Georg Ludy Hauptsach schee! - Deutscher Theater-Verlag

WALTRAUD:
Aha. Noch guck dr mol dia dohanna a. Wia dia bled
Des send trotzdem koine Patienta. Gundi! Echte Patienta grinsad. Woischt du, dass des kein echtes Lächeln isch?
send krank, aber em Doktr sei Kondschaft macht sich (Gundi schaut kurz auf)
Sorga om Schlupflider ond Reiterhosa.
GUNDI:
GUNDI:
Was soll's denn sonscht sei?
Waltraud! Jeder Mensch hot eba ein anderes Verhältnis WALTRAUD:
zu seinem Kerper.
Dera hand se dia ganz Haut hendr d'Ohra zoga ond
WALTRAUD:
zammatackrad!
Deswega muass i jo no lang koi Strichlischde iber meine (Waltraud macht es vor)
Ronzla fiehra! - Fir onsern Dokter ischt nämlich jede GUNDI:
Ronzel a Schlitzle vom Sparkässle.
Waltraud! Mir send halt mol a Beauty-Klinik. Do kommat
(Gundi fängt an, mit dem Wischmob rumzuwischen) eba Leit, om sich sche machen zom lasse.
WALTRAUD:
WALTRAUD:
Wann kommt dr Doktr eigentlich wiedr?
Des soll schee sei?
GUNDI:
GUNDI:
Wenn dia Renovierongsarbeita onserer Bodenseeklinik Des isch halt Asichtssache. Mir isch au klar, dass
abgschlossa send. Ha, den Dreck auf de Gäng, des ka ma Schenheitsoperationa fir di koi Thema send.
doch koine Patienta zumuta.
WALTRAUD:
WALTRAUD:
Fir di vielleicht?
Wieso, bei dene brecklad doch au dr Putz.
GUNDI:
GUNDI:
Ha, ... also, wenn dr Herr Doktr von seim Kongress
Waltraud, wenn dr Herr Dokter hera dät, wie du iber zrickkommt, frog i den vielleicht scho mol, was ma an
seine Patienta schwätzscht.
mir so macha kennt.
(Waltraud hält ihren Staubwedel hoch und steht vor WALTRAUD:
einem Foto, das eine geliftete Dame zeigt)
An dir? - Oje. Des gibt jo a Lebenswerk.
WALTRAUD:
GUNDI:
Dr Dokter ond i, mir hend ein Abkomma: I kümmre mi Was soll des denn scho wieder hoißa?
om die kloine Besa, er om die große.
WALTRAUD:
(Waltraud wischt das Foto ab)
Ha jo! Du bischt jo meh oder weniger ein ästhetischer
GUNDI:
Totalschada!
Du. S'kommt oiner vo seine Studienkollega als
GUNDI:
Urlaubsvertredong.
Ond du, du ...
WALTRAUD:
(Waltraud wendet sich ab und fängt an zu singen)
Aha, a Urlaubsvertredong. Zu was? Send doch gar koine WALTRAUD:
Patienta do.
Jojo, i woiß i be, ... mindeschtens genau so schee ...
GUNDI:
(Gundi reißt den Wischmob hoch und bedroht damit
Ha, fir Notfäll.
Waltraud)
WALTRAUD:
GUNDI:
Awas, mir send doch a Schenheitsklinik. Was soll denn Du, jetzt bätsch i dir noch glei den Wischmob om
do fir 'n Notfall komma? A verbogenes Ohrläpple? Oder d'Backa, dass du moinscht, dr Bodasee schwabt ieber!
an akut vrschobana Bierranza?
(Waltraud sucht schnell hinterm Schreibtisch Schutz und
(Waltraud betrachtet sich die Bilder an der Wand)
greift zum Telefon)
I vrschtand des net, wia ma sich so verschnippla lassa ka. WALTRAUD:
GUNDI:
Wenn du wieder dein Rappl kriagsch, ruf i
Verschnippla? Onsr Dokter verschnipplat doch niemand. d'Küschtawache!
WALTRAUD:
GUNDI:
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