Agoraphobie-Patienten erzählen – Sprachliche Verfahren bei der ...
Agoraphobie-Patienten erzählen – Sprachliche Verfahren bei der ...
Agoraphobie-Patienten erzählen – Sprachliche Verfahren bei der ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
The essence of metaphor is un<strong>der</strong>standing and experiencing one kind of thing in<br />
terms of another. (Lakoff/Johnson 1980: 5) 35<br />
Konzeptualisierung beruht auf metaphorischen Übertragungen ("mapping") von<br />
simplen, z.B. sensorisch wahrnehmbaren Erfahrungsbereichen ("source domain")<br />
auf komplexere ("target domain") (Lakoff/Johnson 1999: 58). Da<strong>bei</strong> wirken<br />
Metaphern immer "selektiv" bzw. sie strukturieren die Zieldomäne "partiell"<br />
(Lakoff/Johnson 1980: 66).<br />
In den früheren Ar<strong>bei</strong>ten von Lakoff und Johnson wird Konzeptualisierung<br />
hauptsächlich durch den schwammig wirkenden Begriff <strong>der</strong> Erfahrung erklärt. In<br />
ihrer jüngsten Publikation, die deutlich an neurowissenschaftliche Untersuchungen<br />
anschließt, definieren Lakoff/Johnson Konzepte hingegen als "neural structures that<br />
allow us to mentally characterize our categories and reason about them" (1999:<br />
19).<br />
Das Gehirn operiert da<strong>bei</strong> mit "Basic-Level Categories" (1999: 27), die als verinner-<br />
lichte Prototypen (vgl. Surmann 2005: 49) aufgefasst werden können. Surmann<br />
fasst zusammen:<br />
Kategorien und Prototypen sind wesentlicher Baustein <strong>der</strong> kognitiven Konzepttheorie.<br />
Die metaphorische Konzeptualisierung, gleich auf welcher Ebene sie stattfindet, baut<br />
auf erfahrenen systematischen Korrelationen zwischen einem Prototyp als Quellbereich<br />
und dem Gegenstand als Zielbereich einer Metapher. (Surmann 2005: 49)<br />
In Bezug auf Emotionen geht Kövecses davon aus<br />
that it is the conceptual content of the metaphors, metonymies, and inherent concepts<br />
that converge on and hence produce certain prototypical cognitive models associated<br />
with particular emotions and with the abstract category of emotion. It is these<br />
prototypical cognitive models that can be said to represent, or embody, emotion concepts.<br />
(1990: 4)<br />
Kövecses (1990) untersucht die Konzepte von Wut, Angst, Stolz o<strong>der</strong> Hochmut, Re-<br />
spekt/Achtung und Liebe und entwickelt schließlich ein prototypisches fünfstufiges<br />
Modell <strong>der</strong> Konzeptualisierung von Emotionen (s. 1990: 182-191):<br />
35 Vgl. dazu Kövecses: "the language, however, is not only a reflection of the experiences<br />
but it also creates them" (2000: 192). Damit ist die kognitive Metapherntheorie im Prinzip<br />
auch eine "Verstehenstheorie".<br />
28