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Industrielle Automation 5/2016

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KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Nahtlos kommunizieren<br />

Worauf Ingenieure beim Thema Daten und ihrer Weiterverarbeitung achten müssen<br />

Natascha Treml, Thomas Laforce<br />

Im Zeitalter von Industrie 4.0<br />

und der damit einhergehenden<br />

Digitalisierung und Vernetzung<br />

der Produktion spielen Daten eine<br />

zentrale Rolle. Häufig kommt ihnen<br />

eine ebenso große Bedeutung zu<br />

wie den realen Produkten selbst.<br />

Umso wichtiger ist es demnach<br />

vor allem für Konstrukteure und<br />

Anlagenbauer, zu wissen, wie<br />

mit den Daten umzugehen ist.<br />

Sowohl im Maschinenbau als auch im<br />

Steuerungs- und Schaltanlagenbau steigt<br />

der Bedarf nach Daten. Von besonderer<br />

Bedeutung sind Daten, die entlang der<br />

Wertschöpfungskette bei Entwicklung, Konstruktion,<br />

Fertigung und Inbetriebnahme von<br />

Maschinen sowie von Steuerungs- und<br />

Schaltanlagen benötig t werden. Dazu gehören<br />

Planungsdaten für M-CAD und E-CAD<br />

Systeme, aber auch kaufmännische Daten,<br />

die für Einkauf und Logistik wichtig sind.<br />

Entscheidend ist eine hohe Durchgängigkeit<br />

der Daten. Nur so ist es möglich, sie für<br />

alle Schritte nahtlos zu verwenden. Zusätzliche<br />

Arbeit durch doppelte Datenpflege<br />

kann so entfallen, und die Effizienz steigt<br />

an. Wie sehr der Bedarf nach solchen Daten<br />

zugenommen hat, betont Uwe Scharf, Geschäftsbereichsleiter<br />

Produktmanagement<br />

bei Rittal: „Unsere Kunden haben im ver-<br />

gangenen Jahr mechanische CAD-Daten<br />

von 1,2 Mio. Rittal-Produkten über unsere<br />

Websites angefragt und dabei über 7 Mio.<br />

CAD-Files heruntergeladen.“<br />

Daten stets zur Verfügung stellen<br />

Zu Beginn der Entwicklung steht bei vielen<br />

Planern und Konstrukteuren die Auswahl<br />

der passenden Komponenten und Systeme.<br />

Früher waren gedruckte Kataloge der Lieferanten<br />

ein unverzichtbares Medium. Heute<br />

stehen Kataloge auch in digitaler Form zur<br />

Verfügung – z. B. im PDF-Format oder im elektronischen<br />

Format inklusive einer Klassifizierung<br />

nach Etim oder eC@lss. Zudem besteht<br />

oft die Möglichkeit, Produkte direkt auf<br />

der Lieferanten-Website auszuwählen oder<br />

zu konfigurieren. Rittal hat eine Vielzahl an<br />

Konfiguratoren auf der Website integriert.<br />

Als nächster Schritt steht die Konstruktion<br />

an. Im Maschinenbau wird häufig mit der<br />

mechanischen Konstruktion begonnen,<br />

während im Steuerungs- und Schaltanlagenbau<br />

die Elektroplanung am Anfang<br />

steht. Die Herausforderung besteht darin,<br />

dem Kunden zu jedem Schritt die Daten zur<br />

Verfügung zu stellen, die er aktuell benötigt.<br />

Bei der mechanischen Konstruktion benötigt<br />

der Konstrukteur die mechanischen<br />

Konstruktionsdaten der verwendeten Komponenten<br />

und Teile. Diese kann er direkt in<br />

seine CAD-Software importieren und verwenden.<br />

Rittal stellt von sämtlichen lieferbaren<br />

Komponenten seines Programm „Rittal<br />

– Das System.“ die mechanischen Konstruktionsdaten<br />

über seine Website bereit. Dabei<br />

werden über 80 Dateiformate unterstützt,<br />

sodass der Konstrukteur die Daten verwenden<br />

kann, unabhängig davon, welches<br />

CAD-System er einsetzt. Für die professionelle<br />

Konstruktionsplanung stehen kontinuierlich<br />

validierte, detailgetreue 3D- und<br />

2D-Daten zur Verfügung. Auf der Web-Plattform<br />

kann der Konstrukteur Komponenten<br />

auswählen, Daten in dem für sein CAD-System<br />

passenden Format herunterladen und<br />

direkt in seiner Konstruktion verwenden.<br />

Virtuelle Prototypen erzeugen<br />

Bei der Elektroplanung, die im Steuerungsund<br />

Schaltanlagenbau zuerst ausgeführt<br />

wird, kommt in aller Regel eine CAE-Software<br />

wie Eplan Electric P8 zum Einsatz.<br />

Auch hier benötigt der Elektroplaner die<br />

Daten der eingesetzten Komponenten. Auf<br />

dem Eplan Data Portal findet der Anwender<br />

die Planungsdaten der Rittal-Komponenten<br />

sowie die von über 600 000 Komponenten<br />

und über 1,2 Mio. konfigurierbare Bauteile<br />

von über 140 führenden Geräteherstellern.<br />

Im Anschluss kann mit Eplan Pro Panel ein<br />

virtueller Proto typ der Anlage erzeugt werden.<br />

Dazu werden die Daten aus der Elektroplanung<br />

direkt übernommen und der<br />

Elektroplaner kann alle Komponenten im<br />

virtuellen Modell innerhalb des Schaltschranks<br />

platzieren. Hierzu sind jedoch<br />

zusätzliche Daten wie die geometrischen<br />

Abmessungen einer Komponente notwendig.<br />

Diese sowie bis zu 200 weitere Merkmale<br />

sind in einer Makro-Datei hinterlegt. Dazu<br />

gehören Logik-Informationen, 2D- und 3D-<br />

Natascha Treml, Gruppenleiterin Produktmanagement<br />

Enclosures; Thomas Laforce,<br />

Abteilungsleiter Produktmanagement Market<br />

Research, beide bei Rittal in Herborn<br />

46 INDUSTRIELLE AUTOMATION 5/<strong>2016</strong>

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