Agoraphobie-Patienten erzählen – Sprachliche Verfahren bei der ...
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einleitet und vorbereitet, folgt erst in Z. 830 f.: "auf <strong>der</strong> skAla, von ACHT bis ZEHN<br />
(.) wÜrd ich mal wIrklich so als panikattacke bezEIchnen" 55 .<br />
Dieses Beispiel lässt eine enge Verbindung zwischen Unbeschreibbar-<br />
keit/Beschreibbarkeit und Unerklärbarkeit/Erklärbarkeit vermuten. Beschrieben<br />
werden kann offenbar nur, was auch eingeordnet, definiert werden kann. Erst im<br />
Anschluss an seine Definition geht Pascal in Z. 832 zu einer selbstinitiierten<br />
Beispielerzählung über. Damit deutet sich gleichzeitig an, dass Panikbeschreibungen<br />
deutlich auf den (fehlenden) Wissens- und Erfahrungshintergrund des jeweiligen<br />
Interaktionspartners ausgerichtet sind. Pascal schafft zunächst eine gemeinsame<br />
Wissensbasis, vor <strong>der</strong>en Hintergrund die Beschreibung seiner Panikattacke<br />
stattfinden kann.<br />
Verweise auf Unbeschreibbarkeit o<strong>der</strong> schwere Beschreibbarkeit finden sich auch,<br />
wenn Tina versucht ".h äh KLEInere panikanfälle" (251) zu beschreiben:<br />
Bsp. (3) Tina I (CD ab 07:21)<br />
254 Ti und ähm (-)dann HAB ick nen jeFÜHL,(-)<br />
255 h äh ja ick KANN dit nich (.)h<br />
256 <br />
257 <br />
258 Ju <br />
259 Ti .h ähm .h <br />
Bereits die erste Äußerungseinheit, die einen Vergleich vorzubereiten scheint, ist<br />
durch kurze Pausen durchsetzt. Tina bricht ab und weist nach weiteren<br />
Verzögerungen explizit auf ihre Formulierungsschwierigkeiten hin (155). Auch <strong>der</strong><br />
metadiskursive Kommentar wird abgebrochen, und ein weiterer schließt sich an:<br />
" " (257ff.). Schließlich folgt die<br />
Beschreibung ihres Gefühls in Form eines mit "als wenn" eingeleiteten Vergleichs:<br />
".h ähm .h ".<br />
55<br />
Gemeint ist eine "Angstskala" von eins bis zehn, wie sie in <strong>der</strong> therapeutischen Praxis<br />
genutzt wird, damit <strong>Patienten</strong> die Intensität ihres Angsterlebens und <strong>der</strong> damit<br />
zusammenhängenden Symptomatik ausdrücken können.<br />
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