Agoraphobie-Patienten erzählen – Sprachliche Verfahren bei der ...
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(Deppermann 2001: 50), wie sie einan<strong>der</strong> verstehen und wie sie interpretiert<br />
werden wollen. Auf diese Weise tritt <strong>der</strong> Prozess <strong>der</strong> interaktiven Herstellung<br />
sozialer Wirklichkeit, die interaktive Hervorbringung von Handlungstypen und<br />
Intersubjektivität an die Gesprächsoberfläche und wird dort für den Analytiker<br />
sichtbar und beschreibbar 10 .<br />
Gegenstandsverständnis, theoretische Prämissen, Empirieauffassung und<br />
Forschungsinteresse <strong>der</strong> Gesprächsanalyse ziehen grundsätzlich folgende<br />
Ar<strong>bei</strong>tsabläufe nach sich, in denen die genannten Prämissen methodisch gewendet<br />
werden: die Dokumentation natürlicher Gespräche, ihre Transkription, die Analyse<br />
und die Präsentation <strong>der</strong> Ergebnisse.<br />
Die Aufzeichnung möglichst natürlicher und authentischer Gespräche ist die "unver-<br />
zichtbare Datengrundlage" (Deppermann 2001: 21) <strong>der</strong> Gesprächsanalyse. Das<br />
Transkript, also die "'demütige' Verschriftung von Details" (Deppermann 2001: 40),<br />
erfasst über den Wortlaut hinaus den sequenziellen Verlauf <strong>der</strong> Äußerungen und<br />
gibt sprachliche, stimmliche sowie para- und nonverbale Phänomene detailliert<br />
wie<strong>der</strong>, ohne das Material in irgendeiner Weise zu verfälschen.<br />
Die Analyse, also "die Untersuchung von Ton- o<strong>der</strong> Videoaufnahme und Transkript"<br />
(Deppermann 2001: 49) sieht zunächst die "detaillierte Sequenzanalyse einzelner<br />
Gesprächsausschnitte" (Deppermann 2001: 53-78) vor. Dieses Vorgehen<br />
korrespondiert methodisch mit dem Konzept <strong>der</strong> Sequenzialität von Gesprächen. In<br />
<strong>der</strong> Sequenzanalyse werden "heuristische Fragen", an das Material herangetragen<br />
und so erste Interpretationen und Hypothesen entwickelt, die in <strong>der</strong><br />
"fallübergreifenden Analyse" (Deppermann 2001: 94-104) dann abgeglichen,<br />
geprüft und ausgear<strong>bei</strong>tet werden können.<br />
Die methodische Wendung des Prinzips <strong>der</strong> interaktiven Herstellung sozialer<br />
Wirklichkeit for<strong>der</strong>t, die Analysekategorien datengeleitet zu "entdecken" und nicht<br />
9<br />
Vgl. hierzu z.B. Schegloff (1984: 31).<br />
10<br />
Vgl. Schegloff 1984): "It is that coparticipants in conversation operate un<strong>der</strong> the<br />
constraint that their utterances be so constructed and so placed as to show attention to, and<br />
un<strong>der</strong>standing of, their placement. That means that utterances, or larger units, are<br />
constructed do display to coparticipants that their speaker has attended a last utterance, or<br />
sequence of utterances, or other units, and that this current utterance, in its construction, is<br />
placed with due regard for where it is occuring”. (1984: 37)<br />
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