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Agoraphobie-Patienten erzählen – Sprachliche Verfahren bei der ...

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1 Einleitung<br />

[…] Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig, aber auch schwer es ist, seinen Mitmenschen<br />

diese Krankheit verständlich zu machen.<br />

5<br />

("Pascal" auf seiner Homepage)<br />

"Pascal" ist das Pseudonym eines Informanten. Er leidet an <strong>Agoraphobie</strong> <strong>–</strong> einer<br />

Angststörung.<br />

Diese Ar<strong>bei</strong>t will seine Angsterkrankung verstehen und verstehen helfen.<br />

Sie misst dem subjektiven Erleben von Angstpatienten einen entscheidenden<br />

Stellenwert zu und setzt daher genau an <strong>der</strong> Schnittstelle an, an <strong>der</strong> es für<br />

Angstpatienten "wichtig, aber auch schwer ist, […] diese Krankheit verständlich zu<br />

machen": dem Gespräch.<br />

Das Phänomen Angst ist hauptsächlich Gegenstand medizinischer, psychiatrischer<br />

und/o<strong>der</strong> psychologischer Forschung. In neuerer Zeit jedoch gibt es in vielen<br />

Disziplinen eine Art Renaissance des wissenschaftlichen Interesses am Phänomen<br />

Angst. Zeitgleich erleben wir zunehmende Annäherungen zwischen bestimmten<br />

Teilgebieten <strong>der</strong> Medizin und <strong>der</strong> Sprachwissenschaft. Der Wert interdisziplinärer<br />

Zusammenar<strong>bei</strong>t wird erkannt und geschätzt.<br />

Die vorliegende Ar<strong>bei</strong>t versucht sich <strong>der</strong> Thematik Panik und Angsterkrankung aus<br />

einer linguistischen Perspektive zu nähern. Mit diesem Ansatz soll ein Beitrag zur<br />

aktuellen Angstforschung geleistet werden, <strong>der</strong> zum interdisziplinären Austausch<br />

und zum Beschreiten neuer Wege ermutigt.<br />

Gerade die Gesprächsforschung hat sich in den vergangenen dreißig Jahren als<br />

produktive Forschungsrichtung erwiesen. Sie hat neuartige Forschungsfel<strong>der</strong><br />

eröffnet und neue Sichtweisen für verschiedene Disziplinen ermöglicht (vgl.<br />

Deppermann 2001: 7). Der Wert des Gesprächs ist im psychoanalytischen und<br />

psychotherapeutischen Kontext unumstritten. Um Angsterkrankungen in Zukunft

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