Zahnärzteblatt - Kassenzahnärztliche Vereinigung Land Brandenburg

Abrechnung
fragen und Antworten zur Abrechnung
„Das ende vom lied ist immer dasselbe: fortsetzung folgt.“* *Billy; Schweizer Aphoristiker
Wiederherstellung, erweiterung, erneuerung von Suprakonstruktionen – Welche
Befundklasse ist ansatzfähig? teil 2
rainer linke
Stellv. Vorsitzender
des Vorstandes der
KZVlB
Anke Kowalski
stellv. Abteilungsleiterin
Abrechnung
Autoren: Rainer Linke,
Anke Kowalski
Im ZBB 5 thematisierten wir, wann die Zuordnung
zur Befundklasse (BK) 7 erfolgt und kündigten
an: „fortsetzung folgt!“. In dieser Ausgabe
erläutern wir, welche leistungen, die im
kausalen Zusammenhang mit der erneuerung
von Suprakonstruktionen stehen, nicht der BK
7 zugeordnet werden und stellen dar, was hinsichtlich
der Zuordnung zu der zutreffenden
Befundklasse zu beachten ist - und sicherlich
wird diese thematik ihre fortsetzung finden.
Frage: Welche leistungen, die im kausalen Zusammenhang
mit der erneuerung von Suprakonstruktionen
stehen, werden nicht der BK 7
zugeordnet?
Alle nicht identischen Erneuerungen (neuanfertigungen)
von Suprakonstruktionen fallen
nicht in die BK 7. eine nicht identische
erneuerung liegt vor, wenn sich die Zahl der
in die Suprakonstruktion einbezogenen Zähne
geändert hat (ergänzende
Implantationen, explantationen
und eine Änderung der
Art der Verankerung werden
dabei nicht berücksichtig).
Frage: Was ist bei der nicht identischen erneuerung
von Suprakonstruktionen zu beachten,
um die richtige Zuordnung zu der zutreffenden
Befundklasse zu finden?
Zunächst muss eine Abgrenzung dahingehend
erfolgen, ob die erneuerungsbedürftige Suprakonstruktion:
A) rein implantatgetragener Zahnersatz
oder
B) implantat- und zahngetragener Zahnersatz
(Hybridversorgung) ist.
Zu A) Rein implantatgetragener Zahnersatz:
handelt es sich um eine nicht identische
erneuerung einer rein implantatgetragenen
Suprakonstruktion, wird die Versorgung hinsichtlich
der Befundfeststellung als erstversorgung
eingestuft. Somit gilt der Satz 2 der
fZ-richtlinie A.6.:
„…Bei der Gewährung von Zuschüssen für
Suprakonstruktionen bei Erstversorgung mit
Implantaten hat der Versicherte Anspruch auf
den Festzuschuss zur Versorgung der Befundsituation,
die vor dem Setzen der Implantate
bestand. ...“
Demzufolge ist die Befundeintragung „sw“
(erneuerungsbedürftige Suprakonstruktion)
für den Implantat-Zahn hier gleichbedeutend
wie der Befund „f“ (fehlender Zahn). unter
Berücksichtigung dieses Sachverhaltes ergibt
sich dann entsprechend des Gesamtbefundes
die Zuordnung zu den Befundklassen.
Beispiel 1:
18 17 16 15 14 13 12 11 21 22 23 24 25 26 27 28
48 47 46 45 44 43 42 41 31 32 33 34 35 36 37 38
B x ew sw ew ew ew ew sw ew x
r h e e e e e e e e e e h
tp e e StV e e e e StV e e
Hinweise zum Beispiel 1: Bei der erneuerung
dieser rein implantatgetragenen Suprakonstruktion
handelt es sich um eine nicht identische
erneuerung (mit Befundveränderung,
denn die Zähne 45 und 35 sind nicht mehr
erhaltungswürdig). Somit muss die Versorgung
als erstversorgung eingestuft werden.
Dabei zählen die vorhandenen Implantate
regio 43 und 33 als „f“ (fehlender Zahn). Da
im unterkiefer mehr als vier Zähne fehlen,
liegt eine Situation vor, die als regelversorgung
modellguss nach der Befundklasse 3
auslöst.
40 ZBB Ausgabe 6/2011