BR-Magazin 23/2016

Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht. Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht.

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Bayern Zwölfuhrläuten Aus … – Kreuth – Zwischen dem Tegernsee und der Tiroler Grenze liegt die Gemeinde Kreuth. Die Geschichte des Ortes hängt eng mit dem Kloster Tegernsee zusammen, von dem aus der „Kreuther Winkel“ urbar gemacht und besiedelt wurde. Der Name bedeutet so viel wie „das Gerodete/das Gereutete“ und erinnert an die Zeit, als das Tal noch eine unberührte Wildnis war. Zu Füßen des markanten Leonhardsteins auf einer Anhöhe thront malerisch die Pfarrkirche St. Leonhard, zu der seit 1442 jedes Jahr am 6. November die berühmte Leonhardifahrt führt – die älteste in ganz Bayern. Mit dem Spitzgiebelturm vor alpiner Kulisse auf grünen Wiesenmatten ist das kleine Gotteshaus ein beliebtes Fotomotiv. Der heutige, weiß strahlende, mit dunklen Schieferplatten gedeckte Bau mit den spitzbogigen Fenstern wurde ab 1489 vom Kloster Tegernsee durch Meister Alexander Gugler errichtet. In das Innere gelangt der Besucher durch eine Vorhalle, den „Tiroler Tempel“. Wahrscheinlich kommt die Bezeichnung von den Knechten aus dem Nachbarland, die nur im Vorraum Platz fanden. Das Kirchenschiff ist von einem Rippengewölbe überspannt. Dazwischen hat man barocke Fresken freigelegt, die dem sonst schlichten Raum einen dezenten Farbtupfer geben. Besondere Erwähnung verdienen ein heiliger Leonhard aus dem 16. Jahrhundert und eine Muttergottes von ca. 1380. Vier Bronzeglocken schwingen hinter den spitzbogigen Schallfenstern. Die Leonhardiglocke goss 1946 Karl Czudnochowsky in Erding, der sie zwei gefallenen Kreuther Kameraden stiftete. Zwei weitere Glocken kamen 1948 dazu. Nur die kleinste stammt noch von 1921. – Bayern 1 und BR Heimat Sonntag, 6.11.2016, 12.00 Uhr Zwölfuhrläuten aus Kreuth bayern1.de/zwoelfuhrlaeuten br-heimat.de – Tittmoning – Das Städtchen Tittmoning gehörte elfhundert Jahre – bis 1816 – zur Bischofs- und Residenzstadt Salzburg, zu der die Tittmoninger noch immer einen engeren geistigen Bezug haben als zu München. Zu Füßen einer wehrhaften Burganlage liegt hingebreitet das denkmalgeschützte Kleinod: Ein einzigartiges Ensemble, das seine schönen Häuser um den großzügigen, rechteckigen Stadtplatz im Inn-Salzachstil anordnet. Dazwischen recken die Türme ihre Spitzen in den Rupertiwinkler Himmel. St. Laurentius, die Pfarr- und Stiftskirche, überragt mit ihrem mächtigen, laternenbekrönten Turm alle anderen Gebäude. Seine fünf Glocken kamen nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Erdinger Gießerei. Das ehemals gotische Gotteshaus musste nach einem schweren Brand im 19. Jahrhundert erneuert werden. Seither bestimmt eine weiträumige Halle mit einer klassizistischen Einrichtung aus dem 19. Jahrhundert den Eindruck. Bemerkenswert ist das Orgelgehäuse aus der ehemaligen Domkirche Herrenchiemsee. In Sichtund Hörweite: die Kirche Allerheiligen, früher Stiftskirche der Augustinereremiten. Das Innere des barocken, 1682 als Stiftung des Salzburger Erzbischofs Maximilian Gandolph von Khuenberg errichteten Baus mit seinen Stuckaturen und den schwarz-goldenen Altären strahlt eine feierliche Atmosphäre aus, die auch Josef Ratzinger, der spätere Kardinal und Papst , der in der Stadt Jahre seiner Kindheit verbrachte, beeindruckte. Die drei Glocken im formvollendeten Zwiebelturm wurden von Perner und Oberascher gegossen. Zu besonderen Anlässen ertönen sie zusammen mit dem Geläut der Laurentiuskirche und geben Tittmoning einen ganz eigenen Klang. – Bayern 1 und BR Heimat Sonntag, 13.11.2016, 12.00 Uhr Zwölfuhrläuten aus Tittmoning bayern1.de/zwoelfuhrlaeuten br-heimat.de Fotos: Ludwig Hörth, Pfarrer Mannhardt 10 – BR-Magazin

Musik Fotos: Sibylle Fendt, Martin Moell Kunterbunte Klangmalerei Das Andromeda Mega Express Orchestra Vor zehn Jahren suchte der damals 22-jährige Saxophonist Daniel Glatzel einen geeigneten Klangkörper für die Umsetzung seiner von Jazz und Klassik, Rock und zeitgenössischer Musik beflügelten kompositorischen Imagination. So entstand das Andromeda Mega Express Orchestra, ein 18-köpfiges Orchester, in dem ein großes Jazzensemble und ein Kammerorchester miteinander verschmolzen sind. Seither Das Andromeda Mega Express Orchestra Sexism sells! Puls fragt sich: Wie politisch unkorrekt ist Deutschrap eigentlich? In einer Songtext- Analyse hat die Puls-Redaktion untersucht, wie häufig deutsche Rapper diskriminierende Begriffe verwenden. Als Stichprobe dienten die jeweils fünf kommerziell erfolgreichsten deutschsprachigen Rap-Alben der letzten 16 Jahre. Die Songtexte wurden nach Worten wie Schwuchtel, Bitch und Mongo gefiltert. Die Liste der analysierten Alben mit den diskriminierendsten Songs gibt es auf deinpuls.de erwies sich bei jedem Auftritt und jeder internationalen Tournee, dass diese mit ebenso großem Ernst wie Witz zelebrierte, und auf Schwindel erregende Manier mit Genres, Stilistiken und musikhistorischen Verweisen jonglierende Musik das Publikum begeistert. Beim diesjährigen Konzert in München, im Studio 2 des BR-Funkhauses, stellt das Ensemble Musik aus seinem vierten Album „Vula“ vor sowie einige der kunterbunten Klassiker ihres Programms, in denen auch mal Blockflöten, Ukulele und Harfe ihren Auftritt haben können. Wer nicht im Funkhaus dabei ist, kann das erste Set des Konzerts live in der Radiosendung „Bühne frei im Studio 2“ erleben. Am 2. Dezember sendet „Jazztime“ dann einen ausführlichen Mitschnitt des Konzerts. –– BR-Klassik Mittwoch, 16.11.2016, 20.03 Uhr Bühne frei im Studio 2: Andromeda Mega Express Orchestra, 57 Min. br-klassik.de „Puls Spezial“ erkärt, warum HipHop nicht politisch korrekt sein kann unter der Rubrik „Puls Spezial“. Graphiken zeigen, wie oft homophobe, rassistische, frauen- und behindertenfeindliche Begriffe benutzt wurden – und wann es mehr, wann weniger politisch korrekt im Deutschrap zuging. Wer wissen will, warum Raptexte Schimpfwörter brauchen, und ob der deutsche Rap härter oder vielleicht sogar harmloser wird, hört sich den Podcast „Bitch, Fresse – Warum HipHop nicht politisch korrekt sein kann“ an. deinpuls.de Gespräche ohne Worte Jazzfest Berlin 2016 Das bedeutendste deutsche Jazzfestival, das Jazzfest Berlin, steht 2016 unter dem Motto „Dialog“. Viele Konzerte des Jazzfests vom 1. bis zum 6. November bringen Künstlerinnen und Künstler zusammen, die bisher noch nie gemeisam auf der Bühne zu erleben waren: Die Band des Pianisten Nik Bärtsch (Foto, dritter von links) etwa trifft auf die hr-Big-Band. Zu den Highlights zählt auch die Begegnung des englischen Pianisten und Organisten Alexander Hawkins mit dem amerikanischen Trompeter Wadada Leo Smith im Anbau der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Im Dialog sind auch das exquisite Duo Brad Mehldau und Joshua Redman sowie die junge norwegische Saxophonistin Mette Henriette mit großem Ensemble. Eine weitere Seltenheit bei Jazzfestivals: die zahlreichen Bandleaderinnen. BR-Klassik überträgt das Samstagabend-Konzert aus dem Haus der Berliner Festspiele, moderiert von Ulf Drechsel. Um 0.05 Uhr schließt sich Bayern 2 an mit der „radio- Jazznacht extra“. Ulf Drechsel, Günther Huesmann, Ulrich Habersetzer und Roland Spiegel präsentieren bis 5 Uhr die Highlights von allen bisherigen Festivaltagen. –– BR-Klassik Samstag, 5.11.2016, 20.05 Uhr Jazzfest Berlin 2016: Dialoge in der Hauptstadt, 235 Min. br-klassik.de –– Bayern 2 Samstag, 5.11.2016, 0.05 Uhr radioJazznacht extra: ARD-Jazznacht – Jazzfest Berlin 2016, 293 Min. bayern2.de Mehr Informationen unter: br.de BR-Magazin – 11

Bayern<br />

Zwölfuhrläuten<br />

Aus …<br />

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Kreuth<br />

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Zwischen dem Tegernsee und der Tiroler<br />

Grenze liegt die Gemeinde Kreuth. Die Geschichte<br />

des Ortes hängt eng mit dem<br />

Kloster Tegernsee zusammen, von dem<br />

aus der „Kreuther Winkel“ urbar gemacht<br />

und besiedelt wurde. Der Name bedeutet<br />

so viel wie „das Gerodete/das Gereutete“<br />

und erinnert an die Zeit, als das Tal noch<br />

eine unberührte Wildnis war. Zu Füßen des<br />

markanten Leonhardsteins auf einer Anhöhe<br />

thront malerisch die Pfarrkirche<br />

St. Leonhard, zu der seit 1442 jedes Jahr am<br />

6. November die berühmte Leonhardifahrt<br />

führt – die älteste in ganz Bayern. Mit dem<br />

Spitzgiebelturm vor alpiner Kulisse auf<br />

grünen Wiesenmatten ist das kleine<br />

Gotteshaus ein beliebtes Fotomotiv. Der<br />

heutige, weiß strahlende, mit dunklen<br />

Schieferplatten gedeckte Bau mit den<br />

spitzbogigen Fenstern wurde ab 1489 vom<br />

Kloster Tegernsee durch Meister Alexander<br />

Gugler errichtet. In das Innere gelangt der<br />

Besucher durch eine Vorhalle, den „Tiroler<br />

Tempel“. Wahrscheinlich kommt die Bezeichnung<br />

von den Knechten aus dem<br />

Nachbarland, die nur im Vorraum Platz<br />

fanden. Das Kirchenschiff ist von einem<br />

Rippengewölbe überspannt. Dazwischen<br />

hat man barocke Fresken freigelegt, die<br />

dem sonst schlichten Raum einen dezenten<br />

Farbtupfer geben. Besondere Erwähnung<br />

verdienen ein heiliger Leonhard aus<br />

dem 16. Jahrhundert und eine Muttergottes<br />

von ca. 1380. Vier Bronzeglocken<br />

schwingen hinter den spitzbogigen Schallfenstern.<br />

Die Leonhardiglocke goss 1946<br />

Karl Czudnochowsky in Erding, der sie zwei<br />

gefallenen Kreuther Kameraden stiftete.<br />

Zwei weitere Glocken kamen 1948 dazu. Nur<br />

die kleinste stammt noch von 1921.<br />

– Bayern 1 und <strong>BR</strong> Heimat<br />

Sonntag, 6.11.<strong>2016</strong>, 12.00 Uhr<br />

Zwölfuhrläuten aus Kreuth<br />

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Tittmoning<br />

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Das Städtchen Tittmoning gehörte elfhundert<br />

Jahre – bis 1816 – zur Bischofs- und<br />

Residenzstadt Salzburg, zu der die Tittmoninger<br />

noch immer einen engeren geistigen<br />

Bezug haben als zu München. Zu<br />

Füßen einer wehrhaften Burganlage<br />

liegt hingebreitet das denkmalgeschützte<br />

Kleinod: Ein einzigartiges Ensemble, das<br />

seine schönen Häuser um den großzügigen,<br />

rechteckigen Stadtplatz im Inn-Salzachstil<br />

anordnet. Dazwischen recken die<br />

Türme ihre Spitzen in den Rupertiwinkler<br />

Himmel. St. Laurentius, die Pfarr- und<br />

Stiftskirche, überragt mit ihrem mächtigen,<br />

laternenbekrönten Turm alle anderen<br />

Gebäude. Seine fünf Glocken kamen nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg aus der Erdinger<br />

Gießerei. Das ehemals gotische Gotteshaus<br />

musste nach einem schweren Brand<br />

im 19. Jahrhundert erneuert werden. Seither<br />

bestimmt eine weiträumige Halle mit<br />

einer klassizistischen Einrichtung aus dem<br />

19. Jahrhundert den Eindruck. Bemerkenswert<br />

ist das Orgelgehäuse aus der ehemaligen<br />

Domkirche Herrenchiemsee. In Sichtund<br />

Hörweite: die Kirche Allerheiligen,<br />

früher Stiftskirche der Augustinereremiten.<br />

Das Innere des barocken, 1682 als Stiftung<br />

des Salzburger Erzbischofs Maximilian<br />

Gandolph von Khuenberg errichteten<br />

Baus mit seinen Stuckaturen und den<br />

schwarz-goldenen Altären strahlt eine feierliche<br />

Atmosphäre aus, die auch Josef<br />

Ratzinger, der spätere Kardinal und Papst ,<br />

der in der Stadt Jahre seiner Kindheit verbrachte,<br />

beeindruckte. Die drei Glocken im<br />

formvollendeten Zwiebelturm wurden von<br />

Perner und Oberascher gegossen. Zu besonderen<br />

Anlässen ertönen sie zusammen<br />

mit dem Geläut der Laurentiuskirche und<br />

geben Tittmoning einen ganz eigenen<br />

Klang.<br />

– Bayern 1 und <strong>BR</strong> Heimat<br />

Sonntag, 13.11.<strong>2016</strong>, 12.00 Uhr<br />

Zwölfuhrläuten aus Tittmoning<br />

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Fotos: Ludwig Hörth, Pfarrer Mannhardt<br />

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