Industrielle Automation 5/2016
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02 Die Bilder werden<br />
aufgenommen,<br />
während die Brote<br />
unter einer Zeilenbeleuchtung<br />
und<br />
einer Zeilenkamera<br />
hindurch befördert<br />
werden<br />
03 Je nach Breite des Transportbands<br />
kommen ein oder zwei Zeilenkameras<br />
zum Einsatz<br />
von Stemmer Imaging, Dietmar Serbée, erinnert<br />
sich noch gut an den Beginn der<br />
Zusammenarbeit: „Zuerst lag die Anforderung<br />
nur im Zählen von Backwaren; die Erkennung<br />
von Fehlern kam erst später hinzu.“<br />
Die besondere Schwierigkeit der Aufgabe<br />
lag Serbée zufolge vor allem darin, dass<br />
kein Brot wie das andere ist: „Die Formen<br />
der vorgebackenen Brote und Brötchen<br />
weisen immer leichte Abweichungen auf.<br />
Es ist für ein automatisiertes System z. B.<br />
sehr schwer zu entscheiden, ob es sich bei<br />
einer Vertiefung an der Oberfläche eines<br />
Baguettes um einen gewollten Einschnitt<br />
oder um den ungewollten Anfang eines<br />
Bruches handelt.“<br />
Mit einer eigenen Software-Lösung, die<br />
auf der Bildverarbeitungsbibliothek Common<br />
Vision Blox basierte, konnte Serbée<br />
solche Merkmale nach einer intensiven<br />
Entwicklungsphase schließlich sicher unterscheiden.<br />
Auch die erforderlichen Hardwarekomponenten<br />
der Bildverarbeitungssysteme<br />
wählte Serbée aus: „In Voruntersuchungen<br />
haben wir getestet, mit welcher<br />
Kamera, Optik und Beleuchtung die optimalen<br />
Ergebnisse erzielt werden können.<br />
Die Entscheidung fiel am Ende auf eine<br />
Kombination aus Zeilenkameras sowie<br />
dazu passende Zeilenbeleuchtungen und<br />
Optiken. Damit lassen sich die bis zu<br />
1 300 mm breiten Transportbänder optimal<br />
abdecken.“<br />
Ideen für zukünftige Anlagen<br />
Neben der Lieferung einiger weiterer Komponenten<br />
wie der PC-Systeme und diverser<br />
Kabel übernahm Stemmer Imaging auch<br />
die Anbindung der Bildverarbeitungssoftware<br />
an die grafische Benutzeroberfläche<br />
des Systems, über die u. a. die Programme<br />
für die nächste Charge an Backwaren eingestellt<br />
wird. „Die GUI selbst wurde von<br />
Niver plast erstellt. Bei der Anbindung haben<br />
wir eng zusammengearbeitet, um die<br />
Wünsche unseres Kunden vollständig zu<br />
erfüllen“, erinnert sich Serbée.<br />
Mit dem Service seines Bildverarbeitungspartners<br />
ist Albert Danneberg zufrieden:<br />
„Niverplast hat keine eigenen BV-Spezialisten<br />
im Haus, aber aufgrund der bisherigen<br />
Erfahrungen verlassen wir uns in diesem<br />
Bereich gerne auf die Unterstützung durch<br />
Stemmer Imaging.“ Diese endet auch nicht<br />
nach der Auslieferung einer Anlage. „Wenn<br />
wir weitere Informationen zu neuen Entwicklungen<br />
oder Technologien im Bereich<br />
der Bildverarbeitung benötigen wissen wir,<br />
wen wir kontaktieren müssen“, so Albert<br />
Danneberg.<br />
Die größte Anlage, die das niederländische<br />
Unternehmen bisher entwickelt und<br />
ausgeliefert hat, umfasst zwei parallele Linien<br />
mit jeweils zwei auf Bildverarbeitung basierenden<br />
Prüfzellen für die Qualitätsprüfungen<br />
und das Zählen der Backwaren.<br />
Die Entwickler bei Niverplast haben bereits<br />
weitere Ideen, die in das Design künftiger<br />
Anlagen einfließen werden. Danneberg<br />
verrät eine dieser Ideen: „Die Höhe von<br />
Backwaren lässt sich durch ein 3D-Triangulationssystem<br />
erfassen. Damit kann man<br />
Brote und Brötchen noch genauer vermessen<br />
und Fehler an den Backwaren noch<br />
sicherer erkennen, daher werden wir diese<br />
Möglichkeit als weitere Option für unsere<br />
Anlagen anbieten.“<br />
Fotos: Stemmer-Imaging<br />
www.stemmer-imaging.de<br />
68 INDUSTRIELLE AUTOMATION 5/<strong>2016</strong>