La Tavolata – das besondere Gastroerlebnis mit Meret Bissegger
La Tavolata – das besondere Gastroerlebnis mit Meret Bissegger
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<strong>Meret</strong>, die «Wildkräuter-Geiss».<br />
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<strong>La</strong> <strong>Tavolata</strong> <strong>–</strong> <strong>das</strong> <strong>besondere</strong><br />
<strong>Gastroerlebnis</strong> <strong>mit</strong> <strong>Meret</strong> <strong>Bissegger</strong><br />
<strong>Meret</strong> <strong>Bissegger</strong> ist in der Tessiner Bio- und Gastro-Szene bestens bekannt. Sie kocht seit<br />
über 20 Jahren konsequent <strong>mit</strong> Bio-Produkten, denn Bio ist für sie einfach eine Selbstverständlichkeit.<br />
Die dynamische, vielseitig versierte Bio-Köchin <strong>Meret</strong> hat durch ihr Engagement<br />
den Bio-Markt Tessin massgeblich <strong>mit</strong>geprägt. Heute kocht und bewirtet sie ihre Gäste <strong>mit</strong><br />
fantasievollen Menüs im eigenen Haus im Bleniotal, ein <strong>Gastroerlebnis</strong> der <strong>besondere</strong>n Art.<br />
Der Tessin ist ja nicht nur wegen der vielen<br />
Sonnenstunden immer mal wieder eine Reise<br />
wert. Der verwinkelte und eigenständige Südkanton<br />
hat gerade auch in Sachen Bio viel<br />
Spannendes zu bieten. Dazu gehört zweifelsohne<br />
auch <strong>das</strong> Casa Merogusto. Es ist im Tessin<br />
so was wie ein Insider-Tipp unter den Geniessern,<br />
den Gastrosophen. Seit drei Jahren hat die<br />
ehemalige Wirtin des Ristorante Ponte dei<br />
Cavalli in Cavigliano ein neues Zuhause in<br />
Malvaglia, im schönen Bleniotal. Hier hat sie<br />
sich so was wie ihren Traum erfüllt. Sie organisiert<br />
Kochevents, <strong>Tavolata</strong>s. Dabei kocht sie in<br />
der offenen Küche ihres Wohnhauses für 10<br />
bis max. 20 angemeldete Gäste. Gegessen wird<br />
gemeinsam am grossen, rustikalen Holztisch<br />
<strong>mit</strong> Blick auf die offene Küche.<br />
Eine besonders gemütliche, familiäre Art<br />
der Gastronomie, auch für Singles ideal, denn<br />
hier lernt man immer spannende Leute kennen.<br />
Wer Zeit und Lust hat, der trifft sich bei <strong>Meret</strong><br />
schon einige Stunden vor dem eigentlichen<br />
Essen, sozusagen zum privaten Kochkurs. So<br />
sieht jeder Gast genau was er später Feines essen<br />
wird, denn bei <strong>Meret</strong> gibt es keine unbekannten<br />
Zutaten, alles ist sicht- und fühlbar. Wer will,<br />
darf sogar in ihren Küchenschränken die Zutaten<br />
begutachten, denn Geheimnisse oder zu<br />
verstecken hat <strong>Meret</strong> nichts! Ihre offene Küche<br />
ist dagegen voller interessanter Gläser, gefüllt<br />
<strong>mit</strong> duftenden Gewürzen und Kräutern aus<br />
allen Herren Länder, eine ihrer grossen Leidenschaften.<br />
Bei den Insidern ist sie daher auch<br />
bestens bekannt für ihre grosse Experimentierfreude<br />
<strong>mit</strong> Gewürzen. Convienence-Produkte<br />
sucht man bei <strong>Meret</strong> dagegen natürlich vergeblich,<br />
sieht man mal von Nussmuss oder Gemüsebrühpulver<br />
ab.<br />
Eine Menükarte gibt es ebenfalls keine,<br />
der «Markt» für <strong>Meret</strong> ist der <strong>mit</strong> Bio-Frischprodukten<br />
gefüllte Frigor. Die Bio-Lieferungen<br />
kommen von Renzo Cattori, von der Linea Bio<br />
Verde in Cadenazzo. Übrigens, <strong>Meret</strong> diskutiert<br />
nicht mehr über Bio, sie provoziert dagegen<br />
<strong>Meret</strong> in ihrer Küche.<br />
<strong>Meret</strong> erklärt ihren Gästen <strong>das</strong> Menü.<br />
lieber die Leute im Gespräch in Bezug auf den<br />
globalen Lebens<strong>mit</strong>telmarkt. Hier betrachtet sie<br />
manches kritisch, denn wenn man wie sie weiss,<br />
woher z.B. manche <strong>mit</strong> viel Nostalgie beworbene<br />
Nostrano-Produkte tatsächlich kommen, weiss<br />
man was man an Bio hat!<br />
Kochen und guter Genuss beginnen daher<br />
bei ihr, wie bei vielen anderen Kochfans natür-
lich auch, <strong>mit</strong> dem Einkauf hochwertiger<br />
Zutaten. Diese stammen zu einem grossen Teil,<br />
sofern saisonal erhältlich, vor allem von Tessiner<br />
Bio-Produzenten. Viele von ihnen, die meisten<br />
sogar, kennt sie seit Jahren persönlich, und <strong>das</strong><br />
gibt dieses einzigartige Vertrauen in die Produkte.<br />
Da nimmt man auch mal ein von Hagel<br />
geschädigtes Gemüse in Kauf, wenn man weiss,<br />
es hat im Malcantone bei Linus und Katrin gehagelt,<br />
dafür bauen genau diese Produzenten<br />
auch für sie ganz bestimmte spezielle Gemüsesorten<br />
an.<br />
Was sich <strong>Meret</strong> für die Bio-Szene der Zukunft<br />
wünscht, wollte ich von ihr bei unserem<br />
Treffen wissen. <strong>Meret</strong> würde es sehr begrüssen,<br />
wenn die ganze Welt eine Bio-Welt wäre. Aber<br />
gerade die derzeitige grosse Bio-Welle birgt auch<br />
eine gewisse Gefahr, denn für viele kleine Produzenten<br />
ist der <strong>mit</strong> Bio verbundene bürokratische<br />
Aufwand und die da<strong>mit</strong> verlorene Zeit<br />
einfach enorm hoch, und es gibt daher gute<br />
Produzenten, die aus diesem Grund auf <strong>das</strong> begehrte<br />
Bio-<strong>La</strong>bel verzichten oder verzichten<br />
müssen, <strong>das</strong> sei schade. Besonders schade sei<br />
<strong>das</strong> in Entwicklungsländern, wenn sich Produzenten<br />
sozusagen Bio aus Zeit- und Geldmangel<br />
nicht mehr leisten könnten! Besonders aufmerksam<br />
verfolgt sie seit Jahren den biologischdynamischen<br />
Anbau, den übrigens im Tessin<br />
immer mehr Weinproduzenten wählen, <strong>mit</strong><br />
gutem Erfolg. Weine kauft <strong>Meret</strong> ausschliesslich<br />
von kleinen, regionalen Weinproduzenten, und<br />
ihr neuer Weinkeller lässt diesbezüglich auch<br />
keine Wünsche offen. Bei den meisten Weinen<br />
findet man aber kein Bio-Signet, denn aufgrund<br />
des feuchten Tessiner Klimas ist es einfach unmöglich,<br />
einen Bio-Merlot zu produzieren.<br />
Neben der Leidenschaft und Passion für<br />
Bio und Weine schlägt <strong>Meret</strong>s Herz auch noch<br />
für Slow Food. Hier ist sie seit Jahren Mitglied<br />
und inzwischen sogar im Vorstand von Slow<br />
Food Ticino. In diesem Rahmen organisiert sie<br />
auch ab und zu ein «<strong>La</strong>boratorio del Gusto»<br />
was man <strong>mit</strong> Geschmackslabor übersetzen<br />
könnte. Kürzlich fand auf der Brissago-Insel<br />
solch ein Anlass unter ihrer fachlichen Leitung<br />
statt, <strong>das</strong> Thema: Hülsenfrüchte. Es galt dabei,<br />
14 verschiedene Hülsenfrüchte zu degustieren<br />
und mehr über ihre Herkunft und deren Anbau<br />
zu erfahren. Ein anderes Mal wurden 14<br />
Tomatensorten auf dem Bio-Hof von <strong>Meret</strong>s<br />
Gemüselieferanten verkostet.<br />
Dank Slow Food durfte <strong>Meret</strong> in diesem<br />
Jahr auch an der Terra Madre in Turin, an<br />
einem Treffen von 1000 Köchen aus aller Welt,<br />
teilnehmen, um sich dort unter Ihresgleichen<br />
auszutauschen. Für <strong>Meret</strong> ein spezielles Highlight<br />
in ihrer langjährigen Gastro-Karriere.<br />
Auch der Besuch des Salone del Gusto von Slow<br />
Food in Turin ist eine <strong>besondere</strong> Leidenschaft<br />
und natürlich ein Muss von ihr, hier kann sie<br />
<strong>mit</strong> viel Herzblut einkaufen, spezielle Produkte,<br />
die auch mal nicht Bio sein dürfen (lacht). Für<br />
jeden passionierten Koch ist dieser Anlass einfach<br />
ein Muss, und jeder, der kulinarisch <strong>das</strong><br />
Besondere liebt und sucht, wird diese Leidenschaft<br />
<strong>mit</strong> <strong>Meret</strong> teilen.<br />
<strong>Meret</strong> gehört inzwischen zu den etablierten<br />
Bio-Köchinnen, sie hat sogar während zwei<br />
Jahren im Auftrag für Gastro Ticino angehende<br />
Wirte sozusagen in die Geheimnisse der vegetarischen<br />
Küche eingeführt. In dieser Hinsicht<br />
müsste <strong>das</strong> offizielle Lehrbuch der Köche, der<br />
Pauli, dringend um ein Kapitel ergänzt werden,<br />
meint sie. Recht hat sie. Aber <strong>Meret</strong> ist ganz<br />
streng genommen keine «echte» Köchin, sie hat<br />
Kindergärtnerin gelernt, sie hat aber schon sehr<br />
früh begonnen, bei allen Gelegenheiten für<br />
Freunde zu kochen, unter anderem leitete sie<br />
auch drei Jahre die Büvette des Theatro Di<strong>mit</strong>ri<br />
in Verscio, wo sie begann, vegetarische Gerichte<br />
zu kochen. Den Kochvirus hat sie wohl von<br />
ihren Eltern geerbt, ihre Eltern kochten gerne<br />
und oft auch für Freunde, und sie hatten einen<br />
grossen Garten, und <strong>das</strong> Zusammensein <strong>mit</strong><br />
Freunden hat ihr schon als Kind immer sehr<br />
gefallen. Bei ihrem Aufenthalt als Au-pair-<br />
Mädchen in England begann sie dann die ersten<br />
Experimente <strong>mit</strong> der Vielfalt der exotischen<br />
Gewürze aus den Weltküchen, was ihren Kochstil<br />
nachhaltig prägte.<br />
Eine ihrer grossen Leidenschaften neben<br />
exotischen Gewürzen sind seit vielen Jahren<br />
wilde Kräuter, jeden Frühling, behauptet sie von<br />
sich selbst, mutiere sie zur «Geiss». Die Liebe<br />
zu den essbaren Wilden entdeckte sie bei ihrem<br />
Aufenthalt auf der Alp, die Wildkräuter halfen<br />
ihr, die Lust nach Gemüse und Salat zu stillen.<br />
Heute gibt sie ihr grosses Wissen diesbezüglich<br />
jeden Frühling an zahlreichen Kursen, auch für<br />
Deutschweizer, weiter. Es gibt mehrtägige Kurse,<br />
auch in deutscher Sprache, im schönen Ticino.<br />
Man kann <strong>Meret</strong> aber auch für eine persönliche<br />
<strong>Tavolata</strong> buchen, wie z. B. kürzlich der Club<br />
kochender Männer aus Luzern es tat. Auf<br />
Wunsch kocht <strong>Meret</strong> nur Vegi, sie selber ist aber<br />
keine reine Vegetarierin. Sie hielt als Wirtin in<br />
Cavigliano auch ihre eigenen Schweine, die<br />
später sogar <strong>mit</strong> Bild und Namen auf dem Menü<br />
erschienen. Nicht alle Gäste konnten da<strong>mit</strong> umgehen,<br />
sie selber hat dem Metzger sogar beim<br />
Schlachten assistiert, auch wenn dabei zuerst<br />
<strong>das</strong> Schwein und dann sie Rescue bekam, aber<br />
<strong>Meret</strong> ist der Überzeugung, <strong>das</strong>s man die<br />
«Schuld» vom Töten nicht einfach den Metzgern<br />
in die Schuhe schieben darf. Und Tierhaltung<br />
und Milchproduktion gehören rein geographisch<br />
einfach zur Schweizer <strong>La</strong>ndwirtschaft,<br />
denn der Anbau von Tomaten in den Bergen,<br />
auch in denen des Tessins, ist bekanntlich unmöglich.<br />
Wer ökologisch denkt und Milchprodukte<br />
konsumiert, müsste so gesehen für den<br />
ökologischen Kreislauf ein- bis zweimal pro<br />
Woche auch Fleisch essen.<br />
<strong>Meret</strong> ist so gesehen ganz klar eine Frau,<br />
die <strong>mit</strong> beiden Beinen fest auf dem Bio-Boden<br />
steht, und jeder, der <strong>das</strong> Besondere liebt, der<br />
sollte sich die Casa Merogusto merken und sich<br />
von <strong>Meret</strong> auf ihren E-Mail-Verteiler nehmen<br />
lassen, um so regelmässig über alle Anlässe informiert<br />
zu werden. Vielleicht treffen wir uns<br />
dann mal am Holztisch zum gemeinsamen Bio-<br />
Genuss? Erica Bänziger<br />
<strong>Meret</strong> <strong>Bissegger</strong>, <strong>La</strong> Cucina naturale<br />
Casa Merogusto, 6713 Malvaglia<br />
Tel. 091 870 13 00, Fax 091 870 13 07<br />
Mobile 078 605 10 07<br />
www.meretbissegger.ch<br />
gusto@meretbissegger.ch<br />
Apéro-Bällchen <strong>mit</strong> Farina bona<br />
100 g <strong>La</strong>uch, in feine Ringe<br />
geschnitten<br />
100 g Sellerieknollen,<br />
grob geschnitten<br />
3 Lorbeerblätter<br />
1 TL Rosmarinpulver<br />
2 dl Wasser<br />
1 TL Gemüsebouillon, <strong>das</strong> Gemüse<br />
sehr weich kochen<br />
1 dl Weisswein dazugeben und<br />
nochmals einkochen; <strong>das</strong> ergibt<br />
zirka 2 dl Masse; diese ab-<br />
kühlen lassen und pürieren<br />
70 bis Farina bona dazugeben, bis<br />
100 g sich eine formbare Masse<br />
bildet<br />
2 Frischkäse (fomaggini)<br />
4 EL Olivenöl unterarbeiten und <strong>mit</strong><br />
½ KL Schwarzer Pfeffer, würzen<br />
Kleine, kirschgrosse Bällchen formen<br />
und zum Apéro servieren.<br />
Wildkräuter-<br />
<strong>Tavolata</strong>.<br />
<strong>Meret</strong> beim Rüsten.<br />
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