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in dieser ausgabe - Ev.-luth. Kirchengemeinde Sittensen ...

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Konfirmationser<strong>in</strong>nerungen<br />

Woran er<strong>in</strong>nern sich Menschen, die<br />

vor achtundzwanzig Jahren und länger<br />

Konfirmation hatten? Was war ihnen<br />

wichtig? Matthias Wenzel, Susanne<br />

Kogge und Gaby Sonnefeld erzählen.<br />

Gaby Sonnefeld, Jahrgang 1957, wurde 1972 <strong>in</strong><br />

Norderstedt konfirmiert. Heute arbeitet sie <strong>in</strong><br />

der Krippe im „Himmelszelt“ und lebt mit ihrem<br />

Mann <strong>in</strong> <strong>Sittensen</strong>.<br />

Ich habe als kle<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>d neben e<strong>in</strong>er<br />

Kirche gewohnt. Durch den guten Kontakt<br />

zu den Hauptamtlichen war die Kirche für<br />

mich wie e<strong>in</strong> Spielplatz. Später s<strong>in</strong>d wir<br />

umgezogen. Obwohl me<strong>in</strong>e Mutter nichts<br />

mit der Kirche zu tun hatte, schickte sie<br />

mich jeden Sonntag mit me<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />

Geschwistern <strong>in</strong> die Kirche. Durch den<br />

tollen K<strong>in</strong>dergottesdienst und den tollen<br />

Pastor war es für mich immer klar, dass<br />

ich mich konfirmieren lasse.<br />

Me<strong>in</strong> Konfirmandenkurs war der erste<br />

<strong>in</strong> unserer Gegend, der e<strong>in</strong> neues Konzept<br />

hatte. Wir mussten nicht viel auswendig<br />

lernen und sogar der Kirchgang war<br />

freiwillig. Der Pastor erzählte die Geschichten<br />

frei und dazu haben wir gebastelt.<br />

Das hat genau das getroffen, was ich<br />

gerne mache.<br />

Me<strong>in</strong> Konfirmationskleid war mir sehr<br />

wichtig. Ich hatte ganz besondere Vorstellungen.<br />

Ich wollte e<strong>in</strong> schwarzes mit Spitze<br />

haben. Me<strong>in</strong>er Mutter war das Kleid aber<br />

zu teuer und deshalb habe ich versprochen<br />

etwas von me<strong>in</strong>em Konfirmations-<br />

Interview<br />

geld dazu zu geben. So habe ich es dann<br />

doch bekommen. Nachher musste ich es<br />

doch nichts mehr dazu geben.<br />

Gaby Sonnefeld<br />

Ich komme aus e<strong>in</strong>em christlichen Elternhaus<br />

und hatte dadurch schon immer<br />

Kontakt zur Geme<strong>in</strong>de. Die Konfirmation<br />

eröffnete mir die Möglichkeit zum Jugendkreis<br />

zu gehen.<br />

Der Konfirmandenunterricht war<br />

wirklich Unterricht. Viel zuhören, schreiben<br />

und auswendig lernen. Dadurch hatte<br />

ich den E<strong>in</strong>druck, dass es wenig um me<strong>in</strong>e<br />

persönliche Beziehung zum Glauben g<strong>in</strong>g.<br />

Vor dem Vorstellungsgottesdienst war ich<br />

sehr aufgeregt, weil ich Angst hatte, dass<br />

ich die Prüfung nicht schaffe und dann<br />

nicht konfirmiert werden kann.<br />

Susanne Kogge, geborene Kl<strong>in</strong>dworth, wurde<br />

1961 <strong>in</strong> Kalbe geboren und 1976 <strong>in</strong> <strong>Sittensen</strong> konfirmiert.<br />

Heute ist sie im Kirchenvorstand und lebt<br />

mit ihrer Familie <strong>in</strong> Ippensen.<br />

Heute schätze ich es, dass ich viele Lieder<br />

im Gottesdienst schon von früher kenne<br />

und auch auswendig kann. Aber das sieht<br />

man ja nicht, wenn man 14 Jahre alt ist.<br />

Woran ich mich noch gut er<strong>in</strong>nern<br />

kann, ist, dass ich beim Vorstellungsgottesdienst<br />

das erste Mal Schuhe anziehen<br />

durfte, die e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Absatz hatten.<br />

Dazu hatte ich Seidenstrümpfe an.<br />

Susanne Kogge<br />

www.kirche-sittensen.de / www.punktsieben.de / www.tens<strong>in</strong>g-sittensen.de<br />

Matthias Wenzel, Jahrgang 1969, wurde 1983 <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Ort <strong>in</strong> der damaligen DDR konfirmiert.<br />

Er lebt mit se<strong>in</strong>er Frau Kerst<strong>in</strong> und se<strong>in</strong>em<br />

Sohn Jannis <strong>in</strong> <strong>Sittensen</strong>.<br />

Ich b<strong>in</strong> ja im Osten aufgewachsen und<br />

daher waren wir e<strong>in</strong>e sehr kle<strong>in</strong>e Konfirmandengruppe.<br />

Wir waren zu dritt. Me<strong>in</strong><br />

Vater war Pfarrer und somit hatte ich bei<br />

ihm Konfus. Davon war ich nicht nur begeistert.<br />

Konfirmation war <strong>in</strong> der DDR auch<br />

etwas politisch, weil man sich damit<br />

gegen die Jugendweihe gestellt hat.<br />

Wer nicht so viel Stress haben wollte,<br />

hat beides gemacht, das g<strong>in</strong>g auch.<br />

Aber da me<strong>in</strong> Vater Pfarrer war und<br />

wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Ort lebten, war<br />

es bei mir ke<strong>in</strong> Problem. Ich musste<br />

mich nicht, wie andere, irgendwo rechtfertigen.<br />

Ich weiß noch sehr gut, dass ich mich<br />

total geweigert habe e<strong>in</strong>en Konfirmationsanzug<br />

anzuziehen, aber me<strong>in</strong>e Eltern<br />

haben trotz Verhandlungen drauf be-<br />

standen.<br />

Im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> habe ich gedacht, dass<br />

die Konfirmation eigentlich zu früh war.<br />

Irgendwie war es klar, dass ich mich als<br />

Pastorenk<strong>in</strong>d konfirmieren lasse und<br />

es ist ja auch Tradition. Jetzt denke ich,<br />

dass man mit 14 Jahren zu unreif ist,<br />

um e<strong>in</strong>e bewusste Entscheidung für<br />

Gott zu machen und das von <strong>dieser</strong><br />

Tradition der Konfirmation zu unterscheiden.<br />

E<strong>in</strong>e bewusste Entscheidung für<br />

Gott war es zu dem Zeitpunkt für mich<br />

nicht.<br />

Matthias Wenzel

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