BR-Magazin 23/2016

Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht. Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht.

02.11.2016 Aufrufe

Kultur & Unterhaltung Reflektionen Virginia Woolfs „Zum Leuchtturm“ als dreiteiliges Hörspiel „Zum Leuchtturm“, erschienen 1927, ist Virginia Woolfs fünftes literarisches Experiment und liegt damit so zentral in ihrem Schaffen wie der strukturgebende Baum, den die Protagonistin Lily Briscoe ganz entschieden in die leere Mitte ihres Bildes setzt, um es zu vollenden. Am Anfang steht die Frage des kleinen James Ramsay, ob die geplante Segeltour zum Leuchtturm stattfinden wird. Das Wetter verhindert den Ausflug. Zehn Jahre vergehen bis zur Erfüllung seines Kindheitstraums, womit der Roman endet. Anhand der Erlebnisse der Familie Ramsay und einiger Freunde in einem Ferienhaus auf der schottischen Isle of Skye verschachtelt Woolf die Gleichzeitigkeit und Unordnung von unmittelbar erfahrenem und reflektiertem Leben. Sie kontrastiert einen auf die Menschen gerichteten Blick mit der vom menschlichen Schicksal ungerührt fortschreitenden Zeit, in der Kriege und menschliche Tragödien nur winzige, unwichtige Episoden darstellen. Gaby Hartel hat „Zum Leuchtturm“ als dreiteiliges Hörspiel mit einer Klangkulisse aus Natur- und Alltagsgeräuschen inszeniert (Teil 2: 20. November, Teil 3: 27. November, jeweils 15 Uhr.) Die Musik kommt von Ulrike Haage, Katja Langenbach führte Regie. –– Bayern 2 Sonntag, 13.11.2016, 15.oo Uhr Hörspiel: Zum Leuchtturm (1/3) – Die Tür aus Glas, BR 2016, 60 Min. bayern2.de/hoerspiel Zufallsbekanntschaft „Augusto, der Richter“ kauft ein Damals in Damaskus Michael Schultes Erinnerungen Seine Kindheitsjahre hat der 1941 in München geborene Schriftsteller in der syrischen Hauptstadt verbracht. Dorthin war sein Stiefvater mit der Familie gezogen, um die Armee des jungen Staates aufzubauen. Schultes Erinnerungen berichten von schrulligen Europäern, merkwürdigen Erziehungsmethoden und orientalischen Bräuchen. Andreas Wimberger liest in „radioTexte“ aus Schultes Erinnerungen, die den Alltag in der syrischen Hauptstadt beschreiben. Die Familie hatte ein fürstliches Einkommen, lebte in einer luxuriösen Wohnung, der Vater hatte einen Dienstwagen mit Chauffeur. Schulte schildert seine Erlebnisse in einer österreichischen Schule ebenso wie seine Eindrücke im lauten und duftenden Souk, dem Markt der Stadt, in dem es Gewürze und Stoffe ebenso zu kaufen gab wie Plastikgeschirr. – – Bayern 2 Dienstag, 15.11.2016, 21.05 Uhr radioTexte am Dienstag: Eine Kindheit in Damaskus, 55 Min. bayern2.de/radiotexte Einem deutschen Schriftsteller, mit Frau und Töchtern zu Gast in der Villa Massimo in Rom, reißt die Achillessehne. Nach der Operation steckt er wochenlang im Haus fest. Als er sich zum ersten Mal wieder zu Fuß in die Stadt wagt, wird der Weg sehr beschwerlich. Da kommt dieser Augusto wie gerufen – ein Rumäne mit grüner Warnweste überm ausgewaschenen Shirt. Ist er, wie er unterwegs behauptet, ebenfalls Schriftsteller? Die beiden kaufen zusammen ein – und Augusto erzählt Geschichten. Im Hörspiel von Ingo Schulze treffen zwei Autoren aufeinander, und die Grenzen zwischen Realität und Erzählung verschwimmen. –– Bayern 2 Freitag, 11.11.2016, 21.05 Uhr hör!spiel!art.mix: Augusto, der Richter MDR/BR 2016, 85 Min. bayern2.de/hoerspiel Fotos: colourbox/Sea Wave, Orhan Çam/Fotolia, colourbox/Seamartini Graphics Media 16 – BR-Magazin

Humor Kabarett-WG Schöner Wohnen mit jeder Menge zwischenmenschlichem Sprengstoff Die Weltmeisterinnen Lisa Fitz stellt ihr neues Programm vor Das Sitcom-Kabarett „3. Stock links“ mit Kabarettist und Comedian Sebastian Pufpaff, dem Münchner Kabarettisten, Musiker und Moderator Hannes Ringlstetter sowie Maike Kühl, dem Ensemblestar des Düsseldorfer Kommödchens, geht in die zweite Runde. Die sechs neuen Folgen laufen ab 10. November jeweils donnerstags um 23.30 Uhr im Ersten, einen Tag später in BR Fernsehen: freitags um 22.45 Uhr. Die Gesellschaftssatire im Sitcom-Format behandelt die Themen, auf die es in der heutigen Hochleistungsgesellschaft ankommt. Partnerschaft, Geld, Beruf, Gesundheit und vieles mehr werden im familiären Rahmen der Dreier-WG dargestellt. Im 3. Stock versammeln sich alle Psychosen, Egoismen und Neurosen, die die große Welt im Kleinen widerspiegeln. Der Mensch kann nun mal nicht alleine, und so finden sich Comedian Sebastian und Politikerin Maike. Sie ziehen zusammen und genießen ihr Glück als Paar, bis plötzlich Maikes Bruder Hannes mit gepackten Koffern vor der Tür steht – ein gescheiterter Musiker, der die komfortabel eingerichtete Bürgerlichkeit der WG im Nu durcheinanderbringt. Mit gewohnt skurrilen Handlungen und Lösungsansätzen für ihre Probleme sorgen die Hauptcharaktere und zahlreiche prominente Gäste wie Christian Tramitz, Christian Rach oder Maxi Schafroth für jede Menge Spaß und Unterhaltung. –– Das Erste Donnerstag, 10.11.2016, 23.30 Uhr 3. Stock links, Regie: Marcel Behnke D 2016, 30 Min. daserste.de Was verbindet die Putzfrau Hilde Eberl, die Feministin Inge von Stein, die CSU-Abgeordnete Gerda Wimmer und Geheimagentin Olga Geheimnikowa? Alle vier Frauen sind Weltmeisterinnen in ihrem Universum. Sie wissen ganz genau, wo’s hakt. Ob Gesellschaft, Ehe oder Politik – die Weltmeisterinnen sagen dem Publikum, was Kindern, Männern, Frauen und Staatslenkern in diesen unseren Zeiten Fotos: BR/Wolfgang Link, BR/Julia Müller Lieder vom Opa neu aufgenommen Das unbekannte Erbe von Karl Valentin Jürgen Kirner, kreativer Kopf der Couplet- AG, präsentiert die CD „Neues vom Valentin“. Dieses Programm zu Ehren Karl Valentins gründet auf seiner langjährigen Freundschaft mit Anneliese Kühn, der Enkelin des bayerischen Komikers. Im Jahr 2011 bat sie Kirner, die Couplet-AG solle sich doch der Lieder „vom Opa“ annehmen, damit sie nicht vergessen werden. Tatsächlich sind von Karl Valentin über 115 Couplets und Lieder überliefert, die bis auf wenige Ausnahmen wie „Ja so warn’s, die altn Rittersleut“ oder das „Rezept zum russischen Salat“ heute völlig unbekannt sind. Die Couplet- AG hat sich dieses ehrenvollen Auftrags angenommen und aus dem unbekannten Valentin-Nachlass 21 Titel ausgewählt. Der Oberpfälzer Kirner hat eine besondere Liebe zum satirischen Kehrvers und hat in München die „Brettlbühne“ gegründet. Inzwischen hat der Kabarettist und Volkssänger mit den „Brettl-Spitzen“ sogar eine eigene Fernsehsendung. Außerdem ist der kreative Kopf Mitglied der Münchner Turmschreiber. –– BR Heimat Freitag, 18.11.2016, 16.05 Uhr BR Heimat – Servus! Musik und Gäste 115 Min. br-heimat.de fehlt. In ihrem aktuellen Programm „Weltmeisterinnen – gewonnen wird im Kopf“ spielt, spricht und singt Lisa Fitz wie immer komödiantisch und virtuos in mehreren Rollen. Die Kabarettistin entstammt der bayerischen Künstlerdynastie Fitz und ist als Freigeist bekannt für liberale Gesinnung. Sie schreibt überparteiliche und überkonfessionelle Satire, bezieht aber trotzdem politisch Stellung. Bei Nina Ruge erzählt die mehrfach ausgezeichnete Künstlerin von ihrem turbulenten Leben. –– BR Fernsehen Samstag, 5.11.2016, 16.15 Uhr Unter vier Augen: Nina Ruge im Gespräch mit Lisa Fitz, D 2016, 30 Min. Donnerstag, 17.11.2016, 21.00 Uhr Lisa Fitz – Live auf der Bühne! D 2016, 45 Min. br-fernsehen.de BR-Magazin – 17

Kultur & Unterhaltung<br />

Reflektionen<br />

Virginia Woolfs „Zum Leuchtturm“<br />

als dreiteiliges Hörspiel<br />

„Zum Leuchtturm“, erschienen 1927, ist<br />

Virginia Woolfs fünftes literarisches Experiment<br />

und liegt damit so zentral in ihrem<br />

Schaffen wie der strukturgebende Baum,<br />

den die Protagonistin Lily Briscoe ganz<br />

entschieden in die leere Mitte ihres Bildes<br />

setzt, um es zu vollenden. Am Anfang steht<br />

die Frage des kleinen James Ramsay, ob<br />

die geplante Segeltour zum Leuchtturm<br />

stattfinden wird. Das Wetter verhindert<br />

den Ausflug. Zehn Jahre vergehen bis zur<br />

Erfüllung seines Kindheitstraums, womit<br />

der Roman endet. Anhand der Erlebnisse<br />

der Familie Ramsay und einiger Freunde in<br />

einem Ferienhaus auf der schottischen<br />

Isle of Skye verschachtelt Woolf die Gleichzeitigkeit<br />

und Unordnung von unmittelbar<br />

erfahrenem und reflektiertem Leben.<br />

Sie kontrastiert einen auf die Menschen<br />

gerichteten Blick mit der vom menschlichen<br />

Schicksal ungerührt fortschreitenden<br />

Zeit, in der Kriege und menschliche<br />

Tragödien nur winzige, unwichtige Episoden<br />

darstellen. Gaby Hartel hat „Zum<br />

Leuchtturm“ als dreiteiliges Hörspiel mit<br />

einer Klangkulisse aus Natur- und Alltagsgeräuschen<br />

inszeniert (Teil 2: 20. November,<br />

Teil 3: 27. November, jeweils 15 Uhr.)<br />

Die Musik kommt von Ulrike Haage, Katja<br />

Langenbach führte Regie.<br />

––<br />

Bayern 2<br />

Sonntag, 13.11.<strong>2016</strong>, 15.oo Uhr<br />

Hörspiel: Zum Leuchtturm (1/3) – Die Tür<br />

aus Glas, <strong>BR</strong> <strong>2016</strong>, 60 Min.<br />

bayern2.de/hoerspiel<br />

Zufallsbekanntschaft<br />

„Augusto, der Richter“ kauft ein<br />

Damals in Damaskus<br />

Michael Schultes Erinnerungen<br />

Seine Kindheitsjahre hat der 1941 in München<br />

geborene Schriftsteller in der syrischen<br />

Hauptstadt verbracht. Dorthin war<br />

sein Stiefvater mit der Familie gezogen,<br />

um die Armee des jungen Staates aufzubauen.<br />

Schultes Erinnerungen berichten<br />

von schrulligen Europäern, merkwürdigen<br />

Erziehungsmethoden und orientalischen<br />

Bräuchen. Andreas Wimberger liest in „radioTexte“<br />

aus Schultes Erinnerungen, die<br />

den Alltag in der syrischen Hauptstadt beschreiben.<br />

Die Familie hatte ein fürstliches<br />

Einkommen, lebte in einer luxuriösen<br />

Wohnung, der Vater hatte einen Dienstwagen<br />

mit Chauffeur. Schulte schildert<br />

seine Erlebnisse in einer österreichischen<br />

Schule ebenso wie seine Eindrücke im lauten<br />

und duftenden Souk, dem Markt der<br />

Stadt, in dem es Gewürze und Stoffe<br />

ebenso zu kaufen gab wie Plastikgeschirr.<br />

– – Bayern 2<br />

Dienstag, 15.11.<strong>2016</strong>, 21.05 Uhr<br />

radioTexte am Dienstag: Eine Kindheit<br />

in Damaskus, 55 Min.<br />

bayern2.de/radiotexte<br />

Einem deutschen Schriftsteller, mit Frau<br />

und Töchtern zu Gast in der Villa Massimo<br />

in Rom, reißt die Achillessehne. Nach der<br />

Operation steckt er wochenlang im Haus<br />

fest. Als er sich zum ersten Mal wieder zu<br />

Fuß in die Stadt wagt, wird der Weg sehr<br />

beschwerlich. Da kommt dieser Augusto<br />

wie gerufen – ein Rumäne mit grüner<br />

Warnweste überm ausgewaschenen Shirt.<br />

Ist er, wie er unterwegs behauptet, ebenfalls<br />

Schriftsteller? Die beiden kaufen zusammen<br />

ein – und Augusto erzählt Geschichten.<br />

Im Hörspiel von Ingo Schulze<br />

treffen zwei Autoren aufeinander, und die<br />

Grenzen zwischen Realität und Erzählung<br />

verschwimmen.<br />

––<br />

Bayern 2<br />

Freitag, 11.11.<strong>2016</strong>, 21.05 Uhr<br />

hör!spiel!art.mix: Augusto, der Richter<br />

MDR/<strong>BR</strong> <strong>2016</strong>, 85 Min.<br />

bayern2.de/hoerspiel<br />

Fotos: colourbox/Sea Wave, Orhan Çam/Fotolia, colourbox/Seamartini Graphics Media<br />

16 – <strong>BR</strong>-<strong>Magazin</strong>

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