in dieser ausgabe - luth. Kirchengemeinde Sittensen

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Eine deutsch-deutsche Freundschaft Seit Jahrzehnten verbindet unsere Kirchengemeinde eine Partnerschaft mit Falkenstein im sächsischen Vogtland. An Gastfreundschaft in Ost- und West erinnern sich Christa und Hans-Joachim Martens aus Groß Meckelsen. Vor einigen Jahrzehnten machte sich die hannoversche Landeskirche daran, das Verhältnis zu der evangelisch-lutherischen Kirche auf dem Gebiet der ehemaligen DDR zu verbessern. Aus diesem Grund wies die Landeskirche den einzelnen Gemeinden Partnergemeinden in unterschiedlichen Regionen in dem zweiten deutschen Staat zu. Die Sittenser bekamen unter anderem Falkenstein zugewiesen, eine kleine Gemeinde im sächsischen Vogtland am anderen Ende der Nation. Die ersten Kontakte entwickelten sich, Familien tauschten sich aus. Im Laufe der Zeit schliefen die Verbindungen jedoch ein wenig ein. Der ehemalige Sittenser Pastor Edwin Döring brachte eine Wiederbelebung der Idee auf den Weg. Mit einem Stapel von Adressen kam der Geistliche in die Gemein- de und rief dazu auf, Kontakte aufzu- nehmen. Hans-Joachim und Christa Martens fühlten sich angesprochen und zogen aus einer Vielzahl von Namen „ihre“ Familie: Michael und Sibylle Zimmer aus Kattengrün, einer Nachbargemeinde Falkensteins. Die Kontaktaufnahme erwies sich als umständlich, erinnern sich Hans- Joachim und Christa Martens. Damals herrschte in der ehemaligen DDR noch das Ausreiseverbot. Selbst beim Schreiben von Briefen und dem Versenden von Paketen musste Umsicht geboten werden. Also konnten die Besuche erst einmal nur einseitig stattfinden. Ein erstes Kennenlernen fand schließlich zu Ostern im Jahr 1978 statt. „Die Auf- Bericht zum Titelthema regung war riesig“, lacht Christa Martens bei den Gedanken an die Vergangenheit und erinnert sich: „Mir wurde eine große Überraschung versprochen.“ Nach langer Fahrt am Ziel Nach langer Autofahrt erreichten die Norddeutschen schließlich ihr Ziel. Das Auto, ein alter VW-Bulli, vollgepackt bis unters Dach mit Dingen, die die Gemeindearbeit in Kattengrün und Falkenstein unterstützen sollten, fiel natürlich auf, erinnert sich Hans-Joachim Martens. „Entsprechend länger dauerte die Grenz- Nicht aus Sand wie dieses Modell, sondern aus Stein und Stacheldraht war die Grenze, die jahrzehntelang Christen in Ost und West trennte. Bis 1989. kontrolle.“ „Wir sind mit offenen Armen empfangen worden“, erzählt Christa weiter. „Mir zu Ehren wurde ein Kaninchen geschlachtet.“ Die Zimmers waren nahezu Selbstversorger. Ein Glücksfall für die jungen Sachsen. Sie verfügten über ein kleines Feld, über Hühner und anderes Getier und eben über Kaninchen. Erst Jahre später beichtete Christa ihren Gastgebern, dass sie Kaninchen überhaupt nicht mag. Seitdem kommt zu den gemeinsamen Mahlzeiten etwas anderes auf den Tisch. Doch die richtige große Überraschung kam erst noch. Gleich beim ersten Treffen wurde Christa Martens die Patenschaft für das kürzlich geborene Kind anvertraut. Immer wieder machten sich die Martens in den darauffolgenden Jahren auf den Weg ins Vogtland, ganz privat oder www.kirche-sittensen.de / www.punktsieben.de / www.tensing-sittensen.de auch in der Funktion des Kirchenvorstands, dem Hans-Joachim schon seit langem angehört. Stets wurden Ausflüge unternommen, die Sehenswürdigkeiten Sachsens besucht. Gegenbesuch in Groß Meckelsen Die Zeit verging, es wurde Geschichte geschrieben. Es wurde Herbst 1989, die Mauer fiel, die Grenze war offen. Hans- Joachim Martens: „Ich weiß es genau, wir saßen abends vorm Fernseher und haben uns die Ereignisse angesehen. Uns war gleich klar: Wir müssen damit rechnen, dass unsere Zimmers morgen vor der Tür stehen.“ Und so war es auch. Innerhalb 48 Stunden standen die langjährigen Freunde aus Kattengrün vor der Tür. „Es war ein verrückter Moment“, sinniert Christa. „Eben in dem Augenblick, in dem wir die Jalousien hochziehen, fährt der weinrote Wartburg vor. Voll mit Decken, Anziehsachen für drei Kin- der und zwei Erwachsene, randvoll.“ Endlich konnte die lange genossene Gastfreundschaft erwidert werden. „Die Kinder rückten zusammen, wir Erwachsenen ebenfalls. Die Unterbringung war einfach, ideenreich und unkompliziert. Da machte jeder mit.“ Die Freundschaft zwischen den Martens und den Zimmers dauert nun seit Jahrzehnten an. Besuche finden regelmäßig statt, gemeinsame Ausflüge und Urlaube runden die Beziehung ab. Der Kontakt ist bis heute gegenwärtig und lebendig. Eine wichtige Gemeinsamkeit beider Familien ist der Glaube, betonen die Groß Meckelser. „Unsere Gemeinden sind ähnlich aufgebaut, die Ansichten und Richtungen ebenso. Wir verstehen uns. Es passt!“ „In diesem Jahr fahren wir wieder nach Sachsen. Aus einem ganz besonderen Grund“, freut sich Christa Martens: „In diesem August heiratet mein Patensohn. Da müssen wir unbedingt hin.“ (kv)
Bericht zum Titelthema Familie Zimmer aus Kottengrün zum Thema Gastfreundschaft „Wir haben damals den Kontakt in den Westen gesucht,“ beginnt Michael Zimmer. „Uns war wichtig, den Leuten „drüben“ von uns „hüben“ zu erzählen. Der Informationsfluss war damals noch ein ganz anderer wie heute. Es herrschte viel Unkenntnis.“ Mit den Martens habe seine Familie Menschen kennengelernt, die nicht mit einer gespaltenen Zunge redeten, sondern Leute, die meinten und lebten was sie sagten, erzählt der Sachse weiter. „Viele bei „uns“ hatten zwei Meinungen: eine offizielle und eine private. Das war bei Christa und Hans-Joachim nicht so. Das hat uns gut gefallen.“ Michael Zimmer bestätigt, die Wichtigkeit des Glaubens in der langjährigen Freundschaft. „Der gemeinsame Glaube ist die Basis für alle Treffen. Er trägt uns auch noch heute, zwölf Jahre vor Das Hamburger Blechbläserensemble brass con brio ist wieder unterwegs. Im Rahmen ihrer Sommerkonzerte sind die sieben Blechbläser am 02. Juli in der St. Dionysius Kirche in Sittensen zu Gast. Brass con brio existiert seit fast 30 Jahren und ist ein gesunder Mix aus professionellen- und Laienmusikern, bei denen der Spaß an der Musik an erster Stelle steht. Durch wechselnde Besetzung im Konzert der Wende und 21 Jahre danach.“ An den ersten Besuch in der Börde erinnern sich die Kottengrüner gut. „Wir haben schon Jahre vor dem Mauerfall gesagt: So geht das nicht mehr lange gut. Als es dann endlich so weit war, war es nur eine logische Folge, uns unsererseits auf den Weg zu machen. In Groß Meckelsen stießen wir dann auf große Herzlichkeit. „ Der Glaube und die offenen Grenzen haben die Familien noch ein Stück näher kommen lassen. Seitdem haben die Zimmers und die Martens viele gemeinsame Aktivitäten und innigliche, tiefgründige Begegnungen geteilt. Zukünftige Ereignisse haben sich schon angekündigt, so wie die Hochzeit im August. Hamburger Blechbläserensemble brass con brio zum Sommerkonzert in Sittensen aufgrund der Stücke bekommt auch die Musik von brass von brio immer wieder neue Nuancen, die jedes Konzert einzigartig machen. In diesem Sommer befinden sich im Programm sowohl Werke von Komponisten wie Debusy und Brahms, als auch der etwas modernere Jan Koetsier mit dem Kinderzirkus für Blechbläserquintett. Das Konzert beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. www.kirche-sittensen.de / www.punktsieben.de / www.tensing-sittensen.de Stadtkirche Zum heiligen Kreuz in Falkenstein Fliesenarbeiten aller Art www.fliesen-prigge.de 0 41 69 / 90 95 18 Rufen Sie uns an!
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