DER KONSTRUKTEUR 11/2016
DER KONSTRUKTEUR 11/2016
DER KONSTRUKTEUR 11/2016
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<strong>DER</strong><br />
<strong>11</strong> NOVEMBER <strong>2016</strong><br />
<strong>KONSTRUKTEUR</strong><br />
AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />
19073<br />
42 I WAS BEWEGT<br />
DIE GREIFERSPINNE?<br />
82 I SENSOREN MIT<br />
BESTEN KONTAKTEN<br />
TITELSTORY<br />
ZAHN UM<br />
ZAHN<br />
JÖRG BECKER SETZT IN<br />
SEINEN SÄGEMASCHINEN AUF<br />
DYNAMISCHE ANTRIEBE<br />
PRÄZISE<br />
DerKonstrukteur.de
EDITORIAL<br />
AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />
Sie haben es schon beim Blick auf die Titelseite bemerkt? Ja, Ihr Fachmagazin<br />
hat ein neues Erscheinungsbild. Der Titel „Der Konstrukteur“<br />
bleibt! Der Claim „Am Puls der Technik“, mit dem wir den Anspruch an<br />
unsere Arbeit und unsere redaktionellen Inhalte manifestieren, kommt<br />
neu hinzu. Wenn Sie nun blättern, werden Sie eine Vielzahl weiterer<br />
Neuerungen erkennen, die sich übrigens schon in der Neugestaltung der<br />
Titelseite mehr als andeuten. Persönliche Stellungnahmen und Einschätzungen<br />
werten für Sie den Informationsgehalt der Fachbeiträge auf.<br />
Gestaltung und Bildsprache lassen Sie in die Beiträge einfach ein -<br />
tauchen. Dabei werden Sie feststellen, dass wir, wie Sie es von uns<br />
gewohnt sind, höchsten Wert auf fachlich kompetente und für Sie<br />
interessante Inhalte legen.<br />
Diese Inhalte ergänzen wir um neue redaktionelle Formate, die auch<br />
Emotionen transportieren, die Sie als Konstrukteure und Innovationstreiber<br />
berühren. So lassen wir auch Sie zu Wort kommen (Seite 6 ),<br />
sammeln Meinungen von Experten (Seite 14), blicken über den Tellerrand<br />
und in die Zukunft (Seite 8 ) und lassen uns unsere Fragen nicht nur<br />
mit Worten, sondern auch mit Bildern beantworten (Seite 12). Damit<br />
bieten wir Ihnen neue Perspektiven auf die Problemstellungen Ihrer<br />
täglichen Arbeit und vielleicht auch neue Ansätze zur Lösung Ihrer<br />
Konstruktionsaufgaben.<br />
Viele von Ihnen erleben zurzeit den Aufbruch in der Produktentwicklung<br />
hin zu agilen Methoden, die Ihre Teams schneller, produktiver und<br />
erfolgreicher machen sollen. Agilität leben auch wir mit dem neuen<br />
„Der Konstrukteur“ – und das nicht nur in gedruckter Form. Jede unserer<br />
Ausgaben hat heute schon ihren Digitalen Zwilling, den Sie auf<br />
www.DerKonstrukteur.de finden. Darüber hinaus können Sie unsere<br />
Newsletter als topaktuelle Informationsquelle nutzen, und Sie können<br />
mit uns auch in den sozialen Netzwerken kommunizieren. Mit dem<br />
neuen „Der Konstrukteur“ bieten wir Ihnen eine gut vernetzte<br />
Infor mations-Plattform, die wir im Sinne Ihrer<br />
Ansprüche agil weiterentwickeln werden.<br />
Unser Team freut sich auf Ihre Anregungen<br />
und den Dialog mit Ihnen.<br />
Seien Sie mit uns am Puls der Technik.<br />
MACH LED PLUS.forty<br />
MAXIMALES<br />
LICHT FÜR<br />
MINIMALEN PLATZ.<br />
Nürnberg<br />
22.–24.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong><br />
Halle 8, Stand 406<br />
Dr. Michael Döppert<br />
Chefredakteur<br />
m.doeppert@vfmz.de<br />
• Kompaktes Format mit 40 mm<br />
Durchmesser in vier Längen<br />
• Homogenes LED-Licht mit<br />
enger oder breiter Abstrahlung<br />
• Resistent gegen viele KSS,<br />
Vibrationen und hohe Temperaturen<br />
• Durchverdrahtete Varianten zur<br />
elektrischen Verkettung<br />
Herbert Waldmann GmbH & Co.KG<br />
sales.germany@waldmann.com<br />
www.waldmann.com/mlp40
INHALT<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
03 Editorial:<br />
Am Puls der Technik<br />
06 Der Konstrukteur persönlich:<br />
Kurt Husistein<br />
08 Konstruktion 2025:<br />
Daten sind das Lebenselixier der Industrie 4.0<br />
10 Standpunkt: Der Konstrukteur als Öko-Aktivist?<br />
12 Whiteboard: Bewegt – Mit Rainer Rössel in die<br />
spannende Welt der Leitungen<br />
14 Klartext: Nachhaltigkeit! Konkret nachgefragt<br />
20 5 Trends:<br />
Wie sich das Berufsbild des Konstrukteurs infolge der<br />
Digitalisierung ändert<br />
<strong>11</strong>4 Mythen der Produktentwicklung:<br />
Geplante Obsoleszenz<br />
12<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
TITELSTORY<br />
22 Antriebstechnik: Zahn um Zahn präzise<br />
28 Frequenzumrichter und Servoregler:<br />
Wunder brauchen Helfer<br />
32 Getriebemotoren: Leidenschaft für Perfektion<br />
36 Elektrische Antriebssysteme: Agilität im All<br />
38 Trommelmotoren: Zeit, dass sich was dreht<br />
42 Kleinservomotoren: Greiferspinne<br />
46 Dezentrale Antriebe: Schlank im Flug<br />
50 EMV-Schutz: Gebändigt<br />
FLUIDTECHNIK<br />
54 Hydraulik-Zylinder: Kraft und Präzision<br />
CAD / PLM<br />
58 Berechnungsprogramm: Von Rennfieber getrieben<br />
62 Laserprojektionssoftware: Ein voll digitaler Ansatz<br />
WERKSTOFFTECHNIK<br />
64 Kunststoffbauteile: Entdecke die Leichtigkeit<br />
68 Compound: Flammschutz für Pedalritter<br />
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
70 Radialventilatoren: Effizienztiere<br />
Titelbild: SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG, Bruchsal<br />
32<br />
20
72<br />
SPECIAL<br />
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
72 Codesys-Gateway: Auf der Spur der Codes<br />
78 Safety Bridge: Volle Flexibilität – Null Risiko<br />
82 Sensoren mit besten Kontakten<br />
86 Automatisierungspaket: Einfach machen!<br />
90 Leitungen: Drei Punkte für den Roboter<br />
94 IO-Link: Mit Vollgas in die Zukunft<br />
98 Umrichter: Geregeltes Abenteuer<br />
102 Kombi-Schutzschalter: Auf den Zahn gefühlt<br />
82<br />
SERVICE<br />
97 Inserentenverzeichnis<br />
104 Impressum<br />
106 Summer of Engineering<br />
<strong>11</strong>5 Vorschau<br />
SPS IPC Drives<br />
Nürnberg<br />
22.–24. November <strong>2016</strong><br />
Halle 1, Stand 100<br />
Mehr als Antriebstechnik.<br />
Trends, Technologien und Wissen rund um Antriebstechnik.<br />
Nicht verpassen: www.drive.tech
KURT HUSISTEIN<br />
Was zeichnet einen Schweizer<br />
Konstrukteur aus?<br />
Schweizer Qualität für anspruchsvolle<br />
Kunden! Die Herausforderung ist,<br />
einen hohen technischen Wert<br />
im wettbewerbsfähigen Produkt zu<br />
entwickeln. Ich habe den rationellen,<br />
automatisierten Produktions-Prozess<br />
stets im Hinterkopf.<br />
Kann Sie Mechanik noch faszinieren?<br />
Mechanik ist Faszination! Wenn ich<br />
auf einem Vierwaldstättersee Raddampfer<br />
in den offenen Maschinenraum hinunterschaue,<br />
sehe ich die Kolbenstangen,<br />
die sich langsam hin und her bewegen.<br />
Ich rieche das Maschinenöl und spüre<br />
auf eindrückliche Weise die Verwandlung<br />
mechanischer Arbeit in lebendige<br />
Kraft.<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
2D-, 3D-, Simulationssoftware,<br />
womit arbeiten Sie / würden Sie<br />
gerne arbeiten?<br />
Wir setzen 2D- und 3D-Konstruktionssoftware<br />
ein. Die Festo Gruppe arbeitet<br />
mit ausgereiften Simulationstools. Die<br />
Synergien innerhalb der Festo Gruppe<br />
und aller Entwicklungstools zu erfahren<br />
und zu nutzen, ist das was mich reizt.<br />
Aus welcher Branche kommen<br />
für Sie die spannendsten<br />
Konstruktionsaufgaben?<br />
Für unsere Gewindetriebe sind viele<br />
Arbeitsfelder sehr spannend – vor allem,<br />
wenn wir von Anfang an, im Dialog<br />
mit dem Kunden, massgeschneiderte<br />
Lösungen erarbeiten können. Dabei<br />
kann es sich um Medizintechnik handeln<br />
oder auch um Geräte der Baubranche.<br />
Den Kunden bei seiner Innovation zu<br />
unterstützen, das ist meine Leidenschaft.<br />
www.gewinde.ch<br />
KURT HUSISTEIN<br />
LEITER F&E, EICHENBERGER<br />
GEWINDE AG, BURG (CH)<br />
MECHANIK IST<br />
FASZINATION<br />
6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
SENSOR-SPEZIALISTEN GEMEIN-<br />
SAM AUF <strong>DER</strong> SPS IPC DRIVES<br />
<strong>DER</strong><br />
ANTRIEB<br />
■ Sicher ■ Flexibel ■ International<br />
Der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik<br />
präsentiert auf der SPS IPC Drives an einem<br />
Gemeinschaftsstand elf Aussteller. Diese<br />
informieren über Technologien für die elektrische<br />
Automatisierung: vom einzelnen Sensorelement<br />
über spezifische Messtechnik, System- und<br />
Komplettlösungen bis hin zu industrieller<br />
Ersatzteilbeschaffung. Ihre Produkte vorstellen<br />
werden u. a. Althen, DIS Sensors, das Fraunhofer-<br />
Institut für Integrierte Schaltungen (IIS), IMC<br />
Meßsysteme und IMC Test + Measurement,<br />
Megauto, Noris und VTLG. Der Verband selbst<br />
wird ebenfalls am Stand präsent sein und sich<br />
als Branchennetzwerk vorstellen.<br />
www.ama-zentren.de/sps-ipc-drives/<br />
SPS/IPC/DRIVES<br />
22.–24.<strong>11</strong>. Nürnberg<br />
Halle 3, Stand 218<br />
INNOVATIVE GLEITLAGER-ANWENDUNGEN GESUCHT<br />
Der internationale Manus Award<br />
geht in die nächste Runde.<br />
Bewerben können sich Unternehmen<br />
und Entwickler mit<br />
innovativen Polymer-Gleitlager-<br />
Anwendungen, sowohl mit<br />
Serienanwendungen als auch mit<br />
Einzelstücken. Polymer-Gleitlager<br />
finden Anwendung in Bereichen<br />
zu Wasser, zu Lande und in der<br />
Luft. In Solarflug zeugen sparen<br />
sie Gewicht, im Wellenkraftwerk<br />
schützen sie vor Korrosion, auf der Straße sorgen sie für reibungslosen Lauf und können<br />
dabei günstiger und langlebiger sein als Metall-Lösungen. Und das Potenzial ist noch<br />
nicht ausgeschöpft. Der Wettbewerb wird von Igus, dem Institut für Verbundwerkstoffe,<br />
dem Industrieanzeiger und der TH Köln ausgerichtet. Im vergangenen Jahr hatte ein<br />
System für die Ohrchirurgie der Uni Hannover den 1. Platz belegt. Bewerben kann man<br />
sich bis Februar 2017 online unter www.manus-wettbewerb.de. Die Gewinner werden<br />
auf der Hannover Messe ausgezeichnet. Die Sieger erhalten Preisgelder bis 5000 Euro.<br />
www.igus.de<br />
MICHAEL KOCH ERHÄLT MITTELSTANDS-PREIS<br />
Michael Koch (Bild), Hersteller von<br />
Bremswiderständen und Energiespeichern<br />
für die elektrische Antriebstechnik<br />
aus Ubstadt-Weiher (Baden-<br />
Württemberg), ist beim „Großen Preis des<br />
Mittelstandes“ in der Kategorie „Premier“<br />
ausgezeichnet worden. Diese höchste<br />
Auszeichnung des Wettbewerbs erhielten<br />
in diesem Jahr außerdem das Gummiwerk<br />
Kraiburg Relastec, Salzwedel<br />
(Sachsen-Anhalt), und der Elektronik<br />
Spezialversender Pollin Electronic,<br />
Pförring (Bayern). Der Preis wird seit 1995<br />
von der Oskar-Patzelt-Stiftung in mehreren<br />
Kategorien und seit 2003 in allen Bundesländern vergeben. Für die Auszeichnung<br />
werden folgende Kriterien bewertet: Gesamtentwicklung des Unternehmens über die<br />
letzten fünf Jahre, Schaffung und Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen,<br />
Innovation und Modernisierung, Engagement in der Region und bei den kundenorientierten<br />
Bereichen Service, Kundennähe und Marketing. In diesem Jahr waren 4796<br />
Unternehmen nominiert.<br />
www.bremsenergie.de<br />
Das<br />
Getriebe<br />
■ Starke Lagerung<br />
■ Geräuscharmer Lauf<br />
■ Hohe Leistungsdichte<br />
Der<br />
Motor<br />
■ Hohe Effizienz<br />
■ Weltweite Standards<br />
■ Alle Einsatzbedingungen<br />
Die<br />
Antriebselektronik<br />
■ Steckbarer Feldverteiler<br />
■ Einfache Inbetriebnahme<br />
■ Skalierbare Funktionalitäten<br />
Weiter Leistungsbereich<br />
Flexible Komplettlösungen<br />
Hohe Systemeffizienz<br />
DerAntrieb.com<br />
Getriebebau NORD GmbH & Co. KG<br />
Fon +49 (0) 4532 / 289-0, info@nord.com<br />
Member of the NORD DRIVESYSTEMS Group
KONSTRUKTION 2025<br />
Welche Rolle spielt Software in der<br />
Automatisierungstechnik der Zukunft?<br />
Software wird in Zukunft auch in der Automatisierungstechnik<br />
eine zentrale Rolle übernehmen.<br />
Daten sind das Lebenselixier für Industrie 4.0.<br />
Diese Daten zur richtigen Zeit am richtigen Ort im<br />
richtigen Format verfügbar zu haben, ist die große<br />
Herausforderung, die wir auf dem Weg zur smarten<br />
Produktion meistern müssen. Da ist entsprechend<br />
leistungsfähige Software ein wichtiges Werkzeug,<br />
aber alleine auch kein Allheilmittel. Nach wie vor<br />
müssen die Daten zunächst einmal erfasst, aufbereitet<br />
und kommuniziert werden – das klassische<br />
Einsatzfeld von Automatisierungsspezialisten wie<br />
Turck.<br />
Was prägt die Automatisierungstechnik<br />
außerdem in den nächsten 10 Jahren?<br />
Die Verfügbarkeit der relevanten Produktionsdaten<br />
ist das zentrale Thema. Ob dies mit oder<br />
ohne Cloud geschieht, ist dabei erstmal zweitrangig.<br />
Wichtig ist im ersten Ansatz, Standards zu<br />
definieren und auszubauen, wie dies etwa bei<br />
IO-Link oder OPC-UA geschieht. Wo Daten aus<br />
vielen Quellen zusammenkommen, müssen diese<br />
soweit es geht kompatibel sein. Selbstverständlich<br />
werden wir uns auch mit dem Thema Datensicherheit<br />
intensiv auseinandersetzen müssen, denn die<br />
größeren Möglichkeiten der Datenverfügbarkeit<br />
bergen zwangsläufig auch größere Risiken. Für<br />
Automatisierer, aber auch für Maschinenbauer<br />
eröffnen sich zudem auch neue Geschäftsmodelle,<br />
etwa dann, wenn nicht mehr die Maschine selbst,<br />
sondern deren Leistung berechnet wird.<br />
CHRISTIAN WOLF<br />
Geschäftsführer Hans Turck<br />
GmbH & Co. KG, MÜLHEIM<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Was bedeutet das für die Arbeit von<br />
Konstrukteuren und Entwicklern?<br />
In der Konstruktion bzw. Elektroplanung wird<br />
künftig mehr Wissen um die Möglichkeiten der<br />
Datenkommunikation erforderlich sein. Die einzelnen<br />
Komponenten werden über alle Ebenen<br />
der Automatisierungspyramide miteinander<br />
kommunizieren müssen, was zunehmend Endgeräte<br />
mit einer gewissen Intelligenz verlangt.<br />
Trotzdem werden wir hier weiterhin einen Trend<br />
zur Miniaturisierung sehen, der Konstrukteuren<br />
und Entwicklern wiederum mehr Freiraum bei<br />
der mechanischen Konstruktion von Maschinen<br />
und Anlagen bringt.<br />
www.turck.de<br />
<strong>DER</strong> TREND ZUR<br />
MINIATURISIERUNG<br />
BRINGT <strong>KONSTRUKTEUR</strong>EN MEHR<br />
FREIHEIT<br />
8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
KATALOG RUND UM MO<strong>DER</strong>NE<br />
KABELEINFÜHRUNGEN<br />
Auf über 550 Seiten<br />
präsentiert Pflitsch<br />
in seinem Katalog<br />
„Kabelverschraubungen“<br />
seine<br />
Produktlösungen<br />
rund um die<br />
moderne Kabeleinführung<br />
in der<br />
Industrie sowie<br />
jede Menge<br />
Neuheiten. Der<br />
Katalog umfasst 15<br />
Kapitel – von der<br />
Unternehmensvorstellung<br />
über Uni<br />
Dicht, Blueglobe,<br />
geteilte Kabelverschraubungssysteme,<br />
Ex- und EMV-Kabelverschraubungen,<br />
Schlauch-Kabelverschraubungen,<br />
Winkel und Flansche bis hin zu Zubehör, Maschinen<br />
und Werkzeuge. Zu den Neuvorstellungen zählt u. a. die<br />
Blueglobe HP für besondere Anforderungen an die Dichtigkeit.<br />
Neu im Katalog sind die Kapitel „Kabelverschraubungen nach<br />
Hygienic Design“ für die Lebensmittel-, Pharma- und Reinraumtechnik<br />
sowie „Brandschutz-Kabelverschraubungen“ für die<br />
moderne Bahntechnik. Das Exemplar ist als gebundene Ausgabe<br />
mit Hardcover sowie im PDF-Format als Download auf www.<br />
pflitsch.de verfügbar.<br />
www.pflitsch.de<br />
RITTAL HALBIERT DURCHLAUFZEIT MIT NEUEM<br />
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40 Mio. Euro an<br />
Investitionen,<br />
24 km Regale, 24<br />
oder 48 Stunden<br />
Lieferzeit: Vom<br />
neuen Global<br />
Distribution<br />
Center (GDC) am<br />
Standort Haiger<br />
(Hessen) aus<br />
liefert Rittal ab<br />
sofort in die<br />
ganze Welt. Der Systemanbieter für Gehäuse- und Schaltschranktechnik<br />
hat damit nach eigenen Angaben die Durchlaufzeit<br />
seiner Produkte halbiert. In dem mehr als 4000 m 2 großen und<br />
32 m hohen Logistikzentrum werden Produkte mit 14 km/h<br />
vollautomatisch an ihren Platz transportiert und abgeholt. Im<br />
Hochregallager befinden sich 21 500 Palettenplätze für Großschränke<br />
und ein Kleinteilelager mit 25 000 Behälterplätzen. Ein<br />
Hochleistungsrechner steuert ein gehende Aufträge rund um die<br />
Uhr und berechnet, welche Palette in den Lkw verladen werden<br />
soll. In bis zu 80 Lkws täglich verlassen Schaltschränke, Kleingehäuse,<br />
Kühlgeräte und Zubehör das Zentrum. Damit verfügt das<br />
Unternehmen nun weltweit über mehr als 225 000 m 2 Lagerfläche<br />
und über 170 000 Palettenplätze.<br />
www.rittal.de<br />
Schneller im Ziel mit sicherer<br />
Antriebstechnik von Pilz<br />
Setzen Sie auf Servoantriebstechnik von Pilz: Dank Safe Motion erreicht<br />
Ihr Antrieb auch mit allen gängigen Motor-Feedbacks und Feldbussen<br />
Performance Level PL e und steigert die Produktivität Ihrer Maschinen bis zu<br />
20 %. Komplette Lösungen inklusive Engineering von der Antriebsauslegung<br />
bis zur Inbetriebnahme sparen Zeit, reduzieren Fehler und erhöhen die<br />
Sicherheit.<br />
Effizient und sicher – mit Safe Motion als Erster ins Ziel!<br />
SPS IPC Drives, Halle 9, Stand 370<br />
Weitere Informationen zu Servoantriebstechnik<br />
von Pilz: www.pilz.com/antriebstechnik<br />
Pilz GmbH & Co.KG<br />
www.pilz.de
STANDPUNKT<br />
MANFRED E. NEUBERT<br />
VORSITZEN<strong>DER</strong> <strong>DER</strong> GESCHÄFTS FÜHRUNG<br />
<strong>DER</strong> SKF GMBH, SCHWEINFURT<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Eine oft zitierte Weissagung vom Stamm der Cree besagt:<br />
„Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss vergiftet,<br />
der letzte Fisch gefangen ist, werden die Menschen<br />
feststellen, dass man Geld nicht essen kann.“ Bekannte<br />
Botschaften wie diese suggerieren, dass sich Ökologie und<br />
Ökonomie gegenseitig ausschließen.<br />
Vermutlich haben weder die amerikanischen Ureinwohner noch<br />
die Öko-Aktivisten der 80er geahnt, dass der mutmaßliche Gegensatz<br />
zwischen Ökologie und Ökonomie keinen nachhaltigen Bestand hat.<br />
Ironie der Geschichte: Heutzutage ist es nicht zuletzt das Geld, das<br />
unzählige Unternehmen zum ökologischen Handeln zwingt. Viele<br />
sehen sich mit steigenden Rohstoff- oder Energiekosten konfrontiert,<br />
die nach ressourcenschonenderen Lösungen verlangen.<br />
ÖKOAKTIVISTEN <strong>DER</strong> GEGENWART<br />
SIND EBENSO KUNDENORIENTIERTE<br />
WIE KOSTEN- UND UMWELT-<br />
BEWUSSTE <strong>KONSTRUKTEUR</strong>E<br />
Die Schonung von Ressourcen erfordert Effizienzsteigerungen.<br />
Wichtig dabei ist, Umweltaspekte schon bei der Produkt-Neuentwicklung<br />
zu berücksichtigen. Zu den relevanten Gestaltungsprinzipien<br />
gehören nicht nur Energie- und Ressourceneffizienz,<br />
sondern auch hohe Qualität und lange Nutzungsdauer sowie<br />
Wiederverwendbarkeit bzw. Recyclingfähigkeit.<br />
Deshalb ist die eigentliche Herstellung der Produkte gemäß<br />
Ökodesign-Richtlinie der EU auch nur der Anfang. Insbesondere<br />
Konstrukteure der Zulieferindustrie müssen mindestens zwei<br />
Schritte weiter denken. Warum? Weil auch deren Kunden unter<br />
Effizienzzwang stehen: Hier wie dort geht es darum, das Kosten-/<br />
Nutzen-Verhältnis zu optimieren. Das bedeutet: Konstrukteure,<br />
deren Lösungen dem Anwender helfen, Energie, Verbrauchsmaterial<br />
oder Gewicht zu sparen, verhelfen dem Kunden zu einer<br />
besseren Ökobilanz.<br />
Wir bei SKF tragen dazu bei, indem wir durch die Umsetzung<br />
tribologischer Erkenntnisse Reibungswiderstände minimieren und<br />
dabei leichtere sowie langlebigere Lösungen schaffen, die<br />
zudem den Schmiermittel-Verbrauch senken. Das Schlagwort vom<br />
Downsizing gilt unseres Erachtens für all diese Aspekte.<br />
Weiter geht’s mit dem nächsten bedeutenden Schritt im<br />
Produktlebenszyklus: Wenn sich der Konstrukteur von Anfang an<br />
Gedanken über das Ableben seines Produkts macht, kann die Umwelt<br />
ein weiteres Mal profitieren: zum Beispiel dank der<br />
Recyclingfähigkeit von Werkstoffen oder durch die Option,<br />
Komponenten wieder instand setzen zu können. Das spart<br />
gegenüber einer Neuproduktion enorm viel Material, Energie und<br />
letztlich Geld.<br />
Natürlich ist das Ziel, bei größtmöglicher Ressourcenschonung<br />
qualitativ höchstwertige Produkte zu entwickeln, eine enorme Herausforderung.<br />
Das gilt umso mehr, als wir in Zeiten ziemlich reifer<br />
Technologien leben. Um trotzdem weitere Optimierungspotenziale<br />
zu erschließen, wird es immer wichtiger, dass der Endkunde die Experten<br />
beim Zulieferer bereits in der Projektplanungsphase ins<br />
Boot holt. Und dass Ingenieure unterschiedlicher Fachgebiete<br />
auf beiden Seiten von Beginn an eng miteinander kooperieren.<br />
Schließlich lassen sich Effizienzsteigerungen vor allem dadurch<br />
realisieren, indem das gebündelte Know-how der involvierten<br />
Fachkräfte in eine optimale Konstruktion umgemünzt wird.<br />
www.skf.de<br />
Sind Sie auch ein Öko-Aktivist?<br />
Wir freuen uns über Ihre Meinung:<br />
m.heimerl@vfmz.de, Redaktion Der Konstrukteur<br />
10 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
AKTUELL<br />
EVONIK UND HP KOOPERIEREN IM<br />
BEREICH 3D-DRUCK<br />
MARKE SOMMER-AUTOMATIC WIRD ABGELÖST<br />
Evonik und<br />
Hewlett<br />
Packard<br />
kooperieren<br />
bei der<br />
Entwicklung<br />
von Kunststoffpulvern<br />
für den<br />
3D-Druck.<br />
Das Spezialchemie-Unternehmen<br />
platziert mit Vestosint<br />
3D Z2773 das erste zertifizierte Produkt für<br />
das „Open Platform Program“ von HP. Das<br />
Kunststoffpulver basiert auf Polyamid 12, zeigt<br />
gute mechanische Eigenschaften und ist<br />
FDA-geeignet, d. h. ausgedruckte Bauelemente<br />
aus dem Material können in den USA für den<br />
Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen<br />
werden. So ist etwa der Einsatz additiver<br />
Fertigungstechnologien im Umfeld der<br />
Lebensmittelproduktion denkbar, in der<br />
aufgrund kleiner oder limitierter Mengen<br />
Flexibilität gefragt ist.<br />
www.evonik.de<br />
Die Marke Sommer-Automatic für Greifer-, Handhabungs- und<br />
Roboterkompo nenten der Zimmer Group wird aufgegeben. Die Produkte<br />
werden jedoch weiterhin unter der Dachmarke des Unternehmens weitergeführt.<br />
Diese Veränderung sei Teil einer Reihe von strategischen Entscheidungen<br />
und internen Umstrukturierungen, teilte das Unternehmen mit. Der<br />
Übergang zu der Dachmarke stehe auch für den Übergang zu Industrie 4.0:<br />
Früher rein mechanische Komponenten werden nun mit Sensoren und<br />
Steuerungen ausgestattet, pneumatische Antriebe durch elektrische ersetzt,<br />
und reine Mechaniklösungen durch Mechatronik-Komponenten abgelöst. Die<br />
dabei anfallenden Daten werden über Bussysteme an die zentralen Steuerungen<br />
übertragen. Die Datenauswertung eröffne neue Möglichkeiten der<br />
Produktionssteuerung, hieß es.<br />
www.zimmer-group.de<br />
OUR HEART BEATS<br />
– FOR INDUSTRY 4.0<br />
Die 4. industrielle Revolution verändert alles: Produkte, Prozesse, Geschäftsmodelle und vor allem unsere Sichtweisen.<br />
Sind Sie bereit für intelligente Fertigungssysteme, die flexibel auf neue Anforderungen reagieren? Erleben Sie jetzt Sensorsysteme<br />
und Automationslösungen, die auch Ihr Herz höher schlagen lassen. Live auf der SPS oder bei Ihnen vor Ort.<br />
Besuchen Sie uns auf der SPS IPC Drives <strong>2016</strong>, Halle 7A, Stand 303 oder unter www.balluff.com/sps
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
WHITEBOARD<br />
BEWEGT<br />
MIT RAINER RÖSSEL IN<br />
DIE SPANNENDE WELT<br />
<strong>DER</strong> LEITUNGEN<br />
12 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
RAINER RÖSSEL<br />
LEITER GESCHÄFTSBEREICH CHAINFLEX<br />
LEITUNGEN, IGUS GMBH, KÖLN
KLARTEXT<br />
NACHHALTIGKEIT!<br />
KONKRET NACHGEFRAGT<br />
DR. PETER JAHNS<br />
Leiter der Effizienz-Agentur NRW, Duisburg<br />
Bei der Produktentwicklung stehen seit jeher die Herstellkosten im<br />
Vordergrund. Dieses Ziel steht einer nachhaltigen Gestaltung von Produkten<br />
aber nicht im Weg. Innovative Produkte zeichnen sich dadurch aus,<br />
dass sie Synergien zwischen ökonomischen und ökologischen Betrachtungen<br />
schaffen und sich daraus Wettbewerbsvorteile für den Produzenten<br />
ergebenen. Die Reduzierung der Teilevielfalt durch integrale Bauteile<br />
verringert den Montageaufwand genauso, wie es die Demontage und das<br />
Recycling erleichtert. Gewichtseinsparungen führen in der Gebrauchsphase<br />
zu Energieeinsparungen und reduzieren auch die Menge der<br />
einzukaufenden Materialien. Die Vermeidung von toxischen Stoffen<br />
verringert den Aufwand für Umweltsicherungsmaßnahmen. Andererseits<br />
stehen Unternehmen oft vor einem Dilemma. Zwar ist die Sensibilität der<br />
Kunden beim Thema Energieverbrauch hoch, aber ein günstiger Einkaufspreis<br />
überstrahlt häufig Themen wie Langlebigkeit oder Reparaturfähigkeit.<br />
Hier gilt es, das Bewusstsein für nachhaltige Produkte weiter zu<br />
schärfen.<br />
Nachhaltigkeit im Sinne von<br />
Ressourcenschonung ist ein<br />
latentes Thema in unserer<br />
Gesellschaft und speziell<br />
auch in der Industrie. Wird<br />
sie aber auch konsequent<br />
gelebt? Wir machten uns auf<br />
die Spur der Nachhaltigkeit<br />
und fragten in einigen<br />
Unternehmen konkret:<br />
Welcher Aspekt der Nachhaltigkeit<br />
ist in Ihrer<br />
Produktentwicklung<br />
vorrangig, und steht<br />
Nachhaltigkeit auch an<br />
oberster Stelle der<br />
Kundenforderungen?<br />
NACHHALTIG UND<br />
WIRTSCHAFTLICH<br />
STEHEN NICHT IM<br />
WI<strong>DER</strong>SPRUCH<br />
OPTIMIERTER<br />
WIRKUNGSGRAD<br />
IST EIN STARKES<br />
ARGUMENT<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
KARL-PETER SIMON<br />
Managing Director and President, Bauer Gear Motor GmbH, Esslingen<br />
Schonung von natürlichen Ressourcen ist ein wichtiger Bestandteil unserer<br />
Unternehmenspolitik. Wir haben hier entschieden, beim Design unserer<br />
Getriebemotoren die Langlebigkeit höher zu bewerten als die Materialeinsparung.<br />
Letztere würde nur kurzfristig die Ressourcen schonen. Ein<br />
langlebiges Produkt schont Ressourcen nachhaltiger durch eine wesentlich<br />
längere Lebensdauer und sichert zusätzlich eine höhere Verfügbarkeit.<br />
Das gleiche Prinzip wenden wir bei der Elektromotorenkonstruktion<br />
an. Elektromotoren benötigen mehr als 70 % der elektrischen Energie in<br />
Produktionsfabriken. Unser Fokus liegt vor allem auf der Wirkungsgradoptimierung<br />
der Antriebe auch für den Teillastbereich. Dies ermöglicht<br />
zusätzliche Energieeinsparungen von bis zu 30 %, da viele Anlagen oft in<br />
diesem Bereich betrieben werden. Die stark steigende Verkaufszahl dieser<br />
Getriebemotoren zeigt uns, dass wir mit einer nachhaltigen Schonung der<br />
natürlichen Ressourcen auch mehr verkaufen können.<br />
14 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
KLARTEXT<br />
TOBIAS STENGEL<br />
Teamleiter Technik & Logistik und Umweltbeauftragter der Michael Koch GmbH, Ubstadt-Weiher<br />
Der nachhaltige Umgang mit der Bremsenergie stationärer, elektrischer Maschinen<br />
war der Ursprungsgedanke der Entwicklung unserer Dynamischen Energiespeicher,<br />
die Bremsenergie aufnehmen und bei Bedarf direkt zurück ins Antriebssystem<br />
geben. Das spart Energie, Ressourcen und Kosten. Nachhaltigkeit beginnt bei<br />
uns bereits in der Beschaffung der Komponenten für unsere Produkte, die hohe<br />
Anforderungen erfüllen müssen und beim Auswahlprozess der Lieferanten. Dabei<br />
bevorzugen wir Lieferanten, die umweltschonend wirtschaften oder ein lebendes<br />
Umweltmanagementsystem vorweisen können. Den eigenen Anspruch an ein<br />
Nachhaltigkeitsbewusstsein, wie z. B. die Verwendung von 100 % Ökostrom, geben<br />
wir durch eine Qualitätssicherungsvereinbarung an unsere Lieferanten weiter.<br />
Wir selbst haben uns das Ziel der CO 2<br />
-Neutralität bis 2020 gesteckt. Unser stetig<br />
wachsender Kundenstamm begrüßt unsere Anstrengungen, an oberster Stelle der<br />
Anforderungen steht dort Nachhaltigkeit allerdings nicht.<br />
WIR HABEN EINEN<br />
INDIKATOR FÜR<br />
ÖKOEFFIZIENZ<br />
DEFINIERT<br />
WIR HABEN UNS<br />
DAS ZIEL <strong>DER</strong><br />
CO 2<br />
-NEUTRALITÄT<br />
GESETZT<br />
RALF PETERSEN<br />
Manager Industrial Bearings, European<br />
Technology Center (ETC), NSK Deutschland<br />
GmbH, Ratingen<br />
Verringerte Reibung, verlängerte<br />
Lebensdauer, geringerer Schmierstoffverbrauch<br />
und möglichst<br />
geringer Einsatz von Ressourcen und<br />
Material in der Produktion: Das sind<br />
Faktoren, die wir prinzipiell bei der<br />
Entwicklung neuer Produkte berücksichtigen.<br />
Für die Bewertung dieser<br />
Faktoren nutzen wir einen eigenen<br />
Ökoeffizienz-Indikator, der den Mehrwert<br />
jedes neuen Produktes im Hinblick<br />
auf seine Nachhaltigkeit quantifiziert.<br />
Auf der Anwenderseite ist die<br />
Nachhaltigkeit der Treiber dafür, dass<br />
„Commodity“-Lager und Hochgenauigkeitslager<br />
kontinuierlich weiterentwickelt<br />
werden. Die Konstrukteure im<br />
Maschinen- und Fahrzeugbau streben<br />
nicht nur eine verringerte Reibung<br />
im Antriebsstrang an. Sie wünschen<br />
Lager, die höhere Tragzahlen und<br />
geringere Reibung bieten und –<br />
Stichwort „Downsizing“ – in einer<br />
kleineren Baugröße gewählt werden<br />
können. Mit diesen Zielen haben wir<br />
die NSKHPS-Reihe der Standardlager<br />
nochmals verbessert.<br />
Spindeltechnik<br />
Hochpräzisionskugellager<br />
Freiläufe<br />
Dichtungen<br />
GMN Paul Müller Industrie GmbH & Co. KG<br />
Äußere Bayreuther Str. 230 · D-904<strong>11</strong> Nürnberg<br />
Phone: +49 9<strong>11</strong>-5691-515 · Fax: +49 9<strong>11</strong>-5691-699<br />
Mail: vertrieb.spi@gmn.de<br />
.de
KLARTEXT<br />
THOMAS BRAUN<br />
Marketing Manager, Parker Engineered Materials Group,<br />
Prädifa Technology Division, Bietigheim-Bissingen<br />
Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sind bei Dichtungen zumindest indirekt<br />
Teil der Kundenanforderungen nach möglichst langen Standzeiten, bestmöglicher<br />
Funktionssicherheit und Energieeffizienz, z. B. durch Reibungsoptimierung. Auch<br />
die steigende Energiedichte (gleiche oder höhere Belastungsprofile bei gleichzeitiger<br />
Reduktion der Baugröße) stellt die Dichtungshersteller vor Herausforderungen,<br />
die durch kontinuierliche Weiterentwicklung der Dichtungswerkstoffe<br />
und Optimierung der Geometrien gemeistert werden. So haben wir beispielsweise<br />
mit der Stangendichtung HL für translatorisch bewegte Kolbenstangen eine<br />
sowohl geometrisch als auch werkstofftechnisch optimierte Dichtungslösung<br />
entwickelt. Ansätze, Elastomere aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen,<br />
haben sich bislang meist aus Kostengründen nicht durchgesetzt. Sobald es für die<br />
Anwender wirtschaftlich erscheint, kann die Dichtungsbranche hier Alternativen<br />
anbieten, die sich jedoch in der Praxis erst bewähren müssen.<br />
NACHHALTIG<br />
KEIT IST EINE<br />
KUNDENAN<br />
FOR<strong>DER</strong>UNG<br />
LANGLEBIGE<br />
PRODUKTE<br />
SPAREN<br />
RESSOURCEN<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
UWE BURK<br />
Senior Director Sales, Professional Channel, Dassault Systèmes<br />
SUSTAINABILITY<br />
IST EINE<br />
KONSTRUKTIONS-<br />
AUFGABE<br />
Wir haben mit Solidworks Sustainability sogar ein Tool entwickelt, mit dem<br />
Konstrukteure Nachhaltigkeit umsetzen können. Sie können damit die Ökobilanz<br />
eines Produktes über die gesamte Lebensdauer anhand von vier Faktoren<br />
ermitteln: CO 2<br />
-Bilanz, den Auswirkungen auf Luft und Wasser sowie dem<br />
Gesamtenergieverbrauch. Damit lassen sich umweltverträgliche Materialien<br />
und Fertigungsverfahren auswählen und anschließend sofort die Umweltauswirkungen<br />
von Material, Beschaffung, Transport und Herstellung analysieren.<br />
Das Revolutionäre an unserer Technologie ist, dass diese Bewertung integriert<br />
im Entwicklungsprozess stattfindet, d.h. der Konstrukteur kann in seiner<br />
gewohnten Solidworks-CAD-Umgebung weiterarbeiten. Dadurch wird die<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung zu einem selbstverständlichen Teil des Workflows.<br />
Unternehmen profitieren neben den etablierten Entwicklungszielen<br />
wie Kosten, Qualität und Time-to-Market von der Möglichkeit, sich und ihre<br />
nachhaltig konstruierten Produkte am Markt zu differenzieren.<br />
ROBERT HELLER<br />
Assistent der Betriebsleitung, Weiss Kunststoffverarbeitung<br />
GmbH & Co. KG, Illertissen<br />
Gemeinsam mit unseren Kunden der<br />
Automobilindustrie erarbeiten wir<br />
Lösungen für anspruchsvolle Kunststoffkomponenten,<br />
die sich durch extreme<br />
Langlebigkeit und kompromisslose<br />
Funktionalität auszeichnen. Nachhaltigkeit<br />
heißt für uns: Eine Baugruppe<br />
erfüllt ohne Einschränkungen alle<br />
Anforderung des Anwenders über einen<br />
sehr langen Zeitraum. Sie muss also<br />
nicht kurz- oder mittelfristig durch die<br />
nächste Generation ersetzt werden. So<br />
sparen wir Ressourcen. Den Grundstein<br />
dafür legt ein detailliertes Anforderungsprofil,<br />
das zu einem cleveren<br />
Produktionskonzept führt. Mit Hilfe<br />
von Computersimulationen bringen wir<br />
bedarfsgerechte Materialeinsparungen<br />
und Versteifungen ein. Auch die Materialauswahl<br />
spielt eine wichtige Rolle.<br />
Diese ehrgeizigen Ziele sind nicht immer<br />
mit dem ersten Wurf zu er reichen.<br />
Konsequente Verbesserung aller Produktionsprozesse<br />
ist deshalb die Devise.<br />
Tabus haben hier keinen Platz!<br />
16 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
AKTUELL<br />
KÜHLLÖSUNGEN FÜR DEN <strong>KONSTRUKTEUR</strong>SWELTMEISTER<br />
Das Formel-1-Team Mercedes AMG Petronas hat mit dem Rennen in<br />
Japan vorzeitig die Konstrukteursweltmeisterschaft gewonnen – zum<br />
dritten Mal in Folge. Seit 2014 kommen in den Boliden des Teams<br />
Kühllösungen von EBM-Papst zum Einsatz. Sobald der Rennwagen in<br />
der Box zum Stehen kommt, regelt ein Kühlkonzept die Stauwärme<br />
über die Seitenkästen- und die Überrollschutz-Öffnungen. Seit 2015<br />
werden auch Mitarbeiterbereiche an Rennstrecken in Asien und in der<br />
Zentrale in Brackley mit Klimalösungen des Herstellers ausgestattet.<br />
Seit <strong>2016</strong> sorgt ein Gebläse des Klimaspezialisten am Kommandostand<br />
dafür, dass die Strategen dort einen kühlen Kopf bewahren. Durch den<br />
Einsatz von Teilen aus glasfaserverstärktem Kunststoff, z. B. in den<br />
Hyblade-Axialventilatoren und beim Radipac-Radialventilator, wird am<br />
Auto Gewicht eingespart und die Belastung der Mechanik reduziert. Ein<br />
Winglet am Hyblade-Flügel verringert den Energieeinsatz und erhöht<br />
den Wirkungsgrad.<br />
www.ebmpapst.com<br />
VOM SENSOR ZUR<br />
SENSORINTELLIGENZ IN<br />
70 JAHREN<br />
Es begann 1946 mit einem<br />
klassischen Garagenunternehmen,<br />
das sich bis heute zu einem<br />
Weltmarktführer entwickelt hat:<br />
Der Sensortechnik-Spezialist Sick<br />
aus Waldkirch im Breisgau feierte<br />
am 26. September sein 70.<br />
Firmen- jubiläum. „Die zeitnahe<br />
Entwicklung neuester Technologien<br />
und deren Einsatz für die<br />
Sensorik sind Gründe für den<br />
Erfolg des Unternehmens. Heute<br />
gestalten wir die Zukunft von<br />
Sick im Umfeld von Industrie 4.0“,<br />
sagte der Vorstandsvorsitzende<br />
Robert Bauer (Bild r.). Gisela Sick<br />
(l.), Witwe des Firmengründers<br />
Erwin Sick, erinnerte an die<br />
Anfänge des Unternehmens und<br />
an die Idee, zwei Technologien zu<br />
vereinen: „Man hatte elektrotechnische<br />
Dinge gebaut und<br />
optische. Aber die Kombination<br />
von beidem in einem Gerät, aus<br />
der dann die Sensoren entstanden<br />
sind, das war eine Neuerung.“<br />
Minister präsident<br />
Winfried Kretschmann (M.)<br />
betonte beim Festakt das<br />
„soziale und gesellschaftliche<br />
Verantwortungsbewusstsein“<br />
des Unternehmens.<br />
www.sick.de<br />
Die SYNTEX ® -NC ist in Hybridbauweise konstruiert und baut<br />
aufgrund ihrer hohen Leistungsdichte sehr kompakt. Damit trägt<br />
die Überlastkupplung zur Energieeinsparung in dynamischen<br />
Antrieben bei und erhöht die Verfügbarkeit der Anlage.<br />
Halle 3<br />
Stand 269<br />
Weniger ist mehr – Überlastsystem in Leichtbauweise<br />
www.ktr.com<br />
SYNTEX ® -NC
AKTUELL<br />
LAPP-GRUPPE KAUFT ZWEI FIRMEN VON COFIMA<br />
Die Lapp-Gruppe hat den italienischen Hersteller Ceam übernommen.<br />
Das Unternehmen mit <strong>11</strong>0 Mitarbeitern stellt Datenleitungen für<br />
industrielles Ethernet und Feldbus her. Außerdem übernahm der<br />
Kabelhersteller die Firma S.C. Fender mit 20 Mitarbeitern in Rumänien,<br />
die Kabel für Alarm- und Brandschutzsysteme produziert. Beide Firmen<br />
gehörten zuvor zur Cofima Holding. Die Übernahme trat zum 13.<br />
Oktober in Kraft. Über den Kaufpreis wird keine Auskunft gegeben. Das<br />
italienische Unternehmen hatte 2015 einen Umsatz 23 Mio. Euro<br />
gemacht, bei Fender waren es 3,5 Mio. Euro. Mit Ceam verbindet Lapp<br />
bereits eine langjährige Partnerschaft. Der neue Besitzer will eigenen<br />
Angaben zufolge beide Produktionsstandorte weiterführen. Im<br />
italienischen Monselice sollen ein Kompetenzzentrum für die industrielle<br />
Datenübertragungstechnologie und ein Testzentrum entstehen. Dort<br />
sollen u. a. Lösungen zur Datenübertragung für Industrie 4.0 vorangetrieben<br />
werden.<br />
www.lappkabel.de<br />
WIR STEHEN AUF ORIGINALE<br />
ENORME ZEIT- UND<br />
KOSTENERSPARNIS<br />
DURCH 3D-DRUCK<br />
Willkommen bei Wacker Neuson, einem weltweit führenden Anbieter von Baugeräten und Kompaktmaschinen.<br />
Wir bieten unseren Kunden aus dem Hoch- und Tiefbau, dem Garten- und Landschaftsbau,<br />
Kommunen und dem Gleisbau zuverlässige Lösungen. Im Jahr 2015 haben weltweit 4.600 Mitarbeiter<br />
zu unserem Erfolg beigetragen und dabei rund 1,38 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftet. Alles, was unsere<br />
Kunden für ihre anspruchsvollen Projekte benötigen, finden sie bei uns. Alles, was wir zur Erreichung<br />
unserer ambitionierten Ziele benötigen, sind Originale wie Sie! Werden Sie Teil unseres Teams.<br />
Im Zuge unserer Wachstums- und Innovationsoffensive suchen wir Sie am Standort Hörsching/<br />
Oberösterreich als:<br />
Entwicklungsingenieur Bagger (m/w)<br />
Entwicklungsingenieur Mobilhydraulik (m/w)<br />
Entwicklungsingenieur Antriebsstrang (m/w)<br />
Versuchsingenieur Bauteilvalidierung (m/w)<br />
Assistenz für technische Produktentwicklung (m/w)<br />
Ausführliche Stellenbeschreibungen finden Sie unter www.wackerneuson.com/karriere.<br />
Werden Sie Teil eines weltweiten Erfolgs.<br />
Machen Sie Karriere bei Wacker Neuson.<br />
Wir bieten Ihnen eine verantwortungsvolle Position in einem internationalen Konzern mit den Werten<br />
eines mittelständischen Familienunternehmens. Flache Hierarchien, hohe Dynamik und schnelle Entscheidungen<br />
bieten Ihnen den Rahmen, Ihre Fähigkeiten voll einzubringen.<br />
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Wacker Neuson Linz GmbH<br />
Flughafenstraße 7, 4063 Hörsching<br />
www.wackerneuson.com/karriere<br />
@<br />
Schneider Electric nutzt für die<br />
Produktentwicklung, für<br />
Prototypen und zur Produktindustrialisierung<br />
eine Kombination<br />
aus Polyjet und FDM-basierten<br />
3D-Drucklösungen von<br />
Stratasys. Dazu gehören z. B. die<br />
Herstellung von Spritzguss- und<br />
Montagewerkzeugen oder die<br />
Konstruktion und Produktion<br />
von allem, was über die interne<br />
Modellwerkstatt Openlab<br />
verwaltet wird. Durch diese<br />
3D-Drucklösungen spart<br />
Schneider Electric eigenen<br />
Angaben zufolge bis zu 90 % der<br />
Produktionskosten und -zeit. Die<br />
Kosten für die Herstellung von<br />
Spritzgusseinsätzen aus<br />
Aluminium z. B. hätten sich von<br />
1000 auf 100 Euro und die<br />
Herstellungszeit von zwei<br />
Monaten auf eine Woche<br />
reduziert. Die Mechanical<br />
Design- und Engineering-Abteilung<br />
stellt im 3D-Druck Montage-,<br />
Kontroll- und Einstellwerkzeuge<br />
her. Für Prototypen von Haltevorrichtungen<br />
wird die Technik<br />
Connex Multimaterial von<br />
Stratasys genutzt, um die<br />
Ergonomie und Funktionalität<br />
der finalen Montagewerkzeuge<br />
zu validieren.<br />
www.stratasys.com<br />
Wacker-Neuson.indd 1 13.10.<strong>2016</strong> <strong>11</strong>:43:36<br />
18 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
AKTUELL<br />
TURCK ERÖFFNET NEUE VETRIEBS- UND<br />
MARKETINGZENTRALE IN MÜLHEIM<br />
Mit einer feierlichen<br />
Eröffnung hat der<br />
Automatisierungsspezialist<br />
Turck seine neue<br />
Vertriebs- und Marketingzentrale<br />
in Mülheim<br />
eingeweiht. Gemeinsam<br />
mit Kunden, Geschäftspartnern,<br />
Gesellschaftern,<br />
Beiräten und Mitarbeitern<br />
übergaben die Turck-Geschäftsführer<br />
Ulrich Turck<br />
und Christian Wolf das<br />
neue Gebäude seiner<br />
Bestimmung. Zu den Ehrengästen zählten auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin<br />
Hannelore Kraft sowie Mülheims Oberbürgermeister Ulrich Scholten.<br />
„In den letzten vier Jahren hat die Turck-Gruppe eine erhebliche Investitionsoffensive von über<br />
100 Millionen Euro initiiert, mit dem klaren Ziel, eine nachhaltige und erfolgreiche Unternehmensentwicklung<br />
zu gewährleisten“, so Wolf. Erhebliche Erweiterungen der Fertigungskapazitäten habe<br />
es in dieser Zeit nicht nur in der Fertigungs- und Entwicklungszentrale im sauerländischen Halver<br />
gegeben, sondern auch im sächsischen Beierfeld, in Delémont in der Schweiz sowie in Minneapolis<br />
(USA) und in Saltillo (Mexiko).<br />
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zeigte sich beeindruckt von dem offenen, transparenten<br />
Gebäude und der Unternehmensentwicklung: „Turck ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Familienunternehmen<br />
mit einer langfristigen Strategie erfolgreich sind, indem sie rechtzeitig in neue<br />
Technologien und Infrastruktur investieren und so für anhaltendes Wachstum und Innovationsfähigkeit<br />
sorgen.“<br />
www.turck.de<br />
PROZESSAUTOMATION<br />
WÄCHST <strong>2016</strong> UM 2 %<br />
Die elektrische Prozessautomation<br />
befindet sich nur noch<br />
auf leichtem Wachstumskurs.<br />
„Wir rechnen für dieses Jahr<br />
mit einem währungsbereinigten<br />
Wachstum von ca. 2 % bei<br />
den weltweiten Auftragseingängen“,<br />
sagte Nikolaus<br />
Krüger, neu gewählter<br />
Vorsitzender des Fachbereichs<br />
Messtechnik und Prozessautomatisierung<br />
im ZVEI-Fachverband<br />
Automation. Krüger,<br />
Vertriebsvorstand der<br />
Endress + Hauser Management<br />
AG, wurde für drei Jahre zum<br />
Vorstandsvorsitzenden des<br />
Fachbereichs gewählt. Im<br />
Vorstand bestätigt wurden:<br />
Stephan Neuburger (1. Stellv.<br />
Vorsitz), Krohne; Dr. Dirk<br />
Steinmüller, Knick; Johannes<br />
Kalhoff, Phoenix Contact und<br />
Günter Kech, Vega. Neu im<br />
Vorstand sind Eckard Eberle<br />
(2. Stellv. Vorsitz), Siemens,<br />
und Carsten O’Beirne, ABB.<br />
www.zvei.org<br />
Leistung (%)<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Polyurethan<br />
T-AT<br />
iSync ® T-AT<br />
iSync® T- AT<br />
+30%<br />
Leistungssteigerung<br />
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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 19
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
TRENDS<br />
WIE SICH DAS BERUFSBILD DES<br />
<strong>KONSTRUKTEUR</strong>S INFOLGE <strong>DER</strong><br />
DIGITALISIERUNG ÄN<strong>DER</strong>T<br />
Autor: Wilfried Gassner, Dassault Systèmes, München<br />
20 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
CLOUD UND MOBILE FIRST<br />
Allmählich werden sich Cloud-Lösungen durchsetzen. Nicht nur Ingenieure starten dann branchenund<br />
aufgabenspezifische Apps direkt aus der Cloud von einem beliebigen Gerät aus. Dabei gewinnt<br />
die Vernetzung und Zusammenarbeit erheblich an Bedeutung, gerade auch mit remote arbeitenden<br />
Kollegen in virtuellen Teams. Ob die Bildschirme dann wirklich schon am Handgelenk getragen<br />
werden oder im Auto, im Smart Home, im Konferenzraum oder direkt an der Bearbeitungsmaschine<br />
genutzt werden, bleibt der Präferenz des Anwenders überlassen. Immer wieder werden die<br />
Projektteilnehmer aber auch in die virtuelle Welt der firmeneigenen CAVE (Cave Automatic Virtual<br />
Environment, wörtlich übersetzt: Höhle mit automatisierter, virtueller Umwelt) abtauchen<br />
können, um ihre Konstruktionen höchst realistisch erleben zu können. Via Engineering Networking<br />
werden sie Feedback der Endkunden erhalten, das in ihre Entscheidungen einfließen kann.<br />
PROZESSE ÜBERWINDEN UNTERNEHMENSGRENZEN<br />
Produkte werden heute zunehmend kooperativ entworfen, auch von Akteuren in unterschiedlichen<br />
Unternehmen. So können Konstrukteure den Kollegen bei ihren Lieferanten einen Ad-hoc-<br />
Zugang zu den Daten geben. Auf dieser Basis kann der Konstrukteur beim Lieferanten dann ein<br />
Bauteil, das er später zuliefern soll, exakt so konstruieren, dass es in die gewünschte Umgebung,<br />
etwa die Baugruppe passt. Produktentwicklungsprozesse werden dadurch komplexer und<br />
klassische CAD-Werkzeuge werden immer mehr zur Drehscheibe eines ganzheitlichen Entwicklungsprozesses.<br />
Auch mit immer leistungsfähigeren digitalen Möglichkeiten werden Konstrukteure<br />
und ihr profundes Fachwissen also nicht überflüssig. Neue Aufgaben kommen hinzu, die<br />
mehr Verständnis für Prozesse, Systeme und die Kunden erfordern.<br />
GANZHEITLICHE ENTWICKLUNG MIT SYSTEMS ENGINEERING<br />
Von der Definition der Anforderungen bis zum fertigen Produkt und sogar bis zur Vermarktung<br />
und zum Recycling – diese früher getrennten Schritte werden heute von Anfang an ganzheitlich<br />
bedacht und geplant. Beschäftigten sich Ingenieure früher hauptsächlich mit der Frage „Was will<br />
ich entwickeln?“, lenkt Systems Engineering den Blick auf die Frage „Wie will ich es entwickeln?“,<br />
der Entwicklungsprozess wird zum erfolgskritischen Faktor für das künftige Produkt. Systems<br />
Engineering hilft, die Reibungspunkte zwischen Anforderungen, Funktionsbeschreibung,<br />
Mechanik, Elektronik und Software zu entschärfen und dokumentiert die Abhängigkeiten<br />
vorwärts und rückwärts.<br />
SIMULATION ERSETZT PROTOTYPEN<br />
Virtuelle Tests helfen, späte Konstruktionsänderungen zu vermeiden, Produkte schneller auf den<br />
Markt zu bringen und auch mit neuen Entwürfen zu experimentieren, die z. B. Gewicht einsparen.<br />
Dazu greift die Simulationsanwendung direkt auf die Konstruktionsdaten aus dem CAD-Programm<br />
zu und errechnet auf Knopfdruck, ob verschiedenste physikalische Eigenschaften wie<br />
Festigkeit, Wärmeleitung, Rheologie und vieles andere mehr einen sicheren Betrieb erlauben.<br />
Falls nicht, wird die Konstruktion verändert, simuliert und erneut angepasst, bis die physikalischen<br />
Eigenschaften stimmen und eine für die Fertigung sinnvolle Konstruktion und<br />
Produktionsweise herauskommt.<br />
3D-DRUCK ERSETZT KLASSISCHE FERTIGUNG<br />
Dank 3D-Druck lassen sich knifflige Geometrien herstellen, beispielsweise Strukturen in<br />
Hohlkörpern (sog. Lattice-Strukturen). Und sie sind in ihrer Topologie optimiert, weil ja fast jede<br />
Geometrie auch gefertigt werden kann. Stand beim 3D-Druck bisher das Rapid Prototyping im<br />
Vordergrund, also die Herstellung von Design-Prototypen, fertigen die Nutzer nun zunehmend<br />
echte Teile im Original-Werkstoff. Dadurch sind Teile mit viel besseren Eigenschaften möglich:<br />
leichter, komplizierter, integrierter. Ohne die Verzahnung mit CAD- und Simulationswerkzeugen<br />
wäre das nicht möglich. Diese neue Art des Workflows und diese neue Technologie bieten<br />
enorme Vorteile: Die Konstruktionsphase verkürzt sich und Losgröße 1 ist Fakt; außerdem<br />
sparen Unternehmen teure Prototypen und Fehlkonstruktionen. Mehr noch: Ob sich eine<br />
Geometrie überhaupt fertigen lässt, muss den Konstrukteur nicht mehr kümmern, er kann sich<br />
voll auf die Funktion des Teils konzentrieren.<br />
www.3ds.com/de<br />
Bilder: 1: freshidea/Fotolia, 2-5: Dassault Systèmes<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 21
ANTRIEBSTECHNIK<br />
ZAHN UM<br />
ZAHN<br />
PRÄZISE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Gunthart Mau<br />
„Losgröße 1“ ist in der holzverarbeitenden<br />
Industrie längst ein Thema. Jede Küche ist<br />
anders – und jede Tür. In Sondermaschinen sind<br />
Komponenten gefragt, die hier mitspielen:<br />
Präzision ist wichtig – und hohe Effizienz. Wir<br />
präsentieren: Antriebstechnik für<br />
Sägemaschinen in der Türenproduktion.<br />
Autor: Gunthart Mau, SEW EURODRIVE, Bruchsal<br />
Kaum ein Bauherr, Wohnungseigentümer oder Mieter macht<br />
sich wohl Gedanken, wie Türen hergestellt werden oder ihr<br />
modernes Design entsteht. Umso mehr Überlegungen<br />
stellen natürlich die Hersteller an. Die Grauthoff-Türengruppe<br />
im ostwestfälischen Rietberg-Mastholte ist seit Jahrzehnten<br />
in ihrer Branche durch ständige Innovationen bekannt. Auch die<br />
Türzarge – auch Türfutter oder Futterzarge genannt – gehört zum<br />
Fertigungsumfang des Unternehmens. Die Türrahmen, wie die Zargen<br />
umgangssprachlich genannt werden, werden je nach Wandstärke<br />
in standardisierten Breiten gefertigt, z. B. 9, 12, 14 cm und größer.<br />
Weil der allgemeine Gesellschaftstrend auch bei Innenausstattungen<br />
zu mehr Individualität geht, werden zudem verstärkt Sonderbreiten<br />
nachgefragt. Darauf müssen die Türenhersteller reagieren.<br />
MASSGESCHNEI<strong>DER</strong>TE SON<strong>DER</strong>MASCHINEN<br />
Grauthoff gab bei der Firma Becker Sondermaschinenbau in<br />
Langenberg, einem Nachbarort von Mastholte, für die Zargenfertigung<br />
eine sogenannte Futterstreifensäge in Auftrag. Der Spezialist<br />
für Präzisionsmaschinen im Sondermaschinenbau entwickelt und<br />
baut maßgeschneiderte Systeme, vielfach für Sägeapplikationen,<br />
die sich bei Bedarf an schnell wechselnde Anforderungen anpassen<br />
lassen. Auch die Futterstreifensäge ermöglicht die Herstellung sehr<br />
individueller Produkte in kleinen Losgrößen.<br />
22 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
01<br />
01 Die Motoren zum Antreiben und zur Höhenverstellung<br />
der vier Mangel-Walzen (links im Bild)<br />
02 Die Futterstreifensäge ist mit elf ultrakompakten<br />
Synchron-Sägemotoren ausgestattet<br />
03 Die Positionierung der Sägeblätter erfolgt<br />
über eine Zahnstange mit Servomotoren von<br />
SEW-Eurodrive (Foto: SEW)<br />
02<br />
In seinem Zargenwerk am Standort Mastholte fertigt Grauthoff Türfutter<br />
aus Holzwerkstoffen. Eine zentrale Bedeutung hat der exakte<br />
Zuschnitt des Materials. Im ersten Arbeitsschritt legt ein Handlingportal<br />
das Rohmaterial – Holzplatten, die geschnitten werden<br />
sollen – auf eine Rollbahn ab. Dann werden diese Platten gebürstet,<br />
DIE STUFENLOSE VERSTELLUNG<br />
<strong>DER</strong> SÄGEBLÄTTER WAR EINE<br />
ZENTRALE ANFOR<strong>DER</strong>UNG DES<br />
MASCHINENBETREIBERS<br />
um anhaftenden Staub zu entfernen. Anschließend gelangen sie<br />
über eine Schrägrollenbahn zur Sägeeinrichtung. Alle Rollen<br />
werden durch einen Getriebemotor von SEW-Eurodrive und über<br />
eine Königswelle und Riemen angetrieben.<br />
Um die Spanplatten beim Sägen korrekt zu positionieren, drücken<br />
vier gummierte Walzen, auch Mangel genannt, auf die Spanplatten.<br />
Ein Motor treibt über Ketten alle vier Walzen an. Ein weiterer sorgt entsprechend<br />
der Dicke des Rohmaterials (12 bis 31 mm) für die Höhenverstellung.<br />
Der dabei herrschende Anpressdruck lässt sich beliebig<br />
03
-<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
05 Die Servomotoren zur Positionierung der<br />
Sägen werden durch Antriebsumrichter der<br />
Baureihe Movidrive angesteuert<br />
06 Bei allen Umrichtern Movitrac LTP-B wird<br />
die integrierte STO-Funktion verwendet ...<br />
07 ... Durch diese Safety-Lösung spart man<br />
wertvollen Platz im Schlatschrank<br />
05<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
"ANTRIEBSTECHNIK AUS<br />
EINER HAND KANN<br />
SICH FÜR MASCHINEN-<br />
BAUER LOHNEN"<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
Dr. Michael Döppert,<br />
Chefredakteur<br />
Der Sondermaschinenbauer Becker<br />
holte sich bei der Umsetzung des<br />
Maschinenkonzeptes der vorgestellten<br />
Sägeanlage mit SEW einen<br />
Antriebstechnik-Hersteller ins Boot,<br />
der über seine weite Produktpalette<br />
an Motoren, Getrieben, Umrichtern<br />
und Steuerungen in der Lage ist,<br />
komplette Anwendungen mit<br />
unterschiedlichsten Anforderungen<br />
zu realisieren. Alles aus einer Hand<br />
– auch hinsichtlich der Antriebstechnik<br />
– kann sich für Maschinenbauer<br />
und Maschinenbetreiber<br />
auszahlen.<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
SÄGEMASCHINEN-<br />
VIDEO APPLIKATION<br />
Antriebstechnik von<br />
SEW-Eurodrive unterstützt<br />
die Produktion von<br />
individuellen Türzargen. Das ist ein<br />
Stück Industrie 4.0 in der Holzverarbeitung.<br />
Das Video veranschaulicht<br />
dies auf YouTube:<br />
http://bit.ly/2 axGaZp<br />
einstellen. „Hierbei spielt Erfahrung eine wichtige Rolle“, weiß Frank Schmellenkamp, der<br />
die Technische Leitung Projekte und Anlagentechnik bei Grauthoff innehat. Jeweils vor<br />
den Pressrollen wird die Oberfläche gebürstet, damit keine Späne eingedrückt werden.<br />
Beim Trennprozess entstehendes Sägemehl wird durch Absauger beseitigt.<br />
Die komplette Sägemaschine wiegt 7,5 t. Diese Masse verhindert wirkungsvoll unerwünschte<br />
Schwingungen, die den Schnittverlauf beeinflussen könnten. Die Sägemaschine<br />
bearbeitet bis zu drei Holzplatten in der Minute. Somit kann Grauthoff präzise<br />
fertigen und einen hohen Durchsatz erzielen.<br />
INDIVIDUELLE SÄGEBLATTVERSTELLUNG<br />
Die Abmessungen der Zargen sind in den Schnittplänen enthalten. Sie werden als Datensatz<br />
in die Steuerung der Sägemaschine eingelesen, die auch von Becker Sondermaschinenbau<br />
geliefert und programmiert wurde. „Um verschiedene Breiten produzieren<br />
zu können, lässt sich die Position der einzelnen Sägeblätter stufenlos verstellen“,<br />
erläutert Jörg Becker, Geschäftsführender Gesellschafter. „Für jeden Fertigungsauftrag<br />
werden die Sägen neu positioniert.“ Daher kann Grauthoff auch sehr kleine Losgrößen<br />
fertigen.<br />
Die Futterstreifensäge von Becker ist – neben den Motoren zur Positionierung, für<br />
den Vorschub und zur Absaugung – mit elf ultrakompakten Synchron-Sägemotoren<br />
ausgestattet. Sie werden durch Frequenzumrichter Movitrac LTB-P von SEW- Eurodrive<br />
mit je 7,5 kW Nennleistung angesteuert. Die Umrichter mit IP20- und IP55-Gehäuse<br />
ermöglichen den Betrieb von Synchron- und Asynchronmotoren mit einer innovativen,<br />
geberlosen Vektorregelung. Über das gesamte Leistungsspektrum von 0,75 bis 160<br />
kW erlauben die Frequenzumrichter eine hohe Drehzahl mit gleichzeitig sehr guter<br />
Drehzahlstabilität. Dadurch eignen sie sich auch für hochtourige Bearbeitungsmotoren.<br />
Jede Säge lässt sich einzeln auf die geforderten Schnittbreiten positionieren, z. B.<br />
3 x 67 mm oder <strong>11</strong> x 80 mm. Diese Positionierung erfolgt entweder über Zahnstange mit<br />
SEW-Servomotoren oder mit synchronen Linearmotoren. Die Motoren werden durch<br />
Antriebsumrichter der Baureihe Movidrive und ihre bewährte Buspositionierung angesteuert.<br />
Mit der Futterstreifensäge von Becker Sondermaschinenbau konnte Grauthoff<br />
den Verschnitt bei der Zargenfertigung auf ein Minimum reduzieren.<br />
INNOVATIVE UMRICHTERTECHNIK<br />
Bei allen Umrichtern Movitrac LTP-B wird die TÜV-geprüfte, integrierte STO-Funktion<br />
(Safe Torque Off) verwendet. Durch diese Safety-Lösung spart der Kunde Bauteile<br />
und außerdem wertvollen Platz im Schaltschrank. Das beweist auch ein Blick in das<br />
Innere des sehr geordneten und aufgeräumten Schaltschranks, der ebenfalls „Made<br />
by Becker“ ist.<br />
Zusätzlich hat sich der Einsatz der Frequenzumrichter Movitrac LTP-B zur Regelung<br />
der speziellen Synchron-Sägemotoren hinsichtlich Aufbau und Inbetriebnahme der Maschinen<br />
gelohnt. Dies weiß auch Michael Krähenhorst, Konstrukteur bei Becker Sondermaschinenbau<br />
zu schätzen: „Früher haben wir uns für die Inbetriebnahme der Antriebe<br />
oft eine einfache und innovative Lösung zur Inbetriebnahme von Spezialanfertigungen<br />
und Synchronmotoren gewünscht. Heute setzen wir den MOVITRAC LTP-B<br />
von SEW mit der Auto-Tune-Funktion zur automatischen Ermittlung der Motorkennwerte<br />
ein. Dadurch sparen wir jetzt bei der Inbetriebnahme signifikant Zeit und Geld.“<br />
www.sew-eurodrive.de<br />
24 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
INDUSTRIE 4.0<br />
FROM VISION TO REALITY<br />
06<br />
07<br />
„Smarter“<br />
Handarbeitsplatz, der<br />
sowohl Assistenz- als auch<br />
Schulungsaufgaben im<br />
industriellen Umfeld<br />
wahrnehmen kann.<br />
WIR SETZEN AUF<br />
STARKE PARTNER<br />
IN <strong>DER</strong> ANTRIEBSTECHNIK<br />
JÖRG BECKER Geschäftsführender<br />
Gesellschafter, Becker Sondermaschinenbau<br />
Als Hersteller von leistungsstarken Präzisionsmaschinen im Sonder-Maschinenbau<br />
setzt die Becker Gruppe auf starke Partner in der Antriebstechnik.<br />
Bei der Auswahl der richtigen Antriebslösungen spielen hier viele Faktoren<br />
eine wichtige Rolle. Gerade bei unseren hochkomplexen Sonderlösungen<br />
auf engem Raum wie beispielsweise den flexiblen Becker Durchlaufsägen<br />
sind Dynamik und Leistungsdichte die wichtigsten Anforderungen. Da<br />
unsere Kunden häufig schnelle Reaktionen von uns erwarten, setzen wir als<br />
Zulieferer ebenso auf flexible und leistungsstarke Partner, die diesen Weg<br />
gemeinsam mit uns gehen. SEW zeichnet sich für uns durch die gute<br />
Unterstützung bereits in der Phase der Auslegung der Antriebstechnik aus.<br />
Ein einfaches und intuitiv zu bedienendes Inbetriebnahme-Tool ermöglicht<br />
schnelle Inbetriebnahmen bei uns und beim Kunden vor Ort.<br />
MiniTec GmbH & Co. KG<br />
MiniTec Allee 1<br />
66901 Schönenberg-Kbg.<br />
Telefon +49 (0)6373 81270<br />
info@minitec.de<br />
www.minitec.de<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 25<br />
MiniTEC.indd 1 04.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong> 07:42:34
ANTRIEBSTECHNIK<br />
MITTELSPANNUNGS<br />
UMRICHTER BIS 6 MW<br />
Danfoss Drives stellt den<br />
Mittelspannungsfrequenzumrichter<br />
Vacon 3000 als<br />
maßgeschneiderte Lösung zur<br />
Erfüllung härtester Anforderungen<br />
vor. Damit bietet der<br />
Hersteller erstmals Frequenzumrichter<br />
für Spannungen von 3300<br />
bis 4160 V an. Die neue wassergekühlte<br />
Umrichterlösung mit<br />
Leistungen bis 6 MW zeichnet<br />
sich durch einen modularen<br />
Aufbau aus, der dem Anwender<br />
und Systemintegrator hohe<br />
Flexibilität bei seinen Lösungen<br />
erlaubt. Der Umrichter lässt sich<br />
durch das modulare Design in<br />
vielen Anwendungen auch bei<br />
wenig Platz oder besonderen<br />
Einbauräumen integrieren.<br />
www.danfoss.de<br />
DREHGEBER IN HOHLWELLEN-AUSFÜHRUNG<br />
www.heidenhain.de<br />
Die Drehgeber ECI 4000/EBI 4000 ergänzen das<br />
Programm induktiver Positionsmessgeräte von<br />
Heidenhain. Die modularen Geräte ohne<br />
Eigenlagerung haben eine Hohlwellenabmessung<br />
von 90 mm. Sie können Zahnriemenantriebe<br />
zur Ankopplung eines Motor-Feedbacksystems<br />
an Torque-Motoren ersetzen und eröffnen<br />
auch neue Einsatzmöglichkeiten für induktive<br />
Drehgeber, z. B. an hochdynamischen Motoren,<br />
Antriebsmodulen und Maschinenkomponenten.<br />
Die Singleturn-Ausführung ECI 4000 weist eine<br />
Auflösung von 20 Bit auf, die Multiturn-Variante<br />
EBI 4000 verfügt über eine Umdrehungszähleroption<br />
mit einer Auflösung von 16 Bit und ist<br />
durch eine externe Batterie gepuffert. Die<br />
induktiven Drehgeber bestehen aus Abtasteinheit<br />
und Teilungstrommel. Die Abtastung ist als<br />
Rundumabtastung ausgeführt, bei der der<br />
Drehgeber zwei inkrementelle Abtastspuren<br />
unterschiedlicher Periodizität auswertet. Dies<br />
wirkt sich positiv auf die Anbautoleranzen und<br />
die Positionsgenauigkeit aus.<br />
FLEXIBLE ZAHNKUPPLUNGEN FÜR<br />
HOHE DREHMOMENTE<br />
Neue Modellreihen<br />
der<br />
flexiblen<br />
Zahnkupplungen<br />
BZ<br />
ergänzen das<br />
Programm von<br />
R+W. Die<br />
robusten<br />
Kupplungen<br />
sind mit<br />
Passfederverbindung und zylindrischer Bohrung zum<br />
Aufschrumpfen erhältlich und können nun auch für<br />
Drehmomente bis 2 080 000 Nm bezogen werden. Der<br />
Versatzausgleich erfolgt über die hochgenaue<br />
Verzahnung von Kupplungsnabe und Flanschteil.<br />
Diese übertragen das Drehmoment spielarm und<br />
torsionssteif.<br />
Neu im Portfolio ist zudem die Baureihe BZA: Zwischen<br />
den beiden Naben verfügt diese über ein<br />
längenvariables Zwischenstück und eignet sich somit<br />
zur Überbrückung großer Achsabstände. Weitere<br />
Bauformen, z. B. Kupplungslösungen mit Bremsscheibe<br />
oder verlängerten Naben, sind ebenfalls lieferbar.<br />
www.rw-kupplungen.de<br />
ANTI-KOLLISIONS-FUNKTIONEN DURCH<br />
ABSTANDSSENSOREN<br />
Durch die<br />
Verwendung<br />
von Abstandssensoren,<br />
die an<br />
den vorderen<br />
und<br />
hinteren<br />
Stoßfängern<br />
des Fahrzeugs<br />
montiert<br />
sind,<br />
kommuniziert<br />
das Obstacle Proximity Control (O.P.C.) System mit dem Lastschaltgetriebe<br />
und bietet somit eine kompromisslose bedienerfreie Steuerung der<br />
Geschwindigkeit und der Bremse. Das O.P.C. System stellt automatisch<br />
extrem niedrige Drehzahlen ein (Tippbetrieb), wenn sich das Fahrzeug in<br />
unmittelbarer Nähe von einem Hindernis befindet, sodass sich der Bediener<br />
auf das Manövrieren und die Positionierung konzentrieren kann. Das Herz<br />
des Systems ist die Transfluid-MPCB-Steuereinheit mit geeigneter programmierbarer<br />
Software. Die MPCB hat mehrere E-Stop-and E-Tippbetrieb-Eingänge,<br />
die dazu verwendet werden können, das Fahrzeug aus verschiedenen<br />
Gründen zu verlangsamen.<br />
www.transfluid.eu<br />
ANTRIEBSREGLER MIT AUSGEPRÄGTER ÜBERLASTFÄHIGKEIT<br />
Moderne Intralogistikanwendungen wie Crossbelt-Sorter, Lager-Shuttles oder fahrerlose Transportsysteme brauchen innovative Elektroniklösungen.<br />
Ein gutes Beispiel ist der neue Antriebsregler Variotronic VTD-24.40-K4 von EBM-Papst zum positionsgeregelten Betrieb von<br />
BLDC-Motoren mit ausgeprägter Überlastfähigkeit. Mit Nennspannungen von 24 und 48 V DC sind bei einem Dauerstrom von 40 A<br />
Abgabeleistungen bis 1000 W möglich. Die integrierte Schnittstelle bietet umfangreiche Parametrier- und Diagnosemöglichkeiten.<br />
www.ebmpapst.com<br />
26 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
CovestroDeutschlandAG, D-51365 Leverkusen ·COV00080482<br />
INVENTING<br />
DURABILITY<br />
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Räder undRollenmüssen in der Fördertechnikpermanent Spitzenleistung bringen.<br />
Langzeit-Materialtests beweisen, dass Vulkollan®höchste mechanischeBelastbarkeit<br />
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Wartungskostenund wesentlichlängere Laufzeiten.<br />
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www.vulkollan.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
WUN<strong>DER</strong><br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Autor: Frank Erben, Lenze, Hameln<br />
BRAUCHEN<br />
HELFER<br />
01
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Frank Erben<br />
Adi Dassler half 1954 mit seinen völlig neu<br />
entwickelten Fußballschuhen mit, dass die<br />
Fritz-Walter-Elf Weltmeister werden konnte.<br />
Heute hilft eindrucksvolle Bühnentechnik, damit<br />
Deutschlands „Wunder von Bern“ als Musical<br />
Abend für Abend in Hamburg über die Bühne<br />
gehen kann. In tragenden Nebenrollen:<br />
innovative Antriebs- und Steuerungstechnik.<br />
Auswechselbar und variabel anpassbar, zuverlässig und<br />
standsicher: Was für die von Adi Dassler seinerzeit neu<br />
entwickelten Fußballschuhe mit Nylonschraub-Stollen<br />
gilt, die der deutschen Mannschaft 1954 auf dem klatschnassen<br />
Rasen den nötigen Tritt verschafften, passt auch auf die von<br />
Stage Entertainment im Theater an der Elbe eingesetzte Bühnentechnik.<br />
Dabei kommt auf der E/A-, SPS-, Servoumricher- und<br />
Netzwerkebene statt individuell zugeschnittenen Einzellösungen<br />
Standardindustrietechnik zum Einsatz. Denn Standardkomponenten<br />
bieten eine Reihe von Vorteilen.<br />
INDUSTRIETECHNIK MIT ERSTAUNLICHEN<br />
EINSATZMÖGLICHKEITEN<br />
„Wir verbauen Standards aus Überzeugung“, unterstreicht Stephan<br />
Hückinghaus, geschäftsführender Gesellschafter von Fülling &<br />
Partner aus Dortmund. Sein Unternehmen hat die Bühnentechnik<br />
01 Frequenzumrichter der Reihe 8400 Highline als<br />
Teil der Bühnenautomatisierung der Untermaschinerie<br />
des Musicals den Wünschen der Produzenten und Kreativen entsprechend<br />
konzipiert und gebaut. So speziell die Anforderungen<br />
sind, so konsequent setzt die Ingenieurgesellschaft sie mit industriell<br />
bewährter Technik um. Sämtliche Frequenzumrichter und Servoantriebsregler<br />
kommen von Lenze – und das schon in bewährter<br />
Partnerschaft seit Jahrzehnten.<br />
„Egal welche Aufgabe, wir bedienen uns aus dem Lenze-Produktportfolio“,<br />
sagt Hückinghaus. Sein Unternehmen ist ganz vorne<br />
dabei, wenn es um den Einsatz industriell erprobter Komponenten<br />
und Antriebslösungen in der Bühnen- und Veranstaltungstechnik<br />
geht. Und weil sich die Bühnentechnikspezialisten bei der Fabrikautomatisierung<br />
bedienen, können sie bei Bedarf wesentlich einfacher<br />
abgenommene Sicherheitsfunktionen integrieren.<br />
Warum das notwendig ist und wie gut das Ganze jeden Abend im<br />
Stage Theater funktioniert, belegt eindrucksvoll eine der Schlüsselszenen<br />
im Familiendrama um Kriegsheimkehr, Vater-Sohn-Beziehung<br />
und ein Land zu Beginn des Wirtschaftswunders, das 1954 unerwartet<br />
den Cup holt. Das Spielfeld ist spektakulär in Szene gesetzt<br />
FREQUENZUMRICHTER UND<br />
SERVOREGLER MÜSSEN HOHE<br />
ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN HINSICHT-<br />
LICH VERFÜGBARKEIT UND<br />
SICHERHEIT ERFÜLLEN<br />
auf der größten LED-Wand, die je in einem Theater eingebaut wurde.<br />
Darsteller spielen sich, scheinbar schwebend, den Ball auf der<br />
16 x 8 m großen LED-Leinwand zu. Dabei hängen die Spieler um<br />
90 Grad gedreht an von Fülling & Partner entwickelten Flugwerken.<br />
Die Musical-Besucher haben so die Gelegenheit, von oben auf den<br />
nassen Finalrasen zu schauen – und das 3:2 gegen Ungarn mit Gänsehaut<br />
beinahe mitzuspielen. Der „Boss“ – Helmut Rahn – hat wieder<br />
getroffen, sechs Minuten vor Schluss. Die Flugwerke halten dessen<br />
Neu<br />
für den<br />
Leistungsbereich<br />
0,37 -22kW<br />
VLT® Midi DriveFC280<br />
Passt sich IhrerAnwendung an<br />
flexibel,kommunikativ,<br />
benutzerfreundlich<br />
•Regelalgorithmus für Asynchron- und PM-Motoren<br />
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in Halle 3, Stand 318<br />
WeitereInformationen finden Sie unter:<br />
www.danfoss.de/drives<br />
Danfoss GmbH ·Danfoss Drives<br />
Tel. +49 69 97533 044, E-mail: cs@danfoss.de
INDUSTRIELLE ANTRIEBSTECHNIK<br />
IST BÜHNENREIF<br />
Das Musical Das Wunder von Bern zeigt jeden<br />
Abend in Hamburg aufs Neue, welchen Stellenwert<br />
eine ausgefeilte Bühnentechnik mit perfekt<br />
abgestimmter Automatisierung einnimmt. In der<br />
Fabrikautomation bewährte Antriebs- und<br />
Steuerungstechnik schafft dabei die Basis für<br />
hohe Verfügbarkeit sowie Langlebigkeit – ein<br />
wichtiger Aspekt, damit jede Show frei von<br />
Störungen das Publikum begeistern kann.<br />
02<br />
FREQUENZUMRICHTER UND<br />
SERVOREGLER<br />
In der Bühnentechnik von „Das Wunder von Bern“<br />
kommen industrieerprobte Antriebsregler zum<br />
Einsatz. In der Untermaschinerie der Bühnentechnik<br />
die Frequenzumrichter der Lenze-Reihe 8400<br />
Highline, in der Obermaschinerie die Servoregler<br />
der Lenze-Reihe 9400 – beide für den Einbau in<br />
den Schaltschrank.<br />
02 Servoregler der Reihe 9400 treiben die<br />
Winden an, die Kulissenteile heben und senken;<br />
der DC-Verbund senkt den Energieverbrauch<br />
03 03 Die Schwerlastzüge auf dem Schnürboden<br />
können bis 1,5 Tonnen ziehen und werden von<br />
zwei Motoren angetrieben<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Darsteller und seine Mitspieler und fahren dabei programmierte<br />
XY-Wege auf dem Bildschirm ab, unterlegt von den originalen<br />
Kreidepfeilen aus der strategischen Hand von Trainer Sepp Herberger.<br />
VERFÜGBARKEIT <strong>DER</strong> TECHNIK ZÄHLT<br />
Dank der Flugwerke wird das Ende des Stücks zu einem visuellen<br />
Highlight schlechthin. „Wenn die Technik an einer so entscheidenden<br />
Stelle wie dieser ausfällt, ist die Szene im Eimer“, bringt es<br />
Stephan Hückinghaus auf den Punkt. Höchstens zehn Minuten<br />
haben sich die Bühnentechniker der Stage Entertainment zugestanden,<br />
um während der laufenden Show Störungen infolge von<br />
Defekten oder Fehlbedienungen in den Griff zu bekommen. Fülling<br />
& Partner hat für solche Momente – parallel zur durchgängigen Profibus-Kommunikation<br />
– den CAN-Systembus von Lenze zum<br />
Service bus gemacht, um im Rahmen einer Fernwartung Zugriff bis<br />
hin zur Antriebsregelung zu haben.<br />
Verfügbarkeit zählt – und kommt in der Wertigkeit gleich nach<br />
der Sicherheit für Darsteller und Besucher. Die Hamburger tun<br />
alles, damit das Vergnügen nicht zum unkalkulierbaren Risiko wird.<br />
„Darsteller und Techniker wollen nach der Show heil nach Hause<br />
gehen“, betont Frank Schrölkamp. Mit Verfügbarkeit meint der<br />
Leiter der Bühnentechnik Ausfallsicherheit und Langlebigkeit.<br />
Würde etwa ein einzelner Antrieb ausfallen, wären davon sämtliche<br />
Cues betroffen, bei denen dieser Antrieb eine Rolle spielt.<br />
Unter einer Cue verstehen die Bühnentechniker eine Zusammenfassung<br />
mehrerer Antriebe zu einer szenischen Verwandlung auf<br />
der Bühne. Bei „Das Wunder von Bern“ fahren z. B. in einer Cue<br />
zwei Häuser auf die Bühne und drehen sich dann. Ausreichend<br />
Ersatzteile hält Stage Entertainment für den Fall der Fälle selbstverständlich<br />
vor. Die Servo Drives 9400 von Lenze machen es dem Musical-Unternehmen<br />
einfach, diesen Aufwand möglichst klein zu<br />
halten, weil lediglich wenige Standardgeräte in den unterschiedlichen<br />
Leistungsklassen vorzuhalten sind.<br />
REGLEREINBAU MIT WENIGEN HANDGRIFFEN<br />
Die spezielle Anpassung der Servoregler erfolgt über ein steckbares<br />
Memory-Modul, das im Fall eines Gerätetauschs einfach aus dem<br />
vorhandenen herausgezogen und in den neuen Regler gesteckt<br />
wird. Ebenfalls steckbar sind optionale, zertifizierte Safety-Module<br />
für die Sicherheitstechnik. Das Ganze wird flankiert von der Installationsbackplane<br />
mit DC-Zwischenkreisanschluss. In sie wird der<br />
Regler mit einem Griff eingeschoben und verriegelt. „Das geht sehr<br />
schnell und vor allem sind wir selber in der Lage, hier tätig zu<br />
werden“, sagt Frank Schrölkamp. Das klingt spätestens jetzt mehr<br />
nach Maschinenbau als nach Bühnentechnik. In der Tat: Die<br />
Bühnen- und Beleuchtungsmeister bei der Stage Entertainment<br />
sind auch fit in der Automatisierung.<br />
Der Leiter der Bühnentechnik kann jedoch gelassen bleiben,<br />
denn der Austausch von Modulen ist nur ganz selten notwendig, da<br />
Standardindustriekomponenten ausfallsicher sind und lange halten.<br />
„Diese guten Erfahrungen mit dem Fülling & Partner Steuerungskonzept<br />
haben wir in allen Produktionen gemacht. Letztlich<br />
hat dies ganz selbstverständlich dazu geführt, dass wir das nehmen,<br />
was wir immer nehmen“, fasst Frank Schrölkamp zusammen.<br />
Bilder: Lenze<br />
www.lenze.com<br />
30 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
HOHLWELLENANTRIEBE MIT BESSERER PERFORMANCE<br />
Die kompakten Hohlwellenantriebe der Baureihe Canisdrive von Harmonic Drive zeichnen sich durch eine erhebliche Verbesserung in<br />
der Performance und Leistungsdichte, ein um 30 % höheres Drehmoment sowie eine 40 % längere Lebensdauer aus. Diese Baureihe, die<br />
als Weiterentwicklung der Baureihe CHA konzipiert wurde, ist in sechs Baugrößen und fünf Untersetzungen zwischen 50 und 160 bei<br />
einem maximalen Drehmoment zwischen 23 und 841 Nm erhältlich. Die zentrische Hohlwelle des Antriebssystems ermöglicht eine<br />
Vereinfachung der Maschinenkonstruktion. Das kippsteife<br />
Abtriebslager erlaubt die direkte Anbringung hoher Nutzlasten<br />
ohne weitere Abstützung und ermöglicht so eine einfache und<br />
platzsparende Konstruktion. Durch den neuen Schmierstoff<br />
Flexolub-A1, die hohe Schutzart und den Korrosionsschutz ist die<br />
Baureihe gut geeignet für den Einsatz unter extremen Umgebungsbedingungen.<br />
Die Baureihe bietet optimale Kombinationsmöglichkeiten<br />
aus einem hochdynamischen kompakten AC-Hohlwellenmotor,<br />
einem Getriebe der Cobaltline-Technologie und<br />
einem leistungsfähigen Motorfeedbacksystem.<br />
www.harmonicdrive.de<br />
ANTRIEBSSTRANG FÜR<br />
FÖR<strong>DER</strong>BÄN<strong>DER</strong><br />
SK<br />
SICHERHEIT AUS<br />
PRINZIP. 0,1–2.800 NM.<br />
Currax bietet einen kompletten Antriebsstrang<br />
für Förderbänder in<br />
der Urerzeugung und Materialgewinnung<br />
an. Motor, Getriebe und<br />
Kupplung werden zu einem<br />
Integrated Drive System aus<br />
Siemens-Komponenten verbunden.<br />
Die Simotics FD-Motoren sind<br />
auf extreme Bedingungen wie<br />
lange Strecken, beengte Raumverhältnisse<br />
und raues Klima ausgerichtet.<br />
Mit einem Leistungsbereich<br />
von 200 bis 1800 kW, einem<br />
Grauguss-Gehäuse und verschiedenen<br />
Kühlarten sind sie sehr<br />
anpassungsfähig. Das Flender-<br />
FZG-Getriebe ermöglicht durch<br />
seine Wärmegrenzleistung Einsparpotenziale.<br />
Die Flender-B3SH-Getriebe<br />
in 25 Baugrößen sind<br />
kompakt und leistungsdicht. Die<br />
Bolzenkupplungen Rupex werden<br />
als elastische Ausgleichskupplungen<br />
für eine zuverlässige<br />
Drehmomentübertragung bei<br />
rauen Betriebsbedingungen<br />
genutzt. Die Baureihe hat einen<br />
Drehmomentbereich von 200 bis<br />
130 000 Nm. Der konische Sitz der<br />
Pufferbolzen erleichtert die<br />
Montage und sorgt für einen<br />
wartungsarmen Betrieb.<br />
www.currax.net<br />
Halle 3 Stand-Nr. A 320<br />
Nürnberg, 22.-24.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong><br />
WWW.RW-KUPPLUNGEN.DE
ANTRIEBSTECHNIK<br />
LEIDENSCHAFT<br />
FÜR PERFEKTION<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Norbert Reisner<br />
Ein Getriebemotorenprogramm, das die Grenzen<br />
des mechanisch Machbaren voll ausgeschöpft –<br />
das war das ehrgeizige Ziel des Teams um<br />
Chefentwickler Norbert Reisner. Das Ergebnis:<br />
hocheffiziente Stirnrad-, Flach- und<br />
Kegelstirnradgetriebemotoren in robusten<br />
Aluminiumdruckgussgehäusen. Den Weg der<br />
Konstrukteure von der Idee bis hin zur komplett<br />
neuen Baureihe zeichnet er für uns nach.<br />
Autor: Norbert Reisner, Watt Drive, Markt Piesting<br />
Trotz des existierenden Programms vom Tochterunternehmen<br />
Watt Drive und des reichhaltigen Angebots am Markt<br />
entschied sich WEG, ein komplett neues Getriebemotorenprogramm<br />
für Nennmomente von 50 bis 600 Nm aufzulegen.<br />
Einer der Hauptgründe hierfür war, als Lösungsanbieter für den<br />
gesamten Antriebsstrang ein komplett im eigenen Hause entwickeltes<br />
Getriebe-Portfolio anbieten zu können, das optimal mit den eigenen<br />
Motoren harmoniert. Ebenfalls sollte im Sinne der weltweiten Austauschbarkeit<br />
ein Programm aufgelegt werden, das über marktübliche<br />
Anschlussmaße verfügt und dem enormen Preisdruck am<br />
Markt standhalten kann – trotz Entwicklung und Fertigung in Österreich,<br />
insbesondere was diese kleinen Baugrößen des WG20 betrifft.<br />
Das neue Getriebemotorenprogramm WG20 wurde über einen<br />
Zeitraum von rund zwei Jahren bei Watt Drive in Österreich in<br />
enger Zusammenarbeit mit dem Stammwerk von WEG in Brasilien<br />
entwickelt. Folgende Frage stellte sich den Entwicklern gleich zu<br />
Beginn: Wie kann man in heutiger Zeit, wo das sprichwörtliche Rad<br />
schon erfunden ist, ein neues Getriebe entwickeln, das noch<br />
nennenswerte Verbesserungen bringt?<br />
VOR <strong>DER</strong> ENTWICKLUNG STEHT DIE ANALYSE<br />
Zunächst wurde die bestehende Getriebetechnik am Markt<br />
eingehend analysiert. Daraufhin kamen die Entwickler zu dem<br />
32 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Schluss, die Getriebe bis 600 Nm im Aluminiumdruckgussverfahren<br />
zu fertigen, da in diesem Leistungsbereich die Eigenschaften<br />
des Materials besonders gut genutzt werden können.<br />
Mithilfe der FE-Methode und umfangreicher Belastungstests<br />
prüften sie die Robustheit und Eignung der Gehäuse für die anvisierten<br />
Anwendungen – und wurden bestätigt. In Sachen<br />
Aluminiumdruckguss konnte Watt Drive von der jahrzehntelangen<br />
Erfahrung von WEG profitieren. So wurden beispielsweise<br />
die 3D-Daten mithilfe einer Guss-Simulationssoftware in Brasilien<br />
berechnet und optimiert.<br />
Die zweite, entscheidende Erkenntnis der Analyse war, dass der<br />
Schlüssel zu einem effizienteren, präziseren und kostenoptimierten<br />
Getriebe in der Konzeption des Motorritzels liegt. Die größte Herausforderung<br />
bestand darin, ein Übertragungskonzept zu entwerfen,<br />
das hohe Übersetzungsbereiche in einer zweistufigen Ausführung<br />
ermöglicht und sich trotz neu berechneter Zahnraddurchmesser<br />
und Achsabstände in die neu gestalteten Aluminiumdruckgussgehäuse<br />
integrieren lässt.<br />
Ein Aspekt, auf den WEG in der Motorenentwicklung besonderen<br />
Wert legt, ist die Effizienz. Die hohen Wirkungsgrade der Motoren<br />
02<br />
01<br />
01 Das Ritzel-Konzept der Getriebemotoren sorgt für die Abdeckung einer großen<br />
Bandbreite an Anwendungen in zweistufiger Ausführung<br />
02 Die Aluminiumdruckgussgehäuse sind mithilfe der FE-Methode entwickelt worden<br />
INDUSTRIE 4.0 EINFACH. FLEXIBEL. PERFEKT.<br />
Greiferserie<br />
GEH6000IL<br />
+ Höchste Leistungsdichte<br />
+ Brushless DC Servo-Motor<br />
+ Integrierter Controller /<br />
Advanced Control Modul<br />
+ Vorprogrammierte Verfahrprofile<br />
+ Selbsthemmung bei Stromabfall<br />
+ IO-Link Einkabellösung<br />
THE KNOW-HOW FACTORY<br />
www.zimmer-group.de
-<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
"AUCH BEI MECHANISCHEN<br />
GETRIEBEN GIBT ES IMMER<br />
WIE<strong>DER</strong> ANSÄTZE<br />
FÜR WEITER- UND<br />
NEUENT-<br />
WICKLUNGEN"<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
Dr. Michael Döppert,<br />
Chefredakteur<br />
03 Die Getriebemotoren lassen<br />
sich dank Standardanschlussmaßen<br />
weltweit einfach und kosteneffizient<br />
austauschen<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
"Auch im Zeitalter von Mechatronik<br />
und Software, von hochkomplexen<br />
Maschinenkonstruktionen,<br />
bleiben mechanische Konstruktionselemente<br />
wichtige Grundkomponenten<br />
des Maschinenbaus.<br />
Und trotz ihrer langen Geschichte,<br />
wie im Fall von Getrieben, eröffnen<br />
sich für sie immer wieder neue<br />
Optimierungspotenziale zum<br />
Nutzen von Maschinenbauern und<br />
-anwendern."<br />
"MIT UNSERER NEUEN<br />
GETRIEBEMOTOREN-<br />
BAUREIHE SIND WIR<br />
NAHE AM OPTIMUM"<br />
Norbert Reisner,<br />
Leiter Getriebetechnik<br />
beim WEG-Tochterunternehmen<br />
Watt Drive<br />
"Mit der WG20-Baureihe von<br />
Stirnrad-, Flach- und Kegelstirnradgetriebemotoren<br />
in robusten<br />
Aluminiumdruckgussgehäusen für<br />
Nennmomente von 50 bis 600 Nm<br />
können Anwender von effizienter<br />
Kraftübertragung und hohen<br />
Wirkungsgraden profitieren. Dank<br />
globaler Verfügbarkeit und<br />
marktüblicher Anschlussmaße sind<br />
die Getriebemotoren echte Weltmarktprodukte.<br />
Durch verlängerte<br />
Serviceintervalle verringern sich<br />
Service- und Lebenszykluskosten<br />
deutlich."<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
sollten auch in Kombination mit den Getrieben erreicht werden. Für die Konstrukteure<br />
bedeutete das, jeden noch so kleinen Verlust aufzuspüren und wenn möglich zu<br />
eliminieren.<br />
Eine ganz zentrale Bedeutung kam dabei dem innovativen Ritzel-Konzept zu. Das<br />
neu entwickelte Einsteckritzel sorgt zum einen für eine besonders präzise Kraftübertragung<br />
und zum anderen schafft es die Grundlage dafür, dass die WG20-Getriebemotoren<br />
einen großen Übersetzungsbereich zweistufig abdecken. Der Grund hierfür<br />
sind u. a. die niedrigeren Umfangsgeschwindigkeiten in der Eintriebsstufe. Indem die<br />
bis Energieeffizienzklasse IE3 erhältlichen Getriebemotoren einen weiten Drehzahlbereich<br />
zweistufig abdecken, bieten sie einen besonders hohen Wirkungsgrad, denn jede<br />
zusätzliche Stufe bedeutet Energieverlust.<br />
MEHR ALS NUR EINE NEUE HÜLLE<br />
Durch die Getriebegehäuse aus Aluminiumdruckguss erreichten die Entwickler eine<br />
signifikante Gewichtsreduktion im Vergleich zu herkömmlichen Graugussmodellen.<br />
Die Verwendung von Aluminium hat nicht nur den Vorteil einer glatten Oberfläche, die<br />
auch für hygienisch anspruchsvolle Anwendungen geeignet ist. Der Werkstoff besitzt<br />
auch eine hohe Wärmeleitfähigkeit und eine deutlich höhere Prozesssicherheit in der<br />
Fertigung als Grauguss.<br />
Auch im Bereich Gehäuse holten die Konstrukteure das Maximum raus: Um die neuen<br />
Getriebemotoren möglichst effizient zu gestalten, wurde die ohnehin gute Leitfähigkeit<br />
des Aluminiumgehäuses zusätzlich durch die Art des Gehäusedesigns verstärkt. Das<br />
führt zu kühleren Gehäuseoberflächen, was sich positiv auf Effizienz und Lebensdauer<br />
der Getriebe auswirkt.<br />
Nicht zuletzt lassen sich die Getriebemotoren dank marktüblicher Anschlussmaße<br />
weltweit einfach und kosteneffizient einsetzen, sowohl in neu entwickelte als auch in<br />
bestehende Anlagen. Der modulare Aufbau des Getriebeanbaumotors erleichtert<br />
zusätzlich die weltweite Austauschbarkeit und deckt dank motorinterner Spannungsumschaltung<br />
nahezu alle Weltspannungen ab.<br />
HÖCHSTE PRÄZISION<br />
Die strengen Qualitätsstandards in der Fertigung am Standort Markt Piesting in Österreich<br />
und die ausschließliche Verwendung hochwertiger Bauteile garantieren eine hohe<br />
Prozesssicherheit. Das Ergebnis sind Getriebemotoren mit erhöhter Laufruhe und<br />
Leistungsdichte sowie verlängerter Lebensdauer. Die geringeren Umfangsgeschwindigkeiten<br />
in der Eintriebsstufe reduzieren zudem die Geräuschentwicklung.<br />
Darüber hinaus gelang mithilfe der Finite-Elemente-Berechnung die Optimierung der<br />
Verzahnungssicherheit speziell im Zahnfußbereich. Die präzise gefertigten Zahnräder sorgen<br />
für einen stabilen und gleichmäßigen Betrieb bei gleichzeitig erhöhter Lebensdauer.<br />
Das kompakte WG20-Gesamtdesign wirkt sich auch positiv auf die verwendete<br />
Schmierstoffmenge aus. Aufgrund der Anordnung der Verzahnungsteile und des optimierten<br />
Gehäuseinnenraumes sind nur geringe Ölstände im Getriebe notwendig. Die<br />
Verwendung hochwertiger Schmierstoffe und Dichtungen sorgt für einen zuverlässigen,<br />
wartungsarmen Betrieb. Aufgrund der geringen Verluste und daraus resultierenden niedrigen<br />
Temperaturen kommen die Getriebe bis 600 Nm ohne Entlüftung aus und sind<br />
unter normalen Einsatzbedingungen lebensdauergeschmiert.<br />
www.weg.net/de<br />
34 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
EFFIZIENTER ELEKTRISCHER SCHIFFSANTRIEB<br />
Eine um 20 % erhöhte Treibstoffeffizienz im Vergleich zu aktuellen Wellenantrieben<br />
erreicht Azipod XL, das neue Modell der Reihe elektrischer Schiffsantriebe Azipod, laut<br />
Hersteller ABB. Dies werde durch ein Düsensystem erreicht, das den Wasserzufluss in den<br />
Propeller beschleunigt, um den Schub zu erhöhen. Zudem wurde das Strahlruder zur<br />
Senkung des Wasserwiderstands neu konzipiert. Azipod ist ein getriebeloses, lenkbares<br />
Antriebssystem, bei dem der Elektromotor außerhalb des Schiffrumpfes in einer Gondel<br />
unter Wasser angebracht ist. Mit dem um 360° drehbaren Antrieb wird das System<br />
zeitgleich für die Steuerung und den Antrieb von Schiffen verwendet. Das Azipod-XL-Konzept<br />
kann so gestaltet werden, dass bei einer niedrigeren Geschwindigkeit eine hohe<br />
Schubkraft erzielt wird und bei höherer Geschwindigkeit weiterhin gute Leistungsmerkmale<br />
erreicht werden. Deshalb eignet sich der Antrieb für Schlepper und Offshore-Konstruktionsschiffe,<br />
Fähren und LNG-Tanker.<br />
www.abb.com<br />
LEISTUNGSSTARKE<br />
TORQUEMOTOREN<br />
Mit den leistungsstarken High-Torquemotoren<br />
HTM, HTMx und<br />
STMx erweitert Kessler Energy<br />
sein Angebot an Direktantrieben.<br />
Bei der Evaluierung der neuen<br />
Baureihen standen Themen wie<br />
Energieeffizienz, Robustheit und<br />
die individuelle Konfigurierbarkeit<br />
nach einem modularen System im<br />
Vordergrund. Die Motoren<br />
verfügen über eine maximale<br />
Leistungsdichte und bewähren<br />
sich trotz ihrer kompakten<br />
Bauweise gerade bei hoher<br />
Dauerlast.<br />
Ein verlustoptimiertes Design und<br />
eine optimierte Wärmeabfuhr<br />
sind die Grundpfeiler der innovativen<br />
Cool-Motion-Technologie,<br />
welche in den neuen Torquemotoren<br />
realisiert ist. Die Rotorund<br />
Statorverluste konnten<br />
insgesamt um 25 % verringert<br />
werden. Darüber hinaus wurde<br />
beim Design der Torquemotoren<br />
als umrichtergespeiste Antriebssysteme<br />
auf Robustheit gegenüber<br />
Resonanzen und Reflektionen<br />
besonderer Wert gelegt. Im<br />
Ergebnis verfügt z. B. die neue<br />
leistungsstarke HTM (High-<br />
Torquemotoren)-Baureihe über ein<br />
bis zu 10 % größeres Drehmoment<br />
in minimiertem Bauraum im<br />
Vergleich zu herkömmlichen<br />
Motoren.<br />
Besser geschützt<br />
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ANTRIEBSTECHNIK<br />
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PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Anja Schütz<br />
Mehr als 200 Astronauten haben in den<br />
vergangenen Jahren auf der ISS gearbeitet. Der<br />
neueste Mitarbeiter ist allerdings überwiegend<br />
aus Metall und hört auf den Namen REX. Seine<br />
besondere Agilität verdankt er elektrischen<br />
Antrieben.<br />
Die Internationale Raumstation kreist schon seit 15 Jahren<br />
um die Erde. Seit Inbetriebnahme sind 216 Astronauten<br />
zur Raumstation geflogen, um sie zu erweitern und<br />
Forschungen durchzuführen. Seit 2001 konnten mehr als<br />
900 Experimente aus 63 Ländern realisiert werden. So wird u. a.<br />
erforscht, wie sich Pflanzen ohne Schwerkraft orientieren, warum<br />
der Mensch im Weltall Muskeln und Knochen abbaut. Technisches<br />
Equipment ist für die Experimente an Bord der ISS unentbehrlich.<br />
Eine entscheidende Rolle spielen auch Roboter.<br />
Autor: Anja Schütz, maxon motor ag, Sachseln (CH)<br />
SPEZIELLES ROBOTEREXPERIMENT<br />
Ein solcher experimenteller Roboter namens REX-J (Robot Experiment<br />
on JEM) wurde von 2012 bis 2013 im japanischen Modul Kibo<br />
der ISS eingesetzt. Entwickelt hat ihn die japanische Raumfahrtbehörde<br />
JAXA. Ziel des Experiments war es, eine neue Generation von<br />
Robotern (Astrobots) zu entwickeln, die in der Lage sind, sich entlang<br />
der Außenhaut der Raumstation und im Innern der ISS zu bewegen,<br />
Lasten zu transportieren oder auch Inspektionen durchzuführen.<br />
Die Einzigartigkeit des Roboters liegt in seiner speziellen Fortbewegungsart,<br />
welche auf einem Haltesystem mit Kabeln basiert.<br />
Befestigt werden diese mit Haken an bereits vorhandenen Griffstangen<br />
der ISS, die den Astronauten zur Sicherung bei Außeneinsätzen<br />
dienen. Der mobile Roboter verfügt über einen ausfahr baren<br />
Arm, an dessen Ende eine Roboterhand befestigt ist, welche die<br />
Sicherungskabel an bis zu drei verschiedenen Fixpunkten anbringen<br />
kann. Dadurch ist der Roboter in der Lage, sich spinnenartig auf<br />
einer Oberfläche fortzubewegen. Der Roboter wird per Fernsteuerung<br />
von der Bodenstation aus bedient, so dass keine Unterstützung<br />
durch die ISS-Crew notwendig ist.<br />
ANTRIEBSSYSTEME FÜR PRÄZISE BEWEGUNGEN<br />
In REX-J kommen gleich mehrere Antriebssysteme von Maxon<br />
Motor zum Einsatz – so auch im ausfahrbaren Roboterarm. Das<br />
Handgelenk verfügt über zwei Freiheitsgrade: vertikal und horizontal.<br />
Im Gelenk und im Arm befinden sich bürstenlose EC-max-<br />
36 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
LINEARMOTOREN<br />
Motoren, Planetengetriebe und Encoder. Die Steuerelektronik für die Motoren befindet<br />
sich am Ende des Roboterarms. Weitere Maxon-Antriebssysteme befinden sich<br />
u. a. im Drehmechanismus des Roboters und in der Kabelspule, der Aufrollmechanik.<br />
Alle Experimente mit REX-J waren erfolgreich. JAXA wird nun das Robotersystem<br />
weiterentwickeln, damit dieses in Zukunft für ganz verschiedene Tätigkeiten<br />
auf der Raumstation eingesetzt werden kann. Dazu gehören das Monitoring von<br />
ISS-Geräten und die visuelle Inspektion der Raumstation, um Beschädigungen an<br />
der Außenhaut zu identifizieren. Langfristig sollen Astrobots konstruiert werden,<br />
die im Weltall mit großen Strukturen hantieren können.<br />
www.maxonmotor.de<br />
Wir bewegen.<br />
Nürnberg 22. – 24. November <strong>2016</strong><br />
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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 37<br />
HIWIN.indd 1 17.10.<strong>2016</strong> 09:49:20
ANTRIEBSTECHNIK<br />
ZEIT, DASS SICH<br />
WAS<br />
DREHT<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Andreas Flies<br />
Ein Trommelmotor erfüllt die Schutzart IP66/<br />
IP69, und trotzdem dringt im Betrieb Wasser ein.<br />
Wie kann das sein? Und wie kann man es<br />
verhindern? Ein Motorenhersteller hat sich etwas<br />
einfallen lassen.<br />
Autor: Andreas Flies, Rulmeca Germany, Aschersleben<br />
In der Lebensmittelverarbeitung zählen vor allem Hygiene, Hygiene<br />
und Hygiene. Sie war und ist die wichtigste Grundvoraussetzung<br />
für qualitativ hochwertige Lebensmittel mit langer Haltbarkeit.<br />
Dabei steigen die Hygieneanforderungen ständig: Gesetzesvorgaben<br />
und Empfehlungen sehen immer kleinere Grenzwerte für<br />
Schadstoffe und Mikroorganismen vor. Gleichzeitig erwarten die<br />
Konsumenten immer weniger Zusatz- und Konservierungsstoffe in<br />
ihren Lebensmitteln. Trotzdem darf die Haltbarkeit nicht leiden.<br />
HYGIENISCHE DESIGNS<br />
Die wesentliche Grundlage für die Hygiene wird durch die Konstruktion<br />
von Anlagen geschaffen. Förderanlagen sollen insbesondere<br />
versiegelte, glatte, nicht absorbierende und leicht zu reinigende<br />
Lebensmittel-Kontaktflächen sowie einfach zu reinigende Konstruktionen<br />
ohne Schmutzecken und Toträume aufweisen. Unter<br />
diesen Vor gaben haben sich hygienische Komponenten wie zum Beispiel<br />
Edelstahl-Trommel motoren für die Fördertechnik schon seit<br />
vielen Jahren in der Lebensmittelindustrie etabliert. Als All-in-One<br />
Komponente integrieren sie Motor und Getriebe direkt in der<br />
Trommel, die man ohnehin für die Fördertechnik braucht. Dadurch<br />
sind Trommelmotoren anderen Antriebsarten – wie zum Beispiel<br />
dezentralen Antrieben mit separatem Getriebe oder gar zentralen<br />
Antrieben mit Ketten – aus hygienischer Sicht weit überlegen.<br />
38 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Trommelmotoren vermeiden zudem schwer erreichbare Schmutzecken<br />
und Toträume, sodass sich keine Verunreinigungen und<br />
Keime an unzugänglichen Stellen sammeln können.<br />
Bei der Konstruktion ist zudem zu berücksichtigen, dass Anlagen<br />
täglich wirksam und leicht gereinigt werden können. Dies bedingt<br />
auch eine hohe Robustheitsanforderung. Trommelmotoren<br />
müssen also nicht nur resistent sein gegen aggressive Reinigungsund<br />
Desinfektionsmittel, sondern auch bei mehrfacher täglicher<br />
Reinigung mit Schwallwasser sowie Hochdruck- und Dampfstrahlreinigung<br />
hundertprozentig dicht sein.<br />
IP66, IP69 O<strong>DER</strong> BEIDES<br />
Ob eine Komponente die erforderliche Dichtheit bietet, wird<br />
zumeist in IP-Schutzgraden angegeben. Wichtig ist dabei, dass Motoren<br />
mit einem doppelten IP-Schutz ausgestattet sind, denn es ist<br />
ein Unterschied, ob ein System für einen Schutz nur nach IP66 oder<br />
nur nach IP69 oder nach beiden Schutzarten mit IP66/IP69 spezifiziert<br />
ist. Wissen muss man nämlich, dass der hochwertiger wirkende<br />
IP69 Schutz nicht automatisch auch den IP66 Schutz beinhaltet.<br />
Wie verhält es sich aber genau?<br />
Beim IP66-Schutz hat starkes Strahl wasser aus drei Metern Entfernung<br />
mit 100 Litern pro Minute (12,5 mm Düse) bei einem Druck<br />
von 1 bar (1000 hPa) gegen das Gehäuse aus jeder Richtung für<br />
mindestens drei Minuten keine schädliche Auswirkungen. IP69<br />
bietet Schutz gegen Hochdruck- oder Dampfstrahlreinigung. Damit<br />
sind Systeme gegen Strahlwasser aus unmittelbarer Nähe mit hoher<br />
Temperatur geschützt. Die Wassermenge ist zwar mit 14 bis 16<br />
IP-SCHUTZARTEN SOLLTEN<br />
AUCH ROTIEREND GELTEN<br />
Litern pro Minute geringer, der Druck ist aber mit 80 bis 100 bar<br />
(80 000-100 000 hPa) höher und der Abstand mit 0,1 bis 0,15 m viel<br />
kleiner und die Wassertemperatur beträgt bei IP69 80° C, wo hingegen<br />
für IP66 keine Wassertemperatur vorge geben wird, sodass mit<br />
normalen Leitungswassertemperaturen getestet wird.<br />
Die Edelstahl Trommelmotoren von Rulmeca weisen genau<br />
diese doppelte IP66/IP69 Schutzstufe auf. Damit sind sie nachweislich<br />
geschützt gegen eine Vorreinigung und ein nachträgliches<br />
Ausspülen der Reinigungs- und Desinfektionsmittel sowie<br />
gegen die mikrobiologische Reinigung mit Dampfstrahl- und<br />
Hochdruckreinigern.<br />
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PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
"NORMEN SIND WICHTIG,<br />
WICHTIGER IST ABER,<br />
DASS KOMPONENTEN<br />
PRAXISTAUGLICH<br />
SIND"<br />
Martina Heimerl,<br />
Redakteurin<br />
Wenn Normen erfüllt werden,<br />
ist das schön und gut. Wenn<br />
aber die Anforderungen der<br />
Praxis nicht von den Normen<br />
erfasst werden? Dann ist es<br />
vorteilhaft, wenn ein Anbieter<br />
mitdenkt – und, wie in diesem<br />
Fall, seine Trommelmotoren<br />
für die Einsatzbedingungen in<br />
der Lebensmittelindustrie<br />
rüstet!<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
AUCH IM LAUFENDEN BETRIEB<br />
Dieser doppelte Schutz ist augenscheinlich hinreichend. Er trifft bei Trommelmotoren jedoch<br />
nicht ganz zu, denn man muss wissen, dass die IP-Tests bei Stillstand gefahren werden.<br />
Wie sieht es aber bei Förderan lagen aus, die mit Cleaning-in-Place-Verfahren bei laufendem<br />
Motor gereinigt werden, um z. B. die Zwischenräume von Kunststoffmodulbändern<br />
zu reinigen? Für solche Anwendungen müssten Trommelmotoren auch im laufenden<br />
Betrieb einen IP66/69-Schutz aufweisen! Wie unterscheidet sich diese Anforderung aber?<br />
Bei montiertem und drehendem Motor belasten die Bandkräfte das Lager der Achse<br />
einseitig. Dadurch können mikroskopisch kleine Spalten auftreten, die bei Stillstand<br />
nicht vorhanden sind. Diese Spalten können zu einem Eindringen von Reinigungsmitteln<br />
und Wasser führen. Um seine Kunden vor solchen unnötigen Risiken und Aufwenden<br />
zu schützen, hat Rulmeca seine Trommelmotoren deshalb als erstes Unternehmen<br />
der Branche auch im laufenden Betrieb getestet. Und auch bei Betrieb konnte nachgewiesen<br />
werden, dass die Motoren einen zuverlässigen Schutz sowohl unter IP66- als<br />
auch unter IP69-Bedingungen bieten.<br />
Hierzu legt Rulmeca seine Trommelmotoren auch anders aus, als der Wettbewerb.<br />
Der kritische Punkt ist die Dichtung zwischen dem statischen Achszapfen und der drehenden<br />
Trommel. Hier hat Rulmeca eine höchst dichte Lösung entwickelt. Diese nutzt<br />
eine Reibschlussdichtung aus hochwertigem PTFE. Im Dichtungsbereich ist der Achszapfen<br />
durch Rollieren ober flächenvergütet worden. Die Dichtfläche wird dadurch<br />
sowohl härter als auch glatter. Die PTFE-Mikropartikel sorgen sodann auf dieser Oberfläche<br />
für einen reibungsfreien und langzeitdichten Lauf ohne Abrieb.<br />
Damit auch im Betrieb und bei den hier zusätzlich auftretenden Bandzugkräften eine<br />
hundertprozentige Dichtigkeit gegeben ist, verfügt die PTFE-Dichtung über eine im<br />
Hause Rulmeca eigenentwickelte Doppellippendichtung ohne Mikroschraubeffekt. Bei<br />
normalen gedrehten Dichtungen entstehen nämlich feinste Gewinderiefen, durch die<br />
Flüssigkeiten bei Rotation wandern können, wie ein Tonabnehmer über eine Schallplatte.<br />
Dieser Effekt tritt bei den Rulmeca Trommelmotoren nicht auf.<br />
www.rulmeca.de<br />
Die Trommelmotoren für hygienische Fördertechnik gibt es<br />
in unterschiedlichen Durchmessern und Leistungsklassen<br />
40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
INTELLIGENTE ANTRIEBSSYSTEME BESEITIGEN AUTARK BLOCKADEN IM BETRIEB<br />
Nord Drivesystems hat intelligente Antriebssysteme mit<br />
integrierter SPS im Portfolio. Diese übernehmen in Kundenanwendungen<br />
komplette Ablaufsteuerungen. Dank umfangreicher<br />
Diagnostikfunktionen, Sensorschnittstellen und Prozessregler<br />
können sie insbesondere Blockaden erkennen und in vielen<br />
Fällen normale Beweglichkeit selbstständig wieder herstellen.<br />
Dies steigert die Anlagenverfügbarkeit und senkt den Servicebedarf.<br />
Lässt sich ein Hindernis, wie zum Beispiel eine Verstopfung<br />
in einer Leitung, durch Geschwindigkeits- und Laufrichtungswechsel<br />
beseitigen, so nimmt der Antrieb anschließend den<br />
Normalbetrieb wieder auf. Andernfalls kann er eine Störmeldung an die Leitebene veranlassen und dazu ein Ausweichmanöver<br />
einleiten, indem er beispielsweise vernetzte Antriebseinheiten anweist, einen Bypass freizuschalten. Die Aktionen lassen sich individuell<br />
anwendungsspezifisch programmieren. Zugleich ist die optimale Einbindung in Automatisierungsnetzwerke gewährleistet. Die<br />
Umrichter-SPS bereitet Antriebs- und Anwendungsdaten bei Bedarf für eine übergeordnete Steuerung oder zu Diagnosezwecken auf.<br />
www.nord.com<br />
KOMFORTZONE FÜR<br />
HEISSE UMRICHTER<br />
Rittal hat sein System LCP<br />
Industrie zur flüssigkeitsbasierten<br />
Kühlung von Leistungselektronik<br />
in Schaltanlagen weiterentwickelt.<br />
In ihm sind nun Aussparungen<br />
vorgesehen, durch die sich<br />
Sammelschienensysteme und<br />
Kabel führen lassen. So kann es<br />
auch in angereihten Schaltschränken<br />
eingesetzt werden. Platz für<br />
die Durchführung des Sammelschienensystems<br />
ist oben im<br />
Klimaschrank, unten ist Platz für<br />
die N/PE-Schienen. An beiden<br />
Positionen lassen sich Kabel<br />
zusätzlich durchführen. Zu jeder<br />
Seite des Wärmetauscher-<br />
Schranks können zwei Schaltschränke<br />
gekühlt werden. Mit<br />
einer Kühlleistung bis 10 kW lässt<br />
sich z. B. die Kühlung von Frequenzumrichtern<br />
realisieren. In dem<br />
optimierten System kommen auch<br />
EC-Lüfter zum Einsatz, die ca. 50 %<br />
weniger Energie verbrauchen.<br />
Durch die optionale Drehzahlregelung<br />
der Lüfter kann in sensiblen<br />
Bereichen zudem der Geräuschpegel<br />
reduziert werden. Mit einem<br />
UL-Listing kann das System auch<br />
für Anwendungen in den USA<br />
eingesetzt werden.<br />
www.rittal.de
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Foto: Giant Japanese spider crab, shutterstock<br />
GREIFER<br />
SPINNE<br />
42 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
Carolin Ank, Jan Rohde<br />
Spinnen können ihre acht Beine unabhängig voneinander bewegen.<br />
Die bionische Greiferspinne setzt noch eins drauf. Eine Armada<br />
von intelligenten Servoantriebssystemen macht sie zum flexiblen<br />
Bewegungstalent, das in der Fertigung von Verbundbauteilen<br />
alles im Griff hat.<br />
Autoren: Carolin Ank, Jan Rohde,<br />
WITTENSTEIN cyber motor GmbH,<br />
Igersheim<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 43
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Insgesamt 19 industrietaugliche Kleinservomotoren der Baureihe<br />
Cyber Dynamic Line, jeweils in Verbindung mit einem kompakten<br />
Antriebsverstärker Simco Drive, ermöglichen präzise und filigrane<br />
Bewegungsabläufe, die stufenlos und unabhängig voneinander<br />
angesteuert werden können. Neun dieser Kleinservomotoren positionieren<br />
je einen Vakuumsauger vertikal über einen Spindeltrieb.<br />
Mit ihnen nimmt die Greiferspinne zum einen PU-Kerne in verschiedenen<br />
Dimensionen und zum anderen unterschiedliche<br />
flache Composite-Zuschnitte auf, die dabei für den Verarbeitungsprozess<br />
vorgeformt werden. Die übrigen Kleinservomotoren verfahren<br />
die Sauggreifer formatabhängig in der Horizontalen; ebenfalls<br />
mittels Spindeltrieb. Alle Servoantriebe sind in Einkabeltechnik<br />
ausgeführt – und über eine Energiekette auf je einen Simco<br />
Drive im Schaltschrank verdrahtet.<br />
HANDLINGSYSTEM FÜR VERBUNDBAUTEILE<br />
„Im Rahmen des EU-Förderprojektes Lowflip haben wir den von<br />
der spanischen Forschungsgesellschaft Tecnalia konzipierten<br />
Prototypen der Greiferspinne zu industrietauglicher Serienreife<br />
weiterentwickelt“, erläutert Michael Schneiderbauer von der Produktentwicklung<br />
bei Fill. Lowflip (Low cost flexible integrated<br />
composite process) hat zum Ziel, neue Prozesse zur flexiblen,<br />
automatisierten Fertigung von Verbundbauteilen aus Kohlefaserstoffen<br />
(CFK) und Glasfaserstoffen (GFK) zu entwickeln. „Eine der<br />
DIE KLEINSERVOMOTOREN<br />
TRAGEN ENTSCHEIDEND ZUR<br />
GEWICHTSREDUKTION <strong>DER</strong><br />
GREIFERKONSTRUKTION BEI<br />
zentralen Ideen dabei ist, den Schichtaufbau und das Aushärten<br />
der Bauteile, die z. B. als Domstreben in Automobilen zum Einsatz<br />
kommen, auf einem einzigen Werkzeug zu realisieren“, so Michael<br />
Schneiderbauer. „Dies wiederum erfordert ein hochgradig bewegliches<br />
Handlingsystem, das verschiedene Linearpositionen ohne<br />
mechanisches Umrüsten flexibel anfahren kann, um die unter-<br />
schiedlich dimensionierten Composite-Zuschnitte und PU-Kerne<br />
aufnehmen, vorformen und absetzen zu können.“<br />
Diese technologische Herausforderung war wie geschaffen für<br />
Fill. Das Unternehmen mit seinen etwa 700 Mitarbeitern ist ein<br />
international führender Hersteller von Maschinen- und Anlagen,<br />
u.a. zur Produktion und Verarbeitung von Verbundwerkstoffen.<br />
Fill hat sich neben der grundsätzlichen Industriereife des Spinnengreifers<br />
– u. a. Schutzart IP54, ProfiNet-Schnittstelle und einfache<br />
Inbetriebnahme – drei besondere Ziele vorgegeben: „Höchste<br />
Flexibilität beim Greifen, deutliche Gewichtsreduzierung des Endeffektors<br />
und minimierte Total Cost of Ownership, d. h. Kosteneffizienz<br />
bei Beschaffung und Betrieb eines solchen Handlingsystems“,<br />
fasst Michael Schneiderbauer zusammen. „Mit dem Einsatz von<br />
Carbonrohren für die tragende Struktur sowie den Kleinservomotoren<br />
von Wittenstein haben wir eine Gewichtsreduktion des Greifers von<br />
mehr als 50% erreicht. Dies schlägt sich sowohl in der Auslegung<br />
des Roboters selbst nieder, der nun auch eine Nummer kleiner sein<br />
kann, als auch in den Betriebskosten, vor allem in einer signifikanten<br />
Energieeinsparung.“<br />
KLEINSERVOMOTOR MIT KOMPAKT-VERSTÄRKER<br />
Die mechatronische Komplettlösung für die Greiferspinne besteht<br />
zum einen aus dem Antriebsverstärker Simco Drive als Schaltschrankvariante<br />
in IP20. Aufgrund der vorhandenen Siemens-Steuerung<br />
hat sich Fill für die Simco Drive-Version mit Profinet-Interface<br />
entschieden. Teil zwei des Mechatronik-Duos ist ein industrietauglicher<br />
Kleinservomotor der Baureihe Cyber Dynamic Line. „In<br />
der Greiferspinne ist ein Servomotor mit einem Außendurchmesser<br />
von 32 mm und einer Nennleistung von <strong>11</strong>0 Watt integriert“, erklärt<br />
Michael Schneiderbauer. „Die runde Bauform passt vom Design<br />
her sehr schön in die mechanische Ausführung des Carbonrohr-Rahmens.“<br />
Auch die Leistungsdaten sind ideal: „Mit seinem<br />
Gewicht von nur etwa 220 Gramm ist dieser Motor deutlich leichter<br />
als vergleichbare Antriebe auf dem Markt.“<br />
SCHICHTAUFBAU IN EINEM WERKZEUG<br />
Die besondere Prozessinnovation, die mit der neuen Greiferspinne<br />
realisiert wird, ist das lagenweise Schichten und Aushärten der ver-<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
01<br />
02<br />
01 Alle Servoantriebe sind über eine Energiekette<br />
im Schaltschrank auf je einen kompakten<br />
Antriebsverstärker in Schutzart IP20 verdrahtet<br />
02 Insgesamt 19 industrietaugliche Kleinservomotoren<br />
ermöglichen präzise Bewegungsabläufe, die<br />
stufenlos und unabhängig voneinander ausgeführt<br />
werden können<br />
44 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
„UNSER ZIEL: PERFEKTE<br />
ANTRIEBSLÖSUNGEN<br />
FÜR BEWEGTE<br />
MASCHINEN-<br />
STRUKTUREN"<br />
Carolin Ank,<br />
Produktmanagerin<br />
WITTENSTEIN cyber<br />
motor GmbH<br />
„Wer platzsparende Antriebslösungen<br />
sucht, dem bietet<br />
Wittenstein mit den kompakten<br />
Antriebsverstärkern und innovativen<br />
Kleinservomotoren eine<br />
Technologie-Konstellation mit<br />
hohem Performance-Potenzial –<br />
und das ohne Schnittstellenrisiken.<br />
Verschiedene Bus-Systeme<br />
ermöglichen die freie Anbindung<br />
an übergeordnete Steuerungen.<br />
Eine Parametrierung ist nicht<br />
erforderlich – was die Inbetriebnahme<br />
beschleunigt.“<br />
„UNSERE<br />
SERVOANTRIEBE<br />
BAUEN EXTREM<br />
KOMPAKT“<br />
Jan Rohde, Technischer<br />
Vertrieb, WITTENSTEIN<br />
cyber motor GmbH<br />
„Das punktgenaue Anfahren<br />
unterschiedlicher Greifpositionen<br />
durch unsere intelligenten<br />
Antriebssysteme bietet in der<br />
Applikation der Greiferspinne für<br />
die Herstellung von Composite-<br />
Bauteilen die notwendige<br />
Flexibilität für eine prozessgerechte<br />
und wirtschaftlich effiziente<br />
Handhabungslösung.“<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
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schiedenen Composite-Bestandteile<br />
in einem Werkzeug. Zu Beginn<br />
des Handlings werden die Greifpositionen<br />
entsprechend der zu verarbeitenden<br />
Lagenformate – von<br />
300 x 100 mm bis 1300 x 400 mm –<br />
aus dem CAD in die Maschinensteuerung<br />
übernommen. Diese positioniert<br />
zunächst die Sauggreifer<br />
in x- und y-Richtung, bevor sie dann<br />
innerhalb eines Linearhubes von<br />
100 mm entsprechend der Höhe der<br />
Composite-Matte bzw. des PU-<br />
Kerns vorpositioniert werden. Während<br />
die Greiferspinne durch den<br />
Roboter abgesenkt wird, werden die<br />
Sauggreifer durch die Kleinservomotoren<br />
passend zur Geometrie individuell<br />
an das Werkstück herangefahren,<br />
so dass sie dieses mit Unterdruck<br />
aufnehmen können.<br />
„Nachdem eine Matte gegriffen<br />
wurde, wird sie durch Verfahren<br />
der Achsen vorgeformt, um ein faltenfreies<br />
Ablegen auf dem Werkzeug<br />
zu gewährleisten“, beschreibt<br />
Michael Schneiderbauer den Prozess.<br />
„Danach wird die Matte vakuumiert<br />
und bei ca. 80 °C umgeformt.<br />
Als zweite Lage setzt die<br />
Greifspinne jetzt den PU-Kern auf<br />
die erste Matte. Im letzten Schritt<br />
wird über die Greifeinheit millimetergenau<br />
und vorgeformt die<br />
zweite Composite-Matte aufgelegt<br />
und in weiterer Folge das gesamte<br />
Bauteil bei 120 °C ausgehärtet.<br />
Dann ist das Compositebauteil aus<br />
faserverstärkten Kunststoffen fertig,<br />
ohne dass das Gewebe wie in<br />
bisherigen Verfahren zwischen den<br />
einzelnen Prozessschritten aufwändig<br />
gehandelt und gelegt<br />
werden musste.“<br />
UNTERSTÜTZUNG<br />
IM ENGINEERING<br />
Auch wenn die Komponenten der<br />
mechatronischen Antriebslösung<br />
perfekt aufeinander abgestimmt<br />
sind, war es doch hilfreich, sich<br />
gemeinsam Gedanken über die<br />
Auswahl der Antriebe zu machen –<br />
und beispielsweise mit der Auslegungssoftware<br />
Cymex 5 zu arbeiten.<br />
„Hier haben wir von Wittenstein<br />
professionellen Support erhalten,<br />
der maßgeblich zu einer<br />
funktionsgerechten und effizienten<br />
Auslegung der Antriebslösung<br />
sowie der schnellen Umsetzung<br />
beigetragen hat“, blickt Michael<br />
Schneiderbauer zurück.<br />
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22.<strong>11</strong>. –24.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong> |Halle 1|Stand133
ANTRIEBSTECHNIK<br />
SCHLANK<br />
im<br />
FLUG<br />
…<br />
Denzentrale Antriebe verschlanken Schaltschränke<br />
und Verkabelung. Aber was haben sie<br />
mit leichteren Flugzeugen zu tun? Die Antwort<br />
liefert eine Reise ins „CFK-Valley“ bei Stade.<br />
Beim Flugzeugbau zählt jedes Gramm. Die seit Jahrtausenden<br />
im Schiffsbau bewährte „Spantenbauweise“ bringt<br />
auch in der Luftfahrt entscheidende Stabilitäts- und Gewichtsvorteile.<br />
Ist die Hülle zudem aus faserverstärktem<br />
Kunststoff (FVK), sind weitere Verbesserungen möglich. Deshalb<br />
erforschte das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte<br />
Materialforschung (IFAM) im Rahmen des durch das<br />
Luftfahrtforschungsprogramm des Bundes geförderten Verbundprojekts<br />
VIA/F-AroMon ein automatisiertes, klebetechnisches<br />
Fügen von FVK-Platten. Die erste Testanlage im „CFK-Valley“ bei<br />
Stade entstand in Kooperation mit dem Anlagenbauer Broetje-<br />
Automation und Bosch Rexroth als Lösungspartner.<br />
MIT DEZENTRALEN ANTRIEBEN<br />
Vor dem automatischen Fügen durch einen Roboter werden die<br />
FVK-Platten von den Schablonen über mehrere Sauger aufgenommen,<br />
die von je einer Lineareinheit aus elektromechanischem Zylinder<br />
(EMC), Servomotor und dezentralem Servoantrieb<br />
IndraDrive Mi gesteuert werden. Die vier Schablonen der Seiteneinheit<br />
sind mit jeweils sechs, die vier Schablonen der Dacheinheit<br />
mit zehn Lineareinheiten versehen. Kooperationspartner Broetje-<br />
Automation, der das Vorkonzept erstellte und die Dacheinheit baute,<br />
hatte sich für Bosch Rexroth als Lösungspartner ausgesprochen.<br />
„Der flexible Bauplatz erforderte zwingend ein modulares und dezentrales<br />
Antriebssystem“, erklärt Holger Tietje, operativer Leiter<br />
des zur Broetje-Automation Gruppe gehörenden Consulting Unternehmens<br />
Compose 2 Compete. „Dank der Komplettlösung von<br />
Rexroth konnten wir dem IFAM ein zugleich innovatives und leistungsfähiges<br />
Konzept vorstellen, mit dem die Forscher die Anzahl<br />
der Schablonen und EMCs in Abhängigkeit vom jeweiligen Bauteil<br />
beliebig variieren können.“<br />
Die hohen Anforderungen nach Flexibilität und Modularität erfüllt<br />
das dezentrale Antriebskonzept unter anderem mittels eines<br />
Hybridkabels. Neben der Versorgung und Steuerung der Servomotoren<br />
lassen sich darüber auch einfache I/O-Signale übertragen.<br />
Für Holger Tietje ist die Rexroth-Lösung dank dieser Eigenschaften<br />
auch für komplexe Produktionssysteme mit hundert und mehr<br />
Antrieben interessant sowie für verfahrbare, künftig vielleicht sogar<br />
mobile Fügesysteme. „Die Baukastenlösung von Rexroth ist<br />
bezüglich ihrer Funktions- und Zukunftssicherheit weit fortgeschritten.<br />
Das gilt im Übrigen auch für die Verwendung offener<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
FLEXIBLER BAUPLATZ …<br />
Eine flexible Fügevorrichtung, die<br />
sich an unterschiedliche Stärken<br />
und Größen anpassen lässt, war<br />
Voraussetzung für die Verarbeitung<br />
der FVK-Platten und die anschließende<br />
Untersuchung der Material- und Klebeeigenschaften.<br />
Denn die beiden Dach- und<br />
Seiteneinheiten eines Flugzeugs, die es zu erproben<br />
galt, wurden aus mehreren Bügeln, den<br />
Schab lonen, zusammengestellt, die sich bis zu<br />
einem Abstand von einem Meter manuell<br />
verschieben lassen.<br />
46 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Schnittstellen wie OPC UA im Zusammenhang mit der Software-<br />
Lösung Open Core Engineering.“<br />
RICHTUNG INDUSTRIE 4.0 …<br />
Nachdem Broetje-Automation alle Funktionen erfolgreich getestet<br />
hatte, ging die Dacheinheit an das IFAM, das mit derselben von Broetje-<br />
Automation vorgeschlagenen dezentralen Antriebstechnik die Seiteneinheit<br />
der Flex-Bau-Vorrichtung erstellte. Im Hinblick auf ein<br />
möglichst breites Einsatzspektrum des neuen Verfahrens legten die<br />
Wissenschaftler neben der kompakten Bauweise mit integrierter<br />
Steuerung großen Wert auf eine hohe Positioniergenauigkeit, Traglast<br />
und Automatisierungsfähigkeit. Eine weitere Anforderung bildete die<br />
Kraftüberwachung anhand der Motorströme. Weil diese Funktion in<br />
den Rexroth-Antrieben bereits softwareseitig hinterlegt war, brauchten<br />
keine zusätzlichen Sensoren in das System integriert zu werden,<br />
was sich letztlich auch positiv auf die Projektkosten auswirkte. „Über<br />
den in der Steuerung integrierten OPC-UA-Server lassen sich die Geometriedaten<br />
der Schalen, die mittels komplexer Algorithmen durch<br />
einen separaten Rechner ermittelt werden, in der ganzen Anlage verfügbar<br />
machen“, erklärt IFAM-Projektingenieur Daniel Valencia.<br />
… UND SCHALTSCHRANKLOSE ANTRIEBSTECHNIK<br />
Momentan erfolgt die Steuerung der dezentralen Rexroth-Antriebe<br />
mittels Profinet über eine Fremd-SPS, was sich laut Daniel Valencia<br />
trotzdem sehr einfach realisieren ließ und die Schaltschrankfläche<br />
im Vergleich zu einem konventionellen Antrieb um 72 % auf 0,2 m 2<br />
begrenzte. Der Unterschied bei der Verkabelung ist nicht minder<br />
01 Die Dacheinheit<br />
der Fügevorrichtung besteht<br />
aus vier Schablonen mit jeweils<br />
10 Lineareinheiten mit dezentraler,<br />
schaltschrankloser Antriebstechnik<br />
ausschlaggebend für die Wahl der Rexroth-Lösung. Allein die Seiteneinheit<br />
der Anlage hätte mit herkömmlicher Antriebstechnik mindestens<br />
50 Kabel mit einer Gesamtlänge von über 1,1 km verursacht,<br />
was eine Bedienung unmöglich gemacht hätte. Die dezentrale Antriebstechnik<br />
von Rexroth kommt dagegen mit nur sechs Hybridkabeln<br />
und 147 m aus. Das sind 87 % weniger.<br />
„Bosch Rexroth hat uns mit einem klaren Konzept, einer gelungenen<br />
Komplettlösung und gutem Support mit schnellen Reaktionszeiten<br />
überzeugt“, so das Fazit von Daniel Valencia, „und damit wesentlichen<br />
Anteil an der termingerechten Realisierung unserer<br />
Versuchsanlage.“<br />
Zwei echte<br />
Leistungsträger<br />
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Abtriebswelle und höchster Verdrehsteifigkeit holt das<br />
WPLFE auf engstem Raumimmer das Beste raus.<br />
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Schrägverzahnung ein Meisterder leisen Töne und liefert<br />
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Dominik Wolters, Leiter Standardgetriebe Konstruktion &Entwicklung<br />
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ANTRIEBSTECHNIK<br />
02 Kompaktes Layout: Für eine<br />
Schablone der Dacheinheit mit zehn<br />
dezentralen Antrieben sind insgesamt<br />
nur 55 m Hybridkabel erforderlich<br />
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Martina Heimerl,<br />
Redakteurin<br />
02<br />
Bei Leichtbau denke ich als<br />
allererstes an innovative Werkstoffund<br />
Verbindungstechnik. Aber<br />
Leichtbau hat, wie man hier sieht,<br />
auch viel mit intelligenten Maschinenbau-Komponenten,<br />
wie z. B.<br />
dezentralen Antrieben, zu tun. Als<br />
wichtige Bausteine innovativer<br />
Fertigungsanlagen überführen sie<br />
Leichtbau-Technologien, -Werkstoffe<br />
und -Bauteile von der Theorie in die<br />
Praxis.<br />
AUF DEN PUNKT GEBRACHT<br />
Mit seiner Testanlage in Stade hat das Fraunhofer IFAM ein zukunftsweisendes Anwendungsfeld<br />
für den Einsatz von FVK-Platten erforscht, dessen Bedeutung sich über den Flugzeugbau<br />
hinaus in alle Branchen erstreckt, die leichte, formstabile und kostengünstige Bauteile<br />
benötigen. Im Rahmen des Verbundprojekts in Stade ist es dem IFAM gelungen, die<br />
bisher manuelle Spantmontage mit einem Füllen der Spalte durch einen vollständig automatisierten<br />
Ablauf zu ersetzen. Im Hinblick auf eine künftige Serienfertigung ist darüber<br />
hinaus bereits für die erforderliche Antriebsintelligenz gesorgt. Denn mithilfe des dezentralen<br />
Konzepts lässt sich selbst eine hohe Anzahl an Antrieben auf engstem Raum konzentrieren<br />
und mit geringstem Verkabelungsaufwand modular anpassen und effizient steuern.<br />
Bilder: Fraunhofer IFAM, Broetje Automation, Bosch Rexroth AG<br />
www.boschrexroth.com<br />
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Marke Robodrive ihre eigene Servoumrichter-<br />
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Niederspannungsinverter SDB-40-100<br />
können Prozesszykluszeiten und Gleichlaufeigenschaften<br />
optimiert werden. Die Servo-<br />
Drive-Box unterstützt alle marktüblichen<br />
Sensortypen und Feldbusse. Auch in Netzwerken<br />
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alle Achsen im Nanosekunden-Bereich<br />
aufeinander abgestimmt werden. Mit dem Rechenmodul werden alle Regelkreise mit<br />
100 kHz getaktet. Die Regeldynamik reicht aus, um Motoren bis 600 000 min -1 . zu<br />
betreiben. Die Drehzahlinversion von negativer auf positive Maximaldrehzahl geht so<br />
schnell vonstatten, dass sie nicht sichtbar ist. Der entstehende Ruck des Rotors ist<br />
wiederum mit der Hand deutlich spürbar. Das digitale Datenlogging stellt neben den<br />
üblichen Zustandsgrößen auch sämtliche internen Reglervariablen mit einer zeitlichen<br />
Auflösung von 100 kHz direkt am PC zur Verfügung.<br />
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hat Siemens eine<br />
neue Generation auf den Markt<br />
gebracht. Sirius 3RN2 benötigt<br />
mit 17,5 und 22,5 mm Baubreite<br />
weniger Platz im Schaltschrank<br />
als sein Vorgänger. Durch eine<br />
durchgängige Weitbereichs-Versorgungsspannung<br />
werden nun<br />
mit nur einem Gerät alle Versorgungsspannungen<br />
weltweit<br />
abgedeckt. Die Relais schützen<br />
den Motor vor Überhitzung, indem sie die Temperatur an thermisch gefährdeten<br />
Stellen im Motorinneren messen. In die Motorwicklungen eingebaute PTC-Temperaturfühler<br />
überwachen kritische Erwärmungen. Die Atex-Varianten der neuen Generation<br />
eignen sich für SIL-1-Anwendungen und erfüllen so eine wesentliche Anforderung der<br />
DIN EN 50495. Der Nachweis der Atex-Tauglichkeit gilt für Gas- und Staubatmosphären.<br />
Für die Inbetriebnahme der neuen Modelle ist keine Parametrierung notwendig, womit<br />
sich Fehlermöglichkeiten reduzieren. Zudem sind keine zusätzlichen Kenntnisse über<br />
Motordetails nötig.<br />
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IN DIE STEUERUNGSUMGEBUNG INTEGRIERBARE UMRICHTER<br />
Neben dem am Markt bereits verfügbaren MFR-Umrichter hat das Unternehmen<br />
Ruhrgetriebe jetzt für Anwendungen mit variablem und konstantem Drehmoment im<br />
Innen- und Außeneinsatz den Frequenzumrichter Inveor α im Programm. Das Gerät<br />
wurde bei einphasiger Eingangsspannung von 230 V für den Leistungsbereich von 0,25<br />
bis 0,75 kW konzipiert. Sein modularer Aufbau und die Vielzahl an Schnittstellen<br />
ermöglichen eine individuelle Anpassung an applikationsspezifische Anforderungen.<br />
Der Frequenzumrichter Inveor α kann entweder fest auf einem Drehstrom-Getriebemotor<br />
aufgebaut oder als Einzelgerät an die Wand montiert werden. Aufgrund seiner<br />
CE-, UL- und CSA-Zertifizierungen ist das Gerät für den weltweiten Einsatz geeignet.<br />
Sein Druckgussgehäuse in der Schutzart IP65 stellt vollständige Staubfreiheit sicher<br />
und ermöglicht den Einsatz im Innen- und Außenbereich bei Temperaturen von - 25 bis<br />
+ 40 °C im S1-Betrieb.<br />
Die integrierte Soft-SPS, eine optionale Canopen-Feldbus-Variante sowie Standardanschlüsse<br />
für Handbediengerät, Potentiometer und PC-Anschluss machen den<br />
Umrichter zu einer komfortablen Lösung in der dezentralen Antriebstechnik.<br />
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ANTRIEBSTECHNIK<br />
GEBÄNDIGT<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Carsten Jürgens<br />
EMV-Probleme treten bei Frequenzumrichtern<br />
nicht nur am Eingang, sondern auch am Ausgang<br />
auf. Es gibt hierfür ein breites Spektrum an<br />
Filtern und Drosseln, mit denen sich die<br />
unterschiedlichsten Störungen beseitigen lassen.<br />
Bei Applikationen, in denen Umrichter und Motor über eine<br />
längere Leitung miteinander verbunden sind, treten parasitäre<br />
Kapazitäten zwischen den Leitern und gegen Erde<br />
auf. Hinzu kommt, dass die Anstiegszeit der Rechteckimpulse<br />
der Umrichter-Ausgangsspannung im Bereich 5 bis 10 kV/µs<br />
liegt, was bei jedem Schaltvorgang zu hochfrequenten Strömen in<br />
der Leitung führt. Diese haben eine ganze Reihe von ungünstigen<br />
Auswirkungen:<br />
Autor: Carsten Jürgens, EPCOS AG, München<br />
Die Überlagerung der Leitung mit hochfrequenten Strömen verringert<br />
den zur Verfügung stehenden Strom für den Betrieb des<br />
Motors. Zum Ausgleich muss der Umrichter größer dimensioniert<br />
werden. Störströme können bei langen Leitungen so groß werden,<br />
dass die Überstromschutzschaltung des Umrichters anspricht. Hochfrequente<br />
Ströme verursachen mit ihrem hohen Schaltfrequenzgehalt<br />
Verluste in der Leitung wie auch im Motor. Da ein Teil der hochfrequenten<br />
Ströme gegen Erde fließt, verursachen sie asymmetrische<br />
Störungen. Bei Verwendung ungeschirmter Motorleitungen würden<br />
dadurch unzulässig hohe Störfelder erzeugt, weshalb in der Regel<br />
kostspielige geschirmte Motorleitungen verwendet werden.<br />
Die hohe Flankensteilheit der Umrichterspannung regt außerdem<br />
parasitäre Schwingkreise an, die aus Kabel- und Motorkapazitäten<br />
sowie Leitungsinduktivitäten bestehen. Deren Ausschwingvorgänge<br />
überlagern sich der Umrichterspannung. Dies führt vor<br />
allem auf der Motorseite zu kurzzeitigen Spannungsüberhöhungen,<br />
die die Motor-Nennspannung weit überschreiten können und<br />
durch Teilentladungen die Motorisolation belasten, was wiederum<br />
zu einem Motorausfall führen kann.<br />
01 Die Motordrosseln unterdrücken Spannungsspitzen<br />
02 Motordrosseln, Sinusfilter und EMV-Sinusfilter für effektive Entstörung<br />
50 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
In Summe ergeben sich daraus am Umrichterausgang<br />
folgende Probleme: große hochfrequente<br />
Blindströme in der Motorleitung,<br />
EMV-Probleme, Überspannung am Motor, Beschädigung<br />
der Motorisolation, Lagerschäden<br />
durch Ableitströme über die Motor lager und<br />
Motorengeräusche.<br />
MOTORDROSSELN<br />
Für eine effektive Entstörung sind im Wesentlichen<br />
Faktoren wie Leitungslänge, Spektrum<br />
der Störfrequenz, Motortyp oder auch die Leistung<br />
entscheidend. Welcher Aufwand bei der<br />
Entstörung der Umrichterausgänge tatsächlich<br />
erforderlich und sinnvoll ist, muss im Einzelfall<br />
entschieden werden.<br />
Die du/dt-Drosseln von Epcos, auch als Motordrosseln<br />
bezeichnet, sind typische Bauelemente,<br />
mit denen sich Störungen unterdrücken<br />
lassen, die durch lange Motorleitungen entstehen.<br />
Durch diese Längsdrosseln fließt der gesamte<br />
Motorstrom. Steile Strom- und Spannungsflanken<br />
am Ausgang des Frequenzum-<br />
richters werden durch die Induktivität abgeflacht<br />
und die parasitären Kapazitäten der<br />
Motorkabel werden weniger stark ge- und entladen.<br />
Motordrosseln werden hauptsächlich zum<br />
Schutz der Motorwicklungen vor Spannungsspitzen<br />
eingesetzt.<br />
Die Bauelemente der Serie B86301U* sind für<br />
eine Bemessungsspannung von 520 V AC ausgelegt.<br />
Je nach Typ betragen die Stromtragfähigkeiten<br />
8 bis 1500 A. Sie eignen sich für Motorleitungen<br />
mit einer Länge von bis zu etwa 100 m<br />
bei Motorfrequenzen von 0 bis 400 Hz. Die kleineren<br />
Typen sind für eine maximale Taktfrequenz<br />
von 16 kHz ausgelegt, bei Varianten mit<br />
Stromtragfähigkeiten >500 A liegt diese bei<br />
2,5 kHz. Das Design der Drosseln entspricht der<br />
Norm IEC 60076-6.<br />
SINUSFILTER<br />
Werden höhere Anforderungen an die Entstörung<br />
gestellt, empfehlen sich Sinusfilter.<br />
Auch sie sind als LC-Filter aufgebaut, ihre<br />
Grenzfrequenz liegt aber im Gegensatz zu den<br />
Motordrosseln zwischen der Ausgangsfre-<br />
SPINPLUS<br />
AN LEICHTIGKEIT<br />
KAUM ZU ÜBERBIETEN<br />
Leicht und schlank präsentiert<br />
sie sich und ist die<br />
ideale Präzisionskupplung<br />
für hochdynamische Anwendungen.<br />
01<br />
Egal ob präzise positioniert,<br />
bestückt oder gemessen wird<br />
– das Leichtgewicht fühlt sich<br />
überall zu Hause.<br />
02<br />
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SPS HALLE 3 · STAND 3-5<strong>11</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
quenz und Umrichter-Taktfrequenz. Da das Sinusfilter hauptsächlich<br />
auf symmetrische Störungen zwischen den Leitungen wirkt,<br />
werden Störungen gegen den Schutzleiter kaum verringert. Daher<br />
muss die Motorleitung weiterhin geschirmt ausgeführt werden.<br />
Sinusfilter reduzieren Motorgeräusche und Wirbelstromverluste<br />
und erlauben die Verwendung von Motorleitungen von deutlich<br />
mehr als 100 m Länge.<br />
Typische Sinusfilter sind die Bauelemente der Epcos-Serie<br />
B84143V*R227, R229 oder R230. Sie sind für Dauerströme von 4 bis<br />
WENN UNGESCHIRMTE MOTOR-<br />
LEITUNGEN EINGESETZT WERDEN<br />
KÖNNEN, HAT DAS TECHNISCHE<br />
UND WIRTSCHAFTLICHE VORTEILE<br />
320 A bei Nennspannungen zwischen 520 und 690 V ausgelegt. Die<br />
zulässige Taktfrequenz der Umrichter liegt je nach Typ zwischen<br />
1,8 und 16 kHz.<br />
EMV-SINUSFILTER<br />
Motordrosseln und Sinusfilter reduzieren Spannungsspitzen auf<br />
den Motorleitungen, zeigen aber bei Störungen gegen Schutzleiter<br />
kaum Wirkung. Auch Motorlagerströme werden nur wenig bedämpft.<br />
Außerdem sind nach wie vor geschirmte Motorleitungen erforderlich.<br />
Um die asymmetrischen Störungen auf der Motorleitung<br />
soweit zu reduzieren, dass auf die Schirmung der Motorleitung verzichtet<br />
werden kann, muss ein EMV-Sinusfilter verwendet werden.<br />
Dieses besteht aus einem Sinusfilter, das durch eine stromkompensierte<br />
Drossel mit Kondensatoren gegen Masse ergänzt ist. Diese<br />
Schaltungstechnik kommt beim Epcos Sine Former zum Einsatz.<br />
Abhängig von Querschnitt und Länge der Leitung ist der Einsatz<br />
von Sine Former in Kombination mit ungeschirmten Leitungen<br />
meist kostengünstiger als die Verwendung geschirmter Leitungen.<br />
Häufig sind die Mehrkosten für Sine Former bereits ab einer Leitungslänge<br />
von rund 100 m bei Verwendung eines ungeschirmten<br />
Kabels kompensiert. Werden allein die Preise des Sine Former und<br />
der ungeschirmten Leitungen mit den Kosten eines Sinusfilters und<br />
geschirmter Leitungen verglichen, kann der Break-even bereits bei<br />
Leitungslängen von weniger als 50 m erreicht werden. Dabei ist<br />
noch nicht einmal der höhere Montageaufwand für geschirmte<br />
Leitungen berücksichtigt. Zudem kann eventuell sogar die Motorgröße<br />
reduziert werden.<br />
Mit der Sine Former-Technologie werden selbst bei gekreuzter<br />
Verlegung von Netzleitung und ungeschirmter Motorleitung die<br />
Grenzwerte sicher eingehalten. In Summe lassen sich so die<br />
Systemkosten senken und die Anlagenverfügbarkeit erhöhen.<br />
Sine Former B84143V*R127 eignen sich auch zur Anlagennachrüstung,<br />
nämlich dann, wenn erst bei der Inbetriebnahme durch<br />
die Motorleitung verursachte EMV-Probleme auftreten. Auf die geeignete<br />
Auslegung des netzseitigen EMV-Filters ist selbstverständlich<br />
in jedem Fall auch weiterhin zu achten, etwa mit Hilfe der kompakten<br />
Netzfilterreihe B84243A*. Hier sind in Kombination mit Sine<br />
Former und bis zu 300 m ungeschirmter Leitung die Grenzwertklassen<br />
C2 nach EN 61800-3 erreichbar.<br />
www.epcos.com<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
WORK<br />
www.elektror.de.<br />
Elektror.indd 1 13.10.<strong>2016</strong> 10:53:28<br />
52 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
PROFINET-DREHGEBER: SCHNELL & KOMPAKT<br />
Wachendorff<br />
Automation hat die<br />
absolute Drehgeber-Serie<br />
WDGA um<br />
die Industrial-<br />
Ethernet-Schnittstelle<br />
Profinet-IRT<br />
erweitert. Das<br />
Modell WDGA58F<br />
hat eine besonders<br />
kleine Bauform in<br />
axialer und radialer<br />
Richtung. Hohe<br />
Lagerlasten gewähren dabei trotzdem eine lange Gebrauchsdauer.<br />
Durch die minimale Bus-Zykluszeit von 125 µs halten die<br />
Drehgeber auch mit den neuesten SPS-Technologien mit. Der<br />
Singleturn-Bereich mit Quattromag-Technologie liefert eine<br />
Auflösung bis 16 Bit, eine Genauigkeit von ± 0,0878° (12 Bit) und<br />
eine interne Dynamik von 50 μs. Im Bereich des Multiturn sind die<br />
Profinet-Geber mit der wartungsfreien und platzsparenden<br />
Endra-Technologie ausgestattet. So können diese Geber mit<br />
magnetischer Abtastung in vielen Applikationen eingesetzt<br />
werden, in denen bisher nur absolute Drehgeber mit optischem<br />
Prinzip eingesetzt werden konnten.<br />
www.wachendorff-automation.de<br />
SCHLEIFRINGE UND SERVOMOTOREN<br />
Servotecnica, italienischer<br />
Hersteller von Schleifringen<br />
und mechatronischen Antrieben,<br />
hat eine Niederlassung in<br />
Raunheim bei Frankfurt<br />
eröffnet und bietet nun seine<br />
Produkte verstärkt auf dem<br />
hiesigen Markt an.<br />
Die Schleifringe sind für die<br />
Automation optimiert und<br />
können fertig verdrahtet oder<br />
als kombinierte Ausführung<br />
mit Drehübertrager geliefert<br />
werden. Einsatzgebiete sind<br />
der Maschinenbau, Abfüllanlagen und medizinische Applikationen,<br />
Security-Kameras und Lichttechnik. Die Schleifringe und<br />
rotativen Übertrager werden in der Signal- und Energieübertragung<br />
sowie bei der Übertragung in Bussystemen verwendet.<br />
Die Servomotoren sind als Gehäuse- oder als Einbauversion bis<br />
6 kW und 240 mm Außendurchmesser verfügbar. Ihre Anwendungsgebiete<br />
reichen vom Maschinenbau über die Medizintechnik<br />
und die Automobilherstellung bis zur Verteidigungsindustrie.<br />
Für alle Produkte werden auch individuelle Lösungen<br />
angeboten.<br />
www.servotecnica.de<br />
STAND-ALONE-MOTION-CONTROL-<br />
STEUERUNG<br />
Ein Stand-alone Motion<br />
Controller mit hoher<br />
Performance ist der PMC<br />
Primo MC von Pilz.<br />
Skalierbar und mit<br />
1,3-GHz-Prozessor kann er<br />
in komplexeren Maschinen<br />
und Anlagen zum<br />
Einsatz kommen. Mit ihm<br />
sind größere Programme<br />
bei gleicher Zykluszeit<br />
realisierbar, und bei gleicher Programmgröße können kürzere<br />
Zykluszeiten umgesetzt werden. Mit Soft PLC nach EN/IEC 6<strong>11</strong>31<br />
ermöglicht er eine schnelle Inbetriebnahme. An Kommunikationsschnittstellen<br />
unterstützt werden von ihm u. a. Modbus TCP,<br />
Canopen und Profibus DP-S. Der Motion Controller besitzt drei<br />
Gebereingänge für Absolutwert- oder Inkrementalgeber. Damit<br />
lassen sich Master-Geberfunktion und Lageregelungen umsetzen.<br />
Eine USB-Schnittstelle für die Datensicherung steht zur Verfügung.<br />
Dazu kommen 16 digitale Ein- und Ausgänge, sodass er<br />
E/A-Schnittstellen für viele Applikationen bietet. Das neue<br />
Steuerungssystem ergänzt als offenes, externes Steuerungssystem<br />
das antriebsintegrierte PMCprimo C.<br />
www.pilz.com<br />
STEUERUNG UNTERSTÜTZT<br />
MODULARISIERUNG<br />
Platzsparende Technik für modularisierte Maschinen: Lenze hat<br />
seine Controller-Plattform 3200 C um Motion-Control-Steuerungen<br />
für die Hutschiene erweitert, die mit neuen Prozessoren die<br />
doppelte Leistung erbringen. Das bedeutet mehr Rechenpower<br />
für die Steuerung von noch mehr koordinierten Achsen, z. B. für<br />
Roboterzellen. Durch eine geringere Verlustwärme lassen sich die<br />
Controller zudem ohne Lüfter oder Klimageräte aufbauen. Der<br />
Hintergrund: Nur wenn die Steuerungsfunktionen einer Maschine<br />
auf die einzelnen Module verteilt werden und in einem<br />
eigenen Schaltschrank gekapselt werden, lassen sich die Vorteile<br />
der Modularisierung nutzen. Gefragt sind schlanke Gehäuse mit<br />
einer Automatisierungstechnik im Inneren, die nicht nur klein,<br />
sondern auch ohne<br />
Klimatechnik oder<br />
Lüfter ausreichend<br />
Performance liefert. In<br />
diesem Sinne hat der<br />
Hersteller zudem auch<br />
die Servoumrichter für<br />
Mehrachsanwendungen<br />
i700 lüfterlos in<br />
Durchstoßtechnik<br />
konstruiert.<br />
www.lenze.com<br />
Group<br />
www.vma-antriebstechnik.de<br />
AUSGLEICHSKUPPLUNGEN<br />
Präzise. Zuverlässig. Flexibel.<br />
Reaktionsschnell. Dämpfend.
FLUIDTECHNIK<br />
KRAFT<br />
UND<br />
PRÄZISION<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Hydraulik-Zylinder erfüllen diese Anforderungen<br />
in Recycling-Anlagen. Sie helfen, stabile<br />
Werkstoffverbünde aufzubrechen und extremen<br />
mechanischen Belastungen standzuhalten.<br />
Zudem ist für ein möglichst präzises Trennen der<br />
verschiedenen Recycling-Endprodukte eine<br />
präzise Einstellung der zu erzielenden<br />
Partikelgrößen wichtig. All diese Anforderungen<br />
machen Hydraulik zu einer Schlüsseltechnologie<br />
in solchen Anlagen.<br />
Kraft, Präzision und Qualität sind für den Betrieb von<br />
Recycling-Anlagen unverzichtbar, betont Dipl.-Ing. Dirk<br />
Dietrich, Spezialist für die Entwicklung bei der Pallmann<br />
Maschinenfabrik GmbH & Co. KG in Zweibrücken. Die<br />
Unternehmensgruppe ist führender Hersteller von Zerkleinerungsmaschinen<br />
und -anlagen für die Kunststoff- und Recycling-<br />
Industrie. Diese werden entsprechend den Kundenspezifikationen<br />
maßgeschneidert ausgelegt oder als Standardanlage hergestellt.<br />
Hydraulik spielt dabei eine wichtige Rolle. Bewährter Partner<br />
für Hydraulik-Zylinder ist die Herbert Hänchen GmbH & Co.<br />
KG aus Ostfildern bei Stuttgart.<br />
HOHE ANSPRÜCHE ERFÜLLEN<br />
Begonnen hat der Bau von Maschinen für die Bearbeitung insbesondere<br />
von Verbundwertstoffen vor zehn Jahren mit einer Anlage<br />
für Autoreifen. Die einzelnen Maschinen wie auch die gesamten<br />
Anlagen waren und sind im Rahmen des Sondermaschinen- und<br />
-Anlagenbaus für verschiedenste Verbundstoffe ausgelegt: So lassen<br />
sich Holzverbünde – auch wenn sie stark verschmutzt sind –, Elektronikschrott,<br />
Fußböden oder Fördergurte trennen.<br />
Dies gilt auch für Reifen, die als Gummi, Stahl und Textil mit<br />
einem Reinheitsgrad von 98 % der Wiederverwertung als Sekundär-<br />
Rohstoffe zugeführt werden. Drei bis vier Arbeitsschritte sind dabei<br />
für das Zweibrücker Unternehmen typisch: die Grobzerkleinerung<br />
auf eine Größe von maximal 150 mm, das Trennen der Verbünde,<br />
die Feingranulierung und bei Bedarf die Feinstgranulierung. In<br />
jedem Fall ist dies ein Arbeitsschritt weniger als marktüblich.<br />
Die Rahmenbedingungen sind – wie branchenüblich – extrem:<br />
Große Kräfte zerkleinern letztlich unberechenbares Material in einem<br />
äußerst rauen Umfeld. Alle Bauteile sind Belastungen durch Schmutz,<br />
Staub und auch chemisch aggressive Stoffe ausgesetzt. Da Klappen,<br />
Siebe, Rotoren und Zerkleinerungseinheiten großen Kräften standhalten<br />
müssen und sehr schwer sind, ist Hydraulik unverzichtbar.<br />
„Gerade im Recycling-Bereich müssen Bauelemente nach dem<br />
Prinzip Einbauen und Vergessen arbeiten“, betont Dietrich. „Nach<br />
entsprechenden Erfahrungen mit anderen Anbietern haben wir<br />
uns deshalb bei anspruchsvolleren Einsatzbereichen für Hydraulik-<br />
DIE ZYLIN<strong>DER</strong> SIND HINSICHT-<br />
LICH REIBUNG, VIBRATION UND<br />
STICK-SLIP-EFFEKT OPTIMIERT<br />
Zylinder von Hänchen entschieden. In einem spanischen Wiederverwerter<br />
von Reifen arbeiten sie beispielsweise seit zehn Jahren<br />
ohne Wartung oder Verschleiß.”<br />
PRÄZISION IN RAUER UMGEBUNG<br />
Für den Hydraulik-Spezialisten Hänchen ist Präzision der Schlüssel<br />
für derartige Herausforderungen. Entscheidend ist, dass Fremdstoffe<br />
und insbesondere kleinste Fremdkörper nicht in das Innere<br />
des Zylinders gelangen und dort Dichtungen und Kolbenstange<br />
54 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
FLUIDTECHNIK<br />
02<br />
01<br />
langfristig beschädigen. Dazu trägt die Dichtungskombination entscheidend<br />
bei. Bereits in der Basisausführung der Hänchen-Zylinder<br />
sind daher optimierte Reibungseigenschaften, Vibrationsarmut<br />
und minimaler Stick-Slip-Effekt selbstverständlich.<br />
Sie resultieren u. a. aus einem Konstruktionsmerkmal, das die<br />
Hydraulik-Experten aus Ostfildern inzwischen auf nahezu alle<br />
Katalog-Zylinder ausgedehnt haben: Diese sind mit einer aufgespritzten<br />
und nachbearbeiteten Kunststoff-Führung ausgerüstet.<br />
Die Gleitflächen dieser Führungen wirken vibrationsdämpfend<br />
und vermeiden Kantenpressung. Sie garantieren darüber hinaus<br />
auch eine gewisse Aufnahmefähigkeit für Seitenkräfte.<br />
Die ungewöhnlich lange Lebensdauer ist durch die hohe Fertigungsgenauigkeit<br />
ebenso sichergestellt wie kleine Führungsspiele.<br />
Bei den Dichtungskombinationen mit dem Markennamen Servocop,<br />
die bei Pallmann im Einsatz sind, sorgt ein zusätzlicher kolbenstangenseitiger<br />
Dichtring für praktisch stick-slip-freie Bewegungen.<br />
Die Leckagefreiheit wird bei diesem sehr reibungsarmen<br />
Dichtungspaar durch einen zusätzlichen drucklosen Lecköl-Anschluss<br />
mit abschließender Lecköl-Dichtung ermöglicht. So lassen<br />
sich bei dieser preisgünstigen Qualitätslösung sehr geringe Reibung<br />
und hohe Dichtigkeit miteinander vereinbaren.<br />
Zur Robustheit trägt auch bei, dass jeder Zylinder aus nur drei<br />
Grundbauteilen besteht und serienmäßig mit einer höheren Genauigkeitsklasse<br />
gefertigt ist als markt üblich. Durch eine dick verchromte<br />
und gehonte Kolbenstangen-Oberfläche werden optimale<br />
Laufeigenschaften bei minimalem Verschleiß garantiert. Und die<br />
untrennbare Verbindung von Kolben und Stange ist besonders aus-<br />
01 Aufbau des Dichtungskonzeptes der Zylinder<br />
02 Beste Laufeigenschaften bei minimalem Verschleiß ermöglicht die<br />
dicke Chromschicht auf der Kolbenstangen-Oberfläche der Zylinder<br />
fallsicher und bietet außergewöhnliche geometrische Genauigkeit.<br />
Zusätzlich gewährleistet das Innen honen des Rohres eine hohe<br />
Standfestigkeit und Präzision.<br />
Mit diesen Eigenschaften passt Hydraulik von Hänchen optimal<br />
in das Profil von Pallmann. Dies gilt auch für den Einwellen-Schredder<br />
Tiger, der im Zerkleinerungsprozess die Werkstoffverbünde<br />
trennt. Es handelt sich hier um eine kundenspezifische Maschine,<br />
die im Rahmen des Sondermaschinenbaus angepasst wird: Je nach<br />
Aufgabe integriert sie vorgeschaltete Zerkleinerungswerkzeuge, unterschiedliche<br />
Walzen und selbstschärfende, besonders wartungsarme<br />
und in einem selbst ent wickelten Prozess gehärtete Schneidmesser.<br />
Der Tiger ist für eine hohe Lebensdauer ausgelegt, ein Maßstab,<br />
dem auch die Bauelemente genügen müssen.<br />
HYDRAULIK-ZYLIN<strong>DER</strong> IM DREISCHICHT-BETRIEB<br />
Die Maschinen zerkleinern stündlich bis zu 4 t aller schneidfähigen<br />
Materialien auf Korngrößen von maximal 20 mm. Massive, wellenförmige<br />
Rotor-Reißleisten bewegen sich – von einem 355 kW-Motor<br />
angetrieben – an Stator-Reißleisten vorbei. Durch regelmäßiges Reversieren,<br />
also einen Richtungswechsel des Rotors, schärfen sie<br />
Magnetsysteme ı Magnetgummi ı Magnetfolie ı Bedruckte Magnete ı Magnethaftflächen<br />
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HYDRAULIK-<br />
ZYLIN<strong>DER</strong><br />
SIND EIN<br />
QUALITÄTSBAUTEIL<br />
IN RECYCLING-<br />
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ZÄHLEN – AUCH<br />
BEI HYDRAULIK-<br />
ZYLIN<strong>DER</strong>N"<br />
Dr. Michael Döppert,<br />
Chefredakteur<br />
Lebensdauerkosten schlagen mehr<br />
zu Buche als die Anschaffungskosten<br />
– dieser Erkenntnis folgt die<br />
Pallmann Maschinenfabrik GmbH &<br />
Co. KG als Hersteller von Recycling-<br />
Anlagen konsequent. Ein besonderes<br />
Augenmerk wurde dabei auf die<br />
Qualität der eingesetzten Hydraulikzylinder<br />
gelegt. Das macht sich<br />
dann auch unter dem wichtigen<br />
Aspekt der Maschinenverfügbarkeit<br />
für die Betreiber mehr als bezahlt.<br />
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03 Der Einwellen-Schredder<br />
trennt im Zerkleinerungsprozess<br />
die Werkstoffverbünde<br />
sich selbsttätig. Hier ist ein erster Hänchen-Zylinder im Einsatz, mitten im Bereich<br />
der Einlaufklappe.<br />
Im Gehäuseunterteil der Maschine ist ein großzügig dimensioniertes Sieb installiert.<br />
Dieses hält das Material so lange im Arbeitsraum, bis es durch die Sieblochung<br />
ausgetragen werden kann. Zwei weitere Zylinder bewegen schwere Siebe, die im Bedarfsfall<br />
oder beim Messerwechsel ausgeklappt werden. Auch sie sind ständig den<br />
Umwelteinflüssen durch Schmutz und Vibration ausgesetzt.<br />
Ein weiterer Hydraulik-Zylinder drückt den Messerbalken zu Wartungszwecken<br />
nach außen: Er ist bei einem Hub von 1700 mm, einem Stangendurchmesser von<br />
50 mm und bei einem Kolbendurchmesser von 80 mm montiert. Im Normalbetrieb<br />
ist die Kolbenstange andauernd ausgefahren und der geschredderte Wertstoff fällt<br />
ständig über den Zylinder. So treten hohe statische Kräfte und Vibrationen auf, die<br />
die Dichtungskombination besonders belasten. Außer einer Sonderlackierung und<br />
einer speziellen Position der Buchsen ist auch dieses Bauteil bei Hänchen ein Katalogprodukt,<br />
was sich auf den Preis wie auch auf die Zuverlässigkeit positiv auswirkt.<br />
Der letzte Zylinder bewegt einen Hydraulikmotor zur Drehung des Rotors für Wartungszwecke.<br />
Beim Tiger wird wie bei allen anderen vergleichbaren Anlagen das<br />
Hydrauliksystem von Pallmann einschließlich Aggregat und groß dimensioniertem<br />
Speicher mitgeliefert.<br />
„Zehn Jahre Dreischicht-Betrieb ohne Probleme zeigen, dass unser Konzept aufgeht”,<br />
ergänzt abschließend Dirk Dietrich stolz. „Die Hydraulik-Bauteile von Hänchen<br />
sind dabei ein wesentliches Qualitätsbauteil“.<br />
www.haenchen.de<br />
Hohe Fertigungsgenauigkeit und<br />
kleine Führungsspiele sorgen für<br />
eine präzise Kraftumsetzung und<br />
eine sehr lange Lebensdauer der<br />
Hydraulik-Zylinder auch unter den<br />
extremen Bedingungen in der<br />
Recycling-Industrie.<br />
DistanzEn<br />
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rücken weit entfernte Orte ganz nah<br />
zusammen. Das ist unser beitrag zur<br />
Vernetzung der Welt.<br />
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MEHRSTELLUNGSZYLIN<strong>DER</strong> MIT INDUKTIVEN<br />
NÄHERUNGSSCHALTERN<br />
Verschiedene Positionen gezielt ansteuern<br />
und dort die volle Kraft zur Verfügung<br />
haben – das ermöglicht der Mehrstellungszylinder<br />
von Hydropneu. Für ihn ist<br />
keine aufwendige elektronische Regelung<br />
notwendig, da in ihm die Einzelhübe<br />
definiert sind. Standard-Wegeventile<br />
reichen für die Ansteuerung aus, und das Gesamtpaket bietet durch seine Einfachheit<br />
eine hohe Prozesssicherheit. Einen dieser Zylinder entwickelte der Hersteller für ein<br />
Bearbeitungszentrum. Für Wartungszwecke musste er komplett eingefahren werden<br />
können. Zum Wechsel der Werkzeuge war es aber nötig, dass der er eine genau<br />
definierte Position anfährt. Zur Bearbeitung des Bauteils fährt der Hydraulikzylinder<br />
dann in die komplett ausgefahrene Stellung. Um die Bewegungen in den Endlagen<br />
schonend zu gestalten, wurde der Zylinder mit drei einstellbaren Dämpfungen ausgestattet.<br />
Zwei induktive Näherungsschalter informieren sicher darüber, ob die geforderte<br />
Stellung erreicht ist.<br />
Konfigurieren<br />
leicht gemacht.<br />
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jetzt einfacher als je zuvor.<br />
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DRUCKREGELVENTILE FÜR SCHIENENFAHRZEUGE<br />
Die Druckregelventile der Serie ED05 von Aventics kombinieren<br />
Regelelektronik, Drucksensor und den direkten Antrieb über<br />
einen Proportionalmagneten in einer geschlossenen Einheit.<br />
Inzwischen haben auch Hersteller von Schienenfahrzeugen die<br />
Produktserie für sich entdeckt. Sie setzen ED05-Ventile ein,<br />
weil diese robust, temperaturbeständig und langfristig<br />
verfügbar sind. Entwickelt wurden die ED05-Druckregelventile<br />
ursprünglich für den Einsatz in Nutzfahrzeugen. Darüber<br />
hinaus haben sie sich in mobilen Arbeitsmaschinen bewährt.<br />
In Zügen regeln diese Druckregelventile zuverlässig Bremszylinder<br />
für komfortorientierte Bremsvorgänge oder passen als<br />
Luftfedersteuerungsventil die Fahrzeugeinstiegshöhe an jede<br />
Bahnsteighöhe an. Durch die robusten Komponenten aus<br />
Aluminium-Druckguss und Stahl erfüllt ED05 die in der Bahntechnik geltenden<br />
Anforderungen an Brandschutz sowie die Robustheit gegenüber Stößen und Vibrationen.<br />
Der Einsatz-Temperaturbereich reicht von - 40 °C bis + 70 °C.<br />
www.aventics.com<br />
DRUCKLUFTANTRIEB MIT TANDEMKOLBEN<br />
Als Ergänzung zum bestehenden Antriebsprogramm für Armaturen<br />
stellt die Luxemburger KSB-Tochter Sisto Armaturen S.A. ihren neuen<br />
doppelt- und einfachwirkenden Pneumatikantrieb der Baureihe<br />
Sisto-Lap 500 vor. Der Kolbenantrieb ist zum Aufbau auf Ventile und<br />
Schieber vorgesehen, deren Stellglied eine Linearbewegung ausführt.<br />
Eine technische Besonderheit des Antriebs besteht darin, dass er bei<br />
hoher erforderlicher Stellkraft mit Doppelkolben in Tandemanordnung<br />
ausgestattet ist. Das bedeutet, zwei Kolben arbeiten an einer<br />
gemeinsamen Kolbenstange in getrennten pneumatischen<br />
Kammern.<br />
Bei einem Kolbendurchmesser von 500 mm und einem Steuerdruck<br />
von 7 bar ergibt sich eine Stellkraft von mehr als 250 000 N. Die<br />
Kolben bestehen aus einer Scheibe mit einem einlippigen Profildichtring.<br />
Dieser Aufbau sorgt für einen ruckfreien und reibungsarmen<br />
Lauf. Ein Nutring und ein Abstreifring dichten die Kolbenstange ab.<br />
Optional sind auch manuelle Handnotbetätigungen sowie mechanische Hubbegrenzungen<br />
in Geschlossen- und Offenstellung lieferbar. Als Arbeitsmedien sind trockene,<br />
saubere und nicht brennbare sowie nicht aggressive Gase geeignet.<br />
Ihr Smartphone macht‘s möglich.<br />
Die HAWE eControl-App verbindet sich via Bluetooth<br />
blitzschnell mit dem HAWE EV2S-BT Proportionalverstärker.<br />
So können Sie mühelos Live-Werte abfragen,<br />
Einstellungen vornehmen und die Funktion Ihrer<br />
hydraulischen Anwendung optimieren. Speichern Sie<br />
außerdem Ihre Wunscheinstellungen und übertragen<br />
Sie diese kabellos auf weitere EV2S-BT.<br />
Was der EV2S-BT & HAWE eControl können:<br />
■ Einfache Inbetriebnahme<br />
■ Ferndiagnose & Condition-Monitoring<br />
■ Optimierung d. Konfiguration in Echtzeit<br />
■ Fehlersuche auch an schwer zugänglichen Orten<br />
■ Duplizieren von Konfigurationen ohne Computeroder<br />
Bus-Anbindung<br />
HAWE eControl<br />
verfügbar im App Store & im Google Play Store<br />
Wir sind Partner.<br />
info@hawe.de | www.hawe.com<br />
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CAD / PLM<br />
VON RENNFIEBER<br />
GETRIEBEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die Teilnehmer bei der Formula Student<br />
schenken sich nichts! Jedes Team baut jedes Jahr<br />
einen neuen Rennwagen – und jedes Mal wird<br />
weiter an den Komponenten geschliffen, auch an<br />
den Schaltgetrieben. Dabei hilft dem Hawks-<br />
Racing-Team der HAW Hamburg eine Berechnungssoftware.<br />
Jens Milde berichtet exklusiv aus<br />
der Getriebe-Entwicklung.<br />
Als erfolgreichster Ansatz für den Beginn einer Entwicklung<br />
einer Baugruppe hat sich bei uns folgende Frage herauskristallisiert:<br />
Was sind die Funktionen, die erfüllt sein<br />
müssen? Da unsere Monoposto-Rennwagen für den Rennbetrieb<br />
ausgelegt werden, wird auch unser Schaltgetriebe an eine<br />
Rennstrecke angepasst. Maximal- sowie Minimalgeschwindigkeit<br />
werden also durch die Strecke vorgegeben und definieren zusammen<br />
mit dem Drehzahlband des Motors das nötige kleinste und<br />
größte Gesamtübersetzungsverhältnis. Für diese beiden Geschwindigkeiten<br />
sind realistische Werte sehr wichtig, da eine zu geringe<br />
Minimal geschwindigkeit eine größere Übersetzung, somit größere<br />
Durchmesser und mehr Material sowie mehr Gewicht bedeutet −<br />
eine zu hohe Maximalgeschwindigkeit bedeutet bei gleichbleibender<br />
Spreizung letztendlich Beschleunigungspotenzialverlust.<br />
<strong>DER</strong> AUFWAND BEI <strong>DER</strong> RAD-<br />
PAARAUSLEGUNG HAT SICH<br />
DURCH DEN EINSATZ <strong>DER</strong> SOFT-<br />
WARE MASSGEBLICH REDUZIERT<br />
Nach der Vorgabe der Spreizung, geht es in einem zweiten Schritt<br />
um die Gangabstufung: Da das originale Getriebe am einfachsten<br />
von einem Sechs- auf ein Vier-Gang-Getriebe umzurüsten ist, haben<br />
wir uns aus Aufwand-Nutzen-Gründen für insgesamt vier Gänge<br />
entschieden. Aufgrund der gegebenen Motorcharakteristik haben<br />
wir eine leicht progressive Gangabstufung gewählt.<br />
Die Auslegung der Drehmomentkurve des Verbrennungsmotors<br />
war ebenfalls ein großer Einflussfaktor für die Getriebeauslegung.<br />
In den Vorjahren mit den Originalen und bei der ersten Iteration<br />
unseres eigenen Getriebes mussten wir mit einer Einschränkung<br />
der Performance durch das Schaltgetriebe leben. Ein Problem war<br />
z. B. instabiles Verhalten bei kurzem und verschenktem Zugraftüberschuss<br />
bei zu langen Übersetzungen. Indem wir Verbrennungsmotor<br />
und Getriebe aufeinander angepasst haben, konnten<br />
diese Einschränkungen minimiert werden.<br />
Da bis jetzt alles nur theoretische Rechnungen und Überlegungen<br />
waren, mussten die angestrebten Übersetzungen noch aufgrund<br />
eingeschränkter technischer Umsetzbarkeit in der Fertigung angepasst<br />
werden. Diese Iterationsarbeit haben wir in dieser Saison<br />
58 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
Faszination<br />
Bewegung.<br />
01 Maßgeschneidert: Der<br />
Getriebevarianten-Generator fand<br />
den besten Kompromiss zwischen<br />
angestrebten Übersetzungen,<br />
umsetzbaren Zahnrad-Durchmessern<br />
und geringem Gewicht<br />
Perfektes Handling – beim<br />
Greifen, Drehen, Positionieren.<br />
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umfangreichen Programm<br />
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PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
erstmalig mit den Berechnungsprogrammen Kisssoft und Kisssys<br />
durchgeführt. Ein großer Vorteil dabei war, dass der Getriebevarianten-Generator<br />
die zur Verfügung stehende Auswahl an möglichen<br />
Kombinationen durch Parameter filtern konnte. So konnte<br />
das Programm den besten Kompromiss zwischen angestrebten<br />
theoretischen Übersetzungen, den umsetzbaren Durchmessern der<br />
Zahnräder und einem möglichst geringem Gewicht finden.<br />
ENTWICKLUNG <strong>DER</strong> VERGANGENEN JAHRE<br />
Das in dem Rennwagenmodell H0X von 2014 verbaute originale<br />
Getriebe von Kawasaki brachte den Nachteil des extrem kurzen ersten<br />
Gangs mit sich, weshalb nur die Gänge zwei bis vier gefahren wurden.<br />
Da jedoch die Durchschnittsgeschwindigkeit auf den Rundkursen bei<br />
ungefähr 55 km/h liegt, wurde effektiv nur der zweite, also der niedrigste<br />
Gang, genutzt. Durch einen relativ unüblichen Drehmomentverlauf<br />
über dem Drehzahlband führte die Kombination mit dem originalen<br />
Getriebe zu Zeitverlust aufgrund von Mangel an Zugkraft bei<br />
der Beschleunigung. Außerdem konnte aus baulichen Gründen des<br />
Getriebes bei dieser Art der Nutzung fast kein Gewicht eingespart werden.<br />
Das sollte beim H0XI aka Ananya, dem Hawks-Racing-Rennwagenmodell<br />
von 2015, anders werden. Um hier auf einige Komponenten<br />
in der Getriebeschaltung verzichten zu können − beispielsweise<br />
eine Schaltgabel und den fünften sowie sechsten Gang auf der Eingangswelle<br />
−, wurde die Endübersetzung so angepasst, dass der erste<br />
Gang nun als niedrigster Gang gefahren werden kann, während die<br />
restlichen Gänge Spezialanfertigungen sind. Da leider Festigkeitsprobleme<br />
mit dem eigentlich geplanten zweiten Gang auf dem Motorenprüfstand<br />
auftraten, mussten wir den Modul und dementsprechend<br />
die Zähnezahl anpassen, weshalb die Stufensprünge suboptimal ausfielen.<br />
Der große Nachteil bei der Wahl der Übersetzungen war der zu<br />
lange erste Gang und eine damit kombinierte deutlich zu geringe Zugkraft,<br />
was zu massivem Zeitverlust bei Beschleunigungsrennen und in<br />
langsamen Haarnadelkurven geführt hat. Die Übersetzungen waren,<br />
"DURCH KISSSOFT KONNTEN<br />
WIR BEI <strong>DER</strong> ENTWICKLUNG<br />
UNSERES RENNWAGEN-<br />
GETRIEBES ZEIT SPAREN<br />
UND VIEL LERNEN"<br />
Jens Milde, Leitung<br />
Baugruppe Powertrain<br />
H12, HAWKS Racing e.V.,<br />
Hamburg<br />
Durch das Sponsoring der<br />
Kisssoft AG war es unserem<br />
Team möglich, sich an das<br />
Optimum der Getriebestufen die<br />
konkreten Projekte heranzutasten,<br />
dabei viel Zeit zu sparen<br />
und gleichzeitig viel über<br />
Verzahnungsauslegung zu<br />
lernen. Außerdem ist es von<br />
Vorteil für den Berufseinstieg,<br />
diese in der Industrie gängige<br />
Software kennenzulernen.<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
da handgerechnet und ohne Vorerfahrung, im Nachhinein alles andere<br />
als optimal gewählt. Aufgrund unserer Datenaufzeichnungen dienten<br />
sie allerdings als gute Ausgangslage für eine Weiterentwicklung.<br />
RENNWAGENMODELL <strong>2016</strong> –<br />
EIN GROSSER SCHRITT<br />
Für die Wahl der neuen Übersetzungen des Rennwagenmodells H12<br />
aka Hidaya haben wir uns vor allem mit den aufgezeichneten Daten<br />
der letzten Saison beschäftigt. Stimmten die angenommenen Maximal-<br />
und Minimalgeschwindigkeiten? In welchen Situationen ist Performanceverlust<br />
zu erkennen? Wie häufig wurde jeder Gang gefahren?<br />
Die Auswertung der Daten deutete darauf hin, dass eine Änderung<br />
der Übersetzungen zu Punktevorteilen in den dynamischen<br />
Disziplinen der Formula Student führen würde. So haben wir das<br />
sequenzielle Getriebe des Rennwagenmodells für <strong>2016</strong> ausgelegt.<br />
Allerdings ist die theoretische Errechnung der optimalen Übersetzungen<br />
der einzelnen Gänge und der Endübersetzungen, die<br />
Schnittstellenarbeit mit dem Motor, Fahrwerk und Aerodynamik,<br />
im Aufwand vergleichbar mit der fertigungsgerechten Umsetzung<br />
dieser Übersetzungen. Simulationsprogramme geben zwar optimale<br />
Gangsprünge für bestimmte Disziplinen aus, jedoch muss ein<br />
Kompromiss für alle Disziplinen gefunden werden, da ein Getriebeumbau<br />
auf einem Event zeitlich nicht realisierbar wäre. Außerdem<br />
müssen Kompromisse in der Umsetzung gefunden werden, da<br />
die aus Gründen des Aufwands behaltenen Originalteile im Getriebe<br />
die möglichen Übersetzungen der Gänge und damit die Durchmesser<br />
der Zahnräder auch geometrisch einschränken. So ist zum<br />
Beispiel die Festigkeit des Antriebsrads des zweiten Gangs ein<br />
Problem, da die Übersetzung deutlich kürzer sein sollte als im<br />
Original. Dank Kisssoft war es iterativ möglich eine simulierte optimale<br />
Übersetzung in eine realisierbare Getriebestufe umzusetzen.<br />
Wir konnten mit Hilfe der Software aus einer Vielzahl an möglichen<br />
Zahnradpaarungen den besten Kompromiss zwischen guter Festigkeit,<br />
nötiger Laufleistung und Gewicht finden.<br />
Kisssoft hat für uns den Aufwand bei der Radpaarauslegung maßgeblich<br />
reduziert, da die Software den gesamten Rechenaufwand<br />
für die Auslegung der Verzahnung übernommen hat. Dabei blieben<br />
sämtliche Operationen des Programms nachvollziehbar, was für<br />
uns ein wichtiges Kriterium bei dem Einsatz der Software war. Erstellte<br />
Projekte konnten einfach bearbeitet und bei Bedarf schnell<br />
und zielführend geändert werden, für uns ein großer Schritt von<br />
den selbstgeschriebenen Tools in Microsoft Excel kommend.<br />
Außerdem konnte die Besprechung mit unseren Fertigungspartnern<br />
deutlich einfacher ablaufen, da viele Firmen im Bereich der<br />
Verzahnungstechnik eben mit der Software von Kisssoft arbeiten.<br />
Konkret wurden folgende Änderungen umgesetzt: Um massiv an<br />
Zugkraft im niedrigsten Gang zu gewinnen, haben wir die Endübersetzung<br />
deutlich von 2,6 auf 3,3 angehoben, da wir wissen, dass wir<br />
uns auf unsere Traktionskontrolle verlassen können. Außerdem haben<br />
wir die Spreizung erhöht, um das Drehzahlband zu kürzen, damit<br />
wir weniger Sprit verbrauchen und uns der Einfluss des Ansaugrestriktors<br />
nicht so sehr einschränkt. Wir haben permanent mit der<br />
Motorauslegung kommuniziert, um Performancegewinn zu erzielen,<br />
indem wir Fahrsituationen vermeiden, in denen die Gangwahl einerlei<br />
ist. Die Stufensprünge wurden so gewählt, dass von der maximalen<br />
Leistung in einen Bereich großen Drehmoments schalten kann. Wenn<br />
man sich die Steigerung in der Beschleunigungsdisziplin anschaut,<br />
kann man deutlich sehen, dass wir schon beträchtliche Schritte in die<br />
richtige Richtung gemacht haben. So haben wir mit dem H0XI für die<br />
Beschleunigung über 75 m noch 4,7 s gebraucht, diese Strecke wurde<br />
mit dem H12 in 3,9 s bewältigt. Der nächste Schritt für uns sind Rundenzeitsimulationen<br />
mit einem Modell des Gesamtfahrzeugs, um das<br />
Getriebe und die Motorcharakteristik für den Rundkurs zu optimieren.<br />
Entsprechende Modelle befinden sich gerade im Aufbau.<br />
www.kisssoft.ch<br />
60 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
CAD / PLM<br />
NEUE RECHENTOOLS VERBESSERN MÖGLICHKEITEN<br />
<strong>DER</strong> ADDITIVEN FERTIGUNG<br />
Ansys, Anbieter von CAE- und Multiphysik-<br />
Software, etabliert im Rahmen einer<br />
Partnerschaft das neue Ansys Additive<br />
Manufacturing Research Laboratory an<br />
der Swanson School of Engineering. So<br />
ermöglicht die neue Kooperation zwischen<br />
dem Software-Spezialisten und der<br />
Universität Pittsburgh Unternehmen –<br />
mit einer von energieeffizienten Strahltriebwerken<br />
bis hin zu personalisierten<br />
medizinischen Geräten reichenden Produktpalette –, erstklassige, sichere und<br />
zuverlässige Produkte schnell und einfach zu entwickeln und zu produzieren. Die<br />
Partnerschaft soll Ausbildung und Forschung unterstützen, um einige der schwierigsten<br />
Problemstellungen der additiven Fertigung zu lösen.<br />
www.ansys-germany.com<br />
SENSOR-MODELLE IN<br />
CAD-BIBLIOTHEKEN VERFÜGBAR<br />
Native und multi-CAD-fähige Modelle und<br />
Daten seiner Sensoren stellt Autosen nun in<br />
den Bibliotheken Cadenas, Traceparts, Eplan<br />
und WSCAD zur Verfügung. Nach einer<br />
Sortimentserweiterung um Prozesssensoren<br />
im ersten Halbjahr <strong>2016</strong> will der Hersteller nun<br />
über die CAD-Bibliotheken gezielt Konstrukteure<br />
ansprechen. Die Sensoren des Herstellers sind<br />
besonders kompatibel und eignen sich für<br />
einen breiten Einsatzbereich. Sie lassen sich daneben<br />
auch weiterhin auf der Internetseite des<br />
Unternehmens bestellen. Dort stehen auch ein<br />
interaktiver Produktvergleich und eine<br />
Online-Produktberatung zur Verfügung.<br />
www.autosen.com<br />
SIMULATIONSDATENMANAGEMENT VON BERECHNERN FÜR BERECHNER<br />
Simulation ist aus dem Alltag des Produktentwicklers nicht<br />
mehr wegzudenken. Mit ihrer zunehmenden Relevanz wird das<br />
sichere und effiziente Simulationsdatenmanagement zur immer<br />
drängenderen Herausforderung. Der Münchner CAE-Experte Isko<br />
Engineershat im September <strong>2016</strong> mit Simuspace V1.1 eine<br />
SDM-Lösung veröffentlicht, die konsequent an den Bedürfnissen<br />
und Anforderungen von Berechnern ausgelegt ist. Simuspace<br />
sorgt als schlankes, offenes und flexibel skalierbares System für<br />
Transparenz und eine prozesssichere Dokumentation aller<br />
Simulationsdaten – auch in kleinen bis mittleren standortübergreifen<br />
CAE-Teams mit bis ca. 100 Mitarbeitern. Simuspace soll<br />
Rahmenbedingungen schaffen, in denen sich Berechner<br />
hundertprozentig auf ihre eigentlich wertschöpfende Tätigkeit<br />
konzentrieren können.<br />
www.isko-engineers.de<br />
Wir sehen uns auf der...<br />
Erfolgreiche Antriebslösungen,<br />
einfach und schnell<br />
Verzahnungskomponenten/Getriebe<br />
Engineering für Antriebstechnik<br />
Antriebstechnik vom Prototyp bis zur Serie<br />
■ Eigene Produktion<br />
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Nozag GmbH | Eschelbronner Strasse 2/1 | DE-74939 Zuzenhausen<br />
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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 61<br />
Nozag.indd 1 13.10.<strong>2016</strong> PM-DM.indd <strong>11</strong>:32:36 1 13.10.<strong>2016</strong> <strong>11</strong>:34:14
CAD / PLM<br />
EIN VOLL DIGITALER<br />
ANSATZ<br />
Dunja Kandel<br />
Laserprojektionssoftware reduziert Zeitaufwand<br />
und Kosten in der Composite-Fertigung.<br />
Laserprojektionssysteme übertragen Umrisse<br />
aus CAD-Daten präzise und schnell als<br />
Laserlinien auf 3D-Objekte und unterstützen den<br />
digitalen Arbeitsablauf von der Konstruktion bis<br />
zur Produktion.<br />
Bei der Fertigung von Composite-Bauteilen sind Design und<br />
Produktion eng miteinander verzahnt, entstehen Struktur<br />
und Struktureigenschaften doch erst Lage für Lage durch<br />
die Konstruktion. Laserprojektionssysteme, welche die<br />
exakte Positionierung der Gelege anzeigen, sind daher ein<br />
entscheidendes produktionsunterstützendes Werkzeug.<br />
ohne zusätzliche Konvertierung. Dies spart Zeit und Kosten. Ein optionales<br />
Import-Modul erlaubt zudem die direkte Nutzung von Catia-<br />
Daten. Der Export von LAP-Laserprojektionsdaten kann auch aus den<br />
Composite-Programmen Fibersim von Siemens, TruLaser von Autodesk<br />
und dem Laser Projection Operator von Dassault Systèmes erfolgen.<br />
Die neueste Softwareversion LAP Pro-Soft 5.0 wurde um Features<br />
erweitert, die eine noch flexiblere Konfiguration und Steuerung ermöglichen.<br />
Die auf Anwenderfreundlichkeit optimierte grafische<br />
Nutzeroberfläche visualisiert die aktuelle Arbeitssituation aus den<br />
CAD-Daten als Umrisse und in unterschiedlichen 3D-Ansichten.<br />
Sämtliche Projektionsschritte sind der Reihe nach mit ihren je -<br />
wei ligen Status übersichtlich dargestellt und lassen sich einfach<br />
via PC, Fernbedienung oder Tablet aufrufen. Erfolgen Änderungen<br />
in der Konstruktion, können aktualisierte Projektionsdaten automatisch<br />
nachgeladen werden. Der Reportgenerator ermöglicht<br />
zudem anwenderspezifische Anlagenreports.<br />
„Die menschliche Arbeit bleibt auch in der Zukunft ein wichtiger<br />
Bestandteil der Fertigung. Die Aufgaben traditioneller Konstruktions-<br />
und Produktionsarbeit wachsen im Kontext der Industrie 4.0<br />
jedoch immer weiter zusammen. Mitarbeiter müssen bei kurzfristigeren<br />
Tätigkeiten schnell und qualifiziert unterstützt werden“, sagt<br />
Ralf Müller-Polyzou, Leiter Marketing und Produkt-Management<br />
der LAP GmbH. „LAPs voll digitaler Ansatz vom Design zur Fertigung<br />
unterstützt Betriebe unterschiedlichster Branchen, diese<br />
Herausforderungen zu meistern.“<br />
www.lap-laser.com<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
CAD-DATEN ALS GRUNDLAGE<br />
FÜR LASERPROJEKTION<br />
Die Laserprojektionssoftware Pro-Soft des Laserspezialisten LAP steuert<br />
den gesamten Arbeitsablauf im Layup-Prozess: vom Import der CAD-<br />
Daten, der Bearbeitung von Projektionsdaten, über die Kalibrierung<br />
und Projektionssteuerung, bis hin zur Visualisierung und Dokumentation<br />
der Projektionsschritte. Kernfunktion der Software ist es, die<br />
grafischen Daten für die Laserprojektion aufzubereiten und an die<br />
Laserprojektoren zu übermitteln. Diese projizieren die Konturen aus<br />
den digitalen Konstruktionsplänen dann lagegerecht auf die 3D-Objekte.<br />
Anhand der Laserlinien kann der Werker die Gelege in korrekter<br />
Reihenfolge, Position und Ausrichtung millimetergenau platzieren.<br />
Die CAD-Daten, die durch die Konstruktion bereitstehen, können<br />
von der Arbeitsvorbereitung direkt an die Laserprojektionssoftware<br />
in der Produktion übergeben werden. Neben dem gesicherten<br />
Produktionsmodus, in dem Kontur-Projektionen nur in der Reihenfolge<br />
projiziert werden, wie sie in der Projektionsdatei vorgegeben<br />
sind, bietet die Software auch einen Simulations- und einen Testmodus.<br />
Der Testmodus erlaubt es, die Software ohne angeschlossene<br />
Hardware zu betreiben und die zu projizierenden Daten zu überprüfen.<br />
Der Simulationsmodus dient der einfachen Über prüfung<br />
der Projektionsschritte und damit des Produktionsablaufes mit angeschlossenen<br />
Laserprojektoren.<br />
VIELZAHL AN CAD-FORMATEN<br />
WIRD UNTERSTÜTZT<br />
Die Laserprojektionssoftware unterstützt eine Vielzahl an CAD-<br />
Datenformaten wie IGES, DXF, HPGL, LPD oder PLY. Dies bietet<br />
Anwendern die gewünschte Flexibilität und einen einfachen Import<br />
Autorin: Dunja Kandel, LAP GmbH Laser Applikationen, Lüneburg<br />
62 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
CAD / PLM<br />
SOFTWARE FÜR SPRITZGIESSSIMULATION ERWEITERT<br />
Simcon hat seine Software für Spritzgießsimulation Cadmould 3D-F<br />
überarbeitet und mit zusätzlichen Optionen für das Thermoplastschaumspritzgießen<br />
und die Prozessoptimierung erweitert. Mit der<br />
Version 9.0 kann man nun mehr Simulationsergebnisse direkt verfolgen,<br />
auswerten und optimieren. Ebenheiten und Rundheiten können jetzt<br />
gemäß DIN EN ISO <strong>11</strong>01 definiert und ausgewertet werden. Mit dem<br />
neuen Geometry Explorer erhält der Nutzer über die zentrale Arbeitsumgebung<br />
Zugang zu allen Komponenten, die er mittels „direct<br />
manipulation“ einfach bearbeiten kann – von Formteilen über Einlegeteile<br />
bis hin zu Heiß- und Kaltkanalsegmenten. Die grafische Hervorhebung<br />
der Komponenten beim Überfahren mit der Maus vereinfacht<br />
die Bearbeitung von komplexen Komponenten, z. B. von konturnahen<br />
Temperiersystemen. Zudem wurde die Handhabung von Lizenzen flexibler<br />
gestaltet und die eingebundene Materialdatenbank ausgebaut.<br />
www.simcon-worldwide.com<br />
SIMULATIONSUM-<br />
GEBUNG FÜR GEREGELTE<br />
ANTRIEBSSYSTEME<br />
Wngr st mhr!<br />
Simster ist eine von Bosch Rexroth<br />
entwickelte, kostenfrei verfügbare<br />
Multidomain-Simulationsumgebung,<br />
mit der sich geregelte<br />
Antriebssysteme innerhalb von<br />
Werkzeugmaschinen modellieren<br />
und optimieren lassen. Um schnell<br />
einen digitalen Zwilling erstellen<br />
zu können, bringt die Simulationsplattform<br />
eine umfassende<br />
Modellbibliothek aus verschiedenen<br />
Domänen mit, darunter Hydraulik,<br />
Mechanik und Regelungstechnik.<br />
Über Open Core Interface lässt<br />
sich das Simster-Modell direkt mit<br />
einer Rexroth-Steuerung als<br />
„Hardware-in-the-Loop“ (HiL)<br />
verknüpfen. So lassen sich alle<br />
Regelungsstrukturen inklusive<br />
integrierter SPS-Programme mit<br />
dem virtuellen Abbild zuverlässig<br />
testen und optimieren. Mittels<br />
Rapid-Control-Prototyping können<br />
die Steuerprogramme auf der<br />
Simulationsplattform über einen<br />
Generator erstellt werden. Auch<br />
für spätere Tests und Modifikationen<br />
lassen sich die erstellten<br />
Modelle heranziehen, etwa bei<br />
geänderten Rahmenbedingungen<br />
in der Produktion.<br />
www.boschrexroth.de<br />
Reduziert auf das Wesentliche: der neue i500<br />
Schlankes Design, skalierbare Funktionalität und außerordentlich<br />
anwenderfreundlich. Der wegweisende Inverter<br />
i500 ist so schmal gebaut, dass Sie jede Menge Platz im<br />
Schaltschrank einsparen. Dank innovativer Interaktionsmöglichkeiten<br />
ist Ihnen eine Inbetriebnahme in Rekordzeit<br />
spielend möglich. Und das Beste: Die modulare Bauweise<br />
passt sich im Handumdrehen an unterschiedliche<br />
Maschinenanforderungen an. Manchmal ist weniger mehr.<br />
Noch Fragen? Erfahren Sie mehr auf der SPS IPC Drives <strong>2016</strong><br />
in Halle 1, Stand H360 oder auf www.Lenze.com<br />
So einfach ist das.
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
WERKSTOFFTECHNIK<br />
ENTDECKE<br />
DIE<br />
LEICHTIGKEIT<br />
Beim Leichtbau gibt es nicht die eine Lösung – aber<br />
für jede Konstruktion das passende Material. Und<br />
das ist immer häufiger ein Kunststoff. Dabei gibt es<br />
unterschiedliche Wege, das Bauteilgewicht zu<br />
reduzieren, Bauteilfunktionalitäten zu erhöhen<br />
und gleichzeitig die Kosten zu senken. Die Reise<br />
lohnt sich in jedem Fall!
WERKSTOFFTECHNIK<br />
Öldruckrohre, die vorher aus Aluminium gefertigt wurden, aus<br />
Kunststoff.<br />
Besonders in der Automobilindustrie spielt Leichtbau eine<br />
entscheidende Rolle. Denn jedes eingesparte Gramm hilft,<br />
den Kraftstoffverbrauch zu senken und die gesetzlichen<br />
CO 2<br />
-Vorgaben einzuhalten. Aber auch in anderen Industriezweigen<br />
gewinnt das Thema zunehmend an Relevanz – spätestens<br />
dann, wenn sich durch konsequente Reduzierung des Gesamtgewichts<br />
ein Teil der Betriebskosten einsparen lässt. Pöppelmann<br />
K-Tech bietet verschiedene Strategien und Lösungen, um erhebliche<br />
Gewichtseinsparungen zu erzielen.<br />
So vielfältig wie die Anwendungsbereiche und technischen<br />
Anforderungen sind, umso komplexer sind die Zielvorgaben –<br />
gerade in Bezug auf die Gewichtsreduzierung. Die Erfahrungen<br />
der letzten Jahre haben gezeigt, dass es nicht die „eine“ Lösung<br />
gibt. Stattdessen muss jedes Produkt und jeder Prozess separat<br />
durchleuchtet werden. Pöppelmann K-Tech betreut seine Kunden<br />
von der Entwicklung bis zur Serie. Mit Hilfe von leistungsfähigen<br />
Polymeren produziert Pöppelmann z. B. hochbelastbare<br />
<strong>DER</strong> CHECK STEHT AM ANFANG<br />
KUNSTSTOFFE ERMÖGLICHEN DIE<br />
KONSTRUKTION HOCHWERTIGER<br />
UND KOMPLEXER BAUTEILE<br />
Bevor Pöppelmann K-Tech mit einem neuen Projekt startet, führen<br />
die Experten des Kunststoffverarbeiters aus Lohne bei Oldenburg<br />
gemeinsam mit dem Kunden eine intensive Bauteilbewertung<br />
durch: den K-Tech Check. Dabei wird jede Anfrage auf die Parameter<br />
Material, Konstruktion, Werkzeug und Prozess überprüft, sodass<br />
sich beurteilen lässt, an welcher Stellschraube die Ingenieure<br />
drehen müssen, um das Gesamtgewicht der Lösung zu reduzieren.<br />
Ein entscheidender Faktor für Gewichtsreduzierung ist das Material<br />
– gerade wenn es darum geht, Metallteile in Kunststoff umzukonstruieren.<br />
„Jedes Bauteil muss z. B. von Anfang an kunststoffgerecht<br />
in Relation zum Material ausgelegt werden – damit schon in der<br />
Konstruktion frühzeitig wichtige Weichen in Bezug auf Funktionalität<br />
gestellt werden können“, erklärt Reinhard Böckmann, Projektleiter<br />
bei Pöppelmann K-Tech. „Gleichzeitig schauen wir uns den Prozess<br />
an, sprich: mmit welcher Technologie und nach welchen Vorgaben wir<br />
am sinnvollsten produzieren. Parallel kümmern wir uns um das Werkzeug:<br />
Was muss es leisten? Wie lasten wir es am effektivsten aus?“<br />
Die Entscheidung für das passende Material fällt nach Sichtung<br />
der CAD-Daten: „Denn erst, wenn das Material zu hundert Prozent<br />
zur Konstruktion passt, wird am Ende eine wirtschaftliche Lösung<br />
daraus“, sagt Projektleiter Sascha Arkenau. Wie fest muss das<br />
Material sein? Welcher Temperatur muss es standhalten? Wie flexibel<br />
muss es sein, wie teuer darf es sein? Und wie sieht es mit Recycling<br />
aus? Natürlich spielt auch das Gewicht eine entscheidende<br />
Rolle. „Das sind Fragen, die wir uns jedes Mal stellen – auch bei bestehenden<br />
Kunststoffteilen“, so Arkenau weiter.<br />
22. - 24. November <strong>2016</strong><br />
Halle 4<br />
Stand 4-230<br />
TOP<br />
TECHNOLOGY<br />
MADE IN<br />
GERMANY<br />
HIGH SPEED DRIVE<br />
Frequenzumrichter für Hochgeschwindigkeitsanwendungen<br />
bis 275 kVA bzw. Drehzahlen bis 480.000 1/min.<br />
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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 65
-<br />
WERKSTOFFTECHNIK<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
"JE FRÜHER <strong>DER</strong> KUNST-<br />
STOFF-EXPERTE IN DEN<br />
ENTWICKLUNGSPROZESS<br />
EINGEBUNDEN<br />
WIRD UMSO<br />
BESSER"<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
Dr. Michael Döppert,<br />
Chefredakteur<br />
Spätestens wenn die Forderung<br />
Leichtbau auftaucht, sollte das<br />
Potenzial von Kunststoffen für die<br />
Anwendung geprüft werden. Das ist<br />
keine einfache Aufgabe, allein schon<br />
wegen des weiten Eigenschaftsspektrums<br />
des großen Angebots<br />
Technischer und Hochleistungs-<br />
Kunststoffe. Der Hinweis, den<br />
Kunststoff-Experten schon in einer<br />
frühen Entwicklungsphase einzubeziehen,<br />
ist mehr als berechtigt.<br />
VON <strong>DER</strong><br />
BAUTEIL-<br />
KONSTRUKTION<br />
ZUM SERIENTEIL<br />
Das Video beschreibt den<br />
Entstehungsprozess von<br />
Kunststoffbauteilen bei<br />
Pöppelmann K-Tech.<br />
https://youtu.be/UGTRsyGBTL8<br />
"ENTWICKLUNGSZEITEN<br />
FÜR KUNSTSTOFFBAU-<br />
TEILE MÜSSEN KÜRZER<br />
WERDEN"<br />
Reinhard Böckmann,<br />
Projektleiter bei<br />
Pöppelmann K-Tech<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
BESSERE DIMENSIONSSTABILITÄT BEI<br />
GERINGEREM GEWICHT<br />
Außer über den Aspekt Material kann das Bauteilgewicht auch über neue Herstellungsverfahren<br />
reduziert werden. Seit vielen Jahren setzt Pöppelmann das Mucell-<br />
Verfahren ein, eine Technologie zum physikalischen Schäumen von Thermoplasten.<br />
Dieses Verfahren bietet eine Menge von Vorteilen. Mit Hilfe der Maschinenparameter<br />
ist der Fertigungsprozess sicher zu steuern und somit absolut reproduzierbar.<br />
Weiterhin kann durch die Schaumbildung das Bauteilgewicht um bis zu 15 %, je<br />
nach Materialtyp, reduziert werden.<br />
Doch die Gewichtsreduzierung ist nur ein wesentlicher Vorteil des Mucell-Verfahrens.<br />
Stärker überwiegen funktionelle Vorteile wie u.a. die verbesserte Dimensionsstabilität<br />
der Formteile: Dank des thermoplastischen Schäumens lassen sich<br />
Formteile mit geringem Verzug und hoher Steifigkeit herstellen. Außerdem lassen<br />
sich Einfallsstellen reduzieren. Gerade bei verzugsanfälligen Bauteilen, wie z. B.<br />
bei Batteriege häusen, ein wichtiger Faktor.<br />
„Am Ende erhält man mehr Funktionen bei reduziertem Gewicht bei gleichzeitiger<br />
Kostenkontrolle“, fasst Karen Rußmann, bei Pöppelmann K-Tech zuständig für<br />
die Prozessumsetzung, zusammen. Mit über 4,5 Mio. produzierter Serienbauteile<br />
allein im Jahr 2015 ist Pöppelmann einer der führenden Verarbeiter, wenn es um<br />
Mucell geht.<br />
ORGANOBLECHE – NOCH LEICHTER UND FESTER<br />
Doch nicht für jedes Bauteil ist dieses Verfahren das richtige. Hier können dann<br />
Organobleche neue, vielversprechende Konstruktionsmöglichkeiten bieten. Bei Organoblechen<br />
handelt es sich um vorgefertigte Halbzeuge, bestehend aus in Polymer<br />
getränktem Endlosglasfaser-Gewebe. Diese werden je nach Kontur zugeschnitten,<br />
aufgeheizt und direkt im Spritzgusswerkzeug umgeformt. Das Besondere: Die Funktionsbereiche<br />
werden einfach auf den Einleger gespritzt. Zusätzliche, aufwändige<br />
Nacharbeitsschritte entfallen.<br />
„Diese Funktionsintegration ist ein großer Vorteil gegenüber Metallbauteilen“, sagt<br />
Frank Schockemöhle, Leiter Prozessumsetzung bei Pöppelmann K-Tech. „Hinzukommt,<br />
dass die Steifigkeit und Festigkeit vergleichbar sind. Aber die Bauteile sind<br />
deutlich leichter.“ Der Einsatz von Organoblechen ist nicht neu, erhält aber durch die<br />
Zielvorgabe Gewichtsreduktion immer mehr an Bedeutung. Pöppelmann produziert<br />
bereits mehrere Bauteile für laufende Serienanwendungen.<br />
www.poeppelmann.com<br />
Die Möglichkeiten, das Gewicht von Bauteilen zu<br />
reduzieren und zugleich die Funktionalität zu<br />
erhalten oder sogar zu erweitern, sind vielfältig.<br />
Pöppelmann K-Tech bietet seinen Kunden hierzu<br />
verschiedene innovative Lösungen. Da das<br />
Unternehmen Bauteilentwicklung und Serienproduktion<br />
aus einer Hand bietet, profitieren<br />
Kunden von besonders kurzen Entwicklungszeiten.<br />
Mit Hilfe von 3D-Entwicklungstools wie<br />
FEM- Berechnungen oder Füllsimulationen<br />
können Konstruktionsdaten bereits in frühen<br />
Projektphasen bewertet werden.<br />
66 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
WERKSTOFF- / VERBINDUNGSTECHNIK<br />
3D-DRUCK AUS METALL: NEUARTIGE<br />
KOMPONENTE FÜR RAUMFAHRZEUGE<br />
Atos und<br />
Materialise<br />
stellen einen<br />
neuen Titaneinsatz<br />
für<br />
Raumfahrzeuge<br />
vor. Durch den<br />
gemeinsamen<br />
Ansatz können<br />
beide Unternehmen<br />
qualitativ<br />
hochwertige<br />
Lösungen im 3D-Druck anbieten. Das Gewicht der Komponente<br />
konnte durch spezielle Strukturen auf ein Drittel des ursprünglichen<br />
Gewichts von 1454 auf 500 g reduziert werden. Dadurch<br />
verbessern sich einige Eigenschaften sowie die Gesamtleistung<br />
des Materials. Die Einsätze dienen in der Luft- und Raumfahrt<br />
dazu, hohe mechanische Belastungen in Strukturen wie Satelliten<br />
zu übertragen. Üblicherweise bestehen die ziegelförmigen<br />
Komponenten aus Aluminium oder Titan, da sie mittels Zerspanung<br />
gefertigt werden. Dank additiver Fertigung kann der<br />
Innenraum der Objekte ausgehöhlt bleiben oder mit Leichtbaustrukturen<br />
gefüllt sein. Der Einsatz aus Titan wurde von Metall-3D-Druckern<br />
im Selective Laser Melting (SLM)- Prozess<br />
gefertigt. Die Einsätze entstanden im Rahmen einer Studie, die<br />
von beiden Unternehmen verfasst und vorgestellt wurde.<br />
www.atos.net<br />
NEU<br />
JHS-3i Gehäuselager<br />
1 Optimiertes Design<br />
Keine Vibration<br />
30% stabiler<br />
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22145 Hamburg| GERMANY<br />
3i = 3 wichtige Verbesserungen<br />
2 Neues Dichtungsdesign<br />
Verlängerte Lagerlebensdauer<br />
(Faktor 2)<br />
Optimiert für verbesserte<br />
Fettformulierung<br />
3 Verbesserte<br />
Lithiumfett Formulierung<br />
Für höhere Belastung und<br />
ausgezeichnete<br />
mechanische Stabilität<br />
Verbesserte Hochdruckzusätze<br />
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KUNSTSTOFFGEHÄUSE<br />
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den Compound<br />
Tecacomp EMI<br />
für abschirmende<br />
Kunststoffgehäuse<br />
vor.<br />
Durch die<br />
Einarbeitung<br />
absorbierender<br />
Füllstoffe<br />
gelingt es,<br />
Raumresonanzen<br />
zu glätten<br />
und somit Dämpfungseinbrüche zu minimieren. Die Compounds<br />
vermeiden Schirmdämpfungseinbrüche, indem absorbierende<br />
Additive im Kunststoff eine erneute Reflexion der eingedrungenen<br />
Wellen verhindern. Sie erleichtern durch eine höhere<br />
Betriebssicherheit auch bei höheren Frequenzen das Bestehen der<br />
CE-Prüfung. Durch das Spritzgießverfahren lassen sich Bauteile<br />
frei gestalten und auch komplexe Bauformen umsetzen. Nach<br />
dem Spritzguss sind keine zusätzlichen Arbeitsschritte zum<br />
Aufbringen einer Abschirmschicht erforderlich. Das Verfahren<br />
ermöglicht es, auch große Stückzahlen kostengünstig herzustellen.<br />
Die Compounds bieten zuverlässige Abschirmeigenschaften,<br />
unabhängig von möglichen Schichtdickenschwankungen. Es<br />
kommt nicht zu Beeinträchtigungen durch Zerkratzen oder<br />
Abblättern. Ein Schutz vor elektrostatischer Entladung ist vom<br />
gesamten Material gegeben.<br />
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Koyo.indd 1 20.10.<strong>2016</strong> 15:44:50<br />
Baugrößen: 9.5mm, 12.7mm,<br />
20mm, 28mm<br />
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und Hersteller die<br />
High-Performance in<br />
kompakter Bauform suchen.<br />
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• Ausgangsdrehmomentbereich 0.002 Nm bis 0.105 Nm<br />
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Nürnberg<br />
Halle 1<br />
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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 67
WERKSTOFF- / VERBINDUNGSTECHNIKTECHNIK<br />
FLAMMSCHUTZ<br />
FÜR PEDALRITTER<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Wer Fahrrad fährt, ist umweltfreundlich mobil.<br />
Wer E-Bike fährt, ist zusätzlich hip und noch<br />
immer ein Early Mover. Ein Compound sorgt<br />
künftig dafür, dass keine Batterie in Flammen<br />
aufgeht.<br />
Zweiräder mit Elektroantrieb sind nicht nur umweltfreundlich<br />
und bequem, sondern eignen sich auch bestens, um im<br />
städtischen Verkehr zügig voranzukommen. Mit den<br />
Modellen eS 1<br />
und eS 2<br />
sowie eB 1<br />
und eB 2<br />
sind erstmals<br />
E-Scooter und E-Bikes erhältlich, die in Italien entwickelt und<br />
designt wurden. Hersteller der farbigen Klassiker mit Retro-Touch<br />
ist die in Dueville bei Vicenza ansässige Askoll Holding srl. Sie verlässt<br />
sich bei der Herstellung der Gehäuseteile für die Batterien der<br />
Zweiräder auf ein Material von Lanxess, das künftig unter dem<br />
Namen Pocan AF 4<strong>11</strong>0 vermarktet werden soll.<br />
„Der neue Werkstoff gehört zu unserer umfangreichen Produktpalette<br />
für Elektrofahrzeuge. Wir sehen in diesem Anwendungssegment<br />
gute Wachstumschancen für unsere Polyester der Marke<br />
Pocan sowie Polyamide der Marke Durethan und werden das Sortiment<br />
in enger Zusammenarbeit mit Entwicklungspartnern aus dem<br />
Bereich Elektromobilität systematisch erweitern“, erklärt Tim<br />
Arping, Marketingexperte im Geschäftsbereich High Performance<br />
Materials (HPM).<br />
Das neue Compound ist ein mit 12 % Glasfasern verstärktes Blend<br />
aus PBT (Polybutylenterephthalat) und ASA (Acrylester- Styrol-<br />
Acrylnitril). Das flammgeschützte Material ist für geometrisch komplexe<br />
und großflächige Gehäuseteile in Elektro- und Elektronik -<br />
anwendungen konzipiert und zeichnet sich wegen des ASA-Anteils<br />
durch eine sehr geringe Verzugsneigung aus. Gleichzeitig ist es exzellent<br />
flammwidrig. In Brandprüfungen nach der US-Prüfnorm UL<br />
94 (Underwriters Laboratories) erreicht es die beste Klassifizierung<br />
V-0 bei 0,4 mm Prüfkörperdicke. Bauteile aus dem Compound zeigen<br />
gute Oberflächen, die gemäß Thermodesorptionsmessungen<br />
nach VDA 278 zudem sehr emissionsarm sind.<br />
GEHÄUSE <strong>DER</strong> BATTERIEZELLEN FÜR E-SCOOTER<br />
Askoll nutzt den Werkstoff bei den E-Scootern für das Gehäuse der<br />
Batteriezellen. Er substituiert eine bisherige Materiallösung auf<br />
Basis eines Polycarbonat+ABS-Blends. „Den Ausschlag für unser<br />
Material gab neben seiner Verzugsarmut und hohen Flammwidrigkeit,<br />
dass es die strengen Anforderungen in puncto chemischer<br />
Resistenz, Wärmestabilität und Schlagzähigkeit erfüllt. Außerdem<br />
lässt es sich in einem sicheren Prozess per Ultraschall schweißen“,<br />
erläutert Fabio Passeri, Lanxess Sales Manager für die Region<br />
Italien/Schweiz.<br />
BATTERIEGEHÄUSE UND -RAHMEN FÜR E-BIKES<br />
Bei den beiden E-Bikes findet das Compound bei der Herstellung<br />
der Batteriegehäuse und -rahmen in einer für Askoll entwickelten<br />
weißen und schwarzen Einfärbung Verwendung. Ersetzt wird ein<br />
glasfaserverstärktes und flammgeschütztes PBT mit UL 94 V-0-Einstufung.<br />
Für den Blend-Werkstoff von Lanxess sprach seine hohe<br />
Beständigkeit gegen Licht und Feuchtigkeit. Er erfüllt daher die<br />
geforderten Bewitterungstests nach den Bedingungen der Norm<br />
ISO 4892-3. Passeri: „Dank der hohen Farbstabilität kann auf eine<br />
separate UV-Schutzlackierung der Bauteile verzichtet werden, was<br />
beträchtliche Kosteneinsparungen ermöglicht.“ Die exzellente<br />
Witterungsstabilität stellt außerdem sicher, dass das hohe mechanische<br />
Eigenschaftsniveau des Blends unter Licht- und Feuchteeinfluss<br />
sehr lange erhalten bleibt. Das bestätigen Tests am Fertigteil<br />
nach verschiedenen Standards für die Sicherheit von Batterien und<br />
Akkumulatoren sowie E-Bikes wie etwa UN 38.3, IEC 62133 und<br />
UNI EN 15194.<br />
AUSBAU <strong>DER</strong> PBT-BLEND-PRODUKTREIHE<br />
Die Pocan AF-Produktreihe umfasst bisher Varianten mit 20 und<br />
30 % Glasfasergehalt. Sie sind in ihrer Flammwidrigkeit, Hydrolysestabilität<br />
und in ihrem Verzugsverhalten mit dem neuen,<br />
von Askoll eingesetzten Werkstoff vergleichbar und bieten<br />
sich für Anwendungen an, in denen es auf etwas höhere<br />
<strong>DER</strong> KUNSTSTOFFANBIETER VERFÜGT<br />
ÜBER EINE UMFANGREICHE PRODUKT-<br />
PALETTE FÜR DIE ELEKTROMOBILITÄT<br />
Steifigkeiten und Festigkeiten ankommt. Potenzielle Anwendungen<br />
sind neben Batteriezellengehäusen u.a. mechanisch belastete<br />
Steckverbinder und Gehäuse für elektronische Schaltungen wie<br />
z. B. Batteriemanagementsysteme.<br />
www.lanxess.de
WERKSTOFF- / VERBINDUNGSTECHNIK<br />
INDIVIDUELL ANPASSBARE FILAMENTE<br />
FÜR 3D-DRUCK<br />
Eine breite Auswahl<br />
an Filamenten für<br />
den 3D-Druck<br />
bietet Herz an. In<br />
der Premium Line<br />
werden die<br />
Materialien ABS<br />
und PLA angeboten.<br />
In der Tech Line<br />
reicht das Spektrum<br />
von PMMA, HIPS,<br />
PVA, PA-6.66 bis hin<br />
zu PP, TPE, PETG und<br />
PC/PBTP-Qualitäten.<br />
Diese zehn<br />
Sorten werden standardmäßig in den Durchmessern 1,75 und<br />
2,90 mm sowie in einer ganzen Bandbreite von Farben, jeweils<br />
rund auf Spulen, vorgehalten. Neben den standardmäßigen<br />
0,75 kg- und 3 kg-Spulen können auch individuelle Mengen<br />
bestellt werden. Dazu bietet der Hersteller auch eigens nach<br />
Kundenwünschen kreierte Filamente an, bei denen Material,<br />
Zusatzstoffe, die Berücksichtigung von Formen, angepasste<br />
Farben oder Durchmesser individuell angepasst werden können.<br />
Häufig Anwendung finden die Werkstoffe des Herstellers bereits<br />
vor allem in der Medizintechnik – und hier insbesondere in der<br />
Zahnmedizin –, aber auch in der Spielzeugindustrie.<br />
www.herz-gmbh.com<br />
AUSGLEICH VON RADIAL- UND WINKELVERSATZ<br />
Schnellsteckkupplungen<br />
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Bauteile<br />
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Sie dienen als<br />
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zwischen<br />
Kolbenstange<br />
und Linearbewegungseinheit und zur Montage von pneumatischen<br />
oder hydraulischen Zylindern an einer Welle. Bei Spritzgießmaschen<br />
können sie für schnelle Formenwechsel eingesetzt<br />
werden. Die Verbindungen bestehen aus Klaue oder Anschraubflansch<br />
und Kupplungsteil. Das Kupplungsteil wird werkzeuglos<br />
montiert, indem es in die T-Nut der Klaue gesteckt wird. Die<br />
Kupplungen gibt es in drei Varianten, die Radialversätze bis<br />
1 mm ausgleichen können. Eine Variante gleicht zusätzlich<br />
einen Winkelversatz bis 4° aus und eignet sich so für nicht<br />
ausgerichtete Linearbewegungen. Alle Varianten sind in zehn<br />
Durchmessern von M6 bis M20 x 1,5 erhältlich. Klaue, Flanschteil<br />
bzw. Klaue und Pfanne werden aus Vergütungsstahl<br />
gefertigt. Die Kontermutter besteht aus schwarzem Stahl und<br />
die Feder aus rostfreiem Stahl.<br />
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weltweit die Nummer 2 bei Werkzeugstahl sowie rost-, säure- und<br />
hitzebeständigem Stahl und die Nummer 2 in Europa bei Edelbaustahl.<br />
Mit unserem Vertriebs- und Servicenetz fokussieren wir uns<br />
auf die spezifischen Bedürfnisse unserer Kunden weltweit.<br />
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Sales & Services<br />
Weltweit<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 69
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
EFFIZIENZTIERE<br />
Der massige Buckelwal ist im Wasser erstaunlich<br />
wendig unterwegs und die Eule fliegt nahezu<br />
geräuschlos durch die Lüfte. Von Flossen und<br />
Flügeln dieser beiden „Effizienztiere“ ließen sich<br />
die Konstrukteure einer neuen Generation von<br />
Radialventilatoren inspirieren.<br />
Ziehl-Abegg liegt mit dem Spitzenwirkungsgrad von Radialventilatoren<br />
bei mehr als 70 %. Daher muss jeder Ansatz zur<br />
Optimierung genutzt werden. Der Luftstrom trifft bei Radialventilatoren<br />
je nach Volumenstrom in unterschiedlichen<br />
Winkeln auf die Ventilatorschaufeln. Der Wal hat beim Schwimmen<br />
im Meer ähnliche Herausforderungen zu meistern: Durch die<br />
Bewegung der Flossen ändert sich deren Winkelstellung ständig.<br />
Würden seine Brustflossen in einem zu steilen Winkel zur<br />
Gegenströmung stehen, würde sich das Wasser mit großen Verwirbelungen<br />
von den Flossen ablösen.<br />
STRÖMUNGSVERLUSTE UND<br />
GERÄUSCHE REDUZIEREN<br />
„Große Verwirbelungen sind gekennzeichnet von hohen<br />
Strömungsverlusten und Geräusch“, erläutert Dr. Walter Angelis,<br />
Technischer Leiter bei Ziehl-Abegg. In Jahrtausenden hat der<br />
Buckelwal seine Flossen optimiert. So weisen die Vorderkanten der<br />
Walfischflossen golfballgroße Beulen auf (Fachbegriff: Tuberkel).<br />
Dadurch kann ein 25 bis 30 t schweres Tier mit seinen langen Brustflossen<br />
schnell und wendig schwimmen. „Dies haben wir an der<br />
Vorderkante der Ventilatorschaufel nachempfunden und als<br />
gewelltes Profil umgesetzt“, erklärt Angelis.<br />
Auch bei der Hinterflosse des Wales, der Fluke, haben die Strömungstechniker<br />
genauer hingeschaut. Die V-förmige Kontur des<br />
hinteren Flügelabschnitts verzögert mögliche Strömungsabrisse –<br />
was den Ventilator für viele unterschiedliche Druckbereiche einsetzbar<br />
macht. Insgesamt hat die Evolution den Buckelwal im Hin-<br />
blick auf die Strömungseffizienz so optimiert, dass er trotz seiner<br />
Körpergröße als guter und wendiger Schwimmer gilt.<br />
Von diesen bionischen Erkenntnissen profitiert nun bei Ziehl-<br />
Abegg die neueste Ventilatorgeneration im Radialbereich bei Baugrößen<br />
ab 710 mm. Der Produktname ZAbluefin lehnt sich an das<br />
englische Wort für Flosse fin an. „Zusätzlich haben wir die Ventilatorschaufel<br />
noch mit einer Verwindung versehen“, fügt Angelis hinzu.<br />
Dadurch wird über die gesamte Spannweite ein optimaler Zuströmwinkel<br />
geschaffen. Nicht nur die gezackten Hinterkanten machen<br />
das Laufrad leiser. Auch die Wellung der Schaufelflächen ergibt eine<br />
Schallreduzierung.<br />
ZWEI BIONISCHE ANSÄTZE VEREINT<br />
Etwa zwei Jahre haben sich die Experten bei Ziehl-Abegg mit dem<br />
neuen Radiallaufrad für Klimazentralgeräte und Industriebelüftung<br />
beschäftigt. Eine bionische Profilierung hat sich als sehr effektiv für<br />
Effizienz und Schallarmut herausgestellt. Bei der bionisch profilierten<br />
Schaufel gibt es im Gegensatz zu derzeit marktüblichen Hohlschaufeln<br />
keine Zwischenräume, in die Schmutz oder Kondenswasser eindringen<br />
kann, was dann neben Korrosion auch zur Unwucht führen<br />
würde. Daher wird der Stahl mit einer 600-t-Presse in Wellenform gebracht,<br />
was die bionische Profilierung ergibt – „dadurch erhalten wir<br />
zusätzliche Festigkeit und können das Gewicht optimieren“, betont<br />
Angelis. Weniger Gewicht schont die Lager in den Motoren.<br />
Das neue Radiallaufrad weist Merkmale von zwei völlig unterschiedlich<br />
bionischen Ansätzen auf: sowohl von der Aerodynamik<br />
DURCH DIE BIONISCHE PROFILIE-<br />
RUNG WERDEN DIE VENTILATOREN<br />
ENERGIEEFFIZIENTER UND LEISER<br />
(Vogelkunde) als auch von der Hydrodynamik (Meeresbiologie). So<br />
sind die Hinterkanten der Ventilatorschaufeln dem Eulenflügel nachempfunden.<br />
„Die Eule als leisester Raubvogel ist bei uns schon für<br />
mehrere Designs Vorbild gewesen“, sagt Vorstandsvorsitzender Peter<br />
Fenkl. Mittlerweile gelten gezackte Hinterkanten von Ventilatoren als<br />
ein Marken zeichen von Ziehl-Abegg. Bei dem neuen Ventilator wurden<br />
die Zacken allerdings etwas angepasst und weicher gezeichnet.<br />
Die neuen Radialventilatoren ermög lichen eine Energieeinsparung<br />
bis zu 10 %. „Unsere Ingenieure haben damit ihre Spitzenstellung<br />
in der Bionik und als Technologieführer in der Ventilatorentechnik<br />
deutlich unterstrichen“, freut sich Peter Fenkl.<br />
Bild: Ziehl-Abegg; Hintergrundbild Fotolia/NoraDoa<br />
www.ziehl-abegg.com<br />
70 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
Nächste Messe:<br />
14.03.-16.03.2017 LogiMAT Stuttgart<br />
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Neoprenschaum, der je nach Bedarf mit<br />
verschiedenen leitfähigen Materialien<br />
kombiniert wird. Dafür kommen<br />
Drahtgestricke, Textilien, Metallfolien<br />
oder auch leitfähige Silikone in Frage.<br />
Damit können binnen weniger Tage und<br />
sehr flexibel Flachdichtungen genau<br />
nach Kundenspezifikation gefertigt werden. Auf diese Weise werden hohe und höchste<br />
HF-Dämpfungswerte und bei Bedarf auch Umweltdichtigkeit bis IP69k erzielt. Neben<br />
einer umfassenden Design-Unterstützung bietet der Hersteller auch die Möglichkeit an,<br />
die benötigte Dichtung werksseitig an einen vorhandenen Prototypen anzupassen.<br />
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blockierbaren Gasfedern Varilock von Suspa.<br />
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Passagiersitzen in Bus, Bahn und Flugzeug,<br />
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Landmaschinen und Lkws oder für höhenverstellbare<br />
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zum Einsatz. Sie eignen sich auch für<br />
Wohn-, Büro- und Schulmöbel oder<br />
Anwendungen der Medizin- und Rehatechnik.<br />
Ein Baukastensystem ermöglicht<br />
eine spezifische Anpassung. Die Gasfedern mit Kräften zwischen 100 und 1000 N<br />
bestehen aus einem Druckrohr mit Kolbenstange inklusive Kolben, dessen Ventil über<br />
einen Auslösestift betätigt wird. Bei geschlossenem Ventil arretiert die Gasfeder in der<br />
gewünschten Position und löst je nach Druckmedium eine elastische oder starre Blockierung<br />
aus. Der Kolbenstangendurchmesser beträgt 10 mm. Die Sonderfunktion Time Reset<br />
sorgt für die automatische Rückstellung der Rückenlehnen von Passagiersitzen.<br />
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Gesundheit, Sicherheit, Produktivität und Energieeffizienz<br />
lauten die Ziele für industrielle Beleuchtungslösungen,<br />
denen sich Waldmann verschrieben hat. Der<br />
Hersteller hat neue Beleuchtungslösungen für die<br />
Raum- und Maschinenbeleuchtung im Portfolio. Mit der<br />
Studie Tameto VTL zeigt er außerdem, wie biodynamisches<br />
Licht am Industriearbeitsplatz umgesetzt<br />
werden kann. Tameto VTL basiert auf den Empfehlungen<br />
der Berater von A.T. Kearney, des Verbands ZVEI sowie der<br />
langjährigen Erfahrung von Waldmann in der Entwicklung<br />
von industriellen und biologisch wirksamen<br />
Beleuchtungslösungen. Die Studie Tameto VTL zeigt nun<br />
die erste Umsetzung einer biologisch wirksamen<br />
Beleuchtung im industriellen Umfeld. Damit bringt Waldmann die positive Wirkung des<br />
natürlichen Lichts an den Montagearbeitsplatz. Dazu orientiert sich der Indirektlichtanteil<br />
am Tageslicht und verändert die Lichtintensität und Lichtfarbe nach einer fest<br />
definierten zeitlichen Regelkurve. Das neutrale Licht im Direktlichtanteil ist stufenlos<br />
dimmbar und sorgt so für den bestmöglichen visuellen Komfort.<br />
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SPECIAL<br />
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
SPECIAL<br />
Autor: Uwe Tiedemann, Hans Turck GmbH & Co. KG, Hamburg<br />
72 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
Wo kommt eigentlich die Medikamentenpackung mit<br />
dem Kopfschmerzmittel her? Wer war an der Produktion<br />
beteiligt? Wer hat die benötigten Chemikalien<br />
und Vorprodukte geliefert? Wer hat die Palette<br />
mit der Packung ins Lager gestellt? Welcher Spediteur hat die<br />
Schachtel wann abgeholt und zu welchem Zeitpunkt ist sie in der<br />
Apotheke gelandet? All das verrät der Datamatrix-Code auf der<br />
Packung – bei Zugriff auf die entsprechenden Datenbanken des<br />
Herstellers.<br />
AUF <strong>DER</strong><br />
SPUR<br />
<strong>DER</strong><br />
CODES<br />
Uwe Tiedemann<br />
Kennen Sie die Geschichte Ihrer<br />
Medikamentenpackung? Ein kompaktes<br />
Gateway, das in Bildverarbeitungssystemen<br />
die Kontrolle von Data-Matrix-Codes und<br />
Klarschrift steuert, hilft mit, dass Sie sie<br />
erfahren könnten …<br />
TRANSPARENZ IM GESAMTEN PROZESS<br />
Nur in wenigen Branchen sind die Prozesse derart transparent<br />
und rückverfolgbar gestaltet wie in der Pharma- und in der Lebensmittelindustrie.<br />
Das liegt an der Gesundheitsrelevanz der<br />
Produkte. Menschen nehmen Lebensmittel und Pharmazeutika<br />
zu sich. Die durchgehende Transparenz der Prozesse sichert in<br />
den beiden Branchen eine absolut fehlerfreie Produktion und<br />
minimiert somit das Risiko für die Verbraucher. In der Pharmabranche<br />
verlangt zudem der Plagiatschutz eine rückverfolgbare<br />
Produktion. Wenn jede einzelne Schachtel von der Apotheke bis<br />
ins Produktionswerk zurückverfolgt werden kann, wird Plagiateuren<br />
ihre Arbeit erschwert. Händler, die die Ware verkauft<br />
haben, können leichter belangt werden. Die meisten großen<br />
Hersteller haben Sicherheitssysteme zur Rückverfolgbarkeit<br />
ihrer Produkte ohnehin schon implementiert. Die EU<br />
Fälschungsrichtlinie 20<strong>11</strong>/62/EU Falsified Medicines Directive<br />
(kurz FMD) fordert, dass ab dem zweiten Quartal 2018 alle<br />
Arzneimittelhersteller in der EU eine lückenlose Verfolgbarkeit<br />
ihrer Produkte umgesetzt haben.<br />
Möchte ein Pharmahersteller heute eine transparente, rückverfolgbare<br />
Produktion einrichten, so könnte seine Recherche<br />
ihn zur Firma Industrielle Sensorsysteme Wichmann GmbH<br />
(ISW) nach Kölln-Reisiek bei Elmshorn führen. Das rund 20 Mitarbeiter<br />
zählende Unternehmen hat sich zu einem Spezialisten<br />
für optische Identifikationslösungen entwickelt. ISW fing als<br />
Integrationspartner mit dem Schwerpunkt Bildverarbeitungssysteme<br />
an und entwickelte sich bis heute zu einem namhaften<br />
Hersteller von Spezialmaschinen und Anlagen, deren Kernaufgabe<br />
meist eine Bildverarbeitungslösung ist. „Die Kunden schätzen an<br />
uns, dass wir flexibler sind als manch größeres Unternehmen und<br />
trotzdem ein Rundum-Sorglos-Paket aus Bildverarbeitungsmaschinen<br />
samt Integration in die Produktion sowie die ERP- und<br />
MES-Systeme des Kunden anbieten können“, nennt Tobias<br />
Wichmann, Prokurist Vertrieb und Applikation, eine der Stärken<br />
von ISW.<br />
INDIVIDUELLE PRÜFANLAGEN<br />
Das Angebot nehmen Kunden aus dem Pharma-Bereich, aber auch<br />
aus anderen Branchen wie der Verpackungs- oder Automobilindustrie<br />
gern an. ISW hat eine Reihe von Standard-Maschinen für Identifikationslösungen<br />
im Programm, die dann an die jeweiligen<br />
Anforderungen des Kunden individuell angepasst werden. Darunter<br />
finden sich auch Lösungen, die über Track and Trace hinausgehen.<br />
So zum Beispiel Anlagen, die die Güte und Qualität von Motorteilen<br />
optisch prüfen.<br />
Der Maschinentyp Palc Unit wird meistens in der Pharmaindustrie<br />
eingesetzt. Palc steht für Package Aggregation Line Controller:<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 73
-<br />
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
"TRACEABILITY UND<br />
ACHTSAMKEIT:<br />
<strong>DER</strong> CODE<br />
ERZÄHLT EINE<br />
GESCHICHTE"<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
Martina Heimerl,<br />
Chefredakteur<br />
Wo kommt eigentlich das Produkt,<br />
das Lebensmittel, das Medikament<br />
her, das ich konsumiere? Wer stellt<br />
sich heute schon noch diese Frage?<br />
Die Rückverfolgbarkeit bringt in<br />
erster Linie Sicherheit, minimiert<br />
Fehler und Risiken in der Produktion.<br />
Mich erinnert sie aber auch an das<br />
Thema Achtsamkeit. Vielleicht kann<br />
ich, wenn ich künftig einen Code auf<br />
einer Verpackung sehe, daran denken,<br />
welche Geschichte das Produkt wohl<br />
hat und mich bewusster entscheiden.<br />
01<br />
01 Diese Lichtschranke am Auslauf der Palc Unit<br />
dient der Gegenauswurfkontrolle<br />
02 DISW programmierte die Steuerung der gesamten<br />
Palc Unit mit Codesys auf dem BL20-Gateway<br />
03 Qualitätskontrolle: Die Kamera überprüft die<br />
Druckqualität<br />
04 Die Palc Unit markiert eine Faltschachtel mit<br />
einer Seriennummer, Produktionsdaten und einem<br />
Data-Matrix-Code und kontrolliert anschließend die<br />
Qualität des Drucks<br />
SPECIAL<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
"FÜR UNSERE APPLIKATION<br />
IST DAS CODESYS-GATE-<br />
WAY VON TURCK GENAU<br />
RICHTIG<br />
DIMENSIONIERT"<br />
Tobias Wichmann,<br />
Prokurist Vertrieb und<br />
Applikation, ISW GmbH,<br />
Kölln-Reisiek<br />
In unseren Bildverarbeitungssys temen<br />
Palc Unit steuert Turcks Codesys-Gateway<br />
BL20 die Kontrolle von Data-<br />
Matrix-Codes und Klarschrift. Es<br />
ersetzt dabei eine SPS, die unnötig<br />
komplex und teuer wäre. Entscheidende<br />
Vorteile dieser Lösung waren<br />
außerdem die einfache Programmierbarkeit<br />
und für uns passende<br />
Abmessungen. Nicht zu letzt war es<br />
auch die gute Betreuung durch den<br />
Turck-Vertrieb, die den Ausschlag für<br />
die Turck-Produkte gegeben hat.<br />
Im Standardfall markiert die Maschine eine Faltschachtel mit einer eindeutigen<br />
Seriennummer, produktionsspezifischen Daten und einem Data-Matrix-Code.<br />
Anschließend kontrolliert sie die Qualität des Drucks. Dies ist erforderlich, um die<br />
Lesbarkeit beim Endkunden, sprich in der Apotheke, zu garantieren. Im Extremfall<br />
können nicht lesbare Arzneimittelschachteln nicht verkauft werden. Die Anlage wird<br />
für die jeweiligen Kunden unterschiedlich modularisiert, um optimale Anschlüsse<br />
an deren Produktionsbänder zu erreichen oder den unterschiedlichen Markierverfahren<br />
zu genügen.<br />
Die Palc Unit besteht aus einem Förderband, das die Faltschachteln einer Kamera<br />
mit Beleuchtung zuführt. Der Leseprozess der Kamera wird über einen Reflexlichttaster<br />
ausgelöst. Die Kamera überprüft die Qualität des Drucks anhand der eingelernten<br />
Parameter. Stimmt das Druckergebnis nicht mit den Soll-Werten überein,<br />
wird diese Faltschachtel anschließend durch eine Druckluftdüse vom Band in<br />
einen Auswurfschacht geblasen. Alle anderen Faltschachteln werden im Prozess<br />
weitergeführt und gegebenenfalls zu einer angeschlossenen Verpackungseinheit<br />
geführt. Parametriert wird die Palc Unit über ein HMI, das eine grafische Benutzeroberfläche<br />
abbildet. Wird die Produktion auf eine andere Faltschachtelgröße umgestellt,<br />
kann diese über das HMI geändert werden.<br />
CODESYS-GATEWAY ALS SPS<br />
„Das Herzstück der Anlage ist die SPS“, sagt ISW-Prokurist Wichmann. Die Steuerungsaufgabe<br />
übernimmt in diesem Fall ein programmierbares BL20-Gateway von<br />
Turck. „Auf der SPS laufen alle Signale zusammen und werden verarbeitet: die<br />
Signale des IPC, der Sensoren, Trigger-Signale, Signale der Kamerainspektion, des<br />
Druckluftwächters und so weiter“, so Wichmann. „Für diese Aufgabe ist das mit<br />
Codesys programmierbare BL20-Gateway von Turck genau richtig dimensioniert.<br />
Die SPSen der großen Hersteller könnten die Aufgabe natürlich auch meistern,<br />
wären aber an dieser Stelle unnötig teuer und komplex“, begründet Wichmann seine<br />
Entscheidung für BL20 und ergänzt: „Ein anderer Vorteil war, dass wir im Haus<br />
74 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
03<br />
Geschickt<br />
gekoppelt<br />
DAS GATEWAY VERARBEITET ALS SPS<br />
DIE SIGNALE UNTERSCHIEDLICHER<br />
SENSOREN UND GERÄTE<br />
04<br />
schon Codesys-Erfahrung hatten und mit der BL20 schnell unsere Lösung programmieren<br />
konnten. Die Wahl der geeigneten Steuerung für die Palc fiel uns daher leicht“. Die<br />
Kommunikation zwischen dem Industrie-PC und dem Gateway läuft über eine<br />
TCP/IP-Ethernet-Verbindung.<br />
EINFACHES HANDLING<br />
Eine Lichtschranke am Einlauf löst einen Starttrigger für den Druck- und Messvorgang<br />
aus. Dieser wird mit einem Drehgebersignal vom Motor kombiniert, das zum passenden<br />
Zeitpunkt den Drucker und die Kamera auslöst. Eine Lichtschranke triggert die Druckluftdüse,<br />
die fehlerhafte Schachteln (NIO) vom Band in den Auswurfschacht bläst. Beide<br />
Lichtschranken stammen von Turcks Opto-Partner Banner Engineering. Deren Einfachheit<br />
ist in diesem Fall auch ihre Stärke. „Wir mussten hier nichts teachen oder ähnliches.<br />
Die Lichtschranke wird mit einem Reflektor als Reflexionslichtschranke montiert. Eine<br />
Vorder- oder Hintergrundausblendung ist in diesem Fall gar nicht nötig“, so Wichmann.<br />
Einfaches Handling spricht auch für den Turck-Drucksensor aus der PK-Serie, der an der<br />
Wartungseinheit der Druckluftdüse sitzt und die anliegende Druckluft überwacht.<br />
Noch ein weiteres Turck-Produkt setzt ISW in der Palc Unit ein: Den Schluss des Auswurfschachts<br />
überwacht ein induktiver Näherungsschalter BI4U-M12 aus der Uprox+<br />
Serie von Turck. Das Signal, ob der Schacht geschlossen oder offen ist, verarbeitet dann<br />
das BL20. Ist der Schacht nicht geöffnet, wird das Band gestoppt.<br />
www.turck.de<br />
02<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
Genau das ist die Stärke des neuen<br />
elektronischen Sicherungsautomaten<br />
vom Typ REX12-T.<br />
Mit pfiffiger Technik kombinieren<br />
Sie ein- und zweikanalige Geräte<br />
in Rekordzeit und ohne Werkzeug<br />
und Zubehör zur absolut maßgeschneiderten<br />
DC 24 V-Absicherung<br />
für Ihre Anlage. Bei Bedarf auch<br />
mit !<br />
Ihr Nutzen:<br />
● Spart Kosten und Zeit durch<br />
einfache Montage<br />
● Condition Monitoring erhöht<br />
die Laufzeit Ihrer Maschine<br />
Haben Sie ein konkretes Projekt?<br />
Sprechen Sie mit uns. Wir freuen<br />
uns auf den Dialog mit Ihnen.<br />
Besuchen Sie uns auf der<br />
SPS/IPC/DRIVES<br />
vom 22.-24.<strong>11</strong>. <strong>2016</strong><br />
Halle 5, Stand 5-310<br />
E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH<br />
Industriestraße 2-8 . 90518 ALTDORF<br />
DEUTSCHLAND<br />
Tel. 09187 10-0 . Fax 09187 10-397<br />
E-Mail: info@e-t-a.de . www.e-t-a.de
POSITIONIERSYSTEME<br />
SPRECHEN IO-LINK<br />
DIE SPRACHE <strong>DER</strong><br />
SMART FACTORY<br />
IO-Link – der Kommunikationsstandard,<br />
den führende<br />
Hersteller aus den Bereichen<br />
Sensorik, Aktuatorik und<br />
Steuerungstechnik zusammen<br />
entwickelt haben, ist heute in<br />
aller Munde. Gemeinsam<br />
erfolgreich – das sehe ich als<br />
das Motto der Zukunft.<br />
Zusammenhalt, Kooperation,<br />
Integration, Verschmelzung<br />
sind gefragt. Und die Grundlage<br />
dafür ist eine<br />
gemeinsame Sprache. Auch<br />
auf der SPS IPC Drives <strong>2016</strong><br />
wird sie natürlich gesprochen<br />
und es kommen wieder viele<br />
neue Kommunikationstalente<br />
hinzu ...<br />
Martina Heimerl, Redakteurin<br />
Positioniersysteme vom Typ PSE / PSS / PSW<br />
sind intelligente Antriebe mit integriertem<br />
Motor, Getriebe, Motorregelung, Kommunikation<br />
und Absolut-Encoder. Sie bringen das<br />
Führungsgeländer, Werkzeuge oder die Inspektionskamera<br />
automatisch an die richtige Position für<br />
das neue Format im Maschinenprozess. Halstrup-Walcher<br />
ist nach eigenen Angaben der erste Aktoren-Hersteller, der Positioniersysteme<br />
mit IO-Link anbietet. Somit hält IO-Link nicht nur Einzug in die Welt der<br />
Sensoren, sondern auch der Aktoren. Mit nur einem ungeschirmten 3-adrigen Anschlusskabel<br />
können die Positioniersysteme kostengünstig in Maschinen integriert werden. Gateways setzen<br />
dann auf beliebige kundenspezifische Feldbusse um. Das in den Positioniersystemen implementierte<br />
Time-Stamp-Verfahren ermöglicht einen synchronisierten Start mehrerer Positioniersysteme,<br />
auch zeitversetzt zum Fahr befehl. IO-Link schafft einen transparenten Durchgriff und<br />
verringert die Komplexität, erleichtert das Einrichten und spart Kosten.<br />
www.halstrup-walcher.de<br />
IO-LINK DEVICES UND IO-LINK<br />
MASTER FÜR INDUSTRIE 4.0<br />
www.smc.de<br />
Mit zwei neuen IO-Link<br />
Devices sowie einem<br />
neuen IO-Link-Master<br />
verfügt SMC über drei<br />
aktuelle Produkte, die in<br />
die Richtung Industrie 4.0<br />
gehen. Alle drei Geräte<br />
unterstützen die<br />
schnellstmögliche<br />
Übertragungsgeschwindigkeit<br />
COM 3<br />
(230 kBit/s).<br />
ZUKUNFTSFÄHIGE WEG- UND<br />
WINKELSENSOREN<br />
Novotechnik bietet ein breites<br />
Sensor-Programm, bei dem<br />
der Anwender die Vorteile der<br />
IO-Link-Schnittstelle nutzen<br />
kann: beispielsweise absolute,<br />
magnetostriktiver Wegaufnehmer<br />
in Profilbau- oder<br />
Stabform sowie induktive, magnetfeldunempfindliche<br />
Wegaufnehmer. Rotative<br />
Sensoren, wie robuste Single- und Multiturngeber<br />
sowie berührungslose Winkelsensoren<br />
runden das Programm ab.<br />
www.novotechnik.de<br />
igus ® ... chainflex ® hält ... 36 Monate Garantie ...<br />
Gigantische Auswahl: 27x Ethernet<br />
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Immer die günstigste Leitung, die funktioniert: 27verschiedene Leitungen in sieben Preisklassen<br />
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Igus.indd 1 20.10.<strong>2016</strong> 07:43:39<br />
76 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
FÜR DIE POSITIONS-<br />
ÜBERWACHUNG<br />
Neben der genauen Positionsüberwachung<br />
übertragen die<br />
neuen induktiven Sensoren von<br />
IFM Electronic den Abstand als<br />
linearisierten Prozesswert. Durch<br />
den großen Temperaturbereich<br />
von 40 bis 85 °C sind die neuen<br />
Geräte universell einsetzbar. Die<br />
Sensoren messen derart genau,<br />
dass sie auch kleinste Veränderungen<br />
erfassen. Selbst Bremsbacken-Verschleiß,<br />
die Spindelüberwachung<br />
auf Verformung<br />
oder die Spannung eines Sägeblatts<br />
werden sicher erkannt. Über<br />
IO-Link sind Öffner/Schließer<br />
sowie PNP/NPN einstellbar und<br />
alle gewonnenen Daten lassen<br />
sich übertragen und aufzeichnen.<br />
MINI-SENSOR MIT HINTERGRUNDAUSBLENDUNG<br />
Optoelektronische Minisensoren von Balluff bieten neben einer<br />
hohen Schaltpräzision auch Vorteile durch ihre kleinen Bauformen<br />
und ihr geringes Gewicht. Neu in diesem Portfolio ist<br />
der der erste zylindrische Mini-Sensor mit Hintergrundausblendung<br />
(HGA) und IO-Link-Schnittstelle. Ideal eingesetzt ist der<br />
Lichttaster der Baureihe BOS 08E mit seiner über IO-Link<br />
einstellbaren Tastweite von 7…30 mm überall dort, wo kleine<br />
Objekte in beengten Verhältnissen vor nahem Hintergrund<br />
zuverlässig erkannt werden müssen. Der robuste Sensor im<br />
Edelstahlgehäuse (1.4305) mit Schutzart IP67 verfügt über<br />
einen gut sichtbaren Rotlichtspot und ist daher schnell zu<br />
montieren und justieren. Dank IO-Link gelingen Anschluss,<br />
Parametrierung und Inbetriebnahme schnell, einfach und kostengünstig. Besonders interessant<br />
dürfte der Winzling mit einem Durchmesser von 8 mm und einer Gehäuselänge von etwas über<br />
40 mm für Maschinen- und Sondermaschinenbauer sein, die bereits IO-Link verwenden.<br />
www.balluff.de<br />
www.ifm.de<br />
ETHERNET-BLOCK-I/O<br />
Turck stellt den Multiprotokoll-IO-<br />
Link-Master TBEN-L-8IOL in IP67<br />
und IP69K vor. Das Ethernet-Block-<br />
I/O-Modul bietet acht IO-Link-<br />
Master-Ports im robusten<br />
TBEN-L-Gehäuse. Wie alle anderen<br />
IO-Link-Master der TBEN-Reihe<br />
bietet auch das TBEN-L-8IOL die<br />
vereinfachte IO-Link-Geräteintegration<br />
SIDI (Simple IO-Link<br />
Device Integration).<br />
Turck ist Systempartner mit<br />
durchgängigem Portfolio für<br />
IO-Link-Applikationen. Der<br />
Automatisierungsspezialist<br />
erweitert sein IO-Link-Portfolio<br />
neben den Ethernet-Block-I/Os<br />
aktuell u. a. um kapazitive Sensoren,<br />
Drucksensoren für Ex-Bereiche<br />
und Laser-Distanzsensoren.<br />
www.turck.de
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
VOLLE FLEXIBILITÄT – NULL RISIKO<br />
SPECIAL<br />
Steffen Horn, Markus Gerster<br />
In den Werkzeugschleifmaschinen der Ulmer<br />
Werkzeugschleiftechnik GmbH & Co. KG sollen<br />
die sicherheitsgerichteten Funktionen ohne<br />
zusätzliche sichere Steuerung ausgeführt<br />
werden. Mit der Safety Bridge Technology steht<br />
eine flexibel konfigurier- und einfach<br />
handhabbare Lösung zur Verfügung, die diese<br />
und weitere Anforderungen erfüllt.<br />
Autoren: Steffen Horn, Phoenix Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont;<br />
Markus Gerster, Ulmer Werkzeugschleiftechnik GmbH & Co. KG, Ulm<br />
Die Ulmer Werkzeugschleiftechnik GmbH & Co. KG entwickelt<br />
und fertigt Schleifmaschinen, mit denen sich Präzisionswerkzeuge<br />
herstellen lassen. Das in Ulm-Einsingen<br />
ansässige Unternehmen hat sich seit vielen Jahren auf leistungsfähige<br />
Mehrachs-Werkzeug- und Rundschleifmaschinen spezialisiert.<br />
Die Maschinen der Typen WZS (Werkzeugschleifmaschine),<br />
RS (Rundschleifmaschine) und SF (Endbearbeitungsmaschine)<br />
werden unter einem Dach konstruiert, gefertigt, zusammengebaut<br />
und in Betrieb genommen. Die Produktion von Fertigteilen und die<br />
Montage der Maschinen übernimmt dabei das Schwesterunternehmen<br />
Ulmer Maschinenteile GmbH. Neueste CAD-Technologien<br />
und CNC-Maschinen kommen zum Einsatz, um schnell marktgerechte<br />
Lösungen zu realisieren.<br />
ALLE SIGNALE IN <strong>DER</strong><br />
STANDARD-STEUERUNG SICHTBAR<br />
In allen Maschinentypen wird die CNC-Steuerungsplattform der<br />
NUM AG genutzt. Daher suchten die Konstrukteure von Ulmer<br />
78 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
KIT-ENCO<strong>DER</strong><br />
nach einem Konzept zur Umsetzung sicherheitsgerichteter Funktionen ohne zusätzliche<br />
Safety-Steuerung. Dabei sollten die Sicherheitssignale über das vorhandene Standard-<br />
CAN-Bussystem übertragen werden.<br />
Eine andere Anforderung war, dass sowohl die sicheren als auch die nicht sicheren<br />
Signale in der Standard-Steuerung von NUM sichtbar sind. Vor diesem Hintergrund<br />
bietet sich die Safety Bridge Technology (SBT) von Phoenix Contact an, die ihre Vorteile<br />
schon seit einigen Jahren in zahlreichen Applikationen unter Beweis gestellt<br />
hat. SBT erfüllt die höchsten Sicherheitsanforderungen der aktuellen Normen<br />
IEC 61508 Ed2, IEC 62061 und EN 13849-1.<br />
Da sie alle sicherheitsgerichteten Aufgaben ohne zentrale Safety-Steuerung gemäß<br />
der neuen Maschinenrichtlinie ausführen kann, eignet sich die Lösung insbesondere<br />
für Applikationen, in denen die netzwerkfähige Sicherheitstechnik von der<br />
zentralen spezialisierten Steuerung – wie der CNC-Steuerung von NUM – getrennt<br />
werden soll.<br />
FLEXIBLE KONFIGURATION<br />
Die Safety Bridge Technologie wird zur Absicherung in allen Maschinentypen eingesetzt.<br />
Die SBT-Komponenten übernehmen hier sämtliche sicherheitsrelevanten Funktionen.<br />
Neben den typischen Not-Halt-Überwachungsfunktionen müssen Schutztüren sicher<br />
überwacht sowie ver- und entriegelt werden. Darüber hinaus sind Einricht- und Service-<br />
Funktionen sicher anzuwählen sowie Ladetüren zu überwachen.<br />
Eine weitere Anforderung besteht in verschiedenen Freigaben für die Pneumatik und<br />
Hydraulik sowie Kühlmittel. Weil diese sicherheitsrelevanten Funktionen teilweise in<br />
zeitlichem oder zeitlich verzögertem Zusammenhang stehen, gestaltet sich die flexible<br />
Konfiguration über das Software-Tool Safeconf deutlich einfacher als eine hart verdrahtete<br />
Lösung mit Sicherheitsschalt-Komponenten. Für die zusätzliche potentialfreie Abschaltung<br />
der Versorgungsspannung der Servoantriebe, Hydraulik und Kühlmittel verwendet<br />
Ulmer ein dezentrales Ausgangsmodul mit eingebautem Sicherheitsrelais.<br />
AUFWÄNDIGE RÜCKVERDRAHTUNGEN ENTFALLEN<br />
Als besonders vorteilhaft erweist sich die tiefe Integration aller Safety Bridge-Module in<br />
die CNC-Steuerung. Hier zeigt sich CAN als einfach handhabbares, kostengünstiges und<br />
performantes I/O-System. Da SBT die Sicherheitssignale busunabhängig übertragen<br />
SAFETY BRIDGE ERFÜLLT DIE HÖCHSTEN<br />
SICHERHEITSANFOR<strong>DER</strong>UNGEN <strong>DER</strong> IEC<br />
61508 ED2, IEC 62061 UND EN 13849-1<br />
kann, werden die entsprechenden Komponenten lediglich über eine Inline-Busklemme<br />
IL CAN an das Bussystem angeschlossen. Die sicheren Safety Bridge-Module lassen sich<br />
dann in der Inline-Station flexibel neben den Standard-I/O-Modulen anordnen.<br />
Die Software-seitige Einbindung von Safety Bridge gestaltet sich genauso einfach. Ein<br />
spezieller Operate-Funktionsbaustein für SBT, der aus der Codesys-Bibliothek importiert<br />
werden kann, stellt der Standard-Anwendung sämtliche Diagnose- und Statusinformationen<br />
der Safety Bridge-Komponenten zur Verfügung. Außerdem werden die Status aller<br />
sicheren Ausgangskanäle für Standard-Eingänge zurückgespielt, sodass die ansonsten<br />
üblichen aufwändigen Rückverdrahtungen entfallen.<br />
Weil die Standard-Steuerung ferner direkten lesenden Zugriff auf die Diagnose-Merker<br />
des SBT-Logikmoduls hat, ist sie jederzeit über den aktuellen Zustand sämtlicher Sicherheitsfunktionen<br />
informiert. Ausgangsseitig kann die CNC-Steuerung die Freigabe- und<br />
Rücksetzsignale innerhalb des Logikmoduls ansteuern. Bei Nutzung des so genannten<br />
Zustimmprinzips hat sie sogar schreibenden Zugriff auf alle sicheren Ausgangskanäle.<br />
Fast.<br />
Smart.<br />
Efficient.<br />
Innovation in<br />
Motor-Feedback<br />
Magnetische Kit-Encoder<br />
statt Resolver<br />
oder optische Drehgeber<br />
Multiturn Energy-Harvesting-System<br />
Keine Batterien, keine Wartung<br />
Einfache Installation<br />
mit Selbstkalibrierungsfunktion<br />
Kompaktes und robustes Design<br />
zur Integration in Ihren Motor<br />
Elektrische Auflösung bis 17 Bit absolut,<br />
16384 PPR inkremental<br />
Erstmals präsentiert auf der<br />
SPS IPC Drives<br />
Halle 7A, Stand 146<br />
www.posital.de<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 79<br />
Posital-Fraba.indd 1 26.10.<strong>2016</strong> 10:19:23
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
"MIT SAFETY BRIDGE SIND<br />
MODULARE MASCHINEN-<br />
KONZEPTE EINFACH<br />
UMSETZBAR"<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
Steffen Horn, Fachleiter<br />
Sicherheitstechnik,<br />
Phoenix Contact<br />
Electronics GmbH,<br />
Bad Pyrmont<br />
Mit dem Systemschritt V3 der Safety<br />
Bridge Technology lassen sich<br />
innerhalb einer Safety Bridge-Insel<br />
bis zu 16 unterschiedliche sichere<br />
I/O-Module, die abgesetzt installiert<br />
sind, anforderungsgerecht in das<br />
Standard-Netzwerk integrieren.<br />
Somit können dort maximal 256<br />
sichere Eingänge verarbeitet<br />
werden. Zudem erlaubt die Version<br />
V3 die Kommunikation von bis zu<br />
31 Safety Bridge-Inseln untereinander,<br />
was sich für die Umsetzung<br />
modularer Maschinen und Anlagen<br />
als besonders wichtig erweist. Denn<br />
auf diese Weise ist das sichere Anund<br />
Abkoppeln von Maschinenteilen<br />
möglich.<br />
SPECIAL<br />
EIN EFFIZIENTER<br />
UND WIRTSCHAFT-<br />
LICHER WEG ZUR<br />
SICHEREN<br />
MASCHINE<br />
Wenn die wirtschaftliche Umsetzung<br />
von Maschinensicherheit mit<br />
einer nicht-sicheren Steuerung<br />
gefordert ist, kann Safety Bridge von<br />
Phonix Contact eine effiziente<br />
Lösung bieten. Wenn sowohl die<br />
sicheren als auch die nicht-sicheren<br />
Signale in der Standard-Steuerung<br />
sichtbar sein sollen, bietet sich vor<br />
dem Hintergrund dieser Anforderungen<br />
die Safety Bridge Technology<br />
umso mehr an.<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
TIEFE INTEGRATION IN STEUERUNGSTYPEN<br />
Die mit der Konfigurations-Software Safeconf erstellte Sicherheitslogik wird als<br />
X.export.xml-file abgelegt und lässt sich in der Flexium-Software der NUM AG als POE<br />
(Programm-Organisations-Einheit) importieren. Dort lässt sie sich dann als Bestandteil<br />
des Gesamtprojekts mit auf der NUM-Steuerung speichern. Darüber hinaus können<br />
auch mehrere unterschiedliche Sicherheitsprojekte je nach Maschinentyp vorab<br />
konfiguriert, geprüft und erst bei Bedarf konkret angefordert werden.<br />
Als weiterer Vorteil, den die Verwaltung des Sicherheitsprojekts auf der Standard-<br />
Steuerung bietet, sei die einfache Handhabung genannt. So wird zum Auswechseln von<br />
Modulen kein Software-Tool oder eine Speicherkarte benötigt. Die beschriebene tiefe<br />
Integration funktioniert nicht nur bei Codesys-basierten Steuerungstypen wie Flexium/NUM,<br />
sondern ist auch für sämtliche anderen gängigen Steuerungen anwendbar.<br />
Der Einsatz der Safety Bridge Technology bei Ulmer belegt erneut, dass die umfassende<br />
Einbindung der Safety-Lösung kein Widerspruch zur Philosophie einer klaren<br />
Trennung von Standard- und Sicherheitsfunktionen sein muss.<br />
www.phoenixcontact.de<br />
Die Safety Bridge-Komponenten werden über eine<br />
Inline-ILC CAN an die CNC-Steuerung von NUM angeschlossen<br />
80 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
ETHERNET-DREHGEBER BIETET VIEL FREIRAUM<br />
BEI <strong>DER</strong> KONSTRUKTION<br />
steute Extreme<br />
Kompakt und wirtschaftlich<br />
im Aufbau und<br />
ausgestattet mit<br />
aktueller Kommunikationstechnologie<br />
sind die<br />
absoluten Ethernet-Drehgeber<br />
EAL580 von<br />
Baumer. Die Optoturn-<br />
Technologie gewährleistet<br />
für die rein optische<br />
Single- und Multiturn-Positionserfassung<br />
hohe Genauigkeit und Magnetfeldresistenz.<br />
Mit der kleinsten Einbautiefe in der Klasse der 58-mm-Ethernet-<br />
Drehgeber bietet das Modell viel Freiraum für die Konstruktion.<br />
Dazu braucht es auch keine Winkelstecker, was zusätzlich Platz<br />
spart. Auch enge und störungsanfällige Biegeradien im Kabel<br />
fallen durch den radialen Steckerabgang weg. Das Modell hat<br />
eine durchgehende Hohlwelle und wahlweise einen A- oder<br />
B-seitigen Klemmring. Das vereinfacht die Integration in den<br />
Antriebsstrang. Als erste Variante der Serie ist das Gerät mit<br />
Profinet-Schnittstelle erhältlich. Diese unterstützen auch den<br />
OPC UA-Standard.<br />
www.baumer.com<br />
MASCHINEN FIT FÜR IOT UND WELTWEITEN<br />
EXPORT MACHEN<br />
Extreme Cool<br />
Technologien mit denen sich Maschinen einfach in die Fabrik der<br />
Zukunft einbinden, mit aktuellen Bedien- und Visualisierungskonzepten<br />
ausstatten und auf den reibungslosen weltweiten<br />
Einsatz vorbereiten lassen, bietet Eaton an. Kleine oder komplexe<br />
Maschinen lassen sich mit Smartwire-DT, einem Verbindungssystem<br />
auf Geräteebene, fit für das Internet of Things (IOT)<br />
machen. Es ermöglicht direkten Zugriff auf wertvolle Informationen<br />
bis hin zum einfachen Positionsschalter und schließt die<br />
Integration von hydraulischen Bauteilen ein. Aufgrund von Änderungen<br />
der NEC-Richtlinien zur Kurzschlussfestigkeit müssen<br />
Anlagenbauer, die nach Nordamerika exportieren, ihre Systeme<br />
entsprechend anpassen. Dazu bietet Eaton neben den Produkten<br />
auch Beratung, Seminare und ein Handbuch zur Konstruktion<br />
von Schaltschränken an. Ein modernes Design, Multitouch-Bedienung<br />
und die Unterstützung mobiler Konzepte bieten HMI/<br />
PLC XV300 sowie Befehls- und Meldegeräte der RMQ-Familie.<br />
Ex 97 -60°C<br />
Zuverlässig bei Temperaturen<br />
bis -60 °C<br />
• Ex-Positionsschalter für Zonen 1 und 21<br />
• Bauart gemäß EN 50 047<br />
• ATEX- und IECEx-Zulassung<br />
• robustes Kunststoffgehäuse<br />
• besteht den 7-Joule-Schlagtest<br />
Wir freuen uns auf ihren Besuch:<br />
SPS IPC Drives <strong>2016</strong>, Nürnberg (Halle 9-450)<br />
Valve World <strong>2016</strong>, Düsseldorf (Halle 3-G81)<br />
Weitere Informationen unter www.steute.com<br />
www.eaton.de
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
SENSOREN MIT BESTEN KONTAKTEN<br />
Stefan Horvatic, Holger Unger<br />
Innovative Lichtschranken- und Drehgebertechnologien<br />
eines führenden Sensorherstellers<br />
eröffnen im Maschinenbau neue konstruktive<br />
Freiheiten. Ergänzt werden die Optoelektronikund<br />
Drehgeberportfolios durch eine Vielzahl von<br />
Sensorbaureihen auf der Basis weiterer physikalischer<br />
Wirkprinzipien – so dass aus einer Hand<br />
für nahezu jede Anwendung eine passende<br />
Lösung verfügbar ist.<br />
Mit weltweit ca. 5700 Mitarbeitern und mehr als 40<br />
Tochter gesellschaften ist Pepperl+Fuchs einer der<br />
Marktführer in der Entwicklung und Herstellung von<br />
elektronischen Sensoren und Komponenten für den<br />
weltweiten Automatisierungsmarkt. Das Portfolio industrieller Sensorlösungen<br />
umfasst induktive, magnetische und optoelektronische<br />
Wirkprinzipien ebenso wie Ultraschall, Bildverarbeitung,<br />
Rotativsensorik oder Identifikationssysteme auf der Basis von optischen<br />
Codes oder elektronischen Transpondern (RFID). Die Entwicklung<br />
neuer Sensorbaureihen orientiert sich unmittelbar an den<br />
Marktanforderungen. Hieraus resultiert eine im doppelten Sinne<br />
konstruktive Umsetzung von Integrationswünschen sowie von Anforderungen,<br />
die sich aus neuen Anwendungen der Sensoren oder<br />
besonderen Einsatzbedingungen ergeben.<br />
OPTOSENSOREN: VIELSEITIG UND<br />
BEDIENFREUNDLICH<br />
Konsequent auf die Bedürfnisse des Maschinen- und Anlagenbaus<br />
ausgerichtet ist die Lichtschrankengeneration R10x. Dies gilt zum<br />
einen für die marktgängigen und montagekompatiblen Gehäusebauformen,<br />
denn den Baureihen R100 in Kleinbauform, R101 im<br />
Miniaturgehäuse und R103 im Gehäuse mit frontseitigem M18-Gewinde<br />
liegt eine zukunftsorientierte Produktarchitektur zugrunde,<br />
die sich an den häufigsten Montagesituationen in Maschinen und<br />
Anlagen orientiert. Gleichzeitig bilden sie innerhalb jeder dieser<br />
mechanischen Integrationslösungen alle optoelektronischen Funktionsprinzipien<br />
ab: Einweg-Lichtschranken, Reflex-Lichtschranken<br />
ALLE OPTOSENSOREN HABEN<br />
DAS GLEICHE LOOK-AND-FEEL<br />
mit Polfilter, Reflexions-Lichtschranken für die Detektion transparenter<br />
Objekte, energetische Reflex-Lichttaster und solche mit Vorder-<br />
und Hintergrundausblendung sowie messende Lichtschranken<br />
und Distanzsensoren.<br />
Für den Konstrukteur bedeutet dies, dass jede Baureihe sowohl<br />
mit Power Beam-LEDs als auch mit der innovativen Dura Beam-<br />
Lasertechnologie von Pepperl+Fuchs das komplette Spektrum<br />
möglicher Anforderungen abdeckt. Diese reichen vom kompakten<br />
Highend-Distanzsensor über schaltende Sensorvarianten mit<br />
und ohne MPT-Messkern (Multi-Pixel-Technologie) bis hin zu<br />
rein auf Basisfunktionen fokussierten Geräteausführungen. Im<br />
Bedarfsfall kann sogar nachträglich ohne konstruktive Änderungen<br />
auf ein anderes Sensorprinzip umgestellt werden, z. B. von<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Autoren: Stefan Horvatic, Pepperl + Fuchs GmbH, Mannheim,<br />
Holger Unger, Pepperl+Fuchs GmbH, Berlin<br />
82 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
einem Taster auf eine Lichtschranke oder von einem detektierenden auf einen Abstand<br />
messenden Sensor.<br />
Inbetriebnahmefreundlich gelöst sind die Bedienung und das Visualisierungskonzept<br />
dieser innovativen Lichtschrankengeneration. Die Sensoren werden über die Baureihen<br />
hinweg und in jeder Ausprägung einheitlich am Gerät eingestellt und visualisiert. Per<br />
Multiturn-Potenziometer lassen sich Empfindlichkeit, Schaltschwelle und Betriebsmodus<br />
einstellen; die Wahl der Schaltungsart sowie das Teach-in des Schaltpunktes erfolgt<br />
über eine Drucktaste. Zwei LEDs visualisieren die Betriebsbereitschaft, die Schaltungsart,<br />
die freie Lichtstrecke für die Detektion bzw. Distanzmessung, das Erreichen der Funktionsreserve<br />
sowie eine eventuelle Strahlunterbrechung.<br />
DREHGEBER: ERWEITERTES EINSATZSPEKTRUM<br />
MAGNETISCHE DREHGEBER<br />
BEWÄHREN SICH IN RAUESTEN<br />
UMGEBUNGEN<br />
Drehgeber sind rotative Sensoren, mit denen physikalische Größen wie Drehzahl,<br />
Geschwindigkeit, Beschleunigung und Weg erfasst werden können. Mit Hilfe von Spindeln,<br />
Zahnstangen, Messrädern oder Seilzügen lässt sich ihr Einsatzspektrum auch auf<br />
lineare Bewegungen erweitern. Die automatisierungstechnische Funktion von Drehgebern<br />
besteht darin, diese mechanischen Bewegungen und physikalischen Größen in<br />
elektrische Signale umzuwandeln, die von Steuerungen genutzt werden können. Vom<br />
Wirkprinzip her bietet das Portfolio von Pepperl+Fuchs eine Vielzahl von Drehgebervarianten<br />
mit optischer Abtastung. Sie sind sowohl als Inkrementalgeber als auch als Absolutwertgeber<br />
mit Singleturn- oder Multiturnfunktionalität verfügbar und bieten höchste Auflösungen<br />
und Messgenauigkeiten. Sie decken ein breites Anwendungsspektrum ab, das<br />
den unterschiedlichsten Branchen gerecht wird.<br />
Gleichzeitig jedoch gibt es eine Vielzahl von anspruchsvollen Anwendungen, in denen<br />
Drehgeber starken Stößen und Vibrationen ausgesetzt sein können oder in denen die Gefahr<br />
der Betauung des<br />
Sensorelementes besteht.<br />
In anderen Applikationen<br />
soll die<br />
Anzahl von Umdrehungen<br />
gezählt und<br />
ohne Getriebemechanik<br />
erfasst werden<br />
oder die Sensoren müssen energieautark, d. h. ohne Batterie, betrieben werden. Für solche<br />
Herausforderungen hat Pepperl+Fuchs ein Portfolio innovativer Drehgeber mit magnetischem<br />
Abtastprinzip entwickelt. Sie bieten zugleich eine kompakte Bauformen, eine<br />
besondere Robustheit und eine lange Lebensdauer sowie eine hohe Auflösung und Genauigkeit.<br />
Eingesetzt werden sie z. B. in Maschinen wie Stanzen, Pressen und sonstiger<br />
Umformtechnik, in Sägewerken und Anlagen zur Holzverarbeitung oder in Offshore-,<br />
Windkraft- und Mobile-Equipment-Anwendungen, aber auch in der Fördertechnik, in<br />
Druckmaschinen oder der Robotik.<br />
Neben magnetischen Inkremental-Drehgebern mit AMR-Abtastung (Anisotrope Magnetoresistive<br />
Effekt) oder GMR-Abtastung (Giant Magnetoresistive Effekt) bieten vor allem die<br />
neuen magnetischen Absolutwertgeber der Serie ENA58IL ein besonderes Performance-<br />
Potenzial. Zweiachsige Hallsensoren erkennen über ein rotierendes Magnetfeld eine<br />
SENSOREN FÜR NAHEZU JEDE ANWENDUNG<br />
Anwesenheit, Position, Abstand – mit den innovativen Lichtschranken der<br />
R10x-Generation und dem breiten Portfolio optischer und magnetischer Encoder<br />
von Pepperl+Fuchs stehen Konstrukteuren im Maschinenbau für Mess- und<br />
Detektionsanwendungen leistungsstarke und bedienfreundliche Sensoren zur<br />
Verfügung, die sich zudem durch ihre vielseitigen mechanischen und elektrischen<br />
Integrationsmöglichkeiten auszeichnen – und so für nahezu jede Anwendung eine<br />
passende Lösung bieten.<br />
UNSER<br />
HERZ<br />
SCHALLT<br />
ULTRA.<br />
Dipl.-Ing. Harry Pilz<br />
Qualitätssicherung Entwicklung<br />
Seit mehr als 25 Jahren entwickeln unsere<br />
Ingenieure Ultraschallsensoren für die<br />
industrielle Automatisierungstechnik.<br />
Zum Beispiel den nano – den kürzesten<br />
Ultraschallsensor in einer M12-Gewindehülse<br />
am Markt.<br />
Besuchen Sie uns vom 22.-24. November<br />
<strong>2016</strong> auf der SPS IPC Drives in Nürnberg,<br />
Halle 7A, Stand 7A-401.<br />
microsonic.de
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
"IO-LINK IST EIN<br />
ENABLER FÜR<br />
INDUSTRIE 4.0"<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
02 Mit einer<br />
Zykluszeit von<br />
weniger als 80 µs<br />
setzen die magnetischen<br />
Absolut-<br />
Drehgeber ENA58IL<br />
einen neuen<br />
Standard<br />
Dr. Michael Döppert,<br />
Chefredakteur<br />
IO-Link ist ein großes Thema in der<br />
Sensorwelt, auch bei diesem<br />
Hersteller. IO-Link ist kein Feldbus,<br />
bietet aber eine einfache und daher<br />
effiziente und wirtschaftliche<br />
Möglichkeit einer Zwei-Wege-Kommunikation<br />
auf der untersten<br />
Feldebene. Damit ist eine Voraussetzung<br />
geschaffen, Sensorsignale<br />
bis in die Cloud zu bringen. Zudem<br />
unterstützt IO-Link modulare<br />
Maschinenkonzepte und – das ist<br />
für mich besonders interessant –<br />
Sensoren werden konfigurierbar<br />
und Konfigurationsänderungen<br />
können im laufenden Betrieb<br />
vorgenommen werden. All das geht<br />
sicher Richtung Industrie 4.0.<br />
absolute Singleturnposition. In der Multiturnausführung<br />
kommt zusätzlich ein Wiegand sensor<br />
zum Einsatz. Dieser setzt anstelle eines mechanischen Getriebe<br />
nicht nur die Multiturnfunktionalität um, sondern ermöglicht es auch, den Drehgeber<br />
ohne eine Pufferbatterie für den Fall eines Spannungsausfalls zu betreiben. Mit<br />
Messgenauigkeiten von bis zu 0,1° bei einer Singleturn-Auflösung von bis zu 16 Bit, einer<br />
Multiturn-Auflösung von bis zu 39 Bit und einer hochdynamische Zykluszeit von weniger<br />
als 80 Mikrosekunden setzen die magnetischen Absolut-Drehgeber ENA58IL einen<br />
neuen Standard. Gleichzeitig bietet die Kompaktbauform der Serie mit einem Gehäusedurchmesser<br />
von lediglich 36 mm ein Höchstmaß an Integrationsfreundlichkeit. Und<br />
überall dort, wo es gilt, ganz harte Einsatzfälle zu meistern, sorgt der Heavy-Duty-Inkremental-Drehgeber<br />
ENI<strong>11</strong>HD auch unter extremen Einsatzbedingungen für eine zuverlässige<br />
Drehzahlrückführung – selbst bei Asynchronmotoren mit hohen Wellenströmen.<br />
ZUKUNFTSSICHERE KONNEKTIVITÄT<br />
Neben der einfachen mechanischen Integration von Optosensoren und Drehgebern<br />
ist die elektrische Konnektivität ein weiteres wichtiges Konstruktionsmerkmal im<br />
Maschinenbau. Während bei den Drehgebern Schnittstellen wie RS-422, Ethercat,<br />
Profibus, Profinet, Ethernet/ IP, CANopen oder SSI für eine durchgängige Kommunikation<br />
der Sensoren bis in die Steuerung sorgen, sind die Lichtschrankenserien R100,<br />
R101 und R103 neben digitalen Schaltausgängen durchgängig mit IO-Link ausgerüstet.<br />
Als Bestandteil des Sensorik 4.0-Portfolios von Pepperl+Fuchs sind sie damit bestens<br />
für die digital vernetzte Fabrik der Zukunft – die Smart Factory – vorbereitet. Mit<br />
der Bluetooth-basierten Smart Bridge-Technologie können die Lichtschranken zudem<br />
per Smart Bridge-App auf mobilen Endgeräten abgebildet, über diese parametriert und<br />
bis in die virtuelle Welt der Cloud automatisierungstechnisch integriert werden.<br />
www.pepperl-fuchs.com<br />
Besuchen Sie uns:<br />
SPS IPC Drives in Nürnberg<br />
Rittal: Halle 5, Stand <strong>11</strong>1<br />
Eplan: Halle 6, Stand 210<br />
Unsere Kompetenz.<br />
Ihr Nutzen.
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
MAGNETISCHE HOCHLEISTUNGSDREH-<br />
GEBER – JETZT AUCH MIT CANOPEN<br />
Die hochpräzisen<br />
magnetischen<br />
Absolutdrehgeber<br />
der<br />
IXARC-Serie<br />
von Posital<br />
sind jetzt<br />
auch mit<br />
CANopen-<br />
Schnittstellen<br />
verfügbar.<br />
Diese neue Interface-Option ergänzt die bereits<br />
vorhandenen SSI-, EtherNet/IP-, EtherCAT-,<br />
Powerlink-, Profibus-DP- und Profinet-Schnittstellen.<br />
Die Vielfalt der angebotenen Interfaces<br />
macht die robusten und kompakten IXARC-Drehgeber<br />
zu einer universellen Geräteserie.<br />
Die leistungsstarken IXARC-Geräte wurden 2013 im<br />
Markt eingeführt. Dank signifikanter Verbesserung<br />
der Sensorik für die Magnetfeldmessung und<br />
bedeutender Fortschritte bei der Signalverarbeitung<br />
konnten die Geber mit 16-Bit-Auflösung und<br />
einer Genauigkeit von 0,09° aufwarten – und sich<br />
so erfolgreich als kompakte, robuste und kostengünstige<br />
Alternative zu den bei Präzisionseinsätzen<br />
traditionell gesetzten Sensoren mit Optoelektronik<br />
etablieren.<br />
Die neuen IXARC-Geber mit CANopen-Interface<br />
sind prädestiniert für Einsätze in Fahrzeugen,<br />
mobilen Maschinen, Kränen, Aufzügen und<br />
Offshore-Anlagen. Die Schnittstelle verfügt über<br />
eine Autobaud-Funktion. Hierdurch lassen sich die<br />
Geräte schnell und problemlos an ein CANopen-<br />
Netzwerk anschließen – ganz ohne lästiges und<br />
zeitaufwendiges manuelles Einstellen der Übertragungsgeschwindigkeiten.<br />
www.posital.de<br />
BLAU O<strong>DER</strong> ROT – AUF DIE ANWENDUNG KOMMT ES AN<br />
Sensoren für optische<br />
Messverfahren von<br />
Micro-Epsilon für die<br />
Laser-Triangulation sind<br />
für unterschiedliche<br />
Anforderungen mit roten<br />
und blauen Lasern<br />
erhältlich. Das blaue<br />
Licht dringt im Gegensatz<br />
zum roten nicht in<br />
das Messobjekt ein und<br />
bildet einen scharfen<br />
Punkt bzw. eine scharfe<br />
Linie ab. So können<br />
organische oder semitransparente Objekte vermessen werden. Bei glühenden<br />
Objekten bietet der blaue Laser einen maximalen spektralen Abstand zum<br />
Infrarotlicht und zeigt sich so unempfindlich bei roter Strahlung. Die roten<br />
Lasersensoren sind dagegen auch mit höheren Laserklassen verfügbar und<br />
liefern eine höhere Lichtintensität. Rot ist damit etwa bei dunklen Oberflächen<br />
besser geeignet, z. B. bei frisch extrudiertem, schwarzem Reifengummi. Bei<br />
glänzenden Metallen und rauen Oberflächen sind mit dem roten Laser mehr<br />
Informationen zur Bildung eines Mittelwerts abrufbar, während das blaue Licht<br />
bei glatten Oberflächen genauere Ergebnisse zulässt.<br />
www.micro-epsilon.de<br />
STEUERUNG IM ZEICHEN VON INDUSTRIE 4.0<br />
Die Maschinenautomationslösung System One CM von LTI Motion lässt sich als<br />
dezentrale intelligente Insel integrieren. Die typische Leitebenen-Kommunikation<br />
läuft über Ethernet-basierte Schnittstellen wie TCP/IP, Profinet und Ethernet IP.<br />
Mit Diensten wie OPC UA können Systeme über standardisierte Kommunikationsdienste<br />
miteinander verbunden werden. Maschinenintern sind Realtime-<br />
Bussysteme wie Ethercat für das Handling von Sensoren und Aktoren vorhanden,<br />
um eine echtzeitfähige Datenübertragung, z. B. zur Bewegungssteuerung der<br />
Antriebe zu gewährleisten. Steuerung-4.0-Lösungen mit zusätzlichen flexiblen<br />
Lösungen zur Maschinensicherheit unterstützen Hersteller in der Umsetzung der<br />
Maschinenrichtlinie und der Einbindung in Vernetzungskonzepte.<br />
www.lti-motion.com<br />
Steuerungsbau 4.0<br />
Engineering System Automation<br />
Erleben Sie live Lösungen für die lückenlose,<br />
integrierte Wertschöpfungskette im Steuerungsund<br />
Schaltanlagenbau. Sichern Sie sich Ihren<br />
Wettbewerbsvorsprung und setzen Sie auf das<br />
Leistungsnetzwerk der Zukunft für Industrie 4.0.
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
EINFACH<br />
MACHEN!<br />
SPECIAL<br />
Frank Kästner, Susanne Aufmuth<br />
Das Bestücken mit Halbzeugen und die<br />
Entnahme von Produkten mit 3-Achs-Handlingsystemen<br />
sind Aufgabenstellungen in den<br />
unterschiedlichsten Produktionsprozessen. Ein<br />
komplettes Automatisierungspaket – von den<br />
Motoren bis zum Mensch-Maschinen-Interface<br />
– für solche Handlingsysteme stellt ein<br />
Automatisierungsspezialist vor. Besonderer<br />
Vorteil: die intuitive Visualisierung, bei der die<br />
Entwickler von Anfang an alle Nutzergruppen<br />
vom Programmierer bis zum Maschinenführer<br />
berücksichtigt haben.<br />
Autoren: Frank Kästner, Susanne Aufmuth,<br />
Baumüller Nürnberg GmbH<br />
Das Komplettpaket des Nürnberger Automatisierungsspezialisten<br />
Baumüller besteht aus der Steuerungshardware<br />
sowie der kompletten Software und Visualisierung,<br />
Servoumrichtern und Servomotoren. Mit der umfangreichen<br />
Softwarebibliothek bekommt der Maschinenbauer eine<br />
Handlingeinheit mit zahlreichen Funktionen. Das komplette<br />
System kann er entweder bereits bei der Entwicklung in die Maschine<br />
integrieren, oder aber einfach nachrüsten. Dabei hat er die Wahl,<br />
das System über die übergeordnete Maschinensteuerung oder als<br />
komplett autarke Einheit zu betreiben. Dies wird durch die genormte<br />
digitale Euromap-67-Schnittstelle möglich, über die die<br />
Handlingeinheit mit der Produktionsmaschine verbunden werden<br />
kann. Die Hauptsteuerung der Anlage kann dann über einen Netzwerkanschluss<br />
auf die Visualisierung der Einheit zugreifen. So kann<br />
der Bediener das Handling bequem am Hauptterminal bedienen.<br />
Da bei allen Funktionalitäten die üblichen Programmiernormen<br />
berücksichtigt wurden, spielt es dabei außerdem keine Rolle, von<br />
welchem Hersteller die übergeordnete Steuerung ist. Eine digitale<br />
Schnittstelle ermöglicht dazu noch die Kommunikation mit externen<br />
Teilnehmern. So erfährt z. B. das Förderband, wann die Palette<br />
voll ist und weitertransportiert werden muss.<br />
VISUALISIERUNG WÖRTLICH GENOMMEN<br />
„Wir haben uns bei der Visualisierung in die verschiedenen Anwender<br />
hineinversetzt“ sagt Entwickler Frank Kästner. „Aus Erfahrung<br />
86 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
Ganz groß,<br />
wenn’s eng wird:<br />
der neue RFD-4000<br />
01<br />
Präzise Winkelmessung auf<br />
engstem Raum:<br />
Der neue RFD-4000 ist die<br />
Sensorlösung, wo Platz knapp<br />
und Budgets klein sind.<br />
Unsere mehr als 65-jährige<br />
Erfahrung sorgt für starke<br />
Leistung bis ins Detail:<br />
• 7 mm flacher Sensor<br />
• hochwertige Ausführung<br />
• magnetisch, absolut<br />
• misst berührungslos<br />
• ein- und mehrkanalig<br />
• robust, IP69k<br />
• Messbereich bis 360°<br />
• einfache Montage<br />
• Kennlinien nach Wunsch<br />
02<br />
Datenblatt-Download<br />
01 Im Schrittketteneditor werden Schrittketten geladen<br />
und die jeweiligen Schritte einzeln bearbeitet<br />
02 Im Handmodus werden manuell Zielpositionen im<br />
3D-Raum gezielt angefahren<br />
wissen wir, dass nicht nur erfahrenes Technikpersonal mit unserer Visualisierung zurechtkommen<br />
muss. Darum nahmen wir das Wort Visualisierung mal ganz genau und<br />
haben die Bedienwege in klarem und optisch ansprechendem Design visuell abgebildet.<br />
Dadurch geht das Bedienen und Parametrieren auf dem Touch-Display ohne lästiges<br />
Suchen und langwierige Einarbeitung ganz einfach von der Hand.“<br />
Weil heute auch alles mobil gehen muss, kann der Anwender die Maschine auch auf<br />
seinem Tablet oder Smartphone bedienen. Um Rüstzeit zu sparen, kann an einem Display<br />
die Anlage gesteuert<br />
WIR HABEN UNS BEI <strong>DER</strong><br />
VISUALISIERUNG IN DIE<br />
VERSCHIEDENEN ANWEN<strong>DER</strong><br />
HINEINVERSETZT<br />
werden, während an<br />
einem anderen die nächste<br />
Schrittkette bereits vorbereitet<br />
wird. Weil die<br />
Handlingeinheit möglichst<br />
flexibel einsetzbar<br />
sein soll, haben sich die<br />
Entwickler außerdem<br />
entschieden, dass die Sequenzen des Handlings direkt in der Visualisierung und ohne<br />
Eingriff in die Maschinensoftware eingegeben werden. Damit eignet sich das System zur<br />
Erweiterung jeder beliebigen Maschine.<br />
OPTIMALE WEGE MIT GEGENCHECK<br />
Mit der übersichtlichen Visualisierung fallen die Eingabe des Greiferwegs und die Festlegung<br />
von Toleranz- und Sperrbereichen ganz leicht. Auf der mehrsprachigen Benutzeroberfläche<br />
kann der Anwender individuelle Schrittketten erstellen und so die Entnahmeposition,<br />
den Weg und die Ablageposition festlegen. Die Bewegungen werden<br />
Wir stellen aus:<br />
SPS/IPC/DRIVES, Halle 4A, Stand 125<br />
www.novotechnik.de
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
EFFEKTIV AUTOMATISIEREN!<br />
Kartons, Flaschen, Kunststoffteile – Produkte<br />
müssen in Produktionsanlagen<br />
zum Weitertransport in Paletten und<br />
Behälter gestapelt werden. Am effektivsten<br />
geht das automatisiert, z. B. mit dem<br />
Komplettpaket für die Automatisierung<br />
von 3-Achs-Handlingsystemen.<br />
03 Die gesamte Software für eine Handlingeinheit<br />
wird mit Bibliotheksbausteinen realisiert<br />
03<br />
SPECIAL<br />
„VISUALISIERUNG<br />
MUSS BENUTZER-<br />
FREUNDLICH<br />
SEIN“<br />
Dr. Michael Döppert,<br />
Chefredakteur<br />
Wie muss eine wirtschaftliche<br />
Lösung für automatisierte Handlingprozesse<br />
aussehen, was sind die<br />
entscheidenden Kriterien? Eine<br />
Antwort ist: Die Visualisierung muss<br />
benutzerfreundlich sein. Dahinter<br />
stehen eine einfache Programmierung<br />
und eine intuitive Bedienung.<br />
Dank Softwarebibliotheken<br />
brauchen Maschinenbauer kein<br />
Programmier-Know-how und<br />
Anwender kein tiefgreifendes<br />
Verständnis der Technik. Die<br />
Antwort auf den Punkt gebracht:<br />
Fehlerquellen darf es möglichst<br />
keine geben – auch nicht bei der<br />
Mensch-Maschine-Interaktion.<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
hier mit Coordinated-Motion-Bausteinen realisiert, was ein freies Verfahren aller<br />
drei Achsen im Raum sowie ein Verketten von Bewegungen ermöglicht. So werden<br />
ruckfreie, kontinuierliche Bewegungsabläufe möglich, die hohe Geschwindigkeiten<br />
zulassen und die Mechanik schonen. Außerdem können durch die freie Programmierung<br />
im Raum die optimalen Wege ohne Verzögerungen und Umwege gefahren<br />
werden.<br />
Um möglichst viel Zeit zu sparen, findet der Anwender im Werkzeugkasten häufige<br />
Aktionen, wie z. B. „Schritt löschen“, „Leer-Schritt einfügen“, „Schrittbereich kopieren“,<br />
etc., die er direkt aufrufen kann. Neue Schrittketten kann er sogar während des laufenden<br />
Betriebs erstellen. Die einzelnen Schritte in einer Schrittkette können von einem<br />
Watchdog beobachtet werden, so dass die Schrittkette bei einem Fehler sofort stoppt<br />
und eine Fehlermeldung gegeben wird.<br />
Nach Erstellung der Schrittkette prüft das System in einem automatischen Check die<br />
Konsistenz der Eingabedaten z. B. bezüglich Reihenfolge oder Geschwindigkeit. Die<br />
fertigen Schrittketten kann der Anwender dann in einem Filesystem speichern, das<br />
auch Templates enthält. Diese Templates erleichtern besonders am Anfang den Einstieg<br />
in die Programmierung. Außerdem kann ein Sperrbereich definiert werden, spezielle<br />
Softwarebausteine für Kollissionsschutz verhindern dann, dass der Sperrbereich<br />
im Verfahrweg des Greifers liegt.<br />
Damit die Einheit auch wirklich flexibel in vielen Bereichen eingesetzt werden<br />
kann, hat der Anwender die Möglichkeit, die Maße des Greifers individuell festzulegen.<br />
Positionen können dann sowohl über x/y/z-Koordinaten angegeben werden als<br />
auch über eine bereits voreingestellte Auswahl. Außerdem können die drei Achsen<br />
einzeln verfahren werden, so dass Positionen einfach angefahren und dann fixiert<br />
werden können. Dank der Palettierfunktion im Schrittketteneditor müssen pro<br />
Palettentyp nur die Start-Position und dann einfach die Rasterung und die Maße der<br />
Palette eingegeben werden. Das System errechnet dann selbständig die übrigen<br />
Ablagepositionen.<br />
Und taucht doch mal ein Problem auf, dann verfügt das Handlingsystem über eine<br />
Alarmverwaltung und Diagnose. Über eine Analyse des EtherCAT-Systems und der<br />
digitalen I/O-Signale können automatisiert Zustände, wie z. B. Leitungsbrüche, Fehler<br />
im Antrieb oder auch einfach nur die Aktualität der Firmware ermittelt werden. Damit<br />
werden Serviceeingriffe deutlich beschleunigt und Kosten gespart.<br />
www.baumueller.de<br />
88 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
STECKERVERSTÄRKER FÜR PROPORTIONALVENTILE<br />
Wegeventile, Druckventile oder Pumpenregler lassen sich mit dem elektronischen<br />
Verstärker EV2S von Hawe ansteuern. Zur Inbetriebnahme wird er lediglich auf den<br />
Magneten aufgesteckt, und die Parameter werden mit Drucktastern, PC oder<br />
Smartphone eingestellt. LEDs plus integriertes Display zeigen den aktuellen<br />
Betriebszustand in Echtzeit an. Das einfache Kopieren von Einstellungen und<br />
Programmen von einem Stecker zum anderen ist für die Serienproduktion interessant.<br />
Durch eine direkte Anbindung an das CAN-Netzwerk und eine Datenverarbeitung<br />
im Stecker kann zusätzlich die zentrale Maschinensteuerung entlastet<br />
werden. Mit der Bluetooth-Version EV2S-BT lassen sich die Ventile über das<br />
Smartphone mit der App Hawe eControl konfigurieren und überwachen. Diese<br />
Lösung eignet sich z. B. für Erstinbetriebnahmen an schwer zugänglichen Orten,<br />
Ferndiagnose und Condition-Monitoring von Proportionalventilen oder die<br />
Fehlersuche in hydraulischen Anlagen.<br />
www.hawe.com<br />
SENSORLÖSUNGEN 4.0<br />
Im Bereich der Sensorlösungen<br />
für die elektrische Automatisierung<br />
hat Leuze mehrere<br />
Neuheiten entwickelt. Der<br />
Kontrasttaster KRT 18B z. B. ist<br />
ein flexibler Multicolor-Taster,<br />
der aus den LED-Farben rot,<br />
grün und blau automatisch<br />
diejenige ermittelt, die den<br />
maximalen Kontrast zur<br />
detektierenden Marke bildet.<br />
Der kamerabasierte Codeleser<br />
DCR 200i für das schnelle<br />
Decodieren von 1D-, Stapelund<br />
2D-Codes ist nun auch im<br />
Ecolab-zertifizierten IP69K-<br />
Edelstahlgehäuse verfügbar<br />
und eignet sich damit für die<br />
Verpackung von Lebensmitteln<br />
und Pharma-Produkten. Eine<br />
Industrie-4.0-fähige Sensorlösung<br />
auf Basis des Barcodelesers<br />
BCL 348i gibt es in<br />
Zusammenarbeit mit<br />
Microsoft. Die Prozess- und<br />
Metadaten werden dabei ohne<br />
zwischengeschaltetes Gateway<br />
über die OPC-UA-Schnittstelle<br />
an die Microsoft Azure<br />
Cloud übertragen, dort vom<br />
IOT-Hub erfasst und den Cloud<br />
Services zur Analyse und<br />
Visualisierung bereitgestellt.<br />
Der Barcodeleser kann über die<br />
Cloud Services gesteuert<br />
werden.<br />
ABB Machinery Drives. Maschinen noch<br />
einfacher konstruieren.<br />
SPS/IPC/DRIVES Nürnberg<br />
22. – 24. November <strong>2016</strong><br />
Halle 4, Stand 4-420<br />
Die neuen ABB Machinery Drives sind speziell für den Maschinenbau<br />
optimiert. Durch die Modularität in Hard- und Software sind sie<br />
sehr anpassungsfähig und bieten ein neues Maß an Konnektivität.<br />
Maschinen lassen sich wirtschaftlicher und effizienter konstruieren,<br />
die Maschinenleistung steigt und die Kosten für die Integration und<br />
Wartung sinken.<br />
Erfahren Sie mehr über die neuen Machinery Drives unter<br />
www.abb.de/drives<br />
www.leuze.de<br />
ABB.indd 1 02.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong> <strong>11</strong>:55:56<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 89
FÜR DEN<br />
ROBOTER<br />
3DREI PUNKTE<br />
SPECIAL<br />
Roboter werden immer kompakter und<br />
können immer mehr, zum Beispiel<br />
Basketbälle in den Korb werfen. Dabei sind<br />
nicht nur in Industrieanwendungen<br />
Zuverlässigkeit und Langlebigkeit gefordert.<br />
Das stellt hohe Anforderungen an alle<br />
Komponenten, auch an die Achillesfersen der<br />
Roboter – die Leitungen.<br />
90 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
Mit der kompakten Kleinrobotik-Baureihe Racer will<br />
Comau Anwendungen außerhalb der Automobil -<br />
in dustrie erobern. Dabei legt die Tochter von Fiat<br />
Chrysler Automobiles wie immer großen Wert auf<br />
Langlebigkeit. Das bringt neue Herausforderungen für die<br />
Verkabelung mit sich – die von der Lapp Gruppe gemeistert wurden.<br />
Industrieroboter kennen keine Pausen. Sie verrichten oft Jahre<br />
ohne Unterbrechung ihre Arbeit und bewegen sich acht Millionen<br />
Zyklen hin und her, wenn es gut läuft auch zehn Millionen. Erst<br />
dann dürfen sie eine Verschnaufpause einlegen, bei der in der Regel<br />
die Kabel getauscht werden, denn sie sind das schwächste Glied an<br />
einem Roboter. Nach so vielen Biege- und Torsionsbewegungen<br />
sind sie durch die stete Reibung in ihrem Inneren und die wiederkehrenden<br />
dynamischen Biegungen verschlissen.<br />
Dass es meist auch anders geht, beweisen Comau und die Lapp<br />
Gruppe. Das italienische Unternehmen Comau stellt Roboter zum<br />
Be wegen schwerer Teile oder zum Schweißen sowie Fördereinrichtungen<br />
für Bauteile vorwiegend für die Automobilindustrie<br />
01 Der Basketball-Roboter<br />
ist ein Racer 7 mit einer<br />
Traglast von 7 kg<br />
ROBOTERLEITUNGEN BRAUCHEN<br />
BESTES TORSIONS-<br />
UND BIEGEVERHALTEN<br />
her. Bei der neuen Kleinroboter-Baureihe von Comau kommt es<br />
zusätzlich auf Flexibilität und Schnelligkeit an. Die Racer-Serie,<br />
die u.a. in Handling- und Montageanwendungen zum Einsatz<br />
kommt, besteht aus besonders kompakten Robotern für Traglasten<br />
von 3 bis 7 kg mit hoher Präzision und Bewegungsgeschwindigkeit.<br />
Dafür hat die Lapp Gruppe platzsparende und<br />
hochbewegliche Kabel entwickelt.<br />
Comau bereitet sich damit auf die bevorstehenden Umbrüche in<br />
der Fertigung in der Automobilindustrie vor. Die tauschte bisher ihre<br />
Fertigungssysteme entsprechend den Produktzyklen aus. In der<br />
Regel läuft ein Fahrzeugmodell fünf Jahre, dann kommt der Nachfolger<br />
und mit ihm neue Maschinen. Das ändert sich gerade. Roboter<br />
müssen so flexibel und haltbar sein, damit sie sich über mehrere<br />
Produktzyklen hinweg immer wieder anpassen lassen.<br />
Präzision perfektionieren.<br />
Flexibilität nutzen.<br />
Langlebigkeit garantieren.<br />
Halle 7A, Stand 330<br />
ENA58IL – Magnetischer Drehgeber<br />
<br />
<br />
<br />
Einteiliges, kompaktes Gehäusekonzept in<br />
allen gängigen Schnittstellen zur einfachen<br />
Systemintegration<br />
Magnetische Drehgeber mit weiterentwickelter<br />
Hall-Technologie für hochdynamische Prozesse<br />
Sehr hohe Auflösung und absolute Genauigkeit<br />
von
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
DIE PROTOTYPEN-<br />
FERTIGUNG FÜR<br />
ROBOTERLEITUNGEN<br />
IST EINE<br />
BESON<strong>DER</strong>HEIT<br />
IN <strong>DER</strong> BRANCHE<br />
Während viele Anbieter Prototypen<br />
ihrer Kabel erst ab mehreren Kilometern<br />
Länge fertigen, bietet Lapp eine<br />
Musterfertigung schon ab einer Länge<br />
von 100 m. Die Muster werden bei Lapp<br />
und beim Anwender in realitätsnahen<br />
Tests auf ihre Haltbarkeit bei Biegeund<br />
Torsionsbewegungen getestet.<br />
Daraus schließen die Lapp-Ingenieure,<br />
wie lange das Kabel im echten Einsatz<br />
halten wird. Für den Comau Racer hat<br />
Lapp ebenfalls ein 100 Meter langes<br />
Muster gefertigt und erfolgreich<br />
getestet. Käufer können damit sicher<br />
sein, dass ihr Roboter jahrelang ohne<br />
Ausfälle seinen Dienst tun wird.<br />
"ALS LEITUNGSANBIETER<br />
NEHMEN WIR DIE<br />
HERAUSFOR<strong>DER</strong>UNGEN<br />
<strong>DER</strong> ROBOTIK AN"<br />
Frank Rothermund,<br />
Market Manager Robotics<br />
in der Lapp Gruppe<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
KOMPAKTE KABEL FÜR KOMPAKTE ROBOTER<br />
Für die Verkabelung ist der Trend zur Miniaturisierung eine Herausforderung.<br />
Denn ein kompakter Roboter benötigt auch kompakte Kabel. Lapp hat früh damit<br />
begonnen, platzsparende Versionen seiner Kabel zu entwickeln, ohne die Langlebigkeit<br />
zu vernachlässigen. Die Racer von Comau sind ein gelungenes Ergebnis<br />
dieser Bemühungen.<br />
Wozu ein Racer fähig ist, konnten die Besucher der Hannover Messe am Stand<br />
von Lapp bewundern. Dort warf der Roboter einen Basketball nach dem anderen<br />
zielsicher in einen Korb und stach damit alle Besucher aus, die den Mut hatten, gegen<br />
ihn anzutreten. Der Basketball-Roboter ist ein Racer 7 mit 7 kg Traglast, der seit<br />
wenigen Jahren auf dem Markt ist. Mittlerweile hat Comau auch Racer 3 und Racer 5<br />
mit den entsprechenden Traglasten in den Markt eingeführt.<br />
Die Arme und Motoren des Comau Racer sind aufgrund der geringeren Traglast<br />
kleiner als bei den Robotern in der Automobilindustrie. Entsprechend weniger<br />
Platz haben die Kabel, die zum einen die elektrische Energie für die Motoren<br />
liefern und zum anderen für den Austausch der Daten etwa von den Sensoren<br />
sorgen. Weil die kleineren Motoren weniger Leistung benötigen, können die<br />
Kabel etwas dünner ausfallen. Doch das allein reicht nicht, um genug Platz zu<br />
sparen. Weitere konstruktive Maßnahmen sind nötig.<br />
FÜLLMATERIAL REDUZIERT VERSCHLEISS<br />
Diese Feinheiten verstecken sich im Kabelinnern. Der Querschnitt der Adern der so<br />
genannten Servoleitungen, die die Motoren ansteuern, ist wegen der geringeren<br />
Motorleistung etwas kleiner. Keinen Unterschied gibt es bei den Isolatoren der<br />
Adern. Weil die Betriebsspannung gleich ist, gibt es hier keinen Spielraum für eine<br />
dünnere Isolation. Auch das Isolationsmaterial ist wie bei vielen anderen Kabeln für<br />
die Robotik ein Thermoplastisches Elastomer (TPE). Die Verringerung des Leiterquerschnitts<br />
allein reicht aber nicht, um genug Platz zu sparen, weitere konstruktive<br />
Tricks und Kniffe sind nötig – über die schweigen sich die Leitungsspezialisten allerdings<br />
aus.<br />
Das Geheimnis eines hochbeweglichen Servokabels liegt auch im Füllmaterial,<br />
also in den Komponenten, die keine elektrische Funktion haben. So enthält das<br />
Kabel Nylonfäden, die in den Aderverbund eingeflochten werden und die Adern<br />
an ihrem Platz halten, auch wenn das Kabel verdreht oder gebogen wird. Das vermindert<br />
die Reibung der Adern untereinander und damit einen Verschleiß des Isolationsmaterials.<br />
Eine weitere Maßnahme, die Lebensdauer eines solchen Kabels<br />
zu erhöhen, sind Bandierungen aus gleitfähigem Vlies oder Kunststoff, die um die<br />
Ader gewickelt werden und so die Reibung weiter reduzieren. Die Adern gleiten<br />
dann leichter gegen den Mantel, was insbesondere bei Torsionsbewegung den<br />
Verschleiß deutlich senkt.<br />
SPECIAL<br />
Die kompakten Roboter erobern<br />
immer mehr Branchen, etwa in der<br />
Fertigung von Elektronik oder bei<br />
Pick-and-Place Anwendungen. Heute<br />
ein Smartphone, morgen ein TV-Gerät<br />
am selben Fließband – noch ist das<br />
eine Vision, aber im Zusammenhang<br />
mit der digitalen und hochflexiblen<br />
Fertigung nach Industrie 4.0 werden<br />
solche Szenarien in nicht allzu ferner<br />
Zukunft Wirklichkeit. Lapp wird hierfür<br />
die passenden Leitungen bereithalten.<br />
AUF WUNSCH MIT UL-ZERTIFIZIERUNG<br />
Am Kabelmantel lässt sich das meiste Material einsparen, um das Kabel dünner zu<br />
machen. Allerdings dürfen die elektrischen und mechanischen Eigenschaften nicht<br />
darunter leiden. Mehr noch: Lapp liefert Comau auf Wunsch auch Kabel mit<br />
UL-Zertifizierung, also mit Zulassung für den nordamerikanischen Markt. Dort liegt<br />
die Latte beim Brandverhalten und auch bei der chemischen Beständigkeit meistens<br />
höher als bei den europäischen Normen. „Dünnerer Mantel, aber besseres<br />
Brandverhalten – das geht nur mit einem echten Highend-Material“, sagt Frank<br />
Rothermund Market Manager Robotics bei der Lapp Gruppe in Stuttgart.<br />
Rothermund ist davon überzeugt, dass trotz aller Fortschritte das Ende der<br />
Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Comau werde Lapp weiter fordern, das hätte<br />
der italienische Partner bereits angekündigt.<br />
Bilder: Lapp Gruppe<br />
www.lappkabel.de<br />
92 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
NEUHEITEN FÜR DIE INDUSTRIELLE<br />
BILDVERARBEITUNG<br />
Im ID-Bereich führte<br />
Cognex kürzlich das<br />
mobile Terminal MX-1000<br />
ein. Es vereint handelsübliche<br />
Smartphones mit der<br />
herstellereigenen<br />
Technologie und eignet<br />
sich bestens für die<br />
Datenerfassung u. a. in<br />
Intralogistik-Anwendungen. Aus aktuellem Anlass rückt der<br />
Hersteller seine Vision-Sensoren In-Sight 2000 in den<br />
Mittelpunkt. Sie verbinden die Leistungsstärke der branchenführenden<br />
In-Sight-Bildverarbeitungssysteme mit der<br />
Einfachheit und dem günstigen Preis eines Sensors. Mit der<br />
Kombination von In-Sight-Bildverarbeitungstools, einfacher<br />
Einrichtung und modularem Design mit austauschbarer<br />
Beleuchtung und Optik will der Hersteller neue Maßstäbe bei<br />
Preis-Leistungsverhältnis, Benutzerfreundlichkeit und<br />
Flexibilität setzen. Zudem entwickelte das Unternehmen eine<br />
neue Technologie, die grundlegend zur einfacheren Einrichtung<br />
und Verwaltung von In-Sight-Multi-Smart-Kamera-Anwendungen<br />
beiträgt und dabei äußerst benutzerfreundlich<br />
über plattformunabhängige, webbasierte HMIs funktioniert.<br />
cognex.com<br />
TELEMATIK-PLATTFORM FÜR MOBILE<br />
ARBEITSMASCHINEN<br />
Sensor-Technik<br />
Wiedemann<br />
stellt mit der<br />
ESX-TC1-Familie<br />
eine neue<br />
Telematik-Plattform<br />
für den<br />
Einsatz in<br />
mobilen<br />
Arbeitsmaschinen<br />
in drei<br />
Varianten vor.<br />
Die Plattform dient als Onboard-Datenlogger in der Kommunikation zu<br />
Steuerungen und Sensoren mittels CANbus. Dabei werden CANopen,<br />
SAE J1939 und offene CAN-Kommunikation unterstützt. Über die<br />
Software „Vehicle Data System (VDS)“ kann man konfigurieren, welche<br />
CANbus Parameter aufgezeichnet, im 1 GByte großen Datenspeicher<br />
abgelegt und anschließend weitergeleitet werden. Durch die freie<br />
Programmiermöglichkeit, die das Embedded Linux System der TC1 bietet,<br />
lassen sich die Daten aber auch auf dem Modul vorverarbeiten und<br />
auswerten. Die Weiterleitung kann in allen TC1-Varianten über Ethernet<br />
oder die jeweilige drahtlose Schnittstelle erfolgen. Die TC1-WiFi und die<br />
TC1-WiFi+ verfügen dabei über WLAN und Bluetooth 4.0.<br />
www.sensor-technik.de<br />
DRUCKTRANSMITTER FÜR BIDIREKTIONALE DIFFERENZDRUCKMESSUNG<br />
Die Serien AMS 47<strong>11</strong>/ AMS 4712 von Amsys kombinieren Silizium-MEMS-Elemente mit Mikroelektronik zu hochgenauen Drucktransmittern<br />
im Miniaturformat. Die Sensoren sind ohne weitere Komponenten einsatzbereit und für die Außenmontage geeignet. Die<br />
AMS-4712-Serie wird mit einem industriellen 4-20-mA-Stromausgang in 2-Leiter-Technik (Current Loop) angeboten, die AMS-47<strong>11</strong>-<br />
Serie hat einen 0-5-V-Ausgang. Der Betrieb erfolgt mit einer Versorgungsspannnung von 8 bis 36 V. Neben den Absolutdrucksensoren<br />
(1 bar, 2 bar 1,2 bar) sind die Transmitter als Differenzdrucksensoren für 0-5 und bis 0-2000 mbar in verschiedenen Druckstufen<br />
erhältlich. Als differenziell bidirektionale Versionen können sie in den Bereichen: ± 5, ± 10, ± 20, ± 50, ± 100 mbar sowohl Unter- als auch<br />
Überdruck messen. So sind Luftstrommessungen möglich, bei denen eine Druckumkehr zum herrschenden Druck entstehen kann. Dank<br />
der Rückseitenbeaufschlagung der Druckmesszelle eignen sich die Drucktransmitter auch zur Messung des Füllstand in Flüssigkeiten.<br />
www.amsys.de<br />
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
MIT<br />
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IN DIE ZUKUNFT<br />
Detlef Zienert<br />
Wasserstoff als saubere Energiequelle der Zukunft? Dafür müsste die Brennstoffzelle<br />
serienreif werden. Dazu gehört auch das automatische Prüfen im Sekundentakt.<br />
Dank IO-Link wird ein Prüfanlagen-Demonstrator mit über 90 schaltenden Sensoren<br />
schnell und platzsparend aufgebaut.<br />
SPECIAL<br />
Um Brennstoffzellen marktfähig, also reproduzierbar und<br />
kostengünstig sowie in gesicherter, hoher Qualität herstellen<br />
zu können, sind automatisierte und hochpräzise<br />
Fertigungs- und Kontrollverfahren erforderlich. Ein automatisiertes<br />
Prüfverfahren wurde jetzt in Form eines Demonstrators<br />
realisiert. Der Solinger Sondermaschinenbauer P+K Maschinen<br />
und Anlagenbau hat die Anlage im Rahmen eines ZIM-Kooperationsprojekts<br />
mit Fördermitteln des Bundes konstruiert und gebaut.<br />
„Dank IO-Link konnten wir die Anlage in rekordverdächtiger Zeit<br />
einfach und platzsparend installieren“, schildert Peter Kronenberg,<br />
Geschäftsführer von P+K. Projektpartner waren das Zentrum für<br />
Brennstoffzellentechnik (ZBT), die Intelligent Solutions GmbH<br />
(divis) sowie die Gesellschaft zur Förderung angewandter<br />
Informatik e.V (Gfal).<br />
Autor: Dr. Detlef Zienert, Balluff GmbH, Neuhausen<br />
Aufgabe der Prüfanlage ist es, in einem einzigen kompakten Aufbau<br />
durch spezielle Bildaufnahmetechnik und -verarbeitung relevante<br />
Fertigungsfehler wie Haarrisse, Grate und Löcher an den Bipolarplatten<br />
zu erkennen und die Verwendung defekter Ausschussprodukte<br />
auszuschließen. Darüber hinaus soll der Demonstrator durch<br />
eine systematische, kontinuierliche Datenauswertung und Informationsrückkopplung<br />
helfen, den Spritzgießprozess permanent zu<br />
über wachen und die Spritzgießparameter laufend zu optimieren, sodass<br />
im späteren industriellen Herstellungsprozess eine Null-Fehlerrate<br />
erreicht wird. Diese anspruchsvolle Prüfaufgabe ist in einer Zeitspanne<br />
zu bewältigen, die unterhalb des Prozesstaktes der Fertigung liegt.<br />
„Auf das Thema IO-Link sind wir über unseren Außendienstler<br />
Frank Rüger von Balluff gekommen“, berichtet Peter Kronenberg. „Wir<br />
haben ihm erzählt, was wir vorhaben. Er sagte, IO-Link sei an dieser<br />
Stelle genau das Richtige, wenn man gleichzeitig Zustände erfassen,<br />
Daten auslesen sowie Motoren und Ventile ansteuern und dabei noch<br />
erheblich Zeit bei Installation und Inbetriebnahme sparen will.“<br />
94 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
01<br />
KEL-FG<br />
01 In zwei Inspektionskammern<br />
werden<br />
die Bipolarplatten von<br />
Digitalkameras<br />
fotografiert<br />
02 Die Zuordnung der<br />
Fotos zu den Bipolarplatten<br />
erfolgt über die<br />
mit einem RFID-Chip<br />
gekennzeichneten<br />
Werkstückträger<br />
02<br />
IO-Link ist eine universell einsetzbare I/O-Schnittstelle unterhalb der Bussysteme, die zu<br />
sämtlichen Feldbussen kompatibel ist. Als digitale und bidirektionale Punkt-zu-Punkt Verbindung<br />
schafft IO-Link einen leistungsfähigen Kommunikationskanal bis auf Aktor- und<br />
Sensorebene.<br />
DIE SPREU VOM WEIZEN TRENNEN<br />
ÜBER 90 SCHALTENDE SENSOREN<br />
UND DIE MASCHINE MACHT TROTZDEM<br />
EINEN VERKABELUNGSTECHNISCH<br />
ÜBERSICHTLICHEN EINDRUCK<br />
Der von P+K entwickelte Demonstrator einer Prüfanlage für Bipolarplatten ist eine kompakte<br />
Maschine, die am Boden gerade einmal 3,7 mal 1,7 und in der Höhe etwa 2 m misst.<br />
Im operativen Einsatz ist sie über ein Förderband direkt mit der Spritzgießmaschine verbunden.<br />
Über dieses gelangen die Bipolarplatten, die zu 70 % aus Kunststoff und zu 30 %<br />
aus Kohlenstoff bestehen, nach dem Spritzgießvorgang zur Prüfeinrichtung.<br />
Nachdem Näherungsschalter ihre Ankunft gemeldet haben, saugt ein spezielles Dreiachshandling<br />
sie mittels Venturidüsen an, um sie dann auf mit RFID-Tags gekennzeichnete<br />
Werkstückträger zu transferieren. Von dort werden sie mittels Elektrozylindern mit einer<br />
Taktrate von 4, 2 s auf die jeweils nächste Position geschoben. Dies geschieht im Demonstrator<br />
in vorgegebener Reihenfolge, um die Zuordnung ihrer Identität sicherzustellen. Im<br />
späteren praktischen Betrieb erhält jede Platte auf ihrer Oberkante eine individuelle<br />
Markierung mittels eines Lasers.<br />
Die nächste Station ist dann auch schon die erste Inspektionskammer, in der zwei Kameras<br />
von der Kühlseite jeweils zwei Bilder sowohl unter „Hellfeld-“ als auch unter „Dunkelfeldbeleuchtung“<br />
aufnehmen, um dann nach dem Wenden der Bipolarplatten durch einen<br />
Teilbare90°<br />
Kabeleinführung<br />
für Leitungen<br />
mit Stecker<br />
Garantieerhaltkonfektionierter<br />
Leitungen<br />
Nachrüstungen,Servicearbeiten<br />
einfach durchführbar<br />
Geschützte 90°Einführung<br />
Schnelle Montage<br />
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©<strong>2016</strong> .icotekGmbH
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
"IO-LINK FÖR<strong>DER</strong>T<br />
DIE BRENN-<br />
STOFFZELLE?"<br />
Martina Heimerl,<br />
Redakteurin<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
03 Sensorhubs (links<br />
unten) sammeln die<br />
Signale einfach<br />
schaltender Sensoren<br />
ein, über Profinet<br />
IO-Link-Master (oben<br />
links) lassen sich über<br />
IO-Link-Ports<br />
IO-Link-Devices<br />
anschließen<br />
03<br />
SPECIAL<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
„Die Umsetzung von innovativen<br />
Zukunftstechnologien hängt<br />
maßgeblich von den Potenzialen des<br />
Maschinenbaus ab. Serienreife<br />
Produktions- und Prüfverfahren sind<br />
gefragt. So können kompakte,<br />
hochleistungsfähige Komponenten,<br />
Schnittstellen und Kommunikationsstandards<br />
völlig neue Möglichkeiten<br />
eröffnen und wiederum Enabler für<br />
Zukunftstechnologien sein.“<br />
"IO-LINK HAT UNS VIEL<br />
ZEIT GESPART UND<br />
DIE KABELMENGEN<br />
REDUZIERT"<br />
Peter Kronenberg,<br />
P+K Maschinen- und<br />
Anlagenbau, Solingen<br />
„Trotz anfänglicher Skepsis konnten<br />
wir die Anlage zu zweit an einem<br />
Vormittag komplett auflegen. Das ist<br />
ein neuer Rekord für eine Anlage<br />
dieser Größenordnung. Zum<br />
Vergleich: Ohne IO-Link und mit<br />
einem schnellen Elektriker hätte es<br />
erfahrungsgemäß drei Tage gedauert.<br />
Außerdem haben wir jetzt<br />
wenige schlanke Kabel bis zum<br />
Schaltschrank statt dicker Kabelbäume<br />
bei konventioneller Verkabelung. Die<br />
serielle Schnittstelle vereinfacht den<br />
Installations- und Verkabelungsprozess<br />
also ganz erheblich.“<br />
Greifer in einer zweiten, identisch ausgelegten Inspektionskammer weitere Bilder zu<br />
machen. Alle Fotos bleiben für die weitere Auswertung gespeichert und können jederzeit<br />
auf einem Monitor begutachtet werden.<br />
Die Zuordnung der Bilder zu den einzelnen Bipolarplatten erfolgt über die mit einem<br />
RFID-Chip gekennzeichneten Werkstückträger. Dafür befinden sich an allen relevanten<br />
Übergangspositionen M18-Leseköpfe mit abgesetzter Auswerteeinheit des Balluff-<br />
RFID-Systems BIS L (read only System). Das berührungslos arbeitende Identifikationssystem<br />
liest die Informationen der Datenträger aus. Die Daten liegen über die IO-Link-<br />
Schnittstelle direkt in den Prozessdaten vor und können in der SPS weiterverarbeitet<br />
und ausgewertet werden. An einer weiteren Station erfolgt dann die Dickenmessung<br />
der Platte mit sechs Laser-Sensoren mit Analogausgang, die im Demonstrator direkt mit<br />
der Auswerteeinheit verbunden ist.<br />
Am Ende haben die künftigen Elektroden ein komplexes Prüfszenario durchlaufen,<br />
für jeden Prüfling stellt die Software die zugehörige Prüfhistorie zur Verfügung. Entsprechen<br />
sie in allen Punkten den geforderten Anforderungen, werden sie als<br />
I.O.-Bipolarplatten an einer weiteren Station maschinell abgefräst, die Graphit-Partikel<br />
an der Oberfläche freigelegt und so für den operativen Einsatz vorbereitet. Die N.I.O.-<br />
Platten dagegen werden ausgeschleust und in einem Magazin gesammelt.<br />
IO-LINK VERSCHLANKT DIE INSTALLATION<br />
Besonders auffällig ist: Obwohl in der Anlage über 90 schaltende Sensoren im Einsatz<br />
sind, macht die Maschine einen überraschend aufgeräumten und verkabelungstechnisch<br />
übersichtlichen Eindruck. Dies spiegelt sich dann auch in der besonders geringen<br />
Größe des Schaltschranks wider, denn die Zahl der hier erforderlichen I/Os ist<br />
vergleichsweise niedrig.<br />
Dies liegt maßgeblich am Einsatz von IO-Link, weiß Martin Prims vom Balluff Tec-<br />
Support: „Automatisierungsexperten vergleichen den IO-Link-Standard auch gerne mit<br />
der USB-Schnittstelle im EDV-Bereich: Alles lässt sich mit einem Standardkabel verbinden.<br />
Jegliche Art von Sonderkabel sowie zusätzliche Anschaltboxen entfallen. Kein<br />
Klemmen mehr, nur noch M12-Stecker setzen und die Verbindung steht. Dabei ist<br />
IO-Link auch noch abwärtskompatibel zu sämtlichen Standardsensoren und unempfindlich<br />
gegenüber Störeinflüssen.“<br />
Über die Maschine verteilt sammeln elf Sensorhubs die Signale der einfach schaltenden<br />
Sensoren ein und bündeln je nach Variante acht bzw. 16 Eingänge auf einen IO-Link-Port.<br />
An jedem installierten Balluff-Profinet-IO-Link-Master stehen bis zu acht IO-Link-Ports<br />
zur Verfügung. Es sind fünf IO-Link-Master in der Maschine installiert. Von den insgesamt<br />
40 IO-Link-Ports bleiben fünf als Reserve für eventuelle Erweiterungen frei, 35 IO-Link<br />
Ports sind belegt. Sie machen die IO-Link-fähigen Devices für die Steuerungsebene verfügbar.<br />
Im Einzelnen sind dies die IO-Link-fähigen Leseeinheiten des Balluff-RFID-Systems<br />
BIS L, zwei Ventilinseln mit ihren jeweils bis zu 24 Spulen zur Ansteuerung der Pneumatik-<br />
Komponenten, eine IO-Link-Smart-Light sowie die Sensorhubs mit ihren nicht IO-Link<br />
sprechenden Standard-Sensoren für die Steuerungsebene. Über 13 universelle Balluff-IO-<br />
Link-Module – dies sind einzelne IO-Link-Anschaltungen mit einem offenen Kabelende<br />
für 10 bzw. 16 Ein- oder Ausgänge – werden 13 Achssteuerungen über Standardsensorkabel<br />
mit der Steuerungswelt verbunden. Diese Achsen können nun mit einfachen digitalen<br />
Signalen an zuvor einmalig eingelernte Positionen gesteuert werden. Ein komplexes<br />
Protokoll und eine Verbindung der Achssteuerungen mit der SPS via Ethernet entfallen.<br />
www.balluff.de<br />
96 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
KOMPLETTLÖSUNGEN ZUR STEUERUNG VON<br />
TURBOMASCHINEN, BRENNERN UND KESSELN<br />
Die Hima Paul Hildebrandt GmbH bietet Komplettlösungen aus<br />
Hardware, Software und Dienstleistungen. Die flexiblen, readyto-use<br />
Sicherheitsapplikationen beinhalten alle notwendigen<br />
Komponenten und Dienstleistungen für die Steuerung, Regelung<br />
und Überwachung von Turbomaschinen und Kompressoren<br />
(Flexsilon TMC), Brennern und Kesseln (Flexsilon BCS) sowie<br />
Gas- und Flüssig-Pipelines (Flexsilon PMC). Indem sie alle<br />
wichtigen Funktionen der jeweiligen Anwendung in ein System<br />
integrieren, sollen sie einen sicheren und gleichzeitig kosteneffizienten<br />
Anlagenbetrieb ermöglichen.<br />
Anwender können mit den Lösungen Safety- und Critical-Control-<br />
Applikationen realisieren. Baustein dafür ist das Safety-System<br />
Himax, mit dem sich Turbinen, Brenner, Kessel und Pipelines<br />
automatisieren lassen. Hierunter fallen nicht nur Schutzfunktionen,<br />
sondern auch das Steuern und Regeln der Applikationen.<br />
Stand<br />
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Danfoss, Offenbach29<br />
Dunkermotoren, Bonndorf41<br />
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Elatech, I- Brembilla19<br />
Elektror, Ostfildern52<br />
Faulhaber, Schönaich Halfcover<br />
Getriebebau NORD, Bargteheide7<br />
GMN Paul Müller, Nürnberg15<br />
HaRo, Rüthen71<br />
Hawe, München57<br />
Heidenhain, Traunreut 4.US<br />
Heidrive, Kelheim99<br />
Hiwin, Offenburg37<br />
Icotek, Eschach95<br />
ifm, Essen 2.US<br />
Igus, Köln76<br />
Kendrion, Villingen-Schwenningen97<br />
Koyo Deutschland, Hamburg67<br />
KTR, Rheine17<br />
Kübler Group, Villingen-Schwenningen93<br />
Lenze, Aerzen63<br />
maxon motor, München5<br />
Mayr, Mauerstetten35<br />
Merkes, Solingen48<br />
microsonic, Dortmund83<br />
MiniTec, Schönenberg-Kübelberg25<br />
Neugart, Kippenheim47<br />
Novotechnik, Ostfildern87<br />
Nozag, CH-Pfäffikon61<br />
Pepperl+Fuchs, Mannheim91<br />
Pilz, Ostfildern9<br />
Pittman, F-Elancourt67<br />
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Posital Fraba, Köln79<br />
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Rittal, Herborn84+85<br />
Schallenkammer, Kürnach55<br />
Schmidt-Kupplungen51<br />
Schmolz+Bickenbach, CH-Luzern69<br />
Sieb & Meyer, Lüneburg65<br />
steute, Löhne81<br />
Sumitomo, Markt Indersdorf49<br />
Tecnotion, München101<br />
VMA, Großostheim53<br />
Waldmann, Villingen-Schwenningen3<br />
WITTENSTEIN alpha, Igersheim77<br />
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GEREGELTES<br />
Hans Wiedemann, Karl-Heinz Lochner<br />
Arthur und die Minimoys laden im<br />
Europa-Park Rust zum Achterbahn-<br />
Abenteuer. Das Besondere an dem<br />
Stahlgetüm: Alle acht Züge verfügen<br />
über einen eigenen Antrieb. Der sorgt<br />
nicht nur für Gänsehaut durch<br />
Beschleunigung und Geschwindigkeit,<br />
sondern auch für einen hohen<br />
Fahrkomfort. Der Schlüssel liegt in<br />
einer ausgeklügelten Regelung durch<br />
intelligente Umrichter.<br />
SPECIAL<br />
Autoren: Hans Wiedemann und<br />
Karl-Heinz Lochner, Sensor-Technik<br />
Wiedemann GmbH (STW), Kaufbeuren<br />
Das Familienunternehmen Mack ist mit Mack<br />
Rides nicht nur Hersteller von Achterbahn-<br />
Anlagen, sondern auch Betreiber des Europa-<br />
Park Rust. Diese Konstellation ermöglicht es<br />
der Firma, aus der Praxis für die Praxis optimale Lösungen<br />
für ihre Kunden zu entwickeln. Beim Entwurf<br />
und der Entwicklung der Stahlachterbahn für den<br />
Themenbereich „Arthur und die Minimoys“ wurde ein<br />
Schwerpunkt auf den Fahrkomfort des durch<br />
E-Motoren angetriebenen Inverted Powered Coaster<br />
gelegt. Inverted bedeutet, dass die Züge unter den<br />
Schienen hängen, powered beschreibt, dass die Züge<br />
einen eigenen Antrieb haben. Bei Mack Rides kommt<br />
hinzu, dass die Powered Coasters auf Abwärtsstrecken<br />
frei rollen können.<br />
DYNAMISCHE ANPASSUNG<br />
Die Steuerungstechnik der Wagen ist komplex. Für<br />
deren Integration zeichnete die Firma Emis Electrics<br />
GmbH verantwortlich. Jeder einzelne der acht<br />
DANK <strong>DER</strong> UMRICHTER IST DIES DIE<br />
ERSTE DYNAMISCHE ACHTERBAHN,<br />
DIE BEIM BREMSEN ENERGIE INS<br />
NETZ ZURÜCKLIEFERT<br />
„Arthur“-Züge besitzt vier eigenständige, mit Umrichtern<br />
ausgestattete E-Motoren. Ohne starre Verbindung<br />
über Getriebe sind die Antriebe indirekt miteinander
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
INDIREKTE LASTAUSGLEICHSREGELUNG<br />
DIREKTE LASTAUSGLEICHSREGELUNG<br />
01<br />
01 Vorteile der direkten Lastausgleichsregelung<br />
gekoppelt, um über eine Regelung dynamische Anpassungen vornehmen<br />
zu können. Bei reiner Drehzahlregelung würden die Antriebe<br />
aufgrund von unterschiedlichen Durchmessern im Antriebsstrang<br />
(z. B. abgenutzte Antriebsräder, Fertigungstoleranzen) oder<br />
aufgrund von Toleranzen in der Drehzahlmessung, die über Resolver<br />
erfolgt, gegeneinander arbeiten. Denn kleinere Räder wollen die<br />
Drehzahl erhöhen, größere Räder möchten die Drehzahl verkleinern.<br />
Bei Kurvenfahrten müssen die Außenräder mit größerer<br />
Drehzahl arbeiten. Damit ist eine reine Drehzahlregelung nicht<br />
praktikabel. Auch eine reine Drehmomentregelung kommt praktisch<br />
nicht in Frage, da die Antriebe bei fehlender Belastung durchdrehen<br />
können. Dazu kann es u.a. durch ungenügenden Anpressdruck<br />
(Kurvenlage) oder die Vereisung von Schienen im Außenbereich<br />
kommen.
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
02<br />
02 Der Wechselrichter ist für den Einsatz in mobilen<br />
Arbeitsmaschinen mit IT-Netz konzipiert<br />
SPECIAL<br />
"HARMONIE<br />
IN <strong>DER</strong> ACHTERBAHN<br />
DANK DEZENTRALER<br />
LASTAUSGLEICHS-<br />
REGELUNG"<br />
Martina Heimerl,<br />
Redakteurin<br />
Thrill ist gut, aber bitte mit<br />
Komfort. Deshalb gilt es auch in der<br />
Achterbahn, die Antriebe eines<br />
Wagens optimal aufeinander<br />
abzustimmen, Drehmomentgleichheit<br />
sicherzustellen. Dabei sind<br />
schnelle Reaktionszeiten das A und O.<br />
Deshalb ist die direkte, dezentrale<br />
Lastausgleichsregelung mithilfe in<br />
die Umrichter integrierter Steuerungskomponenten<br />
hier der<br />
richtige Weg.<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
INTELLIGENTE LASTAUSGLEICHSREGELUNG<br />
Eine indirekte Lastausgleichsregelung könnte dieses Problem adressieren und in der<br />
Steuerung der Leitstelle erfolgen. Aufgrund der für die Kommunikation entstehenden<br />
Latenzzeiten kann diese zentrale Version jedoch nicht zum Einsatz kommen. Die Lösung<br />
ist also eine direkte Lastausgleichsregelung mittels in den Umrichtern integrierten,<br />
in „C“ frei programmierbaren ESX-Steuerungskomponenten. Diese Art der Regelung<br />
stellt die Drehmomentgleichheit aller Antriebe sicher.<br />
Zur technischen Realisierung trug die enge und konstruktive Zusammenarbeit der<br />
Firmen STW und Emis bei. In gemeinschaftlicher Entwicklung entstand eine intelligente<br />
Lastausgleichsregelung, bei der die auftretenden Drehmomentrippel auf ein Viertel<br />
des Wertes der indirekten Regelung reduziert werden. Dies wirkt sich nun direkt auf den<br />
Fahrkomfort und damit das Fahrerlebnis aus.<br />
In jedem E-Motor ist eine Temperaturüberwachung mittels PT1000 Elementen integriert,<br />
die im Falle des Überhitzens zum Einsatz kommt und die Belastung reduziert.<br />
Zudem wurden innerhalb der ESX-Steuerungskomponenten bestimmte Fehlerreaktionen<br />
definiert, sodass sich die Leitstelle dazu keine Gedanken mehr machen muss. Jeder<br />
Slave kann auch durch einfache Umkonfiguration die Master-Rolle übernehmen, sodass<br />
jeder Zug jederzeit sicher zurückgefahren werden kann.<br />
Parallel werden sämtliche CAN-Nachrichten, die zwischen Master und Slaves ausgetauscht<br />
werden, auf einer TC3G, dem Telemetrieprodukt von STW, aufgezeichnet. Die<br />
TC3G fungiert als Gateway und gibt die Daten an die Zentrale weiter. So können die<br />
Funktionalität des Regelkreises überprüft und Fehlerfälle dokumentiert und mittels<br />
MatLab/Simulink analysiert werden. In umgekehrter Richtung lassen sich die ESX-Steuerungskomponenten<br />
neu konfigurieren bzw. programmieren. Zu guter Letzt gibt es einen<br />
weiteren positiven Effekt, der durch die Nutzung der Umrichter von STW erzielt<br />
wurde: Bei „Arthur und die Minimoys“ handelt es sich um die erste dynamische Achterbahn,<br />
die rekuperieren kann und somit beim Bremsen Energie ins Netz zurückliefert.<br />
Bilder: Europa-Park Mack KG, STW<br />
www.sensor-technik.de<br />
100 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
HIGH-SPEED-KAMERA FÜR<br />
HIGH-END-AUTOMATION<br />
Eine High-Speed-Kamera für die<br />
High-End-Automation im Bereich<br />
Machine Vision und 2D/3D AOI ist<br />
die Camperform CP 70-1 von<br />
Optronis. Sie erreicht Geschwindigkeiten<br />
bis 200 000 fps bei der<br />
kleinsten und 1000 fps bei<br />
maximaler Sensorauflösung.<br />
Einsatzmöglichkeiten sind z. B. die<br />
Bewegungsanalyse, Objekterkennung<br />
und Positionskontrolle, wo<br />
oft nur Bildausschnitte oder<br />
bestimmte Koordinaten gefragt<br />
sind. Dafür bietet die Kamera mit<br />
einem Lux1310 Global Shutter<br />
Cmos eine besonders hohe<br />
Lichtempfindlichkeit bei einem<br />
Sensorformat von 2/3“ und einer<br />
quadratischen Pixelgröße von<br />
6,6 µm. Ein integrierter FPGA<br />
filtert bereits im Betrieb die für die<br />
Bildverarbeitung wichtigen<br />
Informationen aus den Daten und<br />
sorgt so bereits in der Bilderstellung<br />
für eine Optimierung der<br />
Bildqualität. Die Kamera ist mit<br />
einem Monochrom- oder Farbsensor<br />
erhältlich. 4-Kanal-Coaxpress-<br />
Schnittstellen nach DIN 1.0/2.3<br />
sorgen für stabile und hochperformante<br />
Verbindungen.<br />
www.optronis.com<br />
ECHTZEITSTATISTIKEN AUF EINEN BLICK<br />
Das Sammeln von Überwachungs- und<br />
Informationsdaten in Echtzeit für die<br />
Fabrikautomation und die Logistik-Branche<br />
ermöglicht die Software Web<br />
Sentinel Plus von Datalogic. Sie wird für<br />
die Kontrolle von Lesegeräten genutzt<br />
und stellt die Informationen über ein<br />
webbasiertes Interface zur Verfügung.<br />
Über ein Ethernet-TCP/IP-Netzwerk<br />
werden die Daten von Abtastpunkten<br />
gesammelt. Der Informationsfluss wird<br />
in Bildschirmgrafiken dargestellt<br />
– Echtzeitstatistiken werden auf einen<br />
Blick geliefert. Die Startseite zeigt im Vordergrund Leseleistung, Paketaktivität und Gerätediagnostik.<br />
Das ermöglicht einen übergeordneten Blick auf die Gesamtperformance der Anlage<br />
und auch eine detaillierte Ansicht spezifischer Geräte. Die Informationen werden in einer<br />
Datenbank gespeichert, wo mit ihnen Berichte über Leistung, Diagnostik und Tracking-Ergebnisse<br />
erstellt werden können. Durch diese Überwachung kann der Betrieb kontinuierlich auf hohem<br />
Niveau gehalten werden.<br />
www.datalogic.com<br />
WINKELSENSOREN FÜR DIE PRÄZISE STELLUNG<br />
Die analogen Multiturn-Winkelsensoren<br />
AL17xxM und AL19xxM von Megatron<br />
eignen sich als Sollwertgeber, wenn eine<br />
präzise Winkelmessung mit analogem<br />
Ausgangssignal wirtschaftlich realisiert<br />
werden soll. Mit Mehrwendel-Drahtpotentiometern<br />
werden lineare Verfahrwege<br />
gemessen, die über einen Spindel- oder<br />
Schneckenantrieb in eine Drehbewegung<br />
umgesetzt werden. In Flugzeugsitzen der<br />
First Class z. B. geben sie eine exakte<br />
Rückmeldung der Achsenpositionen. Sie<br />
haben eine Linearitätstoleranz von ± 0,25 %.<br />
Das 22 mm-Gehäuse mit Zentralbefestigung<br />
kann mit einem Wellendichtring abgedichtet werden. Weitere Optionen sind eine Tandemausführung<br />
für redundante Anschlüsse, unterschiedliche Widerstandswerte, Sonderwellengeometrien,<br />
eine rückseitige Welle sowie Kabel- und Steckervarianten. Ab Ende <strong>2016</strong> ist auch ein<br />
integrierter Stecker mit Klemmleiste verfügbar. Die Serien ALIR17xxM und ALIR19xxM ermöglichen<br />
außerdem den Betrieb mit einer radialen Achslast bis 4 N.<br />
www.megatron.de<br />
Machen Sie Ihrer Maschine Beine....<br />
... mit Direktantrieben von Tecnotion<br />
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
AUF DEN ZAHN GEFÜHLT<br />
SPECIAL<br />
Thomas Schmid<br />
Bauteile bei gleichem oder vielleicht sogar<br />
erweitertem Funktionsumfang reduzieren, das<br />
ist eine dominante Aufgabenstellung für die<br />
Konstruktion. In der elektrischen Ausrüstung von<br />
Maschinen und Apparaten, wie einem Zahnarztstuhl,<br />
geht das zum Beispiel mit Kombi-Schutzschaltern<br />
mit zwei geschützten Lastabgängen,<br />
die gleichzeitig Ein-/Ausschalter sind.<br />
Entwickler müssen heute konsequent auf eine systematische<br />
Bauteilereduzierung achten. Sie ist einer der Schlüssel für<br />
eine Kosten sparende Konstruktion. Zudem bedeuten in der<br />
Regel weniger Bauteile einen zusätzlichen Raumgewinn und<br />
ermöglichen so die Konstruktion kompakterer Produkte. Um Entwickler<br />
bei der Bauteilereduzierung zu unterstützen, bietet E-T-A<br />
sogenannte Kombi-Schutzschalter an. Hierbei handelt es sich um<br />
Überstromschutzschalter, die gleichzeitig als Ein- und Ausschalter<br />
von Geräten, Maschinen und Anlagen dienen. Oder anders formuliert:<br />
Im Ein-/Ausschalter ist der Überstromschutz gleich platzsparend<br />
integriert.<br />
Im Falle eines Überstroms springt das Betätigungselement dabei<br />
selbsttätig in die AUS-Position. Zur Auswahl stehen unterschiedlichste<br />
Bauformen und Betätigungselemente. So kann der Kunde<br />
z. B. zwischen Wippen, Druckknöpfen und Tastern in verschiedensten<br />
Farben und mit zahlreichen Beschriftungen wählen – auf<br />
Wunsch auch mit Beleuchtung.<br />
Autor: Thomas Schmid, E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH, Altdorf<br />
Dank der Doppelfunktion – Ein-/Ausschalter und rückstellbarer<br />
Überstromschutz in einer einzigen Komponente – reduzieren Kombi-<br />
Schutzschalter nicht nur den Montage- und Verkabelungsaufwand,<br />
sondern sorgen auch für deutlich verringerte Dispositions- und<br />
Lagerkosten. Hinzu kommt: Weniger Bauteile bedeuten auch immer<br />
weniger Fehlerquellen. Durch den Einsatz von Kombi-Schutzschaltern<br />
erhöhen Hersteller somit auch konsequent die Gesamtzuverlässigkeit<br />
ihrer Produkte.<br />
KOSTENSPARENDE TWIN-LOAD-ANSCHLÜSSE<br />
In der Praxis werden nun oftmals zwei, drei oder sogar mehr Verbraucher<br />
durch einen einzigen Schutzschalter abgesichert. Der<br />
Schutzschalter dient in diesen Fällen nicht als Absicherungselement<br />
für einen bestimmten Verbraucher, beispielsweise einen<br />
Elektromotor. Er überwacht gleichzeitig den Summenstrom aller<br />
angeschlossenen Lasten. Überschreitet der Summenstrom den<br />
Nennstrom des Schutzschalters, trennt er alle angeschlossenen<br />
Lasten gleichzeitig von der Versorgungsspannung.<br />
Eine sogenannte selektive Absicherung der einzelnen Laststromkreise<br />
ist in diesem Fall nicht gegeben. In vielen Anwendungsfällen<br />
ist diese auch nicht notwendig, manchmal sogar unerwünscht. Ein<br />
Beispiel: Medizinische Laborzentrifugen verfügen in aller Regel über<br />
eine eingangsseitige Hauptsicherung. Im Fehlerfall trennt das Sicherungselement<br />
die gesamte Zentrifuge mit all ihren internen Einzelverbrauchern<br />
vom Netz. Damit ist sichergestellt, dass die Zentrifuge<br />
nicht in Teilbereichen weiter läuft und falsche Ergebnisse produziert.<br />
Der häufigste Praxisfall beim Anschluss mehrerer Leiter ist, zwei<br />
Verbraucher direkt an einen Kombi-Schutzschalter anzuschließen.<br />
Für diesen Fall bietet E-T-A den zweipoligen EIN-/AUS-Schutzschalter<br />
Typ 3120 optional mit Doppelleiteranschluss an. Der Schutzschalter<br />
verfügt über vier Ausgangsklemmen (2 x Line, 2 x Load) an<br />
die direkt zwei Laststromkreise angeschlossenen werden können.<br />
Damit entfällt der Einsatz zusätzlicher Durchgangsklemmen. Und<br />
dies wiederum bedeutet reduzierten Verdrahtungsaufwand sowie geringeren<br />
Platzbedarf. Außerdem kann ein Bauteil eingespart werden.<br />
102 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
01 Kombi-Schutzschalter mit zwei geschützten<br />
Lastabgängen und Push-in Anschlussklemmen<br />
02 Schaltbild des Schutzschalters<br />
ZUVERLÄSSIGE PUSH-IN-ANSCHLÜSSE<br />
Um Anwendern den Verkabelungsprozess zu vereinfachen, bietet<br />
E-T-A den Typ 3120 neben Flachsteck- und Schraubanschlüssen<br />
auch mit Push-in-Anschlussklemmen für den direkten Leiteranschluss<br />
an. Dies bedeutet: Starre oder mit Aderendhülsen vorkonfektionierte<br />
Leiter lassen sich direkt in die Klemme stecken. Ein<br />
Werkzeug ist hierfür nicht notwendig. Die Kontaktfeder wird beim<br />
Einsteckvorgang vom Leiter selbsttätig geöffnet und sorgt so für die<br />
erforderliche Anpresskraft des Leiters gegen den Strombalken.<br />
Aufgrund der gleichmäßig hohen Federkräfte an der Klemmstelle<br />
garantiert die Push-in-Anschlusstechnik eine langzeitstabile Leiterkontaktierung.<br />
Durch den hohen Anpressdruck der aus speziellem<br />
Federstahl bestehenden Kontaktfeder hält die Verbindung selbst<br />
höchsten Schock- und Vibrationsbelastungen stand. Bei Flachsteckanschlüssen<br />
lassen sich vergleichbare Leistungsdaten nur mit<br />
speziellen Verriegelungskabelschuhen erreichen.<br />
01<br />
ANWENDUNG AM ZAHNARZTSTUHL<br />
Viele Hersteller von Behandlungseinheiten für Zahnarztpraxen bieten<br />
als individuelle Ausstattungsoption Touchscreen-Monitore für die<br />
Patientenkommunikation an. Der Monitor lässt sich bereits bei der<br />
Erstinstallation vorsehen, kann aber auch zu einem späteren Zeitpunkt<br />
nachgerüstet werden. In beiden Fällen stellt sich jedoch die<br />
Frage: Wie kann der zumeist mit AC 230 V betriebene Monitor kosteneffizient<br />
angeschlossen werden. Die sichere und gleichzeitig wirtschaftliche<br />
Lösung ist hier der Kombi-Schutzschalter Typ 3120 mit<br />
Twin-Load-Anschlüssen (Doppelleiteranschluss). Er dient in dieser<br />
EIN-/AUSSCHALTER UND RÜCK-<br />
STELLBARER ÜBERSTROMSCHUTZ<br />
IN EINER EINZIGEN KOMPONENTE<br />
Anwendung als zentraler Ein-/Ausschalter und schützt gleichzeitig<br />
die gesamte Behandlungseinheit im Falle auftretender Überströme.<br />
Der zweite Lastabgang des Schutzschalters wird in dieser Anwendung<br />
als Anschluss für den optionalen Monitor genutzt. Damit entfällt<br />
die Notwendigkeit des Einsatzes einer zusätzlichen Verteilerklemme.<br />
Um im Anschlussbereich 100 %ige Fingersicherheit zu<br />
haben, entschied sich ein renommierter deutscher Hersteller von<br />
Zahnarztstühlen außerdem bewusst für eine Ausführung mit modernen<br />
Push-in-Anschlussklemmen. Gefährliche Stromschläge<br />
sind so zuverlässig ausgeschlossen.<br />
Bei diesen Klemmen besteht der Strombalken aus einer hochwertigen<br />
und oberflächenvergüteten Kupferlegierung und sorgt so<br />
für geringste Übergangswiderstände und eine maximale Stromübertragung.<br />
Ein besonderer Vorteil der Push-in-Anschlusstechnik<br />
ist insbesondere das völlig mühelose Einstecken der Leiter. Bis zu<br />
50 % geringere Steckkräfte im Vergleich zu herkömmlichen Federkraft-Anschlüssen<br />
beugen Arbeitsermüdungen in der Fertigung<br />
spürbar vor. Im Gegensatz zu Flachsteckanschlüssen muss auch<br />
keine Steckorientierung beachtet werden. Der runde Leiter lässt<br />
sich einfach und bequem in den Kontaktierungsslot einführen.<br />
Bilder: Tyler Olson – Fotolia (Aufmacher) und E-T-A<br />
www.e-t-a.de<br />
SCHUTZSCHALTER MIT DOPPELFUNKTION<br />
In Medizin- und Laborgeräten sowie im Apparate- und<br />
Automatenbau besteht oftmals die Anforderung, zwei<br />
Verbraucher an einen Schutzschalter anzuschließen. Hierzu<br />
wird in aller Regel lastseitig eine zusätzliche Durchgangsklemme<br />
mit Doppelleiteranschluss eingesetzt. Damit steigt<br />
jedoch nicht nur die Anzahl der eingesetzten Bauteile, auch<br />
der Verdrahtungsaufwand und der Platzbedarf nehmen zu.<br />
Eine zeit- und kostensparende Alternative ist hier der neue<br />
Kombi-Schutzschalter von E-T-A Typ 3120 mit Twin-Load-Anschlüssen,<br />
also zwei geschützten Lastabgängen. Die moderne<br />
Push-in-Anschlusstechnik sorgt dabei für eine einfache,<br />
schnelle und vor allem langzeitstabile Leiterkontaktierung.<br />
02<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 103
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
NEUE SENSOR-LÖSUNGEN<br />
FÜR ZYLIN<strong>DER</strong>DRUCK<br />
Sensor-Technik Wiedemann weitet sein<br />
Angebot von Sensor- und Datenmanagement-Lösungen<br />
für Hersteller<br />
großer Motoren, insbesondere für den<br />
maritimen Bereich, aus. Zwei Schwerpunkte<br />
sollen dabei die Messung von<br />
Zylinderdruck großer Diesel-, Gas- und<br />
Zweistoffmotoren und Gasmotoren als<br />
Hauptantrieb und für die Bordstromerzeugung<br />
auf Schiffen sein. Hinzu<br />
kommt die zunehmende und komplexere<br />
Nutzung von Zylinderdruckdaten<br />
in modernen Steuerungssystemen.<br />
Diese umfasst eine ausgeklügelte<br />
Erkennung von Klopfen, den Abgleich<br />
der Zylinderleistungen und die<br />
Berechnung von NO x<br />
-Bildung. Ebenfalls<br />
im Fokus stehen sollen Anforderungen<br />
an beständigere Messsysteme durch<br />
steigende Spitzendrücke.<br />
www.sensor-technik.de<br />
MODULARE SICHERUNGSFASSUNGEN UND<br />
ZYLINDRISCHE SICHERUNGEN<br />
Für eine höhere Bedienersicherheit und Maschinenverfügbarkeit<br />
hat Eaton modulare Sicherungsfassungen und<br />
zylindrische gR-Sicherungen in sein Bussmann-Hochgeschwindigkeitsportfolio<br />
aufgenommen. Die Modelle der<br />
MFH-Baureihe sind sehr kompakt. Eine DIN-Schienenmontage<br />
ist mit ihnen ohne Werkzeug möglich. Zudem steht eine<br />
große Auswahl an Kabel- oder Kabelschuhanschlüssen zur<br />
Verfügung. Alternativ kann die Sicherungsfassung mit zwei<br />
M4-Schrauben zur Plattenmontage angeschraubt werden.<br />
Mit einer Nennleistung von 690 V ist die Sicherungsfassung IEC-, UL- und CCC-konform. Sie<br />
ist in ein-, zwei-, drei- oder vierpoliger Ausführung sowie ein- und dreipolig mit Nullleiter<br />
erhältlich. Die zylindrischen, superflinken gR-Sicherungen schützen Halbleitergeräte wie<br />
Thyristoren, Dioden, Gleichrichter und statische Relais. Sie ermöglichen es, Überstromfehler,<br />
Überlast und Kurzschlüsse zu beheben. Der Aufbau mit Keramikrohr hält laut Anbieter<br />
höchsten Innendrücken und Wärmeschocks stand.<br />
www.eaton.de<br />
ROBOTERSTEUERUNG DIREKT INTEGRIERT<br />
Eine vollständige Integration der Robotersteuerung in eine mit Automatisierungskomponenten<br />
des Herstellers B+R ausgestattete Maschine oder Produktionslinie ermöglicht das<br />
Open-Robotics-Konzept von Comau. Es steuert damit den Roboter direkt aus der Anlage<br />
heraus. Zwei der neuesten Robotermodelle von Comau – der modulare Scara Rebel-S und<br />
das kleinste Mitglied der Racer-Familie – sorgen für Geschwindigkeit und Präzision auf dem<br />
neuen industriellen Transportsystem Supertrak von B+R. Hier kann jede beliebige Losgröße<br />
flexibel und wirtschaftlich hergestellt werden. Dabei sind die Bewegungen der Roboter mit<br />
der des Transportsystems synchronisiert, sodass die Roboter am laufenden Band Pick-and-<br />
Place-Aufgaben verrichten können.<br />
www.comau.com<br />
IMPRESSUM<br />
SPECIAL<br />
erscheint <strong>2016</strong> im 47. Jahrgang, ISSN 0344-4570<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Dr. Michael Döppert (md), M.A.<br />
Tel.: 06131/992-238, (verantwortlich für den<br />
redaktionellen Inhalt)<br />
Redaktion: Dipl.-Ing. (FH) Martina Heimerl (mh),<br />
Tel.: 06131/992-201,<br />
Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml), Tel.: 06131/992-233 ,<br />
Redaktionsassistenz: Gisela Kettenbach,<br />
Tel.: 06131/992-236, E-Mail: g.kettenbach@vfmz.de,<br />
Angelina Haas, Melanie Lerch, Ulla Winter<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Gestaltung<br />
Mario Wüst, Doris Buchenau, Anette Fröder,<br />
Sonja Schirmer<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Anzeigen<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Helge Rohmund, Anzeigenverwaltung,<br />
Tel. 06131/992-252, E-Mail: h.rohmund@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 47: gültig ab 1. Oktober <strong>2016</strong><br />
Leserservice:<br />
vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />
Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />
Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />
Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />
(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />
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Einzelheftpreis: € 13,50 (zzgl. Versandkosten)<br />
Jahresabonnement: Inland: € 95,- (inkl. Versandkosten)<br />
Ausland: € <strong>11</strong>1,- (inkl. Versandkosten)<br />
Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />
weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
Verlag<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />
Postfach 100465, 55135 Mainz<br />
Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />
E-Mail: info@engineering-news.net,<br />
www.engineering-news.net<br />
Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />
Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />
Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />
Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />
Gesamtanzeigenleiterin: Beatrice Thomas-Meyer<br />
(verantwortlich für den Anzeigenteil) Tel.: 06131/992-265,<br />
E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />
Vertrieb: Lutz Rach, Tel.: 06131/992-148<br />
Druck und Verarbeitung<br />
Limburger Vereinsdruckerei GmbH,<br />
Senefelderstraße 2, 65549 Limburg<br />
Datenspeicherung<br />
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gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />
zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />
ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />
Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />
Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />
beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />
Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />
Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der Annahme<br />
des redaktionellen Contents (Texte, Fotos, Grafiken<br />
etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht<br />
das umfassende, ausschließliche, räumlich, zeitlich und inhaltlich<br />
unbeschränkte Nutzungsrecht auf den Verlag<br />
über. Dies umfasst insbesondere das Recht zur Veröffentlichung<br />
in Printmedien aller Art sowie entsprechender Vervielfältigung<br />
und Verbreitung, das Recht zur Bearbeitung,<br />
Umgestaltung und Übersetzung, das Recht zur Nutzung<br />
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Verwertung, z. B. Einspeicherung und Bearbeitung<br />
in elektronischen Systemen, zur Veröffentlichung in Datennetzen<br />
sowie Datenträger jedweder Art, wie z. B. die<br />
Darstellung im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen,<br />
CD-ROM, CD und DVD und der Datenbanknutzung<br />
und das Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte<br />
auf Dritte zu übertragen, d. h. Nachdruckrechte einzuräumen.<br />
Eine Haftung für die Richtigkeit des redaktionellen<br />
Contents kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion<br />
nicht übernommen werden. Signierte Beiträge stellen<br />
nicht unbedingt die Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr übernommen<br />
werden. Grundsätzlich dürfen nur Werke eingesandt<br />
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verfügt, und die nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur<br />
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zur Feststellung der Verbreitung von<br />
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104 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
ROBUST UND FLEXIBEL:<br />
INDUKTIVSENSENSOR<br />
VIELSEITIGER EMBEDDED-PC<br />
Der Industrie-PC der Serie Arrakis-LTE-Mk2 ist die<br />
Weiterentwicklung des Arrakis-LTE. Im Vergleich zum<br />
Vorgänger bietet er zwei externe SIM-Karten-Slots, die<br />
einen Einbau von zwei LTE-Modulen erlauben. Neu ist<br />
auch ein Anschluss für einen externen Ein/Ausschalter:<br />
Wird der Embedded-PC in eine Maschine verbaut,<br />
lässt sich der Ein/Ausschalter über diesen Anschluss<br />
einfach anbinden. Drei Erweiterungssteckplätze erlauben<br />
es, zwischen drei Netzen und Funktechnologien<br />
zu vermitteln. Das ist für Anwendungen interessant,<br />
die eine redundante Anbindung benötigen oder<br />
zwischen Feldbussen wie z. B. CAN, Zigbee oder<br />
Wireless Hart und (W)LAN oder WAN vermitteln müssen. Anwender können über UMTS oder LTE<br />
auf den PC zugreifen und ihn z. B. über Teamviewer steuern. Der Hutschienen-PC lässt sich für die<br />
Anlagensteuerung und Fernwartung in der Automatisierung einsetzen, ist aber auch als IoT-Gateway<br />
nutzbar. Das System ist für den Einsatz in der Netzwerksicherheit IPCop-kompatibel.<br />
www.welotec.com<br />
Contrinex bietet die C44-Induktivsensoren<br />
mit IO-Link-Schnittstelle<br />
an. Die Sensoren eignen<br />
sich für Anwendungen in der<br />
Automobilindustrie sowie für<br />
den Außeneinsatz bei Hafenanlagen<br />
oder Fahrgeschäften.<br />
Besonders in rauen Umgebungen<br />
sorgen ein Temperaturbereich<br />
von -25 bis +85 °C sowie die<br />
Schutzklasse IP68/IP69K für<br />
zuverlässiges Schalten. Ein<br />
Schaltabstand bis 40 mm<br />
schließt mechanische Beschädigungen<br />
nahezu aus. Dank<br />
schwenkbarem Sensorkopf<br />
lassen sich die kubischen<br />
Induktivsensoren in fünf verschiedene<br />
Richtungen drehen,<br />
was für große Flexibilität beim<br />
Einbau sorgt. Die werkzeuglose<br />
Montage minimiert die Installationszeit.<br />
Den Betriebszustand<br />
zeigen vier LEDs an. Serienmäßig<br />
sind die Sensoren auch IO-Linkfähig<br />
und damit für Industrie 4.0<br />
vorbereitet. Der Anwender<br />
entscheidet, ob er den Induktiv-<br />
Sensor im IO-Link-Modus oder<br />
klassisch betreibt. Da in beiden<br />
Fällen Sensor und Verkabelung<br />
identisch bleiben, werden<br />
Validierungs- und Lagerhaltungskosten<br />
erspart.<br />
www.contrinex.de<br />
E/A-SYSTEME: ECHTZEIT-KOMMUNIKATION MIT <strong>DER</strong> PERIPHERIE<br />
Die E/A-Familien Indra Control S20 und S67 von Rexroth verringern durch einfache Integration die<br />
Engineering-Aufwände. Sie fügen sich in den Schutzarten IP20 und IP67 auch in extreme Umgebungsbedingungen<br />
ein. Mit hoher Performance durch kurze Update-Zeiten und hohe Synchronität<br />
sorgen sie zwischen Steuerung und Peripherie für eine Datenkommunikation in Echtzeit. Die<br />
Buskoppler unterstützen die Kommunikation mit Sercos, Profinet, Profibus und Ethernet/IP. Bei der<br />
S20 ermöglicht die Push-in-Technologie eine werkzeuglose Direktverdrahtung von starren und<br />
vorkonfektionierten Leitern. Mit integrierten elektronischen Typenschildern sind alle Module<br />
eindeutig identifizierbar. Die S67-Module ermöglichen einen Abstand bis 50 m zwischen zwei<br />
Modulen und bis 500 m Gesamtlänge je Station. Die elektromechanische Konstruktion fängt bei<br />
der S20 Stöße bis 10 g ab, die vollvergossenen S67 sogar Dauerschocks bis 30 g.<br />
www.boschrexroth.com<br />
CLOUD-EINBLICKE IM INDUSTRIEUMFELD OPTIMIERT<br />
Schneider Electric hat neue Updates für die<br />
Cloud-Plattform Wonderware Online herausgegeben.<br />
Mit der Plattform können operative Daten<br />
gesammelt, visualisiert und gemanagt werden.<br />
Sie ist auf Microsoft Azure aufgebaut und bietet<br />
eine nahtlose Konvergenz von operativer- und<br />
Informationstechnologie. Das umfasst Bereiche<br />
wie Security, Auffindbarkeit und Erweiterbarkeit.<br />
Mit dem Insight Connector lassen sich gespeicherte<br />
Zeitserien mit denen in Excel und Excel<br />
Online verbinden. So können Formeln ausgeführt,<br />
Ad-hoc-Analysen laufen gelassen und Excel-basierte Reports und Charts generiert werden. Mit<br />
der Plattform können zudem verteilte Datenquellen konsolidiert und die Daten kontextualisiert<br />
werden. Zugleich erhält man einen unternehmensweiten Zugriff auf sämtliche Informationen<br />
von überall aus. Kostenlose Test-Version unter: www.online.wonderware.com.<br />
www.schneider-electric.de<br />
keeps you up to date<br />
www.mda-technologies.com<br />
www.facebook.com/<br />
mdatechnologies<br />
www.google.com/<br />
+Mda-technologies<br />
www.twitter.com/<br />
MDA_Technology<br />
www.vimeo.com/<br />
channels/<br />
mdatechnologies<br />
Follow<br />
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SUMMER<br />
ZU GAST<br />
BEI IGUS<br />
of<br />
DAS HIGHLIGHT DES JAHRES<br />
SUMMER OF ENGINEERING<br />
<strong>2016</strong><br />
ENGINEERING<br />
INNOVATION-SCOUTS AUF <strong>DER</strong><br />
SPUR VON INDUSTRIE 4.0<br />
Im Sommer <strong>2016</strong> ging unsere Redaktion auf Deutschland-Tour,<br />
um mehr über Industrie 4.0 und die vernetzte<br />
Produktion zu erfahren. Eine Station dieser Roadshow<br />
führte uns zum Hersteller von Energiekettensystemen<br />
und Polymer-Gleitlagern igus in Köln. Tauchen Sie mit uns<br />
ein in die Welt der Smart Plastics. SUMMER of ENGINEE-<br />
RING ist aber noch viel mehr. In unserem Blog und in<br />
unseren Social-Media-Kanälen berichten wir über Ideen,<br />
Visionen und Umsetzungen in Sachen Industrie 4.0. Was<br />
sagen Experten? Welche Umsetzungen gibt es bereits?<br />
Was verstehen verschiedene Berufsgruppen unter diesem<br />
Thema? Wie wird sich die Arbeitswelt verändern? Welche<br />
konkreten Aufgaben sind zukünftig zu lösen?<br />
Lassen Sie sich von den Artikeln und Videos überraschen<br />
und inspirieren. Gerne dürfen Sie auch Ihren Kommentar<br />
hinterlassen oder uns einfach nur liken, posten und<br />
empfehlen.<br />
www.summer-of-engineering.de<br />
SMART PLASTICS FOR LONGER LIFE<br />
SUMMER OF ENGINEERING<br />
Dirk Schaar<br />
Das Unternehmen igus befasst sich seit über<br />
50 Jahren mit Kunststoffen für die Bewegung in<br />
der Industrie. Was aber haben Kunststoffe mit<br />
Industrie 4.0 zu tun. Das wollte ich bei meinem<br />
Besuch in Köln herausfinden. Eine spannende<br />
Reise durch die Welt der Kunststoffe hat mich<br />
erwartet.<br />
Isch mööch zo Fooß noh Kölle gon – so formulierte es einst der<br />
Liedermacher Willi Ostermann in seinem populären Mundartlied<br />
in kölschem Dialekt, das immer noch als inoffizielle Kölner<br />
Stadthymne gilt. Ich habe mich aber nicht zu Fuß nach Köln aufgemacht,<br />
sondern bin mit meinem Tretroller angetreten, um die<br />
großen Distanzen durch die igus-Produktion heute schneller zu<br />
überbrücken. Denn hier auf meinem Weg möchte ich nicht nur<br />
mehr über die neuesten Kunststoffprodukte erfahren, sondern vor<br />
allem mehr über die Philosophie von igus, die man in Sachen<br />
Industrie 4.0 verfolgt. Wie kann man also Hochleistungs-Kunststoffe<br />
durch integrierte Sensoren fit macht für die Fabrik der Zukunft?<br />
INTELLIGENZ IN DIE WIEGE LEGEN<br />
Motion Plastics sind Hochleistungskunststoffe für die Bewegung.<br />
Sie sind seit vielen Jahren in den weltweit unterschiedlichsten Applikationen<br />
im Einsatz, z. B. bei Regen, Salz, extremen Temperatu-<br />
ren. Sie sind resistent gegen Öl oder Chemikalien, sind leichter,<br />
dynamischer, energieeffizienter als vergleichbare Lösungen und<br />
dazu noch günstig. Reichten diese Fähigkeiten bisher in den meisten<br />
Anwendungsfällen aus, kommen im Zeitalter von Industrie 4.0<br />
und vernetzter Produktion ganz neue Herausforderungen auf den<br />
Spezialisten igus zu. Daher ist das Kölner Unternehmen nun den<br />
nächsten Schritt gegangen: intelligente Smart Plastics. Das Ziel ist<br />
klar: Die vorausschauende Wartung der Produkte soll noch einfacher<br />
werden und die Kosten in der Produktion der Zukunft sollen<br />
weiter gesenkt werden. Die Anforderungen des Kunden kennt auch<br />
igus-Geschäftsführer Frank Blase: „Wir wollten dem Wunsch vieler<br />
Kunden nach verbesserter Aussage fähigkeit zu Wartungsintervallen<br />
oder Ausfallwahrscheinlichkeiten unserer Produkte nachkommen.<br />
Das haben wir mit unseren neuen Smart Plastics erreicht.“<br />
Basis für die neuen Entwicklungen sind dabei die umfangreichen<br />
Tests im 2 750 m² großen Testlabor hier in Köln. So sind die Entwickler<br />
bereits seit vielen Jahren in der Lage, genaue Aussagen über<br />
die Lebensdauer der Motion Plastics zu treffen. „Die notwendige<br />
Intelligenz ist ihnen insofern in die Wiege gelegt, als dass unser<br />
Labor die Geburtstätte unserer Produkte ist und sie die Intelligenz<br />
in Form von Testdaten erhalten. Diese Daten und alle, die im Leben<br />
des Produkts weiter dazu kommen, können den Produkten jetzt<br />
digital mitgegeben werden."<br />
DEN AUSFALL VORHERSAGEN<br />
Noch ein einen Tritt und ein paar Meter und ich bin am nächsten<br />
Ziel angekommen. Hier im Testlabor treffe ich Harald Nehring, Prokurist<br />
E-Kettensysteme bei igus, der mir sicherlich genau sagen<br />
kann, was nun die Kunststoffe mit Industrie 4.0 zu tun haben: „Jede<br />
Menge sogar. Auf der einen Seite kommen mittlerweile in der Produktion<br />
der Kunststoffe sowie auch bei deren Vertrieb intelligente<br />
106 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
01 Chefredakteur<br />
Dirk Schaar im Gespräch<br />
mit igus-Geschäftsführer<br />
Frank Blase (rechts)<br />
und vernetzte Automatisierungssysteme zum Einsatz. Auf der<br />
anderen Seite ist es unser Ansatz, die Intelligenz, die Industrie 4.0<br />
mit sich bringt, direkt in unsere Produkte zu integrieren.“ Wie das<br />
geht? Ganz einfach: Die isense Produktfamilie umfasst unterschiedliche<br />
Sensoren und Überwachungsmodule. Sie erfassen im<br />
laufenden Betrieb den Verschleiß und geben Alarm, sobald eine<br />
Reparatur oder ein Austausch erforderlich ist. Werden Messwerte<br />
überschritten, weisen die intelligenten Produkte frühzeitig auf den<br />
notwendigen Austausch hin. Durch die Vernetzung mittels des igus<br />
Communication Moduls icom erfolgt danach die direkte Integration<br />
z. B. in die jeweilige unternehmensweite Infrastruktur. „Ab da entscheidet<br />
der Kunde dann selbst, wie mit den Daten umgegangen<br />
werden soll", weiß Harald Nehring. Eine optionale Anbindung an<br />
das igus Datacenter eröffnet zukünftig weitere Möglichkeiten: individuelle<br />
Lebensdauerberechnung und Optimierung der Geschäftsprozesse.<br />
Hierzu gehören z. B. Wartungsbeauftragung oder Ersatzteilbestellung.<br />
Durch permanente Zustandsmessungen und das<br />
Gegenrechnen mit den Parametern der Anlage sowie den tausenden<br />
Versuchsdaten aus dem Testlabor lässt sich so auch im Realbetrieb<br />
das reibungslose Funktionieren zuverlässig vorhersagen. Die Vorteile<br />
liegen für Harald Nehring jedenfalls auf der Hand: „Dank<br />
unserer Smart Plastics steigt die Anlagenverfügbarkeit und die Wartungskosten<br />
sinken. Verlängerte Lebensdauer, reduzierter Energieverbrauch<br />
und erhöhte Sicherheit sind die weiteren Vorteile.“<br />
VON KETTE BIS LEITUNG<br />
Im Rahmen von isense hat igus bereits drei intelligente Produkte<br />
vorgestellt: Energieketten, Linearlager und Leitungen. Bei der intelligenten<br />
Energiekette wird der Abnutzungszustand laufend durch<br />
einen eingearbeiteten Sensor-Chip überwacht. Ist der Abrieb so<br />
weit fortgeschritten, dass sich die Lebensdauer der e-kette dem Ende<br />
zuneigt, meldet der Chip dieses. Eine rechtzeitige Reparatur bzw.<br />
ein Austausch lassen sich planen und Ausfallzeiten werden minimiert.<br />
Hierzu stehen in der isense-Familie Module zur Überwachung<br />
der Zug-/Schubkräfte von Energieketten und zur Bruchermittlung<br />
eines Kettenglieds durch Fremdkörper oder Vandalismus<br />
zur Verfügung. Ein im Kunststoff des Linearlagers integrierter,<br />
nachrüstbarer Sensor meldet mittels Funk-Technologie, wenn der<br />
Verschleiß den Ausfall einer Linearführung wahrscheinlich werden<br />
02 Harald Nehring (rechts) erklärt mir die Funktionsweise<br />
von isense<br />
03 Rainer Rössel: „Leitungen werden die zentrale Rolle bei<br />
Industrie 4.0 spielen“<br />
VIDEO<br />
Mehr zu Smart Plastics und unsere Tour<br />
durch die igus-Fabrik erfahren Sie auch<br />
in unserem Video:<br />
http://bit.ly/SOE<strong>2016</strong>_igus<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 107
04 Drei Produktreihen sind bereits mit<br />
isense erhältlich<br />
05 Auf der Messe Motek kann ich mir<br />
die Funktion von isense live anschauen<br />
04<br />
05<br />
SUMMER OF ENGINEERING<br />
lässt. Ein rechtzeitiger Wechsel des Lagers verhindert unvorhergesehene<br />
Ausfälle und unnötige Kosten.<br />
Typische Anwendungsbereiche finden sich dort, wo vorausschauende<br />
Wartung gefordert wird, z. B. in Hafenanlagen, in Kranen oder<br />
in Automobilwerken. Erste Testanlagen laufen erfolgreich im eigenen<br />
Unternehmen und auch bei verschiedenen Kunden sind schon<br />
Systeme im Testeinsatz. „Überall dort, wo lange Verfahrwege, hohe<br />
Geschwindigkeiten und große Verfahrhäufigkeiten gegeben sind,<br />
erhöht sich das Ausfallrisiko. Somit sind diese Applikationen für uns<br />
von besonderer Relevanz und hier haben wir bisher nur positive<br />
Erfahrungen machen können“, erklärt mir Harald Nehring.<br />
MEHR ALS NUR GARANTIE<br />
Fehlen also noch die Leitungen. Hierzu muss ich mich allerdings<br />
auf den Weg nach Stuttgart zur Messe Motek begeben. Mit dem Roller<br />
fahre ich natürlich nicht die ganze Strecke, nehme ihn aber mit.<br />
Hier treffe ich Rainer Rössel, Leiter des Geschäftsbereichs Chainflex<br />
Leitungen: „Wir bieten in unserem Chainflex Programm schon<br />
heute 27 verschiedene Ethernet- und 29 verschiedene LWL-Leitungen<br />
für die Dauerbewegung ab Lager an. Diese große Vielfalt beruht<br />
dabei auf dem Bestreben, die unterschiedlichsten mechanischen<br />
Anforderungen im Markt zu erfüllen, ohne dabei die Kosten aus<br />
den Augen zu verlieren. Ganz nach unserem Motto „die günstigste<br />
Leitung, die sicher funktioniert, ist die richtige.“ So gibt es für fast<br />
alle denkbaren bewegten Anwendungen elektrisch gleiche, aber<br />
mechanisch unterschiedliche Leitungen, die sich für verschiedene<br />
Fälle eignen: Für lineare oder Torsionsbewegungen, für besonders<br />
tiefe Temperaturen, für sehr enge Biegeradien, für hängende Anwendungen<br />
und so weiter. Da igus Hersteller sämtlicher Komponenten<br />
eines Systems für die Energie- und Datenübertragung ist, ist<br />
es uns möglich, diese optimal aufeinander abzustimmen. Diese<br />
Komplettsysteme aus Ketten, Leitungen und weiteren Zubehörteilen<br />
werden ebenfalls im Labor getestet, wodurch die Sicherheit<br />
gewährleistet werden kann.<br />
„Hier bei igus werden ausschließlich Leitungen konfektioniert,<br />
die bereits heute eine im Markt einzigartige Garantie von 36 Monaten<br />
bieten. Für Anlagen aber, die wesentlich länger, dynamischer<br />
und vollbeschäftigt laufen, wünschen sich viele Betreiber Bauteile,<br />
deren Lebensdauer sich nicht nur online berechnen lässt, sondern<br />
die zusätzlich auch im Realbetrieb permanent eine Rückmeldung<br />
zu ihrem Zustand geben. Für maximale Verfügbarkeit und Betriebssicherheit“,<br />
weiß Rainer Rössel. So gibt es für die mechanische<br />
Überwachung der Energieketten oder auch für die Überwachung<br />
der elektrischen Eigenschaften der Leitungen jeweils eigene isense<br />
Systeme. Diese in Kombination bieten eine komplett überwachte<br />
Energie- und Datenübertragung. Jede Chainflex Leitung kann dazu<br />
an das isense CF.Q angeschlossen werden. Dieses System misst verschiedene<br />
Parameter und vergleicht diese laufend mit den Testdaten<br />
aus vielen 100 Millionen elektrischen Messungen der vergangenen<br />
25 Jahre. Werden Grenzwerte überschritten, informiert die Leitung<br />
den Betreiber, der daraufhin den Austausch planen kann. Das isense-System<br />
für die intelligente Leitung ist mobil und kompakt, es wird<br />
durch neue Erkenntnisse aus dem Testlabor ständig aktualisiert.<br />
LEITUNGEN MIT SCHLÜSSELROLLE<br />
Wie aber passen die Leitungen und Energieketten von igus und<br />
Industrie 4.0 eigentlich zusammen? Hierzu Rainer Rössel: „Wenn<br />
wir davon ausgehen, dass die Maschinen bei Industrie 4.0 viel mehr<br />
miteinander kommunizieren müssen, auch mit der Außenwelt, ist<br />
eine sichere und schnelle Datenübertragung der Key bei der Umsetzung.<br />
Die sichere Datenübertragung ist also das Maß der Dinge<br />
– und das noch bewegt in der Energiekette mit den richtig konzipierten<br />
Leitungen, dauerbewegt mit Funktion. Daher ist Industrie 4.0 für<br />
igus das wesentliche Entwicklungspotenzial für die nächsten Jahre.“<br />
Die Anforderungen der Kunden, denen sich das Kölner Unternehmen<br />
stellen muss, stehen auf jeden Fall fest: Die sichere und<br />
schnelle Datenübertragung. Und zwar in verschiedener Hinsicht:<br />
Im Sinne von elektrischer Sicherheit, wo Leitungen einen hohen<br />
EMV-Schutz bieten, auch bei kontinuierlicher Bewegung. Und im<br />
Sinne von mechanischer Sicherheit, dass keine ungeplanten Ausfälle<br />
durch Ader- oder Mantelbrüche auftreten. „Leitungen werden<br />
also definitiv die zentrale Rolle bei Industrie 4.0 spielen, denn ohne<br />
sichere Datenübertragung wird die Smart Factory nicht funktionieren“,<br />
ist sich Rainer Rössel sicher.<br />
Ich bin am Ende meiner Reise durch die igus-Welt angelangt und<br />
durfte jede Menge über die Aufgabenstellungen und Umsetzungen<br />
auf dem Weg zur digitalen Fabrik erfahren. Fasziniert hat mich, was<br />
in naher Zukunft möglich sein wird: „Online konfigurieren und<br />
online bestellen, anschließend innerhalb von 24 Stunden geliefert<br />
bekommen – vor dieser Aufgabe stehen wir in der Industrie. Hier ist<br />
es eine Herausforderung, aber gleichzeitig auch unser Anspruch, als<br />
Lieferant eine Vorreiterrolle zu spielen“, so Frank Blase. Die Kunststoffprodukte<br />
von igus haben jedenfalls sehr viel mehr mit Industrie<br />
4.0 zu tun, als ich dachte. – Sie spielen sogar eine Hauptrolle!<br />
www.igus.de<br />
108 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
INTERVIEW<br />
WAS HABEN KUNSTSTOFFE<br />
AUS KÖLN EIGENTLICH MIT<br />
INDUSTRIE 4.0 ZU TUN?<br />
Herr Blase, welchen Stellenwert<br />
hat Industrie 4.0 heute<br />
schon bei igus?<br />
Einen enorm hohen Stellenwert. Daher unternehmen wir gerade die mit Abstand größte<br />
IT-Investition unserer Firmengeschichte. Wir haben dabei festgestellt, dass wir alles anpacken<br />
müssen, um den Prozess vom Erstkontakt bis zum After Sales zu automatisieren. Für uns<br />
ergeben sich damit große Chancen für die Zukunft unseres Unternehmens.<br />
Sprechen wir noch von<br />
Visionen oder sind wir<br />
schon in der Realisierung<br />
angekommen?<br />
Die Entwicklungen werden deutlich schneller vorangetrieben, als ich mir das vorgestellt hatte.<br />
Nehmen wir nur als Beispiel die bereits 100 selbstfahrenden Taxen in Pittsburg – da hätten wir<br />
auch nicht gedacht, dass solch ein Projekt so rasant umgesetzt wird. Wir sind also mitten in der<br />
Realisierung. Für uns ist die Aufgabe, unsere Millionen von Produktvarianten so aufzustellen,<br />
dass diese innerhalb kürzester Zeit lieferbar sind. Das gleiche gilt für die Entwicklung der Smart<br />
Products. Die Bereitschaft für die nächsten Schritte ist auf jeden Fall da.<br />
Welche Auswirkungen hat<br />
Industrie 4.0 und die<br />
vernetzte Produktion auf die<br />
Mitarbeiter bzw. auf die<br />
Führungsebene von igus?<br />
Wir stecken in einer starken Umbruchphase. Da wird die Frage kommen, ob wir als Führungskraft<br />
schnell alt oder obsolet werden, oder uns rasch auf die neuen Herausforderungen ein stellen<br />
können. Auch die Mitarbeiter spüren den Umbruch und die Gefahr des Wegfalls von Arbeitsplätzen.<br />
Unser Ziel muss daher sein, die Menschen mit neuen Aufgaben zu beschäftigen. Das<br />
lässt sich nur über Wachstum kompensieren.<br />
Ist Industrie 4.0 also<br />
Chefsache?<br />
Alle wichtigen Entscheidungen, die ein Unternehmen in eine bestimmte Richtung lenken,<br />
müssen letztlich Chefsache sein. Wir müssen die Themen, wie Industrie 4.0, vorleben. Ich habe<br />
mich zum Beispiel heute morgen wieder zwei Stunden mit den Smart Plastics beschäftigt, denn<br />
es ist wichtig, den Weg gemeinsam mit unseren begeisterten Mitarbeitern zu gehen.<br />
Wie setzt igus Industrie 4.0 in<br />
der eigenen Produktion ein?<br />
Über die vergangenen 25 Jahre war unsere Produktion nur begrenzt digitalisiert. Die entscheidenden<br />
Schritte hin zu Industrie 4.0 kommen erst jetzt. Daran arbeiten wir fieberhaft. Denn<br />
man kann sagen, dass wir für uns selbst der beste Pilotkunde sind, weil unsere eigene Produktion<br />
alle Voraussetzungen mitbringt und so gerade zum Schaufenster für Low-Cost-Automation<br />
heranwächst.<br />
Wo möchte igus in den<br />
nächsten fünf bis zehn Jahren<br />
stehen?<br />
In fünf Jahren soll jedes igus-Produkt, das älter als sechs Monate ist, komplett konfigurierbar<br />
sein, automatisiert hergestellt werden und in kürzester Zeit bei Kunden sein – und das weltweit.<br />
Weiterhin werden wir mit neuen smart plastics dem Kunden zusätzliche Mehrwerte bei der<br />
Wartung der Produkte bieten. Und noch viel wichtiger: Wir haben die Lösungen, die zeigen, was<br />
Kunststoffe alles leisten können. Daher soll Igus auch die erste Adresse für Bewegungsverbesserungen<br />
aller Art sein. z<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> 109
DAS HIGHLIGHT DES JAHRES<br />
SUMMERof <strong>2016</strong><br />
SUMMER OF ENGINEERING<br />
ZU GAST<br />
BEI SCHNEI<strong>DER</strong> ELECTRIC<br />
VIDEO<br />
Was Industrie 4.0 für Schneider<br />
Electric bedeutet, erfahren Sie<br />
auch in unserem Video:<br />
http://bit.ly/SOE<strong>2016</strong>_schneider<br />
INNOVATION-SCOUTS AUF <strong>DER</strong> SPUR<br />
VON INDUSTRIE 4.0<br />
Im Sommer <strong>2016</strong> ging unsere Redaktion auf Deutschland-<br />
Tour, um mehr über die vernetzte Produktion zu erfahren.<br />
Eine Station dieser Roadshow führte uns zum Global Player<br />
Schneider Electric in Marktheidenfeld. Tauchen Sie mit uns<br />
ein in die Welt von Energiemanagement und Automation.<br />
SUMMER of ENGINEERING ist aber noch viel mehr. In<br />
unserem Blog und in unseren Social-MediaKanälen<br />
berichten wir über Ideen, Visionen und Umsetzungen<br />
in Sachen Industrie 4.0. Was sagen Experten? Welche<br />
Umsetzungen gibt es bereits? Was verstehen verschiedene<br />
Berufsgruppen unter diesem Thema? Wie wird sich die<br />
Arbeitswelt verändern? Welche konkreten Aufgaben<br />
sind zukünftig zu lösen?<br />
Lassen Sie sich von den Artikeln und Videos überraschen<br />
und inspirieren. Gerne dürfen Sie auch Ihren Kommentar<br />
hinterlassen oder uns einfach nur liken, posten und<br />
empfehlen.<br />
www.summer-of-engineering.de<br />
DIE DENKWEISE DES<br />
AUTOMATISIERERS ABLEGEN<br />
So hilft Schneider Electric Kunden bei der Umsetzung von Industrie 4.0<br />
SUMMER OF ENGINEERING<br />
Dirk Schaar<br />
Schneider Electric ist globaler Spezialist für<br />
Energiemanagement und Automation – und<br />
damit auch für Industrie 4.0? Das wollte ich<br />
herausfinden und bin nach Marktheidenfeld<br />
gefahren. Wie also kann das Unternehmen<br />
seine Kunden konkret bei der Planung<br />
industrieller Anlagen unterstützen und die<br />
vernetzte Produktion Realität werden lassen?<br />
Die Digitalisierung ist in vollem Gange und die Industrie<br />
macht sich mehr und mehr die Vernetzung von Maschinen<br />
zu Nutze. Intelligente Kommunikationsbausteine bieten<br />
heute bereits neue Möglichkeiten der Datenerfassung und<br />
-auswertung, um Prozesse zu optimieren und Kosten zu sparen.<br />
Dies beinhaltet die gesamte Automatisierungstechnik, ebenso wie<br />
auch den digitalen Wandel in der Energieverteilung. Bei Schneider<br />
Electric kommt gleich beides zusammen, vereint man doch alle<br />
Disziplinen unter einem Dach.<br />
Marktheidenfeld, hier am Schneider Electric-Standort bin ich<br />
unterwegs auf den Spuren von Industrie 4.0. Denn auch hier<br />
verbindet sich in idealer Weise die Automatisierungstechnik mit<br />
den Themen aus der Energieverteilung, ist doch mitten im Spessart<br />
das internationale Headquarter für den Bereich Machine Solutions<br />
zuhause. Um herauszufinden, wie Industrie 4.0 schon im Unternehmen<br />
angekommen ist, treffe ich Jürgen Siefert, Vice President<br />
Industry OEM: „Wir haben schon im Jahr 1997 damit begonnen,<br />
erste Industrie-4.0-ready-Lösungen zu realisieren. So konnten wir<br />
damals mit dem Modbus TCP die Basis legen. Der offene Standard<br />
hat sich bis heute zu dem weltweit am meisten genutzten Ethernet-<br />
Protokoll entwickelt.“ Zur Jahrtausendwende besaßen also die<br />
SPSen bereits die ersten Ethernet-Module, über die Anlageninformationen<br />
in relationalen Datenbanken erfasst wurden. So war man<br />
einer der ersten Hersteller, der seine Steuerungen mit integrierten<br />
Web-Servern versehen hat. 2013 konnte mit der Markteinführung<br />
der Steuerung Modicon M580 ePAC Embedded Ethernet sogar bis<br />
in die Backplane erweitert werden. Auch befasst sich Schneider<br />
Electric seit fast 20 Jahren mit intelligenten, vernetzten Schaltanlagen<br />
<strong>11</strong>0 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
01 Jürgen Siefert: „Schon seit 1997 haben wir<br />
Industrie-4.0-ready-Produkte.“<br />
02 Antonin Guez: „Für uns ist die enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Kunden wichtig.“<br />
03 Thomas Matschke: „Easy-to-use heißt die Zukunft.“ 04 Michael Kuhnert: „Software wird in Zukunft das wichtigste<br />
Industrie-4.0-Produkt sein.“<br />
und dem Energiemonitoring. „Für uns ist nur der Begriff Industrie 4.0<br />
neu. Und wenn man auf die Entwicklungen der vergangenen Jahre<br />
schaut, dann ist dieser aktuelle Trend für uns keine Revolution,<br />
sondern eine Evolution, die uns noch viele Jahre beschäftigen wird“,<br />
erklärt Antonin Guez, Vice President Partner Projects & Buildings<br />
und Kollege von Jürgen Siefert.<br />
MEHRWERTE SCHAFFEN<br />
Neben den schon lange realisierten Ethernet-basierten Lösungen<br />
steht für Schneider Electric vor allem die Vernetzung von Modulen,<br />
Produkten und Anlagen im Fokus. So soll der Anwender die Möglichkeit<br />
bekommen, wesentlich effizienter zu produzieren, aber<br />
auch Störungen und Probleme in seinen Prozessen früher zu erkennen.<br />
„Ziel ist es, mit Industrie-4.0-Ansätzen für den Kunde einen<br />
Mehrwert zu schaffen und es ihm in Zukunft zu ermöglichen, Vorgänge<br />
auszuwerten, die im bisher verwehrt blieben“, erklärt Jürgen<br />
Siefert. Um das zu erreichen, muss es zu einem kompletten Umdenken<br />
in den Unternehmen kommen. Nur so lässt sich Industrie 4.0<br />
effizient machen und ein deutlicher Kostenvorteil erzielen. „Wir<br />
haben das bereits heute bei einigen Kunden realisiert. Ein gutes Beispiel<br />
stellt hier die Firma Mangelberger dar“, berichtet mir Michael<br />
Kuhnert, Director Sales & Marketing Industrie bei Schneider Electric.<br />
Die Mangelberger Elektrotechnik GmbH mit Sitz in Roth bei Nürnberg<br />
ist ein Lösungsanbieter für Gebäudeautomation mit Schwerpunkt<br />
in den Segmenten Retailer, Discounter und Fast-Food-Ketten.<br />
Eine Alleinstellung hat sich das Unternehmen insbesondere durch<br />
seine Dienstleistungen auf Basis selbst entwickelter Technologien<br />
für Internet-gestützte Fernwartung, Fernsteuerung, Energie-<br />
Management und Smartmetering erarbeitet. Der Elektro- und<br />
Schaltanlagenbau ist eine tragende Säule bei Mangelberger. Für das<br />
dezentrale Sammeln von Daten in einer Cloud und deren weitere<br />
Verwendung wird jede Schaltanlage mit einer in Eigenregie entwickelten<br />
Kommunikationstechnologie ausgestattet, welche die<br />
Verbrauchs-, Referenzierungs- und Zustandsdaten aus dem Schaltschrank<br />
im Feld im XML-Format an eine Cloud liefert. Von dort<br />
kann Mangelberger weltweit online z. B. Strom-Messwerte und<br />
andere Messgrößen für einzelne, in einem Objekt befindliche Verbraucher<br />
abrufen. Mehr als 5 000 mit der Technologie ausgerüstete<br />
Schaltanlagen-Systeme befinden sich bereits weltweit im Feld.<br />
„Zum Verteilen und Schalten von Energie kam nun Schneider Electric<br />
ins Spiel. In diesem Pilotprojekt möchten wir das Potenzial einer<br />
Industrie-4.0-Strategie in noch größerem Umfang ausschöpfen:<br />
Unser Ziel ist die automatisierte, robotergestützte Bestückung kompletter<br />
Schaltanlagen. Den Automatisierungs-Part übernehmen wir<br />
mit unserem umfassenden Programm für die Automatisierung<br />
kompletter Maschinen und Anlagen sowie mit unseren eigenen<br />
Engineering-Spezialisten“, berichtet Michael Kuhnert über das Projekt.<br />
Während bei Mangelberger eine Betrachtung der Gesamtstrategie<br />
von hoher Bedeutung ist, fangen viele Unternehmen an, zunächst<br />
nur in Teilbereichen ihrer Produktion zu optimieren. Auch das ist<br />
letztlich ein gangbarer Weg, denn eine fertige Industrie-4.0-Lösung<br />
erwartet heute noch kein Kunde vom Hersteller oder Zulieferer.<br />
Eher gehen die Erwartungen in die Richtung, dass beide Seiten die<br />
anstehenden Aufgaben gemeinsam in Angriff nehmen. Und so war<br />
es auch in Roth. „Bei Mangelberger hat man erkannt, dass Industrie<br />
4.0 kein Selbstzweck ist, sondern notwendig, um auch in<br />
Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben“, weiß Michael Kuhnert.<br />
ALLIANZEN BILDEN<br />
Betrachtet man eine Studie der KfW, so wird man feststellen, dass<br />
erst 30 % der Unternehmen überhaupt in den Kinderschuhen von<br />
Industrie 4.0 angekommen sind. Daher steht es für Schneider<br />
Electric außer Frage, sich so früh wie möglich mit den zukünftigen<br />
Technologien auseinanderzusetzen und mit Kunden oder auch<br />
Hochschulen Allianzen zu schließen. „Die Schlagzahl der Innovationen<br />
nimmt aber exponentiell zu. Mit Start-ups und kreativen<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> <strong>11</strong>1
Köpfen entstehen Innovationen, über die wir vor einem Jahr nicht<br />
mal nachgedacht haben. Daher müssen wir bei den technischen<br />
Innovationen dabei sein und in die notwendigen Kompetenzen<br />
investieren“, ist Jürgen Siefert überzeugt.<br />
An diesem Punkt gehen aber die Welten für Schneider Electric<br />
deutlich auseinander. Kann man sich im Bereich der OEMs auf die<br />
sogenannten Early-Adapters konzentrieren, also die Unternehmen,<br />
die bereits konkrete Vorstellungen von der Umsetzung der Industrie-4.0-Strategie<br />
haben, so sieht die Welt der Energieverteilung<br />
noch etwas anders aus. „Natürlich haben wir ähnliche Erfahrungen<br />
aus unserem Bereich, wenn wir große Kraftwerke oder Stahlwerke<br />
betrachten. Gerade in der Energieverteilung und im Gebäudemanagement<br />
gibt es aber viele Unternehmen, die noch keine<br />
Vorstellungen von Industrie 4.0 haben. Umso wichtiger ist es für<br />
uns, diese Unternehmen an die Thematik heranzuführen und<br />
gemeinsam über die Bedürfnisse der Branche und deren Kunden<br />
zu diskutieren, um letztlich mögliche Kosteneinsparungen zu realisieren“,<br />
ist sich Antonin Guez sicher.<br />
BEREIT FÜR INDUSTRIE 4.0<br />
Auch die moderne Energietechnik muss kommunikations- und<br />
zukunftsfähig durch Schnittstellen zum Internet der Dinge sein. Um<br />
diese Anforderungen erfolgreich umzusetzen und einen effizienten<br />
Betrieb sowie aussagekräftiges Energiemanagement in Gebäuden,<br />
Data Centern und Fertigungsstätten zu gewährleisten, braucht es<br />
Innovationen auf allen Ebenen: angefangen bei Smart Panels bis<br />
hin zu Leistungsschaltern. Schneider Electric hat dazu den Masterpact<br />
MTZ vorgestellt. „Mit der neuen Generation von Leistungsschaltern<br />
reagieren wir auf die Herausforderungen der Digitalisierung<br />
und Industrie 4.0. Der komplett kommunikationsfähige und<br />
vernetzte Leistungsschalter ist Schutz- und Messgerät in einem und<br />
sorgt als Lösungsbaustein für Betriebsanalyse, Wartungsmanagement<br />
und Fehlerdiagnose für eine hohe Anlagenverfügbarkeit“,<br />
erklärt mir Thomas Matschke, im Team von Antonin Guez, zuständig<br />
für das Projektmanagement Schaltanlagensysteme. Die im Masterpact<br />
MTZ integrierte Kommunikationsfunktion ermöglicht es, die<br />
Energieeffizienz, Produktivität und Flexibilität zu steigern. Der offene<br />
Leistungsschalter kann an jedes Energie- oder Gebäudemanagementsystem<br />
angebunden werden und eignet sich so optimal zur<br />
Ergänzung von intelligenten Schaltanlagen. Eine integrierte Ethernet-<br />
Schnittstelle macht den Schalter netzwerk- und internetfähig. Auch<br />
besitzt er die Fähigkeit zur Selbstdiagnose in Echtzeit. „Der Masterpact<br />
MTZ ist auf jeden Fall bereit für Industrie 4.0, denn auch seine<br />
Bedienung lässt er sich problemlos über ein Smartphone realisieren“,<br />
blickt Thomas Matsche stolz<br />
auf das neue Produkt. Und Antonin<br />
Guez fügt hinzu: „Wenn unsere Kunden<br />
heute in eine intelligente Anlage investieren, müssen sie sicher<br />
sein, dass die verwendeten Systeme auch den zukünftigen Anforderungen<br />
gerecht werden können. Mit dem Masterpact MTZ haben<br />
wir genauso ein Future-ready-Produkt entwickelt.“<br />
SOFTWARE IST DIE ZUKUNFT<br />
Wo aber liegt die wahre Zukunft von Industrie 4.0? Sind es dann<br />
noch die Produkte, die im Vordergrund stehen? Sind es die Lösungen?<br />
„Alle unsere Produkte sind bereits Industrie-4.0-ready. Nun machen<br />
wir uns Gedanken, wie wir die Softwarebausteine so optimieren<br />
können, dass der Kunde aus seinen vielen Daten die optimalen<br />
Schlüsse ziehen kann. Wichtigstes Industrie-4.0-Produkt wird also<br />
in Zukunft die Software sein“, ist sich Michael Kuhnert sicher. So<br />
beschäftigt Schneider Electric bereits heute sehr viele Softwareentwickler<br />
und Mathematiker in seinen Teams, die mit den Kunden<br />
Lösungen entwickeln. „Mit der Denkweise eines Automatisierers<br />
kommen wir jedenfalls nicht weiter! Wir müssen neue Ideen entwickeln.<br />
Wir müssen querdenken“, so auch die Meinung von<br />
Jürgen Siefert.<br />
Software und vor allem Apps werden auch für Thomas Matschke<br />
immer mehr zu Produkten. So wurde der Masterpact MTZ bereits<br />
als Plattform aufgebaut, die jede Menge Software bietet, die dem<br />
Anwender zu neuen Möglichkeiten verhilft. „Der Kunde kann so in<br />
seiner gewohnten Umgebung „Smartphone“ neue Dinge ausprobieren.<br />
App laden – loslegen. Easy-to-use heißt die Zukunft. So<br />
werden wir bei Schneider Electric immer mehr zum Softwareengineer<br />
und können behaupten, dass wir hier schon einer der Top-<br />
Player im Markt sind.“<br />
ENGE ZUSAMMENARBEIT<br />
Wie kann Schneider Electric seine Kunden konkret bei der Planung<br />
industrieller Anlagen unterstützen und die vernetzte Produktion<br />
Realität werden lassen? Das war meine Eingangsfrage heute hier in<br />
Marktheidenfeld. Ich durfte jede Menge über die Strategie des<br />
Unternehmens, das Zusammenspiel der verschiedenen Produktbereiche<br />
und über die ganzheitliche Betrachtung von Industrie 4.0<br />
erfahren. Bei Schneider Electric hat man große Pläne und Ziele,<br />
aber wie die Zukunft genau aussieht, weiß natürlich auch hier noch<br />
niemand genau, auch nicht Antonin Guez: „Für uns ist daher die<br />
enge Zusammenarbeit mit den Kunden wichtig. Nur gemeinsam<br />
können wir Produkte, Software und natürlich auch notwendige<br />
Datensicherheit vorantreiben. Wenn wir dann noch die eigenen<br />
Softwarekompetenzen erhöhen, die wegweisenden Technologien<br />
wie Cloud-Lösungen ausbauen und mit etablierten Partnern<br />
zusammenarbeiten, werden wir auch das Vertrauen<br />
beim Kunden genießen. Das ist unser Ziel!“<br />
www.schneider-electric.de<br />
SUMMER OF ENGINEERING<br />
05 Servo-Drive steht für sicherheitsgerichtete<br />
Kommunikation<br />
06 Der Altivar Prozess ist der erste<br />
Frequenzumrichter mit Embedded Services<br />
07 Der Masterpact MTZ ist auf die<br />
Anforderungen von Industrie 4.0 vorbereiet<br />
<strong>11</strong>2 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>
INTERVIEW<br />
WAS BEDEUTET INDUSTRIE 4.0<br />
FÜR SCHNEI<strong>DER</strong> ELECTRIC?<br />
Wo steht Schneider Electric<br />
aktuell bei den Entwicklungen<br />
rund um Industrie 4.0?<br />
Guez: Heute haben wir bereits Innovationen auf allen Ebenen der Automatisierung, der Elektrotechnik,<br />
der Stromverteilung, dem Energiemanagement und der Software. Wir nennen das<br />
„Innovation@every level“. Das bedeutet, dass wir die relevanten Daten zum richtigen Zeitpunkt<br />
bei den richtigen Personen zur Verfügung stellen müssen. Es geht also um mehr als nur Big Data.<br />
Dazu müssen wir unsere Kunden in die Prozesse involvieren und sie motivieren, mit uns die<br />
notwendigen Schritte zu gehen.<br />
Was braucht man dazu, um<br />
Erfolg zu haben?<br />
Siefert: Industrie 4.0 heißt, die richtige Basis bei Hardware und Software zu liefern und diese<br />
gemeinsam mit dem Kunden in Lösungen umzusetzen. Um das zu schaffen, brauchen wir die<br />
notwendigen Kompetenzen im eigenen Hause. Und die haben wir sowohl in der Automatisierung,<br />
als auch im Schaltanlagenbau. Wenn wir dann im Markt als ein Team auftreten, werden wir die<br />
Themen von Industrie 4.0 auch erfolgreich spielen können. Der Teamgeist beginnt dabei am Kopf<br />
des Unternehmens und zieht sich dann durch alle Abteilungen.<br />
Denkt denn ein Automatisierer<br />
heute schon so weit, dass er<br />
auch die Energieverteilung<br />
seiner Anlage im Blick hat?<br />
Guez: Leider noch viel zu wenig. Wir müssen ihm daher die Vorteile aufzeigen, die wir gemeinsam<br />
erreichen können. So ist es z. B. möglich, über die Analyse der Stromverbräuche einer<br />
Maschine zu identifizieren, wann ein Maschinenbauteil ausfällt. Predictive Maintenance ist also<br />
ein guter Ansatz. Die Vernetzung der Disziplinen schafft auf jeden Fall eine Menge Potenzial. Ein<br />
Beispiel sehen wir heute in unserem Produkt Masterpact MTZ, in dem sich alles vereint.<br />
Verändert sich dann auch die<br />
Arbeitswelt mit Industrie 4.0?<br />
Siefert: Absolut! Industrie 4.0 ist ein Thema für alle. Dem sollten sich nicht nur Unternehmen<br />
annehmen, sondern auch jeder Arbeitnehmer. Die Herausforderung ist für jeden, sich weiterzubilden.<br />
Das fördern wir bei Schneider Electric, wir fordern das aber auch!<br />
08 Jürgen Siefert<br />
ist Vice President<br />
Industry OEM<br />
09 Antonin Guez ist<br />
Vice President Partner<br />
Projects & Buildings
MYTHEN<br />
<strong>DER</strong> PRODUKTENTWICKLUNG<br />
GEPLANTE<br />
OBSOLESZENZ<br />
Designed zum<br />
Wegwerfen – gibt<br />
es die absichtlich<br />
verkürzte Lebensdauer<br />
wirklich?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Man muss klar unterscheiden zwischen geplanter<br />
Gebrauchsdauer von Produkten und dem Phänomen<br />
geplanter Obsoleszenz, das stellt auch die Studie „Einfluss<br />
der Nutzungsdauer von Produkten auf ihre Umweltwirkung“<br />
des Umweltbundesamtes von <strong>2016</strong> heraus. Das Erstgenannte<br />
ist die ökonomisch und ökologisch sinnvolle, am Marktbedarf orientierte<br />
Abschätzung eines Produktmerkmals, wohingegen das Zweite<br />
die vorsätzliche und bewusste Verkürzung der Produktlebensdauer<br />
meint. Sowohl die Studie als auch die öffentliche Debatte beschränken<br />
sich im Wesentlichen auf bestimmte Produktgruppen: Klein- und<br />
Großgeräte des Haushalts, Unterhaltungselektronik und Informations-<br />
und Kommunikationstechnik. Entgegen der öffentlichen Debatte<br />
konnten im Rahmen der Studie keinerlei Belege für geplante Obsoleszenz<br />
in den genannten Produktgruppen gefunden werden. Bereits<br />
im Jahr 2013 bestätigte die Stiftung Warentest, dass derlei Geräte keine<br />
kürzere Lebensdauer aufwiesen als noch vor einigen Jahren.<br />
Die adressierten Problemfelder umfassen werkstoffliche Obsoleszenz,<br />
funktionale Obsoleszenz, psychologische Obsoleszenz<br />
(Produkt ist "out") und ökonomische Obsoleszenz (z. B. hohe Reparaturkosten).<br />
Der Artikel „Geräte-Verschleiß: Wege aus der Wegwerfgesellschaft“<br />
, der im Februar in "Der Spiegel" erschienen ist,<br />
nennt als Hauptkritikpunkt, dass diese Faktoren für den Verbraucher<br />
derzeit nicht ersichtlich seien, wobei die Hersteller selbst unter<br />
Umständen nicht in der Lage seien, die Gebrauchsdauer ihrer<br />
Produkte und all deren Teilsysteme korrekt abzuschätzen.<br />
Meine Meinung ist: Unternehmen produzieren das, was am Markt<br />
nachgefragt wird. Wobei natürlich Nachfrage auch – zum Beispiel<br />
durch Werbung – stimuliert und gesteuert wird. Das führt zu einer<br />
großen Bandbreite an Qualität, Nutzungsszenarien sowie im Bereich<br />
des Preises. Bei der Diskussion um enttäuschte Kunden aufgrund<br />
von Produktversagen muss kritisch hinterfragt werden, ob eine Auslegung<br />
auf eine höhere Gebrauchsdauer einen gesteigerten Kundennutzen<br />
bewirkt. Andernfalls wäre das pure Verschwendung.<br />
Genau hier setzt wissenschaftliche Produktentwicklung an: Wir<br />
erforschen und lehren Methoden, mit denen die Balance zwischen<br />
tatsächlichem Kundennutzen, ökonomischem und ökologischem<br />
Nutzen bedarfsgerecht gestaltet werden kann.<br />
Eine verbesserte Transparenz durch Information über die geplante<br />
Gebrauchsdauer und das zugrundeliegende Nutzungsprofil<br />
eines Produkts könnte zum Vertrauen in die Unternehmen beitragen.<br />
Sie birgt jedoch die Gefahr, dass Kunden die komplexen Informationen<br />
fehlinterpretieren wodurch unter Umständen sogar Wettbewerbsverzerrungen<br />
entstünden. Ein Durchschnittsverbraucher<br />
<strong>11</strong>4 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />
kann nur schwer beurteilen, ob eine Auslegung einer Bohrmaschine<br />
mit 40 h Gebrauchsdauer ausreichend oder zu gering für seine<br />
Bedürfnisse ist. Im Allgemeinen ist die Forderung nach mehr<br />
Transparenz richtig – jedoch besteht noch Forschungsbedarf in<br />
Hinblick auf geeignete produkt- und zielgruppenspezifische Kennzeichnungen,<br />
die vom Endverbraucher schnell nachvollzogen<br />
werden können, aber die Thematik nicht unzulässig verkürzen.<br />
www.ipek.kit.edu<br />
<strong>DER</strong> EXPERTE<br />
UNIV.-PROF. DR.-ING.<br />
DR. H. C. ALBERT ALBERS,<br />
JAHRGANG 1957, IST SEIT 1996<br />
ORDINARIUS UND HEUTE SPRECHER<br />
<strong>DER</strong> INSTITUTSLEITUNG DES IPEK<br />
– INSTITUT FÜR PRODUKTENT-<br />
WICKLUNG AM KARLSRUHER INSTITUT<br />
FÜR TECHNOLOGIE (KIT).
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 12/<strong>2016</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 12. 12. <strong>2016</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 25. <strong>11</strong>. <strong>2016</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
01 Mehr Modelle, mehr Seriengrößen – ein Kupplungshersteller<br />
erweitert stetig sein Angebot an Industrie- und Präzisionskupplungen,<br />
um eine noch umfangreichere Palette an Standardlösungen zu bieten.<br />
Bild: R+W Antriebselemente<br />
04<br />
<strong>DER</strong> DIREKTE WEG<br />
IM INTERNET<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
ALS E-PAPER<br />
www.engineering-news.net<br />
REDAKTION<br />
m.doeppert@vfmz.de<br />
WERBUNG<br />
a.zepig@vfmz.de<br />
IN SOZIALEN NETZWERKEN<br />
www.Facebook.com/DerKonstrukteur<br />
www.twitter.com/derkonstrukteu<br />
02 Es ist nicht nur die Sanftheit, die diese mechatronischen Greifer<br />
gegenüber pneumatischen bieten. Ihr Einsatz reduziert zudem die<br />
Gesamtkosten, was Begeisterung bei den Anwendern hervorruft.<br />
Bild: Gimatic<br />
03 Ein Haus aus dem 3D-Drucker ist längst keine Utopie mehr. In<br />
solchen Druckern bedarf es dann aber anforderungsgerechter Linearbzw.<br />
Portalsysteme und dem entsprechenden technischen Know-how.<br />
Bild: Igus<br />
04 Bewährte Wälzlager für innovatives Elektro-Zweirad – dahintersteht<br />
die Erfolgsgeschichte des Münchner Startup-Unternehmens Evinci<br />
mit seinem neuen Zweiradkonzept.<br />
Bild: Evinci<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong> <strong>11</strong>5
HEIDENHAIN auf der<br />
SPS/IPC/DRIVES – Nürnberg<br />
Halle 7 – Stand 7-190<br />
Muss Wärme das Bearbeitungsergebnis<br />
beeinflussen?<br />
Die Vorschubspindel bei Werkzeugmaschinen ist während der Bearbeitung hohen Belastungen ausgesetzt. Sie überträgt<br />
enorme Kräfte, verformt und erwärmt sich aufgrund hoherVerfahrgeschwindigkeiten. Dies hat axiale Verlagerungen<br />
in der Vorschubmechanik zur Folge. Werkzeugmaschinen ohne Längenmessgeräte können diese Verlagerungen<br />
nicht erkennen. Es kommt zu erstaunlichen Maßabweichungen am gefertigten Werkstück. Längenmessgeräte in der<br />
Closed-Loop-Anordnung ändern natürlich nichts an der Erwärmung und Ausdehnung der Vorschubmechanik. Aber<br />
sie erfassen immer die tatsächliche Achsposition, unbeeinflusst von thermisch bedingten Verlagerungen und anderen<br />
Einwirkungen auf die Vorschubmechanik. Auf diese Weise sorgen sie für deutlich höhere Genauigkeiten der Werkstücke<br />
und eine höhere Reproduzierbarkeit der Bearbeitung.<br />
DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH 83292 Traunreut, Deutschland Tel. +49 8669 31-0 www.heidenhain.de<br />
Winkelmessgeräte Längenmessgeräte Bahnsteuerungen Positionsanzeigen Messtaster Drehgeber<br />
<strong>11</strong>6 Der Konstrukteur 4/<strong>2016</strong>