Industrielle Automation 5/2016
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Ein Unternehmen<br />
für Industrial Security<br />
Alle reden über die Risiken des Industrial Internets und<br />
die Umsetzung des IT-Sicherheitsgesetzes. Das Leipziger<br />
Unternehmen Rhebo entwickelt derweil die intelligente<br />
Lösung für das Vermeiden von Ausfallzeiten,<br />
Cyberattacken und Systemstörungen.<br />
Rhebo Industrial Protector bietet Unternehmen die komplette<br />
Übersicht über alle Kommunikationsflüsse und jegliche Anomalie<br />
innerhalb ihrer Steuernetze.<br />
Als Klaus Mochalski (CEO), Martin Menschner (CTO) und Dr.<br />
Frank Stummer (Business Development) 2014 Rhebo gründeten,<br />
lag der Stuxnet-Skandal bereits vier Jahre zurück. 2010 hatte der<br />
Computerwurm für Aufsehen gesorgt, weil er wiederholt zu technischen<br />
Störungen im Leitstand iranischer Atomanlagen geführt hatte<br />
– und offensichtlich über drei Jahre unentdeckt bleiben konnte. Die<br />
Lösungsansätze für solche Bedrohungen beschränkten sich bis<br />
dahin noch immer auf Virenscanner und Firewalls. Stuxnet und sein<br />
Nachfolger Duqu hatten deren Funktionsweise jedoch klar in ihre<br />
Grenzen verwiesen. Es bedurfte einer neuen IT-Sicherheitslösung<br />
für industrielle Steuernetze und kritische Infrastrukturen, die nicht<br />
nur Anomalien und Angriffe identifiziert, die sie bereits kennt (das<br />
sogenannte Blacklisting).<br />
Die drei Gründer verkauften ihr IT-Sicherheitsunternehmen Adyton<br />
Systems, das sich auf Firewall-Lösungen spezialisiert hatte und<br />
setzten sich an eine Neuentwicklung auf Basis der Deep-Packet-<br />
Inspection-Technologie. Das Ergebnis: Rhebo Industrial Protector.<br />
Im Gegensatz zum bekannten Blacklisting-Ansatz ermöglicht<br />
Deep Packet Inspection eine lückenlose Überwachung der Kommunikationsflüsse<br />
eines Steuernetzes und die Entdeckung aller<br />
unbekannten Operationen und Befehle. Dass dies eine höhere<br />
Sicherheit garantiert, liegt an den Kommunikationsfluss-Strukturen<br />
in automatisierten Produktionsanlagen und kritischen Infrastrukturen:<br />
In einem industriellen Steuernetz läuft immer ein festgelegter<br />
Prozess ab, der sich in einer vorhersagbaren Kommunikation im<br />
Steuernetz widerspiegelt. Basierend auf den aufgezeichneten<br />
Steuer daten erlernt Rhebo Industrial Protector deshalb dynamisch<br />
die erlaubten Kommunikationsmuster und meldet jede Abweichung<br />
von diesem Normalzustand als Anomalie. Ein unbekannter<br />
Computerwurm wie Stuxnet würde somit sofort als Anomalie im<br />
Steuernetz registriert und der IT-Admin benachrichtigt werden –<br />
unabhängig davon, ob der Wurm bereits bekannt ist oder nicht.<br />
Darüber hinaus werden auch schädliche Operationen wie nicht<br />
autorisierte Datenabfragen oder Netzwerkzugriffe zuverlässig<br />
erkannt und angezeigt.<br />
Dass Rhebo mit dieser IT-Sicherheitslösung auf dem richtigen<br />
Weg ist, zeigt nicht nur das große Interesse verschiedener Stadtwerke,<br />
Energieerzeuger und deutscher Automobilunternehmen. Mit der<br />
eCAPITAL AG und dem Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS)<br />
hat das Unternehmen mit mittlerweile zehn Mitarbeitern dieses<br />
Jahr zwei starke strategische Investoren für sich gewinnen können.<br />
Mit der Investitionssumme von 2,5 Mio. EUR sollen in den nächsten<br />
Jahren sowohl weitere Kundenanforderungen in die Produktentwicklung<br />
eingehen als auch der internationale Markt erobert werden.<br />
Entscheidend für den Erfolg ist dabei der Aufbau eines kreativen<br />
und engagierten Teams. Bis 2020 wird Rhebo sein Team auf rund<br />
150 Mitarbeiter erweitern.<br />
www.rhebo.com<br />
52 INDUSTRIELLE AUTOMATION 5/<strong>2016</strong>