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Agoraphobie-Patienten erzählen – Sprachliche Verfahren bei der ...

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kommunikativen Schwierigkeiten <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Emotionsvermittlung und <strong>der</strong> Darstellung<br />

von (subjektiver) Extremerfahrung auf vielfältige Weise.<br />

In den Erzählungen werden da<strong>bei</strong> bestimmte Theorien über die Angsterkrankung<br />

sowie über die eigene Identität vermittelt.<br />

Das Interesse dieser Ar<strong>bei</strong>t gilt <strong>der</strong> Frage, wie Angstpatienten ihre Darstellung<br />

sprachlich organisieren. Der analytische Schwerpunkt liegt damit nicht allein auf<br />

dem Inhalt, son<strong>der</strong>n vor allem auf den sprachlichen Formen und Methoden <strong>der</strong><br />

Darstellung. Die gesprächsanalytische Betrachtung empirisch erhobenen Materials<br />

soll Antworten auf folgende Fragen finden:<br />

Mit welchen Problemen sehen sich die Sprecher 2 <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Kommunikation ihrer Panik-<br />

erfahrung konfrontiert, und welche Strategien werden daraufhin entwickelt? Welche<br />

sprachlichen <strong>Verfahren</strong> spielen eine Rolle in Angsterzählungen? Welche sind typisch<br />

o<strong>der</strong> charakteristisch? Und gibt es tatsächlich eine "Sprache <strong>der</strong> Panik"?<br />

Welche Konzepte und Theorien transportiert und birgt die Art und Weise <strong>der</strong><br />

Darstellung? Was lässt sich über das Ich erfahren, was über die Panik?<br />

Sind Panikanfälle erzählbar und welche kommunikativen und interaktiven Ziele<br />

verfolgen und erreichen die Sprecher in <strong>der</strong> Erzählung: Informationsvermittlung?<br />

Erklärung? Empathie? Katharsis o<strong>der</strong> Bewältigung?<br />

Diese Ar<strong>bei</strong>t zielt auf drei Bereiche. Sie fragt zum einen nach <strong>der</strong> Art und Weise <strong>der</strong><br />

rhetorischen Darstellung von Panikerfahrungen in <strong>der</strong> Interaktion, außerdem nach<br />

<strong>der</strong> Art und Weise <strong>der</strong> Dar- und Herstellung von Identität und schließlich nach <strong>der</strong><br />

Konzeptualisierung von Panik.<br />

Ziel ist die Rekonstruktion und Interpretation <strong>der</strong> sprachlichen <strong>Verfahren</strong> und<br />

Konzepte in Gesprächen über Panik.<br />

1.2 Vorgehen <strong>der</strong> Untersuchung<br />

Im folgenden theoretischen Teil <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>t wird zunächst die methodische<br />

Konzeption <strong>der</strong> Studie erläutert. Der linguistisch-interaktionsanalytische Ansatz, <strong>der</strong><br />

2 Aus Gründen <strong>der</strong> Lesbarkeit wird in dieser Ar<strong>bei</strong>t das maskuline grammatische Genus zur<br />

Personenbezeichnung (Sprecher/Sprecherin, Erzähler/Erzählerin, Patient/Patientin etc.)<br />

verwendet, sofern nicht auf eine spezielle Person Bezug genommen wird. In diesem Fall<br />

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