BauKulturFührer 32 Fachhochschule FranKFurt ... - Enrico Santifaller
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<strong>BauKulturFührer</strong> <strong>32</strong><br />
<strong>Fachhochschule</strong> <strong>FranKFurt</strong><br />
campusBeBauung I<br />
Frankfurt am Main<br />
<strong>32</strong><br />
HERAUSGEBERin: niCOLETTE BAUMEiSTER · BÜRO WiLHELM. VERLAG<br />
Deutsch/english
<strong>Fachhochschule</strong> <strong>FranKFurt</strong> am maIn, campusBeBauung I<br />
University of Applied sciences, frAnkfUrt on the MAin<br />
cAMpUs developMent i<br />
Fertigstellung: 08/2006<br />
Architekten: ARGE FHC i, H. Gies Architekt GmbH,<br />
voigt und herzig architekten und ingenieure gmbh
Qualitätsoffensive<br />
Hochschulen heute stehen im internationalen Wettbewerb. Die Politik spricht<br />
vom „Wissensstandort Deutschland“, will Spitzenleistungen sichtbarer machen<br />
und „Exzellenz“ mit Hilfe zusätzlicher Fördergelder stärken. Die alte Ordinarienuniversität<br />
ist längst passé. Gleich ob <strong>Fachhochschule</strong>, ob Universität,<br />
außeruniversitäres Forschungsinstitut oder akademische Bildungsanstalten,<br />
alle suchen heutzutage - wie private Unternehmen - nach einer „Corporate<br />
identity“.<br />
Die <strong>Fachhochschule</strong> Frankfurt am Main stellt gemäß ihres im Januar 2001 beschlossenen<br />
neuen Leitbildes explizit die „Studierenden in den Mittelpunkt ihrer<br />
Arbeit“. Den derzeit mehr als 9.000 Studentinnen und Studenten aus über<br />
100 nationen soll „eine praxisorientierte und wissenschaftliche Bildung“ geboten<br />
werden, „die sich an internationalen akademischen Anforderungen orientiert“.<br />
Die Erkenntnis, dass dabei auch das räumliche Angebot eine wichtige<br />
Rolle spielt, wird in dem Leitbild praxisnah formuliert: „Modern ausgestattete<br />
Hörsäle, Labore und Arbeitsräume sollen dazu beitragen, Hochschulangehörige<br />
bei ihrer Arbeit zu motivieren und zu unterstützen. Dies ist eine wesentliche<br />
Voraussetzung, um zukunftsweisende Methoden vor allem in der Lehre, aber<br />
auch in den Service- und Verwaltungsbereichen einsetzen zu können.“<br />
push for quality<br />
Colleges and universities today compete on an international level. In politics,<br />
Germany as a site of knowledge is a key phrase, and there is an emphasis on<br />
promoting top-class performances and supporting excellence through numerous<br />
grants and scholarships. The traditional “Ordinarienuniversität” is long<br />
gone. Just like private enterprises, today’s colleges and universities, independent<br />
research institutes and other academic educational establishments are<br />
all searching for a “corporate identity”.<br />
Following on from its newly established mission statement from January 2001,<br />
the University of Applied Sciences, Frankfurt on the Main, explicitly “makes<br />
students the central focus of its work”. More than 9,000 students from over<br />
100 countries are currently provided with “a practically oriented scientific education”<br />
that “meets international academic requirements”. The mission statement<br />
also recognises the important role played by the learning environment:<br />
“Lecture theatres, laboratories, studios and offices with contemporary design<br />
and equipment are supposed to motivate and support staff and students in<br />
their work. This is a crucial condition for the application of innovative methods<br />
in the areas of teaching, service and administration.”<br />
Schnitt
Bauliche umsetzung<br />
Die im September 2006 offiziell eröffneten neuen Hochschulgebäude, die<br />
sogenannte Campusbebauung 1, bilden die bauliche Umsetzung der im Leitbild<br />
formulierten Qualitätsoffensive: Drei L-förmige Baukörper in einer distinguierten<br />
Glas-Holz-Beton-Hülle, die angemessenen und zugleich sinnlich<br />
anregenden Raum für Selbstlernprozesse, gegenseitigen Austausch der Studierenden,<br />
aber auch Ausstellungen bieten. Zwei dieser Baukörper umschließen<br />
einen innenhof, der dritte bildet einen in Dimension und Detail stimmigen<br />
Anbau an eines der bereits bestehenden Hochschulgebäude.<br />
architectural realisation<br />
The new university buildings, the so-called Campus Development 1, were<br />
officially opened in September 2006 and represent the architectural realisation<br />
of the mission statement’s push for quality: three L-shaped structures in a<br />
distinguished glass-wood-concrete surface, which offer a suitable and stimulating<br />
space for study, student interaction, as well as exhibitions. Two of these<br />
structures enclose a courtyard, while the third one forms a well-proportioned<br />
extension to one of the already existing university buildings.
Wettbewerb um campusbebauung<br />
Der Entwurf von Heribert Gies, Professor für Entwerfen und Baukonstruktion an<br />
eben dieser FH, hatte in einem zweistufigen, im August 2001 entschiedenen<br />
ideen- und Realisierungswettbewerb des Landes Hessen unter 261 eingereichten<br />
Arbeiten den ersten Rang belegt. Die Jury unter Vorsitz von Ulrike Lauber,<br />
München, begründete ihr Urteil mit den „großen städtebaulichen Qualitäten“,<br />
mit dem „harmonischen“ Einfügen der geplanten neubauten in die bestehende<br />
Bebauung und mit der „angenehmen Gliederung“ der Baumassen. Dass das<br />
Preisgericht auch den von diesem Architekten geplanten Campus „besonders<br />
positiv“ bewertete, war zum einem den Vorzügen des Entwurfs, zum anderen<br />
aber auch dem zerfaserten Areal der <strong>Fachhochschule</strong> geschuldet, das sich aus<br />
einem Dutzend Gebäuden höchst unterschiedlicher Entstehungsphasen, Provenienz<br />
und Dimensionen zusammen setzt.<br />
Die <strong>Fachhochschule</strong> Frankfurt, 1971 offiziell gegründet, ist mit ihren vier<br />
Fachbereichen und über 30 Studiengängen Erbe einer ganzen Reihe von höheren<br />
bzw. berufsspezifischen Fachschulen, die ihrerseits bis zum Anfang des<br />
20. Jahrhunderts zurückgehen. Zwei davon, die Königliche Baugewerkschule<br />
für Hoch- und Tiefbau sowie die Staatliche Vereinigte Maschinenbauschule,<br />
wurden nördlich des Frankfurter nibelungenplatzes angesiedelt. Andere, wie<br />
etwa die Staatliche Höhere Fachschule für Sozialarbeit, hatte ihren Standort<br />
im gut sieben Kilometer entfernten nordwestzentrum. Erst zum Wintersemester<br />
1998/1999 konnten alle Fachbereiche teilweise in angemieteten Gebäuden<br />
rund um den nibelungenplatz vereinigt werden.<br />
Einen ersten Schritt zu einem Hochschulcampus stellte bereits das 1995 fertig<br />
gestellte Mehrzweckgebäude dar: Quer zur Blockrandbebauung der Kleiststraße<br />
positioniert, definierte der Bau ansatzweise die Mitte des gemeinsamen<br />
Fachhochschul-Geländes. Heute sind alle Fachbereiche an einem Campus<br />
vereint. Gies’ Entwurf schafft durch die Umnutzung der Kleiststrasse einen<br />
Campus, ein kommunikatives Zentrum für alle, die an der FH studieren und<br />
arbeiten.<br />
competition for the campus development<br />
In a two-stage competition run by the state of Hessen in August 2001, the<br />
design of Heribert Gies, professor of architectural design and construction<br />
at the University of Applied Sciences, was ranked first among a total of 261<br />
submissions. Under the chairmanship of Ulrike Lauber from Munich, the jury<br />
explained its decision with reference to the “great urban development qualities”<br />
of Gies’ design, the “harmonious” integration of the proposed buildings<br />
into the existing architectural landscape, and the “pleasant structuring” of the<br />
complex. The jury’s appraisal of Gies’ campus development plans as “especially<br />
positive” was based on the merits of his design, but also on the scattered<br />
nature of the university area, which consists of a dozen buildings from various<br />
time periods and of very different origins and dimensions.<br />
With its four faculties and more than 30 areas of study, the University of Applied<br />
Sciences, Frankfurt on the Main, officially established in 1971, is the<br />
successor to a whole range of higher educational institutions and vocational<br />
schools of the early 20th century. Two of these, the Königliche Baugewerkschule<br />
für Hoch- und Tiefbau and the Staatliche Vereinigte Maschinenbauschule<br />
were established north of Frankfurt’s Nibelungenplatz. Others, such as the<br />
Staatliche Höhere Fachschule für Sozialarbeit, were situated seven kilometres<br />
away in the Nordwestzentrum. It was only in the winter semester of 1998/1999<br />
that all faculties – partially through the renting of additional buildings – were<br />
able to be located around the Nibelungenplatz.<br />
A first step towards creating a proper university campus had already been made<br />
with the completion of the multi-purpose building in 1995. Placed at right<br />
angles to the perimeter block development of the Kleiststrasse, the building<br />
marked the approximate centre of the shared university grounds. Today, all<br />
faculties are united on one campus. Through the conversion of the Kleiststrasse,<br />
Gies’ design creates a campus that serves as the communicative centre for<br />
everyone studying and working at the university.
großstädtischer solitär<br />
Zusammen mit den Baumaßnahmen entstand ein ruhiger, selbstverständlicher<br />
Außenraum, der mit Betonsteinen belegt, mit Sitzgelegenheiten ausgestattet<br />
und mit Bäumen streng in einem orthogonalen Raster bepflanzt wurde. Dieser<br />
klar gestaltete Stadtraum bietet hohe Aufenthaltsqualitäten und wird sehr gut<br />
von den Studierenden und vom Stadtquartier angenommen.<br />
Urban landmark<br />
Together with the conversion of the Kleisstrasse and the centralisation of faculties,<br />
the new campus development has created a quiet and accessible outdoor<br />
space covered with slabs of concrete, fitted with sitting areas, and planted<br />
with trees in a strictly orthogonal grid. This clearly structured urban space<br />
provides a high-quality, user friendly environment, and has been very well-received<br />
by students and the local community.<br />
Schnitt<br />
10
neue perspektiven<br />
Gies’ neubauten sprechen ein architektonisch eigenständiges Vokabular, sie<br />
passen sich an die anderen FH-Gebäude nicht an. Und doch: Sie ordnen sich<br />
mit ihren sanften Übergängen von innen- und Außenräumen, mit den abwechselnd<br />
großzügig offenen oder geschlossenen Räumen, mit Maßstabssprüngen<br />
und daraus resultierenden unterschiedlichen Perspektiven in die vielgestaltige<br />
Campusbebauung ein. Trotz der beileibe nicht geringen Dimensionen, trotz<br />
eines Rauminhalts von über 104.000 Kubikmetern, einer Fläche von etwa<br />
27.500 Quadratmetern und sieben Geschossen, wirken die neuen Gebäude gut<br />
proportioniert. Zusammen mit ihnen ist das FH-Areal zu einem weiteren Baustein<br />
in der Aneinanderreihung großstädtischer Solitäre wie Polizeipräsidium,<br />
Hessischer Rundfunk, Oberfinanzdirektion und Deutscher Bibliothek am sogenannten<br />
Alleenring um die erweiterte innenstadt Frankfurts geworden.<br />
new perspectives<br />
Gies’ new buildings speak their own architectural language, as they don’t conform<br />
to the other university buildings. Nevertheless, with their soft transitions<br />
from internal to external spaces, their varying rooms of generous openness<br />
or closure, and their different perspectives resulting from leaps in dimension,<br />
Gies’ buildings integrate well with the diverse architectural landscape of the<br />
campus. Despite their significant dimensions – featuring a volume of more<br />
than 104,000 cubic metres, an area of 27,500 square metres, and a height of<br />
seven storeys – the new buildings appear well-proportioned. With their construction,<br />
the university site has become an additional link in a chain of unique<br />
urban landmarks like the Police Headquarters, the Hessischer Rundfunk, the<br />
Tax Office and the Deutsche Bibliothek at the so-called Alleenring which runs<br />
around the extended inner city centre of Frankfurt.<br />
12 13
Grundriss Erdgeschoß<br />
1
Dialog der materialien<br />
Die Baukörper sind elegant, scharf geschnitten und sehr rational. Professor<br />
Heribert Gies, in Darmstadt und Zürich ausgebildet, setzt auf klare Formen, auf<br />
kompakte Geometrien und auf die spezifischen Eigenschaften der verbauten<br />
Materialien, deren Farben und Oberflächen. Und auf deren Kontraste. Die FH-<br />
Gebäude zum Beispiel verknüpfen das Motiv des Glaskörpers mit dem Motiv<br />
der Holzkiste und erzielen damit eine verblüffende Wirkung: Die geschosshohen,<br />
sich überlappenden Glasscheiben muten plötzlich weniger glatt und hart<br />
an. Der Holzhaut ist jede Reminiszenz an Blockhaus-Romantik genommen; das<br />
verarbeitete Holz erscheint als gängiger, hellgelber industriebaustoff.<br />
Material dialogue<br />
The buildings are elegant, clearly defined and very functional. Professor Heribert<br />
Gies, trained in Darmstadt and Zurich, prefers working with clear forms,<br />
compact geometry and the specific qualities, colours, surfaces and contrasts<br />
of the building materials. For example, the university buildings combine the<br />
motif of the glass body with that of the timber box, and thus create a surprising<br />
effect: the storey-high, overlapping glass windowpanes suddenly appear<br />
less smooth and hard. The timber surface loses all connotations of a log cabin<br />
romance; the processed timber looks like a common, light-yellow industrial<br />
building material.<br />
1
Bereits die hülle präsentiert das Innere<br />
Der je nach Wetter mal transparente, mal schimmernde Glasmantel dient als<br />
Wetter- und Lärmschutz. Die dahinter liegende profilierte Holzschicht gliedert<br />
im Wechsel mit rotem Sichtbeton die Fassade. Die Hülle wird zum geschichteten,<br />
ästhetisch höchst reizvollen Raum, der verschiedene Funktionen wie etwa<br />
die natürliche Be- und Entlüftung übernimmt. Die monochromen Acrylplatten<br />
des Künstlers Herbert Hamak an der Eingangsseite überhöhen die Funktionalität<br />
der Fassade.<br />
Und: Bereits die Hülle präsentiert die Materialien, die auch im inneren dominieren.<br />
Etwa die holzverkleideten Trennwände bei Seminar- und Büroräumen<br />
mit großen Glasoberlichtern und Glasvitrinen. Oder die Fertigteilelemente aus<br />
Beton: An der Fassade markieren sie die Geschosshöhen, innen dienen sie<br />
als Brüstungen für Galerien und Treppen. Schließlich der Sichtbeton, aus dem<br />
nicht nur die aussteifenden Kerne der Stahlbetonskelett-Konstruktion bestehen,<br />
sondern auch der plastische Körper der zentralen Hörsäle in den oberen<br />
Geschossen. Seine rote Farbe bietet Anklänge an den im Frankfurter nordend<br />
mit seiner historischen Wohnbebauung viel verwendeten roten Mainsandstein.<br />
nicht nur im Planungs-, sondern auch im Bauprozess waren zahlreiche Muster<br />
erforderlich, um die genaue Rezeptur, Körnung, Schalung des mit einer Flüssigfarbe<br />
aus Eisenoxidpigmenten durchgefärbten Stahlbetons zu bestimmen.<br />
the exterior already presents the interior<br />
The sometimes transparent, sometimes shimmering glass surface of the buildings<br />
serves as weather and noise protection. Behind this surface, a profiled<br />
timber layer and red, exposed concrete alternately structure the façade. This<br />
exterior forms an aesthetically appealing, layered space that performs a<br />
number of functions, such as natural ventilation. On the entrance side, monochrome<br />
acrylic slabs by artist Herbert Hamak accentuate the functionality of<br />
the façade.<br />
The exterior already presents the materials that characterize the interior<br />
space, where they reappear, for example, in the wainscoted dividing walls of<br />
the seminar and office rooms with their glass roof lights and glass cabinets. Or<br />
consider the prefabricated concrete slabs: on the façade, they mark the height<br />
of the individual storeys; on the inside, they serve as balustrades of stairways<br />
and galleries. Finally, there is the exposed concrete, which not only serves as<br />
the braced core of the reinforced concrete skeleton construction, but also as<br />
the three-dimensional body of the central lecture theatres on the upper floors.<br />
Its red colour is reminiscent of the red sandstone from the Main River area,<br />
which was frequently used in the historic residential buildings of Frankfurt’s<br />
Nordend. During the planning and construction process, many samples were<br />
required in order to determine the exact composition, granulation, and formwork<br />
of the reinforced concrete, which was saturated with a liquid colour of<br />
iron oxide pigments.<br />
20 21
Beispielhafte architektur<br />
Dass nun ausgerechnet die Architekturstudentinnen und -studenten ab September<br />
2006 im Gebäude 1 ausgebildet werden, kann man als Wink des<br />
Schicksals verstehen. Die Architekten in spe können einen präzisen Rohbau<br />
studieren: Der akkurate innenausbau in Holz und Glas mit sichtbaren installationen<br />
und sehr schönen Details wie etwa Fensterbrüstungen, die als<br />
Weiterführung der Schreibtische dienen können, oder Glasschwerter bei den<br />
Bürozwischenwänden, die den Ausblick erweitern, ist mehr als perfektes Anschauungsmaterial.<br />
Ebenso jene beeindruckende - als wäre sie aus einem imaginären<br />
Betonvolumen exakt herausgesägt – Treppenskulptur aus Sichtbeton,<br />
die sich in das dritte Geschoss hinauf windet, um sich dann, davon abgesetzt<br />
und quer zu den Hörsälen, zu den oberen Etagen zu schwingen. Schließlich:<br />
Die Atmosphäre stimmt - nicht zu edel, aber auch nicht zu lässig. Sowohl die<br />
Büros an der Süd- und Westseite wie auch die Seminar-, Computer- und Zeichenräume<br />
an der nord- und Ostseite strahlen eine angenehme, motivierende<br />
Werkstattatmosphäre aus.<br />
exemplary Architecture<br />
It seems like destiny that from September 2006 onwards, no-one other than<br />
students of architecture will receive their training in Building 1. These future<br />
architects can study a carefully executed building structure. The precise interior<br />
fittings in timber and glass, with visible ventilation and heating systems<br />
and beautiful details such as window sills that serve as study desk extensions,<br />
or supportive glass wedges that stabilize the glass façades and extend the<br />
view, are perfect visual aids. Similarly instructive is the impressive stairway<br />
sculpture made of exposed concrete, which looks as if it had been cut out of<br />
an imaginary concrete block, winding its way into the third floor and beyond, at<br />
right angles to the lecture theatres, into the upper storeys. All in all, the atmosphere<br />
just feels right – neither too formal nor too casual. The offices along<br />
the southern and western sides, as well as the seminar, computer and drawing<br />
rooms along the northern and eastern sides, display a friendly and motivating<br />
studio atmosphere.<br />
2
potentiale für die Zukunft<br />
Die offene Halle schließlich mit ihrem haushohen Foyer und eindrucksvollen<br />
Galerien hat sich bewährt. Die Sitzbänke aus glasfaserverstärktem Kunstharz<br />
des Künstlerduos Winter/Hörbelt setzen spielerisch bunte Akzente. Der kontinuierliche<br />
Raum leitet mit einer zweigeschossigen, mit einem gläsernen Sheddach<br />
gedeckten Halle sanft zum Eingang und zum anschließenden Gebäude 9<br />
über, dass im nächsten Bauabschnitt abgebrochen wird und damit die Campusbebauung<br />
zur Stadt und zum nibelungenplatz hin öffnet.<br />
Die sogenannte Campusbebauung 2, ebenfalls Gegenstand des einleitend<br />
erwähnten Wettbewerbs, sollte unmittelbar der Campusbebauung 1 folgen.<br />
Professor Gies plante zwei weitere Gebäude als Ersatz für wenig funktionelle<br />
Altbauten, die das FH-Areal abrunden und darüber hinaus optimale Zugänge<br />
zum nibelungenplatz schaffen könnten. Es ist zu hoffen, dass dieses schlüssige<br />
Konzept noch ausgeführt und somit der Entwurf in seiner Gesamtheit<br />
umgesetzt werden kann.<br />
future potential<br />
The open hall with its high foyer and impressive galleries has proven its worth.<br />
Sitting benches, made of fibreglass-reinforced synthetic resin by artist duo<br />
Winter/Hörbelt, provide playful and colourful highlights. With a two-storey hall<br />
covered by a glass shed roof, the open-plan interior gently leads to the entrance<br />
and to the adjoining Building 9, which will be torn down in the next stage<br />
of the campus development, thus opening up the site towards the city and<br />
the Nibelungenplatz. The so-called Campus Development 2, also part of the<br />
competition mentioned previously, was supposed to follow directly after the<br />
Campus Development 1. Professor Gies had planned two further buildings as<br />
substitutes for less functional older ones, which would complete the university<br />
site and provide optimum access to the Nibelungenplatz. It can be hoped that<br />
this convincing plan will eventually be realised, thus completing Gies’ winning<br />
design in its entirety.<br />
2
Heribert Gies, Franz Herzig, Eberhard Voigt<br />
<strong>Fachhochschule</strong> <strong>FranKFurt</strong><br />
campusBeBauung I<br />
WettBeWerB<br />
Realisierungswettbewerb<br />
in zwei Phasen, 2001<br />
Wettbewerbsteam:<br />
Prof. Heribert Gies, Jochen Herter,<br />
Marco Unfried, Andrea Keilholz<br />
Das planungsteam<br />
architekten:<br />
ARGE FHC i<br />
H. Gies Architekt GmbH<br />
Prof. Heribert Gies<br />
Körnerstraße 18<br />
55120 Mainz<br />
www.gies-architekten.org<br />
voigt und herzig<br />
architekten und ingenieure gmbh<br />
Poststraße 7<br />
64293 Darmstadt<br />
www.voigt-herzig.de<br />
projektleitung:<br />
Birgitt Lang, Thomas Kurzhöfer<br />
projektteam:<br />
Christine Zingler, Anja Pappert,<br />
Olaf Winckler, Marco Unfried,<br />
Jochen Herter, Christoph Schneider,<br />
Markus Helfrich, Andreas Löhr<br />
Bauherr<br />
Land Hessen vertreten durch<br />
hbm – Hessisches Baumangagement<br />
Regionalniederlassung Rhein Main,<br />
Frankfurt/M.<br />
projektleitung:<br />
Monika Benz, Jens Kunze<br />
stanDort<br />
nibelungenplatz 1<br />
60318 Frankfurt am Main<br />
Bauleitung: Architekturbüro am Woog, Darmstadt<br />
landschaftsplanung: Michael Lennartz, Bodenheim<br />
tragwerksplanung: B + G ingenieure,<br />
Bollinger + Grohmann GmbH, Frankfurt/Main<br />
www.b-g-ingenieure.de<br />
heizung – lüftung – sanitär - Kälte – sprinkler<br />
Ahlhäuser + König, ingenieurbüro GmbH,<br />
Hachenburg, www.auk-ing.de<br />
elektroplanung: Reuter & Rührgartner,<br />
Planungsgesellschaft für Gebäudetechnik mbH,<br />
Rosbach, www.rr-planung.de<br />
Bauphysik – schallschutz - akustik:<br />
ing.-Büro Heinrichs GbR, Büttelborn<br />
Brandschutzgutachten: Dr. Sesselmann + Kollegen<br />
BES AG, Darmstadt, www.besag.de<br />
sigeKo: Mplus, Sankt Augustin<br />
projektsteuerung: BAU-REAL-PMG, Projekt-<br />
Management-Gesellschaft mbH, Kassel<br />
www.bau-real-pmg.de<br />
Kunst am Bau: Herbert Hamak, Hammelburg<br />
Winter + Hörbelt, Frankfurt/M.<br />
BauDaten<br />
Wettbewerb: August 2001<br />
planungsbeginn: Oktober 2001<br />
abrissarbeiten: Februar 2003<br />
Baubeginn: november 2003<br />
Fertigstellung: August 2006<br />
umbauter raum: 104.600 m³<br />
hauptnutzfläche: 12.100 m²<br />
Kosten Bau: 36,8 Mio Euro<br />
Kosten gerät: 3 Mio Euro<br />
BeteIlIgte FIrmen<br />
Rohbau Riedel-Bau, Schweinfurt Glasfassade<br />
Systemtrennwände Akustik Lindner AG, Arnstorf<br />
Fassadenbefahranlage Zarges, Weilheim<br />
Holzfassade Sauer, Michelstadt Schlosserarbeiten<br />
BM-König, Wettenberg Sonnenschutz Hassinger,<br />
Ludwigshafen Dachabdichtung/Gründach<br />
Gernot Berner, Frankfurt/M. Stahltüren Held,<br />
Kirburg Hörsaaleinrichtung Eheim Möbel,<br />
Öhringen Klempnerarbeiten Böhme, Boxdorf<br />
Gussasphaltterrazzo Schiefner & Schreiber,<br />
Hanau Hohlraumboden iBHD Bausysteme,<br />
Würzburg Estrich Beschichtung Peper&Co.,<br />
Mainz Trockenbauarbeiten Trockenbau München,<br />
München Tischler Ries, Alerheim Fliesen<br />
Ridula, Berlin Maler Westphal, neu-isenburg<br />
Rauchschutzvorhänge Colt international, Kleve<br />
Tafeln Degen, nürnberg Beschilderung Profilius,<br />
Solingen Außenanlage Fichter, Dreieich Möbel<br />
Spielmanns Officehouse, Kronberg/Rohde,<br />
Steyerberg/Unionzeiss, Frankfurt/M.<br />
Impressum<br />
herausgeberin:<br />
nicolette Baumeister, Büro Baumeister<br />
Architektur, Medien & Kommunikation<br />
Karlstraße 55, 80333 München<br />
www.buero-baumeister.de<br />
grafisches Konzept & gestaltung:<br />
Büro Wilhelm. Kommunikation und<br />
Gestaltung, www.buerowilhelm.de<br />
Fotografien:<br />
Thomas Ott, Mühltal<br />
Titelfoto, Foto Seite 16/17:<br />
Heribert Gies, Mainz<br />
text:<br />
<strong>Enrico</strong> <strong>Santifaller</strong>, Frankfurt/Main<br />
redaktion:<br />
nicolette Baumeister, München<br />
Assistenz: Katrin Helena Schobert<br />
Übersetzung: Lisa Curtis-Wendlandt,<br />
Berlin/Melbourne<br />
Büro WIlhelm. Verlag<br />
Koch–Schmidt–Wilhelm GbR<br />
Lederergasse 5, 92224 Amberg<br />
www.buerowilhelm.de/verlag<br />
IsBn 3- 3 721- 2-3<br />
1. Auflage 01/2007<br />
© BÜRO WiLHELM. VERLAG<br />
30 31
Büro WIlhelm. Verlag IsBn 3- 3 721- 2-3 3, 0 E