Bd. 70 - 1990
Bernhardiner-Zuchtbuch 70-1990, Nr. 44282 - 44829
Bernhardiner-Zuchtbuch 70-1990, Nr. 44282 - 44829
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Armin vom Großglockner 5031.<br />
Züchter Hans Glockner, Dcisenhofcn. Besitzer: Paolo da Pozzo, Pini<br />
Wito v, Großglockner 12 457 (Champ. Fritz v. Drei Lilien 9782 - Susi v. Großglockner W 625)<br />
Prämierung: München 7935 OK Vorz. und 1. Preis, Anwartschaft auf Fachschafts-Siegertitel und<br />
C.A.C.I.B. Züchter und Besitzer: Hans Glockner, Deisenhofen.<br />
/ d erstmals in der gerade zwischen Schweizerischem Club und FCI laufenden<br />
Standardüberarbeitung ein Absatz zum Bewegungsablauf aufgenommen.<br />
Auch ein Hinweis auf das gewünschte Wesen soll künftig im Standard zu<br />
finden sein.<br />
Die Aufgaben in der Zucht haben sich also in diesen 100 Jahren sehr verändert.<br />
Galt es in der Gründerzeit auf ein einheitliches Aussehen hinzuarbeiten, so<br />
stehen heute die Wünsche nach Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wesen<br />
im Vordergrund.<br />
In dem Maße, in dem der Bernhardiner immer mehr zum Familienhund<br />
wurde, war Leistung nicht mehr gefragt. "Schönheit" wurde zum Maß aller<br />
Dinge. Je mehr Titel, desto "besser" war der Hund. Der Wunsch nach Mächtigkeit<br />
tat ein übriges, zumal oft Größe mit Masse verwechselt wurde. Nachlassende<br />
Vitalität setzte bis in die 50er Jahre gewisse Grenzen, dann schien durch<br />
eine sich immer mehr entwickelnde Tiermedizin auch dieses Problem gemeistert.<br />
Heute wissen wir, daß das züchterische Streben nach Gesundheit unverzichtbar<br />
ist. Wir wissen, daß uns natürliche Heilverfahren vielfach helfen und<br />
wir sind dankbar, daß es für den Ernstfall eine hochentwickelte Tiermedizin<br />
gibt. Alles eben zur richtigen Zeit und am rechten Platz.<br />
Unser Zuchtziel ist natürlich der große und imposante Bernhardiner. Dazu<br />
brauchen wir ein solides, sprich gesundes, Fundament. Es wird oft von der<br />
alten deutschen Linie geschwärmt, von Bernhardinern, die Maßstäbe gesetzt<br />
haben, wie Emir von Jura, Dieter von Norden, Bernd von Mitterfels, Sando und<br />
Zenta vom Bismarckturm, Kavalier vom Großglockner, Arco vom Georgihof,<br />
Lea und Xenos vom Taubertal, um nur einige wahllos herauszugreifen. Und<br />
doch bestätigt uns gerade der große Kenner der Rasse, Dr. Antonio Morsiani,<br />
daß das Durchschnittsniveau in unserem Lande noch nie so hoch war wie<br />
heute. Ich habe die alten Recken nicht gesehen, aber ich glaube doch auch, daß<br />
wir uns mit den heute gezeigten Bernhardinern nicht zu verstecken brauchen.<br />
Daß dies so ist, verdanken wir vielen engagierten Züchtern in der Geschichte<br />
unseres Klubs. Immer wieder haben sie nach schweren Zeiten die Rasse nach<br />
vorn gebracht. Immer wieder sind sie mit Rückschlägen und Problemen fertig<br />
geworden. Ihnen, den Züchtern, haben wir daher im Jubiläumsjahr besonders<br />
zu danken. Danken sollten wir auch den Zuchtbuchführern unserer Klubs, die<br />
uns mit viel Einsatz die Entwicklung unserer Rasse lückenlos dargestellt<br />
haben.<br />
Wir alle haben einen Traum: den mächtigen, imposanten und gutmütigen Bernhardiner.<br />
Kräftig, gesund und schön. Machen wir mit Elan weiter, auch im<br />
zweiten Jahrhundert der Reinzucht, damit der Traum immer öfter Wirklichkeit<br />
wird.<br />
Wolfgang Schreiber<br />
räsident