Zahnärzteblatt - Kassenzahnärztliche Vereinigung Land Brandenburg
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Berufspolitik<br />
neu in der KZV: AG Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />
Die Arbeitsgruppe „Wirtschaftlichkeitsprüfung“ wurde auf Antrag der Vertreterversammlung<br />
ins leben gerufen. Sie soll den brandenburgischen Zahnärzten und der<br />
Verwaltung beratend zur Seite stehen. erste ergebnisse ihrer Arbeit liegen jetzt vor.<br />
Sven Albrecht<br />
mehr im Internet:<br />
www.kzvlb.de<br />
Autor: Sven Albrecht,<br />
Vorsitzender der Vertreterversammlung<br />
Die Vertreterversammlung der KZV lB hat auf<br />
ihrer Versammlung am 18. mai 2011 auf Antrag<br />
von Dr. Alexander hoyer den Vorstand<br />
beauftragt, eine Arbeitsgruppe „Wirtschaftlichkeitsprüfung“<br />
zu bilden. hintergrund war die<br />
unzufriedenheit der Kolleginnen und Kollegen<br />
mit der derzeitigen Situation. Das Verfahren<br />
der Wirtschaftlichkeitsprüfung wird seit der<br />
Ausgliederung des prüfgeschäftes an die prüfstelle<br />
als zunehmend<br />
problematisch empfunden.<br />
Der entstandene<br />
prüfungsstau, die<br />
langwierige Verfahrensdauer<br />
sowie die<br />
fehlende transparenz<br />
des Verfahrens sind<br />
unbefriedigend. Die in<br />
der AG tätigen Zahnärzte<br />
sollten durch ihren<br />
zahnärztlichen Sachverstand sowohl den<br />
brandenburgischen Zahnärzten als auch den<br />
administrativen Strukturen beratend und richtungsgebend<br />
zu Seite stehen. Diesem Auftrag<br />
ist der Vorstand der KZVlB gefolgt und rief<br />
eine AG „Wirtschaftlichkeitsprüfung“ ins leben,<br />
die sich am 25. Juli konstituierte und bereits<br />
ersten konkreten problemen widmete.<br />
neben den oben genannten Kritikpunkten<br />
wurde festgestellt, dass für eine reihe von<br />
BemA-positionen, aber auch für neue Behandlungsmethoden,<br />
in der prüfstelle keine richtlinien<br />
vorliegen, so dass der eindruck entsteht,<br />
dass entscheidungen häufig nach Gutdünken<br />
getroffen werden. es wird eine zunehmende<br />
Diskrepanz zwischen dem zahnärztlichen<br />
Arbeiten nach modernen wissenschaftlichen<br />
methoden und dem, was in den prüfverfahren<br />
als wirtschaftlich, ausreichend, zweckmäßig<br />
mitglieder<br />
rainer linke<br />
Dr. med. Iris ninnemann<br />
Dipl.-Stom. Sven Albrecht<br />
Dr. med. dent. Alexander hoyer<br />
Dipl.-med. thomas Schmidt<br />
thomas Schwierzy<br />
Dr. med. dent. matthias Stumpf<br />
Dr. med. dent. paul Zorn<br />
und notwendig anerkannt wird, sichtbar. Die<br />
betroffenen Zahnärzte sehen sich häufig dem<br />
prüfungsverfahren hilf- und schutzlos ausgeliefert,<br />
da ihnen schlagkräftige Argumentationshilfen<br />
seitens der KZV fehlen.<br />
Als erste BemA-positionen widmete sich die<br />
AG „Wirtschaftlichkeitsprüfung“ gemeinsam<br />
mit dem Vorstand in diesem Zusammenhang<br />
den Gebühren-nummern 56a und 56c (Zystektomie),<br />
deren Auslegung immer wieder<br />
zu Streitigkeiten in den prüfverfahren führt.<br />
hauptproblem ist da-<br />
bei die frage, ab welcher<br />
Größe es sich um<br />
eine größere Zyste<br />
handelt und wann es<br />
sich nur um eine kleine<br />
Zyste oder Granulationsgewebe<br />
handelt,<br />
deren entfernung nicht<br />
zur Abrechnung nach<br />
nr. 56a/c BemA berechtigt.<br />
hierzu sichtete die Arbeitsgruppe neben<br />
wissenschaftlichen Veröffentlichungen auch<br />
diverse rechtsurteile und fasste die ergebnisse<br />
in einer praxisbezogenen tabelle (siehe<br />
nebenstehende Seite) zusammen, die den Kollegen,<br />
aber auch der prüfstelle die möglichkeit<br />
geben soll, den Begriff „größere Zyste“ qualitativ<br />
zu fassen. hierbei wurden der röntgenologische<br />
und der histopathologische Befund<br />
sowie ein eventuell notwendiger op-Bericht in<br />
Beziehung gebracht und dem Kollegen so auf<br />
einfache Art und Weise Argumente für die Abrechenbarkeit<br />
ihres operativen mehraufwandes<br />
gegeben.<br />
nach diesem ermutigenden Anfang wird sich<br />
die Arbeitsgruppe kontinuierlich mit weiteren<br />
problemfeldern der Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />
beschäftigen und dem Vorstand entsprechende<br />
lösungsvorschläge unterbreiten.<br />
20 ZBB Ausgabe 6/2011