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Industrielle Automation 5/2016

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Kamera und Objektiv im Team<br />

Worauf es bei der Objektivauswahl ankommt und welche Faktoren berücksichtigt<br />

werden müssen<br />

Sensoren für professionelle<br />

Machine Vision-Anwendungen<br />

Theda Ebeling<br />

Für ein gutes, scharfes Bild ist nicht<br />

nur eine gute Kamera erforderlich,<br />

sondern auch das dazu passende<br />

Objektiv. Doch woran erkennt man<br />

das richtige Objektiv? Es ist gar<br />

nicht so schwer, wie es vielleicht<br />

scheint. Allerdings sollten bei der<br />

Objektivauswahl einige Aspekte<br />

beachtet werden. So kann<br />

sichergestellt werden, dass Kamera<br />

und Objektiv perfekt aufeinander<br />

abgestimmt sind und zur<br />

Applikation passen. In diesem<br />

Artikel erfahren Sie, wie Sie das<br />

bewerkstelligen können.<br />

Theda Ebeling, Product Manager bei der Basler AG<br />

in Ahrensburg<br />

Die Sensorgröße ist ein entscheidender<br />

Faktor für die Objektivauswahl. Früher<br />

hatten hochauflösende Flächen- und Zeilenkameras<br />

größere Sensoren als Kameras<br />

mit geringerer Auflösung. Heute hat sich<br />

das geändert. Seit die Sensoren – und mit<br />

ihnen ihre Pixel – immer kleiner geworden<br />

sind, ist es schwieriger, diese kleinen Pixel<br />

aufzulösen. Die Abmessungen von Sensoren<br />

sind in keiner Norm festgelegt, sondern<br />

ergeben sich aus der Auflösung und der<br />

Pixelgröße des Sensors. Theoretisch ist hier<br />

so gut wie alles möglich, es ist nur eine<br />

Preisfrage.<br />

Der Mount der Kamera (der Objektiv-<br />

Anschluss) ist der zweite Faktor, der beachtet<br />

werden muss. Mounts haben genormte<br />

Größen und werden entsprechend dem<br />

Schraubgewindetyp des Kameragehäuses<br />

bezeichnet. Kamera und Objektiv sollten<br />

daher denselben Mount haben. Ein C-<br />

Mount zum Beispiel ist der am weitesten<br />

verbreitete Mount bei Machine Vision-<br />

Kameras und sinnvoll bis zu einer Sensordiagonale<br />

von etwa 20 mm – das entspricht<br />

einer Sensorgröße von 1,5". Auch CS- und<br />

S-Mount-Objektive sind häufig bei Machine<br />

Vision-Anwendungen zu finden.<br />

Sensoren an Kameralösungen für professionelle<br />

Machine Vision-Anwendungen sind<br />

über die letzten Jahre immer kleiner geworden<br />

– genau wie die Pixel auf diesen Sensoren.<br />

Die Bildkreisgrößen an den entsprechenden<br />

Objektiven für diese Kameras<br />

haben sich jedoch nicht geändert. Das<br />

bedeutet, dass der Großteil der heute verwendeten<br />

Sensoren kleiner als 1/2" ist, aber<br />

mit Objektiven für Machine Vision-Anwendungen<br />

mit einem Bildkreis von 2/3" arbeiten<br />

muss, da dieser der gebräuchlichste für<br />

Machine Vision-Objektive ist. Demzufolge<br />

wird ein großer Teil des Bildkreises des<br />

Objektivs nicht genutzt.<br />

Prinzipiell ist das sogar ein Vorteil, denn<br />

durch das größere Objektiv entsteht ein<br />

größerer Bildkreis, was bedeutet, dass die<br />

Bildhelligkeit von der Mitte zum Rand<br />

gleichbleibend ist. Allerdings würde in<br />

diesem Fall ein großer Teil des Bildkreises<br />

nicht genutzt werden, was einer Geldverschwendung<br />

gleich kommt. Denn egal, wie<br />

groß der Bildkreis des Objektivs ist, die<br />

Größe des Objekts richtet sich nach der<br />

Sensorgröße. Je größer der Bildkreis des<br />

Objektivs, desto teurer wird es. Bei einem<br />

kleineren Sensor bietet sich also ein Objektiv<br />

mit einem kleineren Bildkreis, wie zum<br />

Beispiel die Basler Lenses, an. Sie sind so<br />

konzipiert, dass diese Verschwendung<br />

vermieden wird, und sind für Sensoren<br />

vorgesehen, die kleiner als 1/2" sind.<br />

Voraussetzungen für ein gut<br />

auflösendes Bild<br />

Ein hochauflösendes Bild kann nur entstehen,<br />

wenn Sie auch ein hochauflösendes<br />

Objektiv verwenden. Um ein wirklich gut<br />

auflösendes Bild zu erhalten, bedarf es<br />

mehr als einer hohen Anzahl an Megapixeln.<br />

Das Objektiv muss auch in der Lage<br />

sein, die Pixelgröße aufzulösen. Die Auflösung<br />

eines Objektivs wird in Linienpaaren<br />

pro Millimeter angegeben und gibt an, wie<br />

viele Linienpaare auf einem Millimeter<br />

noch als getrennt voneinander wahrgenommen<br />

werden. Je mehr Linienpaare differenziert<br />

zu erkennen sind, desto besser ist die<br />

Auflösung des Objektivs.<br />

Mithilfe der Objektivauflösung lässt sich<br />

bestimmen, wie klein die Pixel sein dürfen,<br />

um sie noch auflösen zu können. Oft sind<br />

bei den Objektiven aber auch die noch<br />

auflösbaren Megapixel direkt angegeben.<br />

62 INDUSTRIELLE AUTOMATION 5/<strong>2016</strong>

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