Agoraphobie-Patienten erzählen – Sprachliche Verfahren bei der ...
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(9) FEAR (DANGER) IS A BURDEN.<br />
(10) FEAR IS A NATURAL FORCE (WIND, STORM, FLOOD, ETC.).<br />
(11) FEAR IS A (SOCIAL) SUPERIOR.<br />
(12) FEAR GOES INTO A PERSON FROM OUTSIDE.<br />
Das erste Konzept geht aus dem allgemeinen Emotionskonzept THE EMOTIONS ARE<br />
FLUIDS IN A CONTAINER hervor (1990: 74), wo<strong>bei</strong> das Subjekt den Container dar-<br />
stellt. Die CONTAINER-Metapher als solche zielt zum einen auf die Existenz von<br />
Angst und zum an<strong>der</strong>en auf ihre Beschaffenheit als "independent mass entity inside<br />
the self" (1990: 75). Das Konzept (12) legt nahe, dass die Emotion Angst bereits<br />
außerhalb des Subjekts existiert und das Selbst tangiert, indem sie durch von außen<br />
wirkende Kräfte eindringt (1990: 81). Die DIVIDED SELF-Metapher ist nicht exklusiv<br />
für das Angstkonzept (2000: 38):<br />
The DIVIDED SELF as a metaphorical source domain suggests that the self that is normally<br />
inside the body container moves outside it. This happens when the person loses<br />
control, in our case, over his or her emotions. (Kövecses 2000: 24)<br />
Insgesamt konzeputalisieren die übrigen Konzepte Angst als eine äußerst negative<br />
Emotion, wo<strong>bei</strong> das zweite und vierte exklusiv für Angst stehen. Das Konzept (9)<br />
trägt dazu <strong>bei</strong>, dass das Abklingen von Angst bzw. das Vorübergehen von Gefahr,<br />
positiv konnotiert wird und Befreiung bedeutet (1990: 77f.). Die Konzeptualisierung<br />
von Angst als einer Naturgewalt, hebt zum einen die Passivität des Selbst hervor,<br />
wenn die Angst es überkommt (1990: 78), und gleichzeitig die Intensität dieser<br />
Emotion (2000: 41). Das SUPERIOR-Konzept zielt auf die zwanghafte und<br />
fremdgesteuerte Handlungsweise des Selbst (1990: 78), und auch das INSANITY-<br />
und das OPPONENT-Konzept bringen diesen Kontroll(verlust)-Aspekt zum Ausdruck<br />
(2000: 43).<br />
Kövecses ist <strong>der</strong> Ansicht, dass die "Language of Emotion", in <strong>der</strong> Metaphern eine<br />
bedeutende Rolle spielen,<br />
is not only a reflection of the experiences but it also creates them. Simply put, we say<br />
what we feel and we feel what we say. (Kövecses 2000: 192)<br />
Aus den hier dargestellten Beobachtungen zur Konzeptualisierung von Emotionen<br />
folgt für die spätere Analyse, Metaphern bzw. <strong>der</strong> ihnen innewohnenden Bildlichkeit<br />
beson<strong>der</strong>e Beachtung zu schenken. Metaphern haben mit Veranschaulichung<br />
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