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Zahnärzteblatt - Kassenzahnärztliche Vereinigung Land Brandenburg

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Berufspolitik<br />

Die sechste legislaturperiode im Blick<br />

Am 8. februar 2012 steht die nächste Wahl für die Kammerversammlung der lZÄKB<br />

an. Seit der ZBB-Ausgabe 6/2010 wurden resümees aus den Bereichen gezogen<br />

sowie zukünftige Aufgaben benannt. Zum Abschluss hat der präsident das Wort.<br />

Dipl.-Stom.<br />

Jürgen herbert<br />

Autor: Dipl.-Stom. Jürgen Herbert<br />

Präsident der LZÄKB<br />

Im februar endet die fünfte legislaturperiode.<br />

einen rückblick dazu habe ich bereits im vorhergehenden<br />

<strong>Zahnärzteblatt</strong> gehalten („Die<br />

Seite 3“). An dieser Stelle möchte ich nun die<br />

Aufgaben für die nächsten Jahre skizzieren.<br />

GoZ 2012<br />

In den nächsten monaten kommt auf uns alle<br />

die umstellung auf die „GoZ 2012“ zu. Die<br />

Schulungen der Kammer laufen dazu bereits<br />

flächendeckend. Aber so groß sind die Veränderungen<br />

zur alten GoZ leider nicht; über den<br />

unveränderten punktwert ist schon genug geschrieben<br />

worden und der Ärger sitzt nach wie<br />

vor tief.<br />

Wichtig ist jetzt der Blick nach vorn: Vor dem<br />

Bundesverfassungsgericht haben wir 2001<br />

eine Klage gegen die alte GoZ verloren; mit<br />

dem hinweis der nicht genutzten Spielräume<br />

in der GoZ. es kommt also darauf an, den veränderten<br />

§ 5 Abs. 2 in der GoZ 2012 richtig<br />

auszulegen. er klassifiziert jetzt den 2,3-fachen<br />

Steigerungssatz als die Abbildung einer<br />

durchschnittlich schwierigen leistung. er ist<br />

nicht mehr der sogenannte regelhöchstsatz.<br />

hier müssen wir alle überlegen, ob wir überwiegend<br />

durchschnittliche leistungen erbringen.<br />

nach spätestens drei Jahren sollten wir<br />

bei der politik zumindest einen Inflationsausgleich<br />

einfordern. es darf nicht wieder 23 Jahre<br />

Stillstand geben.<br />

Bürokratieabbau<br />

medusa lebt und hat gerade einen neuen Kopf<br />

bekommen. Dieser Kopf nennt sich: „praxisbegehung<br />

zum medizinproduktegesetz“. Wir<br />

sind im land <strong>Brandenburg</strong> zwar neun Jahre<br />

später als andere Bundesländer an die reihe<br />

gekommen, aber geholfen hat uns das nicht.<br />

Wir müssen uns dieser unerfreulichen Situation<br />

stellen. Die ersten Begehungen sind erfolgt,<br />

großen Auffälligkeiten sind dabei keine festgestellt<br />

worden. Die Kammer wird auch weiterhin<br />

umfassende hilfe für die betroffenen praxen<br />

anbieten.<br />

maßgeblich für die Zukunft ist, dass wir versuchen,<br />

medusa diesen Kopf wieder abzuschlagen.<br />

In den praxen bringen die Begehungen<br />

nämlich außer Stress überhaupt nichts. Während<br />

der jüngsten Bezirksstellenversammlungen<br />

haben wir es deutlich dargestellt: es gab<br />

früher schon anlassbezogene Begehungen<br />

durch die Gesundheitsämter sowie Ämter für<br />

Arbeitsschutz. Wir sind der meinung, dass das<br />

völlig ausreichend war und wir nicht noch eine<br />

dritte Instanz zur Kontrolle benötigen.<br />

überzogene marketingaktionen<br />

Die Berufsordnung ist leider ein stumpfes<br />

Schwert gegen die marketingkonzepte einiger<br />

weniger Kollegen im land geworden, die den<br />

kollegialen frieden erheblich stören. In Zukunft<br />

müssen wir weiterhin auf das Gesetz gegen<br />

den unlauteren Wettbewerb sowie das heilmittelwerbegesetz<br />

bauen. mit diesen beiden Gesetzen<br />

haben wir es in den vergangenen zwei<br />

Jahren ansatzweise geschafft, die gröbsten<br />

Auswüchse zu bekämpfen.<br />

hierzu ein paar ganz persönliche Worte: Ich<br />

halte diese überzogenen marketingaktionen<br />

für ärztlich unethisch. Sie verletzten das Kollegialitätsgebot<br />

und beschädigen zumindestens<br />

mittelfristig den freien Beruf Zahnarzt.<br />

Sie führen zur Vergewerblichung unseres Berufes,<br />

vielleicht auch zurück zum Dentisten …<br />

Besonders auffällig ist hierbei, dass vornehmlich<br />

größere praxen bzw. praxisketten verstärkt<br />

6 ZBB Ausgabe 6/2011

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