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2010 |11 - Wolfgang Borchert Theater

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Theodor Holman / Theo van Gogh<br />

6 | DAS INTERVIEW<br />

Schauspiel.<br />

Ein renommierter Journalist interviewt einen gefeierten weiblichen Soap-Star. Voller Unlust geht der verbissen<br />

auf die Seriosität seiner Arbeit pochende Mann an die Arbeit – nur ungern hat er den Auftrag übernommen.<br />

Die erfolgverwöhnte, strahlende Schauspielerin scheint ihm weit überlegen. Das Gespräch<br />

könnte schnell zu Ende sein, aber die Begegnung entwickelt sich zu einer zerstörerischen Schlacht zwischen<br />

zwei hochintelligenten Menschen, in der alle Mittel recht sind, die eigene Existenz in der Mediengesellschaft<br />

zu behaupten. Wahrheit und Lüge sind nicht mehr zu unterscheiden, so wenig wie echtes<br />

Gefühl und seine Vortäuschung. Die beiden Personen kommen sich extrem nahe und werden gleichzeitig<br />

unerbittliche Feinde. Im Hintergrund beherrscht das persönliche Drama immer mehr die Szene: unbewältigte<br />

Kriegserfahrungen als Berichterstatter, Ohnmacht, Neid, unlautere Motive, Gier nach Erfolg und<br />

kommerzieller Verwertung intimer Erfahrung, Spekulationen um eine Krankheit des Stars, eine fast herbeigesehnte<br />

"Beschädigung" seines Glanzes . . .<br />

Ein Werk, das die innersten Geheimnisse des Menschen als eine Achterbahnfahrt zeigt, die zwischen<br />

der Gier nach dem Marktwert einer neuen Information und der Sehnsucht nach menschlicher<br />

Begegnung changiert.<br />

DAS INTERVIEW geht ursprünglich auf den gleichnamigen Film des niederländischen Regisseurs Theo<br />

van Gogh zurück. Der Film, angelegt als ein Kammerspiel, wurde in der Wohnung der Hauptdarstellerin<br />

Katja Schuurman gedreht. Durch die subtile Analyse psychischer Reaktionen gelingt van Gogh eine präzise<br />

Beschreibung jener vollends theatralisierten Welt, wie sie die Medien täglich erschaffen. Theo van Gogh<br />

fiel am 2. November 2004 in Amsterdam einem Attentat zum Opfer.<br />

Nach der Uraufführung 2006 in Frankfurt und der erfolgreichen Inszenierung am Züricher <strong>Theater</strong> 2009<br />

wird sich nun WBT-Chef Meinhard Zanger dem fesselnden Psychodrama annehmen.<br />

Inszenierung | Meinhard Zanger<br />

Ausstattung | Annette Wolf<br />

Premiere A | Donnerstag, 24. März 2011<br />

Premiere B | Samstag, 26. März 2011<br />

WBT_ SAAL

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