussparungen<br />

vorgesehen, durch die sich<br />

Sammelschienensysteme und<br />

Kabel führen lassen. So kann es<br />

auch in angereihten Schaltschränken<br />

eingesetzt werden. Platz für<br />

die Durchführung des Sammelschienensystems<br />

ist oben im<br />

Klimaschrank, unten ist Platz für<br />

die N/PE-Schienen. An beiden<br />

Positionen lassen sich Kabel<br />

zusätzlich durchführen. Zu jeder<br />

Seite des Wärmetauscher-<br />

Schranks können zwei Schaltschränke<br />

gekühlt werden. Mit<br />

einer Kühlleistung bis 10 kW lässt<br />

sich z. B. die Kühlung von Frequenzumrichtern<br />

realisieren. In dem<br />

optimierten System kommen auch<br />

EC-Lüfter zum Einsatz, die ca. 50 %<br />

weniger Energie verbrauchen.<br />

Durch die optionale Drehzahlregelung<br />

der Lüfter kann in sensiblen<br />

Bereichen zudem der Geräuschpegel<br />

reduziert werden. Mit einem<br />

UL-Listing kann das System auch<br />

für Anwendungen in den USA<br />

eingesetzt werden.<br />

www.rittal.de


PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Foto: Giant Japanese spider crab, shutterstock<br />

GREIFER<br />

SPINNE<br />

42 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


Carolin Ank, Jan Rohde<br />

Spinnen können ihre acht Beine unabhängig voneinander bewegen.<br />

Die bionische Greiferspinne setzt noch eins drauf. Eine Armada<br />

von intelligenten Servoantriebssystemen macht sie zum flexiblen<br />

Bewegungstalent, das in der Fertigung von Verbundbauteilen<br />

alles im Griff hat.<br />

Autoren: Carolin Ank, Jan Rohde,<br />

WITTENSTEIN cyber motor GmbH,<br />

Igersheim<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 43


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Insgesamt 19 industrietaugliche Kleinservomotoren der Baureihe<br />

Cyber Dynamic Line, jeweils in Verbindung mit einem kompakten<br />

Antriebsverstärker Simco Drive, ermöglichen präzise und filigrane<br />

Bewegungsabläufe, die stufenlos und unabhängig voneinander<br />

angesteuert werden können. Neun dieser Kleinservomotoren positionieren<br />

je einen Vakuumsauger vertikal über einen Spindeltrieb.<br />

Mit ihnen nimmt die Greiferspinne zum einen PU-Kerne in verschiedenen<br />

Dimensionen und zum anderen unterschiedliche<br />

flache Composite-Zuschnitte auf, die dabei für den Verarbeitungsprozess<br />

vorgeformt werden. Die übrigen Kleinservomotoren verfahren<br />

die Sauggreifer formatabhängig in der Horizontalen; ebenfalls<br />

mittels Spindeltrieb. Alle Servoantriebe sind in Einkabeltechnik<br />

ausgeführt – und über eine Energiekette auf je einen Simco<br />

Drive im Schaltschrank verdrahtet.<br />

HANDLINGSYSTEM FÜR VERBUNDBAUTEILE<br />

„Im Rahmen des EU-Förderprojektes Lowflip haben wir den von<br />

der spanischen Forschungsgesellschaft Tecnalia konzipierten<br />

Prototypen der Greiferspinne zu industrietauglicher Serienreife<br />

weiterentwickelt“, erläutert Michael Schneiderbauer von der Produktentwicklung<br />

bei Fill. Lowflip (Low cost flexible integrated<br />

composite process) hat zum Ziel, neue Prozesse zur flexiblen,<br />

automatisierten Fertigung von Verbundbauteilen aus Kohlefaserstoffen<br />

(CFK) und Glasfaserstoffen (GFK) zu entwickeln. „Eine der<br />

DIE KLEINSERVOMOTOREN<br />

TRAGEN ENTSCHEIDEND ZUR<br />

GEWICHTSREDUKTION <strong>DER</strong><br />

GREIFERKONSTRUKTION BEI<br />

zentralen Ideen dabei ist, den Schichtaufbau und das Aushärten<br />

der Bauteile, die z. B. als Domstreben in Automobilen zum Einsatz<br />

kommen, auf einem einzigen Werkzeug zu realisieren“, so Michael<br />

Schneiderbauer. „Dies wiederum erfordert ein hochgradig bewegliches<br />

Handlingsystem, das verschiedene Linearpositionen ohne<br />

mechanisches Umrüsten flexibel anfahren kann, um die unter-<br />

schiedlich dimensionierten Composite-Zuschnitte und PU-Kerne<br />

aufnehmen, vorformen und absetzen zu können.“<br />

Diese technologische Herausforderung war wie geschaffen für<br />

Fill. Das Unternehmen mit seinen etwa 700 Mitarbeitern ist ein<br />

international führender Hersteller von Maschinen- und Anlagen,<br />

u.a. zur Produktion und Verarbeitung von Verbundwerkstoffen.<br />

Fill hat sich neben der grundsätzlichen Industriereife des Spinnengreifers<br />

– u. a. Schutzart IP54, ProfiNet-Schnittstelle und einfache<br />

Inbetriebnahme – drei besondere Ziele vorgegeben: „Höchste<br />

Flexibilität beim Greifen, deutliche Gewichtsreduzierung des Endeffektors<br />

und minimierte Total Cost of Ownership, d. h. Kosteneffizienz<br />

bei Beschaffung und Betrieb eines solchen Handlingsystems“,<br />

fasst Michael Schneiderbauer zusammen. „Mit dem Einsatz von<br />

Carbonrohren für die tragende Struktur sowie den Kleinservomotoren<br />

von Wittenstein haben wir eine Gewichtsreduktion des Greifers von<br />

mehr als 50% erreicht. Dies schlägt sich sowohl in der Auslegung<br />

des Roboters selbst nieder, der nun auch eine Nummer kleiner sein<br />

kann, als auch in den Betriebskosten, vor allem in einer signifikanten<br />

Energieeinsparung.“<br />

KLEINSERVOMOTOR MIT KOMPAKT-VERSTÄRKER<br />

Die mechatronische Komplettlösung für die Greiferspinne besteht<br />

zum einen aus dem Antriebsverstärker Simco Drive als Schaltschrankvariante<br />

in IP20. Aufgrund der vorhandenen Siemens-Steuerung<br />

hat sich Fill für die Simco Drive-Version mit Profinet-Interface<br />

entschieden. Teil zwei des Mechatronik-Duos ist ein industrietauglicher<br />

Kleinservomotor der Baureihe Cyber Dynamic Line. „In<br />

der Greiferspinne ist ein Servomotor mit einem Außendurchmesser<br />

von 32 mm und einer Nennleistung von <strong>11</strong>0 Watt integriert“, erklärt<br />

Michael Schneiderbauer. „Die runde Bauform passt vom Design<br />

her sehr schön in die mechanische Ausführung des Carbonrohr-Rahmens.“<br />

Auch die Leistungsdaten sind ideal: „Mit seinem<br />

Gewicht von nur etwa 220 Gramm ist dieser Motor deutlich leichter<br />

als vergleichbare Antriebe auf dem Markt.“<br />

SCHICHTAUFBAU IN EINEM WERKZEUG<br />

Die besondere Prozessinnovation, die mit der neuen Greiferspinne<br />

realisiert wird, ist das lagenweise Schichten und Aushärten der ver-<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

01<br />

02<br />

01 Alle Servoantriebe sind über eine Energiekette<br />

im Schaltschrank auf je einen kompakten<br />

Antriebsverstärker in Schutzart IP20 verdrahtet<br />

02 Insgesamt 19 industrietaugliche Kleinservomotoren<br />

ermöglichen präzise Bewegungsabläufe, die<br />

stufenlos und unabhängig voneinander ausgeführt<br />

werden können<br />

44 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


„UNSER ZIEL: PERFEKTE<br />

ANTRIEBSLÖSUNGEN<br />

FÜR BEWEGTE<br />

MASCHINEN-<br />

STRUKTUREN"<br />

Carolin Ank,<br />

Produktmanagerin<br />

WITTENSTEIN cyber<br />

motor GmbH<br />

„Wer platzsparende Antriebslösungen<br />

sucht, dem bietet<br />

Wittenstein mit den kompakten<br />

Antriebsverstärkern und innovativen<br />

Kleinservomotoren eine<br />

Technologie-Konstellation mit<br />

hohem Performance-Potenzial –<br />

und das ohne Schnittstellenrisiken.<br />

Verschiedene Bus-Systeme<br />

ermöglichen die freie Anbindung<br />

an übergeordnete Steuerungen.<br />

Eine Parametrierung ist nicht<br />

erforderlich – was die Inbetriebnahme<br />

beschleunigt.“<br />

„UNSERE<br />

SERVOANTRIEBE<br />

BAUEN EXTREM<br />

KOMPAKT“<br />

Jan Rohde, Technischer<br />

Vertrieb, WITTENSTEIN<br />

cyber motor GmbH<br />

„Das punktgenaue Anfahren<br />

unterschiedlicher Greifpositionen<br />

durch unsere intelligenten<br />

Antriebssysteme bietet in der<br />

Applikation der Greiferspinne für<br />

die Herstellung von Composite-<br />

Bauteilen die notwendige<br />

Flexibilität für eine prozessgerechte<br />

und wirtschaftlich effiziente<br />

Handhabungslösung.“<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

schiedenen Composite-Bestandteile<br />

in einem Werkzeug. Zu Beginn<br />

des Handlings werden die Greifpositionen<br />

entsprechend der zu verarbeitenden<br />

Lagenformate – von<br />

300 x 100 mm bis 1300 x 400 mm –<br />

aus dem CAD in die Maschinensteuerung<br />

übernommen. Diese positioniert<br />

zunächst die Sauggreifer<br />

in x- und y-Richtung, bevor sie dann<br />

innerhalb eines Linearhubes von<br />

100 mm entsprechend der Höhe der<br />

Composite-Matte bzw. des PU-<br />

Kerns vorpositioniert werden. Während<br />

die Greiferspinne durch den<br />

Roboter abgesenkt wird, werden die<br />

Sauggreifer durch die Kleinservomotoren<br />

passend zur Geometrie individuell<br />

an das Werkstück herangefahren,<br />

so dass sie dieses mit Unterdruck<br />

aufnehmen können.<br />

„Nachdem eine Matte gegriffen<br />

wurde, wird sie durch Verfahren<br />

der Achsen vorgeformt, um ein faltenfreies<br />

Ablegen auf dem Werkzeug<br />

zu gewährleisten“, beschreibt<br />

Michael Schneiderbauer den Prozess.<br />

„Danach wird die Matte vakuumiert<br />

und bei ca. 80 °C umgeformt.<br />

Als zweite Lage setzt die<br />

Greifspinne jetzt den PU-Kern auf<br />

die erste Matte. Im letzten Schritt<br />

wird über die Greifeinheit millimetergenau<br />

und vorgeformt die<br />

zweite Composite-Matte aufgelegt<br />

und in weiterer Folge das gesamte<br />

Bauteil bei 120 °C ausgehärtet.<br />

Dann ist das Compositebauteil aus<br />

faserverstärkten Kunststoffen fertig,<br />

ohne dass das Gewebe wie in<br />

bisherigen Verfahren zwischen den<br />

einzelnen Prozessschritten aufwändig<br />

gehandelt und gelegt<br />

werden musste.“<br />

UNTERSTÜTZUNG<br />

IM ENGINEERING<br />

Auch wenn die Komponenten der<br />

mechatronischen Antriebslösung<br />

perfekt aufeinander abgestimmt<br />

sind, war es doch hilfreich, sich<br />

gemeinsam Gedanken über die<br />

Auswahl der Antriebe zu machen –<br />

und beispielsweise mit der Auslegungssoftware<br />

Cymex 5 zu arbeiten.<br />

„Hier haben wir von Wittenstein<br />

professionellen Support erhalten,<br />

der maßgeblich zu einer<br />

funktionsgerechten und effizienten<br />

Auslegung der Antriebslösung<br />

sowie der schnellen Umsetzung<br />

beigetragen hat“, blickt Michael<br />

Schneiderbauer zurück.<br />

www.wittenstein.de<br />

fast forwardsolutions<br />

Kraft-<br />

Ausdruck<br />

Antriebslösungen mit<br />

3 DC/EC Motoren<br />

3 Getriebemotoren<br />

3 Pumpen<br />

www.buehlermotor.de<br />

Wirfreuen unsauf IhrenBesuch:<br />

spsipc drives in Nürnberg<br />

22.<strong>11</strong>. –24.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong> |Halle 1|Stand133


ANTRIEBSTECHNIK<br />

SCHLANK<br />

im<br />

FLUG<br />

…<br />

Denzentrale Antriebe verschlanken Schaltschränke<br />

und Verkabelung. Aber was haben sie<br />

mit leichteren Flugzeugen zu tun? Die Antwort<br />

liefert eine Reise ins „CFK-Valley“ bei Stade.<br />

Beim Flugzeugbau zählt jedes Gramm. Die seit Jahrtausenden<br />

im Schiffsbau bewährte „Spantenbauweise“ bringt<br />

auch in der Luftfahrt entscheidende Stabilitäts- und Gewichtsvorteile.<br />

Ist die Hülle zudem aus faserverstärktem<br />

Kunststoff (FVK), sind weitere Verbesserungen möglich. Deshalb<br />

erforschte das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte<br />

Materialforschung (IFAM) im Rahmen des durch das<br />

Luftfahrtforschungsprogramm des Bundes geförderten Verbundprojekts<br />

VIA/F-AroMon ein automatisiertes, klebetechnisches<br />

Fügen von FVK-Platten. Die erste Testanlage im „CFK-Valley“ bei<br />

Stade entstand in Kooperation mit dem Anlagenbauer Broetje-<br />

Automation und Bosch Rexroth als Lösungspartner.<br />

MIT DEZENTRALEN ANTRIEBEN<br />

Vor dem automatischen Fügen durch einen Roboter werden die<br />

FVK-Platten von den Schablonen über mehrere Sauger aufgenommen,<br />

die von je einer Lineareinheit aus elektromechanischem Zylinder<br />

(EMC), Servomotor und dezentralem Servoantrieb<br />

IndraDrive Mi gesteuert werden. Die vier Schablonen der Seiteneinheit<br />

sind mit jeweils sechs, die vier Schablonen der Dacheinheit<br />

mit zehn Lineareinheiten versehen. Kooperationspartner Broetje-<br />

Automation, der das Vorkonzept erstellte und die Dacheinheit baute,<br />

hatte sich für Bosch Rexroth als Lösungspartner ausgesprochen.<br />

„Der flexible Bauplatz erforderte zwingend ein modulares und dezentrales<br />

Antriebssystem“, erklärt Holger Tietje, operativer Leiter<br />

des zur Broetje-Automation Gruppe gehörenden Consulting Unternehmens<br />

Compose 2 Compete. „Dank der Komplettlösung von<br />

Rexroth konnten wir dem IFAM ein zugleich innovatives und leistungsfähiges<br />

Konzept vorstellen, mit dem die Forscher die Anzahl<br />

der Schablonen und EMCs in Abhängigkeit vom jeweiligen Bauteil<br />

beliebig variieren können.“<br />

Die hohen Anforderungen nach Flexibilität und Modularität erfüllt<br />

das dezentrale Antriebskonzept unter anderem mittels eines<br />

Hybridkabels. Neben der Versorgung und Steuerung der Servomotoren<br />

lassen sich darüber auch einfache I/O-Signale übertragen.<br />

Für Holger Tietje ist die Rexroth-Lösung dank dieser Eigenschaften<br />

auch für komplexe Produktionssysteme mit hundert und mehr<br />

Antrieben interessant sowie für verfahrbare, künftig vielleicht sogar<br />

mobile Fügesysteme. „Die Baukastenlösung von Rexroth ist<br />

bezüglich ihrer Funktions- und Zukunftssicherheit weit fortgeschritten.<br />

Das gilt im Übrigen auch für die Verwendung offener<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

FLEXIBLER BAUPLATZ …<br />

Eine flexible Fügevorrichtung, die<br />

sich an unterschiedliche Stärken<br />

und Größen anpassen lässt, war<br />

Voraussetzung für die Verarbeitung<br />

der FVK-Platten und die anschließende<br />

Untersuchung der Material- und Klebeeigenschaften.<br />

Denn die beiden Dach- und<br />

Seiteneinheiten eines Flugzeugs, die es zu erproben<br />

galt, wurden aus mehreren Bügeln, den<br />

Schab lonen, zusammengestellt, die sich bis zu<br />

einem Abstand von einem Meter manuell<br />

verschieben lassen.<br />

46 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Schnittstellen wie OPC UA im Zusammenhang mit der Software-<br />

Lösung Open Core Engineering.“<br />

RICHTUNG INDUSTRIE 4.0 …<br />

Nachdem Broetje-Automation alle Funktionen erfolgreich getestet<br />

hatte, ging die Dacheinheit an das IFAM, das mit derselben von Broetje-<br />

Automation vorgeschlagenen dezentralen Antriebstechnik die Seiteneinheit<br />

der Flex-Bau-Vorrichtung erstellte. Im Hinblick auf ein<br />

möglichst breites Einsatzspektrum des neuen Verfahrens legten die<br />

Wissenschaftler neben der kompakten Bauweise mit integrierter<br />

Steuerung großen Wert auf eine hohe Positioniergenauigkeit, Traglast<br />

und Automatisierungsfähigkeit. Eine weitere Anforderung bildete die<br />

Kraftüberwachung anhand der Motorströme. Weil diese Funktion in<br />

den Rexroth-Antrieben bereits softwareseitig hinterlegt war, brauchten<br />

keine zusätzlichen Sensoren in das System integriert zu werden,<br />

was sich letztlich auch positiv auf die Projektkosten auswirkte. „Über<br />

den in der Steuerung integrierten OPC-UA-Server lassen sich die Geometriedaten<br />

der Schalen, die mittels komplexer Algorithmen durch<br />

einen separaten Rechner ermittelt werden, in der ganzen Anlage verfügbar<br />

machen“, erklärt IFAM-Projektingenieur Daniel Valencia.<br />

… UND SCHALTSCHRANKLOSE ANTRIEBSTECHNIK<br />

Momentan erfolgt die Steuerung der dezentralen Rexroth-Antriebe<br />

mittels Profinet über eine Fremd-SPS, was sich laut Daniel Valencia<br />

trotzdem sehr einfach realisieren ließ und die Schaltschrankfläche<br />

im Vergleich zu einem konventionellen Antrieb um 72 % auf 0,2 m 2<br />

begrenzte. Der Unterschied bei der Verkabelung ist nicht minder<br />

01 Die Dacheinheit<br />

der Fügevorrichtung besteht<br />

aus vier Schablonen mit jeweils<br />

10 Lineareinheiten mit dezentraler,<br />

schaltschrankloser Antriebstechnik<br />

ausschlaggebend für die Wahl der Rexroth-Lösung. Allein die Seiteneinheit<br />

der Anlage hätte mit herkömmlicher Antriebstechnik mindestens<br />

50 Kabel mit einer Gesamtlänge von über 1,1 km verursacht,<br />

was eine Bedienung unmöglich gemacht hätte. Die dezentrale Antriebstechnik<br />

von Rexroth kommt dagegen mit nur sechs Hybridkabeln<br />

und 147 m aus. Das sind 87 % weniger.<br />

„Bosch Rexroth hat uns mit einem klaren Konzept, einer gelungenen<br />

Komplettlösung und gutem Support mit schnellen Reaktionszeiten<br />

überzeugt“, so das Fazit von Daniel Valencia, „und damit wesentlichen<br />

Anteil an der termingerechten Realisierung unserer<br />

Versuchsanlage.“<br />

Zwei echte<br />

Leistungsträger<br />

22.–24. November <strong>2016</strong> in Nürnberg<br />

Halle 4, Stand 4-280<br />

Die neuen StarsamGetriebehimmel:<br />

WPLFE und PSBN.<br />

Als kürzestes Winkel-Planetengetriebe mit Flansch-<br />

Abtriebswelle und höchster Verdrehsteifigkeit holt das<br />

WPLFE auf engstem Raumimmer das Beste raus.<br />

Unser PSBN ist als Hochleistungs-Präzisionsgetriebe mit<br />

Schrägverzahnung ein Meisterder leisen Töne und liefert<br />

dabei immer maximale Performance.<br />

Andreas Haimerl, Vertriebsleiter NeugartGmbH &<br />

Dominik Wolters, Leiter Standardgetriebe Konstruktion &Entwicklung<br />

Jetzt mehr erfahren unter: www.neugart.com


ANTRIEBSTECHNIK<br />

02 Kompaktes Layout: Für eine<br />

Schablone der Dacheinheit mit zehn<br />

dezentralen Antrieben sind insgesamt<br />

nur 55 m Hybridkabel erforderlich<br />

"INTELLIGENTE MASCHINEN-<br />

BAU-KOMPONENTEN<br />

ERWECKEN LEICHTBAU-<br />

LÖSUNGEN ZUM<br />

LEBEN"<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Martina Heimerl,<br />

Redakteurin<br />

02<br />

Bei Leichtbau denke ich als<br />

allererstes an innovative Werkstoffund<br />

Verbindungstechnik. Aber<br />

Leichtbau hat, wie man hier sieht,<br />

auch viel mit intelligenten Maschinenbau-Komponenten,<br />

wie z. B.<br />

dezentralen Antrieben, zu tun. Als<br />

wichtige Bausteine innovativer<br />

Fertigungsanlagen überführen sie<br />

Leichtbau-Technologien, -Werkstoffe<br />

und -Bauteile von der Theorie in die<br />

Praxis.<br />

AUF DEN PUNKT GEBRACHT<br />

Mit seiner Testanlage in Stade hat das Fraunhofer IFAM ein zukunftsweisendes Anwendungsfeld<br />

für den Einsatz von FVK-Platten erforscht, dessen Bedeutung sich über den Flugzeugbau<br />

hinaus in alle Branchen erstreckt, die leichte, formstabile und kostengünstige Bauteile<br />

benötigen. Im Rahmen des Verbundprojekts in Stade ist es dem IFAM gelungen, die<br />

bisher manuelle Spantmontage mit einem Füllen der Spalte durch einen vollständig automatisierten<br />

Ablauf zu ersetzen. Im Hinblick auf eine künftige Serienfertigung ist darüber<br />

hinaus bereits für die erforderliche Antriebsintelligenz gesorgt. Denn mithilfe des dezentralen<br />

Konzepts lässt sich selbst eine hohe Anzahl an Antrieben auf engstem Raum konzentrieren<br />

und mit geringstem Verkabelungsaufwand modular anpassen und effizient steuern.<br />

Bilder: Fraunhofer IFAM, Broetje Automation, Bosch Rexroth AG<br />

www.boschrexroth.com<br />

Weniger ist mehr!<br />

IE4 Norm-Motoren Serie MPM<br />

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Nürnberg, 22.–24.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong><br />

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Typenanzahl reduzieren<br />

Stromkosten senken<br />

Gewicht verringern<br />

Energie sparen<br />

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FU unabhängig<br />

innovativ sein


SERVOUMRICHTER AUF NEUEM DYNAMIKLEVEL<br />

Die TQ-Group bringt Ende <strong>2016</strong> unter der<br />

Marke Robodrive ihre eigene Servoumrichter-<br />

Technologie auf den Markt. Mit dem universellen<br />

Niederspannungsinverter SDB-40-100<br />

können Prozesszykluszeiten und Gleichlaufeigenschaften<br />

optimiert werden. Die Servo-<br />

Drive-Box unterstützt alle marktüblichen<br />

Sensortypen und Feldbusse. Auch in Netzwerken<br />

mit dreistelliger Teilnehmerzahl können<br />

alle Achsen im Nanosekunden-Bereich<br />

aufeinander abgestimmt werden. Mit dem Rechenmodul werden alle Regelkreise mit<br />

100 kHz getaktet. Die Regeldynamik reicht aus, um Motoren bis 600 000 min -1 . zu<br />

betreiben. Die Drehzahlinversion von negativer auf positive Maximaldrehzahl geht so<br />

schnell vonstatten, dass sie nicht sichtbar ist. Der entstehende Ruck des Rotors ist<br />

wiederum mit der Hand deutlich spürbar. Das digitale Datenlogging stellt neben den<br />

üblichen Zustandsgrößen auch sämtliche internen Reglervariablen mit einer zeitlichen<br />

Auflösung von 100 kHz direkt am PC zur Verfügung.<br />

www.tq-group.com<br />

MOTORSCHUTZRELAIS: KOMPAKTER UND MIT ATEX-VARIANTEN<br />

Von seinen Thermistor-Motorschutzrelais<br />

hat Siemens eine<br />

neue Generation auf den Markt<br />

gebracht. Sirius 3RN2 benötigt<br />

mit 17,5 und 22,5 mm Baubreite<br />

weniger Platz im Schaltschrank<br />

als sein Vorgänger. Durch eine<br />

durchgängige Weitbereichs-Versorgungsspannung<br />

werden nun<br />

mit nur einem Gerät alle Versorgungsspannungen<br />

weltweit<br />

abgedeckt. Die Relais schützen<br />

den Motor vor Überhitzung, indem sie die Temperatur an thermisch gefährdeten<br />

Stellen im Motorinneren messen. In die Motorwicklungen eingebaute PTC-Temperaturfühler<br />

überwachen kritische Erwärmungen. Die Atex-Varianten der neuen Generation<br />

eignen sich für SIL-1-Anwendungen und erfüllen so eine wesentliche Anforderung der<br />

DIN EN 50495. Der Nachweis der Atex-Tauglichkeit gilt für Gas- und Staubatmosphären.<br />

Für die Inbetriebnahme der neuen Modelle ist keine Parametrierung notwendig, womit<br />

sich Fehlermöglichkeiten reduzieren. Zudem sind keine zusätzlichen Kenntnisse über<br />

Motordetails nötig.<br />

www.siemens.com<br />

IN DIE STEUERUNGSUMGEBUNG INTEGRIERBARE UMRICHTER<br />

Neben dem am Markt bereits verfügbaren MFR-Umrichter hat das Unternehmen<br />

Ruhrgetriebe jetzt für Anwendungen mit variablem und konstantem Drehmoment im<br />

Innen- und Außeneinsatz den Frequenzumrichter Inveor α im Programm. Das Gerät<br />

wurde bei einphasiger Eingangsspannung von 230 V für den Leistungsbereich von 0,25<br />

bis 0,75 kW konzipiert. Sein modularer Aufbau und die Vielzahl an Schnittstellen<br />

ermöglichen eine individuelle Anpassung an applikationsspezifische Anforderungen.<br />

Der Frequenzumrichter Inveor α kann entweder fest auf einem Drehstrom-Getriebemotor<br />

aufgebaut oder als Einzelgerät an die Wand montiert werden. Aufgrund seiner<br />

CE-, UL- und CSA-Zertifizierungen ist das Gerät für den weltweiten Einsatz geeignet.<br />

Sein Druckgussgehäuse in der Schutzart IP65 stellt vollständige Staubfreiheit sicher<br />

und ermöglicht den Einsatz im Innen- und Außenbereich bei Temperaturen von - 25 bis<br />

+ 40 °C im S1-Betrieb.<br />

Die integrierte Soft-SPS, eine optionale Canopen-Feldbus-Variante sowie Standardanschlüsse<br />

für Handbediengerät, Potentiometer und PC-Anschluss machen den<br />

Umrichter zu einer komfortablen Lösung in der dezentralen Antriebstechnik.<br />

www.ruhrgetriebe.de<br />

Motion Control Drives<br />

einfach präzise.<br />

Überlegene Antriebslösungen<br />

mit höchster Präzision,hohem<br />

Wirkungsgrad,schnellen Lieferzeiten.<br />

IhrWettbewerbsvorteil:<br />

Antriebstechnik von Sumitomo Drive<br />

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Stand 251<br />

Telefon +49 8136 66-0<br />

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www.sumitomodrive.com


ANTRIEBSTECHNIK<br />

GEBÄNDIGT<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Carsten Jürgens<br />

EMV-Probleme treten bei Frequenzumrichtern<br />

nicht nur am Eingang, sondern auch am Ausgang<br />

auf. Es gibt hierfür ein breites Spektrum an<br />

Filtern und Drosseln, mit denen sich die<br />

unterschiedlichsten Störungen beseitigen lassen.<br />

Bei Applikationen, in denen Umrichter und Motor über eine<br />

längere Leitung miteinander verbunden sind, treten parasitäre<br />

Kapazitäten zwischen den Leitern und gegen Erde<br />

auf. Hinzu kommt, dass die Anstiegszeit der Rechteckimpulse<br />

der Umrichter-Ausgangsspannung im Bereich 5 bis 10 kV/µs<br />

liegt, was bei jedem Schaltvorgang zu hochfrequenten Strömen in<br />

der Leitung führt. Diese haben eine ganze Reihe von ungünstigen<br />

Auswirkungen:<br />

Autor: Carsten Jürgens, EPCOS AG, München<br />

Die Überlagerung der Leitung mit hochfrequenten Strömen verringert<br />

den zur Verfügung stehenden Strom für den Betrieb des<br />

Motors. Zum Ausgleich muss der Umrichter größer dimensioniert<br />

werden. Störströme können bei langen Leitungen so groß werden,<br />

dass die Überstromschutzschaltung des Umrichters anspricht. Hochfrequente<br />

Ströme verursachen mit ihrem hohen Schaltfrequenzgehalt<br />

Verluste in der Leitung wie auch im Motor. Da ein Teil der hochfrequenten<br />

Ströme gegen Erde fließt, verursachen sie asymmetrische<br />

Störungen. Bei Verwendung ungeschirmter Motorleitungen würden<br />

dadurch unzulässig hohe Störfelder erzeugt, weshalb in der Regel<br />

kostspielige geschirmte Motorleitungen verwendet werden.<br />

Die hohe Flankensteilheit der Umrichterspannung regt außerdem<br />

parasitäre Schwingkreise an, die aus Kabel- und Motorkapazitäten<br />

sowie Leitungsinduktivitäten bestehen. Deren Ausschwingvorgänge<br />

überlagern sich der Umrichterspannung. Dies führt vor<br />

allem auf der Motorseite zu kurzzeitigen Spannungsüberhöhungen,<br />

die die Motor-Nennspannung weit überschreiten können und<br />

durch Teilentladungen die Motorisolation belasten, was wiederum<br />

zu einem Motorausfall führen kann.<br />

01 Die Motordrosseln unterdrücken Spannungsspitzen<br />

02 Motordrosseln, Sinusfilter und EMV-Sinusfilter für effektive Entstörung<br />

50 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


In Summe ergeben sich daraus am Umrichterausgang<br />

folgende Probleme: große hochfrequente<br />

Blindströme in der Motorleitung,<br />

EMV-Probleme, Überspannung am Motor, Beschädigung<br />

der Motorisolation, Lagerschäden<br />

durch Ableitströme über die Motor lager und<br />

Motorengeräusche.<br />

MOTORDROSSELN<br />

Für eine effektive Entstörung sind im Wesentlichen<br />

Faktoren wie Leitungslänge, Spektrum<br />

der Störfrequenz, Motortyp oder auch die Leistung<br />

entscheidend. Welcher Aufwand bei der<br />

Entstörung der Umrichterausgänge tatsächlich<br />

erforderlich und sinnvoll ist, muss im Einzelfall<br />

entschieden werden.<br />

Die du/dt-Drosseln von Epcos, auch als Motordrosseln<br />

bezeichnet, sind typische Bauelemente,<br />

mit denen sich Störungen unterdrücken<br />

lassen, die durch lange Motorleitungen entstehen.<br />

Durch diese Längsdrosseln fließt der gesamte<br />

Motorstrom. Steile Strom- und Spannungsflanken<br />

am Ausgang des Frequenzum-<br />

richters werden durch die Induktivität abgeflacht<br />

und die parasitären Kapazitäten der<br />

Motorkabel werden weniger stark ge- und entladen.<br />

Motordrosseln werden hauptsächlich zum<br />

Schutz der Motorwicklungen vor Spannungsspitzen<br />

eingesetzt.<br />

Die Bauelemente der Serie B86301U* sind für<br />

eine Bemessungsspannung von 520 V AC ausgelegt.<br />

Je nach Typ betragen die Stromtragfähigkeiten<br />

8 bis 1500 A. Sie eignen sich für Motorleitungen<br />

mit einer Länge von bis zu etwa 100 m<br />

bei Motorfrequenzen von 0 bis 400 Hz. Die kleineren<br />

Typen sind für eine maximale Taktfrequenz<br />

von 16 kHz ausgelegt, bei Varianten mit<br />

Stromtragfähigkeiten >500 A liegt diese bei<br />

2,5 kHz. Das Design der Drosseln entspricht der<br />

Norm IEC 60076-6.<br />

SINUSFILTER<br />

Werden höhere Anforderungen an die Entstörung<br />

gestellt, empfehlen sich Sinusfilter.<br />

Auch sie sind als LC-Filter aufgebaut, ihre<br />

Grenzfrequenz liegt aber im Gegensatz zu den<br />

Motordrosseln zwischen der Ausgangsfre-<br />

SPINPLUS<br />

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Leicht und schlank präsentiert<br />

sie sich und ist die<br />

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Egal ob präzise positioniert,<br />

bestückt oder gemessen wird<br />

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überall zu Hause.<br />

02<br />

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SPS HALLE 3 · STAND 3-5<strong>11</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

quenz und Umrichter-Taktfrequenz. Da das Sinusfilter hauptsächlich<br />

auf symmetrische Störungen zwischen den Leitungen wirkt,<br />

werden Störungen gegen den Schutzleiter kaum verringert. Daher<br />

muss die Motorleitung weiterhin geschirmt ausgeführt werden.<br />

Sinusfilter reduzieren Motorgeräusche und Wirbelstromverluste<br />

und erlauben die Verwendung von Motorleitungen von deutlich<br />

mehr als 100 m Länge.<br />

Typische Sinusfilter sind die Bauelemente der Epcos-Serie<br />

B84143V*R227, R229 oder R230. Sie sind für Dauerströme von 4 bis<br />

WENN UNGESCHIRMTE MOTOR-<br />

LEITUNGEN EINGESETZT WERDEN<br />

KÖNNEN, HAT DAS TECHNISCHE<br />

UND WIRTSCHAFTLICHE VORTEILE<br />

320 A bei Nennspannungen zwischen 520 und 690 V ausgelegt. Die<br />

zulässige Taktfrequenz der Umrichter liegt je nach Typ zwischen<br />

1,8 und 16 kHz.<br />

EMV-SINUSFILTER<br />

Motordrosseln und Sinusfilter reduzieren Spannungsspitzen auf<br />

den Motorleitungen, zeigen aber bei Störungen gegen Schutzleiter<br />

kaum Wirkung. Auch Motorlagerströme werden nur wenig bedämpft.<br />

Außerdem sind nach wie vor geschirmte Motorleitungen erforderlich.<br />

Um die asymmetrischen Störungen auf der Motorleitung<br />

soweit zu reduzieren, dass auf die Schirmung der Motorleitung verzichtet<br />

werden kann, muss ein EMV-Sinusfilter verwendet werden.<br />

Dieses besteht aus einem Sinusfilter, das durch eine stromkompensierte<br />

Drossel mit Kondensatoren gegen Masse ergänzt ist. Diese<br />

Schaltungstechnik kommt beim Epcos Sine Former zum Einsatz.<br />

Abhängig von Querschnitt und Länge der Leitung ist der Einsatz<br />

von Sine Former in Kombination mit ungeschirmten Leitungen<br />

meist kostengünstiger als die Verwendung geschirmter Leitungen.<br />

Häufig sind die Mehrkosten für Sine Former bereits ab einer Leitungslänge<br />

von rund 100 m bei Verwendung eines ungeschirmten<br />

Kabels kompensiert. Werden allein die Preise des Sine Former und<br />

der ungeschirmten Leitungen mit den Kosten eines Sinusfilters und<br />

geschirmter Leitungen verglichen, kann der Break-even bereits bei<br />

Leitungslängen von weniger als 50 m erreicht werden. Dabei ist<br />

noch nicht einmal der höhere Montageaufwand für geschirmte<br />

Leitungen berücksichtigt. Zudem kann eventuell sogar die Motorgröße<br />

reduziert werden.<br />

Mit der Sine Former-Technologie werden selbst bei gekreuzter<br />

Verlegung von Netzleitung und ungeschirmter Motorleitung die<br />

Grenzwerte sicher eingehalten. In Summe lassen sich so die<br />

Systemkosten senken und die Anlagenverfügbarkeit erhöhen.<br />

Sine Former B84143V*R127 eignen sich auch zur Anlagennachrüstung,<br />

nämlich dann, wenn erst bei der Inbetriebnahme durch<br />

die Motorleitung verursachte EMV-Probleme auftreten. Auf die geeignete<br />

Auslegung des netzseitigen EMV-Filters ist selbstverständlich<br />

in jedem Fall auch weiterhin zu achten, etwa mit Hilfe der kompakten<br />

Netzfilterreihe B84243A*. Hier sind in Kombination mit Sine<br />

Former und bis zu 300 m ungeschirmter Leitung die Grenzwertklassen<br />

C2 nach EN 61800-3 erreichbar.<br />

www.epcos.com<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

WORK<br />

www.elektror.de.<br />

Elektror.indd 1 13.10.<strong>2016</strong> 10:53:28<br />

52 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

PROFINET-DREHGEBER: SCHNELL & KOMPAKT<br />

Wachendorff<br />

Automation hat die<br />

absolute Drehgeber-Serie<br />

WDGA um<br />

die Industrial-<br />

Ethernet-Schnittstelle<br />

Profinet-IRT<br />

erweitert. Das<br />

Modell WDGA58F<br />

hat eine besonders<br />

kleine Bauform in<br />

axialer und radialer<br />

Richtung. Hohe<br />

Lagerlasten gewähren dabei trotzdem eine lange Gebrauchsdauer.<br />

Durch die minimale Bus-Zykluszeit von 125 µs halten die<br />

Drehgeber auch mit den neuesten SPS-Technologien mit. Der<br />

Singleturn-Bereich mit Quattromag-Technologie liefert eine<br />

Auflösung bis 16 Bit, eine Genauigkeit von ± 0,0878° (12 Bit) und<br />

eine interne Dynamik von 50 μs. Im Bereich des Multiturn sind die<br />

Profinet-Geber mit der wartungsfreien und platzsparenden<br />

Endra-Technologie ausgestattet. So können diese Geber mit<br />

magnetischer Abtastung in vielen Applikationen eingesetzt<br />

werden, in denen bisher nur absolute Drehgeber mit optischem<br />

Prinzip eingesetzt werden konnten.<br />

www.wachendorff-automation.de<br />

SCHLEIFRINGE UND SERVOMOTOREN<br />

Servotecnica, italienischer<br />

Hersteller von Schleifringen<br />

und mechatronischen Antrieben,<br />

hat eine Niederlassung in<br />

Raunheim bei Frankfurt<br />

eröffnet und bietet nun seine<br />

Produkte verstärkt auf dem<br />

hiesigen Markt an.<br />

Die Schleifringe sind für die<br />

Automation optimiert und<br />

können fertig verdrahtet oder<br />

als kombinierte Ausführung<br />

mit Drehübertrager geliefert<br />

werden. Einsatzgebiete sind<br />

der Maschinenbau, Abfüllanlagen und medizinische Applikationen,<br />

Security-Kameras und Lichttechnik. Die Schleifringe und<br />

rotativen Übertrager werden in der Signal- und Energieübertragung<br />

sowie bei der Übertragung in Bussystemen verwendet.<br />

Die Servomotoren sind als Gehäuse- oder als Einbauversion bis<br />

6 kW und 240 mm Außendurchmesser verfügbar. Ihre Anwendungsgebiete<br />

reichen vom Maschinenbau über die Medizintechnik<br />

und die Automobilherstellung bis zur Verteidigungsindustrie.<br />

Für alle Produkte werden auch individuelle Lösungen<br />

angeboten.<br />

www.servotecnica.de<br />

STAND-ALONE-MOTION-CONTROL-<br />

STEUERUNG<br />

Ein Stand-alone Motion<br />

Controller mit hoher<br />

Performance ist der PMC<br />

Primo MC von Pilz.<br />

Skalierbar und mit<br />

1,3-GHz-Prozessor kann er<br />

in komplexeren Maschinen<br />

und Anlagen zum<br />

Einsatz kommen. Mit ihm<br />

sind größere Programme<br />

bei gleicher Zykluszeit<br />

realisierbar, und bei gleicher Programmgröße können kürzere<br />

Zykluszeiten umgesetzt werden. Mit Soft PLC nach EN/IEC 6<strong>11</strong>31<br />

ermöglicht er eine schnelle Inbetriebnahme. An Kommunikationsschnittstellen<br />

unterstützt werden von ihm u. a. Modbus TCP,<br />

Canopen und Profibus DP-S. Der Motion Controller besitzt drei<br />

Gebereingänge für Absolutwert- oder Inkrementalgeber. Damit<br />

lassen sich Master-Geberfunktion und Lageregelungen umsetzen.<br />

Eine USB-Schnittstelle für die Datensicherung steht zur Verfügung.<br />

Dazu kommen 16 digitale Ein- und Ausgänge, sodass er<br />

E/A-Schnittstellen für viele Applikationen bietet. Das neue<br />

Steuerungssystem ergänzt als offenes, externes Steuerungssystem<br />

das antriebsintegrierte PMCprimo C.<br />

www.pilz.com<br />

STEUERUNG UNTERSTÜTZT<br />

MODULARISIERUNG<br />

Platzsparende Technik für modularisierte Maschinen: Lenze hat<br />

seine Controller-Plattform 3200 C um Motion-Control-Steuerungen<br />

für die Hutschiene erweitert, die mit neuen Prozessoren die<br />

doppelte Leistung erbringen. Das bedeutet mehr Rechenpower<br />

für die Steuerung von noch mehr koordinierten Achsen, z. B. für<br />

Roboterzellen. Durch eine geringere Verlustwärme lassen sich die<br />

Controller zudem ohne Lüfter oder Klimageräte aufbauen. Der<br />

Hintergrund: Nur wenn die Steuerungsfunktionen einer Maschine<br />

auf die einzelnen Module verteilt werden und in einem<br />

eigenen Schaltschrank gekapselt werden, lassen sich die Vorteile<br />

der Modularisierung nutzen. Gefragt sind schlanke Gehäuse mit<br />

einer Automatisierungstechnik im Inneren, die nicht nur klein,<br />

sondern auch ohne<br />

Klimatechnik oder<br />

Lüfter ausreichend<br />

Performance liefert. In<br />

diesem Sinne hat der<br />

Hersteller zudem auch<br />

die Servoumrichter für<br />

Mehrachsanwendungen<br />

i700 lüfterlos in<br />

Durchstoßtechnik<br />

konstruiert.<br />

www.lenze.com<br />

Group<br />

www.vma-antriebstechnik.de<br />

AUSGLEICHSKUPPLUNGEN<br />

Präzise. Zuverlässig. Flexibel.<br />

Reaktionsschnell. Dämpfend.


FLUIDTECHNIK<br />

KRAFT<br />

UND<br />

PRÄZISION<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Hydraulik-Zylinder erfüllen diese Anforderungen<br />

in Recycling-Anlagen. Sie helfen, stabile<br />

Werkstoffverbünde aufzubrechen und extremen<br />

mechanischen Belastungen standzuhalten.<br />

Zudem ist für ein möglichst präzises Trennen der<br />

verschiedenen Recycling-Endprodukte eine<br />

präzise Einstellung der zu erzielenden<br />

Partikelgrößen wichtig. All diese Anforderungen<br />

machen Hydraulik zu einer Schlüsseltechnologie<br />

in solchen Anlagen.<br />

Kraft, Präzision und Qualität sind für den Betrieb von<br />

Recycling-Anlagen unverzichtbar, betont Dipl.-Ing. Dirk<br />

Dietrich, Spezialist für die Entwicklung bei der Pallmann<br />

Maschinenfabrik GmbH & Co. KG in Zweibrücken. Die<br />

Unternehmensgruppe ist führender Hersteller von Zerkleinerungsmaschinen<br />

und -anlagen für die Kunststoff- und Recycling-<br />

Industrie. Diese werden entsprechend den Kundenspezifikationen<br />

maßgeschneidert ausgelegt oder als Standardanlage hergestellt.<br />

Hydraulik spielt dabei eine wichtige Rolle. Bewährter Partner<br />

für Hydraulik-Zylinder ist die Herbert Hänchen GmbH & Co.<br />

KG aus Ostfildern bei Stuttgart.<br />

HOHE ANSPRÜCHE ERFÜLLEN<br />

Begonnen hat der Bau von Maschinen für die Bearbeitung insbesondere<br />

von Verbundwertstoffen vor zehn Jahren mit einer Anlage<br />

für Autoreifen. Die einzelnen Maschinen wie auch die gesamten<br />

Anlagen waren und sind im Rahmen des Sondermaschinen- und<br />

-Anlagenbaus für verschiedenste Verbundstoffe ausgelegt: So lassen<br />

sich Holzverbünde – auch wenn sie stark verschmutzt sind –, Elektronikschrott,<br />

Fußböden oder Fördergurte trennen.<br />

Dies gilt auch für Reifen, die als Gummi, Stahl und Textil mit<br />

einem Reinheitsgrad von 98 % der Wiederverwertung als Sekundär-<br />

Rohstoffe zugeführt werden. Drei bis vier Arbeitsschritte sind dabei<br />

für das Zweibrücker Unternehmen typisch: die Grobzerkleinerung<br />

auf eine Größe von maximal 150 mm, das Trennen der Verbünde,<br />

die Feingranulierung und bei Bedarf die Feinstgranulierung. In<br />

jedem Fall ist dies ein Arbeitsschritt weniger als marktüblich.<br />

Die Rahmenbedingungen sind – wie branchenüblich – extrem:<br />

Große Kräfte zerkleinern letztlich unberechenbares Material in einem<br />

äußerst rauen Umfeld. Alle Bauteile sind Belastungen durch Schmutz,<br />

Staub und auch chemisch aggressive Stoffe ausgesetzt. Da Klappen,<br />

Siebe, Rotoren und Zerkleinerungseinheiten großen Kräften standhalten<br />

müssen und sehr schwer sind, ist Hydraulik unverzichtbar.<br />

„Gerade im Recycling-Bereich müssen Bauelemente nach dem<br />

Prinzip Einbauen und Vergessen arbeiten“, betont Dietrich. „Nach<br />

entsprechenden Erfahrungen mit anderen Anbietern haben wir<br />

uns deshalb bei anspruchsvolleren Einsatzbereichen für Hydraulik-<br />

DIE ZYLIN<strong>DER</strong> SIND HINSICHT-<br />

LICH REIBUNG, VIBRATION UND<br />

STICK-SLIP-EFFEKT OPTIMIERT<br />

Zylinder von Hänchen entschieden. In einem spanischen Wiederverwerter<br />

von Reifen arbeiten sie beispielsweise seit zehn Jahren<br />

ohne Wartung oder Verschleiß.”<br />

PRÄZISION IN RAUER UMGEBUNG<br />

Für den Hydraulik-Spezialisten Hänchen ist Präzision der Schlüssel<br />

für derartige Herausforderungen. Entscheidend ist, dass Fremdstoffe<br />

und insbesondere kleinste Fremdkörper nicht in das Innere<br />

des Zylinders gelangen und dort Dichtungen und Kolbenstange<br />

54 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


FLUIDTECHNIK<br />

02<br />

01<br />

langfristig beschädigen. Dazu trägt die Dichtungskombination entscheidend<br />

bei. Bereits in der Basisausführung der Hänchen-Zylinder<br />

sind daher optimierte Reibungseigenschaften, Vibrationsarmut<br />

und minimaler Stick-Slip-Effekt selbstverständlich.<br />

Sie resultieren u. a. aus einem Konstruktionsmerkmal, das die<br />

Hydraulik-Experten aus Ostfildern inzwischen auf nahezu alle<br />

Katalog-Zylinder ausgedehnt haben: Diese sind mit einer aufgespritzten<br />

und nachbearbeiteten Kunststoff-Führung ausgerüstet.<br />

Die Gleitflächen dieser Führungen wirken vibrationsdämpfend<br />

und vermeiden Kantenpressung. Sie garantieren darüber hinaus<br />

auch eine gewisse Aufnahmefähigkeit für Seitenkräfte.<br />

Die ungewöhnlich lange Lebensdauer ist durch die hohe Fertigungsgenauigkeit<br />

ebenso sichergestellt wie kleine Führungsspiele.<br />

Bei den Dichtungskombinationen mit dem Markennamen Servocop,<br />

die bei Pallmann im Einsatz sind, sorgt ein zusätzlicher kolbenstangenseitiger<br />

Dichtring für praktisch stick-slip-freie Bewegungen.<br />

Die Leckagefreiheit wird bei diesem sehr reibungsarmen<br />

Dichtungspaar durch einen zusätzlichen drucklosen Lecköl-Anschluss<br />

mit abschließender Lecköl-Dichtung ermöglicht. So lassen<br />

sich bei dieser preisgünstigen Qualitätslösung sehr geringe Reibung<br />

und hohe Dichtigkeit miteinander vereinbaren.<br />

Zur Robustheit trägt auch bei, dass jeder Zylinder aus nur drei<br />

Grundbauteilen besteht und serienmäßig mit einer höheren Genauigkeitsklasse<br />

gefertigt ist als markt üblich. Durch eine dick verchromte<br />

und gehonte Kolbenstangen-Oberfläche werden optimale<br />

Laufeigenschaften bei minimalem Verschleiß garantiert. Und die<br />

untrennbare Verbindung von Kolben und Stange ist besonders aus-<br />

01 Aufbau des Dichtungskonzeptes der Zylinder<br />

02 Beste Laufeigenschaften bei minimalem Verschleiß ermöglicht die<br />

dicke Chromschicht auf der Kolbenstangen-Oberfläche der Zylinder<br />

fallsicher und bietet außergewöhnliche geometrische Genauigkeit.<br />

Zusätzlich gewährleistet das Innen honen des Rohres eine hohe<br />

Standfestigkeit und Präzision.<br />

Mit diesen Eigenschaften passt Hydraulik von Hänchen optimal<br />

in das Profil von Pallmann. Dies gilt auch für den Einwellen-Schredder<br />

Tiger, der im Zerkleinerungsprozess die Werkstoffverbünde<br />

trennt. Es handelt sich hier um eine kundenspezifische Maschine,<br />

die im Rahmen des Sondermaschinenbaus angepasst wird: Je nach<br />

Aufgabe integriert sie vorgeschaltete Zerkleinerungswerkzeuge, unterschiedliche<br />

Walzen und selbstschärfende, besonders wartungsarme<br />

und in einem selbst ent wickelten Prozess gehärtete Schneidmesser.<br />

Der Tiger ist für eine hohe Lebensdauer ausgelegt, ein Maßstab,<br />

dem auch die Bauelemente genügen müssen.<br />

HYDRAULIK-ZYLIN<strong>DER</strong> IM DREISCHICHT-BETRIEB<br />

Die Maschinen zerkleinern stündlich bis zu 4 t aller schneidfähigen<br />

Materialien auf Korngrößen von maximal 20 mm. Massive, wellenförmige<br />

Rotor-Reißleisten bewegen sich – von einem 355 kW-Motor<br />

angetrieben – an Stator-Reißleisten vorbei. Durch regelmäßiges Reversieren,<br />

also einen Richtungswechsel des Rotors, schärfen sie<br />

Magnetsysteme ı Magnetgummi ı Magnetfolie ı Bedruckte Magnete ı Magnethaftflächen<br />

Tel +49 9367/98977-0 ı Mail info@schallenkammer.de ı Web www.schallenkammer.de ı Shop www.magnetfolie.com<br />

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FLUIDTECHNIK<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

HYDRAULIK-<br />

ZYLIN<strong>DER</strong><br />

SIND EIN<br />

QUALITÄTSBAUTEIL<br />

IN RECYCLING-<br />

ANLAGEN<br />

"LIFECYCLE-KOSTEN<br />

ZÄHLEN – AUCH<br />

BEI HYDRAULIK-<br />

ZYLIN<strong>DER</strong>N"<br />

Dr. Michael Döppert,<br />

Chefredakteur<br />

Lebensdauerkosten schlagen mehr<br />

zu Buche als die Anschaffungskosten<br />

– dieser Erkenntnis folgt die<br />

Pallmann Maschinenfabrik GmbH &<br />

Co. KG als Hersteller von Recycling-<br />

Anlagen konsequent. Ein besonderes<br />

Augenmerk wurde dabei auf die<br />

Qualität der eingesetzten Hydraulikzylinder<br />

gelegt. Das macht sich<br />

dann auch unter dem wichtigen<br />

Aspekt der Maschinenverfügbarkeit<br />

für die Betreiber mehr als bezahlt.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

03 Der Einwellen-Schredder<br />

trennt im Zerkleinerungsprozess<br />

die Werkstoffverbünde<br />

sich selbsttätig. Hier ist ein erster Hänchen-Zylinder im Einsatz, mitten im Bereich<br />

der Einlaufklappe.<br />

Im Gehäuseunterteil der Maschine ist ein großzügig dimensioniertes Sieb installiert.<br />

Dieses hält das Material so lange im Arbeitsraum, bis es durch die Sieblochung<br />

ausgetragen werden kann. Zwei weitere Zylinder bewegen schwere Siebe, die im Bedarfsfall<br />

oder beim Messerwechsel ausgeklappt werden. Auch sie sind ständig den<br />

Umwelteinflüssen durch Schmutz und Vibration ausgesetzt.<br />

Ein weiterer Hydraulik-Zylinder drückt den Messerbalken zu Wartungszwecken<br />

nach außen: Er ist bei einem Hub von 1700 mm, einem Stangendurchmesser von<br />

50 mm und bei einem Kolbendurchmesser von 80 mm montiert. Im Normalbetrieb<br />

ist die Kolbenstange andauernd ausgefahren und der geschredderte Wertstoff fällt<br />

ständig über den Zylinder. So treten hohe statische Kräfte und Vibrationen auf, die<br />

die Dichtungskombination besonders belasten. Außer einer Sonderlackierung und<br />

einer speziellen Position der Buchsen ist auch dieses Bauteil bei Hänchen ein Katalogprodukt,<br />

was sich auf den Preis wie auch auf die Zuverlässigkeit positiv auswirkt.<br />

Der letzte Zylinder bewegt einen Hydraulikmotor zur Drehung des Rotors für Wartungszwecke.<br />

Beim Tiger wird wie bei allen anderen vergleichbaren Anlagen das<br />

Hydrauliksystem von Pallmann einschließlich Aggregat und groß dimensioniertem<br />

Speicher mitgeliefert.<br />

„Zehn Jahre Dreischicht-Betrieb ohne Probleme zeigen, dass unser Konzept aufgeht”,<br />

ergänzt abschließend Dirk Dietrich stolz. „Die Hydraulik-Bauteile von Hänchen<br />

sind dabei ein wesentliches Qualitätsbauteil“.<br />

www.haenchen.de<br />

Hohe Fertigungsgenauigkeit und<br />

kleine Führungsspiele sorgen für<br />

eine präzise Kraftumsetzung und<br />

eine sehr lange Lebensdauer der<br />

Hydraulik-Zylinder auch unter den<br />

extremen Bedingungen in der<br />

Recycling-Industrie.<br />

DistanzEn<br />

ÜbErbrÜCKEn<br />

Mit unseren intelligenten LWL-Lösungen<br />

rücken weit entfernte Orte ganz nah<br />

zusammen. Das ist unser beitrag zur<br />

Vernetzung der Welt.<br />

eks Engel GmbH & Co. KG<br />

Schützenstraße 2<br />

57482 Wenden-Hillmicke,<br />

Germany<br />

Tel. +49 2762 9313-600<br />

Fax +49 2762 9313-7906<br />

info@eks-engel.de<br />

www.eks-engel.de


MEHRSTELLUNGSZYLIN<strong>DER</strong> MIT INDUKTIVEN<br />

NÄHERUNGSSCHALTERN<br />

Verschiedene Positionen gezielt ansteuern<br />

und dort die volle Kraft zur Verfügung<br />

haben – das ermöglicht der Mehrstellungszylinder<br />

von Hydropneu. Für ihn ist<br />

keine aufwendige elektronische Regelung<br />

notwendig, da in ihm die Einzelhübe<br />

definiert sind. Standard-Wegeventile<br />

reichen für die Ansteuerung aus, und das Gesamtpaket bietet durch seine Einfachheit<br />

eine hohe Prozesssicherheit. Einen dieser Zylinder entwickelte der Hersteller für ein<br />

Bearbeitungszentrum. Für Wartungszwecke musste er komplett eingefahren werden<br />

können. Zum Wechsel der Werkzeuge war es aber nötig, dass der er eine genau<br />

definierte Position anfährt. Zur Bearbeitung des Bauteils fährt der Hydraulikzylinder<br />

dann in die komplett ausgefahrene Stellung. Um die Bewegungen in den Endlagen<br />

schonend zu gestalten, wurde der Zylinder mit drei einstellbaren Dämpfungen ausgestattet.<br />

Zwei induktive Näherungsschalter informieren sicher darüber, ob die geforderte<br />

Stellung erreicht ist.<br />

Konfigurieren<br />

leicht gemacht.<br />

Der EV2S-BT & die HAWEeControl-<br />

App steuern Proportionalventile<br />

jetzt einfacher als je zuvor.<br />

www.hydropneu.de<br />

DRUCKREGELVENTILE FÜR SCHIENENFAHRZEUGE<br />

Die Druckregelventile der Serie ED05 von Aventics kombinieren<br />

Regelelektronik, Drucksensor und den direkten Antrieb über<br />

einen Proportionalmagneten in einer geschlossenen Einheit.<br />

Inzwischen haben auch Hersteller von Schienenfahrzeugen die<br />

Produktserie für sich entdeckt. Sie setzen ED05-Ventile ein,<br />

weil diese robust, temperaturbeständig und langfristig<br />

verfügbar sind. Entwickelt wurden die ED05-Druckregelventile<br />

ursprünglich für den Einsatz in Nutzfahrzeugen. Darüber<br />

hinaus haben sie sich in mobilen Arbeitsmaschinen bewährt.<br />

In Zügen regeln diese Druckregelventile zuverlässig Bremszylinder<br />

für komfortorientierte Bremsvorgänge oder passen als<br />

Luftfedersteuerungsventil die Fahrzeugeinstiegshöhe an jede<br />

Bahnsteighöhe an. Durch die robusten Komponenten aus<br />

Aluminium-Druckguss und Stahl erfüllt ED05 die in der Bahntechnik geltenden<br />

Anforderungen an Brandschutz sowie die Robustheit gegenüber Stößen und Vibrationen.<br />

Der Einsatz-Temperaturbereich reicht von - 40 °C bis + 70 °C.<br />

www.aventics.com<br />

DRUCKLUFTANTRIEB MIT TANDEMKOLBEN<br />

Als Ergänzung zum bestehenden Antriebsprogramm für Armaturen<br />

stellt die Luxemburger KSB-Tochter Sisto Armaturen S.A. ihren neuen<br />

doppelt- und einfachwirkenden Pneumatikantrieb der Baureihe<br />

Sisto-Lap 500 vor. Der Kolbenantrieb ist zum Aufbau auf Ventile und<br />

Schieber vorgesehen, deren Stellglied eine Linearbewegung ausführt.<br />

Eine technische Besonderheit des Antriebs besteht darin, dass er bei<br />

hoher erforderlicher Stellkraft mit Doppelkolben in Tandemanordnung<br />

ausgestattet ist. Das bedeutet, zwei Kolben arbeiten an einer<br />

gemeinsamen Kolbenstange in getrennten pneumatischen<br />

Kammern.<br />

Bei einem Kolbendurchmesser von 500 mm und einem Steuerdruck<br />

von 7 bar ergibt sich eine Stellkraft von mehr als 250 000 N. Die<br />

Kolben bestehen aus einer Scheibe mit einem einlippigen Profildichtring.<br />

Dieser Aufbau sorgt für einen ruckfreien und reibungsarmen<br />

Lauf. Ein Nutring und ein Abstreifring dichten die Kolbenstange ab.<br />

Optional sind auch manuelle Handnotbetätigungen sowie mechanische Hubbegrenzungen<br />

in Geschlossen- und Offenstellung lieferbar. Als Arbeitsmedien sind trockene,<br />

saubere und nicht brennbare sowie nicht aggressive Gase geeignet.<br />

Ihr Smartphone macht‘s möglich.<br />

Die HAWE eControl-App verbindet sich via Bluetooth<br />

blitzschnell mit dem HAWE EV2S-BT Proportionalverstärker.<br />

So können Sie mühelos Live-Werte abfragen,<br />

Einstellungen vornehmen und die Funktion Ihrer<br />

hydraulischen Anwendung optimieren. Speichern Sie<br />

außerdem Ihre Wunscheinstellungen und übertragen<br />

Sie diese kabellos auf weitere EV2S-BT.<br />

Was der EV2S-BT & HAWE eControl können:<br />

■ Einfache Inbetriebnahme<br />

■ Ferndiagnose & Condition-Monitoring<br />

■ Optimierung d. Konfiguration in Echtzeit<br />

■ Fehlersuche auch an schwer zugänglichen Orten<br />

■ Duplizieren von Konfigurationen ohne Computeroder<br />

Bus-Anbindung<br />

HAWE eControl<br />

verfügbar im App Store & im Google Play Store<br />

Wir sind Partner.<br />

info@hawe.de | www.hawe.com<br />

www.ksb.com


CAD / PLM<br />

VON RENNFIEBER<br />

GETRIEBEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Teilnehmer bei der Formula Student<br />

schenken sich nichts! Jedes Team baut jedes Jahr<br />

einen neuen Rennwagen – und jedes Mal wird<br />

weiter an den Komponenten geschliffen, auch an<br />

den Schaltgetrieben. Dabei hilft dem Hawks-<br />

Racing-Team der HAW Hamburg eine Berechnungssoftware.<br />

Jens Milde berichtet exklusiv aus<br />

der Getriebe-Entwicklung.<br />

Als erfolgreichster Ansatz für den Beginn einer Entwicklung<br />

einer Baugruppe hat sich bei uns folgende Frage herauskristallisiert:<br />

Was sind die Funktionen, die erfüllt sein<br />

müssen? Da unsere Monoposto-Rennwagen für den Rennbetrieb<br />

ausgelegt werden, wird auch unser Schaltgetriebe an eine<br />

Rennstrecke angepasst. Maximal- sowie Minimalgeschwindigkeit<br />

werden also durch die Strecke vorgegeben und definieren zusammen<br />

mit dem Drehzahlband des Motors das nötige kleinste und<br />

größte Gesamtübersetzungsverhältnis. Für diese beiden Geschwindigkeiten<br />

sind realistische Werte sehr wichtig, da eine zu geringe<br />

Minimal geschwindigkeit eine größere Übersetzung, somit größere<br />

Durchmesser und mehr Material sowie mehr Gewicht bedeutet −<br />

eine zu hohe Maximalgeschwindigkeit bedeutet bei gleichbleibender<br />

Spreizung letztendlich Beschleunigungspotenzialverlust.<br />

<strong>DER</strong> AUFWAND BEI <strong>DER</strong> RAD-<br />

PAARAUSLEGUNG HAT SICH<br />

DURCH DEN EINSATZ <strong>DER</strong> SOFT-<br />

WARE MASSGEBLICH REDUZIERT<br />

Nach der Vorgabe der Spreizung, geht es in einem zweiten Schritt<br />

um die Gangabstufung: Da das originale Getriebe am einfachsten<br />

von einem Sechs- auf ein Vier-Gang-Getriebe umzurüsten ist, haben<br />

wir uns aus Aufwand-Nutzen-Gründen für insgesamt vier Gänge<br />

entschieden. Aufgrund der gegebenen Motorcharakteristik haben<br />

wir eine leicht progressive Gangabstufung gewählt.<br />

Die Auslegung der Drehmomentkurve des Verbrennungsmotors<br />

war ebenfalls ein großer Einflussfaktor für die Getriebeauslegung.<br />

In den Vorjahren mit den Originalen und bei der ersten Iteration<br />

unseres eigenen Getriebes mussten wir mit einer Einschränkung<br />

der Performance durch das Schaltgetriebe leben. Ein Problem war<br />

z. B. instabiles Verhalten bei kurzem und verschenktem Zugraftüberschuss<br />

bei zu langen Übersetzungen. Indem wir Verbrennungsmotor<br />

und Getriebe aufeinander angepasst haben, konnten<br />

diese Einschränkungen minimiert werden.<br />

Da bis jetzt alles nur theoretische Rechnungen und Überlegungen<br />

waren, mussten die angestrebten Übersetzungen noch aufgrund<br />

eingeschränkter technischer Umsetzbarkeit in der Fertigung angepasst<br />

werden. Diese Iterationsarbeit haben wir in dieser Saison<br />

58 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


Faszination<br />

Bewegung.<br />

01 Maßgeschneidert: Der<br />

Getriebevarianten-Generator fand<br />

den besten Kompromiss zwischen<br />

angestrebten Übersetzungen,<br />

umsetzbaren Zahnrad-Durchmessern<br />

und geringem Gewicht<br />

Perfektes Handling – beim<br />

Greifen, Drehen, Positionieren.<br />

Mit unserem<br />

umfangreichen Programm<br />

für Handhabungstechnik<br />

haben Sie Ihre Abläufe<br />

optimal im Griff.<br />

Gestern. Heute. Morgen.<br />

JENS MILDE<br />

LEITUNG BAUGRUPPE POWERTRAIN<br />

H12, DEUTSCHLAND, HAWKS<br />

RACING e.V., HAMBURG<br />

afag.com


CAD / PLM<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

erstmalig mit den Berechnungsprogrammen Kisssoft und Kisssys<br />

durchgeführt. Ein großer Vorteil dabei war, dass der Getriebevarianten-Generator<br />

die zur Verfügung stehende Auswahl an möglichen<br />

Kombinationen durch Parameter filtern konnte. So konnte<br />

das Programm den besten Kompromiss zwischen angestrebten<br />

theoretischen Übersetzungen, den umsetzbaren Durchmessern der<br />

Zahnräder und einem möglichst geringem Gewicht finden.<br />

ENTWICKLUNG <strong>DER</strong> VERGANGENEN JAHRE<br />

Das in dem Rennwagenmodell H0X von 2014 verbaute originale<br />

Getriebe von Kawasaki brachte den Nachteil des extrem kurzen ersten<br />

Gangs mit sich, weshalb nur die Gänge zwei bis vier gefahren wurden.<br />

Da jedoch die Durchschnittsgeschwindigkeit auf den Rundkursen bei<br />

ungefähr 55 km/h liegt, wurde effektiv nur der zweite, also der niedrigste<br />

Gang, genutzt. Durch einen relativ unüblichen Drehmomentverlauf<br />

über dem Drehzahlband führte die Kombination mit dem originalen<br />

Getriebe zu Zeitverlust aufgrund von Mangel an Zugkraft bei<br />

der Beschleunigung. Außerdem konnte aus baulichen Gründen des<br />

Getriebes bei dieser Art der Nutzung fast kein Gewicht eingespart werden.<br />

Das sollte beim H0XI aka Ananya, dem Hawks-Racing-Rennwagenmodell<br />

von 2015, anders werden. Um hier auf einige Komponenten<br />

in der Getriebeschaltung verzichten zu können − beispielsweise<br />

eine Schaltgabel und den fünften sowie sechsten Gang auf der Eingangswelle<br />

−, wurde die Endübersetzung so angepasst, dass der erste<br />

Gang nun als niedrigster Gang gefahren werden kann, während die<br />

restlichen Gänge Spezialanfertigungen sind. Da leider Festigkeitsprobleme<br />

mit dem eigentlich geplanten zweiten Gang auf dem Motorenprüfstand<br />

auftraten, mussten wir den Modul und dementsprechend<br />

die Zähnezahl anpassen, weshalb die Stufensprünge suboptimal ausfielen.<br />

Der große Nachteil bei der Wahl der Übersetzungen war der zu<br />

lange erste Gang und eine damit kombinierte deutlich zu geringe Zugkraft,<br />

was zu massivem Zeitverlust bei Beschleunigungsrennen und in<br />

langsamen Haarnadelkurven geführt hat. Die Übersetzungen waren,<br />

"DURCH KISSSOFT KONNTEN<br />

WIR BEI <strong>DER</strong> ENTWICKLUNG<br />

UNSERES RENNWAGEN-<br />

GETRIEBES ZEIT SPAREN<br />

UND VIEL LERNEN"<br />

Jens Milde, Leitung<br />

Baugruppe Powertrain<br />

H12, HAWKS Racing e.V.,<br />

Hamburg<br />

Durch das Sponsoring der<br />

Kisssoft AG war es unserem<br />

Team möglich, sich an das<br />

Optimum der Getriebestufen die<br />

konkreten Projekte heranzutasten,<br />

dabei viel Zeit zu sparen<br />

und gleichzeitig viel über<br />

Verzahnungsauslegung zu<br />

lernen. Außerdem ist es von<br />

Vorteil für den Berufseinstieg,<br />

diese in der Industrie gängige<br />

Software kennenzulernen.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

da handgerechnet und ohne Vorerfahrung, im Nachhinein alles andere<br />

als optimal gewählt. Aufgrund unserer Datenaufzeichnungen dienten<br />

sie allerdings als gute Ausgangslage für eine Weiterentwicklung.<br />

RENNWAGENMODELL <strong>2016</strong> –<br />

EIN GROSSER SCHRITT<br />

Für die Wahl der neuen Übersetzungen des Rennwagenmodells H12<br />

aka Hidaya haben wir uns vor allem mit den aufgezeichneten Daten<br />

der letzten Saison beschäftigt. Stimmten die angenommenen Maximal-<br />

und Minimalgeschwindigkeiten? In welchen Situationen ist Performanceverlust<br />

zu erkennen? Wie häufig wurde jeder Gang gefahren?<br />

Die Auswertung der Daten deutete darauf hin, dass eine Änderung<br />

der Übersetzungen zu Punktevorteilen in den dynamischen<br />

Disziplinen der Formula Student führen würde. So haben wir das<br />

sequenzielle Getriebe des Rennwagenmodells für <strong>2016</strong> ausgelegt.<br />

Allerdings ist die theoretische Errechnung der optimalen Übersetzungen<br />

der einzelnen Gänge und der Endübersetzungen, die<br />

Schnittstellenarbeit mit dem Motor, Fahrwerk und Aerodynamik,<br />

im Aufwand vergleichbar mit der fertigungsgerechten Umsetzung<br />

dieser Übersetzungen. Simulationsprogramme geben zwar optimale<br />

Gangsprünge für bestimmte Disziplinen aus, jedoch muss ein<br />

Kompromiss für alle Disziplinen gefunden werden, da ein Getriebeumbau<br />

auf einem Event zeitlich nicht realisierbar wäre. Außerdem<br />

müssen Kompromisse in der Umsetzung gefunden werden, da<br />

die aus Gründen des Aufwands behaltenen Originalteile im Getriebe<br />

die möglichen Übersetzungen der Gänge und damit die Durchmesser<br />

der Zahnräder auch geometrisch einschränken. So ist zum<br />

Beispiel die Festigkeit des Antriebsrads des zweiten Gangs ein<br />

Problem, da die Übersetzung deutlich kürzer sein sollte als im<br />

Original. Dank Kisssoft war es iterativ möglich eine simulierte optimale<br />

Übersetzung in eine realisierbare Getriebestufe umzusetzen.<br />

Wir konnten mit Hilfe der Software aus einer Vielzahl an möglichen<br />

Zahnradpaarungen den besten Kompromiss zwischen guter Festigkeit,<br />

nötiger Laufleistung und Gewicht finden.<br />

Kisssoft hat für uns den Aufwand bei der Radpaarauslegung maßgeblich<br />

reduziert, da die Software den gesamten Rechenaufwand<br />

für die Auslegung der Verzahnung übernommen hat. Dabei blieben<br />

sämtliche Operationen des Programms nachvollziehbar, was für<br />

uns ein wichtiges Kriterium bei dem Einsatz der Software war. Erstellte<br />

Projekte konnten einfach bearbeitet und bei Bedarf schnell<br />

und zielführend geändert werden, für uns ein großer Schritt von<br />

den selbstgeschriebenen Tools in Microsoft Excel kommend.<br />

Außerdem konnte die Besprechung mit unseren Fertigungspartnern<br />

deutlich einfacher ablaufen, da viele Firmen im Bereich der<br />

Verzahnungstechnik eben mit der Software von Kisssoft arbeiten.<br />

Konkret wurden folgende Änderungen umgesetzt: Um massiv an<br />

Zugkraft im niedrigsten Gang zu gewinnen, haben wir die Endübersetzung<br />

deutlich von 2,6 auf 3,3 angehoben, da wir wissen, dass wir<br />

uns auf unsere Traktionskontrolle verlassen können. Außerdem haben<br />

wir die Spreizung erhöht, um das Drehzahlband zu kürzen, damit<br />

wir weniger Sprit verbrauchen und uns der Einfluss des Ansaugrestriktors<br />

nicht so sehr einschränkt. Wir haben permanent mit der<br />

Motorauslegung kommuniziert, um Performancegewinn zu erzielen,<br />

indem wir Fahrsituationen vermeiden, in denen die Gangwahl einerlei<br />

ist. Die Stufensprünge wurden so gewählt, dass von der maximalen<br />

Leistung in einen Bereich großen Drehmoments schalten kann. Wenn<br />

man sich die Steigerung in der Beschleunigungsdisziplin anschaut,<br />

kann man deutlich sehen, dass wir schon beträchtliche Schritte in die<br />

richtige Richtung gemacht haben. So haben wir mit dem H0XI für die<br />

Beschleunigung über 75 m noch 4,7 s gebraucht, diese Strecke wurde<br />

mit dem H12 in 3,9 s bewältigt. Der nächste Schritt für uns sind Rundenzeitsimulationen<br />

mit einem Modell des Gesamtfahrzeugs, um das<br />

Getriebe und die Motorcharakteristik für den Rundkurs zu optimieren.<br />

Entsprechende Modelle befinden sich gerade im Aufbau.<br />

www.kisssoft.ch<br />

60 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


CAD / PLM<br />

NEUE RECHENTOOLS VERBESSERN MÖGLICHKEITEN<br />

<strong>DER</strong> ADDITIVEN FERTIGUNG<br />

Ansys, Anbieter von CAE- und Multiphysik-<br />

Software, etabliert im Rahmen einer<br />

Partnerschaft das neue Ansys Additive<br />

Manufacturing Research Laboratory an<br />

der Swanson School of Engineering. So<br />

ermöglicht die neue Kooperation zwischen<br />

dem Software-Spezialisten und der<br />

Universität Pittsburgh Unternehmen –<br />

mit einer von energieeffizienten Strahltriebwerken<br />

bis hin zu personalisierten<br />

medizinischen Geräten reichenden Produktpalette –, erstklassige, sichere und<br />

zuverlässige Produkte schnell und einfach zu entwickeln und zu produzieren. Die<br />

Partnerschaft soll Ausbildung und Forschung unterstützen, um einige der schwierigsten<br />

Problemstellungen der additiven Fertigung zu lösen.<br />

www.ansys-germany.com<br />

SENSOR-MODELLE IN<br />

CAD-BIBLIOTHEKEN VERFÜGBAR<br />

Native und multi-CAD-fähige Modelle und<br />

Daten seiner Sensoren stellt Autosen nun in<br />

den Bibliotheken Cadenas, Traceparts, Eplan<br />

und WSCAD zur Verfügung. Nach einer<br />

Sortimentserweiterung um Prozesssensoren<br />

im ersten Halbjahr <strong>2016</strong> will der Hersteller nun<br />

über die CAD-Bibliotheken gezielt Konstrukteure<br />

ansprechen. Die Sensoren des Herstellers sind<br />

besonders kompatibel und eignen sich für<br />

einen breiten Einsatzbereich. Sie lassen sich daneben<br />

auch weiterhin auf der Internetseite des<br />

Unternehmens bestellen. Dort stehen auch ein<br />

interaktiver Produktvergleich und eine<br />

Online-Produktberatung zur Verfügung.<br />

www.autosen.com<br />

SIMULATIONSDATENMANAGEMENT VON BERECHNERN FÜR BERECHNER<br />

Simulation ist aus dem Alltag des Produktentwicklers nicht<br />

mehr wegzudenken. Mit ihrer zunehmenden Relevanz wird das<br />

sichere und effiziente Simulationsdatenmanagement zur immer<br />

drängenderen Herausforderung. Der Münchner CAE-Experte Isko<br />

Engineershat im September <strong>2016</strong> mit Simuspace V1.1 eine<br />

SDM-Lösung veröffentlicht, die konsequent an den Bedürfnissen<br />

und Anforderungen von Berechnern ausgelegt ist. Simuspace<br />

sorgt als schlankes, offenes und flexibel skalierbares System für<br />

Transparenz und eine prozesssichere Dokumentation aller<br />

Simulationsdaten – auch in kleinen bis mittleren standortübergreifen<br />

CAE-Teams mit bis ca. 100 Mitarbeitern. Simuspace soll<br />

Rahmenbedingungen schaffen, in denen sich Berechner<br />

hundertprozentig auf ihre eigentlich wertschöpfende Tätigkeit<br />

konzentrieren können.<br />

www.isko-engineers.de<br />

Wir sehen uns auf der...<br />

Erfolgreiche Antriebslösungen,<br />

einfach und schnell<br />

Verzahnungskomponenten/Getriebe<br />

Engineering für Antriebstechnik<br />

Antriebstechnik vom Prototyp bis zur Serie<br />

■ Eigene Produktion<br />

■ Breites Lagersortiment<br />

■ Individuelle Einzelfertigung<br />

Nozag GmbH | Eschelbronner Strasse 2/1 | DE-74939 Zuzenhausen<br />

Tel. +49 (0)6226 785 73 40 | www.nozag.de | info@nozag.de<br />

Unser Antrieb<br />

ist Präzision<br />

Precision Motors<br />

Deutsche MinebeaGmbH<br />

Minebea-Weg 1<br />

78052 Villingen-Schwenningen<br />

Germany<br />

Phone: +49 7721 997 100<br />

www.pmdm.de<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 61<br />

Nozag.indd 1 13.10.<strong>2016</strong> PM-DM.indd <strong>11</strong>:32:36 1 13.10.<strong>2016</strong> <strong>11</strong>:34:14


CAD / PLM<br />

EIN VOLL DIGITALER<br />

ANSATZ<br />

Dunja Kandel<br />

Laserprojektionssoftware reduziert Zeitaufwand<br />

und Kosten in der Composite-Fertigung.<br />

Laserprojektionssysteme übertragen Umrisse<br />

aus CAD-Daten präzise und schnell als<br />

Laserlinien auf 3D-Objekte und unterstützen den<br />

digitalen Arbeitsablauf von der Konstruktion bis<br />

zur Produktion.<br />

Bei der Fertigung von Composite-Bauteilen sind Design und<br />

Produktion eng miteinander verzahnt, entstehen Struktur<br />

und Struktureigenschaften doch erst Lage für Lage durch<br />

die Konstruktion. Laserprojektionssysteme, welche die<br />

exakte Positionierung der Gelege anzeigen, sind daher ein<br />

entscheidendes produktionsunterstützendes Werkzeug.<br />

ohne zusätzliche Konvertierung. Dies spart Zeit und Kosten. Ein optionales<br />

Import-Modul erlaubt zudem die direkte Nutzung von Catia-<br />

Daten. Der Export von LAP-Laserprojektionsdaten kann auch aus den<br />

Composite-Programmen Fibersim von Siemens, TruLaser von Autodesk<br />

und dem Laser Projection Operator von Dassault Systèmes erfolgen.<br />

Die neueste Softwareversion LAP Pro-Soft 5.0 wurde um Features<br />

erweitert, die eine noch flexiblere Konfiguration und Steuerung ermöglichen.<br />

Die auf Anwenderfreundlichkeit optimierte grafische<br />

Nutzeroberfläche visualisiert die aktuelle Arbeitssituation aus den<br />

CAD-Daten als Umrisse und in unterschiedlichen 3D-Ansichten.<br />

Sämtliche Projektionsschritte sind der Reihe nach mit ihren je -<br />

wei ligen Status übersichtlich dargestellt und lassen sich einfach<br />

via PC, Fernbedienung oder Tablet aufrufen. Erfolgen Änderungen<br />

in der Konstruktion, können aktualisierte Projektionsdaten automatisch<br />

nachgeladen werden. Der Reportgenerator ermöglicht<br />

zudem anwenderspezifische Anlagenreports.<br />

„Die menschliche Arbeit bleibt auch in der Zukunft ein wichtiger<br />

Bestandteil der Fertigung. Die Aufgaben traditioneller Konstruktions-<br />

und Produktionsarbeit wachsen im Kontext der Industrie 4.0<br />

jedoch immer weiter zusammen. Mitarbeiter müssen bei kurzfristigeren<br />

Tätigkeiten schnell und qualifiziert unterstützt werden“, sagt<br />

Ralf Müller-Polyzou, Leiter Marketing und Produkt-Management<br />

der LAP GmbH. „LAPs voll digitaler Ansatz vom Design zur Fertigung<br />

unterstützt Betriebe unterschiedlichster Branchen, diese<br />

Herausforderungen zu meistern.“<br />

www.lap-laser.com<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

CAD-DATEN ALS GRUNDLAGE<br />

FÜR LASERPROJEKTION<br />

Die Laserprojektionssoftware Pro-Soft des Laserspezialisten LAP steuert<br />

den gesamten Arbeitsablauf im Layup-Prozess: vom Import der CAD-<br />

Daten, der Bearbeitung von Projektionsdaten, über die Kalibrierung<br />

und Projektionssteuerung, bis hin zur Visualisierung und Dokumentation<br />

der Projektionsschritte. Kernfunktion der Software ist es, die<br />

grafischen Daten für die Laserprojektion aufzubereiten und an die<br />

Laserprojektoren zu übermitteln. Diese projizieren die Konturen aus<br />

den digitalen Konstruktionsplänen dann lagegerecht auf die 3D-Objekte.<br />

Anhand der Laserlinien kann der Werker die Gelege in korrekter<br />

Reihenfolge, Position und Ausrichtung millimetergenau platzieren.<br />

Die CAD-Daten, die durch die Konstruktion bereitstehen, können<br />

von der Arbeitsvorbereitung direkt an die Laserprojektionssoftware<br />

in der Produktion übergeben werden. Neben dem gesicherten<br />

Produktionsmodus, in dem Kontur-Projektionen nur in der Reihenfolge<br />

projiziert werden, wie sie in der Projektionsdatei vorgegeben<br />

sind, bietet die Software auch einen Simulations- und einen Testmodus.<br />

Der Testmodus erlaubt es, die Software ohne angeschlossene<br />

Hardware zu betreiben und die zu projizierenden Daten zu überprüfen.<br />

Der Simulationsmodus dient der einfachen Über prüfung<br />

der Projektionsschritte und damit des Produktionsablaufes mit angeschlossenen<br />

Laserprojektoren.<br />

VIELZAHL AN CAD-FORMATEN<br />

WIRD UNTERSTÜTZT<br />

Die Laserprojektionssoftware unterstützt eine Vielzahl an CAD-<br />

Datenformaten wie IGES, DXF, HPGL, LPD oder PLY. Dies bietet<br />

Anwendern die gewünschte Flexibilität und einen einfachen Import<br />

Autorin: Dunja Kandel, LAP GmbH Laser Applikationen, Lüneburg<br />

62 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


CAD / PLM<br />

SOFTWARE FÜR SPRITZGIESSSIMULATION ERWEITERT<br />

Simcon hat seine Software für Spritzgießsimulation Cadmould 3D-F<br />

überarbeitet und mit zusätzlichen Optionen für das Thermoplastschaumspritzgießen<br />

und die Prozessoptimierung erweitert. Mit der<br />

Version 9.0 kann man nun mehr Simulationsergebnisse direkt verfolgen,<br />

auswerten und optimieren. Ebenheiten und Rundheiten können jetzt<br />

gemäß DIN EN ISO <strong>11</strong>01 definiert und ausgewertet werden. Mit dem<br />

neuen Geometry Explorer erhält der Nutzer über die zentrale Arbeitsumgebung<br />

Zugang zu allen Komponenten, die er mittels „direct<br />

manipulation“ einfach bearbeiten kann – von Formteilen über Einlegeteile<br />

bis hin zu Heiß- und Kaltkanalsegmenten. Die grafische Hervorhebung<br />

der Komponenten beim Überfahren mit der Maus vereinfacht<br />

die Bearbeitung von komplexen Komponenten, z. B. von konturnahen<br />

Temperiersystemen. Zudem wurde die Handhabung von Lizenzen flexibler<br />

gestaltet und die eingebundene Materialdatenbank ausgebaut.<br />

www.simcon-worldwide.com<br />

SIMULATIONSUM-<br />

GEBUNG FÜR GEREGELTE<br />

ANTRIEBSSYSTEME<br />

Wngr st mhr!<br />

Simster ist eine von Bosch Rexroth<br />

entwickelte, kostenfrei verfügbare<br />

Multidomain-Simulationsumgebung,<br />

mit der sich geregelte<br />

Antriebssysteme innerhalb von<br />

Werkzeugmaschinen modellieren<br />

und optimieren lassen. Um schnell<br />

einen digitalen Zwilling erstellen<br />

zu können, bringt die Simulationsplattform<br />

eine umfassende<br />

Modellbibliothek aus verschiedenen<br />

Domänen mit, darunter Hydraulik,<br />

Mechanik und Regelungstechnik.<br />

Über Open Core Interface lässt<br />

sich das Simster-Modell direkt mit<br />

einer Rexroth-Steuerung als<br />

„Hardware-in-the-Loop“ (HiL)<br />

verknüpfen. So lassen sich alle<br />

Regelungsstrukturen inklusive<br />

integrierter SPS-Programme mit<br />

dem virtuellen Abbild zuverlässig<br />

testen und optimieren. Mittels<br />

Rapid-Control-Prototyping können<br />

die Steuerprogramme auf der<br />

Simulationsplattform über einen<br />

Generator erstellt werden. Auch<br />

für spätere Tests und Modifikationen<br />

lassen sich die erstellten<br />

Modelle heranziehen, etwa bei<br />

geänderten Rahmenbedingungen<br />

in der Produktion.<br />

www.boschrexroth.de<br />

Reduziert auf das Wesentliche: der neue i500<br />

Schlankes Design, skalierbare Funktionalität und außerordentlich<br />

anwenderfreundlich. Der wegweisende Inverter<br />

i500 ist so schmal gebaut, dass Sie jede Menge Platz im<br />

Schaltschrank einsparen. Dank innovativer Interaktionsmöglichkeiten<br />

ist Ihnen eine Inbetriebnahme in Rekordzeit<br />

spielend möglich. Und das Beste: Die modulare Bauweise<br />

passt sich im Handumdrehen an unterschiedliche<br />

Maschinenanforderungen an. Manchmal ist weniger mehr.<br />

Noch Fragen? Erfahren Sie mehr auf der SPS IPC Drives <strong>2016</strong><br />

in Halle 1, Stand H360 oder auf www.Lenze.com<br />

So einfach ist das.


PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

WERKSTOFFTECHNIK<br />

ENTDECKE<br />

DIE<br />

LEICHTIGKEIT<br />

Beim Leichtbau gibt es nicht die eine Lösung – aber<br />

für jede Konstruktion das passende Material. Und<br />

das ist immer häufiger ein Kunststoff. Dabei gibt es<br />

unterschiedliche Wege, das Bauteilgewicht zu<br />

reduzieren, Bauteilfunktionalitäten zu erhöhen<br />

und gleichzeitig die Kosten zu senken. Die Reise<br />

lohnt sich in jedem Fall!


WERKSTOFFTECHNIK<br />

Öldruckrohre, die vorher aus Aluminium gefertigt wurden, aus<br />

Kunststoff.<br />

Besonders in der Automobilindustrie spielt Leichtbau eine<br />

entscheidende Rolle. Denn jedes eingesparte Gramm hilft,<br />

den Kraftstoffverbrauch zu senken und die gesetzlichen<br />

CO 2<br />

-Vorgaben einzuhalten. Aber auch in anderen Industriezweigen<br />

gewinnt das Thema zunehmend an Relevanz – spätestens<br />

dann, wenn sich durch konsequente Reduzierung des Gesamtgewichts<br />

ein Teil der Betriebskosten einsparen lässt. Pöppelmann<br />

K-Tech bietet verschiedene Strategien und Lösungen, um erhebliche<br />

Gewichtseinsparungen zu erzielen.<br />

So vielfältig wie die Anwendungsbereiche und technischen<br />

Anforderungen sind, umso komplexer sind die Zielvorgaben –<br />

gerade in Bezug auf die Gewichtsreduzierung. Die Erfahrungen<br />

der letzten Jahre haben gezeigt, dass es nicht die „eine“ Lösung<br />

gibt. Stattdessen muss jedes Produkt und jeder Prozess separat<br />

durchleuchtet werden. Pöppelmann K-Tech betreut seine Kunden<br />

von der Entwicklung bis zur Serie. Mit Hilfe von leistungsfähigen<br />

Polymeren produziert Pöppelmann z. B. hochbelastbare<br />

<strong>DER</strong> CHECK STEHT AM ANFANG<br />

KUNSTSTOFFE ERMÖGLICHEN DIE<br />

KONSTRUKTION HOCHWERTIGER<br />

UND KOMPLEXER BAUTEILE<br />

Bevor Pöppelmann K-Tech mit einem neuen Projekt startet, führen<br />

die Experten des Kunststoffverarbeiters aus Lohne bei Oldenburg<br />

gemeinsam mit dem Kunden eine intensive Bauteilbewertung<br />

durch: den K-Tech Check. Dabei wird jede Anfrage auf die Parameter<br />

Material, Konstruktion, Werkzeug und Prozess überprüft, sodass<br />

sich beurteilen lässt, an welcher Stellschraube die Ingenieure<br />

drehen müssen, um das Gesamtgewicht der Lösung zu reduzieren.<br />

Ein entscheidender Faktor für Gewichtsreduzierung ist das Material<br />

– gerade wenn es darum geht, Metallteile in Kunststoff umzukonstruieren.<br />

„Jedes Bauteil muss z. B. von Anfang an kunststoffgerecht<br />

in Relation zum Material ausgelegt werden – damit schon in der<br />

Konstruktion frühzeitig wichtige Weichen in Bezug auf Funktionalität<br />

gestellt werden können“, erklärt Reinhard Böckmann, Projektleiter<br />

bei Pöppelmann K-Tech. „Gleichzeitig schauen wir uns den Prozess<br />

an, sprich: mmit welcher Technologie und nach welchen Vorgaben wir<br />

am sinnvollsten produzieren. Parallel kümmern wir uns um das Werkzeug:<br />

Was muss es leisten? Wie lasten wir es am effektivsten aus?“<br />

Die Entscheidung für das passende Material fällt nach Sichtung<br />

der CAD-Daten: „Denn erst, wenn das Material zu hundert Prozent<br />

zur Konstruktion passt, wird am Ende eine wirtschaftliche Lösung<br />

daraus“, sagt Projektleiter Sascha Arkenau. Wie fest muss das<br />

Material sein? Welcher Temperatur muss es standhalten? Wie flexibel<br />

muss es sein, wie teuer darf es sein? Und wie sieht es mit Recycling<br />

aus? Natürlich spielt auch das Gewicht eine entscheidende<br />

Rolle. „Das sind Fragen, die wir uns jedes Mal stellen – auch bei bestehenden<br />

Kunststoffteilen“, so Arkenau weiter.<br />

22. - 24. November <strong>2016</strong><br />

Halle 4<br />

Stand 4-230<br />

TOP<br />

TECHNOLOGY<br />

MADE IN<br />

GERMANY<br />

HIGH SPEED DRIVE<br />

Frequenzumrichter für Hochgeschwindigkeitsanwendungen<br />

bis 275 kVA bzw. Drehzahlen bis 480.000 1/min.<br />

www.sieb-meyer.de<br />

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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 65


-<br />

WERKSTOFFTECHNIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

"JE FRÜHER <strong>DER</strong> KUNST-<br />

STOFF-EXPERTE IN DEN<br />

ENTWICKLUNGSPROZESS<br />

EINGEBUNDEN<br />

WIRD UMSO<br />

BESSER"<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Dr. Michael Döppert,<br />

Chefredakteur<br />

Spätestens wenn die Forderung<br />

Leichtbau auftaucht, sollte das<br />

Potenzial von Kunststoffen für die<br />

Anwendung geprüft werden. Das ist<br />

keine einfache Aufgabe, allein schon<br />

wegen des weiten Eigenschaftsspektrums<br />

des großen Angebots<br />

Technischer und Hochleistungs-<br />

Kunststoffe. Der Hinweis, den<br />

Kunststoff-Experten schon in einer<br />

frühen Entwicklungsphase einzubeziehen,<br />

ist mehr als berechtigt.<br />

VON <strong>DER</strong><br />

BAUTEIL-<br />

KONSTRUKTION<br />

ZUM SERIENTEIL<br />

Das Video beschreibt den<br />

Entstehungsprozess von<br />

Kunststoffbauteilen bei<br />

Pöppelmann K-Tech.<br />

https://youtu.be/UGTRsyGBTL8<br />

"ENTWICKLUNGSZEITEN<br />

FÜR KUNSTSTOFFBAU-<br />

TEILE MÜSSEN KÜRZER<br />

WERDEN"<br />

Reinhard Böckmann,<br />

Projektleiter bei<br />

Pöppelmann K-Tech<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

BESSERE DIMENSIONSSTABILITÄT BEI<br />

GERINGEREM GEWICHT<br />

Außer über den Aspekt Material kann das Bauteilgewicht auch über neue Herstellungsverfahren<br />

reduziert werden. Seit vielen Jahren setzt Pöppelmann das Mucell-<br />

Verfahren ein, eine Technologie zum physikalischen Schäumen von Thermoplasten.<br />

Dieses Verfahren bietet eine Menge von Vorteilen. Mit Hilfe der Maschinenparameter<br />

ist der Fertigungsprozess sicher zu steuern und somit absolut reproduzierbar.<br />

Weiterhin kann durch die Schaumbildung das Bauteilgewicht um bis zu 15 %, je<br />

nach Materialtyp, reduziert werden.<br />

Doch die Gewichtsreduzierung ist nur ein wesentlicher Vorteil des Mucell-Verfahrens.<br />

Stärker überwiegen funktionelle Vorteile wie u.a. die verbesserte Dimensionsstabilität<br />

der Formteile: Dank des thermoplastischen Schäumens lassen sich<br />

Formteile mit geringem Verzug und hoher Steifigkeit herstellen. Außerdem lassen<br />

sich Einfallsstellen reduzieren. Gerade bei verzugsanfälligen Bauteilen, wie z. B.<br />

bei Batteriege häusen, ein wichtiger Faktor.<br />

„Am Ende erhält man mehr Funktionen bei reduziertem Gewicht bei gleichzeitiger<br />

Kostenkontrolle“, fasst Karen Rußmann, bei Pöppelmann K-Tech zuständig für<br />

die Prozessumsetzung, zusammen. Mit über 4,5 Mio. produzierter Serienbauteile<br />

allein im Jahr 2015 ist Pöppelmann einer der führenden Verarbeiter, wenn es um<br />

Mucell geht.<br />

ORGANOBLECHE – NOCH LEICHTER UND FESTER<br />

Doch nicht für jedes Bauteil ist dieses Verfahren das richtige. Hier können dann<br />

Organobleche neue, vielversprechende Konstruktionsmöglichkeiten bieten. Bei Organoblechen<br />

handelt es sich um vorgefertigte Halbzeuge, bestehend aus in Polymer<br />

getränktem Endlosglasfaser-Gewebe. Diese werden je nach Kontur zugeschnitten,<br />

aufgeheizt und direkt im Spritzgusswerkzeug umgeformt. Das Besondere: Die Funktionsbereiche<br />

werden einfach auf den Einleger gespritzt. Zusätzliche, aufwändige<br />

Nacharbeitsschritte entfallen.<br />

„Diese Funktionsintegration ist ein großer Vorteil gegenüber Metallbauteilen“, sagt<br />

Frank Schockemöhle, Leiter Prozessumsetzung bei Pöppelmann K-Tech. „Hinzukommt,<br />

dass die Steifigkeit und Festigkeit vergleichbar sind. Aber die Bauteile sind<br />

deutlich leichter.“ Der Einsatz von Organoblechen ist nicht neu, erhält aber durch die<br />

Zielvorgabe Gewichtsreduktion immer mehr an Bedeutung. Pöppelmann produziert<br />

bereits mehrere Bauteile für laufende Serienanwendungen.<br />

www.poeppelmann.com<br />

Die Möglichkeiten, das Gewicht von Bauteilen zu<br />

reduzieren und zugleich die Funktionalität zu<br />

erhalten oder sogar zu erweitern, sind vielfältig.<br />

Pöppelmann K-Tech bietet seinen Kunden hierzu<br />

verschiedene innovative Lösungen. Da das<br />

Unternehmen Bauteilentwicklung und Serienproduktion<br />

aus einer Hand bietet, profitieren<br />

Kunden von besonders kurzen Entwicklungszeiten.<br />

Mit Hilfe von 3D-Entwicklungstools wie<br />

FEM- Berechnungen oder Füllsimulationen<br />

können Konstruktionsdaten bereits in frühen<br />

Projektphasen bewertet werden.<br />

66 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


WERKSTOFF- / VERBINDUNGSTECHNIK<br />

3D-DRUCK AUS METALL: NEUARTIGE<br />

KOMPONENTE FÜR RAUMFAHRZEUGE<br />

Atos und<br />

Materialise<br />

stellen einen<br />

neuen Titaneinsatz<br />

für<br />

Raumfahrzeuge<br />

vor. Durch den<br />

gemeinsamen<br />

Ansatz können<br />

beide Unternehmen<br />

qualitativ<br />

hochwertige<br />

Lösungen im 3D-Druck anbieten. Das Gewicht der Komponente<br />

konnte durch spezielle Strukturen auf ein Drittel des ursprünglichen<br />

Gewichts von 1454 auf 500 g reduziert werden. Dadurch<br />

verbessern sich einige Eigenschaften sowie die Gesamtleistung<br />

des Materials. Die Einsätze dienen in der Luft- und Raumfahrt<br />

dazu, hohe mechanische Belastungen in Strukturen wie Satelliten<br />

zu übertragen. Üblicherweise bestehen die ziegelförmigen<br />

Komponenten aus Aluminium oder Titan, da sie mittels Zerspanung<br />

gefertigt werden. Dank additiver Fertigung kann der<br />

Innenraum der Objekte ausgehöhlt bleiben oder mit Leichtbaustrukturen<br />

gefüllt sein. Der Einsatz aus Titan wurde von Metall-3D-Druckern<br />

im Selective Laser Melting (SLM)- Prozess<br />

gefertigt. Die Einsätze entstanden im Rahmen einer Studie, die<br />

von beiden Unternehmen verfasst und vorgestellt wurde.<br />

www.atos.net<br />

NEU<br />

JHS-3i Gehäuselager<br />

1 Optimiertes Design<br />

Keine Vibration<br />

30% stabiler<br />

7% leichter<br />

Koyo Deutschland GMBH<br />

Bargkoppelweg 4<br />

22145 Hamburg| GERMANY<br />

3i = 3 wichtige Verbesserungen<br />

2 Neues Dichtungsdesign<br />

Verlängerte Lagerlebensdauer<br />

(Faktor 2)<br />

Optimiert für verbesserte<br />

Fettformulierung<br />

3 Verbesserte<br />

Lithiumfett Formulierung<br />

Für höhere Belastung und<br />

ausgezeichnete<br />

mechanische Stabilität<br />

Verbesserte Hochdruckzusätze<br />

Wasserbeständig und sehr<br />

gutem Korrosionsschutz<br />

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COMPOUND FÜR ABSCHIERMENDE<br />

KUNSTSTOFFGEHÄUSE<br />

Ensinger stellt<br />

den Compound<br />

Tecacomp EMI<br />

für abschirmende<br />

Kunststoffgehäuse<br />

vor.<br />

Durch die<br />

Einarbeitung<br />

absorbierender<br />

Füllstoffe<br />

gelingt es,<br />

Raumresonanzen<br />

zu glätten<br />

und somit Dämpfungseinbrüche zu minimieren. Die Compounds<br />

vermeiden Schirmdämpfungseinbrüche, indem absorbierende<br />

Additive im Kunststoff eine erneute Reflexion der eingedrungenen<br />

Wellen verhindern. Sie erleichtern durch eine höhere<br />

Betriebssicherheit auch bei höheren Frequenzen das Bestehen der<br />

CE-Prüfung. Durch das Spritzgießverfahren lassen sich Bauteile<br />

frei gestalten und auch komplexe Bauformen umsetzen. Nach<br />

dem Spritzguss sind keine zusätzlichen Arbeitsschritte zum<br />

Aufbringen einer Abschirmschicht erforderlich. Das Verfahren<br />

ermöglicht es, auch große Stückzahlen kostengünstig herzustellen.<br />

Die Compounds bieten zuverlässige Abschirmeigenschaften,<br />

unabhängig von möglichen Schichtdickenschwankungen. Es<br />

kommt nicht zu Beeinträchtigungen durch Zerkratzen oder<br />

Abblättern. Ein Schutz vor elektrostatischer Entladung ist vom<br />

gesamten Material gegeben.<br />

www.ensinger-online.com<br />

Kleiner Antrieb<br />

Große Leistung<br />

PITTMAN Micro EC –Motoren<br />

Koyo.indd 1 20.10.<strong>2016</strong> 15:44:50<br />

Baugrößen: 9.5mm, 12.7mm,<br />

20mm, 28mm<br />

PITTMAN EC-Motoren –<br />

leistungsstark, dynamisch<br />

und ultrakompakt.<br />

Für Designer, Entwickler<br />

und Hersteller die<br />

High-Performance in<br />

kompakter Bauform suchen.<br />

• Leerlaufdrehzahl bis zu 100.000 U/min<br />

• Ausgangsdrehmomentbereich 0.002 Nm bis 0.105 Nm<br />

• Motordurchmesser 9.5mm /12.7mm /20mm /28mm<br />

• Hochwertige Neodym-Eisen-Bor-Magnete<br />

• Optional: Getriebe und sterilisierbare Versionen<br />

SPS IPC Drives<br />

Nürnberg<br />

Halle 1<br />

Stand 1-438<br />

22-24 November <strong>2016</strong><br />

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inkl. Planetengetriebe<br />

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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 67


WERKSTOFF- / VERBINDUNGSTECHNIKTECHNIK<br />

FLAMMSCHUTZ<br />

FÜR PEDALRITTER<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Wer Fahrrad fährt, ist umweltfreundlich mobil.<br />

Wer E-Bike fährt, ist zusätzlich hip und noch<br />

immer ein Early Mover. Ein Compound sorgt<br />

künftig dafür, dass keine Batterie in Flammen<br />

aufgeht.<br />

Zweiräder mit Elektroantrieb sind nicht nur umweltfreundlich<br />

und bequem, sondern eignen sich auch bestens, um im<br />

städtischen Verkehr zügig voranzukommen. Mit den<br />

Modellen eS 1<br />

und eS 2<br />

sowie eB 1<br />

und eB 2<br />

sind erstmals<br />

E-Scooter und E-Bikes erhältlich, die in Italien entwickelt und<br />

designt wurden. Hersteller der farbigen Klassiker mit Retro-Touch<br />

ist die in Dueville bei Vicenza ansässige Askoll Holding srl. Sie verlässt<br />

sich bei der Herstellung der Gehäuseteile für die Batterien der<br />

Zweiräder auf ein Material von Lanxess, das künftig unter dem<br />

Namen Pocan AF 4<strong>11</strong>0 vermarktet werden soll.<br />

„Der neue Werkstoff gehört zu unserer umfangreichen Produktpalette<br />

für Elektrofahrzeuge. Wir sehen in diesem Anwendungssegment<br />

gute Wachstumschancen für unsere Polyester der Marke<br />

Pocan sowie Polyamide der Marke Durethan und werden das Sortiment<br />

in enger Zusammenarbeit mit Entwicklungspartnern aus dem<br />

Bereich Elektromobilität systematisch erweitern“, erklärt Tim<br />

Arping, Marketingexperte im Geschäftsbereich High Performance<br />

Materials (HPM).<br />

Das neue Compound ist ein mit 12 % Glasfasern verstärktes Blend<br />

aus PBT (Polybutylenterephthalat) und ASA (Acrylester- Styrol-<br />

Acrylnitril). Das flammgeschützte Material ist für geometrisch komplexe<br />

und großflächige Gehäuseteile in Elektro- und Elektronik -<br />

anwendungen konzipiert und zeichnet sich wegen des ASA-Anteils<br />

durch eine sehr geringe Verzugsneigung aus. Gleichzeitig ist es exzellent<br />

flammwidrig. In Brandprüfungen nach der US-Prüfnorm UL<br />

94 (Underwriters Laboratories) erreicht es die beste Klassifizierung<br />

V-0 bei 0,4 mm Prüfkörperdicke. Bauteile aus dem Compound zeigen<br />

gute Oberflächen, die gemäß Thermodesorptionsmessungen<br />

nach VDA 278 zudem sehr emissionsarm sind.<br />

GEHÄUSE <strong>DER</strong> BATTERIEZELLEN FÜR E-SCOOTER<br />

Askoll nutzt den Werkstoff bei den E-Scootern für das Gehäuse der<br />

Batteriezellen. Er substituiert eine bisherige Materiallösung auf<br />

Basis eines Polycarbonat+ABS-Blends. „Den Ausschlag für unser<br />

Material gab neben seiner Verzugsarmut und hohen Flammwidrigkeit,<br />

dass es die strengen Anforderungen in puncto chemischer<br />

Resistenz, Wärmestabilität und Schlagzähigkeit erfüllt. Außerdem<br />

lässt es sich in einem sicheren Prozess per Ultraschall schweißen“,<br />

erläutert Fabio Passeri, Lanxess Sales Manager für die Region<br />

Italien/Schweiz.<br />

BATTERIEGEHÄUSE UND -RAHMEN FÜR E-BIKES<br />

Bei den beiden E-Bikes findet das Compound bei der Herstellung<br />

der Batteriegehäuse und -rahmen in einer für Askoll entwickelten<br />

weißen und schwarzen Einfärbung Verwendung. Ersetzt wird ein<br />

glasfaserverstärktes und flammgeschütztes PBT mit UL 94 V-0-Einstufung.<br />

Für den Blend-Werkstoff von Lanxess sprach seine hohe<br />

Beständigkeit gegen Licht und Feuchtigkeit. Er erfüllt daher die<br />

geforderten Bewitterungstests nach den Bedingungen der Norm<br />

ISO 4892-3. Passeri: „Dank der hohen Farbstabilität kann auf eine<br />

separate UV-Schutzlackierung der Bauteile verzichtet werden, was<br />

beträchtliche Kosteneinsparungen ermöglicht.“ Die exzellente<br />

Witterungsstabilität stellt außerdem sicher, dass das hohe mechanische<br />

Eigenschaftsniveau des Blends unter Licht- und Feuchteeinfluss<br />

sehr lange erhalten bleibt. Das bestätigen Tests am Fertigteil<br />

nach verschiedenen Standards für die Sicherheit von Batterien und<br />

Akkumulatoren sowie E-Bikes wie etwa UN 38.3, IEC 62133 und<br />

UNI EN 15194.<br />

AUSBAU <strong>DER</strong> PBT-BLEND-PRODUKTREIHE<br />

Die Pocan AF-Produktreihe umfasst bisher Varianten mit 20 und<br />

30 % Glasfasergehalt. Sie sind in ihrer Flammwidrigkeit, Hydrolysestabilität<br />

und in ihrem Verzugsverhalten mit dem neuen,<br />

von Askoll eingesetzten Werkstoff vergleichbar und bieten<br />

sich für Anwendungen an, in denen es auf etwas höhere<br />

<strong>DER</strong> KUNSTSTOFFANBIETER VERFÜGT<br />

ÜBER EINE UMFANGREICHE PRODUKT-<br />

PALETTE FÜR DIE ELEKTROMOBILITÄT<br />

Steifigkeiten und Festigkeiten ankommt. Potenzielle Anwendungen<br />

sind neben Batteriezellengehäusen u.a. mechanisch belastete<br />

Steckverbinder und Gehäuse für elektronische Schaltungen wie<br />

z. B. Batteriemanagementsysteme.<br />

www.lanxess.de


WERKSTOFF- / VERBINDUNGSTECHNIK<br />

INDIVIDUELL ANPASSBARE FILAMENTE<br />

FÜR 3D-DRUCK<br />

Eine breite Auswahl<br />

an Filamenten für<br />

den 3D-Druck<br />

bietet Herz an. In<br />

der Premium Line<br />

werden die<br />

Materialien ABS<br />

und PLA angeboten.<br />

In der Tech Line<br />

reicht das Spektrum<br />

von PMMA, HIPS,<br />

PVA, PA-6.66 bis hin<br />

zu PP, TPE, PETG und<br />

PC/PBTP-Qualitäten.<br />

Diese zehn<br />

Sorten werden standardmäßig in den Durchmessern 1,75 und<br />

2,90 mm sowie in einer ganzen Bandbreite von Farben, jeweils<br />

rund auf Spulen, vorgehalten. Neben den standardmäßigen<br />

0,75 kg- und 3 kg-Spulen können auch individuelle Mengen<br />

bestellt werden. Dazu bietet der Hersteller auch eigens nach<br />

Kundenwünschen kreierte Filamente an, bei denen Material,<br />

Zusatzstoffe, die Berücksichtigung von Formen, angepasste<br />

Farben oder Durchmesser individuell angepasst werden können.<br />

Häufig Anwendung finden die Werkstoffe des Herstellers bereits<br />

vor allem in der Medizintechnik – und hier insbesondere in der<br />

Zahnmedizin –, aber auch in der Spielzeugindustrie.<br />

www.herz-gmbh.com<br />

AUSGLEICH VON RADIAL- UND WINKELVERSATZ<br />

Schnellsteckkupplungen<br />

von Erwin<br />

Halder<br />

verbinden<br />

axial verschiebbare<br />

Bauteile<br />

formschlüssig<br />

und spielfrei.<br />

Sie dienen als<br />

Verbindung<br />

zwischen<br />

Kolbenstange<br />

und Linearbewegungseinheit und zur Montage von pneumatischen<br />

oder hydraulischen Zylindern an einer Welle. Bei Spritzgießmaschen<br />

können sie für schnelle Formenwechsel eingesetzt<br />

werden. Die Verbindungen bestehen aus Klaue oder Anschraubflansch<br />

und Kupplungsteil. Das Kupplungsteil wird werkzeuglos<br />

montiert, indem es in die T-Nut der Klaue gesteckt wird. Die<br />

Kupplungen gibt es in drei Varianten, die Radialversätze bis<br />

1 mm ausgleichen können. Eine Variante gleicht zusätzlich<br />

einen Winkelversatz bis 4° aus und eignet sich so für nicht<br />

ausgerichtete Linearbewegungen. Alle Varianten sind in zehn<br />

Durchmessern von M6 bis M20 x 1,5 erhältlich. Klaue, Flanschteil<br />

bzw. Klaue und Pfanne werden aus Vergütungsstahl<br />

gefertigt. Die Kontermutter besteht aus schwarzem Stahl und<br />

die Feder aus rostfreiem Stahl.<br />

www.halder.de<br />

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for special steel solutions<br />

Sunniberg-Brücke (Klosters)<br />

Die SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe ist einer der führenden<br />

Produzenten von hochwertigen Spezialstahl-Langprodukten. Wir sind<br />

weltweit die Nummer 2 bei Werkzeugstahl sowie rost-, säure- und<br />

hitzebeständigem Stahl und die Nummer 2 in Europa bei Edelbaustahl.<br />

Mit unserem Vertriebs- und Servicenetz fokussieren wir uns<br />

auf die spezifischen Bedürfnisse unserer Kunden weltweit.<br />

www.schmolz-bickenbach.com<br />

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Deutsche Edelstahlwerke<br />

Finkl Steel<br />

Steeltec<br />

Swiss Steel<br />

Ugitech<br />

Sales & Services<br />

Weltweit<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 69


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

EFFIZIENZTIERE<br />

Der massige Buckelwal ist im Wasser erstaunlich<br />

wendig unterwegs und die Eule fliegt nahezu<br />

geräuschlos durch die Lüfte. Von Flossen und<br />

Flügeln dieser beiden „Effizienztiere“ ließen sich<br />

die Konstrukteure einer neuen Generation von<br />

Radialventilatoren inspirieren.<br />

Ziehl-Abegg liegt mit dem Spitzenwirkungsgrad von Radialventilatoren<br />

bei mehr als 70 %. Daher muss jeder Ansatz zur<br />

Optimierung genutzt werden. Der Luftstrom trifft bei Radialventilatoren<br />

je nach Volumenstrom in unterschiedlichen<br />

Winkeln auf die Ventilatorschaufeln. Der Wal hat beim Schwimmen<br />

im Meer ähnliche Herausforderungen zu meistern: Durch die<br />

Bewegung der Flossen ändert sich deren Winkelstellung ständig.<br />

Würden seine Brustflossen in einem zu steilen Winkel zur<br />

Gegenströmung stehen, würde sich das Wasser mit großen Verwirbelungen<br />

von den Flossen ablösen.<br />

STRÖMUNGSVERLUSTE UND<br />

GERÄUSCHE REDUZIEREN<br />

„Große Verwirbelungen sind gekennzeichnet von hohen<br />

Strömungsverlusten und Geräusch“, erläutert Dr. Walter Angelis,<br />

Technischer Leiter bei Ziehl-Abegg. In Jahrtausenden hat der<br />

Buckelwal seine Flossen optimiert. So weisen die Vorderkanten der<br />

Walfischflossen golfballgroße Beulen auf (Fachbegriff: Tuberkel).<br />

Dadurch kann ein 25 bis 30 t schweres Tier mit seinen langen Brustflossen<br />

schnell und wendig schwimmen. „Dies haben wir an der<br />

Vorderkante der Ventilatorschaufel nachempfunden und als<br />

gewelltes Profil umgesetzt“, erklärt Angelis.<br />

Auch bei der Hinterflosse des Wales, der Fluke, haben die Strömungstechniker<br />

genauer hingeschaut. Die V-förmige Kontur des<br />

hinteren Flügelabschnitts verzögert mögliche Strömungsabrisse –<br />

was den Ventilator für viele unterschiedliche Druckbereiche einsetzbar<br />

macht. Insgesamt hat die Evolution den Buckelwal im Hin-<br />

blick auf die Strömungseffizienz so optimiert, dass er trotz seiner<br />

Körpergröße als guter und wendiger Schwimmer gilt.<br />

Von diesen bionischen Erkenntnissen profitiert nun bei Ziehl-<br />

Abegg die neueste Ventilatorgeneration im Radialbereich bei Baugrößen<br />

ab 710 mm. Der Produktname ZAbluefin lehnt sich an das<br />

englische Wort für Flosse fin an. „Zusätzlich haben wir die Ventilatorschaufel<br />

noch mit einer Verwindung versehen“, fügt Angelis hinzu.<br />

Dadurch wird über die gesamte Spannweite ein optimaler Zuströmwinkel<br />

geschaffen. Nicht nur die gezackten Hinterkanten machen<br />

das Laufrad leiser. Auch die Wellung der Schaufelflächen ergibt eine<br />

Schallreduzierung.<br />

ZWEI BIONISCHE ANSÄTZE VEREINT<br />

Etwa zwei Jahre haben sich die Experten bei Ziehl-Abegg mit dem<br />

neuen Radiallaufrad für Klimazentralgeräte und Industriebelüftung<br />

beschäftigt. Eine bionische Profilierung hat sich als sehr effektiv für<br />

Effizienz und Schallarmut herausgestellt. Bei der bionisch profilierten<br />

Schaufel gibt es im Gegensatz zu derzeit marktüblichen Hohlschaufeln<br />

keine Zwischenräume, in die Schmutz oder Kondenswasser eindringen<br />

kann, was dann neben Korrosion auch zur Unwucht führen<br />

würde. Daher wird der Stahl mit einer 600-t-Presse in Wellenform gebracht,<br />

was die bionische Profilierung ergibt – „dadurch erhalten wir<br />

zusätzliche Festigkeit und können das Gewicht optimieren“, betont<br />

Angelis. Weniger Gewicht schont die Lager in den Motoren.<br />

Das neue Radiallaufrad weist Merkmale von zwei völlig unterschiedlich<br />

bionischen Ansätzen auf: sowohl von der Aerodynamik<br />

DURCH DIE BIONISCHE PROFILIE-<br />

RUNG WERDEN DIE VENTILATOREN<br />

ENERGIEEFFIZIENTER UND LEISER<br />

(Vogelkunde) als auch von der Hydrodynamik (Meeresbiologie). So<br />

sind die Hinterkanten der Ventilatorschaufeln dem Eulenflügel nachempfunden.<br />

„Die Eule als leisester Raubvogel ist bei uns schon für<br />

mehrere Designs Vorbild gewesen“, sagt Vorstandsvorsitzender Peter<br />

Fenkl. Mittlerweile gelten gezackte Hinterkanten von Ventilatoren als<br />

ein Marken zeichen von Ziehl-Abegg. Bei dem neuen Ventilator wurden<br />

die Zacken allerdings etwas angepasst und weicher gezeichnet.<br />

Die neuen Radialventilatoren ermög lichen eine Energieeinsparung<br />

bis zu 10 %. „Unsere Ingenieure haben damit ihre Spitzenstellung<br />

in der Bionik und als Technologieführer in der Ventilatorentechnik<br />

deutlich unterstrichen“, freut sich Peter Fenkl.<br />

Bild: Ziehl-Abegg; Hintergrundbild Fotolia/NoraDoa<br />

www.ziehl-abegg.com<br />

70 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


Nächste Messe:<br />

14.03.-16.03.2017 LogiMAT Stuttgart<br />

KUNDENSPEZIFISCHE EMV-DICHTUNGEN MIT IP-SCHUTZ<br />

Zur Abdichtung gegen HF- und Umwelteinflüsse<br />

bietet Infratron neben seinem<br />

umfangreichem Standardprogramm<br />

auch maßgeschneiderte Lösungen an.<br />

Das Basismaterial ist ein wasserdichter<br />

Neoprenschaum, der je nach Bedarf mit<br />

verschiedenen leitfähigen Materialien<br />

kombiniert wird. Dafür kommen<br />

Drahtgestricke, Textilien, Metallfolien<br />

oder auch leitfähige Silikone in Frage.<br />

Damit können binnen weniger Tage und<br />

sehr flexibel Flachdichtungen genau<br />

nach Kundenspezifikation gefertigt werden. Auf diese Weise werden hohe und höchste<br />

HF-Dämpfungswerte und bei Bedarf auch Umweltdichtigkeit bis IP69k erzielt. Neben<br />

einer umfassenden Design-Unterstützung bietet der Hersteller auch die Möglichkeit an,<br />

die benötigte Dichtung werksseitig an einen vorhandenen Prototypen anzupassen.<br />

www.infratron.de<br />

BLOCKIERBARE GASFE<strong>DER</strong>N AUS DEM BAUKASTEN<br />

Ein komfortables und sicheres Verstellen<br />

von Sitzen und Lenksäulen ermöglichen die<br />

blockierbaren Gasfedern Varilock von Suspa.<br />

Sie kommen z. B. in flexibel neigbaren<br />

Passagiersitzen in Bus, Bahn und Flugzeug,<br />

für die Winkelverstellung von Lenksäulen in<br />

Landmaschinen und Lkws oder für höhenverstellbare<br />

Armlehnen in Nutzfahrzeugen<br />

zum Einsatz. Sie eignen sich auch für<br />

Wohn-, Büro- und Schulmöbel oder<br />

Anwendungen der Medizin- und Rehatechnik.<br />

Ein Baukastensystem ermöglicht<br />

eine spezifische Anpassung. Die Gasfedern mit Kräften zwischen 100 und 1000 N<br />

bestehen aus einem Druckrohr mit Kolbenstange inklusive Kolben, dessen Ventil über<br />

einen Auslösestift betätigt wird. Bei geschlossenem Ventil arretiert die Gasfeder in der<br />

gewünschten Position und löst je nach Druckmedium eine elastische oder starre Blockierung<br />

aus. Der Kolbenstangendurchmesser beträgt 10 mm. Die Sonderfunktion Time Reset<br />

sorgt für die automatische Rückstellung der Rückenlehnen von Passagiersitzen.<br />

Das<br />

nach da?<br />

Läuft.<br />

www.suspa.com<br />

BIODYNAMISCHE BELEUCHTUNG AM MONTAGEARBEITSPLATZ<br />

Gesundheit, Sicherheit, Produktivität und Energieeffizienz<br />

lauten die Ziele für industrielle Beleuchtungslösungen,<br />

denen sich Waldmann verschrieben hat. Der<br />

Hersteller hat neue Beleuchtungslösungen für die<br />

Raum- und Maschinenbeleuchtung im Portfolio. Mit der<br />

Studie Tameto VTL zeigt er außerdem, wie biodynamisches<br />

Licht am Industriearbeitsplatz umgesetzt<br />

werden kann. Tameto VTL basiert auf den Empfehlungen<br />

der Berater von A.T. Kearney, des Verbands ZVEI sowie der<br />

langjährigen Erfahrung von Waldmann in der Entwicklung<br />

von industriellen und biologisch wirksamen<br />

Beleuchtungslösungen. Die Studie Tameto VTL zeigt nun<br />

die erste Umsetzung einer biologisch wirksamen<br />

Beleuchtung im industriellen Umfeld. Damit bringt Waldmann die positive Wirkung des<br />

natürlichen Lichts an den Montagearbeitsplatz. Dazu orientiert sich der Indirektlichtanteil<br />

am Tageslicht und verändert die Lichtintensität und Lichtfarbe nach einer fest<br />

definierten zeitlichen Regelkurve. Das neutrale Licht im Direktlichtanteil ist stufenlos<br />

dimmbar und sorgt so für den bestmöglichen visuellen Komfort.<br />

www.waldmann.com<br />

Unsere Förderanlagen.<br />

Automatisch, innovativ,<br />

wirtschaftlich & leise.<br />

Wir beraten Sie gerne.<br />

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SPECIAL<br />

AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

SPECIAL<br />

Autor: Uwe Tiedemann, Hans Turck GmbH & Co. KG, Hamburg<br />

72 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

Wo kommt eigentlich die Medikamentenpackung mit<br />

dem Kopfschmerzmittel her? Wer war an der Produktion<br />

beteiligt? Wer hat die benötigten Chemikalien<br />

und Vorprodukte geliefert? Wer hat die Palette<br />

mit der Packung ins Lager gestellt? Welcher Spediteur hat die<br />

Schachtel wann abgeholt und zu welchem Zeitpunkt ist sie in der<br />

Apotheke gelandet? All das verrät der Datamatrix-Code auf der<br />

Packung – bei Zugriff auf die entsprechenden Datenbanken des<br />

Herstellers.<br />

AUF <strong>DER</strong><br />

SPUR<br />

<strong>DER</strong><br />

CODES<br />

Uwe Tiedemann<br />

Kennen Sie die Geschichte Ihrer<br />

Medikamentenpackung? Ein kompaktes<br />

Gateway, das in Bildverarbeitungssystemen<br />

die Kontrolle von Data-Matrix-Codes und<br />

Klarschrift steuert, hilft mit, dass Sie sie<br />

erfahren könnten …<br />

TRANSPARENZ IM GESAMTEN PROZESS<br />

Nur in wenigen Branchen sind die Prozesse derart transparent<br />

und rückverfolgbar gestaltet wie in der Pharma- und in der Lebensmittelindustrie.<br />

Das liegt an der Gesundheitsrelevanz der<br />

Produkte. Menschen nehmen Lebensmittel und Pharmazeutika<br />

zu sich. Die durchgehende Transparenz der Prozesse sichert in<br />

den beiden Branchen eine absolut fehlerfreie Produktion und<br />

minimiert somit das Risiko für die Verbraucher. In der Pharmabranche<br />

verlangt zudem der Plagiatschutz eine rückverfolgbare<br />

Produktion. Wenn jede einzelne Schachtel von der Apotheke bis<br />

ins Produktionswerk zurückverfolgt werden kann, wird Plagiateuren<br />

ihre Arbeit erschwert. Händler, die die Ware verkauft<br />

haben, können leichter belangt werden. Die meisten großen<br />

Hersteller haben Sicherheitssysteme zur Rückverfolgbarkeit<br />

ihrer Produkte ohnehin schon implementiert. Die EU­<br />

Fälschungsrichtlinie 20<strong>11</strong>/62/EU Falsified Medicines Directive<br />

(kurz FMD) fordert, dass ab dem zweiten Quartal 2018 alle<br />

Arzneimittelhersteller in der EU eine lückenlose Verfolgbarkeit<br />

ihrer Produkte umgesetzt haben.<br />

Möchte ein Pharmahersteller heute eine transparente, rückverfolgbare<br />

Produktion einrichten, so könnte seine Recherche<br />

ihn zur Firma Industrielle Sensorsysteme Wichmann GmbH<br />

(ISW) nach Kölln-Reisiek bei Elmshorn führen. Das rund 20 Mitarbeiter<br />

zählende Unternehmen hat sich zu einem Spezialisten<br />

für optische Identifikationslösungen entwickelt. ISW fing als<br />

Integrationspartner mit dem Schwerpunkt Bildverarbeitungssysteme<br />

an und entwickelte sich bis heute zu einem namhaften<br />

Hersteller von Spezialmaschinen und Anlagen, deren Kernaufgabe<br />

meist eine Bildverarbeitungslösung ist. „Die Kunden schätzen an<br />

uns, dass wir flexibler sind als manch größeres Unternehmen und<br />

trotzdem ein Rundum-Sorglos-Paket aus Bildverarbeitungsmaschinen<br />

samt Integration in die Produktion sowie die ERP- und<br />

MES-Systeme des Kunden anbieten können“, nennt Tobias<br />

Wichmann, Prokurist Vertrieb und Applikation, eine der Stärken<br />

von ISW.<br />

INDIVIDUELLE PRÜFANLAGEN<br />

Das Angebot nehmen Kunden aus dem Pharma-Bereich, aber auch<br />

aus anderen Branchen wie der Verpackungs- oder Automobilindustrie<br />

gern an. ISW hat eine Reihe von Standard-Maschinen für Identifikationslösungen<br />

im Programm, die dann an die jeweiligen<br />

Anforderungen des Kunden individuell angepasst werden. Darunter<br />

finden sich auch Lösungen, die über Track and Trace hinausgehen.<br />

So zum Beispiel Anlagen, die die Güte und Qualität von Motorteilen<br />

optisch prüfen.<br />

Der Maschinentyp Palc Unit wird meistens in der Pharmaindustrie<br />

eingesetzt. Palc steht für Package Aggregation Line Controller:<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 73


-<br />

AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

"TRACEABILITY UND<br />

ACHTSAMKEIT:<br />

<strong>DER</strong> CODE<br />

ERZÄHLT EINE<br />

GESCHICHTE"<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Martina Heimerl,<br />

Chefredakteur<br />

Wo kommt eigentlich das Produkt,<br />

das Lebensmittel, das Medikament<br />

her, das ich konsumiere? Wer stellt<br />

sich heute schon noch diese Frage?<br />

Die Rückverfolgbarkeit bringt in<br />

erster Linie Sicherheit, minimiert<br />

Fehler und Risiken in der Produktion.<br />

Mich erinnert sie aber auch an das<br />

Thema Achtsamkeit. Vielleicht kann<br />

ich, wenn ich künftig einen Code auf<br />

einer Verpackung sehe, daran denken,<br />

welche Geschichte das Produkt wohl<br />

hat und mich bewusster entscheiden.<br />

01<br />

01 Diese Lichtschranke am Auslauf der Palc Unit<br />

dient der Gegenauswurfkontrolle<br />

02 DISW programmierte die Steuerung der gesamten<br />

Palc Unit mit Codesys auf dem BL20-Gateway<br />

03 Qualitätskontrolle: Die Kamera überprüft die<br />

Druckqualität<br />

04 Die Palc Unit markiert eine Faltschachtel mit<br />

einer Seriennummer, Produktionsdaten und einem<br />

Data-Matrix-Code und kontrolliert anschließend die<br />

Qualität des Drucks<br />

SPECIAL<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

"FÜR UNSERE APPLIKATION<br />

IST DAS CODESYS-GATE-<br />

WAY VON TURCK GENAU<br />

RICHTIG<br />

DIMENSIONIERT"<br />

Tobias Wichmann,<br />

Prokurist Vertrieb und<br />

Applikation, ISW GmbH,<br />

Kölln-Reisiek<br />

In unseren Bildverarbeitungssys temen<br />

Palc Unit steuert Turcks Codesys-Gateway<br />

BL20 die Kontrolle von Data-<br />

Matrix-Codes und Klarschrift. Es<br />

ersetzt dabei eine SPS, die unnötig<br />

komplex und teuer wäre. Entscheidende<br />

Vorteile dieser Lösung waren<br />

außerdem die einfache Programmierbarkeit<br />

und für uns passende<br />

Abmessungen. Nicht zu letzt war es<br />

auch die gute Betreuung durch den<br />

Turck-Vertrieb, die den Ausschlag für<br />

die Turck-Produkte gegeben hat.<br />

Im Standardfall markiert die Maschine eine Faltschachtel mit einer eindeutigen<br />

Seriennummer, produktionsspezifischen Daten und einem Data-Matrix-Code.<br />

Anschließend kontrolliert sie die Qualität des Drucks. Dies ist erforderlich, um die<br />

Lesbarkeit beim Endkunden, sprich in der Apotheke, zu garantieren. Im Extremfall<br />

können nicht lesbare Arzneimittelschachteln nicht verkauft werden. Die Anlage wird<br />

für die jeweiligen Kunden unterschiedlich modularisiert, um optimale Anschlüsse<br />

an deren Produktionsbänder zu erreichen oder den unterschiedlichen Markierverfahren<br />

zu genügen.<br />

Die Palc Unit besteht aus einem Förderband, das die Faltschachteln einer Kamera<br />

mit Beleuchtung zuführt. Der Leseprozess der Kamera wird über einen Reflexlichttaster<br />

ausgelöst. Die Kamera überprüft die Qualität des Drucks anhand der eingelernten<br />

Parameter. Stimmt das Druckergebnis nicht mit den Soll-Werten überein,<br />

wird diese Faltschachtel anschließend durch eine Druckluftdüse vom Band in<br />

einen Auswurfschacht geblasen. Alle anderen Faltschachteln werden im Prozess<br />

weitergeführt und gegebenenfalls zu einer angeschlossenen Verpackungseinheit<br />

geführt. Parametriert wird die Palc Unit über ein HMI, das eine grafische Benutzeroberfläche<br />

abbildet. Wird die Produktion auf eine andere Faltschachtelgröße umgestellt,<br />

kann diese über das HMI geändert werden.<br />

CODESYS-GATEWAY ALS SPS<br />

„Das Herzstück der Anlage ist die SPS“, sagt ISW-Prokurist Wichmann. Die Steuerungsaufgabe<br />

übernimmt in diesem Fall ein programmierbares BL20-Gateway von<br />

Turck. „Auf der SPS laufen alle Signale zusammen und werden verarbeitet: die<br />

Signale des IPC, der Sensoren, Trigger-Signale, Signale der Kamerainspektion, des<br />

Druckluftwächters und so weiter“, so Wichmann. „Für diese Aufgabe ist das mit<br />

Codesys programmierbare BL20-Gateway von Turck genau richtig dimensioniert.<br />

Die SPSen der großen Hersteller könnten die Aufgabe natürlich auch meistern,<br />

wären aber an dieser Stelle unnötig teuer und komplex“, begründet Wichmann seine<br />

Entscheidung für BL20 und ergänzt: „Ein anderer Vorteil war, dass wir im Haus<br />

74 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


03<br />

Geschickt<br />

gekoppelt<br />

DAS GATEWAY VERARBEITET ALS SPS<br />

DIE SIGNALE UNTERSCHIEDLICHER<br />

SENSOREN UND GERÄTE<br />

04<br />

schon Codesys-Erfahrung hatten und mit der BL20 schnell unsere Lösung programmieren<br />

konnten. Die Wahl der geeigneten Steuerung für die Palc fiel uns daher leicht“. Die<br />

Kommunikation zwischen dem Industrie-PC und dem Gateway läuft über eine<br />

TCP/IP-Ethernet-Verbindung.<br />

EINFACHES HANDLING<br />

Eine Lichtschranke am Einlauf löst einen Starttrigger für den Druck- und Messvorgang<br />

aus. Dieser wird mit einem Drehgebersignal vom Motor kombiniert, das zum passenden<br />

Zeitpunkt den Drucker und die Kamera auslöst. Eine Lichtschranke triggert die Druckluftdüse,<br />

die fehlerhafte Schachteln (NIO) vom Band in den Auswurfschacht bläst. Beide<br />

Lichtschranken stammen von Turcks Opto-Partner Banner Engineering. Deren Einfachheit<br />

ist in diesem Fall auch ihre Stärke. „Wir mussten hier nichts teachen oder ähnliches.<br />

Die Lichtschranke wird mit einem Reflektor als Reflexionslichtschranke montiert. Eine<br />

Vorder- oder Hintergrundausblendung ist in diesem Fall gar nicht nötig“, so Wichmann.<br />

Einfaches Handling spricht auch für den Turck-Drucksensor aus der PK-Serie, der an der<br />

Wartungseinheit der Druckluftdüse sitzt und die anliegende Druckluft überwacht.<br />

Noch ein weiteres Turck-Produkt setzt ISW in der Palc Unit ein: Den Schluss des Auswurfschachts<br />

überwacht ein induktiver Näherungsschalter BI4U-M12 aus der Uprox+<br />

Serie von Turck. Das Signal, ob der Schacht geschlossen oder offen ist, verarbeitet dann<br />

das BL20. Ist der Schacht nicht geöffnet, wird das Band gestoppt.<br />

www.turck.de<br />

02<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

Genau das ist die Stärke des neuen<br />

elektronischen Sicherungsautomaten<br />

vom Typ REX12-T.<br />

Mit pfiffiger Technik kombinieren<br />

Sie ein- und zweikanalige Geräte<br />

in Rekordzeit und ohne Werkzeug<br />

und Zubehör zur absolut maßgeschneiderten<br />

DC 24 V-Absicherung<br />

für Ihre Anlage. Bei Bedarf auch<br />

mit !<br />

Ihr Nutzen:<br />

● Spart Kosten und Zeit durch<br />

einfache Montage<br />

● Condition Monitoring erhöht<br />

die Laufzeit Ihrer Maschine<br />

Haben Sie ein konkretes Projekt?<br />

Sprechen Sie mit uns. Wir freuen<br />

uns auf den Dialog mit Ihnen.<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

SPS/IPC/DRIVES<br />

vom 22.-24.<strong>11</strong>. <strong>2016</strong><br />

Halle 5, Stand 5-310<br />

E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH<br />

Industriestraße 2-8 . 90518 ALTDORF<br />

DEUTSCHLAND<br />

Tel. 09187 10-0 . Fax 09187 10-397<br />

E-Mail: info@e-t-a.de . www.e-t-a.de


POSITIONIERSYSTEME<br />

SPRECHEN IO-LINK<br />

DIE SPRACHE <strong>DER</strong><br />

SMART FACTORY<br />

IO-Link – der Kommunikationsstandard,<br />

den führende<br />

Hersteller aus den Bereichen<br />

Sensorik, Aktuatorik und<br />

Steuerungstechnik zusammen<br />

entwickelt haben, ist heute in<br />

aller Munde. Gemeinsam<br />

erfolgreich – das sehe ich als<br />

das Motto der Zukunft.<br />

Zusammenhalt, Kooperation,<br />

Integration, Verschmelzung<br />

sind gefragt. Und die Grundlage<br />

dafür ist eine<br />

gemeinsame Sprache. Auch<br />

auf der SPS IPC Drives <strong>2016</strong><br />

wird sie natürlich gesprochen<br />

und es kommen wieder viele<br />

neue Kommunikationstalente<br />

hinzu ...<br />

Martina Heimerl, Redakteurin<br />

Positioniersysteme vom Typ PSE / PSS / PSW<br />

sind intelligente Antriebe mit integriertem<br />

Motor, Getriebe, Motorregelung, Kommunikation<br />

und Absolut-Encoder. Sie bringen das<br />

Führungsgeländer, Werkzeuge oder die Inspektionskamera<br />

automatisch an die richtige Position für<br />

das neue Format im Maschinenprozess. Halstrup-Walcher<br />

ist nach eigenen Angaben der erste Aktoren-Hersteller, der Positioniersysteme<br />

mit IO-Link anbietet. Somit hält IO-Link nicht nur Einzug in die Welt der<br />

Sensoren, sondern auch der Aktoren. Mit nur einem ungeschirmten 3-adrigen Anschlusskabel<br />

können die Positioniersysteme kostengünstig in Maschinen integriert werden. Gateways setzen<br />

dann auf beliebige kundenspezifische Feldbusse um. Das in den Positioniersystemen implementierte<br />

Time-Stamp-Verfahren ermöglicht einen synchronisierten Start mehrerer Positioniersysteme,<br />

auch zeitversetzt zum Fahr befehl. IO-Link schafft einen transparenten Durchgriff und<br />

verringert die Komplexität, erleichtert das Einrichten und spart Kosten.<br />

www.halstrup-walcher.de<br />

IO-LINK DEVICES UND IO-LINK<br />

MASTER FÜR INDUSTRIE 4.0<br />

www.smc.de<br />

Mit zwei neuen IO-Link<br />

Devices sowie einem<br />

neuen IO-Link-Master<br />

verfügt SMC über drei<br />

aktuelle Produkte, die in<br />

die Richtung Industrie 4.0<br />

gehen. Alle drei Geräte<br />

unterstützen die<br />

schnellstmögliche<br />

Übertragungsgeschwindigkeit<br />

COM 3<br />

(230 kBit/s).<br />

ZUKUNFTSFÄHIGE WEG- UND<br />

WINKELSENSOREN<br />

Novotechnik bietet ein breites<br />

Sensor-Programm, bei dem<br />

der Anwender die Vorteile der<br />

IO-Link-Schnittstelle nutzen<br />

kann: beispielsweise absolute,<br />

magnetostriktiver Wegaufnehmer<br />

in Profilbau- oder<br />

Stabform sowie induktive, magnetfeldunempfindliche<br />

Wegaufnehmer. Rotative<br />

Sensoren, wie robuste Single- und Multiturngeber<br />

sowie berührungslose Winkelsensoren<br />

runden das Programm ab.<br />

www.novotechnik.de<br />

igus ® ... chainflex ® hält ... 36 Monate Garantie ...<br />

Gigantische Auswahl: 27x Ethernet<br />

IGUS ® CHAINFLEX ®<br />

SPECIAL<br />

chainflex ® Ethernetleitungsprogramm für die Bewegung<br />

Immer die günstigste Leitung, die funktioniert: 27verschiedene Leitungen in sieben Preisklassen<br />

für unterschiedlichste Anwendungsfälle. Ohne Mindermengen-Zuschlag ab 24h<br />

erhältlich. Lebensdauer online berechenbar. Mit 36 monatiger Garantie ab Lager.<br />

igus.de/macht-Leitungen<br />

plastics for longer life ®<br />

igus ® GmbH Tel. 02203-9649-800 info@igus.de<br />

Besuchen Sie uns: SPS IPC Drives, Nürnberg – Halle 4 Stand 310<br />

Igus.indd 1 20.10.<strong>2016</strong> 07:43:39<br />

76 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

FÜR DIE POSITIONS-<br />

ÜBERWACHUNG<br />

Neben der genauen Positionsüberwachung<br />

übertragen die<br />

neuen induktiven Sensoren von<br />

IFM Electronic den Abstand als<br />

linearisierten Prozesswert. Durch<br />

den großen Temperaturbereich<br />

von 40 bis 85 °C sind die neuen<br />

Geräte universell einsetzbar. Die<br />

Sensoren messen derart genau,<br />

dass sie auch kleinste Veränderungen<br />

erfassen. Selbst Bremsbacken-Verschleiß,<br />

die Spindelüberwachung<br />

auf Verformung<br />

oder die Spannung eines Sägeblatts<br />

werden sicher erkannt. Über<br />

IO-Link sind Öffner/Schließer<br />

sowie PNP/NPN einstellbar und<br />

alle gewonnenen Daten lassen<br />

sich übertragen und aufzeichnen.<br />

MINI-SENSOR MIT HINTERGRUNDAUSBLENDUNG<br />

Optoelektronische Minisensoren von Balluff bieten neben einer<br />

hohen Schaltpräzision auch Vorteile durch ihre kleinen Bauformen<br />

und ihr geringes Gewicht. Neu in diesem Portfolio ist<br />

der der erste zylindrische Mini-Sensor mit Hintergrundausblendung<br />

(HGA) und IO-Link-Schnittstelle. Ideal eingesetzt ist der<br />

Lichttaster der Baureihe BOS 08E mit seiner über IO-Link<br />

einstellbaren Tastweite von 7…30 mm überall dort, wo kleine<br />

Objekte in beengten Verhältnissen vor nahem Hintergrund<br />

zuverlässig erkannt werden müssen. Der robuste Sensor im<br />

Edelstahlgehäuse (1.4305) mit Schutzart IP67 verfügt über<br />

einen gut sichtbaren Rotlichtspot und ist daher schnell zu<br />

montieren und justieren. Dank IO-Link gelingen Anschluss,<br />

Parametrierung und Inbetriebnahme schnell, einfach und kostengünstig. Besonders interessant<br />

dürfte der Winzling mit einem Durchmesser von 8 mm und einer Gehäuselänge von etwas über<br />

40 mm für Maschinen- und Sondermaschinenbauer sein, die bereits IO-Link verwenden.<br />

www.balluff.de<br />

www.ifm.de<br />

ETHERNET-BLOCK-I/O<br />

Turck stellt den Multiprotokoll-IO-<br />

Link-Master TBEN-L-8IOL in IP67<br />

und IP69K vor. Das Ethernet-Block-<br />

I/O-Modul bietet acht IO-Link-<br />

Master-Ports im robusten<br />

TBEN-L-Gehäuse. Wie alle anderen<br />

IO-Link-Master der TBEN-Reihe<br />

bietet auch das TBEN-L-8IOL die<br />

vereinfachte IO-Link-Geräteintegration<br />

SIDI (Simple IO-Link<br />

Device Integration).<br />

Turck ist Systempartner mit<br />

durchgängigem Portfolio für<br />

IO-Link-Applikationen. Der<br />

Automatisierungsspezialist<br />

erweitert sein IO-Link-Portfolio<br />

neben den Ethernet-Block-I/Os<br />

aktuell u. a. um kapazitive Sensoren,<br />

Drucksensoren für Ex-Bereiche<br />

und Laser-Distanzsensoren.<br />

www.turck.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

VOLLE FLEXIBILITÄT – NULL RISIKO<br />

SPECIAL<br />

Steffen Horn, Markus Gerster<br />

In den Werkzeugschleifmaschinen der Ulmer<br />

Werkzeugschleiftechnik GmbH & Co. KG sollen<br />

die sicherheitsgerichteten Funktionen ohne<br />

zusätzliche sichere Steuerung ausgeführt<br />

werden. Mit der Safety Bridge Technology steht<br />

eine flexibel konfigurier- und einfach<br />

handhabbare Lösung zur Verfügung, die diese<br />

und weitere Anforderungen erfüllt.<br />

Autoren: Steffen Horn, Phoenix Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont;<br />

Markus Gerster, Ulmer Werkzeugschleiftechnik GmbH & Co. KG, Ulm<br />

Die Ulmer Werkzeugschleiftechnik GmbH & Co. KG entwickelt<br />

und fertigt Schleifmaschinen, mit denen sich Präzisionswerkzeuge<br />

herstellen lassen. Das in Ulm-Einsingen<br />

ansässige Unternehmen hat sich seit vielen Jahren auf leistungsfähige<br />

Mehrachs-Werkzeug- und Rundschleifmaschinen spezialisiert.<br />

Die Maschinen der Typen WZS (Werkzeugschleifmaschine),<br />

RS (Rundschleifmaschine) und SF (Endbearbeitungsmaschine)<br />

werden unter einem Dach konstruiert, gefertigt, zusammengebaut<br />

und in Betrieb genommen. Die Produktion von Fertigteilen und die<br />

Montage der Maschinen übernimmt dabei das Schwesterunternehmen<br />

Ulmer Maschinenteile GmbH. Neueste CAD-Technologien<br />

und CNC-Maschinen kommen zum Einsatz, um schnell marktgerechte<br />

Lösungen zu realisieren.<br />

ALLE SIGNALE IN <strong>DER</strong><br />

STANDARD-STEUERUNG SICHTBAR<br />

In allen Maschinentypen wird die CNC-Steuerungsplattform der<br />

NUM AG genutzt. Daher suchten die Konstrukteure von Ulmer<br />

78 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


KIT-ENCO<strong>DER</strong><br />

nach einem Konzept zur Umsetzung sicherheitsgerichteter Funktionen ohne zusätzliche<br />

Safety-Steuerung. Dabei sollten die Sicherheitssignale über das vorhandene Standard-<br />

CAN-Bussystem übertragen werden.<br />

Eine andere Anforderung war, dass sowohl die sicheren als auch die nicht sicheren<br />

Signale in der Standard-Steuerung von NUM sichtbar sind. Vor diesem Hintergrund<br />

bietet sich die Safety Bridge Technology (SBT) von Phoenix Contact an, die ihre Vorteile<br />

schon seit einigen Jahren in zahlreichen Applikationen unter Beweis gestellt<br />

hat. SBT erfüllt die höchsten Sicherheitsanforderungen der aktuellen Normen<br />

IEC 61508 Ed2, IEC 62061 und EN 13849-1.<br />

Da sie alle sicherheitsgerichteten Aufgaben ohne zentrale Safety-Steuerung gemäß<br />

der neuen Maschinenrichtlinie ausführen kann, eignet sich die Lösung insbesondere<br />

für Applikationen, in denen die netzwerkfähige Sicherheitstechnik von der<br />

zentralen spezialisierten Steuerung – wie der CNC-Steuerung von NUM – getrennt<br />

werden soll.<br />

FLEXIBLE KONFIGURATION<br />

Die Safety Bridge Technologie wird zur Absicherung in allen Maschinentypen eingesetzt.<br />

Die SBT-Komponenten übernehmen hier sämtliche sicherheitsrelevanten Funktionen.<br />

Neben den typischen Not-Halt-Überwachungsfunktionen müssen Schutztüren sicher<br />

überwacht sowie ver- und entriegelt werden. Darüber hinaus sind Einricht- und Service-<br />

Funktionen sicher anzuwählen sowie Ladetüren zu überwachen.<br />

Eine weitere Anforderung besteht in verschiedenen Freigaben für die Pneumatik und<br />

Hydraulik sowie Kühlmittel. Weil diese sicherheitsrelevanten Funktionen teilweise in<br />

zeitlichem oder zeitlich verzögertem Zusammenhang stehen, gestaltet sich die flexible<br />

Konfiguration über das Software-Tool Safeconf deutlich einfacher als eine hart verdrahtete<br />

Lösung mit Sicherheitsschalt-Komponenten. Für die zusätzliche potentialfreie Abschaltung<br />

der Versorgungsspannung der Servoantriebe, Hydraulik und Kühlmittel verwendet<br />

Ulmer ein dezentrales Ausgangsmodul mit eingebautem Sicherheitsrelais.<br />

AUFWÄNDIGE RÜCKVERDRAHTUNGEN ENTFALLEN<br />

Als besonders vorteilhaft erweist sich die tiefe Integration aller Safety Bridge-Module in<br />

die CNC-Steuerung. Hier zeigt sich CAN als einfach handhabbares, kostengünstiges und<br />

performantes I/O-System. Da SBT die Sicherheitssignale busunabhängig übertragen<br />

SAFETY BRIDGE ERFÜLLT DIE HÖCHSTEN<br />

SICHERHEITSANFOR<strong>DER</strong>UNGEN <strong>DER</strong> IEC<br />

61508 ED2, IEC 62061 UND EN 13849-1<br />

kann, werden die entsprechenden Komponenten lediglich über eine Inline-Busklemme<br />

IL CAN an das Bussystem angeschlossen. Die sicheren Safety Bridge-Module lassen sich<br />

dann in der Inline-Station flexibel neben den Standard-I/O-Modulen anordnen.<br />

Die Software-seitige Einbindung von Safety Bridge gestaltet sich genauso einfach. Ein<br />

spezieller Operate-Funktionsbaustein für SBT, der aus der Codesys-Bibliothek importiert<br />

werden kann, stellt der Standard-Anwendung sämtliche Diagnose- und Statusinformationen<br />

der Safety Bridge-Komponenten zur Verfügung. Außerdem werden die Status aller<br />

sicheren Ausgangskanäle für Standard-Eingänge zurückgespielt, sodass die ansonsten<br />

üblichen aufwändigen Rückverdrahtungen entfallen.<br />

Weil die Standard-Steuerung ferner direkten lesenden Zugriff auf die Diagnose-Merker<br />

des SBT-Logikmoduls hat, ist sie jederzeit über den aktuellen Zustand sämtlicher Sicherheitsfunktionen<br />

informiert. Ausgangsseitig kann die CNC-Steuerung die Freigabe- und<br />

Rücksetzsignale innerhalb des Logikmoduls ansteuern. Bei Nutzung des so genannten<br />

Zustimmprinzips hat sie sogar schreibenden Zugriff auf alle sicheren Ausgangskanäle.<br />

Fast.<br />

Smart.<br />

Efficient.<br />

Innovation in<br />

Motor-Feedback<br />

Magnetische Kit-Encoder<br />

statt Resolver<br />

oder optische Drehgeber<br />

Multiturn Energy-Harvesting-System<br />

Keine Batterien, keine Wartung<br />

Einfache Installation<br />

mit Selbstkalibrierungsfunktion<br />

Kompaktes und robustes Design<br />

zur Integration in Ihren Motor<br />

Elektrische Auflösung bis 17 Bit absolut,<br />

16384 PPR inkremental<br />

Erstmals präsentiert auf der<br />

SPS IPC Drives<br />

Halle 7A, Stand 146<br />

www.posital.de<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 79<br />

Posital-Fraba.indd 1 26.10.<strong>2016</strong> 10:19:23


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

"MIT SAFETY BRIDGE SIND<br />

MODULARE MASCHINEN-<br />

KONZEPTE EINFACH<br />

UMSETZBAR"<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Steffen Horn, Fachleiter<br />

Sicherheitstechnik,<br />

Phoenix Contact<br />

Electronics GmbH,<br />

Bad Pyrmont<br />

Mit dem Systemschritt V3 der Safety<br />

Bridge Technology lassen sich<br />

innerhalb einer Safety Bridge-Insel<br />

bis zu 16 unterschiedliche sichere<br />

I/O-Module, die abgesetzt installiert<br />

sind, anforderungsgerecht in das<br />

Standard-Netzwerk integrieren.<br />

Somit können dort maximal 256<br />

sichere Eingänge verarbeitet<br />

werden. Zudem erlaubt die Version<br />

V3 die Kommunikation von bis zu<br />

31 Safety Bridge-Inseln untereinander,<br />

was sich für die Umsetzung<br />

modularer Maschinen und Anlagen<br />

als besonders wichtig erweist. Denn<br />

auf diese Weise ist das sichere Anund<br />

Abkoppeln von Maschinenteilen<br />

möglich.<br />

SPECIAL<br />

EIN EFFIZIENTER<br />

UND WIRTSCHAFT-<br />

LICHER WEG ZUR<br />

SICHEREN<br />

MASCHINE<br />

Wenn die wirtschaftliche Umsetzung<br />

von Maschinensicherheit mit<br />

einer nicht-sicheren Steuerung<br />

gefordert ist, kann Safety Bridge von<br />

Phonix Contact eine effiziente<br />

Lösung bieten. Wenn sowohl die<br />

sicheren als auch die nicht-sicheren<br />

Signale in der Standard-Steuerung<br />

sichtbar sein sollen, bietet sich vor<br />

dem Hintergrund dieser Anforderungen<br />

die Safety Bridge Technology<br />

umso mehr an.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

TIEFE INTEGRATION IN STEUERUNGSTYPEN<br />

Die mit der Konfigurations-Software Safeconf erstellte Sicherheitslogik wird als<br />

X.export.xml-file abgelegt und lässt sich in der Flexium-Software der NUM AG als POE<br />

(Programm-Organisations-Einheit) importieren. Dort lässt sie sich dann als Bestandteil<br />

des Gesamtprojekts mit auf der NUM-Steuerung speichern. Darüber hinaus können<br />

auch mehrere unterschiedliche Sicherheitsprojekte je nach Maschinentyp vorab<br />

konfiguriert, geprüft und erst bei Bedarf konkret angefordert werden.<br />

Als weiterer Vorteil, den die Verwaltung des Sicherheitsprojekts auf der Standard-<br />

Steuerung bietet, sei die einfache Handhabung genannt. So wird zum Auswechseln von<br />

Modulen kein Software-Tool oder eine Speicherkarte benötigt. Die beschriebene tiefe<br />

Integration funktioniert nicht nur bei Codesys-basierten Steuerungstypen wie Flexium/NUM,<br />

sondern ist auch für sämtliche anderen gängigen Steuerungen anwendbar.<br />

Der Einsatz der Safety Bridge Technology bei Ulmer belegt erneut, dass die umfassende<br />

Einbindung der Safety-Lösung kein Widerspruch zur Philosophie einer klaren<br />

Trennung von Standard- und Sicherheitsfunktionen sein muss.<br />

www.phoenixcontact.de<br />

Die Safety Bridge-Komponenten werden über eine<br />

Inline-ILC CAN an die CNC-Steuerung von NUM angeschlossen<br />

80 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


ETHERNET-DREHGEBER BIETET VIEL FREIRAUM<br />

BEI <strong>DER</strong> KONSTRUKTION<br />

steute Extreme<br />

Kompakt und wirtschaftlich<br />

im Aufbau und<br />

ausgestattet mit<br />

aktueller Kommunikationstechnologie<br />

sind die<br />

absoluten Ethernet-Drehgeber<br />

EAL580 von<br />

Baumer. Die Optoturn-<br />

Technologie gewährleistet<br />

für die rein optische<br />

Single- und Multiturn-Positionserfassung<br />

hohe Genauigkeit und Magnetfeldresistenz.<br />

Mit der kleinsten Einbautiefe in der Klasse der 58-mm-Ethernet-<br />

Drehgeber bietet das Modell viel Freiraum für die Konstruktion.<br />

Dazu braucht es auch keine Winkelstecker, was zusätzlich Platz<br />

spart. Auch enge und störungsanfällige Biegeradien im Kabel<br />

fallen durch den radialen Steckerabgang weg. Das Modell hat<br />

eine durchgehende Hohlwelle und wahlweise einen A- oder<br />

B-seitigen Klemmring. Das vereinfacht die Integration in den<br />

Antriebsstrang. Als erste Variante der Serie ist das Gerät mit<br />

Profinet-Schnittstelle erhältlich. Diese unterstützen auch den<br />

OPC UA-Standard.<br />

www.baumer.com<br />

MASCHINEN FIT FÜR IOT UND WELTWEITEN<br />

EXPORT MACHEN<br />

Extreme Cool<br />

Technologien mit denen sich Maschinen einfach in die Fabrik der<br />

Zukunft einbinden, mit aktuellen Bedien- und Visualisierungskonzepten<br />

ausstatten und auf den reibungslosen weltweiten<br />

Einsatz vorbereiten lassen, bietet Eaton an. Kleine oder komplexe<br />

Maschinen lassen sich mit Smartwire-DT, einem Verbindungssystem<br />

auf Geräteebene, fit für das Internet of Things (IOT)<br />

machen. Es ermöglicht direkten Zugriff auf wertvolle Informationen<br />

bis hin zum einfachen Positionsschalter und schließt die<br />

Integration von hydraulischen Bauteilen ein. Aufgrund von Änderungen<br />

der NEC-Richtlinien zur Kurzschlussfestigkeit müssen<br />

Anlagenbauer, die nach Nordamerika exportieren, ihre Systeme<br />

entsprechend anpassen. Dazu bietet Eaton neben den Produkten<br />

auch Beratung, Seminare und ein Handbuch zur Konstruktion<br />

von Schaltschränken an. Ein modernes Design, Multitouch-Bedienung<br />

und die Unterstützung mobiler Konzepte bieten HMI/<br />

PLC XV300 sowie Befehls- und Meldegeräte der RMQ-Familie.<br />

Ex 97 -60°C<br />

Zuverlässig bei Temperaturen<br />

bis -60 °C<br />

• Ex-Positionsschalter für Zonen 1 und 21<br />

• Bauart gemäß EN 50 047<br />

• ATEX- und IECEx-Zulassung<br />

• robustes Kunststoffgehäuse<br />

• besteht den 7-Joule-Schlagtest<br />

Wir freuen uns auf ihren Besuch:<br />

SPS IPC Drives <strong>2016</strong>, Nürnberg (Halle 9-450)<br />

Valve World <strong>2016</strong>, Düsseldorf (Halle 3-G81)<br />

Weitere Informationen unter www.steute.com<br />

www.eaton.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

SENSOREN MIT BESTEN KONTAKTEN<br />

Stefan Horvatic, Holger Unger<br />

Innovative Lichtschranken- und Drehgebertechnologien<br />

eines führenden Sensorherstellers<br />

eröffnen im Maschinenbau neue konstruktive<br />

Freiheiten. Ergänzt werden die Optoelektronikund<br />

Drehgeberportfolios durch eine Vielzahl von<br />

Sensorbaureihen auf der Basis weiterer physikalischer<br />

Wirkprinzipien – so dass aus einer Hand<br />

für nahezu jede Anwendung eine passende<br />

Lösung verfügbar ist.<br />

Mit weltweit ca. 5700 Mitarbeitern und mehr als 40<br />

Tochter gesellschaften ist Pepperl+Fuchs einer der<br />

Marktführer in der Entwicklung und Herstellung von<br />

elektronischen Sensoren und Komponenten für den<br />

weltweiten Automatisierungsmarkt. Das Portfolio industrieller Sensorlösungen<br />

umfasst induktive, magnetische und optoelektronische<br />

Wirkprinzipien ebenso wie Ultraschall, Bildverarbeitung,<br />

Rotativsensorik oder Identifikationssysteme auf der Basis von optischen<br />

Codes oder elektronischen Transpondern (RFID). Die Entwicklung<br />

neuer Sensorbaureihen orientiert sich unmittelbar an den<br />

Marktanforderungen. Hieraus resultiert eine im doppelten Sinne<br />

konstruktive Umsetzung von Integrationswünschen sowie von Anforderungen,<br />

die sich aus neuen Anwendungen der Sensoren oder<br />

besonderen Einsatzbedingungen ergeben.<br />

OPTOSENSOREN: VIELSEITIG UND<br />

BEDIENFREUNDLICH<br />

Konsequent auf die Bedürfnisse des Maschinen- und Anlagenbaus<br />

ausgerichtet ist die Lichtschrankengeneration R10x. Dies gilt zum<br />

einen für die marktgängigen und montagekompatiblen Gehäusebauformen,<br />

denn den Baureihen R100 in Kleinbauform, R101 im<br />

Miniaturgehäuse und R103 im Gehäuse mit frontseitigem M18-Gewinde<br />

liegt eine zukunftsorientierte Produktarchitektur zugrunde,<br />

die sich an den häufigsten Montagesituationen in Maschinen und<br />

Anlagen orientiert. Gleichzeitig bilden sie innerhalb jeder dieser<br />

mechanischen Integrationslösungen alle optoelektronischen Funktionsprinzipien<br />

ab: Einweg-Lichtschranken, Reflex-Lichtschranken<br />

ALLE OPTOSENSOREN HABEN<br />

DAS GLEICHE LOOK-AND-FEEL<br />

mit Polfilter, Reflexions-Lichtschranken für die Detektion transparenter<br />

Objekte, energetische Reflex-Lichttaster und solche mit Vorder-<br />

und Hintergrundausblendung sowie messende Lichtschranken<br />

und Distanzsensoren.<br />

Für den Konstrukteur bedeutet dies, dass jede Baureihe sowohl<br />

mit Power Beam-LEDs als auch mit der innovativen Dura Beam-<br />

Lasertechnologie von Pepperl+Fuchs das komplette Spektrum<br />

möglicher Anforderungen abdeckt. Diese reichen vom kompakten<br />

Highend-Distanzsensor über schaltende Sensorvarianten mit<br />

und ohne MPT-Messkern (Multi-Pixel-Technologie) bis hin zu<br />

rein auf Basisfunktionen fokussierten Geräteausführungen. Im<br />

Bedarfsfall kann sogar nachträglich ohne konstruktive Änderungen<br />

auf ein anderes Sensorprinzip umgestellt werden, z. B. von<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Autoren: Stefan Horvatic, Pepperl + Fuchs GmbH, Mannheim,<br />

Holger Unger, Pepperl+Fuchs GmbH, Berlin<br />

82 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


einem Taster auf eine Lichtschranke oder von einem detektierenden auf einen Abstand<br />

messenden Sensor.<br />

Inbetriebnahmefreundlich gelöst sind die Bedienung und das Visualisierungskonzept<br />

dieser innovativen Lichtschrankengeneration. Die Sensoren werden über die Baureihen<br />

hinweg und in jeder Ausprägung einheitlich am Gerät eingestellt und visualisiert. Per<br />

Multiturn-Potenziometer lassen sich Empfindlichkeit, Schaltschwelle und Betriebsmodus<br />

einstellen; die Wahl der Schaltungsart sowie das Teach-in des Schaltpunktes erfolgt<br />

über eine Drucktaste. Zwei LEDs visualisieren die Betriebsbereitschaft, die Schaltungsart,<br />

die freie Lichtstrecke für die Detektion bzw. Distanzmessung, das Erreichen der Funktionsreserve<br />

sowie eine eventuelle Strahlunterbrechung.<br />

DREHGEBER: ERWEITERTES EINSATZSPEKTRUM<br />

MAGNETISCHE DREHGEBER<br />

BEWÄHREN SICH IN RAUESTEN<br />

UMGEBUNGEN<br />

Drehgeber sind rotative Sensoren, mit denen physikalische Größen wie Drehzahl,<br />

Geschwindigkeit, Beschleunigung und Weg erfasst werden können. Mit Hilfe von Spindeln,<br />

Zahnstangen, Messrädern oder Seilzügen lässt sich ihr Einsatzspektrum auch auf<br />

lineare Bewegungen erweitern. Die automatisierungstechnische Funktion von Drehgebern<br />

besteht darin, diese mechanischen Bewegungen und physikalischen Größen in<br />

elektrische Signale umzuwandeln, die von Steuerungen genutzt werden können. Vom<br />

Wirkprinzip her bietet das Portfolio von Pepperl+Fuchs eine Vielzahl von Drehgebervarianten<br />

mit optischer Abtastung. Sie sind sowohl als Inkrementalgeber als auch als Absolutwertgeber<br />

mit Singleturn- oder Multiturnfunktionalität verfügbar und bieten höchste Auflösungen<br />

und Messgenauigkeiten. Sie decken ein breites Anwendungsspektrum ab, das<br />

den unterschiedlichsten Branchen gerecht wird.<br />

Gleichzeitig jedoch gibt es eine Vielzahl von anspruchsvollen Anwendungen, in denen<br />

Drehgeber starken Stößen und Vibrationen ausgesetzt sein können oder in denen die Gefahr<br />

der Betauung des<br />

Sensorelementes besteht.<br />

In anderen Applikationen<br />

soll die<br />

Anzahl von Umdrehungen<br />

gezählt und<br />

ohne Getriebemechanik<br />

erfasst werden<br />

oder die Sensoren müssen energieautark, d. h. ohne Batterie, betrieben werden. Für solche<br />

Herausforderungen hat Pepperl+Fuchs ein Portfolio innovativer Drehgeber mit magnetischem<br />

Abtastprinzip entwickelt. Sie bieten zugleich eine kompakte Bauformen, eine<br />

besondere Robustheit und eine lange Lebensdauer sowie eine hohe Auflösung und Genauigkeit.<br />

Eingesetzt werden sie z. B. in Maschinen wie Stanzen, Pressen und sonstiger<br />

Umformtechnik, in Sägewerken und Anlagen zur Holzverarbeitung oder in Offshore-,<br />

Windkraft- und Mobile-Equipment-Anwendungen, aber auch in der Fördertechnik, in<br />

Druckmaschinen oder der Robotik.<br />

Neben magnetischen Inkremental-Drehgebern mit AMR-Abtastung (Anisotrope Magnetoresistive<br />

Effekt) oder GMR-Abtastung (Giant Magnetoresistive Effekt) bieten vor allem die<br />

neuen magnetischen Absolutwertgeber der Serie ENA58IL ein besonderes Performance-<br />

Potenzial. Zweiachsige Hallsensoren erkennen über ein rotierendes Magnetfeld eine<br />

SENSOREN FÜR NAHEZU JEDE ANWENDUNG<br />

Anwesenheit, Position, Abstand – mit den innovativen Lichtschranken der<br />

R10x-Generation und dem breiten Portfolio optischer und magnetischer Encoder<br />

von Pepperl+Fuchs stehen Konstrukteuren im Maschinenbau für Mess- und<br />

Detektionsanwendungen leistungsstarke und bedienfreundliche Sensoren zur<br />

Verfügung, die sich zudem durch ihre vielseitigen mechanischen und elektrischen<br />

Integrationsmöglichkeiten auszeichnen – und so für nahezu jede Anwendung eine<br />

passende Lösung bieten.<br />

UNSER<br />

HERZ<br />

SCHALLT<br />

ULTRA.<br />

Dipl.-Ing. Harry Pilz<br />

Qualitätssicherung Entwicklung<br />

Seit mehr als 25 Jahren entwickeln unsere<br />

Ingenieure Ultraschallsensoren für die<br />

industrielle Automatisierungstechnik.<br />

Zum Beispiel den nano – den kürzesten<br />

Ultraschallsensor in einer M12-Gewindehülse<br />

am Markt.<br />

Besuchen Sie uns vom 22.-24. November<br />

<strong>2016</strong> auf der SPS IPC Drives in Nürnberg,<br />

Halle 7A, Stand 7A-401.<br />

microsonic.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

"IO-LINK IST EIN<br />

ENABLER FÜR<br />

INDUSTRIE 4.0"<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

02 Mit einer<br />

Zykluszeit von<br />

weniger als 80 µs<br />

setzen die magnetischen<br />

Absolut-<br />

Drehgeber ENA58IL<br />

einen neuen<br />

Standard<br />

Dr. Michael Döppert,<br />

Chefredakteur<br />

IO-Link ist ein großes Thema in der<br />

Sensorwelt, auch bei diesem<br />

Hersteller. IO-Link ist kein Feldbus,<br />

bietet aber eine einfache und daher<br />

effiziente und wirtschaftliche<br />

Möglichkeit einer Zwei-Wege-Kommunikation<br />

auf der untersten<br />

Feldebene. Damit ist eine Voraussetzung<br />

geschaffen, Sensorsignale<br />

bis in die Cloud zu bringen. Zudem<br />

unterstützt IO-Link modulare<br />

Maschinenkonzepte und – das ist<br />

für mich besonders interessant –<br />

Sensoren werden konfigurierbar<br />

und Konfigurationsänderungen<br />

können im laufenden Betrieb<br />

vorgenommen werden. All das geht<br />

sicher Richtung Industrie 4.0.<br />

absolute Singleturnposition. In der Multiturnausführung<br />

kommt zusätzlich ein Wiegand sensor<br />

zum Einsatz. Dieser setzt anstelle eines mechanischen Getriebe<br />

nicht nur die Multiturnfunktionalität um, sondern ermöglicht es auch, den Drehgeber<br />

ohne eine Pufferbatterie für den Fall eines Spannungsausfalls zu betreiben. Mit<br />

Messgenauigkeiten von bis zu 0,1° bei einer Singleturn-Auflösung von bis zu 16 Bit, einer<br />

Multiturn-Auflösung von bis zu 39 Bit und einer hochdynamische Zykluszeit von weniger<br />

als 80 Mikrosekunden setzen die magnetischen Absolut-Drehgeber ENA58IL einen<br />

neuen Standard. Gleichzeitig bietet die Kompaktbauform der Serie mit einem Gehäusedurchmesser<br />

von lediglich 36 mm ein Höchstmaß an Integrationsfreundlichkeit. Und<br />

überall dort, wo es gilt, ganz harte Einsatzfälle zu meistern, sorgt der Heavy-Duty-Inkremental-Drehgeber<br />

ENI<strong>11</strong>HD auch unter extremen Einsatzbedingungen für eine zuverlässige<br />

Drehzahlrückführung – selbst bei Asynchronmotoren mit hohen Wellenströmen.<br />

ZUKUNFTSSICHERE KONNEKTIVITÄT<br />

Neben der einfachen mechanischen Integration von Optosensoren und Drehgebern<br />

ist die elektrische Konnektivität ein weiteres wichtiges Konstruktionsmerkmal im<br />

Maschinenbau. Während bei den Drehgebern Schnittstellen wie RS-422, Ethercat,<br />

Profibus, Profinet, Ethernet/ IP, CANopen oder SSI für eine durchgängige Kommunikation<br />

der Sensoren bis in die Steuerung sorgen, sind die Lichtschrankenserien R100,<br />

R101 und R103 neben digitalen Schaltausgängen durchgängig mit IO-Link ausgerüstet.<br />

Als Bestandteil des Sensorik 4.0-Portfolios von Pepperl+Fuchs sind sie damit bestens<br />

für die digital vernetzte Fabrik der Zukunft – die Smart Factory – vorbereitet. Mit<br />

der Bluetooth-basierten Smart Bridge-Technologie können die Lichtschranken zudem<br />

per Smart Bridge-App auf mobilen Endgeräten abgebildet, über diese parametriert und<br />

bis in die virtuelle Welt der Cloud automatisierungstechnisch integriert werden.<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

Besuchen Sie uns:<br />

SPS IPC Drives in Nürnberg<br />

Rittal: Halle 5, Stand <strong>11</strong>1<br />

Eplan: Halle 6, Stand 210<br />

Unsere Kompetenz.<br />

Ihr Nutzen.


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

MAGNETISCHE HOCHLEISTUNGSDREH-<br />

GEBER – JETZT AUCH MIT CANOPEN<br />

Die hochpräzisen<br />

magnetischen<br />

Absolutdrehgeber<br />

der<br />

IXARC-Serie<br />

von Posital<br />

sind jetzt<br />

auch mit<br />

CANopen-<br />

Schnittstellen<br />

verfügbar.<br />

Diese neue Interface-Option ergänzt die bereits<br />

vorhandenen SSI-, EtherNet/IP-, EtherCAT-,<br />

Powerlink-, Profibus-DP- und Profinet-Schnittstellen.<br />

Die Vielfalt der angebotenen Interfaces<br />

macht die robusten und kompakten IXARC-Drehgeber<br />

zu einer universellen Geräteserie.<br />

Die leistungsstarken IXARC-Geräte wurden 2013 im<br />

Markt eingeführt. Dank signifikanter Verbesserung<br />

der Sensorik für die Magnetfeldmessung und<br />

bedeutender Fortschritte bei der Signalverarbeitung<br />

konnten die Geber mit 16-Bit-Auflösung und<br />

einer Genauigkeit von 0,09° aufwarten – und sich<br />

so erfolgreich als kompakte, robuste und kostengünstige<br />

Alternative zu den bei Präzisionseinsätzen<br />

traditionell gesetzten Sensoren mit Optoelektronik<br />

etablieren.<br />

Die neuen IXARC-Geber mit CANopen-Interface<br />

sind prädestiniert für Einsätze in Fahrzeugen,<br />

mobilen Maschinen, Kränen, Aufzügen und<br />

Offshore-Anlagen. Die Schnittstelle verfügt über<br />

eine Autobaud-Funktion. Hierdurch lassen sich die<br />

Geräte schnell und problemlos an ein CANopen-<br />

Netzwerk anschließen – ganz ohne lästiges und<br />

zeitaufwendiges manuelles Einstellen der Übertragungsgeschwindigkeiten.<br />

www.posital.de<br />

BLAU O<strong>DER</strong> ROT – AUF DIE ANWENDUNG KOMMT ES AN<br />

Sensoren für optische<br />

Messverfahren von<br />

Micro-Epsilon für die<br />

Laser-Triangulation sind<br />

für unterschiedliche<br />

Anforderungen mit roten<br />

und blauen Lasern<br />

erhältlich. Das blaue<br />

Licht dringt im Gegensatz<br />

zum roten nicht in<br />

das Messobjekt ein und<br />

bildet einen scharfen<br />

Punkt bzw. eine scharfe<br />

Linie ab. So können<br />

organische oder semitransparente Objekte vermessen werden. Bei glühenden<br />

Objekten bietet der blaue Laser einen maximalen spektralen Abstand zum<br />

Infrarotlicht und zeigt sich so unempfindlich bei roter Strahlung. Die roten<br />

Lasersensoren sind dagegen auch mit höheren Laserklassen verfügbar und<br />

liefern eine höhere Lichtintensität. Rot ist damit etwa bei dunklen Oberflächen<br />

besser geeignet, z. B. bei frisch extrudiertem, schwarzem Reifengummi. Bei<br />

glänzenden Metallen und rauen Oberflächen sind mit dem roten Laser mehr<br />

Informationen zur Bildung eines Mittelwerts abrufbar, während das blaue Licht<br />

bei glatten Oberflächen genauere Ergebnisse zulässt.<br />

www.micro-epsilon.de<br />

STEUERUNG IM ZEICHEN VON INDUSTRIE 4.0<br />

Die Maschinenautomationslösung System One CM von LTI Motion lässt sich als<br />

dezentrale intelligente Insel integrieren. Die typische Leitebenen-Kommunikation<br />

läuft über Ethernet-basierte Schnittstellen wie TCP/IP, Profinet und Ethernet IP.<br />

Mit Diensten wie OPC UA können Systeme über standardisierte Kommunikationsdienste<br />

miteinander verbunden werden. Maschinenintern sind Realtime-<br />

Bussysteme wie Ethercat für das Handling von Sensoren und Aktoren vorhanden,<br />

um eine echtzeitfähige Datenübertragung, z. B. zur Bewegungssteuerung der<br />

Antriebe zu gewährleisten. Steuerung-4.0-Lösungen mit zusätzlichen flexiblen<br />

Lösungen zur Maschinensicherheit unterstützen Hersteller in der Umsetzung der<br />

Maschinenrichtlinie und der Einbindung in Vernetzungskonzepte.<br />

www.lti-motion.com<br />

Steuerungsbau 4.0<br />

Engineering System Automation<br />

Erleben Sie live Lösungen für die lückenlose,<br />

integrierte Wertschöpfungskette im Steuerungsund<br />

Schaltanlagenbau. Sichern Sie sich Ihren<br />

Wettbewerbsvorsprung und setzen Sie auf das<br />

Leistungsnetzwerk der Zukunft für Industrie 4.0.


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

EINFACH<br />

MACHEN!<br />

SPECIAL<br />

Frank Kästner, Susanne Aufmuth<br />

Das Bestücken mit Halbzeugen und die<br />

Entnahme von Produkten mit 3-Achs-Handlingsystemen<br />

sind Aufgabenstellungen in den<br />

unterschiedlichsten Produktionsprozessen. Ein<br />

komplettes Automatisierungspaket – von den<br />

Motoren bis zum Mensch-Maschinen-Interface<br />

– für solche Handlingsysteme stellt ein<br />

Automatisierungsspezialist vor. Besonderer<br />

Vorteil: die intuitive Visualisierung, bei der die<br />

Entwickler von Anfang an alle Nutzergruppen<br />

vom Programmierer bis zum Maschinenführer<br />

berücksichtigt haben.<br />

Autoren: Frank Kästner, Susanne Aufmuth,<br />

Baumüller Nürnberg GmbH<br />

Das Komplettpaket des Nürnberger Automatisierungsspezialisten<br />

Baumüller besteht aus der Steuerungshardware<br />

sowie der kompletten Software und Visualisierung,<br />

Servoumrichtern und Servomotoren. Mit der umfangreichen<br />

Softwarebibliothek bekommt der Maschinenbauer eine<br />

Handlingeinheit mit zahlreichen Funktionen. Das komplette<br />

System kann er entweder bereits bei der Entwicklung in die Maschine<br />

integrieren, oder aber einfach nachrüsten. Dabei hat er die Wahl,<br />

das System über die übergeordnete Maschinensteuerung oder als<br />

komplett autarke Einheit zu betreiben. Dies wird durch die genormte<br />

digitale Euromap-67-Schnittstelle möglich, über die die<br />

Handlingeinheit mit der Produktionsmaschine verbunden werden<br />

kann. Die Hauptsteuerung der Anlage kann dann über einen Netzwerkanschluss<br />

auf die Visualisierung der Einheit zugreifen. So kann<br />

der Bediener das Handling bequem am Hauptterminal bedienen.<br />

Da bei allen Funktionalitäten die üblichen Programmiernormen<br />

berücksichtigt wurden, spielt es dabei außerdem keine Rolle, von<br />

welchem Hersteller die übergeordnete Steuerung ist. Eine digitale<br />

Schnittstelle ermöglicht dazu noch die Kommunikation mit externen<br />

Teilnehmern. So erfährt z. B. das Förderband, wann die Palette<br />

voll ist und weitertransportiert werden muss.<br />

VISUALISIERUNG WÖRTLICH GENOMMEN<br />

„Wir haben uns bei der Visualisierung in die verschiedenen Anwender<br />

hineinversetzt“ sagt Entwickler Frank Kästner. „Aus Erfahrung<br />

86 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


Ganz groß,<br />

wenn’s eng wird:<br />

der neue RFD-4000<br />

01<br />

Präzise Winkelmessung auf<br />

engstem Raum:<br />

Der neue RFD-4000 ist die<br />

Sensorlösung, wo Platz knapp<br />

und Budgets klein sind.<br />

Unsere mehr als 65-jährige<br />

Erfahrung sorgt für starke<br />

Leistung bis ins Detail:<br />

• 7 mm flacher Sensor<br />

• hochwertige Ausführung<br />

• magnetisch, absolut<br />

• misst berührungslos<br />

• ein- und mehrkanalig<br />

• robust, IP69k<br />

• Messbereich bis 360°<br />

• einfache Montage<br />

• Kennlinien nach Wunsch<br />

02<br />

Datenblatt-Download<br />

01 Im Schrittketteneditor werden Schrittketten geladen<br />

und die jeweiligen Schritte einzeln bearbeitet<br />

02 Im Handmodus werden manuell Zielpositionen im<br />

3D-Raum gezielt angefahren<br />

wissen wir, dass nicht nur erfahrenes Technikpersonal mit unserer Visualisierung zurechtkommen<br />

muss. Darum nahmen wir das Wort Visualisierung mal ganz genau und<br />

haben die Bedienwege in klarem und optisch ansprechendem Design visuell abgebildet.<br />

Dadurch geht das Bedienen und Parametrieren auf dem Touch-Display ohne lästiges<br />

Suchen und langwierige Einarbeitung ganz einfach von der Hand.“<br />

Weil heute auch alles mobil gehen muss, kann der Anwender die Maschine auch auf<br />

seinem Tablet oder Smartphone bedienen. Um Rüstzeit zu sparen, kann an einem Display<br />

die Anlage gesteuert<br />

WIR HABEN UNS BEI <strong>DER</strong><br />

VISUALISIERUNG IN DIE<br />

VERSCHIEDENEN ANWEN<strong>DER</strong><br />

HINEINVERSETZT<br />

werden, während an<br />

einem anderen die nächste<br />

Schrittkette bereits vorbereitet<br />

wird. Weil die<br />

Handlingeinheit möglichst<br />

flexibel einsetzbar<br />

sein soll, haben sich die<br />

Entwickler außerdem<br />

entschieden, dass die Sequenzen des Handlings direkt in der Visualisierung und ohne<br />

Eingriff in die Maschinensoftware eingegeben werden. Damit eignet sich das System zur<br />

Erweiterung jeder beliebigen Maschine.<br />

OPTIMALE WEGE MIT GEGENCHECK<br />

Mit der übersichtlichen Visualisierung fallen die Eingabe des Greiferwegs und die Festlegung<br />

von Toleranz- und Sperrbereichen ganz leicht. Auf der mehrsprachigen Benutzeroberfläche<br />

kann der Anwender individuelle Schrittketten erstellen und so die Entnahmeposition,<br />

den Weg und die Ablageposition festlegen. Die Bewegungen werden<br />

Wir stellen aus:<br />

SPS/IPC/DRIVES, Halle 4A, Stand 125<br />

www.novotechnik.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

EFFEKTIV AUTOMATISIEREN!<br />

Kartons, Flaschen, Kunststoffteile – Produkte<br />

müssen in Produktionsanlagen<br />

zum Weitertransport in Paletten und<br />

Behälter gestapelt werden. Am effektivsten<br />

geht das automatisiert, z. B. mit dem<br />

Komplettpaket für die Automatisierung<br />

von 3-Achs-Handlingsystemen.<br />

03 Die gesamte Software für eine Handlingeinheit<br />

wird mit Bibliotheksbausteinen realisiert<br />

03<br />

SPECIAL<br />

„VISUALISIERUNG<br />

MUSS BENUTZER-<br />

FREUNDLICH<br />

SEIN“<br />

Dr. Michael Döppert,<br />

Chefredakteur<br />

Wie muss eine wirtschaftliche<br />

Lösung für automatisierte Handlingprozesse<br />

aussehen, was sind die<br />

entscheidenden Kriterien? Eine<br />

Antwort ist: Die Visualisierung muss<br />

benutzerfreundlich sein. Dahinter<br />

stehen eine einfache Programmierung<br />

und eine intuitive Bedienung.<br />

Dank Softwarebibliotheken<br />

brauchen Maschinenbauer kein<br />

Programmier-Know-how und<br />

Anwender kein tiefgreifendes<br />

Verständnis der Technik. Die<br />

Antwort auf den Punkt gebracht:<br />

Fehlerquellen darf es möglichst<br />

keine geben – auch nicht bei der<br />

Mensch-Maschine-Interaktion.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

hier mit Coordinated-Motion-Bausteinen realisiert, was ein freies Verfahren aller<br />

drei Achsen im Raum sowie ein Verketten von Bewegungen ermöglicht. So werden<br />

ruckfreie, kontinuierliche Bewegungsabläufe möglich, die hohe Geschwindigkeiten<br />

zulassen und die Mechanik schonen. Außerdem können durch die freie Programmierung<br />

im Raum die optimalen Wege ohne Verzögerungen und Umwege gefahren<br />

werden.<br />

Um möglichst viel Zeit zu sparen, findet der Anwender im Werkzeugkasten häufige<br />

Aktionen, wie z. B. „Schritt löschen“, „Leer-Schritt einfügen“, „Schrittbereich kopieren“,<br />

etc., die er direkt aufrufen kann. Neue Schrittketten kann er sogar während des laufenden<br />

Betriebs erstellen. Die einzelnen Schritte in einer Schrittkette können von einem<br />

Watchdog beobachtet werden, so dass die Schrittkette bei einem Fehler sofort stoppt<br />

und eine Fehlermeldung gegeben wird.<br />

Nach Erstellung der Schrittkette prüft das System in einem automatischen Check die<br />

Konsistenz der Eingabedaten z. B. bezüglich Reihenfolge oder Geschwindigkeit. Die<br />

fertigen Schrittketten kann der Anwender dann in einem Filesystem speichern, das<br />

auch Templates enthält. Diese Templates erleichtern besonders am Anfang den Einstieg<br />

in die Programmierung. Außerdem kann ein Sperrbereich definiert werden, spezielle<br />

Softwarebausteine für Kollissionsschutz verhindern dann, dass der Sperrbereich<br />

im Verfahrweg des Greifers liegt.<br />

Damit die Einheit auch wirklich flexibel in vielen Bereichen eingesetzt werden<br />

kann, hat der Anwender die Möglichkeit, die Maße des Greifers individuell festzulegen.<br />

Positionen können dann sowohl über x/y/z-Koordinaten angegeben werden als<br />

auch über eine bereits voreingestellte Auswahl. Außerdem können die drei Achsen<br />

einzeln verfahren werden, so dass Positionen einfach angefahren und dann fixiert<br />

werden können. Dank der Palettierfunktion im Schrittketteneditor müssen pro<br />

Palettentyp nur die Start-Position und dann einfach die Rasterung und die Maße der<br />

Palette eingegeben werden. Das System errechnet dann selbständig die übrigen<br />

Ablagepositionen.<br />

Und taucht doch mal ein Problem auf, dann verfügt das Handlingsystem über eine<br />

Alarmverwaltung und Diagnose. Über eine Analyse des EtherCAT-Systems und der<br />

digitalen I/O-Signale können automatisiert Zustände, wie z. B. Leitungsbrüche, Fehler<br />

im Antrieb oder auch einfach nur die Aktualität der Firmware ermittelt werden. Damit<br />

werden Serviceeingriffe deutlich beschleunigt und Kosten gespart.<br />

www.baumueller.de<br />

88 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

STECKERVERSTÄRKER FÜR PROPORTIONALVENTILE<br />

Wegeventile, Druckventile oder Pumpenregler lassen sich mit dem elektronischen<br />

Verstärker EV2S von Hawe ansteuern. Zur Inbetriebnahme wird er lediglich auf den<br />

Magneten aufgesteckt, und die Parameter werden mit Drucktastern, PC oder<br />

Smartphone eingestellt. LEDs plus integriertes Display zeigen den aktuellen<br />

Betriebszustand in Echtzeit an. Das einfache Kopieren von Einstellungen und<br />

Programmen von einem Stecker zum anderen ist für die Serienproduktion interessant.<br />

Durch eine direkte Anbindung an das CAN-Netzwerk und eine Datenverarbeitung<br />

im Stecker kann zusätzlich die zentrale Maschinensteuerung entlastet<br />

werden. Mit der Bluetooth-Version EV2S-BT lassen sich die Ventile über das<br />

Smartphone mit der App Hawe eControl konfigurieren und überwachen. Diese<br />

Lösung eignet sich z. B. für Erstinbetriebnahmen an schwer zugänglichen Orten,<br />

Ferndiagnose und Condition-Monitoring von Proportionalventilen oder die<br />

Fehlersuche in hydraulischen Anlagen.<br />

www.hawe.com<br />

SENSORLÖSUNGEN 4.0<br />

Im Bereich der Sensorlösungen<br />

für die elektrische Automatisierung<br />

hat Leuze mehrere<br />

Neuheiten entwickelt. Der<br />

Kontrasttaster KRT 18B z. B. ist<br />

ein flexibler Multicolor-Taster,<br />

der aus den LED-Farben rot,<br />

grün und blau automatisch<br />

diejenige ermittelt, die den<br />

maximalen Kontrast zur<br />

detektierenden Marke bildet.<br />

Der kamerabasierte Codeleser<br />

DCR 200i für das schnelle<br />

Decodieren von 1D-, Stapelund<br />

2D-Codes ist nun auch im<br />

Ecolab-zertifizierten IP69K-<br />

Edelstahlgehäuse verfügbar<br />

und eignet sich damit für die<br />

Verpackung von Lebensmitteln<br />

und Pharma-Produkten. Eine<br />

Industrie-4.0-fähige Sensorlösung<br />

auf Basis des Barcodelesers<br />

BCL 348i gibt es in<br />

Zusammenarbeit mit<br />

Microsoft. Die Prozess- und<br />

Metadaten werden dabei ohne<br />

zwischengeschaltetes Gateway<br />

über die OPC-UA-Schnittstelle<br />

an die Microsoft Azure<br />

Cloud übertragen, dort vom<br />

IOT-Hub erfasst und den Cloud<br />

Services zur Analyse und<br />

Visualisierung bereitgestellt.<br />

Der Barcodeleser kann über die<br />

Cloud Services gesteuert<br />

werden.<br />

ABB Machinery Drives. Maschinen noch<br />

einfacher konstruieren.<br />

SPS/IPC/DRIVES Nürnberg<br />

22. – 24. November <strong>2016</strong><br />

Halle 4, Stand 4-420<br />

Die neuen ABB Machinery Drives sind speziell für den Maschinenbau<br />

optimiert. Durch die Modularität in Hard- und Software sind sie<br />

sehr anpassungsfähig und bieten ein neues Maß an Konnektivität.<br />

Maschinen lassen sich wirtschaftlicher und effizienter konstruieren,<br />

die Maschinenleistung steigt und die Kosten für die Integration und<br />

Wartung sinken.<br />

Erfahren Sie mehr über die neuen Machinery Drives unter<br />

www.abb.de/drives<br />

www.leuze.de<br />

ABB.indd 1 02.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong> <strong>11</strong>:55:56<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 89


FÜR DEN<br />

ROBOTER<br />

3DREI PUNKTE<br />

SPECIAL<br />

Roboter werden immer kompakter und<br />

können immer mehr, zum Beispiel<br />

Basketbälle in den Korb werfen. Dabei sind<br />

nicht nur in Industrieanwendungen<br />

Zuverlässigkeit und Langlebigkeit gefordert.<br />

Das stellt hohe Anforderungen an alle<br />

Komponenten, auch an die Achillesfersen der<br />

Roboter – die Leitungen.<br />

90 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

Mit der kompakten Kleinrobotik-Baureihe Racer will<br />

Comau Anwendungen außerhalb der Automobil -<br />

in dustrie erobern. Dabei legt die Tochter von Fiat<br />

Chrysler Automobiles wie immer großen Wert auf<br />

Langlebigkeit. Das bringt neue Herausforderungen für die<br />

Verkabelung mit sich – die von der Lapp Gruppe gemeistert wurden.<br />

Industrieroboter kennen keine Pausen. Sie verrichten oft Jahre<br />

ohne Unterbrechung ihre Arbeit und bewegen sich acht Millionen<br />

Zyklen hin und her, wenn es gut läuft auch zehn Millionen. Erst<br />

dann dürfen sie eine Verschnaufpause einlegen, bei der in der Regel<br />

die Kabel getauscht werden, denn sie sind das schwächste Glied an<br />

einem Roboter. Nach so vielen Biege- und Torsionsbewegungen<br />

sind sie durch die stete Reibung in ihrem Inneren und die wiederkehrenden<br />

dynamischen Biegungen verschlissen.<br />

Dass es meist auch anders geht, beweisen Comau und die Lapp<br />

Gruppe. Das italienische Unternehmen Comau stellt Roboter zum<br />

Be wegen schwerer Teile oder zum Schweißen sowie Fördereinrichtungen<br />

für Bauteile vorwiegend für die Automobilindustrie<br />

01 Der Basketball-Roboter<br />

ist ein Racer 7 mit einer<br />

Traglast von 7 kg<br />

ROBOTERLEITUNGEN BRAUCHEN<br />

BESTES TORSIONS-<br />

UND BIEGEVERHALTEN<br />

her. Bei der neuen Kleinroboter-Baureihe von Comau kommt es<br />

zusätzlich auf Flexibilität und Schnelligkeit an. Die Racer-Serie,<br />

die u.a. in Handling- und Montageanwendungen zum Einsatz<br />

kommt, besteht aus besonders kompakten Robotern für Traglasten<br />

von 3 bis 7 kg mit hoher Präzision und Bewegungsgeschwindigkeit.<br />

Dafür hat die Lapp Gruppe platzsparende und<br />

hochbewegliche Kabel entwickelt.<br />

Comau bereitet sich damit auf die bevorstehenden Umbrüche in<br />

der Fertigung in der Automobilindustrie vor. Die tauschte bisher ihre<br />

Fertigungssysteme entsprechend den Produktzyklen aus. In der<br />

Regel läuft ein Fahrzeugmodell fünf Jahre, dann kommt der Nachfolger<br />

und mit ihm neue Maschinen. Das ändert sich gerade. Roboter<br />

müssen so flexibel und haltbar sein, damit sie sich über mehrere<br />

Produktzyklen hinweg immer wieder anpassen lassen.<br />

Präzision perfektionieren.<br />

Flexibilität nutzen.<br />

Langlebigkeit garantieren.<br />

Halle 7A, Stand 330<br />

ENA58IL – Magnetischer Drehgeber<br />

<br />

<br />

<br />

Einteiliges, kompaktes Gehäusekonzept in<br />

allen gängigen Schnittstellen zur einfachen<br />

Systemintegration<br />

Magnetische Drehgeber mit weiterentwickelter<br />

Hall-Technologie für hochdynamische Prozesse<br />

Sehr hohe Auflösung und absolute Genauigkeit<br />

von


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

DIE PROTOTYPEN-<br />

FERTIGUNG FÜR<br />

ROBOTERLEITUNGEN<br />

IST EINE<br />

BESON<strong>DER</strong>HEIT<br />

IN <strong>DER</strong> BRANCHE<br />

Während viele Anbieter Prototypen<br />

ihrer Kabel erst ab mehreren Kilometern<br />

Länge fertigen, bietet Lapp eine<br />

Musterfertigung schon ab einer Länge<br />

von 100 m. Die Muster werden bei Lapp<br />

und beim Anwender in realitätsnahen<br />

Tests auf ihre Haltbarkeit bei Biegeund<br />

Torsionsbewegungen getestet.<br />

Daraus schließen die Lapp-Ingenieure,<br />

wie lange das Kabel im echten Einsatz<br />

halten wird. Für den Comau Racer hat<br />

Lapp ebenfalls ein 100 Meter langes<br />

Muster gefertigt und erfolgreich<br />

getestet. Käufer können damit sicher<br />

sein, dass ihr Roboter jahrelang ohne<br />

Ausfälle seinen Dienst tun wird.<br />

"ALS LEITUNGSANBIETER<br />

NEHMEN WIR DIE<br />

HERAUSFOR<strong>DER</strong>UNGEN<br />

<strong>DER</strong> ROBOTIK AN"<br />

Frank Rothermund,<br />

Market Manager Robotics<br />

in der Lapp Gruppe<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

KOMPAKTE KABEL FÜR KOMPAKTE ROBOTER<br />

Für die Verkabelung ist der Trend zur Miniaturisierung eine Herausforderung.<br />

Denn ein kompakter Roboter benötigt auch kompakte Kabel. Lapp hat früh damit<br />

begonnen, platzsparende Versionen seiner Kabel zu entwickeln, ohne die Langlebigkeit<br />

zu vernachlässigen. Die Racer von Comau sind ein gelungenes Ergebnis<br />

dieser Bemühungen.<br />

Wozu ein Racer fähig ist, konnten die Besucher der Hannover Messe am Stand<br />

von Lapp bewundern. Dort warf der Roboter einen Basketball nach dem anderen<br />

zielsicher in einen Korb und stach damit alle Besucher aus, die den Mut hatten, gegen<br />

ihn anzutreten. Der Basketball-Roboter ist ein Racer 7 mit 7 kg Traglast, der seit<br />

wenigen Jahren auf dem Markt ist. Mittlerweile hat Comau auch Racer 3 und Racer 5<br />

mit den entsprechenden Traglasten in den Markt eingeführt.<br />

Die Arme und Motoren des Comau Racer sind aufgrund der geringeren Traglast<br />

kleiner als bei den Robotern in der Automobilindustrie. Entsprechend weniger<br />

Platz haben die Kabel, die zum einen die elektrische Energie für die Motoren<br />

liefern und zum anderen für den Austausch der Daten etwa von den Sensoren<br />

sorgen. Weil die kleineren Motoren weniger Leistung benötigen, können die<br />

Kabel etwas dünner ausfallen. Doch das allein reicht nicht, um genug Platz zu<br />

sparen. Weitere konstruktive Maßnahmen sind nötig.<br />

FÜLLMATERIAL REDUZIERT VERSCHLEISS<br />

Diese Feinheiten verstecken sich im Kabelinnern. Der Querschnitt der Adern der so<br />

genannten Servoleitungen, die die Motoren ansteuern, ist wegen der geringeren<br />

Motorleistung etwas kleiner. Keinen Unterschied gibt es bei den Isolatoren der<br />

Adern. Weil die Betriebsspannung gleich ist, gibt es hier keinen Spielraum für eine<br />

dünnere Isolation. Auch das Isolationsmaterial ist wie bei vielen anderen Kabeln für<br />

die Robotik ein Thermoplastisches Elastomer (TPE). Die Verringerung des Leiterquerschnitts<br />

allein reicht aber nicht, um genug Platz zu sparen, weitere konstruktive<br />

Tricks und Kniffe sind nötig – über die schweigen sich die Leitungsspezialisten allerdings<br />

aus.<br />

Das Geheimnis eines hochbeweglichen Servokabels liegt auch im Füllmaterial,<br />

also in den Komponenten, die keine elektrische Funktion haben. So enthält das<br />

Kabel Nylonfäden, die in den Aderverbund eingeflochten werden und die Adern<br />

an ihrem Platz halten, auch wenn das Kabel verdreht oder gebogen wird. Das vermindert<br />

die Reibung der Adern untereinander und damit einen Verschleiß des Isolationsmaterials.<br />

Eine weitere Maßnahme, die Lebensdauer eines solchen Kabels<br />

zu erhöhen, sind Bandierungen aus gleitfähigem Vlies oder Kunststoff, die um die<br />

Ader gewickelt werden und so die Reibung weiter reduzieren. Die Adern gleiten<br />

dann leichter gegen den Mantel, was insbesondere bei Torsionsbewegung den<br />

Verschleiß deutlich senkt.<br />

SPECIAL<br />

Die kompakten Roboter erobern<br />

immer mehr Branchen, etwa in der<br />

Fertigung von Elektronik oder bei<br />

Pick-and-Place Anwendungen. Heute<br />

ein Smartphone, morgen ein TV-Gerät<br />

am selben Fließband – noch ist das<br />

eine Vision, aber im Zusammenhang<br />

mit der digitalen und hochflexiblen<br />

Fertigung nach Industrie 4.0 werden<br />

solche Szenarien in nicht allzu ferner<br />

Zukunft Wirklichkeit. Lapp wird hierfür<br />

die passenden Leitungen bereithalten.<br />

AUF WUNSCH MIT UL-ZERTIFIZIERUNG<br />

Am Kabelmantel lässt sich das meiste Material einsparen, um das Kabel dünner zu<br />

machen. Allerdings dürfen die elektrischen und mechanischen Eigenschaften nicht<br />

darunter leiden. Mehr noch: Lapp liefert Comau auf Wunsch auch Kabel mit<br />

UL-Zertifizierung, also mit Zulassung für den nordamerikanischen Markt. Dort liegt<br />

die Latte beim Brandverhalten und auch bei der chemischen Beständigkeit meistens<br />

höher als bei den europäischen Normen. „Dünnerer Mantel, aber besseres<br />

Brandverhalten – das geht nur mit einem echten Highend-Material“, sagt Frank<br />

Rothermund Market Manager Robotics bei der Lapp Gruppe in Stuttgart.<br />

Rothermund ist davon überzeugt, dass trotz aller Fortschritte das Ende der<br />

Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Comau werde Lapp weiter fordern, das hätte<br />

der italienische Partner bereits angekündigt.<br />

Bilder: Lapp Gruppe<br />

www.lappkabel.de<br />

92 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

NEUHEITEN FÜR DIE INDUSTRIELLE<br />

BILDVERARBEITUNG<br />

Im ID-Bereich führte<br />

Cognex kürzlich das<br />

mobile Terminal MX-1000<br />

ein. Es vereint handelsübliche<br />

Smartphones mit der<br />

herstellereigenen<br />

Technologie und eignet<br />

sich bestens für die<br />

Datenerfassung u. a. in<br />

Intralogistik-Anwendungen. Aus aktuellem Anlass rückt der<br />

Hersteller seine Vision-Sensoren In-Sight 2000 in den<br />

Mittelpunkt. Sie verbinden die Leistungsstärke der branchenführenden<br />

In-Sight-Bildverarbeitungssysteme mit der<br />

Einfachheit und dem günstigen Preis eines Sensors. Mit der<br />

Kombination von In-Sight-Bildverarbeitungstools, einfacher<br />

Einrichtung und modularem Design mit austauschbarer<br />

Beleuchtung und Optik will der Hersteller neue Maßstäbe bei<br />

Preis-Leistungsverhältnis, Benutzerfreundlichkeit und<br />

Flexibilität setzen. Zudem entwickelte das Unternehmen eine<br />

neue Technologie, die grundlegend zur einfacheren Einrichtung<br />

und Verwaltung von In-Sight-Multi-Smart-Kamera-Anwendungen<br />

beiträgt und dabei äußerst benutzerfreundlich<br />

über plattformunabhängige, webbasierte HMIs funktioniert.<br />

cognex.com<br />

TELEMATIK-PLATTFORM FÜR MOBILE<br />

ARBEITSMASCHINEN<br />

Sensor-Technik<br />

Wiedemann<br />

stellt mit der<br />

ESX-TC1-Familie<br />

eine neue<br />

Telematik-Plattform<br />

für den<br />

Einsatz in<br />

mobilen<br />

Arbeitsmaschinen<br />

in drei<br />

Varianten vor.<br />

Die Plattform dient als Onboard-Datenlogger in der Kommunikation zu<br />

Steuerungen und Sensoren mittels CANbus. Dabei werden CANopen,<br />

SAE J1939 und offene CAN-Kommunikation unterstützt. Über die<br />

Software „Vehicle Data System (VDS)“ kann man konfigurieren, welche<br />

CANbus Parameter aufgezeichnet, im 1 GByte großen Datenspeicher<br />

abgelegt und anschließend weitergeleitet werden. Durch die freie<br />

Programmiermöglichkeit, die das Embedded Linux System der TC1 bietet,<br />

lassen sich die Daten aber auch auf dem Modul vorverarbeiten und<br />

auswerten. Die Weiterleitung kann in allen TC1-Varianten über Ethernet<br />

oder die jeweilige drahtlose Schnittstelle erfolgen. Die TC1-WiFi und die<br />

TC1-WiFi+ verfügen dabei über WLAN und Bluetooth 4.0.<br />

www.sensor-technik.de<br />

DRUCKTRANSMITTER FÜR BIDIREKTIONALE DIFFERENZDRUCKMESSUNG<br />

Die Serien AMS 47<strong>11</strong>/ AMS 4712 von Amsys kombinieren Silizium-MEMS-Elemente mit Mikroelektronik zu hochgenauen Drucktransmittern<br />

im Miniaturformat. Die Sensoren sind ohne weitere Komponenten einsatzbereit und für die Außenmontage geeignet. Die<br />

AMS-4712-Serie wird mit einem industriellen 4-20-mA-Stromausgang in 2-Leiter-Technik (Current Loop) angeboten, die AMS-47<strong>11</strong>-<br />

Serie hat einen 0-5-V-Ausgang. Der Betrieb erfolgt mit einer Versorgungsspannnung von 8 bis 36 V. Neben den Absolutdrucksensoren<br />

(1 bar, 2 bar 1,2 bar) sind die Transmitter als Differenzdrucksensoren für 0-5 und bis 0-2000 mbar in verschiedenen Druckstufen<br />

erhältlich. Als differenziell bidirektionale Versionen können sie in den Bereichen: ± 5, ± 10, ± 20, ± 50, ± 100 mbar sowohl Unter- als auch<br />

Überdruck messen. So sind Luftstrommessungen möglich, bei denen eine Druckumkehr zum herrschenden Druck entstehen kann. Dank<br />

der Rückseitenbeaufschlagung der Druckmesszelle eignen sich die Drucktransmitter auch zur Messung des Füllstand in Flüssigkeiten.<br />

www.amsys.de<br />

KOMPAKTESTE<br />

LÖSUNG<br />

Besuchen Sie uns:<br />

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Optischer Multiturn-Drehgeber<br />

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bis zu 15 mm<br />

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gleiche Bautiefe und Anbauart<br />

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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

MIT<br />

VOLLGAS<br />

IN DIE ZUKUNFT<br />

Detlef Zienert<br />

Wasserstoff als saubere Energiequelle der Zukunft? Dafür müsste die Brennstoffzelle<br />

serienreif werden. Dazu gehört auch das automatische Prüfen im Sekundentakt.<br />

Dank IO-Link wird ein Prüfanlagen-Demonstrator mit über 90 schaltenden Sensoren<br />

schnell und platzsparend aufgebaut.<br />

SPECIAL<br />

Um Brennstoffzellen marktfähig, also reproduzierbar und<br />

kostengünstig sowie in gesicherter, hoher Qualität herstellen<br />

zu können, sind automatisierte und hochpräzise<br />

Fertigungs- und Kontrollverfahren erforderlich. Ein automatisiertes<br />

Prüfverfahren wurde jetzt in Form eines Demonstrators<br />

realisiert. Der Solinger Sondermaschinenbauer P+K Maschinen<br />

und Anlagenbau hat die Anlage im Rahmen eines ZIM-Kooperationsprojekts<br />

mit Fördermitteln des Bundes konstruiert und gebaut.<br />

„Dank IO-Link konnten wir die Anlage in rekordverdächtiger Zeit<br />

einfach und platzsparend installieren“, schildert Peter Kronenberg,<br />

Geschäftsführer von P+K. Projektpartner waren das Zentrum für<br />

Brennstoffzellentechnik (ZBT), die Intelligent Solutions GmbH<br />

(divis) sowie die Gesellschaft zur Förderung angewandter<br />

Informatik e.V (Gfal).<br />

Autor: Dr. Detlef Zienert, Balluff GmbH, Neuhausen<br />

Aufgabe der Prüfanlage ist es, in einem einzigen kompakten Aufbau<br />

durch spezielle Bildaufnahmetechnik und -verarbeitung relevante<br />

Fertigungsfehler wie Haarrisse, Grate und Löcher an den Bipolarplatten<br />

zu erkennen und die Verwendung defekter Ausschussprodukte<br />

auszuschließen. Darüber hinaus soll der Demonstrator durch<br />

eine systematische, kontinuierliche Datenauswertung und Informationsrückkopplung<br />

helfen, den Spritzgießprozess permanent zu<br />

über wachen und die Spritzgießparameter laufend zu optimieren, sodass<br />

im späteren industriellen Herstellungsprozess eine Null-Fehlerrate<br />

erreicht wird. Diese anspruchsvolle Prüfaufgabe ist in einer Zeitspanne<br />

zu bewältigen, die unterhalb des Prozesstaktes der Fertigung liegt.<br />

„Auf das Thema IO-Link sind wir über unseren Außendienstler<br />

Frank Rüger von Balluff gekommen“, berichtet Peter Kronenberg. „Wir<br />

haben ihm erzählt, was wir vorhaben. Er sagte, IO-Link sei an dieser<br />

Stelle genau das Richtige, wenn man gleichzeitig Zustände erfassen,<br />

Daten auslesen sowie Motoren und Ventile ansteuern und dabei noch<br />

erheblich Zeit bei Installation und Inbetriebnahme sparen will.“<br />

94 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


01<br />

KEL-FG<br />

01 In zwei Inspektionskammern<br />

werden<br />

die Bipolarplatten von<br />

Digitalkameras<br />

fotografiert<br />

02 Die Zuordnung der<br />

Fotos zu den Bipolarplatten<br />

erfolgt über die<br />

mit einem RFID-Chip<br />

gekennzeichneten<br />

Werkstückträger<br />

02<br />

IO-Link ist eine universell einsetzbare I/O-Schnittstelle unterhalb der Bussysteme, die zu<br />

sämtlichen Feldbussen kompatibel ist. Als digitale und bidirektionale Punkt-zu-Punkt Verbindung<br />

schafft IO-Link einen leistungsfähigen Kommunikationskanal bis auf Aktor- und<br />

Sensorebene.<br />

DIE SPREU VOM WEIZEN TRENNEN<br />

ÜBER 90 SCHALTENDE SENSOREN<br />

UND DIE MASCHINE MACHT TROTZDEM<br />

EINEN VERKABELUNGSTECHNISCH<br />

ÜBERSICHTLICHEN EINDRUCK<br />

Der von P+K entwickelte Demonstrator einer Prüfanlage für Bipolarplatten ist eine kompakte<br />

Maschine, die am Boden gerade einmal 3,7 mal 1,7 und in der Höhe etwa 2 m misst.<br />

Im operativen Einsatz ist sie über ein Förderband direkt mit der Spritzgießmaschine verbunden.<br />

Über dieses gelangen die Bipolarplatten, die zu 70 % aus Kunststoff und zu 30 %<br />

aus Kohlenstoff bestehen, nach dem Spritzgießvorgang zur Prüfeinrichtung.<br />

Nachdem Näherungsschalter ihre Ankunft gemeldet haben, saugt ein spezielles Dreiachshandling<br />

sie mittels Venturidüsen an, um sie dann auf mit RFID-Tags gekennzeichnete<br />

Werkstückträger zu transferieren. Von dort werden sie mittels Elektrozylindern mit einer<br />

Taktrate von 4, 2 s auf die jeweils nächste Position geschoben. Dies geschieht im Demonstrator<br />

in vorgegebener Reihenfolge, um die Zuordnung ihrer Identität sicherzustellen. Im<br />

späteren praktischen Betrieb erhält jede Platte auf ihrer Oberkante eine individuelle<br />

Markierung mittels eines Lasers.<br />

Die nächste Station ist dann auch schon die erste Inspektionskammer, in der zwei Kameras<br />

von der Kühlseite jeweils zwei Bilder sowohl unter „Hellfeld-“ als auch unter „Dunkelfeldbeleuchtung“<br />

aufnehmen, um dann nach dem Wenden der Bipolarplatten durch einen<br />

Teilbare90°<br />

Kabeleinführung<br />

für Leitungen<br />

mit Stecker<br />

Garantieerhaltkonfektionierter<br />

Leitungen<br />

Nachrüstungen,Servicearbeiten<br />

einfach durchführbar<br />

Geschützte 90°Einführung<br />

Schnelle Montage<br />

Hohe Packungsdichte<br />

Ideal für Kabelschutzschläuche<br />

Zugentlastung gem. EN 62444<br />

Vibrationssicher<br />

Sehr hohe Stabilität<br />

ISO 4892-2A<br />

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PREMIEREAUF <strong>DER</strong>SPS IPCDRIVES!<br />

Halle 9|Stand 9-568<br />

Halle 5|Stand5-421<br />

©<strong>2016</strong> .icotekGmbH


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

"IO-LINK FÖR<strong>DER</strong>T<br />

DIE BRENN-<br />

STOFFZELLE?"<br />

Martina Heimerl,<br />

Redakteurin<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

03 Sensorhubs (links<br />

unten) sammeln die<br />

Signale einfach<br />

schaltender Sensoren<br />

ein, über Profinet<br />

IO-Link-Master (oben<br />

links) lassen sich über<br />

IO-Link-Ports<br />

IO-Link-Devices<br />

anschließen<br />

03<br />

SPECIAL<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

„Die Umsetzung von innovativen<br />

Zukunftstechnologien hängt<br />

maßgeblich von den Potenzialen des<br />

Maschinenbaus ab. Serienreife<br />

Produktions- und Prüfverfahren sind<br />

gefragt. So können kompakte,<br />

hochleistungsfähige Komponenten,<br />

Schnittstellen und Kommunikationsstandards<br />

völlig neue Möglichkeiten<br />

eröffnen und wiederum Enabler für<br />

Zukunftstechnologien sein.“<br />

"IO-LINK HAT UNS VIEL<br />

ZEIT GESPART UND<br />

DIE KABELMENGEN<br />

REDUZIERT"<br />

Peter Kronenberg,<br />

P+K Maschinen- und<br />

Anlagenbau, Solingen<br />

„Trotz anfänglicher Skepsis konnten<br />

wir die Anlage zu zweit an einem<br />

Vormittag komplett auflegen. Das ist<br />

ein neuer Rekord für eine Anlage<br />

dieser Größenordnung. Zum<br />

Vergleich: Ohne IO-Link und mit<br />

einem schnellen Elektriker hätte es<br />

erfahrungsgemäß drei Tage gedauert.<br />

Außerdem haben wir jetzt<br />

wenige schlanke Kabel bis zum<br />

Schaltschrank statt dicker Kabelbäume<br />

bei konventioneller Verkabelung. Die<br />

serielle Schnittstelle vereinfacht den<br />

Installations- und Verkabelungsprozess<br />

also ganz erheblich.“<br />

Greifer in einer zweiten, identisch ausgelegten Inspektionskammer weitere Bilder zu<br />

machen. Alle Fotos bleiben für die weitere Auswertung gespeichert und können jederzeit<br />

auf einem Monitor begutachtet werden.<br />

Die Zuordnung der Bilder zu den einzelnen Bipolarplatten erfolgt über die mit einem<br />

RFID-Chip gekennzeichneten Werkstückträger. Dafür befinden sich an allen relevanten<br />

Übergangspositionen M18-Leseköpfe mit abgesetzter Auswerteeinheit des Balluff-<br />

RFID-Systems BIS L (read only System). Das berührungslos arbeitende Identifikationssystem<br />

liest die Informationen der Datenträger aus. Die Daten liegen über die IO-Link-<br />

Schnittstelle direkt in den Prozessdaten vor und können in der SPS weiterverarbeitet<br />

und ausgewertet werden. An einer weiteren Station erfolgt dann die Dickenmessung<br />

der Platte mit sechs Laser-Sensoren mit Analogausgang, die im Demonstrator direkt mit<br />

der Auswerteeinheit verbunden ist.<br />

Am Ende haben die künftigen Elektroden ein komplexes Prüfszenario durchlaufen,<br />

für jeden Prüfling stellt die Software die zugehörige Prüfhistorie zur Verfügung. Entsprechen<br />

sie in allen Punkten den geforderten Anforderungen, werden sie als<br />

I.O.-Bipolarplatten an einer weiteren Station maschinell abgefräst, die Graphit-Partikel<br />

an der Oberfläche freigelegt und so für den operativen Einsatz vorbereitet. Die N.I.O.-<br />

Platten dagegen werden ausgeschleust und in einem Magazin gesammelt.<br />

IO-LINK VERSCHLANKT DIE INSTALLATION<br />

Besonders auffällig ist: Obwohl in der Anlage über 90 schaltende Sensoren im Einsatz<br />

sind, macht die Maschine einen überraschend aufgeräumten und verkabelungstechnisch<br />

übersichtlichen Eindruck. Dies spiegelt sich dann auch in der besonders geringen<br />

Größe des Schaltschranks wider, denn die Zahl der hier erforderlichen I/Os ist<br />

vergleichsweise niedrig.<br />

Dies liegt maßgeblich am Einsatz von IO-Link, weiß Martin Prims vom Balluff Tec-<br />

Support: „Automatisierungsexperten vergleichen den IO-Link-Standard auch gerne mit<br />

der USB-Schnittstelle im EDV-Bereich: Alles lässt sich mit einem Standardkabel verbinden.<br />

Jegliche Art von Sonderkabel sowie zusätzliche Anschaltboxen entfallen. Kein<br />

Klemmen mehr, nur noch M12-Stecker setzen und die Verbindung steht. Dabei ist<br />

IO-Link auch noch abwärtskompatibel zu sämtlichen Standardsensoren und unempfindlich<br />

gegenüber Störeinflüssen.“<br />

Über die Maschine verteilt sammeln elf Sensorhubs die Signale der einfach schaltenden<br />

Sensoren ein und bündeln je nach Variante acht bzw. 16 Eingänge auf einen IO-Link-Port.<br />

An jedem installierten Balluff-Profinet-IO-Link-Master stehen bis zu acht IO-Link-Ports<br />

zur Verfügung. Es sind fünf IO-Link-Master in der Maschine installiert. Von den insgesamt<br />

40 IO-Link-Ports bleiben fünf als Reserve für eventuelle Erweiterungen frei, 35 IO-Link<br />

Ports sind belegt. Sie machen die IO-Link-fähigen Devices für die Steuerungsebene verfügbar.<br />

Im Einzelnen sind dies die IO-Link-fähigen Leseeinheiten des Balluff-RFID-Systems<br />

BIS L, zwei Ventilinseln mit ihren jeweils bis zu 24 Spulen zur Ansteuerung der Pneumatik-<br />

Komponenten, eine IO-Link-Smart-Light sowie die Sensorhubs mit ihren nicht IO-Link<br />

sprechenden Standard-Sensoren für die Steuerungsebene. Über 13 universelle Balluff-IO-<br />

Link-Module – dies sind einzelne IO-Link-Anschaltungen mit einem offenen Kabelende<br />

für 10 bzw. 16 Ein- oder Ausgänge – werden 13 Achssteuerungen über Standardsensorkabel<br />

mit der Steuerungswelt verbunden. Diese Achsen können nun mit einfachen digitalen<br />

Signalen an zuvor einmalig eingelernte Positionen gesteuert werden. Ein komplexes<br />

Protokoll und eine Verbindung der Achssteuerungen mit der SPS via Ethernet entfallen.<br />

www.balluff.de<br />

96 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


KOMPLETTLÖSUNGEN ZUR STEUERUNG VON<br />

TURBOMASCHINEN, BRENNERN UND KESSELN<br />

Die Hima Paul Hildebrandt GmbH bietet Komplettlösungen aus<br />

Hardware, Software und Dienstleistungen. Die flexiblen, readyto-use<br />

Sicherheitsapplikationen beinhalten alle notwendigen<br />

Komponenten und Dienstleistungen für die Steuerung, Regelung<br />

und Überwachung von Turbomaschinen und Kompressoren<br />

(Flexsilon TMC), Brennern und Kesseln (Flexsilon BCS) sowie<br />

Gas- und Flüssig-Pipelines (Flexsilon PMC). Indem sie alle<br />

wichtigen Funktionen der jeweiligen Anwendung in ein System<br />

integrieren, sollen sie einen sicheren und gleichzeitig kosteneffizienten<br />

Anlagenbetrieb ermöglichen.<br />

Anwender können mit den Lösungen Safety- und Critical-Control-<br />

Applikationen realisieren. Baustein dafür ist das Safety-System<br />

Himax, mit dem sich Turbinen, Brenner, Kessel und Pipelines<br />

automatisieren lassen. Hierunter fallen nicht nur Schutzfunktionen,<br />

sondern auch das Steuern und Regeln der Applikationen.<br />

Stand<br />

7-320<br />

Halle 7<br />

AUF ZU NEUEN GIPFELN<br />

MIT TEAM ECKELMANN<br />

Erklimmen Sie mit Eckelmann den nächsten Gipfel der<br />

Innovation. Erleben Sie den Next Level der Automatisierung<br />

und Digitalisierung Ihrer Maschine. Lassen Sie uns gemeinsam<br />

die optimale Route planen. Wir sind auf Sie gespannt.<br />

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Eckelmann.indd 1 24.10.<strong>2016</strong> 14:06:34<br />

ABB Automation Products, Ladenburg89<br />

Afag, CH-Huttwil59<br />

Balluff, Neuhausen<strong>11</strong><br />

Bühler Motor, Nürnberg45<br />

Covestro, Leverkusen27<br />

Danfoss, Offenbach29<br />

Dunkermotoren, Bonndorf41<br />

E-T-A, Altdorf75<br />

Eckelmann, Wiesbaden97<br />

eks Engel, Wenden56<br />

Elatech, I- Brembilla19<br />

Elektror, Ostfildern52<br />

Faulhaber, Schönaich Halfcover<br />

Getriebebau NORD, Bargteheide7<br />

GMN Paul Müller, Nürnberg15<br />

HaRo, Rüthen71<br />

Hawe, München57<br />

Heidenhain, Traunreut 4.US<br />

Heidrive, Kelheim99<br />

Hiwin, Offenburg37<br />

Icotek, Eschach95<br />

ifm, Essen 2.US<br />

Igus, Köln76<br />

Kendrion, Villingen-Schwenningen97<br />

Koyo Deutschland, Hamburg67<br />

KTR, Rheine17<br />

Kübler Group, Villingen-Schwenningen93<br />

Lenze, Aerzen63<br />

maxon motor, München5<br />

Mayr, Mauerstetten35<br />

Merkes, Solingen48<br />

microsonic, Dortmund83<br />

MiniTec, Schönenberg-Kübelberg25<br />

Neugart, Kippenheim47<br />

Novotechnik, Ostfildern87<br />

Nozag, CH-Pfäffikon61<br />

Pepperl+Fuchs, Mannheim91<br />

Pilz, Ostfildern9<br />

Pittman, F-Elancourt67<br />

PM°DM, Villingen-Schwenningen61<br />

Posital Fraba, Köln79<br />

R+W, Klingenberg31<br />

Rittal, Herborn84+85<br />

Schallenkammer, Kürnach55<br />

Schmidt-Kupplungen51<br />

Schmolz+Bickenbach, CH-Luzern69<br />

Sieb & Meyer, Lüneburg65<br />

steute, Löhne81<br />

Sumitomo, Markt Indersdorf49<br />

Tecnotion, München101<br />

VMA, Großostheim53<br />

Waldmann, Villingen-Schwenningen3<br />

WITTENSTEIN alpha, Igersheim77<br />

WSCAD, Bergkirchen39<br />

Zimmer Group, Ettlingen33<br />

Beilage:<br />

Technische Akademie Wuppertal e.V. D<br />

Wuppertal<br />

Permanentmagnetbremse<br />

oder Federdruckbremse?<br />

Wir haben immer die<br />

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Ob Permanentmagnetbremsen<br />

oder Federdruckbremsen –<br />

aufgrund unseres breit gefächerten<br />

Produktprogramms können wir auf<br />

nahezu alle Kundenwünsche eingehen.<br />

Die neu entwickelte Federdruckbremse für Servomotoren<br />

„Servo Line“ komplettiert das Produktportfolio,<br />

sodass wir Ihnen für jede Applikation die optimale<br />

Lösung anbieten können.<br />

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Stand <strong>11</strong>1<br />

22. – 24.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong><br />

Kendrion (Villingen) GmbH<br />

Tel: +49 7721 877-0<br />

sales-ids@kendrion.com<br />

www.kendrion-ids.com


GEREGELTES<br />

Hans Wiedemann, Karl-Heinz Lochner<br />

Arthur und die Minimoys laden im<br />

Europa-Park Rust zum Achterbahn-<br />

Abenteuer. Das Besondere an dem<br />

Stahlgetüm: Alle acht Züge verfügen<br />

über einen eigenen Antrieb. Der sorgt<br />

nicht nur für Gänsehaut durch<br />

Beschleunigung und Geschwindigkeit,<br />

sondern auch für einen hohen<br />

Fahrkomfort. Der Schlüssel liegt in<br />

einer ausgeklügelten Regelung durch<br />

intelligente Umrichter.<br />

SPECIAL<br />

Autoren: Hans Wiedemann und<br />

Karl-Heinz Lochner, Sensor-Technik<br />

Wiedemann GmbH (STW), Kaufbeuren<br />

Das Familienunternehmen Mack ist mit Mack<br />

Rides nicht nur Hersteller von Achterbahn-<br />

Anlagen, sondern auch Betreiber des Europa-<br />

Park Rust. Diese Konstellation ermöglicht es<br />

der Firma, aus der Praxis für die Praxis optimale Lösungen<br />

für ihre Kunden zu entwickeln. Beim Entwurf<br />

und der Entwicklung der Stahlachterbahn für den<br />

Themenbereich „Arthur und die Minimoys“ wurde ein<br />

Schwerpunkt auf den Fahrkomfort des durch<br />

E-Motoren angetriebenen Inverted Powered Coaster<br />

gelegt. Inverted bedeutet, dass die Züge unter den<br />

Schienen hängen, powered beschreibt, dass die Züge<br />

einen eigenen Antrieb haben. Bei Mack Rides kommt<br />

hinzu, dass die Powered Coasters auf Abwärtsstrecken<br />

frei rollen können.<br />

DYNAMISCHE ANPASSUNG<br />

Die Steuerungstechnik der Wagen ist komplex. Für<br />

deren Integration zeichnete die Firma Emis Electrics<br />

GmbH verantwortlich. Jeder einzelne der acht<br />

DANK <strong>DER</strong> UMRICHTER IST DIES DIE<br />

ERSTE DYNAMISCHE ACHTERBAHN,<br />

DIE BEIM BREMSEN ENERGIE INS<br />

NETZ ZURÜCKLIEFERT<br />

„Arthur“-Züge besitzt vier eigenständige, mit Umrichtern<br />

ausgestattete E-Motoren. Ohne starre Verbindung<br />

über Getriebe sind die Antriebe indirekt miteinander


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

INDIREKTE LASTAUSGLEICHSREGELUNG<br />

DIREKTE LASTAUSGLEICHSREGELUNG<br />

01<br />

01 Vorteile der direkten Lastausgleichsregelung<br />

gekoppelt, um über eine Regelung dynamische Anpassungen vornehmen<br />

zu können. Bei reiner Drehzahlregelung würden die Antriebe<br />

aufgrund von unterschiedlichen Durchmessern im Antriebsstrang<br />

(z. B. abgenutzte Antriebsräder, Fertigungstoleranzen) oder<br />

aufgrund von Toleranzen in der Drehzahlmessung, die über Resolver<br />

erfolgt, gegeneinander arbeiten. Denn kleinere Räder wollen die<br />

Drehzahl erhöhen, größere Räder möchten die Drehzahl verkleinern.<br />

Bei Kurvenfahrten müssen die Außenräder mit größerer<br />

Drehzahl arbeiten. Damit ist eine reine Drehzahlregelung nicht<br />

praktikabel. Auch eine reine Drehmomentregelung kommt praktisch<br />

nicht in Frage, da die Antriebe bei fehlender Belastung durchdrehen<br />

können. Dazu kann es u.a. durch ungenügenden Anpressdruck<br />

(Kurvenlage) oder die Vereisung von Schienen im Außenbereich<br />

kommen.


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

02<br />

02 Der Wechselrichter ist für den Einsatz in mobilen<br />

Arbeitsmaschinen mit IT-Netz konzipiert<br />

SPECIAL<br />

"HARMONIE<br />

IN <strong>DER</strong> ACHTERBAHN<br />

DANK DEZENTRALER<br />

LASTAUSGLEICHS-<br />

REGELUNG"<br />

Martina Heimerl,<br />

Redakteurin<br />

Thrill ist gut, aber bitte mit<br />

Komfort. Deshalb gilt es auch in der<br />

Achterbahn, die Antriebe eines<br />

Wagens optimal aufeinander<br />

abzustimmen, Drehmomentgleichheit<br />

sicherzustellen. Dabei sind<br />

schnelle Reaktionszeiten das A und O.<br />

Deshalb ist die direkte, dezentrale<br />

Lastausgleichsregelung mithilfe in<br />

die Umrichter integrierter Steuerungskomponenten<br />

hier der<br />

richtige Weg.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

INTELLIGENTE LASTAUSGLEICHSREGELUNG<br />

Eine indirekte Lastausgleichsregelung könnte dieses Problem adressieren und in der<br />

Steuerung der Leitstelle erfolgen. Aufgrund der für die Kommunikation entstehenden<br />

Latenzzeiten kann diese zentrale Version jedoch nicht zum Einsatz kommen. Die Lösung<br />

ist also eine direkte Lastausgleichsregelung mittels in den Umrichtern integrierten,<br />

in „C“ frei programmierbaren ESX-Steuerungskomponenten. Diese Art der Regelung<br />

stellt die Drehmomentgleichheit aller Antriebe sicher.<br />

Zur technischen Realisierung trug die enge und konstruktive Zusammenarbeit der<br />

Firmen STW und Emis bei. In gemeinschaftlicher Entwicklung entstand eine intelligente<br />

Lastausgleichsregelung, bei der die auftretenden Drehmomentrippel auf ein Viertel<br />

des Wertes der indirekten Regelung reduziert werden. Dies wirkt sich nun direkt auf den<br />

Fahrkomfort und damit das Fahrerlebnis aus.<br />

In jedem E-Motor ist eine Temperaturüberwachung mittels PT1000 Elementen integriert,<br />

die im Falle des Überhitzens zum Einsatz kommt und die Belastung reduziert.<br />

Zudem wurden innerhalb der ESX-Steuerungskomponenten bestimmte Fehlerreaktionen<br />

definiert, sodass sich die Leitstelle dazu keine Gedanken mehr machen muss. Jeder<br />

Slave kann auch durch einfache Umkonfiguration die Master-Rolle übernehmen, sodass<br />

jeder Zug jederzeit sicher zurückgefahren werden kann.<br />

Parallel werden sämtliche CAN-Nachrichten, die zwischen Master und Slaves ausgetauscht<br />

werden, auf einer TC3G, dem Telemetrieprodukt von STW, aufgezeichnet. Die<br />

TC3G fungiert als Gateway und gibt die Daten an die Zentrale weiter. So können die<br />

Funktionalität des Regelkreises überprüft und Fehlerfälle dokumentiert und mittels<br />

MatLab/Simulink analysiert werden. In umgekehrter Richtung lassen sich die ESX-Steuerungskomponenten<br />

neu konfigurieren bzw. programmieren. Zu guter Letzt gibt es einen<br />

weiteren positiven Effekt, der durch die Nutzung der Umrichter von STW erzielt<br />

wurde: Bei „Arthur und die Minimoys“ handelt es sich um die erste dynamische Achterbahn,<br />

die rekuperieren kann und somit beim Bremsen Energie ins Netz zurückliefert.<br />

Bilder: Europa-Park Mack KG, STW<br />

www.sensor-technik.de<br />

100 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

HIGH-SPEED-KAMERA FÜR<br />

HIGH-END-AUTOMATION<br />

Eine High-Speed-Kamera für die<br />

High-End-Automation im Bereich<br />

Machine Vision und 2D/3D AOI ist<br />

die Camperform CP 70-1 von<br />

Optronis. Sie erreicht Geschwindigkeiten<br />

bis 200 000 fps bei der<br />

kleinsten und 1000 fps bei<br />

maximaler Sensorauflösung.<br />

Einsatzmöglichkeiten sind z. B. die<br />

Bewegungsanalyse, Objekterkennung<br />

und Positionskontrolle, wo<br />

oft nur Bildausschnitte oder<br />

bestimmte Koordinaten gefragt<br />

sind. Dafür bietet die Kamera mit<br />

einem Lux1310 Global Shutter<br />

Cmos eine besonders hohe<br />

Lichtempfindlichkeit bei einem<br />

Sensorformat von 2/3“ und einer<br />

quadratischen Pixelgröße von<br />

6,6 µm. Ein integrierter FPGA<br />

filtert bereits im Betrieb die für die<br />

Bildverarbeitung wichtigen<br />

Informationen aus den Daten und<br />

sorgt so bereits in der Bilderstellung<br />

für eine Optimierung der<br />

Bildqualität. Die Kamera ist mit<br />

einem Monochrom- oder Farbsensor<br />

erhältlich. 4-Kanal-Coaxpress-<br />

Schnittstellen nach DIN 1.0/2.3<br />

sorgen für stabile und hochperformante<br />

Verbindungen.<br />

www.optronis.com<br />

ECHTZEITSTATISTIKEN AUF EINEN BLICK<br />

Das Sammeln von Überwachungs- und<br />

Informationsdaten in Echtzeit für die<br />

Fabrikautomation und die Logistik-Branche<br />

ermöglicht die Software Web<br />

Sentinel Plus von Datalogic. Sie wird für<br />

die Kontrolle von Lesegeräten genutzt<br />

und stellt die Informationen über ein<br />

webbasiertes Interface zur Verfügung.<br />

Über ein Ethernet-TCP/IP-Netzwerk<br />

werden die Daten von Abtastpunkten<br />

gesammelt. Der Informationsfluss wird<br />

in Bildschirmgrafiken dargestellt<br />

– Echtzeitstatistiken werden auf einen<br />

Blick geliefert. Die Startseite zeigt im Vordergrund Leseleistung, Paketaktivität und Gerätediagnostik.<br />

Das ermöglicht einen übergeordneten Blick auf die Gesamtperformance der Anlage<br />

und auch eine detaillierte Ansicht spezifischer Geräte. Die Informationen werden in einer<br />

Datenbank gespeichert, wo mit ihnen Berichte über Leistung, Diagnostik und Tracking-Ergebnisse<br />

erstellt werden können. Durch diese Überwachung kann der Betrieb kontinuierlich auf hohem<br />

Niveau gehalten werden.<br />

www.datalogic.com<br />

WINKELSENSOREN FÜR DIE PRÄZISE STELLUNG<br />

Die analogen Multiturn-Winkelsensoren<br />

AL17xxM und AL19xxM von Megatron<br />

eignen sich als Sollwertgeber, wenn eine<br />

präzise Winkelmessung mit analogem<br />

Ausgangssignal wirtschaftlich realisiert<br />

werden soll. Mit Mehrwendel-Drahtpotentiometern<br />

werden lineare Verfahrwege<br />

gemessen, die über einen Spindel- oder<br />

Schneckenantrieb in eine Drehbewegung<br />

umgesetzt werden. In Flugzeugsitzen der<br />

First Class z. B. geben sie eine exakte<br />

Rückmeldung der Achsenpositionen. Sie<br />

haben eine Linearitätstoleranz von ± 0,25 %.<br />

Das 22 mm-Gehäuse mit Zentralbefestigung<br />

kann mit einem Wellendichtring abgedichtet werden. Weitere Optionen sind eine Tandemausführung<br />

für redundante Anschlüsse, unterschiedliche Widerstandswerte, Sonderwellengeometrien,<br />

eine rückseitige Welle sowie Kabel- und Steckervarianten. Ab Ende <strong>2016</strong> ist auch ein<br />

integrierter Stecker mit Klemmleiste verfügbar. Die Serien ALIR17xxM und ALIR19xxM ermöglichen<br />

außerdem den Betrieb mit einer radialen Achslast bis 4 N.<br />

www.megatron.de<br />

Machen Sie Ihrer Maschine Beine....<br />

... mit Direktantrieben von Tecnotion<br />

SPS IPC Drives<br />

Nürnberg 22.-24.<strong>11</strong>.<br />

Halle 4, Stand 241<br />

Der Spezialist für Linearmotoren und Torque Motoren<br />

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Tecnotion GmbH<br />

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Tel. 089 381537 400 | info@tecnotion.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

AUF DEN ZAHN GEFÜHLT<br />

SPECIAL<br />

Thomas Schmid<br />

Bauteile bei gleichem oder vielleicht sogar<br />

erweitertem Funktionsumfang reduzieren, das<br />

ist eine dominante Aufgabenstellung für die<br />

Konstruktion. In der elektrischen Ausrüstung von<br />

Maschinen und Apparaten, wie einem Zahnarztstuhl,<br />

geht das zum Beispiel mit Kombi-Schutzschaltern<br />

mit zwei geschützten Lastabgängen,<br />

die gleichzeitig Ein-/Ausschalter sind.<br />

Entwickler müssen heute konsequent auf eine systematische<br />

Bauteilereduzierung achten. Sie ist einer der Schlüssel für<br />

eine Kosten sparende Konstruktion. Zudem bedeuten in der<br />

Regel weniger Bauteile einen zusätzlichen Raumgewinn und<br />

ermöglichen so die Konstruktion kompakterer Produkte. Um Entwickler<br />

bei der Bauteilereduzierung zu unterstützen, bietet E-T-A<br />

sogenannte Kombi-Schutzschalter an. Hierbei handelt es sich um<br />

Überstromschutzschalter, die gleichzeitig als Ein- und Ausschalter<br />

von Geräten, Maschinen und Anlagen dienen. Oder anders formuliert:<br />

Im Ein-/Ausschalter ist der Überstromschutz gleich platzsparend<br />

integriert.<br />

Im Falle eines Überstroms springt das Betätigungselement dabei<br />

selbsttätig in die AUS-Position. Zur Auswahl stehen unterschiedlichste<br />

Bauformen und Betätigungselemente. So kann der Kunde<br />

z. B. zwischen Wippen, Druckknöpfen und Tastern in verschiedensten<br />

Farben und mit zahlreichen Beschriftungen wählen – auf<br />

Wunsch auch mit Beleuchtung.<br />

Autor: Thomas Schmid, E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH, Altdorf<br />

Dank der Doppelfunktion – Ein-/Ausschalter und rückstellbarer<br />

Überstromschutz in einer einzigen Komponente – reduzieren Kombi-<br />

Schutzschalter nicht nur den Montage- und Verkabelungsaufwand,<br />

sondern sorgen auch für deutlich verringerte Dispositions- und<br />

Lagerkosten. Hinzu kommt: Weniger Bauteile bedeuten auch immer<br />

weniger Fehlerquellen. Durch den Einsatz von Kombi-Schutzschaltern<br />

erhöhen Hersteller somit auch konsequent die Gesamtzuverlässigkeit<br />

ihrer Produkte.<br />

KOSTENSPARENDE TWIN-LOAD-ANSCHLÜSSE<br />

In der Praxis werden nun oftmals zwei, drei oder sogar mehr Verbraucher<br />

durch einen einzigen Schutzschalter abgesichert. Der<br />

Schutzschalter dient in diesen Fällen nicht als Absicherungselement<br />

für einen bestimmten Verbraucher, beispielsweise einen<br />

Elektromotor. Er überwacht gleichzeitig den Summenstrom aller<br />

angeschlossenen Lasten. Überschreitet der Summenstrom den<br />

Nennstrom des Schutzschalters, trennt er alle angeschlossenen<br />

Lasten gleichzeitig von der Versorgungsspannung.<br />

Eine sogenannte selektive Absicherung der einzelnen Laststromkreise<br />

ist in diesem Fall nicht gegeben. In vielen Anwendungsfällen<br />

ist diese auch nicht notwendig, manchmal sogar unerwünscht. Ein<br />

Beispiel: Medizinische Laborzentrifugen verfügen in aller Regel über<br />

eine eingangsseitige Hauptsicherung. Im Fehlerfall trennt das Sicherungselement<br />

die gesamte Zentrifuge mit all ihren internen Einzelverbrauchern<br />

vom Netz. Damit ist sichergestellt, dass die Zentrifuge<br />

nicht in Teilbereichen weiter läuft und falsche Ergebnisse produziert.<br />

Der häufigste Praxisfall beim Anschluss mehrerer Leiter ist, zwei<br />

Verbraucher direkt an einen Kombi-Schutzschalter anzuschließen.<br />

Für diesen Fall bietet E-T-A den zweipoligen EIN-/AUS-Schutzschalter<br />

Typ 3120 optional mit Doppelleiteranschluss an. Der Schutzschalter<br />

verfügt über vier Ausgangsklemmen (2 x Line, 2 x Load) an<br />

die direkt zwei Laststromkreise angeschlossenen werden können.<br />

Damit entfällt der Einsatz zusätzlicher Durchgangsklemmen. Und<br />

dies wiederum bedeutet reduzierten Verdrahtungsaufwand sowie geringeren<br />

Platzbedarf. Außerdem kann ein Bauteil eingespart werden.<br />

102 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

01 Kombi-Schutzschalter mit zwei geschützten<br />

Lastabgängen und Push-in Anschlussklemmen<br />

02 Schaltbild des Schutzschalters<br />

ZUVERLÄSSIGE PUSH-IN-ANSCHLÜSSE<br />

Um Anwendern den Verkabelungsprozess zu vereinfachen, bietet<br />

E-T-A den Typ 3120 neben Flachsteck- und Schraubanschlüssen<br />

auch mit Push-in-Anschlussklemmen für den direkten Leiteranschluss<br />

an. Dies bedeutet: Starre oder mit Aderendhülsen vorkonfektionierte<br />

Leiter lassen sich direkt in die Klemme stecken. Ein<br />

Werkzeug ist hierfür nicht notwendig. Die Kontaktfeder wird beim<br />

Einsteckvorgang vom Leiter selbsttätig geöffnet und sorgt so für die<br />

erforderliche Anpresskraft des Leiters gegen den Strombalken.<br />

Aufgrund der gleichmäßig hohen Federkräfte an der Klemmstelle<br />

garantiert die Push-in-Anschlusstechnik eine langzeitstabile Leiterkontaktierung.<br />

Durch den hohen Anpressdruck der aus speziellem<br />

Federstahl bestehenden Kontaktfeder hält die Verbindung selbst<br />

höchsten Schock- und Vibrationsbelastungen stand. Bei Flachsteckanschlüssen<br />

lassen sich vergleichbare Leistungsdaten nur mit<br />

speziellen Verriegelungskabelschuhen erreichen.<br />

01<br />

ANWENDUNG AM ZAHNARZTSTUHL<br />

Viele Hersteller von Behandlungseinheiten für Zahnarztpraxen bieten<br />

als individuelle Ausstattungsoption Touchscreen-Monitore für die<br />

Patientenkommunikation an. Der Monitor lässt sich bereits bei der<br />

Erstinstallation vorsehen, kann aber auch zu einem späteren Zeitpunkt<br />

nachgerüstet werden. In beiden Fällen stellt sich jedoch die<br />

Frage: Wie kann der zumeist mit AC 230 V betriebene Monitor kosteneffizient<br />

angeschlossen werden. Die sichere und gleichzeitig wirtschaftliche<br />

Lösung ist hier der Kombi-Schutzschalter Typ 3120 mit<br />

Twin-Load-Anschlüssen (Doppelleiteranschluss). Er dient in dieser<br />

EIN-/AUSSCHALTER UND RÜCK-<br />

STELLBARER ÜBERSTROMSCHUTZ<br />

IN EINER EINZIGEN KOMPONENTE<br />

Anwendung als zentraler Ein-/Ausschalter und schützt gleichzeitig<br />

die gesamte Behandlungseinheit im Falle auftretender Überströme.<br />

Der zweite Lastabgang des Schutzschalters wird in dieser Anwendung<br />

als Anschluss für den optionalen Monitor genutzt. Damit entfällt<br />

die Notwendigkeit des Einsatzes einer zusätzlichen Verteilerklemme.<br />

Um im Anschlussbereich 100 %ige Fingersicherheit zu<br />

haben, entschied sich ein renommierter deutscher Hersteller von<br />

Zahnarztstühlen außerdem bewusst für eine Ausführung mit modernen<br />

Push-in-Anschlussklemmen. Gefährliche Stromschläge<br />

sind so zuverlässig ausgeschlossen.<br />

Bei diesen Klemmen besteht der Strombalken aus einer hochwertigen<br />

und oberflächenvergüteten Kupferlegierung und sorgt so<br />

für geringste Übergangswiderstände und eine maximale Stromübertragung.<br />

Ein besonderer Vorteil der Push-in-Anschlusstechnik<br />

ist insbesondere das völlig mühelose Einstecken der Leiter. Bis zu<br />

50 % geringere Steckkräfte im Vergleich zu herkömmlichen Federkraft-Anschlüssen<br />

beugen Arbeitsermüdungen in der Fertigung<br />

spürbar vor. Im Gegensatz zu Flachsteckanschlüssen muss auch<br />

keine Steckorientierung beachtet werden. Der runde Leiter lässt<br />

sich einfach und bequem in den Kontaktierungsslot einführen.<br />

Bilder: Tyler Olson – Fotolia (Aufmacher) und E-T-A<br />

www.e-t-a.de<br />

SCHUTZSCHALTER MIT DOPPELFUNKTION<br />

In Medizin- und Laborgeräten sowie im Apparate- und<br />

Automatenbau besteht oftmals die Anforderung, zwei<br />

Verbraucher an einen Schutzschalter anzuschließen. Hierzu<br />

wird in aller Regel lastseitig eine zusätzliche Durchgangsklemme<br />

mit Doppelleiteranschluss eingesetzt. Damit steigt<br />

jedoch nicht nur die Anzahl der eingesetzten Bauteile, auch<br />

der Verdrahtungsaufwand und der Platzbedarf nehmen zu.<br />

Eine zeit- und kostensparende Alternative ist hier der neue<br />

Kombi-Schutzschalter von E-T-A Typ 3120 mit Twin-Load-Anschlüssen,<br />

also zwei geschützten Lastabgängen. Die moderne<br />

Push-in-Anschlusstechnik sorgt dabei für eine einfache,<br />

schnelle und vor allem langzeitstabile Leiterkontaktierung.<br />

02<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 103


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

NEUE SENSOR-LÖSUNGEN<br />

FÜR ZYLIN<strong>DER</strong>DRUCK<br />

Sensor-Technik Wiedemann weitet sein<br />

Angebot von Sensor- und Datenmanagement-Lösungen<br />

für Hersteller<br />

großer Motoren, insbesondere für den<br />

maritimen Bereich, aus. Zwei Schwerpunkte<br />

sollen dabei die Messung von<br />

Zylinderdruck großer Diesel-, Gas- und<br />

Zweistoffmotoren und Gasmotoren als<br />

Hauptantrieb und für die Bordstromerzeugung<br />

auf Schiffen sein. Hinzu<br />

kommt die zunehmende und komplexere<br />

Nutzung von Zylinderdruckdaten<br />

in modernen Steuerungssystemen.<br />

Diese umfasst eine ausgeklügelte<br />

Erkennung von Klopfen, den Abgleich<br />

der Zylinderleistungen und die<br />

Berechnung von NO x<br />

-Bildung. Ebenfalls<br />

im Fokus stehen sollen Anforderungen<br />

an beständigere Messsysteme durch<br />

steigende Spitzendrücke.<br />

www.sensor-technik.de<br />

MODULARE SICHERUNGSFASSUNGEN UND<br />

ZYLINDRISCHE SICHERUNGEN<br />

Für eine höhere Bedienersicherheit und Maschinenverfügbarkeit<br />

hat Eaton modulare Sicherungsfassungen und<br />

zylindrische gR-Sicherungen in sein Bussmann-Hochgeschwindigkeitsportfolio<br />

aufgenommen. Die Modelle der<br />

MFH-Baureihe sind sehr kompakt. Eine DIN-Schienenmontage<br />

ist mit ihnen ohne Werkzeug möglich. Zudem steht eine<br />

große Auswahl an Kabel- oder Kabelschuhanschlüssen zur<br />

Verfügung. Alternativ kann die Sicherungsfassung mit zwei<br />

M4-Schrauben zur Plattenmontage angeschraubt werden.<br />

Mit einer Nennleistung von 690 V ist die Sicherungsfassung IEC-, UL- und CCC-konform. Sie<br />

ist in ein-, zwei-, drei- oder vierpoliger Ausführung sowie ein- und dreipolig mit Nullleiter<br />

erhältlich. Die zylindrischen, superflinken gR-Sicherungen schützen Halbleitergeräte wie<br />

Thyristoren, Dioden, Gleichrichter und statische Relais. Sie ermöglichen es, Überstromfehler,<br />

Überlast und Kurzschlüsse zu beheben. Der Aufbau mit Keramikrohr hält laut Anbieter<br />

höchsten Innendrücken und Wärmeschocks stand.<br />

www.eaton.de<br />

ROBOTERSTEUERUNG DIREKT INTEGRIERT<br />

Eine vollständige Integration der Robotersteuerung in eine mit Automatisierungskomponenten<br />

des Herstellers B+R ausgestattete Maschine oder Produktionslinie ermöglicht das<br />

Open-Robotics-Konzept von Comau. Es steuert damit den Roboter direkt aus der Anlage<br />

heraus. Zwei der neuesten Robotermodelle von Comau – der modulare Scara Rebel-S und<br />

das kleinste Mitglied der Racer-Familie – sorgen für Geschwindigkeit und Präzision auf dem<br />

neuen industriellen Transportsystem Supertrak von B+R. Hier kann jede beliebige Losgröße<br />

flexibel und wirtschaftlich hergestellt werden. Dabei sind die Bewegungen der Roboter mit<br />

der des Transportsystems synchronisiert, sodass die Roboter am laufenden Band Pick-and-<br />

Place-Aufgaben verrichten können.<br />

www.comau.com<br />

IMPRESSUM<br />

SPECIAL<br />

erscheint <strong>2016</strong> im 47. Jahrgang, ISSN 0344-4570<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Dr. Michael Döppert (md), M.A.<br />

Tel.: 06131/992-238, (verantwortlich für den<br />

redaktionellen Inhalt)<br />

Redaktion: Dipl.-Ing. (FH) Martina Heimerl (mh),<br />

Tel.: 06131/992-201,<br />

Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml), Tel.: 06131/992-233 ,<br />

Redaktionsassistenz: Gisela Kettenbach,<br />

Tel.: 06131/992-236, E-Mail: g.kettenbach@vfmz.de,<br />

Angelina Haas, Melanie Lerch, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Mario Wüst, Doris Buchenau, Anette Fröder,<br />

Sonja Schirmer<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Helge Rohmund, Anzeigenverwaltung,<br />

Tel. 06131/992-252, E-Mail: h.rohmund@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 47: gültig ab 1. Oktober <strong>2016</strong><br />

Leserservice:<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 13,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement: Inland: € 95,- (inkl. Versandkosten)<br />

Ausland: € <strong>11</strong>1,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@engineering-news.net,<br />

www.engineering-news.net<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Gesamtanzeigenleiterin: Beatrice Thomas-Meyer<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil) Tel.: 06131/992-265,<br />

E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

Vertrieb: Lutz Rach, Tel.: 06131/992-148<br />

Druck und Verarbeitung<br />

Limburger Vereinsdruckerei GmbH,<br />

Senefelderstraße 2, 65549 Limburg<br />

Datenspeicherung<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigten Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der Annahme<br />

des redaktionellen Contents (Texte, Fotos, Grafiken<br />

etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht<br />

das umfassende, ausschließliche, räumlich, zeitlich und inhaltlich<br />

unbeschränkte Nutzungsrecht auf den Verlag<br />

über. Dies umfasst insbesondere das Recht zur Veröffentlichung<br />

in Printmedien aller Art sowie entsprechender Vervielfältigung<br />

und Verbreitung, das Recht zur Bearbeitung,<br />

Umgestaltung und Übersetzung, das Recht zur Nutzung<br />

für eigene Werbezwecke, das Recht zur elektronischen/digitalen<br />

Verwertung, z. B. Einspeicherung und Bearbeitung<br />

in elektronischen Systemen, zur Veröffentlichung in Datennetzen<br />

sowie Datenträger jedweder Art, wie z. B. die<br />

Darstellung im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen,<br />

CD-ROM, CD und DVD und der Datenbanknutzung<br />

und das Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte<br />

auf Dritte zu übertragen, d. h. Nachdruckrechte einzuräumen.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit des redaktionellen<br />

Contents kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion<br />

nicht übernommen werden. Signierte Beiträge stellen<br />

nicht unbedingt die Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr übernommen<br />

werden. Grundsätzlich dürfen nur Werke eingesandt<br />

werden, über deren Nutzungsrechte der Einsender<br />

verfügt, und die nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur<br />

Veröffentlichung eingereicht oder bereits veröffentlicht<br />

wurden.<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

104 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

ROBUST UND FLEXIBEL:<br />

INDUKTIVSENSENSOR<br />

VIELSEITIGER EMBEDDED-PC<br />

Der Industrie-PC der Serie Arrakis-LTE-Mk2 ist die<br />

Weiterentwicklung des Arrakis-LTE. Im Vergleich zum<br />

Vorgänger bietet er zwei externe SIM-Karten-Slots, die<br />

einen Einbau von zwei LTE-Modulen erlauben. Neu ist<br />

auch ein Anschluss für einen externen Ein/Ausschalter:<br />

Wird der Embedded-PC in eine Maschine verbaut,<br />

lässt sich der Ein/Ausschalter über diesen Anschluss<br />

einfach anbinden. Drei Erweiterungssteckplätze erlauben<br />

es, zwischen drei Netzen und Funktechnologien<br />

zu vermitteln. Das ist für Anwendungen interessant,<br />

die eine redundante Anbindung benötigen oder<br />

zwischen Feldbussen wie z. B. CAN, Zigbee oder<br />

Wireless Hart und (W)LAN oder WAN vermitteln müssen. Anwender können über UMTS oder LTE<br />

auf den PC zugreifen und ihn z. B. über Teamviewer steuern. Der Hutschienen-PC lässt sich für die<br />

Anlagensteuerung und Fernwartung in der Automatisierung einsetzen, ist aber auch als IoT-Gateway<br />

nutzbar. Das System ist für den Einsatz in der Netzwerksicherheit IPCop-kompatibel.<br />

www.welotec.com<br />

Contrinex bietet die C44-Induktivsensoren<br />

mit IO-Link-Schnittstelle<br />

an. Die Sensoren eignen<br />

sich für Anwendungen in der<br />

Automobilindustrie sowie für<br />

den Außeneinsatz bei Hafenanlagen<br />

oder Fahrgeschäften.<br />

Besonders in rauen Umgebungen<br />

sorgen ein Temperaturbereich<br />

von -25 bis +85 °C sowie die<br />

Schutzklasse IP68/IP69K für<br />

zuverlässiges Schalten. Ein<br />

Schaltabstand bis 40 mm<br />

schließt mechanische Beschädigungen<br />

nahezu aus. Dank<br />

schwenkbarem Sensorkopf<br />

lassen sich die kubischen<br />

Induktivsensoren in fünf verschiedene<br />

Richtungen drehen,<br />

was für große Flexibilität beim<br />

Einbau sorgt. Die werkzeuglose<br />

Montage minimiert die Installationszeit.<br />

Den Betriebszustand<br />

zeigen vier LEDs an. Serienmäßig<br />

sind die Sensoren auch IO-Linkfähig<br />

und damit für Industrie 4.0<br />

vorbereitet. Der Anwender<br />

entscheidet, ob er den Induktiv-<br />

Sensor im IO-Link-Modus oder<br />

klassisch betreibt. Da in beiden<br />

Fällen Sensor und Verkabelung<br />

identisch bleiben, werden<br />

Validierungs- und Lagerhaltungskosten<br />

erspart.<br />

www.contrinex.de<br />

E/A-SYSTEME: ECHTZEIT-KOMMUNIKATION MIT <strong>DER</strong> PERIPHERIE<br />

Die E/A-Familien Indra Control S20 und S67 von Rexroth verringern durch einfache Integration die<br />

Engineering-Aufwände. Sie fügen sich in den Schutzarten IP20 und IP67 auch in extreme Umgebungsbedingungen<br />

ein. Mit hoher Performance durch kurze Update-Zeiten und hohe Synchronität<br />

sorgen sie zwischen Steuerung und Peripherie für eine Datenkommunikation in Echtzeit. Die<br />

Buskoppler unterstützen die Kommunikation mit Sercos, Profinet, Profibus und Ethernet/IP. Bei der<br />

S20 ermöglicht die Push-in-Technologie eine werkzeuglose Direktverdrahtung von starren und<br />

vorkonfektionierten Leitern. Mit integrierten elektronischen Typenschildern sind alle Module<br />

eindeutig identifizierbar. Die S67-Module ermöglichen einen Abstand bis 50 m zwischen zwei<br />

Modulen und bis 500 m Gesamtlänge je Station. Die elektromechanische Konstruktion fängt bei<br />

der S20 Stöße bis 10 g ab, die vollvergossenen S67 sogar Dauerschocks bis 30 g.<br />

www.boschrexroth.com<br />

CLOUD-EINBLICKE IM INDUSTRIEUMFELD OPTIMIERT<br />

Schneider Electric hat neue Updates für die<br />

Cloud-Plattform Wonderware Online herausgegeben.<br />

Mit der Plattform können operative Daten<br />

gesammelt, visualisiert und gemanagt werden.<br />

Sie ist auf Microsoft Azure aufgebaut und bietet<br />

eine nahtlose Konvergenz von operativer- und<br />

Informationstechnologie. Das umfasst Bereiche<br />

wie Security, Auffindbarkeit und Erweiterbarkeit.<br />

Mit dem Insight Connector lassen sich gespeicherte<br />

Zeitserien mit denen in Excel und Excel<br />

Online verbinden. So können Formeln ausgeführt,<br />

Ad-hoc-Analysen laufen gelassen und Excel-basierte Reports und Charts generiert werden. Mit<br />

der Plattform können zudem verteilte Datenquellen konsolidiert und die Daten kontextualisiert<br />

werden. Zugleich erhält man einen unternehmensweiten Zugriff auf sämtliche Informationen<br />

von überall aus. Kostenlose Test-Version unter: www.online.wonderware.com.<br />

www.schneider-electric.de<br />

keeps you up to date<br />

www.mda-technologies.com<br />

www.facebook.com/<br />

mdatechnologies<br />

www.google.com/<br />

+Mda-technologies<br />

www.twitter.com/<br />

MDA_Technology<br />

www.vimeo.com/<br />

channels/<br />

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SUMMER<br />

ZU GAST<br />

BEI IGUS<br />

of<br />

DAS HIGHLIGHT DES JAHRES<br />

SUMMER OF ENGINEERING<br />

<strong>2016</strong><br />

ENGINEERING<br />

INNOVATION-SCOUTS AUF <strong>DER</strong><br />

SPUR VON INDUSTRIE 4.0<br />

Im Sommer <strong>2016</strong> ging unsere Redaktion auf Deutschland-Tour,<br />

um mehr über Industrie 4.0 und die vernetzte<br />

Produktion zu erfahren. Eine Station dieser Roadshow<br />

führte uns zum Hersteller von Energiekettensystemen<br />

und Polymer-Gleitlagern igus in Köln. Tauchen Sie mit uns<br />

ein in die Welt der Smart Plastics. SUMMER of ENGINEE-<br />

RING ist aber noch viel mehr. In unserem Blog und in<br />

unseren Social-Media-Kanälen berichten wir über Ideen,<br />

Visionen und Umsetzungen in Sachen Industrie 4.0. Was<br />

sagen Experten? Welche Umsetzungen gibt es bereits?<br />

Was verstehen verschiedene Berufsgruppen unter diesem<br />

Thema? Wie wird sich die Arbeitswelt verändern? Welche<br />

konkreten Aufgaben sind zukünftig zu lösen?<br />

Lassen Sie sich von den Artikeln und Videos überraschen<br />

und inspirieren. Gerne dürfen Sie auch Ihren Kommentar<br />

hinterlassen oder uns einfach nur liken, posten und<br />

empfehlen.<br />

www.summer-of-engineering.de<br />

SMART PLASTICS FOR LONGER LIFE<br />

SUMMER OF ENGINEERING<br />

Dirk Schaar<br />

Das Unternehmen igus befasst sich seit über<br />

50 Jahren mit Kunststoffen für die Bewegung in<br />

der Industrie. Was aber haben Kunststoffe mit<br />

Industrie 4.0 zu tun. Das wollte ich bei meinem<br />

Besuch in Köln herausfinden. Eine spannende<br />

Reise durch die Welt der Kunststoffe hat mich<br />

erwartet.<br />

Isch mööch zo Fooß noh Kölle gon – so formulierte es einst der<br />

Liedermacher Willi Ostermann in seinem populären Mundartlied<br />

in kölschem Dialekt, das immer noch als inoffizielle Kölner<br />

Stadthymne gilt. Ich habe mich aber nicht zu Fuß nach Köln aufgemacht,<br />

sondern bin mit meinem Tretroller angetreten, um die<br />

großen Distanzen durch die igus-Produktion heute schneller zu<br />

überbrücken. Denn hier auf meinem Weg möchte ich nicht nur<br />

mehr über die neuesten Kunststoffprodukte erfahren, sondern vor<br />

allem mehr über die Philosophie von igus, die man in Sachen<br />

Industrie 4.0 verfolgt. Wie kann man also Hochleistungs-Kunststoffe<br />

durch integrierte Sensoren fit macht für die Fabrik der Zukunft?<br />

INTELLIGENZ IN DIE WIEGE LEGEN<br />

Motion Plastics sind Hochleistungskunststoffe für die Bewegung.<br />

Sie sind seit vielen Jahren in den weltweit unterschiedlichsten Applikationen<br />

im Einsatz, z. B. bei Regen, Salz, extremen Temperatu-<br />

ren. Sie sind resistent gegen Öl oder Chemikalien, sind leichter,<br />

dynamischer, energieeffizienter als vergleichbare Lösungen und<br />

dazu noch günstig. Reichten diese Fähigkeiten bisher in den meisten<br />

Anwendungsfällen aus, kommen im Zeitalter von Industrie 4.0<br />

und vernetzter Produktion ganz neue Herausforderungen auf den<br />

Spezialisten igus zu. Daher ist das Kölner Unternehmen nun den<br />

nächsten Schritt gegangen: intelligente Smart Plastics. Das Ziel ist<br />

klar: Die vorausschauende Wartung der Produkte soll noch einfacher<br />

werden und die Kosten in der Produktion der Zukunft sollen<br />

weiter gesenkt werden. Die Anforderungen des Kunden kennt auch<br />

igus-Geschäftsführer Frank Blase: „Wir wollten dem Wunsch vieler<br />

Kunden nach verbesserter Aussage fähigkeit zu Wartungsintervallen<br />

oder Ausfallwahrscheinlichkeiten unserer Produkte nachkommen.<br />

Das haben wir mit unseren neuen Smart Plastics erreicht.“<br />

Basis für die neuen Entwicklungen sind dabei die umfangreichen<br />

Tests im 2 750 m² großen Testlabor hier in Köln. So sind die Entwickler<br />

bereits seit vielen Jahren in der Lage, genaue Aussagen über<br />

die Lebensdauer der Motion Plastics zu treffen. „Die notwendige<br />

Intelligenz ist ihnen insofern in die Wiege gelegt, als dass unser<br />

Labor die Geburtstätte unserer Produkte ist und sie die Intelligenz<br />

in Form von Testdaten erhalten. Diese Daten und alle, die im Leben<br />

des Produkts weiter dazu kommen, können den Produkten jetzt<br />

digital mitgegeben werden."<br />

DEN AUSFALL VORHERSAGEN<br />

Noch ein einen Tritt und ein paar Meter und ich bin am nächsten<br />

Ziel angekommen. Hier im Testlabor treffe ich Harald Nehring, Prokurist<br />

E-Kettensysteme bei igus, der mir sicherlich genau sagen<br />

kann, was nun die Kunststoffe mit Industrie 4.0 zu tun haben: „Jede<br />

Menge sogar. Auf der einen Seite kommen mittlerweile in der Produktion<br />

der Kunststoffe sowie auch bei deren Vertrieb intelligente<br />

106 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


01 Chefredakteur<br />

Dirk Schaar im Gespräch<br />

mit igus-Geschäftsführer<br />

Frank Blase (rechts)<br />

und vernetzte Automatisierungssysteme zum Einsatz. Auf der<br />

anderen Seite ist es unser Ansatz, die Intelligenz, die Industrie 4.0<br />

mit sich bringt, direkt in unsere Produkte zu integrieren.“ Wie das<br />

geht? Ganz einfach: Die isense Produktfamilie umfasst unterschiedliche<br />

Sensoren und Überwachungsmodule. Sie erfassen im<br />

laufenden Betrieb den Verschleiß und geben Alarm, sobald eine<br />

Reparatur oder ein Austausch erforderlich ist. Werden Messwerte<br />

überschritten, weisen die intelligenten Produkte frühzeitig auf den<br />

notwendigen Austausch hin. Durch die Vernetzung mittels des igus<br />

Communication Moduls icom erfolgt danach die direkte Integration<br />

z. B. in die jeweilige unternehmensweite Infrastruktur. „Ab da entscheidet<br />

der Kunde dann selbst, wie mit den Daten umgegangen<br />

werden soll", weiß Harald Nehring. Eine optionale Anbindung an<br />

das igus Datacenter eröffnet zukünftig weitere Möglichkeiten: individuelle<br />

Lebensdauerberechnung und Optimierung der Geschäftsprozesse.<br />

Hierzu gehören z. B. Wartungsbeauftragung oder Ersatzteilbestellung.<br />

Durch permanente Zustandsmessungen und das<br />

Gegenrechnen mit den Parametern der Anlage sowie den tausenden<br />

Versuchsdaten aus dem Testlabor lässt sich so auch im Realbetrieb<br />

das reibungslose Funktionieren zuverlässig vorhersagen. Die Vorteile<br />

liegen für Harald Nehring jedenfalls auf der Hand: „Dank<br />

unserer Smart Plastics steigt die Anlagenverfügbarkeit und die Wartungskosten<br />

sinken. Verlängerte Lebensdauer, reduzierter Energieverbrauch<br />

und erhöhte Sicherheit sind die weiteren Vorteile.“<br />

VON KETTE BIS LEITUNG<br />

Im Rahmen von isense hat igus bereits drei intelligente Produkte<br />

vorgestellt: Energieketten, Linearlager und Leitungen. Bei der intelligenten<br />

Energiekette wird der Abnutzungszustand laufend durch<br />

einen eingearbeiteten Sensor-Chip überwacht. Ist der Abrieb so<br />

weit fortgeschritten, dass sich die Lebensdauer der e-kette dem Ende<br />

zuneigt, meldet der Chip dieses. Eine rechtzeitige Reparatur bzw.<br />

ein Austausch lassen sich planen und Ausfallzeiten werden minimiert.<br />

Hierzu stehen in der isense-Familie Module zur Überwachung<br />

der Zug-/Schubkräfte von Energieketten und zur Bruchermittlung<br />

eines Kettenglieds durch Fremdkörper oder Vandalismus<br />

zur Verfügung. Ein im Kunststoff des Linearlagers integrierter,<br />

nachrüstbarer Sensor meldet mittels Funk-Technologie, wenn der<br />

Verschleiß den Ausfall einer Linearführung wahrscheinlich werden<br />

02 Harald Nehring (rechts) erklärt mir die Funktionsweise<br />

von isense<br />

03 Rainer Rössel: „Leitungen werden die zentrale Rolle bei<br />

Industrie 4.0 spielen“<br />

VIDEO<br />

Mehr zu Smart Plastics und unsere Tour<br />

durch die igus-Fabrik erfahren Sie auch<br />

in unserem Video:<br />

http://bit.ly/SOE<strong>2016</strong>_igus<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 107


04 Drei Produktreihen sind bereits mit<br />

isense erhältlich<br />

05 Auf der Messe Motek kann ich mir<br />

die Funktion von isense live anschauen<br />

04<br />

05<br />

SUMMER OF ENGINEERING<br />

lässt. Ein rechtzeitiger Wechsel des Lagers verhindert unvorhergesehene<br />

Ausfälle und unnötige Kosten.<br />

Typische Anwendungsbereiche finden sich dort, wo vorausschauende<br />

Wartung gefordert wird, z. B. in Hafenanlagen, in Kranen oder<br />

in Automobilwerken. Erste Testanlagen laufen erfolgreich im eigenen<br />

Unternehmen und auch bei verschiedenen Kunden sind schon<br />

Systeme im Testeinsatz. „Überall dort, wo lange Verfahrwege, hohe<br />

Geschwindigkeiten und große Verfahrhäufigkeiten gegeben sind,<br />

erhöht sich das Ausfallrisiko. Somit sind diese Applikationen für uns<br />

von besonderer Relevanz und hier haben wir bisher nur positive<br />

Erfahrungen machen können“, erklärt mir Harald Nehring.<br />

MEHR ALS NUR GARANTIE<br />

Fehlen also noch die Leitungen. Hierzu muss ich mich allerdings<br />

auf den Weg nach Stuttgart zur Messe Motek begeben. Mit dem Roller<br />

fahre ich natürlich nicht die ganze Strecke, nehme ihn aber mit.<br />

Hier treffe ich Rainer Rössel, Leiter des Geschäftsbereichs Chainflex<br />

Leitungen: „Wir bieten in unserem Chainflex Programm schon<br />

heute 27 verschiedene Ethernet- und 29 verschiedene LWL-Leitungen<br />

für die Dauerbewegung ab Lager an. Diese große Vielfalt beruht<br />

dabei auf dem Bestreben, die unterschiedlichsten mechanischen<br />

Anforderungen im Markt zu erfüllen, ohne dabei die Kosten aus<br />

den Augen zu verlieren. Ganz nach unserem Motto „die günstigste<br />

Leitung, die sicher funktioniert, ist die richtige.“ So gibt es für fast<br />

alle denkbaren bewegten Anwendungen elektrisch gleiche, aber<br />

mechanisch unterschiedliche Leitungen, die sich für verschiedene<br />

Fälle eignen: Für lineare oder Torsionsbewegungen, für besonders<br />

tiefe Temperaturen, für sehr enge Biegeradien, für hängende Anwendungen<br />

und so weiter. Da igus Hersteller sämtlicher Komponenten<br />

eines Systems für die Energie- und Datenübertragung ist, ist<br />

es uns möglich, diese optimal aufeinander abzustimmen. Diese<br />

Komplettsysteme aus Ketten, Leitungen und weiteren Zubehörteilen<br />

werden ebenfalls im Labor getestet, wodurch die Sicherheit<br />

gewährleistet werden kann.<br />

„Hier bei igus werden ausschließlich Leitungen konfektioniert,<br />

die bereits heute eine im Markt einzigartige Garantie von 36 Monaten<br />

bieten. Für Anlagen aber, die wesentlich länger, dynamischer<br />

und vollbeschäftigt laufen, wünschen sich viele Betreiber Bauteile,<br />

deren Lebensdauer sich nicht nur online berechnen lässt, sondern<br />

die zusätzlich auch im Realbetrieb permanent eine Rückmeldung<br />

zu ihrem Zustand geben. Für maximale Verfügbarkeit und Betriebssicherheit“,<br />

weiß Rainer Rössel. So gibt es für die mechanische<br />

Überwachung der Energieketten oder auch für die Überwachung<br />

der elektrischen Eigenschaften der Leitungen jeweils eigene isense<br />

Systeme. Diese in Kombination bieten eine komplett überwachte<br />

Energie- und Datenübertragung. Jede Chainflex Leitung kann dazu<br />

an das isense CF.Q angeschlossen werden. Dieses System misst verschiedene<br />

Parameter und vergleicht diese laufend mit den Testdaten<br />

aus vielen 100 Millionen elektrischen Messungen der vergangenen<br />

25 Jahre. Werden Grenzwerte überschritten, informiert die Leitung<br />

den Betreiber, der daraufhin den Austausch planen kann. Das isense-System<br />

für die intelligente Leitung ist mobil und kompakt, es wird<br />

durch neue Erkenntnisse aus dem Testlabor ständig aktualisiert.<br />

LEITUNGEN MIT SCHLÜSSELROLLE<br />

Wie aber passen die Leitungen und Energieketten von igus und<br />

Industrie 4.0 eigentlich zusammen? Hierzu Rainer Rössel: „Wenn<br />

wir davon ausgehen, dass die Maschinen bei Industrie 4.0 viel mehr<br />

miteinander kommunizieren müssen, auch mit der Außenwelt, ist<br />

eine sichere und schnelle Datenübertragung der Key bei der Umsetzung.<br />

Die sichere Datenübertragung ist also das Maß der Dinge<br />

– und das noch bewegt in der Energiekette mit den richtig konzipierten<br />

Leitungen, dauerbewegt mit Funktion. Daher ist Industrie 4.0 für<br />

igus das wesentliche Entwicklungspotenzial für die nächsten Jahre.“<br />

Die Anforderungen der Kunden, denen sich das Kölner Unternehmen<br />

stellen muss, stehen auf jeden Fall fest: Die sichere und<br />

schnelle Datenübertragung. Und zwar in verschiedener Hinsicht:<br />

Im Sinne von elektrischer Sicherheit, wo Leitungen einen hohen<br />

EMV-Schutz bieten, auch bei kontinuierlicher Bewegung. Und im<br />

Sinne von mechanischer Sicherheit, dass keine ungeplanten Ausfälle<br />

durch Ader- oder Mantelbrüche auftreten. „Leitungen werden<br />

also definitiv die zentrale Rolle bei Industrie 4.0 spielen, denn ohne<br />

sichere Datenübertragung wird die Smart Factory nicht funktionieren“,<br />

ist sich Rainer Rössel sicher.<br />

Ich bin am Ende meiner Reise durch die igus-Welt angelangt und<br />

durfte jede Menge über die Aufgabenstellungen und Umsetzungen<br />

auf dem Weg zur digitalen Fabrik erfahren. Fasziniert hat mich, was<br />

in naher Zukunft möglich sein wird: „Online konfigurieren und<br />

online bestellen, anschließend innerhalb von 24 Stunden geliefert<br />

bekommen – vor dieser Aufgabe stehen wir in der Industrie. Hier ist<br />

es eine Herausforderung, aber gleichzeitig auch unser Anspruch, als<br />

Lieferant eine Vorreiterrolle zu spielen“, so Frank Blase. Die Kunststoffprodukte<br />

von igus haben jedenfalls sehr viel mehr mit Industrie<br />

4.0 zu tun, als ich dachte. – Sie spielen sogar eine Hauptrolle!<br />

www.igus.de<br />

108 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


INTERVIEW<br />

WAS HABEN KUNSTSTOFFE<br />

AUS KÖLN EIGENTLICH MIT<br />

INDUSTRIE 4.0 ZU TUN?<br />

Herr Blase, welchen Stellenwert<br />

hat Industrie 4.0 heute<br />

schon bei igus?<br />

Einen enorm hohen Stellenwert. Daher unternehmen wir gerade die mit Abstand größte<br />

IT-Investition unserer Firmengeschichte. Wir haben dabei festgestellt, dass wir alles anpacken<br />

müssen, um den Prozess vom Erstkontakt bis zum After Sales zu automatisieren. Für uns<br />

ergeben sich damit große Chancen für die Zukunft unseres Unternehmens.<br />

Sprechen wir noch von<br />

Visionen oder sind wir<br />

schon in der Realisierung<br />

angekommen?<br />

Die Entwicklungen werden deutlich schneller vorangetrieben, als ich mir das vorgestellt hatte.<br />

Nehmen wir nur als Beispiel die bereits 100 selbstfahrenden Taxen in Pittsburg – da hätten wir<br />

auch nicht gedacht, dass solch ein Projekt so rasant umgesetzt wird. Wir sind also mitten in der<br />

Realisierung. Für uns ist die Aufgabe, unsere Millionen von Produktvarianten so aufzustellen,<br />

dass diese innerhalb kürzester Zeit lieferbar sind. Das gleiche gilt für die Entwicklung der Smart<br />

Products. Die Bereitschaft für die nächsten Schritte ist auf jeden Fall da.<br />

Welche Auswirkungen hat<br />

Industrie 4.0 und die<br />

vernetzte Produktion auf die<br />

Mitarbeiter bzw. auf die<br />

Führungsebene von igus?<br />

Wir stecken in einer starken Umbruchphase. Da wird die Frage kommen, ob wir als Führungskraft<br />

schnell alt oder obsolet werden, oder uns rasch auf die neuen Herausforderungen ein stellen<br />

können. Auch die Mitarbeiter spüren den Umbruch und die Gefahr des Wegfalls von Arbeitsplätzen.<br />

Unser Ziel muss daher sein, die Menschen mit neuen Aufgaben zu beschäftigen. Das<br />

lässt sich nur über Wachstum kompensieren.<br />

Ist Industrie 4.0 also<br />

Chefsache?<br />

Alle wichtigen Entscheidungen, die ein Unternehmen in eine bestimmte Richtung lenken,<br />

müssen letztlich Chefsache sein. Wir müssen die Themen, wie Industrie 4.0, vorleben. Ich habe<br />

mich zum Beispiel heute morgen wieder zwei Stunden mit den Smart Plastics beschäftigt, denn<br />

es ist wichtig, den Weg gemeinsam mit unseren begeisterten Mitarbeitern zu gehen.<br />

Wie setzt igus Industrie 4.0 in<br />

der eigenen Produktion ein?<br />

Über die vergangenen 25 Jahre war unsere Produktion nur begrenzt digitalisiert. Die entscheidenden<br />

Schritte hin zu Industrie 4.0 kommen erst jetzt. Daran arbeiten wir fieberhaft. Denn<br />

man kann sagen, dass wir für uns selbst der beste Pilotkunde sind, weil unsere eigene Produktion<br />

alle Voraussetzungen mitbringt und so gerade zum Schaufenster für Low-Cost-Automation<br />

heranwächst.<br />

Wo möchte igus in den<br />

nächsten fünf bis zehn Jahren<br />

stehen?<br />

In fünf Jahren soll jedes igus-Produkt, das älter als sechs Monate ist, komplett konfigurierbar<br />

sein, automatisiert hergestellt werden und in kürzester Zeit bei Kunden sein – und das weltweit.<br />

Weiterhin werden wir mit neuen smart plastics dem Kunden zusätzliche Mehrwerte bei der<br />

Wartung der Produkte bieten. Und noch viel wichtiger: Wir haben die Lösungen, die zeigen, was<br />

Kunststoffe alles leisten können. Daher soll Igus auch die erste Adresse für Bewegungsverbesserungen<br />

aller Art sein. z<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 109


DAS HIGHLIGHT DES JAHRES<br />

SUMMERof <strong>2016</strong><br />

SUMMER OF ENGINEERING<br />

ZU GAST<br />

BEI SCHNEI<strong>DER</strong> ELECTRIC<br />

VIDEO<br />

Was Industrie 4.0 für Schneider<br />

Electric bedeutet, erfahren Sie<br />

auch in unserem Video:<br />

http://bit.ly/SOE<strong>2016</strong>_schneider<br />

INNOVATION-SCOUTS AUF <strong>DER</strong> SPUR<br />

VON INDUSTRIE 4.0<br />

Im Sommer <strong>2016</strong> ging unsere Redaktion auf Deutschland-<br />

Tour, um mehr über die vernetzte Produktion zu erfahren.<br />

Eine Station dieser Roadshow führte uns zum Global Player<br />

Schneider Electric in Marktheidenfeld. Tauchen Sie mit uns<br />

ein in die Welt von Energiemanagement und Automation.<br />

SUMMER of ENGINEERING ist aber noch viel mehr. In<br />

unserem Blog und in unseren Social-MediaKanälen<br />

berichten wir über Ideen, Visionen und Umsetzungen<br />

in Sachen Industrie 4.0. Was sagen Experten? Welche<br />

Umsetzungen gibt es bereits? Was verstehen verschiedene<br />

Berufsgruppen unter diesem Thema? Wie wird sich die<br />

Arbeitswelt verändern? Welche konkreten Aufgaben<br />

sind zukünftig zu lösen?<br />

Lassen Sie sich von den Artikeln und Videos überraschen<br />

und inspirieren. Gerne dürfen Sie auch Ihren Kommentar<br />

hinterlassen oder uns einfach nur liken, posten und<br />

empfehlen.<br />

www.summer-of-engineering.de<br />

DIE DENKWEISE DES<br />

AUTOMATISIERERS ABLEGEN<br />

So hilft Schneider Electric Kunden bei der Umsetzung von Industrie 4.0<br />

SUMMER OF ENGINEERING<br />

Dirk Schaar<br />

Schneider Electric ist globaler Spezialist für<br />

Energiemanagement und Automation – und<br />

damit auch für Industrie 4.0? Das wollte ich<br />

herausfinden und bin nach Marktheidenfeld<br />

gefahren. Wie also kann das Unternehmen<br />

seine Kunden konkret bei der Planung<br />

industrieller Anlagen unterstützen und die<br />

vernetzte Produktion Realität werden lassen?<br />

Die Digitalisierung ist in vollem Gange und die Industrie<br />

macht sich mehr und mehr die Vernetzung von Maschinen<br />

zu Nutze. Intelligente Kommunikationsbausteine bieten<br />

heute bereits neue Möglichkeiten der Datenerfassung und<br />

-auswertung, um Prozesse zu optimieren und Kosten zu sparen.<br />

Dies beinhaltet die gesamte Automatisierungstechnik, ebenso wie<br />

auch den digitalen Wandel in der Energieverteilung. Bei Schneider<br />

Electric kommt gleich beides zusammen, vereint man doch alle<br />

Disziplinen unter einem Dach.<br />

Marktheidenfeld, hier am Schneider Electric-Standort bin ich<br />

unterwegs auf den Spuren von Industrie 4.0. Denn auch hier<br />

verbindet sich in idealer Weise die Automatisierungstechnik mit<br />

den Themen aus der Energieverteilung, ist doch mitten im Spessart<br />

das internationale Headquarter für den Bereich Machine Solutions<br />

zuhause. Um herauszufinden, wie Industrie 4.0 schon im Unternehmen<br />

angekommen ist, treffe ich Jürgen Siefert, Vice President<br />

Industry OEM: „Wir haben schon im Jahr 1997 damit begonnen,<br />

erste Industrie-4.0-ready-Lösungen zu realisieren. So konnten wir<br />

damals mit dem Modbus TCP die Basis legen. Der offene Standard<br />

hat sich bis heute zu dem weltweit am meisten genutzten Ethernet-<br />

Protokoll entwickelt.“ Zur Jahrtausendwende besaßen also die<br />

SPSen bereits die ersten Ethernet-Module, über die Anlageninformationen<br />

in relationalen Datenbanken erfasst wurden. So war man<br />

einer der ersten Hersteller, der seine Steuerungen mit integrierten<br />

Web-Servern versehen hat. 2013 konnte mit der Markteinführung<br />

der Steuerung Modicon M580 ePAC Embedded Ethernet sogar bis<br />

in die Backplane erweitert werden. Auch befasst sich Schneider<br />

Electric seit fast 20 Jahren mit intelligenten, vernetzten Schaltanlagen<br />

<strong>11</strong>0 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


01 Jürgen Siefert: „Schon seit 1997 haben wir<br />

Industrie-4.0-ready-Produkte.“<br />

02 Antonin Guez: „Für uns ist die enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Kunden wichtig.“<br />

03 Thomas Matschke: „Easy-to-use heißt die Zukunft.“ 04 Michael Kuhnert: „Software wird in Zukunft das wichtigste<br />

Industrie-4.0-Produkt sein.“<br />

und dem Energiemonitoring. „Für uns ist nur der Begriff Industrie 4.0<br />

neu. Und wenn man auf die Entwicklungen der vergangenen Jahre<br />

schaut, dann ist dieser aktuelle Trend für uns keine Revolution,<br />

sondern eine Evolution, die uns noch viele Jahre beschäftigen wird“,<br />

erklärt Antonin Guez, Vice President Partner Projects & Buildings<br />

und Kollege von Jürgen Siefert.<br />

MEHRWERTE SCHAFFEN<br />

Neben den schon lange realisierten Ethernet-basierten Lösungen<br />

steht für Schneider Electric vor allem die Vernetzung von Modulen,<br />

Produkten und Anlagen im Fokus. So soll der Anwender die Möglichkeit<br />

bekommen, wesentlich effizienter zu produzieren, aber<br />

auch Störungen und Probleme in seinen Prozessen früher zu erkennen.<br />

„Ziel ist es, mit Industrie-4.0-Ansätzen für den Kunde einen<br />

Mehrwert zu schaffen und es ihm in Zukunft zu ermöglichen, Vorgänge<br />

auszuwerten, die im bisher verwehrt blieben“, erklärt Jürgen<br />

Siefert. Um das zu erreichen, muss es zu einem kompletten Umdenken<br />

in den Unternehmen kommen. Nur so lässt sich Industrie 4.0<br />

effizient machen und ein deutlicher Kostenvorteil erzielen. „Wir<br />

haben das bereits heute bei einigen Kunden realisiert. Ein gutes Beispiel<br />

stellt hier die Firma Mangelberger dar“, berichtet mir Michael<br />

Kuhnert, Director Sales & Marketing Industrie bei Schneider Electric.<br />

Die Mangelberger Elektrotechnik GmbH mit Sitz in Roth bei Nürnberg<br />

ist ein Lösungsanbieter für Gebäudeautomation mit Schwerpunkt<br />

in den Segmenten Retailer, Discounter und Fast-Food-Ketten.<br />

Eine Alleinstellung hat sich das Unternehmen insbesondere durch<br />

seine Dienstleistungen auf Basis selbst entwickelter Technologien<br />

für Internet-gestützte Fernwartung, Fernsteuerung, Energie-<br />

Management und Smartmetering erarbeitet. Der Elektro- und<br />

Schaltanlagenbau ist eine tragende Säule bei Mangelberger. Für das<br />

dezentrale Sammeln von Daten in einer Cloud und deren weitere<br />

Verwendung wird jede Schaltanlage mit einer in Eigenregie entwickelten<br />

Kommunikationstechnologie ausgestattet, welche die<br />

Verbrauchs-, Referenzierungs- und Zustandsdaten aus dem Schaltschrank<br />

im Feld im XML-Format an eine Cloud liefert. Von dort<br />

kann Mangelberger weltweit online z. B. Strom-Messwerte und<br />

andere Messgrößen für einzelne, in einem Objekt befindliche Verbraucher<br />

abrufen. Mehr als 5 000 mit der Technologie ausgerüstete<br />

Schaltanlagen-Systeme befinden sich bereits weltweit im Feld.<br />

„Zum Verteilen und Schalten von Energie kam nun Schneider Electric<br />

ins Spiel. In diesem Pilotprojekt möchten wir das Potenzial einer<br />

Industrie-4.0-Strategie in noch größerem Umfang ausschöpfen:<br />

Unser Ziel ist die automatisierte, robotergestützte Bestückung kompletter<br />

Schaltanlagen. Den Automatisierungs-Part übernehmen wir<br />

mit unserem umfassenden Programm für die Automatisierung<br />

kompletter Maschinen und Anlagen sowie mit unseren eigenen<br />

Engineering-Spezialisten“, berichtet Michael Kuhnert über das Projekt.<br />

Während bei Mangelberger eine Betrachtung der Gesamtstrategie<br />

von hoher Bedeutung ist, fangen viele Unternehmen an, zunächst<br />

nur in Teilbereichen ihrer Produktion zu optimieren. Auch das ist<br />

letztlich ein gangbarer Weg, denn eine fertige Industrie-4.0-Lösung<br />

erwartet heute noch kein Kunde vom Hersteller oder Zulieferer.<br />

Eher gehen die Erwartungen in die Richtung, dass beide Seiten die<br />

anstehenden Aufgaben gemeinsam in Angriff nehmen. Und so war<br />

es auch in Roth. „Bei Mangelberger hat man erkannt, dass Industrie<br />

4.0 kein Selbstzweck ist, sondern notwendig, um auch in<br />

Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben“, weiß Michael Kuhnert.<br />

ALLIANZEN BILDEN<br />

Betrachtet man eine Studie der KfW, so wird man feststellen, dass<br />

erst 30 % der Unternehmen überhaupt in den Kinderschuhen von<br />

Industrie 4.0 angekommen sind. Daher steht es für Schneider<br />

Electric außer Frage, sich so früh wie möglich mit den zukünftigen<br />

Technologien auseinanderzusetzen und mit Kunden oder auch<br />

Hochschulen Allianzen zu schließen. „Die Schlagzahl der Innovationen<br />

nimmt aber exponentiell zu. Mit Start-ups und kreativen<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> <strong>11</strong>1


Köpfen entstehen Innovationen, über die wir vor einem Jahr nicht<br />

mal nachgedacht haben. Daher müssen wir bei den technischen<br />

Innovationen dabei sein und in die notwendigen Kompetenzen<br />

investieren“, ist Jürgen Siefert überzeugt.<br />

An diesem Punkt gehen aber die Welten für Schneider Electric<br />

deutlich auseinander. Kann man sich im Bereich der OEMs auf die<br />

sogenannten Early-Adapters konzentrieren, also die Unternehmen,<br />

die bereits konkrete Vorstellungen von der Umsetzung der Industrie-4.0-Strategie<br />

haben, so sieht die Welt der Energieverteilung<br />

noch etwas anders aus. „Natürlich haben wir ähnliche Erfahrungen<br />

aus unserem Bereich, wenn wir große Kraftwerke oder Stahlwerke<br />

betrachten. Gerade in der Energieverteilung und im Gebäudemanagement<br />

gibt es aber viele Unternehmen, die noch keine<br />

Vorstellungen von Industrie 4.0 haben. Umso wichtiger ist es für<br />

uns, diese Unternehmen an die Thematik heranzuführen und<br />

gemeinsam über die Bedürfnisse der Branche und deren Kunden<br />

zu diskutieren, um letztlich mögliche Kosteneinsparungen zu realisieren“,<br />

ist sich Antonin Guez sicher.<br />

BEREIT FÜR INDUSTRIE 4.0<br />

Auch die moderne Energietechnik muss kommunikations- und<br />

zukunftsfähig durch Schnittstellen zum Internet der Dinge sein. Um<br />

diese Anforderungen erfolgreich umzusetzen und einen effizienten<br />

Betrieb sowie aussagekräftiges Energiemanagement in Gebäuden,<br />

Data Centern und Fertigungsstätten zu gewährleisten, braucht es<br />

Innovationen auf allen Ebenen: angefangen bei Smart Panels bis<br />

hin zu Leistungsschaltern. Schneider Electric hat dazu den Masterpact<br />

MTZ vorgestellt. „Mit der neuen Generation von Leistungsschaltern<br />

reagieren wir auf die Herausforderungen der Digitalisierung<br />

und Industrie 4.0. Der komplett kommunikationsfähige und<br />

vernetzte Leistungsschalter ist Schutz- und Messgerät in einem und<br />

sorgt als Lösungsbaustein für Betriebsanalyse, Wartungsmanagement<br />

und Fehlerdiagnose für eine hohe Anlagenverfügbarkeit“,<br />

erklärt mir Thomas Matschke, im Team von Antonin Guez, zuständig<br />

für das Projektmanagement Schaltanlagensysteme. Die im Masterpact<br />

MTZ integrierte Kommunikationsfunktion ermöglicht es, die<br />

Energieeffizienz, Produktivität und Flexibilität zu steigern. Der offene<br />

Leistungsschalter kann an jedes Energie- oder Gebäudemanagementsystem<br />

angebunden werden und eignet sich so optimal zur<br />

Ergänzung von intelligenten Schaltanlagen. Eine integrierte Ethernet-<br />

Schnittstelle macht den Schalter netzwerk- und internetfähig. Auch<br />

besitzt er die Fähigkeit zur Selbstdiagnose in Echtzeit. „Der Masterpact<br />

MTZ ist auf jeden Fall bereit für Industrie 4.0, denn auch seine<br />

Bedienung lässt er sich problemlos über ein Smartphone realisieren“,<br />

blickt Thomas Matsche stolz<br />

auf das neue Produkt. Und Antonin<br />

Guez fügt hinzu: „Wenn unsere Kunden<br />

heute in eine intelligente Anlage investieren, müssen sie sicher<br />

sein, dass die verwendeten Systeme auch den zukünftigen Anforderungen<br />

gerecht werden können. Mit dem Masterpact MTZ haben<br />

wir genauso ein Future-ready-Produkt entwickelt.“<br />

SOFTWARE IST DIE ZUKUNFT<br />

Wo aber liegt die wahre Zukunft von Industrie 4.0? Sind es dann<br />

noch die Produkte, die im Vordergrund stehen? Sind es die Lösungen?<br />

„Alle unsere Produkte sind bereits Industrie-4.0-ready. Nun machen<br />

wir uns Gedanken, wie wir die Softwarebausteine so optimieren<br />

können, dass der Kunde aus seinen vielen Daten die optimalen<br />

Schlüsse ziehen kann. Wichtigstes Industrie-4.0-Produkt wird also<br />

in Zukunft die Software sein“, ist sich Michael Kuhnert sicher. So<br />

beschäftigt Schneider Electric bereits heute sehr viele Softwareentwickler<br />

und Mathematiker in seinen Teams, die mit den Kunden<br />

Lösungen entwickeln. „Mit der Denkweise eines Automatisierers<br />

kommen wir jedenfalls nicht weiter! Wir müssen neue Ideen entwickeln.<br />

Wir müssen querdenken“, so auch die Meinung von<br />

Jürgen Siefert.<br />

Software und vor allem Apps werden auch für Thomas Matschke<br />

immer mehr zu Produkten. So wurde der Masterpact MTZ bereits<br />

als Plattform aufgebaut, die jede Menge Software bietet, die dem<br />

Anwender zu neuen Möglichkeiten verhilft. „Der Kunde kann so in<br />

seiner gewohnten Umgebung „Smartphone“ neue Dinge ausprobieren.<br />

App laden – loslegen. Easy-to-use heißt die Zukunft. So<br />

werden wir bei Schneider Electric immer mehr zum Softwareengineer<br />

und können behaupten, dass wir hier schon einer der Top-<br />

Player im Markt sind.“<br />

ENGE ZUSAMMENARBEIT<br />

Wie kann Schneider Electric seine Kunden konkret bei der Planung<br />

industrieller Anlagen unterstützen und die vernetzte Produktion<br />

Realität werden lassen? Das war meine Eingangsfrage heute hier in<br />

Marktheidenfeld. Ich durfte jede Menge über die Strategie des<br />

Unternehmens, das Zusammenspiel der verschiedenen Produktbereiche<br />

und über die ganzheitliche Betrachtung von Industrie 4.0<br />

erfahren. Bei Schneider Electric hat man große Pläne und Ziele,<br />

aber wie die Zukunft genau aussieht, weiß natürlich auch hier noch<br />

niemand genau, auch nicht Antonin Guez: „Für uns ist daher die<br />

enge Zusammenarbeit mit den Kunden wichtig. Nur gemeinsam<br />

können wir Produkte, Software und natürlich auch notwendige<br />

Datensicherheit vorantreiben. Wenn wir dann noch die eigenen<br />

Softwarekompetenzen erhöhen, die wegweisenden Technologien<br />

wie Cloud-Lösungen ausbauen und mit etablierten Partnern<br />

zusammenarbeiten, werden wir auch das Vertrauen<br />

beim Kunden genießen. Das ist unser Ziel!“<br />

www.schneider-electric.de<br />

SUMMER OF ENGINEERING<br />

05 Servo-Drive steht für sicherheitsgerichtete<br />

Kommunikation<br />

06 Der Altivar Prozess ist der erste<br />

Frequenzumrichter mit Embedded Services<br />

07 Der Masterpact MTZ ist auf die<br />

Anforderungen von Industrie 4.0 vorbereiet<br />

<strong>11</strong>2 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>


INTERVIEW<br />

WAS BEDEUTET INDUSTRIE 4.0<br />

FÜR SCHNEI<strong>DER</strong> ELECTRIC?<br />

Wo steht Schneider Electric<br />

aktuell bei den Entwicklungen<br />

rund um Industrie 4.0?<br />

Guez: Heute haben wir bereits Innovationen auf allen Ebenen der Automatisierung, der Elektrotechnik,<br />

der Stromverteilung, dem Energiemanagement und der Software. Wir nennen das<br />

„Innovation@every level“. Das bedeutet, dass wir die relevanten Daten zum richtigen Zeitpunkt<br />

bei den richtigen Personen zur Verfügung stellen müssen. Es geht also um mehr als nur Big Data.<br />

Dazu müssen wir unsere Kunden in die Prozesse involvieren und sie motivieren, mit uns die<br />

notwendigen Schritte zu gehen.<br />

Was braucht man dazu, um<br />

Erfolg zu haben?<br />

Siefert: Industrie 4.0 heißt, die richtige Basis bei Hardware und Software zu liefern und diese<br />

gemeinsam mit dem Kunden in Lösungen umzusetzen. Um das zu schaffen, brauchen wir die<br />

notwendigen Kompetenzen im eigenen Hause. Und die haben wir sowohl in der Automatisierung,<br />

als auch im Schaltanlagenbau. Wenn wir dann im Markt als ein Team auftreten, werden wir die<br />

Themen von Industrie 4.0 auch erfolgreich spielen können. Der Teamgeist beginnt dabei am Kopf<br />

des Unternehmens und zieht sich dann durch alle Abteilungen.<br />

Denkt denn ein Automatisierer<br />

heute schon so weit, dass er<br />

auch die Energieverteilung<br />

seiner Anlage im Blick hat?<br />

Guez: Leider noch viel zu wenig. Wir müssen ihm daher die Vorteile aufzeigen, die wir gemeinsam<br />

erreichen können. So ist es z. B. möglich, über die Analyse der Stromverbräuche einer<br />

Maschine zu identifizieren, wann ein Maschinenbauteil ausfällt. Predictive Maintenance ist also<br />

ein guter Ansatz. Die Vernetzung der Disziplinen schafft auf jeden Fall eine Menge Potenzial. Ein<br />

Beispiel sehen wir heute in unserem Produkt Masterpact MTZ, in dem sich alles vereint.<br />

Verändert sich dann auch die<br />

Arbeitswelt mit Industrie 4.0?<br />

Siefert: Absolut! Industrie 4.0 ist ein Thema für alle. Dem sollten sich nicht nur Unternehmen<br />

annehmen, sondern auch jeder Arbeitnehmer. Die Herausforderung ist für jeden, sich weiterzubilden.<br />

Das fördern wir bei Schneider Electric, wir fordern das aber auch!<br />

08 Jürgen Siefert<br />

ist Vice President<br />

Industry OEM<br />

09 Antonin Guez ist<br />

Vice President Partner<br />

Projects & Buildings


MYTHEN<br />

<strong>DER</strong> PRODUKTENTWICKLUNG<br />

GEPLANTE<br />

OBSOLESZENZ<br />

Designed zum<br />

Wegwerfen – gibt<br />

es die absichtlich<br />

verkürzte Lebensdauer<br />

wirklich?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Man muss klar unterscheiden zwischen geplanter<br />

Gebrauchsdauer von Produkten und dem Phänomen<br />

geplanter Obsoleszenz, das stellt auch die Studie „Einfluss<br />

der Nutzungsdauer von Produkten auf ihre Umweltwirkung“<br />

des Umweltbundesamtes von <strong>2016</strong> heraus. Das Erstgenannte<br />

ist die ökonomisch und ökologisch sinnvolle, am Marktbedarf orientierte<br />

Abschätzung eines Produktmerkmals, wohingegen das Zweite<br />

die vorsätzliche und bewusste Verkürzung der Produktlebensdauer<br />

meint. Sowohl die Studie als auch die öffentliche Debatte beschränken<br />

sich im Wesentlichen auf bestimmte Produktgruppen: Klein- und<br />

Großgeräte des Haushalts, Unterhaltungselektronik und Informations-<br />

und Kommunikationstechnik. Entgegen der öffentlichen Debatte<br />

konnten im Rahmen der Studie keinerlei Belege für geplante Obsoleszenz<br />

in den genannten Produktgruppen gefunden werden. Bereits<br />

im Jahr 2013 bestätigte die Stiftung Warentest, dass derlei Geräte keine<br />

kürzere Lebensdauer aufwiesen als noch vor einigen Jahren.<br />

Die adressierten Problemfelder umfassen werkstoffliche Obsoleszenz,<br />

funktionale Obsoleszenz, psychologische Obsoleszenz<br />

(Produkt ist "out") und ökonomische Obsoleszenz (z. B. hohe Reparaturkosten).<br />

Der Artikel „Geräte-Verschleiß: Wege aus der Wegwerfgesellschaft“<br />

, der im Februar in "Der Spiegel" erschienen ist,<br />

nennt als Hauptkritikpunkt, dass diese Faktoren für den Verbraucher<br />

derzeit nicht ersichtlich seien, wobei die Hersteller selbst unter<br />

Umständen nicht in der Lage seien, die Gebrauchsdauer ihrer<br />

Produkte und all deren Teilsysteme korrekt abzuschätzen.<br />

Meine Meinung ist: Unternehmen produzieren das, was am Markt<br />

nachgefragt wird. Wobei natürlich Nachfrage auch – zum Beispiel<br />

durch Werbung – stimuliert und gesteuert wird. Das führt zu einer<br />

großen Bandbreite an Qualität, Nutzungsszenarien sowie im Bereich<br />

des Preises. Bei der Diskussion um enttäuschte Kunden aufgrund<br />

von Produktversagen muss kritisch hinterfragt werden, ob eine Auslegung<br />

auf eine höhere Gebrauchsdauer einen gesteigerten Kundennutzen<br />

bewirkt. Andernfalls wäre das pure Verschwendung.<br />

Genau hier setzt wissenschaftliche Produktentwicklung an: Wir<br />

erforschen und lehren Methoden, mit denen die Balance zwischen<br />

tatsächlichem Kundennutzen, ökonomischem und ökologischem<br />

Nutzen bedarfsgerecht gestaltet werden kann.<br />

Eine verbesserte Transparenz durch Information über die geplante<br />

Gebrauchsdauer und das zugrundeliegende Nutzungsprofil<br />

eines Produkts könnte zum Vertrauen in die Unternehmen beitragen.<br />

Sie birgt jedoch die Gefahr, dass Kunden die komplexen Informationen<br />

fehlinterpretieren wodurch unter Umständen sogar Wettbewerbsverzerrungen<br />

entstünden. Ein Durchschnittsverbraucher<br />

<strong>11</strong>4 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

kann nur schwer beurteilen, ob eine Auslegung einer Bohrmaschine<br />

mit 40 h Gebrauchsdauer ausreichend oder zu gering für seine<br />

Bedürfnisse ist. Im Allgemeinen ist die Forderung nach mehr<br />

Transparenz richtig – jedoch besteht noch Forschungsbedarf in<br />

Hinblick auf geeignete produkt- und zielgruppenspezifische Kennzeichnungen,<br />

die vom Endverbraucher schnell nachvollzogen<br />

werden können, aber die Thematik nicht unzulässig verkürzen.<br />

www.ipek.kit.edu<br />

<strong>DER</strong> EXPERTE<br />

UNIV.-PROF. DR.-ING.<br />

DR. H. C. ALBERT ALBERS,<br />

JAHRGANG 1957, IST SEIT 1996<br />

ORDINARIUS UND HEUTE SPRECHER<br />

<strong>DER</strong> INSTITUTSLEITUNG DES IPEK<br />

– INSTITUT FÜR PRODUKTENT-<br />

WICKLUNG AM KARLSRUHER INSTITUT<br />

FÜR TECHNOLOGIE (KIT).


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 12/<strong>2016</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 12. 12. <strong>2016</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 25. <strong>11</strong>. <strong>2016</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Mehr Modelle, mehr Seriengrößen – ein Kupplungshersteller<br />

erweitert stetig sein Angebot an Industrie- und Präzisionskupplungen,<br />

um eine noch umfangreichere Palette an Standardlösungen zu bieten.<br />

Bild: R+W Antriebselemente<br />

04<br />

<strong>DER</strong> DIREKTE WEG<br />

IM INTERNET<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

ALS E-PAPER<br />

www.engineering-news.net<br />

REDAKTION<br />

m.doeppert@vfmz.de<br />

WERBUNG<br />

a.zepig@vfmz.de<br />

IN SOZIALEN NETZWERKEN<br />

www.Facebook.com/DerKonstrukteur<br />

www.twitter.com/derkonstrukteu<br />

02 Es ist nicht nur die Sanftheit, die diese mechatronischen Greifer<br />

gegenüber pneumatischen bieten. Ihr Einsatz reduziert zudem die<br />

Gesamtkosten, was Begeisterung bei den Anwendern hervorruft.<br />

Bild: Gimatic<br />

03 Ein Haus aus dem 3D-Drucker ist längst keine Utopie mehr. In<br />

solchen Druckern bedarf es dann aber anforderungsgerechter Linearbzw.<br />

Portalsysteme und dem entsprechenden technischen Know-how.<br />

Bild: Igus<br />

04 Bewährte Wälzlager für innovatives Elektro-Zweirad – dahintersteht<br />

die Erfolgsgeschichte des Münchner Startup-Unternehmens Evinci<br />

mit seinem neuen Zweiradkonzept.<br />

Bild: Evinci<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> <strong>11</strong>5


HEIDENHAIN auf der<br />

SPS/IPC/DRIVES – Nürnberg<br />

Halle 7 – Stand 7-190<br />

Muss Wärme das Bearbeitungsergebnis<br />

beeinflussen?<br />

Die Vorschubspindel bei Werkzeugmaschinen ist während der Bearbeitung hohen Belastungen ausgesetzt. Sie überträgt<br />

enorme Kräfte, verformt und erwärmt sich aufgrund hoherVerfahrgeschwindigkeiten. Dies hat axiale Verlagerungen<br />

in der Vorschubmechanik zur Folge. Werkzeugmaschinen ohne Längenmessgeräte können diese Verlagerungen<br />

nicht erkennen. Es kommt zu erstaunlichen Maßabweichungen am gefertigten Werkstück. Längenmessgeräte in der<br />

Closed-Loop-Anordnung ändern natürlich nichts an der Erwärmung und Ausdehnung der Vorschubmechanik. Aber<br />

sie erfassen immer die tatsächliche Achsposition, unbeeinflusst von thermisch bedingten Verlagerungen und anderen<br />

Einwirkungen auf die Vorschubmechanik. Auf diese Weise sorgen sie für deutlich höhere Genauigkeiten der Werkstücke<br />

und eine höhere Reproduzierbarkeit der Bearbeitung.<br />

DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH 83292 Traunreut, Deutschland Tel. +49 8669 31-0 www.heidenhain.de<br />

Winkelmessgeräte Längenmessgeräte Bahnsteuerungen Positionsanzeigen Messtaster Drehgeber<br />

<strong>11</strong>6 Der Konstrukteur 4/<strong>2016</strong>

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