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in dieser ausgabe - Ev.-luth. Kirchengemeinde Sittensen ...

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Mai 1976<br />

Es war soweit. Ich sollte konfirmiert<br />

werden. Ich war sehr aufgeregt.<br />

Bei me<strong>in</strong>em Cous<strong>in</strong>, der e<strong>in</strong>e Woche<br />

vorher zur Konfirmation gegangen war,<br />

hatte ich schon e<strong>in</strong>mal die Empf<strong>in</strong>dlichkeiten<br />

e<strong>in</strong>er Damenfe<strong>in</strong>strumpfhose testen<br />

müssen.<br />

Sie hatte nicht lange gehalten.<br />

Das lehrte mich Folgendes: An de<strong>in</strong>em<br />

Konfirmationstag musst du aufpassen.<br />

Nicht dass da etwas kaputt geht und zerreißt.<br />

Mehr als me<strong>in</strong>e neue Fe<strong>in</strong>strumpfhose,<br />

die ich an diesem Tag anzog, bewegte mich<br />

an diesem Tag auch etwas ganz anderes.<br />

Es war me<strong>in</strong> Konfirmationsspruch. Ich<br />

ahnte, damit hatte ich irgendwie nicht alles<br />

richtig gemacht. In me<strong>in</strong>em Konfirmationsspruch<br />

gab es ke<strong>in</strong>e Engel, ke<strong>in</strong> Licht,<br />

ke<strong>in</strong>e Burg... Doch me<strong>in</strong> Pastor hatte mich<br />

damit durchgelassen – und ehrlich gesagt:<br />

wer sollte damals NEIN sagen, wenn<br />

selbst der Pastor JA sagte.<br />

Me<strong>in</strong> Konfirmationsspruch lautet:<br />

„Sie (die ersten Christen) blieben<br />

aber beständig <strong>in</strong> der Apostel Lehre, <strong>in</strong><br />

der Geme<strong>in</strong>schaft. Im Brotbrechen und<br />

im Gebet.“<br />

Sie f<strong>in</strong>den ihn <strong>in</strong> der Apostelgeschichte,<br />

Kapitel 2 Vers 42.<br />

Andacht<br />

Ich habe <strong>in</strong> den letzten Jahren öfter<br />

darüber nachgedacht, warum ich mich<br />

ausgerechnet für diesen Vers entschieden<br />

habe und dafür auf e<strong>in</strong>en der vielen Sprüche<br />

über Engel und Gottes Schutz verzichtet<br />

habe.<br />

Ich glaube, es ist ganz e<strong>in</strong>fach so gewesen:<br />

Ich war total begeistert von dem, was<br />

ich auf e<strong>in</strong>igen christlichen Freizeiten ge-<br />

Werden 2011 konfirmiert: Junge Menschen aus der Börde <strong>Sittensen</strong> Collage: Claudia Meyer<br />

hört und erlebt hatte. Und dann habe ich<br />

darüber nachgedacht, wie ich das schaffen<br />

kann dabei zu bleiben: bei den Christen,<br />

bei Jesus.<br />

Ich wusste: viele me<strong>in</strong>er Mitkonfirmanden<br />

würde nach der Konfirmation<br />

ihren Abschied geben und der Kirche erst<br />

e<strong>in</strong>mal den Rücken zu drehen. Aber das<br />

wollte ich nicht. Ich wollte dabei bleiben<br />

und nachhaltig als Christ leben.<br />

Me<strong>in</strong> Konfirmationspruch sagt mir:<br />

nutze die Möglichkeiten.<br />

1. Bleib e<strong>in</strong> Bibelentdecker. Christen<br />

bekommen zum Überleben Futter. Das<br />

f<strong>in</strong>den sie <strong>in</strong> der Bibel oder überall da, wo<br />

e<strong>in</strong> Mensch versucht, e<strong>in</strong>em anderen die<br />

Bibel <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Alltagssprache zu transportieren.<br />

Im Konfus nennen wir das „Worttransport“.<br />

2. Treff dich mit anderen Christen. Die<br />

f<strong>in</strong>dest du nicht nur <strong>in</strong> der ganzen Welt<br />

www.kirche-sittensen.de / www.punktsieben.de / www.tens<strong>in</strong>g-sittensen.de<br />

sondern auch <strong>in</strong> Sittenen. Da leben und<br />

da feiern sie. Da teilen sie ihre Freude und<br />

ihren Glauben. Gottesdienste jeder Art ,<br />

Hauskreise usw. s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e tolle Chance für<br />

Geme<strong>in</strong>schaft.<br />

3. Herzlich willkommen - an Gottes<br />

Tisch ist immer e<strong>in</strong> Platz für dich frei. Ich<br />

gehe gerne zum Abendmahl. Da fühle ich<br />

mich ganz nah mit Jesus verbunden. Da<br />

tanke ich auf für die nächsten Tage. Bis<br />

zum nächsten Mal - zum nächsten Abendmahl.<br />

4. Besprich dich mit dem Chef des<br />

Lebens. Reden mit Gott heißt: Leben bewältigen,<br />

Leben e<strong>in</strong>klagen, Alltägliches<br />

und Besonderes bereden. Reden mit Gott<br />

heißt: Beten.<br />

März 2011<br />

Sonntagsmorgens höre ich um 8.00Uhr<br />

die Glocken unserer Kirche. Das f<strong>in</strong>de<br />

ich toll. Dann liege ich noch im Bett und<br />

freue mich: Danke, danke, danke, dass<br />

ich dazu gehöre. Dann freue ich mich fast<br />

immer auf den Gottesdienst .Mit allem<br />

Drum und Dran: Gebet, Predigt, die Leute,<br />

die ich mag und manchmal auch auf das<br />

Abendmahl.<br />

Ich weiß es: me<strong>in</strong> Glaube ist empf<strong>in</strong>dlich<br />

wie e<strong>in</strong>e Fe<strong>in</strong>strumpfhose.<br />

Von den Fe<strong>in</strong>strumpfhosen habe ich <strong>in</strong><br />

den letzten 35 Jahren schon jede Menge<br />

zerrissen.<br />

Aber me<strong>in</strong> Konfirmationsspruch hält.<br />

Claudia Meyer, Organist<strong>in</strong> und Diakon<strong>in</strong> für Konfirmandenarbeit<br />

<strong>in</strong> <strong>Sittensen</strong>, ist e<strong>in</strong> Fan der Konfis<br />

und TEN SING <strong>Sittensen</strong>,<br />

s<strong>in</strong>gt mit dem<br />

Chor „Rückenw<strong>in</strong>d“ im<br />

Gottesdienst und lebt<br />

und glaubt seit fast 25<br />

Jahren <strong>in</strong> <strong>Sittensen</strong>.<br />

Mit ihrem Mann und<br />

ihren drei z.T. erwachsenen<br />

K<strong>in</strong>dern lebt sie<br />

<strong>in</strong> Kle<strong>in</strong> <strong>Sittensen</strong>.

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