WOLL-Magazin für Brilon, Olsberg, Marsberg, Willingen und Umgebung - Ausgabe Herbst 2016

Lesenswertes - nicht nur für echte Sauerländer! Das Magazin "WOLL - Worte, Orte, Land und Leute" berichtet über das Sauerland und die Menschen, die hier leben, arbeiten und Urlaub machen. WOLL, das Magazin für Sauerländer Lebensart, erscheint bisher in folgenden Regionen: Schmallenberg/Eslohe Sundern/Sorpesee, Kirchhundem/Lennestadt/Finnentrop, Rund um den Biggesee, Rund um Brilon und Umgebung. Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit dem Magazin. Lesenswertes - nicht nur für echte Sauerländer! Das Magazin "WOLL - Worte, Orte, Land und Leute" berichtet über das Sauerland und die Menschen, die hier leben, arbeiten und Urlaub machen. WOLL, das Magazin für Sauerländer Lebensart, erscheint bisher in folgenden Regionen: Schmallenberg/Eslohe Sundern/Sorpesee, Kirchhundem/Lennestadt/Finnentrop, Rund um den Biggesee, Rund um Brilon und Umgebung. Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit dem Magazin.

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27.10.2016 Aufrufe

12 . Herbst 2016 SAUERLAND Magazin für Brilon, Olsberg, Marsberg, Willingen und Diemelsee WOLL Worte, Orte, Land und Leute. Für Sie kostenlos, aber nicht umsonst - Ihr Stadtmagazin für Brilon, Olsberg, Marsberg, Willingen und Diemelsee Das Sauerland im Herzen Elmar Reuter – Sauerländer Heimatbund Herbstwaldgeflüster Eicheln, Eckern und noch mehr Im Wohnzimmer des Wildes Crashkurs Jagd in den Wäldern

12 . <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong><br />

SAUERLAND<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Brilon</strong>, <strong>Olsberg</strong>, <strong>Marsberg</strong>, <strong>Willingen</strong> <strong>und</strong> Diemelsee<br />

<strong>WOLL</strong><br />

Worte, Orte, Land <strong>und</strong> Leute.<br />

Für Sie<br />

kostenlos,<br />

aber nicht umsonst -<br />

Ihr Stadtmagazin <strong>für</strong> <strong>Brilon</strong>,<br />

<strong>Olsberg</strong>, <strong>Marsberg</strong>, <strong>Willingen</strong><br />

<strong>und</strong> Diemelsee<br />

Das Sauerland im Herzen<br />

Elmar Reuter – Sauerländer Heimatb<strong>und</strong><br />

<strong>Herbst</strong>waldgeflüster<br />

Eicheln, Eckern <strong>und</strong> noch mehr<br />

Im Wohnzimmer des Wildes<br />

Crashkurs Jagd in den Wäldern


Weil uns seine Zukunft wichtig ist,<br />

sind sorgfältig ausgesuchte,<br />

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<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Brilon</strong>, <strong>Olsberg</strong>, <strong>Marsberg</strong>, <strong>Willingen</strong> <strong>und</strong> Diemelsee<br />

<strong>WOLL</strong><br />

Worte, Orte, Land <strong>und</strong> Leute.<br />

AUSGABE 12 / HERBST <strong>2016</strong><br />

■<br />

5 Editorial<br />

SEITE<br />

6<br />

■<br />

■<br />

12 Faszination Apfel<br />

Selbst gemacht <strong>und</strong> aus der Natur<br />

22 Nächtlicher Einkauf mit Herz<br />

■<br />

24 Traumfänger – Selbst gemacht<br />

■<br />

28 Wandern, Biken, Pflücken<br />

<strong>und</strong> Schnucken<br />

■<br />

34 Nothelfer in Not<br />

■<br />

40 Ferdinand Lohmann:<br />

Lebenserinnerungen<br />

■<br />

44 <strong>Herbst</strong>gelfüster<br />

SEITE<br />

58<br />

SEITE<br />

14<br />

■<br />

■<br />

54 Die Waldmeister<br />

56 Altenbürener Vorfahren<br />

■ 60 Rochuskapelle <strong>und</strong> Waldfest<br />

SEITE<br />

50<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

64 Mobil <strong>und</strong> praktisch<br />

68 Festmahl mit Kultstatus<br />

72 Stimme der Jugend<br />

78 Hubertas Ecke<br />

80 Veranstaltungskalender<br />

Wo ist was los?<br />

82 Impressum<br />

Täglich aktuelle Informationen<br />

aus <strong>Brilon</strong>, <strong>Olsberg</strong>, <strong>Marsberg</strong>,<br />

<strong>Willingen</strong> <strong>und</strong> Diemelsee<br />

unter<br />

www.woll-magazin.de<br />

www.facebook.com/<strong>WOLL</strong><strong>Brilon</strong><br />

SEITE<br />

33<br />

SEITE<br />

46<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 3


11. - 27. November <strong>2016</strong><br />

»Genussvolles<br />

Sauerland«<br />

Foto: Björn Lülf<br />

Eine Aktion der Fachwelt <strong>Olsberg</strong> | Weitere Infos <strong>und</strong> die Speisekarte finden Sie unter www.fachwelt-olsberg.de<br />

4 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


Editorial<br />

LIEBE <strong>WOLL</strong>-LESERINNEN UND LESER!<br />

Erinnern Sie sich noch an den herrlichen Spätsommer, der mit<br />

ungewöhnlichen milden Temperaturen <strong>und</strong> w<strong>und</strong>erschönen<br />

Tagen ein wenig <strong>für</strong> den nicht ganz so schönen Sommer<br />

entschädigt hat? Und jetzt treibt der <strong>Herbst</strong> sein Werk voran.<br />

Auf den Obstwiesen warten die letzten Äpfel <strong>und</strong> Birnen auf die<br />

Ernte, derweil sich die Wälder von Tag zu Tag bunter färben <strong>und</strong><br />

doch schon bald ihr farbiges Kleid verlieren werden. Der<br />

Sauerländer Winter klopft schon leise an die Tür.<br />

<strong>WOLL</strong> ab dieser <strong>Ausgabe</strong> kostenlos<br />

Vor Ihnen liegt die dritte <strong>WOLL</strong>-<strong>Ausgabe</strong> in diesem Jahr.<br />

Wieder gefüllt mit Berichten <strong>und</strong> Reportagen aus unseren<br />

Dörfern <strong>und</strong> Städten. Das <strong>WOLL</strong>-<strong>Magazin</strong> erfreut sich großer<br />

Beliebtheit bei den Menschen aus <strong>Brilon</strong>, <strong>Olsberg</strong>, <strong>Marsberg</strong>,<br />

<strong>Willingen</strong> <strong>und</strong> dem Raum Diemelsee. Wir möchten nun durch<br />

eine kostenlose Abgabe ab dieser <strong>Ausgabe</strong> noch mehr Leserinnen<br />

<strong>und</strong> Lesern die Möglichkeit geben, zeitnah interessante <strong>und</strong><br />

spannende Geschichten von Menschen <strong>und</strong> Unternehmen aus<br />

der Region lesen zu können. Der Preis von jeweils 3 € ist <strong>für</strong> das<br />

<strong>Magazin</strong> sicherlich berechtigt – aber in einer Zeit, in der die<br />

„Kostenlos & Sparfuchs“-Mentalität verbreitet ist, schwierig<br />

durchzusetzen. Bei den in der Vergangenheit immer wieder<br />

durchgeführten kostenlosen Nachverteilungen wurden uns die<br />

<strong>Magazin</strong>e quasi aus der Hand gerissen.<br />

Ab sofort können Sie auch die komplette <strong>Ausgabe</strong><br />

im Internet bequem durchblättern <strong>und</strong> lesen.<br />

Wenn Sie in Zukunft das <strong>WOLL</strong>-<strong>Magazin</strong> sicher <strong>und</strong> pünktlich<br />

per Post ins Haus geschickt bekommen möchten, schicken Sie<br />

uns eine Mail an info@woll-magazin.de oder eine Postkarte an<br />

die Redaktionsanschrift <strong>WOLL</strong>-<strong>Magazin</strong>, Kückelheim 11,<br />

57392 Schmallenberg. Für 15,00 Euro im Jahr erhalten sie mindestens<br />

4 <strong>Ausgabe</strong>n kostenlos ins Haus geschickt. Freuen können<br />

Sie sich schon auf die vierte <strong>Ausgabe</strong> in diesem Jahr, die mit<br />

Beginn der Adventszeit erscheinen wird. Wir freuen uns jederzeit<br />

über Kritik <strong>und</strong> Anregungen, über Themenvorschläge <strong>und</strong><br />

Hinweise zu Berichtenswertem aus unserer Region. ■<br />

Das <strong>WOLL</strong>-Team <strong>für</strong><br />

<strong>Brilon</strong>/<strong>Marsberg</strong>/<strong>Olsberg</strong>/<strong>Willingen</strong>/Diemelsee<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 5


Das Sauerland im Herzen<br />

AUF EIN GESPRÄCH MIT ELMAR REUTER –<br />

VORSITZENDER DES SAUERLÄNDER HEIMATBUNDES<br />

VON SANDRA WAHLE UND HERMANN-J. HOFFE<br />

Im Alter von 32 Jahren zum Stadtdirektor ernannt <strong>und</strong><br />

knapp zwanzig Jahre später hauptamtlicher Bürgermeister:<br />

Wenn einer die Stadt <strong>Olsberg</strong> in all ihren Facetten kennt,<br />

dann ist es Elmar Reuter. Seit 2009 ist er nicht mehr im Amt,<br />

doch ohne Amt bedeutet nicht weniger Einsatz. Als<br />

Vorsitzender des Sauerländer Heimatb<strong>und</strong>es <strong>und</strong><br />

Ehrenbürgermeister der Stadt <strong>Olsberg</strong> setzt er sich weiterhin<br />

<strong>für</strong> die Belange seiner Heimat ein. Im vergangenen Jahr<br />

wurde er <strong>für</strong> sein langjähriges kommunalpolitisches<br />

Fotos: Ralf Litera<br />

Engagement mit dem B<strong>und</strong>es ver dienstkreuz am Bande ausgezeichnet.<br />

<strong>WOLL</strong> hat ihn zum Gespräch getroffen.<br />

<strong>WOLL</strong>: Herr Reuter, Sie sind Ehrenbürgermeister der Stadt<br />

<strong>Olsberg</strong> <strong>und</strong> haben als Stadtdirektor <strong>und</strong> Bürgermeister<br />

entscheidend an der Entwicklung der Stadt <strong>Olsberg</strong> mitgewirkt.<br />

Was muss man eigentlich machen, um Bürgermeister<br />

zu werden? Was hat Sie damals dazu gebracht?<br />

Reuter: Ich habe mich immer da<strong>für</strong> interessiert, was in meiner<br />

<strong>Umgebung</strong> passiert <strong>und</strong> was man verändern kann <strong>und</strong> muss.<br />

Durch die Jugendarbeit bin ich in die politische Arbeit gekommen.<br />

Meine Ausbildung zum Diplomverwaltungswirt in der staatlichen<br />

Verwaltung des Landes NRW war zwar weniger politisch, jedoch<br />

hat sie mich in meiner Art, an Probleme heranzugehen <strong>und</strong><br />

Führungsaufgaben zu übernehmen, sehr geprägt. Hinzu kommt<br />

das Interesse an der Kommunalpolitik. Irgendwann kam der<br />

Gedanke, dass ich beides verbinden muss. So habe ich mich 1979<br />

in <strong>Olsberg</strong> um das Amt des Stadtdirektors beworben. Nach der<br />

Reform der Kommunalverfassung habe ich 1999 das erste Mal <strong>für</strong><br />

das Amt des hauptamtlichen Bürgermeisters kandidiert.<br />

<strong>WOLL</strong>: Auf welche Momente blicken sie besonders gerne<br />

zurück?<br />

Reuter: Interessant sind die Gestaltungsmöglichkeiten. Damit<br />

verbinde ich, dass man nicht seine eigenen Vorstellungen in<br />

den Vordergr<strong>und</strong> rückt, sondern vor allem die Vorstellungen in<br />

der Gesellschaft. Egal ob Wirtschaft, Vereine oder das<br />

Bildungswesen: wo Anregungen oder Notwendigkeiten entstehen,<br />

nimmt man diese auf <strong>und</strong> arbeitet sich in die Materie ein.<br />

In der Kommunalpolitik kann man nie etwas alleine machen,<br />

man braucht die Mehrheit des Rates. Wenn man am Ende dann<br />

aber etwas erreicht hat, sei es auch über Kompromisse, das macht<br />

schon zufrieden. Vor allem wenn man den Erfolg sofort sehen<br />

kann, wie damals z.B. bei der Schule <strong>für</strong> körperlich behinderte<br />

Kinder oder der Umgehungsstraße in <strong>Olsberg</strong>.<br />

<strong>WOLL</strong>: Ganz konfliktfrei gehen solche Entscheidungen<br />

sicherlich nicht über den Tisch.<br />

6 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


Reuter: Nein, dazu gehört viel Über zeu gungs arbeit,<br />

Verhandlungsgeschick <strong>und</strong> - nachdem man die eigenen Leute<br />

überzeugt hat - auch das Gespräch mit den Gegnern. Man<br />

braucht einen langen Atem, aber je mehr Menschen man überzeugen<br />

kann, desto größer ist die Akzeptanz <strong>für</strong> ein Projekt.<br />

<strong>WOLL</strong>: Welche Situationen waren <strong>für</strong> sie besonders kritisch?<br />

Reuter: Gleich als ich das Amt angetreten hatte kam das Thema<br />

Negertalsperre auf den Tisch. Ich erinnere mich an<br />

Erörterungstermine in der Schützenhalle Brunskappel, körperliche<br />

Angriffe auf die Leute, die in die Halle gegangen sind <strong>und</strong><br />

Reuter: Da gibt es sicher vielfältige Gründe. Meine Erfahrung<br />

ist, dass die Gegner immer lauter sind als die Be<strong>für</strong>worter. Wenn<br />

man z.B. ein Bauvorhaben angeht <strong>und</strong> die Bürger darüber informieren<br />

will, reicht da<strong>für</strong> nicht eine einzelne Veranstaltung. Man<br />

muss einen Prozess stattfinden lassen <strong>und</strong> die Bürger immer<br />

wieder auf den neuesten Stand bringen, so kann ein Verständnis<br />

<strong>für</strong> politische Entscheidungen entwickelt werden. Auf der anderen<br />

Seite ist der Einfluss der Menschen, vor allem bei der<br />

Landes- <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>espolitik, sehr gering. An der politischen<br />

Willensbildung der Parteien sind immer weniger Menschen<br />

beteiligt <strong>und</strong> den Parteien gelingt es auch seltener, <strong>für</strong><br />

große Proteste. Darüber hinaus gab es natürlich immer wieder<br />

Auseinandersetzungen, wenn die Position, die man vertritt,<br />

nicht verstanden bzw. akzeptiert wird, z.B. bei Steuererhöhungen.<br />

<strong>WOLL</strong>: Viele Bürger beklagen sich über die Politik, ganz<br />

unabhängig davon, auf welcher Ebene politische<br />

Entscheidungen getroffen werden. Was glauben Sie, woher<br />

das kommt?<br />

Mitgliedschaften zu begeistern. Es müssen andere Wege gef<strong>und</strong>en<br />

werden, damit auch wieder mehr Menschen an die<br />

Wahlurne gelockt werden.<br />

<strong>WOLL</strong>: Sollte es an manchen Stellen mehr Bürgerbeteiligung<br />

geben, wie z.B. beim Bau eines Spielplatzes oder gar bei<br />

Haushaltsfragen? Auf Stadtebene wäre der Aufwand doch gar<br />

ª<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 7


nicht so hoch, da die Zahl der Menschen relativ überschaubar<br />

ist, verglichen mit dem Kreis oder dem Land.<br />

Reuter: Die Ergebnisse, die so manch eine Bürgerbefragung<br />

hervorgebracht hat – das krasseste Beispiel ist die Brexit-<br />

Entscheidung – sind fraglich. Es ist die Aufgabe eines Wählers,<br />

sich ausreichend zu informieren, denn eine Wahlentscheidung<br />

basiert auf einer ausreichenden Urteilsfähigkeit. Wenn die<br />

Informationen, die ich brauche, aber nicht umfassend oder gar<br />

schlecht sind, kann ich auch kein richtiges Urteil fällen. Der<br />

Generationenpark in <strong>Olsberg</strong> hatte vorher auch viele Gegner.<br />

Heute sagen diese: „Ach, ist ja doch nicht so schlecht.“ Ich halte<br />

die repräsentative Demokratie <strong>für</strong> die angemessenere Form,<br />

denn die Gefahr, dass es zu Fehlentscheidungen kommt, ist zu<br />

groß. Das heißt aber auch, dass gerade diese Akteure auf<br />

Stadtebene das aufnehmen müssen, was in der Bürgerschaft<br />

gefordert wird.<br />

<strong>WOLL</strong>: Heute sind Sie Ehren bür germeister<br />

<strong>und</strong> seit sechs Jahren Vorsitzender<br />

des Sauerländer Heimatb<strong>und</strong>es. Was bildet<br />

dort den Schwerpunkt Ihrer Arbeit?<br />

Reuter: Der Sauerländer Heimatb<strong>und</strong> hat<br />

vorrangig im Auge, dass das Sauerland ein<br />

Lebensraum mit einer gewissen<br />

Selbstständigkeit, Tradition <strong>und</strong> einem<br />

eigenen Selbstbewusstsein ist. Zusammen<br />

mit anderen Organisationen versuchen<br />

wir, das in das Bewusstsein der Menschen<br />

zu bringen. Wir beschäftigen uns aber<br />

auch mit landespolitischen Themen, wie<br />

dem Landesentwicklungsplan, oder der<br />

Wirtschaft in unserer Region. Wir suchen<br />

Kooperationen <strong>und</strong> Vernetzungen <strong>und</strong> sind so seit neuestem<br />

unter anderem Gründungsmitglied des neuen Trägervereins<br />

Naturpark Sauerland-Rothaargebirge sowie des Fördervereins<br />

Musikbildungszentrum Südwestfalen in Bad Fredeburg.<br />

<strong>WOLL</strong>: Womit könnte man diese Menschen denn wieder<br />

zurück ins Sauerland locken?<br />

Reuter: Für sowas gibt es kein Patentrezept, da<strong>für</strong> sind die<br />

Gründe der Einzelnen zu vielfältig. Was mich an diesem Thema<br />

aber immer wieder ärgert ist, dass viele junge Menschen nicht<br />

wissen, welche Möglichkeiten sie hier im Sauerland haben <strong>und</strong><br />

dass es tolle Arbeitgeber gibt mit großem Entwicklungspotential.<br />

Das Bewusstsein da<strong>für</strong> muss gestärkt werden.<br />

<strong>WOLL</strong>: Auf Ihrer Internetseite steht folgendes: Der<br />

Sauerländer Heimatb<strong>und</strong> arbeitet zukunftsorientiert; denn<br />

wir sind Lebensraum <strong>für</strong> viele Menschen mit hervorragenden<br />

ökonomischen <strong>und</strong> ökologischen Potenzialen. Wenn wir<br />

Jahr <strong>für</strong> Jahr auf die Zahlen blicken, sehen wir aber, dass die<br />

Einwohnerzahlen der Dörfer schrumpfen. Hinzu kommt,<br />

dass immer mehr junge Menschen in die Stadt gehen. Wie<br />

sehen Sie dieser Entwicklung entgegen?<br />

Reuter: Wir bemerken das auch an unseren Mitgliederzahlen.<br />

Wir gewinnen zwar kontinuierlich Mitglieder dazu, jedoch<br />

wenig junge Menschen. Ich unterstütze die Aktionen der<br />

Südwestfalenagentur, die sich darum bemüht, dass Menschen,<br />

die zum Beispiel aus beruflichen Gründen umgezogen sind,<br />

wieder in ihre Heimat zurückkehren. Interessant ist, dass der<br />

Sauerländer Heimatb<strong>und</strong> im Jahre 1921 von eben solchen<br />

Rückkehrern gegründet wurde. Im<br />

Wesentlichen waren das Gymnasiasten<br />

<strong>und</strong> Studierende, die sich zusammengesetzt<br />

haben, um etwas <strong>für</strong> die Region zu<br />

tun.<br />

<strong>WOLL</strong>: Womit könnte man diese<br />

Menschen denn wieder zurück ins<br />

Sauerland locken?<br />

Reuter: Für sowas gibt es kein Patentrezept,<br />

da<strong>für</strong> sind die Gründe der Einzelnen zu<br />

vielfältig. Was mich an diesem Thema aber<br />

immer wieder ärgert, ist, dass viele junge<br />

Menschen nicht wissen, welche Mög lichkeiten<br />

sie hier im Sauerland haben <strong>und</strong><br />

dass es tolle Arbeitgeber gibt, mit großem<br />

Entwicklungspotential. Das Bewusstsein<br />

da<strong>für</strong> muss gestärkt werden.<br />

<strong>WOLL</strong>: Außerdem schreiben Sie auf Ihrer Internetseite, dass<br />

Ihnen der Natur- <strong>und</strong> Landschaftsschutz ein wichtiges<br />

Anliegen ist. Es gibt ja so viele schöne Aussichtspunkte hier,.<br />

Wie stehen Sie dazu, dass von dort aus womöglich bald riesige<br />

Windräder betrachtet werden können?<br />

Reuter: Es gibt im Sauerland vielleicht Standorte, an denen<br />

Windräder weder den Menschen stören noch das Landschaftsbild<br />

zu stark beeinträchtigen würden. Aber die aktuelle Vorgehensweise<br />

halte ich <strong>für</strong> falsch: Den Kommunen fehlt der Spielraum, ohne<br />

Vorgaben von außen Flächen festzulegen oder gar ganz abzulehnen.<br />

Außerdem ist es falsch, einen Produktionswert an Strom<br />

<strong>für</strong> eine Region festzulegen, ohne z.B. Konflikte wie das<br />

8 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


Landschaftsbild zu berücksichtigen. In der B<strong>und</strong>espolitik wurde<br />

nach Fukushima zu schnell das Ruder herumgerissen: Es fehlt<br />

ein Masterplan Energie. Es kann doch nicht sein, dass wir<br />

Kohlekraftwerke stilllegen, um sie später vielleicht mit großem<br />

Aufwand wieder ans Laufen zu bringen, weil wir nicht genug<br />

Strom haben, wenn die Sonne mal nicht<br />

scheint oder der Wind nicht weht. Vor<br />

dem Hintergr<strong>und</strong>, dass Standorte preisgegeben<br />

werden, die eine bestimmte touristische<br />

oder landschaftsästhetische Bedeutung<br />

haben, sage ich klar: Nein – das geht nicht.<br />

Reuter: Das beginnt mit der Landschaft <strong>und</strong> dem Ortsbild. Das<br />

ist zwar überall etwas anders, aber durchgängig ansprechend. Als<br />

ich Heinz Rühmann einst empfangen durfte, schwärmte seine<br />

Frau von so vielen schönen Hausgr<strong>und</strong>stücken <strong>und</strong> gepflegten<br />

Gärten. Ich habe ihr erklärt, dass das nichts mit Reichtum zu tun<br />

<strong>WOLL</strong>: Ihr Herz schlägt <strong>für</strong> das<br />

Sauerland. Gibt es einen Ort oder Platz<br />

im Sauerland, der Ihnen besonders am<br />

Herzen liegt?<br />

Reuter: Von <strong>Olsberg</strong> hat man einen w<strong>und</strong>erbaren<br />

Blick, seitdem die hohen Fichten<br />

verschw<strong>und</strong>en sind. Aber es gibt so viele<br />

schöne Orte hier. Wenn eine Veranstaltung<br />

vom Sauerländer Heimatb<strong>und</strong> stattfindet,<br />

kommt es ja schon mal zu längeren<br />

Strecken mit dem Auto. Es überrascht<br />

mich immer wieder, dass man so oft Stellen<br />

findet, an denen man vorher nie gewesen<br />

ist. Das macht den Reiz des Sauerlandes<br />

aus.<br />

<strong>WOLL</strong>: Welche Sauerländer<br />

Persönlichkeit der Zeitgeschichte hat Sie<br />

besonders beeindruckt <strong>und</strong> vielleicht<br />

auch ein wenig geprägt? Und was können<br />

wir von ihr lernen?<br />

Reuter: Friedrich Merz widme ich meine<br />

uneingeschränkte Wertschätzung – da<br />

muss ich nicht lange überlegen. Ich kann<br />

mich noch genau an seinen ersten Auftritt<br />

auf einem Kreisparteitag erinnern. Schon<br />

dort <strong>und</strong> bei allen weiteren Reden konnte<br />

man die Stecknadel fallen hören. Die freie<br />

Rede ist seine Stärke <strong>und</strong> er ist überzeugend. Diese Eigenschaft<br />

sollte man sich abgucken, wenn es denn so einfach wäre (lacht).<br />

<strong>WOLL</strong>: Wie werden Sie Menschen erklären, die das erste Mal<br />

vom Sauerland hören, was das Besondere, Einzigartige an<br />

dieser Region ist?<br />

hat, sondern damit, dass die Prioritäten hier so gesetzt werden.<br />

Hier wird viel durch das Ehrenamt oder durch Nachbarschaftshilfe<br />

erreicht. Das andere sind der Menschenschlag <strong>und</strong> die Nähe der<br />

Menschen zueinander. Auch wenn meine Mutter Rheinländerin<br />

war, liegt mir die sauerländische Art eher. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 9


Anzeige<br />

Im HSK werden Träume wahr!<br />

„UNSER HEIMVORTEIL: KEINE KOMPROMISSE MEHR!“<br />

„Als wir nach Bremen gezogen sind, waren<br />

wir voller Vorfreude <strong>und</strong> hatten uns total<br />

auf die Anonymität <strong>und</strong> Vielseitigkeit<br />

gefreut“, sagt Tina. „Aber wir haben schnell<br />

gemerkt, dass wir einfach eher Landkinder<br />

sind. Der Dreck, Lärm <strong>und</strong> die Aggressivität<br />

der Stadt hat uns daran erinnert, wie gut<br />

uns unsere Heimat Winterberg gefällt.“<br />

Für die berufliche Weiterentwicklung zog<br />

das Gastronomen-Paar Mathis <strong>und</strong> Tina<br />

Stamm in den Norden. „Der Wunsch<br />

wuchs in uns, keine Kompromisse mehr<br />

eingehen zu müssen. In der Stadt <strong>und</strong><br />

auch in der Gastronomie verzichtest du<br />

schnell auf ein Stück Freiheit“, meint<br />

Mathis. Da kam dem Ehepaar das Angebot<br />

wie gerufen, das Restaurant von Mathis ehemaliger<br />

Arbeitgeberin zu übernehmen. „Das<br />

hat einfach gepasst!“, berichten beide begeistert.<br />

Seit Dezember letzten Jahres sind Tina<br />

<strong>und</strong> Mathis wieder in Winterberg <strong>und</strong> seitdem<br />

auch stolze Eigentümer des Restaurants „Alm<br />

Stub’n“. „Unser Motto: Lokale, ges<strong>und</strong>e<br />

Mathis <strong>und</strong> Tina Stamm<br />

Küche zu kleinen Preisen. Wir möchten<br />

unseren Gästen das natürliche <strong>und</strong><br />

ursprüngliche Essen zurückbringen“,<br />

erklärt Mathis. „Das ist unser kleiner<br />

Beitrag gegen die Wegwerf- <strong>und</strong><br />

Fastfood-Gesellschaft. Denn wir haben<br />

noch nicht einmal Pommessalz in der<br />

Küche.“ Neben den traditionellen<br />

Werten des Sauerlandes bringen die<br />

beiden auch ein gutes Stück Urbanität<br />

nach Winterberg, zum Beispiel jeden<br />

Sonntag mit dem<br />

Tatort-Rudelgucken.<br />

Auch die Herausgabe<br />

eines eigenen<br />

Sauerland-Kochbuches ist geplant. Privat<br />

fühlen sich die beiden pudelwohl in<br />

Winterberg. Als Reiterin freut sich Tina<br />

über die gute Haltungsmöglichkeit ihres<br />

Pferdes. Mathis hingegen hat das<br />

Wakeboarden am Hillebachsee in<br />

Niedersfeld <strong>für</strong> sich entdeckt. „Mal in<br />

der Mittagspause nach Niedersfeld an<br />

den See fahren – einfach mein<br />

Heimvorteil.“<br />

Für alle, die mehr erfahren wollen: Alm Stub’n, Hauptstraße 28 in Winterberg, www.almstubn-winterberg.com<br />

HEIMVORTEILRÜCKKEHRER-STAMMTISCH<br />

Sind Sie wie Tina <strong>und</strong> Mathis ebenfalls zurück ins Sauerland<br />

gezogen? Dann kommen Sie doch einfach zum nächsten Stammtischtreffen<br />

der Rückkehrer. Das Team von HEIMVORTEIL<br />

HSK hat diesen Stammtisch ins Leben gerufen, der sich abwechselnd<br />

in <strong>Olsberg</strong> <strong>und</strong> Neheim trifft. In gemütlicher R<strong>und</strong>e<br />

können sich Ex-Exil-Sauerländer über gemeinsame Erfahrungen,<br />

Erlebnisse <strong>und</strong> Interessen austauschen.<br />

10 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> Sommer <strong>2016</strong><br />

Zu den Stammtischen ist jeder herzlich eingeladen, der sich selbst<br />

als Rückkehrer versteht - gerne mit Anhang. Eine Anmeldung ist<br />

nicht notwendig. Denn bei uns im Sauerland gilt das Motto:<br />

„Wer kommt, der kommt!“<br />

RÜCKKEHRER-STAMMTISCH<br />

TERMINE <strong>2016</strong><br />

18.11. Stadtgespräch, <strong>Olsberg</strong><br />

15.12. R-Café, Neheim<br />

jeweils ab 18.00 Uhr


ÜBER 150 WELT MARKT FÜHRER<br />

START-UP-BERAT UNG<br />

ÜBER 50 NACHFOLGEANGEBOT E<br />

ÜBER 1.000 OFFENE ST ELLEN<br />

HEIMAT UND KARRIERE VEREINBAREN<br />

HIER HAB ICH MEHR GELERNT ALS IM STUDIUM<br />

Hier könnte noch was einleitendes Stehen. Der Platz wäre da. Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit. Aenean commodo ligula<br />

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„Hier bin ich jetzt seit zwei Jahren <strong>und</strong> habe das Gefühl,<br />

dass ich durch die Praxis mehr gelernt habe, als im Studium.<br />

Derzeit bin ich mit der Erstellung eines Verkehrskonzeptes<br />

<strong>für</strong> ein Projekt der Deutschen Post beschäftigt. Es ist toll,<br />

dass ich eigene Ideen einbringen <strong>und</strong> innerhalb des Projektes<br />

frei gestalten kann. Ich bin jetzt 27 Jahre alt, habe einen<br />

unbefristeten Vertrag <strong>und</strong> möchte gerne hier bleiben. Klasse<br />

ist, dass ich <strong>für</strong> mein berufsbegleitendes Master-Studium an<br />

der Fachhochschule in Münster von 40 auf 20 St<strong>und</strong>en<br />

reduzieren kann.“<br />

Markus Neuhaus<br />

Bauingenieur · Infrastrukturplanung<br />

Ingenieurgesellschaft Gierse - Klauke · Meschede<br />

KOMMT ZURÜCK!<br />

Bei über 150 Weltmarktführern in Südwestfalen, die gleichzeitig<br />

drittstärkste Industrieregion Deutschlands ist, bietet<br />

die Heimat gute Voraussetzungen <strong>für</strong> die eigene Karriereplanung.<br />

Sind Sie auf den Geschmack gekommen? Wir helfen<br />

Ihnen bei Ihrer Rückkehr ins Sauerland!<br />

Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Hochsauerland GmbH<br />

Sandra Schmitt<br />

Projektleitung HEIMVORTEIL HSK<br />

Tel. 0291.94 1510<br />

Mobil 0160.46 35 904<br />

sandra.schmitt@hochsauerlandkreis.de<br />

www.heimvorteil-hsk.de<br />

#meinheimvorteil<br />

<strong>WOLL</strong> Sommer <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 11


Faszination<br />

SELBST GEMACHT UND AUS DER NATUR<br />

Die Zeit ist reif – besonders <strong>für</strong> das erntefrische Obst, das<br />

derzeit überall an den Büschen <strong>und</strong> Bäumen heranreift.<br />

Gibt es etwas Schmackhafteres als leckeres Selbstgemachtes, ganz<br />

nach eigenem Geschmack zubereitet? Der Favorit, weil so mannigfaltig<br />

in seinen Varianten, ist <strong>und</strong> bleibt dabei der Apfel.<br />

Gerade jetzt überall direkt aus der Region, dem eigenen Garten<br />

oder von Bäumen der Fre<strong>und</strong>e oder Nachbarn.<br />

Halt, halt – natürlich nur mit deren Genehmigung, denn das<br />

mit dem sogenannten „M<strong>und</strong>raub“ kommt vielleicht nicht so<br />

wirklich gut an. Doch Spaß beiseite. Wenn die Bäume erst mal<br />

übervoll der leckeren Früchte sind, dann steigt mit dem Stolz<br />

auch meist die Freigiebigkeit der Baumbesitzer. Ja manche sind<br />

sogar froh über “Mitesser“, weil sie allein gar nicht Herr über die<br />

Menge an Früchten werden. Also vielleicht einfach Ohren <strong>und</strong><br />

Augen auf. Letzteres gilt besonders <strong>für</strong> die vielen öffentlich<br />

zugänglichen Apfelalleen, die extra da<strong>für</strong> angelegt worden sind,<br />

dass man sich mal einen Apfel einfach so im Vorbeigehen pflükken<br />

kann.<br />

gehen wir einfach nur ein paar Monate im Jahr zurück. Wie<br />

fasziniert haben wir nach dem Grau des Winters mit dem ersten<br />

Grün auch auf das Blühen der Apfelbäume gewartet <strong>und</strong> fasziniert<br />

dem Summen der unzähligen fleißigen Bienen gelauscht.<br />

Nicht nur den leckeren Honig im Kopf, sondern vielmehr das<br />

Bewusstsein, dass aus jeder der bestäubten Blüten ein toller, ein<br />

einzigartiger Apfel heranwachsen wird. Bereits im Laufe des<br />

Sommers zeigt sich im Regelfall ab, wie der Ernteerfolg ausfallen<br />

wird. Doch die Mannigfaltigkeit unseres, auf dem oberen blühenden<br />

Bild, geht noch viel weiter. „Eigentlich müsste der mal<br />

ganz, ganz dringend geschnitten werden“, hatte unser befre<strong>und</strong>eter<br />

Gärtnermeister, von allen nur liebevoll Stiefmütterchen<br />

oder Sense genannt, bis zu seinem, leider viel zu frühen Tod,<br />

immer wieder gesagt. Er hat es nie geschafft, wir haben es nie<br />

gemacht, <strong>und</strong> der Baum hat sich mit seinen nunmehr 70 Jahren<br />

daran gewöhnt, zwar immer noch viele, aber nicht so große<br />

Früchte mehr zu tragen. Die Nistkästen sind allesamt bewohnt,<br />

So wie die beiden Väter mit ihren Jungs, die eigentlich nur auf<br />

dem Petersborner Sportplatz Fußball schauen wollten <strong>und</strong> in<br />

der Halbzeit auf den Geschmack der Äpfel am Rande des öffentlichen<br />

Parkplatzes gekommen sind. Obwohl zu der Zeit noch<br />

nicht ganz im Endreifestadium, verschwanden die sicherlich<br />

noch, sagen wir mal „säuerlichen“ Äpfel, mit Stumpf <strong>und</strong> Stiel<br />

in M<strong>und</strong> <strong>und</strong> Magen der vitaminhungrigen Fußballfans. Ja, wie<br />

eingangs erwähnt, sind die Varianten doch mannigfaltig: doch<br />

12 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


<strong>und</strong> das Futterhäuschen im Winter erfreut sich allgemeiner<br />

Beliebtheit. Eine seiner zusätzlichen Sommervarianten ist die<br />

Schattenspende. Wer sich an die heißen Tage im September<br />

erinnert, kann sicher sein, dass wir unter diesem völlig zugewucherten<br />

Boskop, so heißt die Apfelsorte, die er trägt, immer ein<br />

schattiges, aber besonders auch kühles Plätzen zum Sitzen oder<br />

Liegen hatte. Wir haben viele Bäume in unserem Garten. Doch<br />

der abenteuerlichste gehört meinem ältesten Sohn. Er hat, wie<br />

seine Geschwister auch, zu seinem 18. Geburtstag einen Baum<br />

gepflanzt bekommen. Bei ihm war es ein Apfelbaum. Frühe<br />

Sorte <strong>und</strong> ein Essapfel. Irgendwie wollte das Bäumchen nicht<br />

richtig anwachsen. Trotz Pfählen fanden die Wurzeln keinen<br />

richtigen Halt, <strong>und</strong> er ist bis<br />

heute ein „Jackelbaum“Bild<br />

Baum hängende Äste 9321<br />

geblieben. Doch eines hat er sich<br />

in den nunmehr zwölf Jahren nie<br />

nehmen lassen: Seine bis auf den<br />

Boden reichenden Äste sind Jahr<br />

<strong>für</strong> Jahr voller leckerster Äpfel.<br />

Gibt es etwas Schöneres als einen<br />

Apfel frisch vom Baum gepflückt<br />

zu essen?<br />

Schöner vielleicht nicht, aber da<strong>für</strong> umso mehr Varianten, was<br />

man nicht noch so alles daraus machen kann: Apfelkuchen mit<br />

Streuseln, Apfelpfannkuchen, Apfelkompott <strong>und</strong> natürlich der<br />

absolute Renner - Apfelmus. Alles ist ruck zuck gemacht. Und<br />

wer immer noch argumentiert, dass es zu viel Arbeit macht, <strong>für</strong><br />

diejenigen sei in Anbetracht der kommenden dunklen Abende<br />

der Bratapfel angeraten. Kerngehäuse ausgestochen, Rosinen<br />

oder Nüsse rein, etwas Zucker drüber <strong>und</strong> ab in den Backofen.<br />

Der Geschmack <strong>und</strong> die Erinnerung, wie toll doch so etwas<br />

schmeckt, sind garantiert viel länger als die Arbeitszeit da<strong>für</strong>. Das<br />

Tolle an der ganzen Sache ist aber auch. Man muss das ja nicht<br />

allein machen. Die Kinder oder Enkelkinder um sich geschart,<br />

<strong>und</strong> los geht es! Das Ergebnis wird zwar nicht von langer Dauer<br />

sein, denn <strong>für</strong> die kleinen Leckermäuler ist es mit Sicherheit ein<br />

Festessen. Doch die Erinnerung wird bleiben <strong>und</strong> nach<br />

Wiederholung rufen. Es muss übrigens ja nicht immer die<br />

Familie sein, die gemeinsam etwas macht. Schon mal darüber<br />

nachgedacht, gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit, in der man<br />

meist nicht so viel unternimmt, zum Beispiel einen „Bratapfel<strong>und</strong><br />

Spieleabend“ mit Fre<strong>und</strong>en zu veranstalten. Einfach Äpfel<br />

<strong>und</strong> je nach `gusto´ Zutaten bereitstellen <strong>und</strong> dann gemeinsam<br />

einen der kulinarischen Phantasie entsprungenen Festschmaus<br />

herrichten. Ein Abend, der im Gespräch bleibt <strong>und</strong> nicht der<br />

letzte seiner Art gewesen ist. So ein kleiner Tipp <strong>für</strong> alle, die auf<br />

den Geschmack gekommen sind. Das Beste am Apfel ist: Er<br />

wächst einfach so am Baum.<br />

Um so einen eigenen Baum zu pflanzen, bedarf es nur eine passende<br />

Lage, in der sich der Baum im Laufe seines langen Lebens<br />

entwickeln kann. Die Fachleute weisen auf zukünftige Größe,<br />

Wuchsform, auf die Apfelsorte <strong>und</strong> Lagermöglichkeiten nach<br />

der Erntemöglichkeit hin. Das Pflanzloch gut vorbereiten, <strong>und</strong><br />

dann gibt es das einzig Wichtige beim Einpflanzen des Setzlings:<br />

Äste oder Grün müssen nach oben <strong>und</strong> anschließend ein bis drei<br />

kräftige Pfähle neben dem Baum eingeschlagen werden, damit er<br />

sicher <strong>und</strong> fest anwachsen kann. Wer alles gemacht hat, kann<br />

vielleicht im nächsten Jahr schon die ersten Exemplare der ersten<br />

eigenen Äpfel ernten. ■<br />

Wer keine Möglichkeit hat, selbst zu pflanzen, dem bleiben ja die<br />

oben beschriebenen Varianten. Also rann, <strong>und</strong> viel Spaß bei der<br />

Aktivität r<strong>und</strong> um den Apfel! (h)<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 13


SYMPATHISCHE<br />

PADBERGERIN IST<br />

MEHRFACHE<br />

DEUTSCHE MEISTERIN<br />

VON PETRA KLEINE<br />

In der Tat war die kleine Frederike mit Feuereifer beim Training.<br />

Im Verein in Adorf, der LG Diemelsee, fand sie gute Bedingungen<br />

vor. Fre<strong>und</strong>schaften, die sie dort geschlossen hat, existieren heute<br />

noch. Zunächst waren Laufen, Werfen <strong>und</strong> Leichtathletik allgemein<br />

auf dem Plan, bevor Frederike sich später auf die 400 m<br />

Strecke konzentrierte. Diese wurde dann mit Hürden, aber auch<br />

flach zu ihrer Paradedisziplin.<br />

Nach ersten kleineren Erfolgen im Verein stellten sich auf Kreis<strong>und</strong><br />

später Hessenebene die ersten größeren Erfolge ein.<br />

Frederike wurde gezielt gefördert, kam in den hessischen Kader,<br />

wurde Hessenmeisterin <strong>und</strong> in der Jugend dann in den DLV-<br />

Kader berufen.<br />

Frederike Hogrebe<br />

Beim City-Lauf in <strong>Marsberg</strong> werden die Champions von morgen<br />

gemacht. Glauben Sie nicht? Dann verfolgen wir mal den<br />

Weg der heute 25-jährigen Frederike Hogrebe aus Padberg.<br />

„Sie war gerade 6 oder 7 Jahre alt, als sie den <strong>Marsberg</strong>er City-<br />

Lauf in ihrer Altersklasse gewonnen hat“, erinnert sich Vater<br />

Antonius „Toni“ Hogrebe nicht ohne Stolz. „ Danach war sie<br />

Feuer <strong>und</strong> Flamme <strong>für</strong> den Sport <strong>und</strong> wollte unbedingt<br />

Leichtathletik machen. Bis heute hat sie schon 7 Deutsche<br />

Meistertitel errungen, im Junioren- <strong>und</strong> Erwachsenenbereich.“<br />

Ohne Eltern, die einen zum Training fahren, ist man auf dem<br />

Lande ohnehin arm dran, aber in Frederikes Fall fand oft samstags<br />

das Kadertraining in Frankfurt statt. Ihre Eltern haben sie<br />

immer unterstützt <strong>und</strong> „mal eben“ nach Frankfurt zum Training<br />

gebracht.<br />

Parallel machte Frederike 2010 am Berufskolleg in <strong>Olsberg</strong> ihr<br />

Abi <strong>und</strong> ein halbjähriges Soziales Jahr. Dann startete sie ihr<br />

Lehramtsstudium Sonderpädagogik <strong>für</strong> Sport, Mathe <strong>und</strong><br />

Deutsch an der Sporthochschule Köln (wo sie <strong>für</strong> den LT DSHS<br />

Köln startete) <strong>und</strong> der Uni Köln. Trotz des enormen<br />

Trainingsaufwands war es ihr immer wichtig, das Studium nicht<br />

zu vernachlässigen <strong>und</strong> in guter Zeit erfolgreich durchzuziehen.<br />

Das ist ihr mit bestandener Prüfung dieses Jahr auch gelungen,<br />

<strong>und</strong> als Belohnung da<strong>für</strong> gab es gemeinsam mit einer Fre<strong>und</strong>in<br />

eine R<strong>und</strong>reise an der Westküste der USA. Nun freut sie sich auf<br />

ihre Referendariatzeit, die in Kürze startet.<br />

Für andere ist ein Studium bereits ein Vollzeit-Job. Wie schafft<br />

man es da, quasi „nebenbei“ noch Leistungssport auf hohem<br />

Niveau zu betreiben? Frederike lächelt, <strong>und</strong> man sieht ihr die<br />

Freude an, die sie <strong>für</strong> ihren Sport empfindet <strong>und</strong> <strong>für</strong> den sie auch<br />

bereit ist, auf Vieles zu verzichten.<br />

14 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


„Während meines Studiums bin ich nach Leverkusen gezogen<br />

<strong>und</strong> starte seither <strong>für</strong> den TSV Bayer 04 Leverkusen. Ich habe<br />

dort optimale Trainingsbedingungen <strong>und</strong> bin nach den Einheiten<br />

auch immer schnell zu Hause. Im Aufbautraining haben wir pro<br />

Woche etwa 6 bis 8 Trainigseinheiten à circa 2 St<strong>und</strong>en. Wir<br />

bekommen einen individuellen Trainingsplan <strong>und</strong> haben ja auch<br />

ein festes Ziel vor Augen“, erklärt Frederike Hogrebe. „Es macht<br />

Freude, in der Gruppe zu trainieren, denn wir unterstützen uns<br />

gegenseitig. Ohne Training würde mir wirklich was fehlen!“<br />

Ihre Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Bekannten haben alle Verständnis da<strong>für</strong>, dass<br />

sie sich an Trainingszeiten halten muss oder in der Saison größtenteils<br />

auf Alkohol verzichtet. Da<strong>für</strong> ist es <strong>für</strong> sie nach<br />

Saisonende doppelt so<br />

schön, die Zeit zu genießen<br />

<strong>und</strong> auch mal richtig zu<br />

feiern.<br />

In Leverkusen selbst betreiben<br />

ohnehin so viele<br />

Leistungssport, dass das<br />

Verständnis untereinander<br />

da ist. Einem bestimmten<br />

Ernährungs plan muss<br />

Frederike übrigens nicht folgen,<br />

aber sie achtet schon<br />

sehr darauf, was sie isst. Und<br />

wie ist ihre Meinung zum<br />

Thema Doping? „Da<strong>für</strong> ist<br />

mir mein Körper zu schade“,<br />

sagt sie vehement <strong>und</strong> schüttelt<br />

energisch mit dem Kopf.<br />

Beim Training in Lever kusen trifft sie auf die Elite des Sports.<br />

„Da begegnen einem Weltmeister, Europa meister,<br />

Olympiateilnehmer <strong>und</strong> auch Teilnehmer der Paralympics. Mal<br />

in der Umkleide, mal beim Training. Die sind da alle ganz normal<br />

<strong>und</strong> ungezwungen“, berichtet die sympathische Sportlerin,<br />

die ihr Licht als Deutsche Meisterin nun wirklich nicht unter<br />

den Scheffel zu stellen braucht.<br />

Die Liste ihrer Erfolge ist lang. In der Jugend bereits die<br />

Silbermedaille über 400 m Hürden, bei den Junioren 2012 <strong>und</strong><br />

2013 Siege bei 400 m Hürden <strong>und</strong> mit der 4x400m-Staffel. Im<br />

selben Jahr stand sie bereits bei den Erwachsenen auf dem Podium<br />

(400 m Hürden) <strong>und</strong> holte mit der Staffel 4x400 m sogar Gold.<br />

Im darauffolgenden Jahr nahm sie an der U23-Europa meisterschaft<br />

in Finnland teil. „Das war ein unglaubliches Gefühl. Zum<br />

ersten Mal trug ich das Trikot der deutschen Nationalmannschaft,<br />

mit dem deutschen Adler auf der Brust. Es ist immer mein Ziel<br />

gewesen, <strong>für</strong> Deutschland zu laufen. Das war einfach unbeschreiblich<br />

<strong>und</strong> ich war überglücklich, <strong>für</strong> Deutschland bis in<br />

den Endlauf zu kommen.“<br />

Viele weitere Erfolge kamen hinzu, von der Deutschen<br />

Hochschulmeisterin bis zum Staffelgold über 4x400 m in den<br />

Jahren 2014 <strong>und</strong> 2015 sowie einem Podiumsplatz im Einzellauf<br />

400 m Hürden 2015.<br />

Natürlich ist Olympia das höchste<br />

Ziel aller Sportler, aber man<br />

muss auch realistisch bleiben,<br />

denn dieses Ziel ist nur sehr<br />

schwer zu erreichen. Frederike ist<br />

daher auch nicht allzu traurig,<br />

dass es ganz knapp nicht zur<br />

Fahrt nach Rio gereicht hat.<br />

„Mein Studium war mir sehr<br />

wichtig, denn von Leichtathletik<br />

kann ich später sicherlich nicht<br />

leben. Zudem kam eine kleine<br />

Verletzung hinzu, so dass ich bei<br />

den Deutschen Meisterschaften<br />

dieses Jahr schon getapet laufen<br />

musste. Beim Laufen kennt man<br />

zwar keine Schmerzen, aber die<br />

anschließenden Untersuchungen<br />

haben gezeigt, dass weitere Starts<br />

einfach keinen Sinn machten.“<br />

Trotzdem erlief sie sich mit ihren Staffelmädels noch die Silbermedaille<br />

<strong>und</strong> trat auch im Einzel erfolgreich im Endlauf an.<br />

Fotos: Sabrinity<br />

Für Olympia blieb Frederike dann nur, ihren Mädels fest die<br />

Daumen zu drücken <strong>und</strong> mitzufiebern. Sie selbst ist gerade in<br />

eine eigene Wohnung nach Adorf gezogen, bleibt aber zunächst<br />

bei Bayer Leverkusen im Verein. Trainieren tut sie aktuell aber<br />

hier. Vielleicht treffen Sie sie mal im Wald bei einem Tempo-<br />

Dauerlauf. Vater Toni ist dann oft als Unterstützung auf dem<br />

Rad dabei. Oder sie ist mit Fre<strong>und</strong>en im Kraftraum zum<br />

Powern. Überhaupt würde sie sich sehr freuen, geeignete<br />

Trainingspartner zu finden. Wie wär’s, besteht Interesse? ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 15


16 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


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<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 17


Ur-Sauerländer mit Begabung,<br />

Freude <strong>und</strong> Lebenskraft<br />

SEINE WELT IST DER SCHIEFER -<br />

KARL-HEINZ ECKHOFF<br />

VON SILVIA UND PETER PADBERG<br />

Ein privater Besuch bei dem<br />

75-jährigen Schieferexperten<br />

Karl-Heinz Eckhoff in<br />

<strong>Brilon</strong> zeigte uns, dass es einen<br />

Sauerländer gibt, der viel<br />

Humor <strong>und</strong> Begeisterung in<br />

jeglicher Art vermitteln kann,<br />

<strong>und</strong> uns bei diesem Gespräch<br />

in seinen Bann zog.<br />

„Naturschiefer ist mein Leben“,<br />

sagt Eckhoff mit Charme <strong>und</strong><br />

Witz, fasziniert von den vielfältigen<br />

Möglichkeiten, die der<br />

Schiefer beim Gestalten von<br />

Dächern, Giebeln oder<br />

Fassaden bietet.<br />

Mit seiner Arbeitslust zeigte er<br />

uns, wie der Einsatz von<br />

Schiefer in seinen kreativen<br />

Plänen umgesetzt wird. Er<br />

besitzt Inspiration <strong>und</strong> verarbeitet<br />

sie zu Bildern, die auf<br />

seiner Hausfassade zu sehen<br />

sind: ein Adler, eine Sonnenuhr<br />

in dem Giebel <strong>und</strong> ein Bild des hl. Christophorus. Fachmännisch<br />

erklärt uns Eckhoff die unterschiedlichen farbigen Muster, in<br />

denen er den Schiefer an der Garagenwand zu einem Uhu angeordnet<br />

hat. Die farbigen Schindeln kommen aus diversen Ländern<br />

wie Spanien, Frankreich, Norwegen <strong>und</strong> China. Auch der weiche<br />

Sauerland- Schiefer mit seinen Kalkanteilen ist zu erkennen. Jeder<br />

Schiefer hat seine eigene Maserung.<br />

Während Herr Eckhoff auf seiner<br />

Handwerksbank sitzt,<br />

erzählt er immer wieder einen<br />

Witz, der uns zum Lachen<br />

bringt. Er selbst sagt von sich,<br />

dass er stets auf eine Äußerung<br />

spontan einen Kommentar loslassen<br />

kann, <strong>und</strong> dies können<br />

wir nur bestätigen.<br />

Während seiner langjährigen<br />

Arbeitszeit bei der Fa. Prange<br />

in <strong>Brilon</strong>, war Herr Eckhoff<br />

u.a. 5 Jahre lang als Meister in<br />

seinem Fach in der Akademie<br />

des Handwerks Schloss<br />

Raesfeld, ein Wasserschloss im<br />

Kreis Borken, tätig <strong>und</strong> bildete<br />

dort 3-mal im Jahr Meister<br />

im Schieferhandwerk aus. In<br />

ganz Deutschland hat er viele<br />

St<strong>und</strong>en auf Montage Dächer<br />

<strong>und</strong> Fassaden bestückt. In<br />

Düsseldorf war er bei fünf<br />

verschiedenen Kirchen, bei<br />

der Oper in Hamburg, beim<br />

Bau des Maritim Hotels in Bad Godesberg, beim Schloss<br />

Benrath in Düsseldorf <strong>und</strong> bei vielen anderen Projekten aktiv.<br />

Mit Elan <strong>und</strong> einem Holz steck meißel nimmt er eine Schieferplatte,<br />

geht entlang der Faserung <strong>und</strong> schlägt ein Herz.<br />

18 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


Fotos: AirStativ<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 19


Lächelnd <strong>und</strong> warmherzig schaut er mich an <strong>und</strong> erzählt, dass er<br />

in Frankfurt am Main auf dem Marktplatz saß <strong>und</strong> die Kunst<br />

des Schiefers mit dem Schlagen von kleinen Herzen vorführte.<br />

Eine Kindergartengruppe, die mit ihren Erzieherinnen entlang<br />

spazierte, schenkte er allen ein kleines Schieferherz. Spontan<br />

fingen sie alle an, das Lied:<br />

„Wer will fleißige Handwerker seh'n,<br />

der muss zu uns Kindern geh'n.<br />

Stein auf Stein, Stein auf Stein,<br />

das Häuschen wird bald fertig sein“,<br />

zu singen.<br />

Dieses hätte ihn so berührt <strong>und</strong> das kann man in seinem Gesicht<br />

beim Erzählen auch sehen <strong>und</strong> spüren. In seiner Gegenwart<br />

kann man sich nur wohlfühlen. Ausgelassen kommt Herr<br />

Eckhoff mit einer nächsten Story um die Ecke. Er war vor 31<br />

Jahren beim Richtfest im B<strong>und</strong>esgästehaus auf dem Petersberg in<br />

Königswinter (heute Hotel) zugegen, da er als Fachmann in seinem<br />

Handwerk an diesem Projekt beteiligt war. Hier gastierte<br />

die Politikprominenz der Welt u.a. Kohl, Schröder <strong>und</strong> weitere<br />

Gäste. Mit einem Politik-Witz, den er von sich gab, lachte die<br />

Gesellschaft <strong>und</strong> war dankbar, dass ein „Normaler“ unter ihnen<br />

war <strong>und</strong> die Stimmung sich lockerte.<br />

Immer <strong>für</strong> einen guten Witz aufgelegt, was ihn äußerst sympathisch<br />

macht.<br />

Der heutige Rentner, der nicht nur eine künstlerische Ader in<br />

sich trägt, hat noch viele andere Leidenschaften <strong>und</strong> Interessen,<br />

auch die Liebe zum Leben. Gefahren waren immer in seinem<br />

Leben als Dach- <strong>und</strong> Schieferdecker zugegen. Nach einem sehr<br />

schweren Absturz auf Norderney konnte er seinen heißgeliebten<br />

20 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


Beruf <strong>für</strong> 3 Jahre nicht mehr ausüben. Dies hat ihn aber nicht<br />

aus der Fassung gebracht, denn er liebt seine Frau, seine Familie.<br />

Auch die Liebe zur Musik liegt in der Familie, Herr Eckhoff<br />

singt im Chor mit Temperament. Und nicht nur dort, denn<br />

Karl-Heinz Eckhoff ist auch als singender Dachdecker bekannt.<br />

In den Morgenst<strong>und</strong>en kann es durchaus passieren, dass das<br />

Ehepaar vor dem Frühstück mit Elan schon das Tanzbein<br />

schwingt. Mit Vitalität <strong>und</strong> Dynamik widmet er sich seinen<br />

Rassehühnern, seinem Garten mit den vielen Obstbäumen, seinem<br />

Räuchern <strong>und</strong> dem Herstellen von Schlehenschnaps, den<br />

wir übrigens probieren durften. Hmmmm- war das lecker.<br />

Sein handwerkliches Geschick geht über den Schiefer hinaus,<br />

<strong>und</strong> so baut er aus alten Eichenbohlen w<strong>und</strong>erschöne Vogelhäuser,<br />

verziert natürlich mit einem Schieferdach, die gerne auch von<br />

K<strong>und</strong>en direkt aus der Hand gekauft werden. Ein Ur-Sauerländer<br />

durch <strong>und</strong> durch mit viel Kraft, Elan, Witz, Charme, Ausdauer<br />

<strong>und</strong> Begabung.<br />

Wir möchten uns <strong>für</strong> die schönen St<strong>und</strong>en, die wir mit Herrn<br />

Eckhoff erleben durften, <strong>und</strong> <strong>für</strong> das Schnäpschen am Rande,<br />

recht herzlich bedanken. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 21


Nächtlicher Einkauf mit HERZ<br />

OLIVER KESSLER WIRD ALS „LED-MAN“ DURCH DAS<br />

NÄCHTLICHE BRILON LAUFEN. FOTO: KESSLER<br />

DIE FEUERSHOW VON „FEUER UND BEWEGUNG“ WIRD FÜR EIN UNVERGESSLICHES<br />

FEUERSPEKTAKEL AUF DEM MARKTPLATZ GARANTIEREN.<br />

FOTO: „FEUER UND BEWEGUNG“<br />

Am Montag, 31.10.<strong>2016</strong>, ist es wieder so weit: „<strong>Brilon</strong> bei<br />

Nacht“ - Erlebniseinkauf in <strong>Brilon</strong>. Durchgängig bis 23 Uhr<br />

haben die <strong>Brilon</strong>er Einzelhändler ihre Geschäfte diesmal geöffnet<br />

<strong>und</strong> laden in die alte Hansestadt ein. Mit „<strong>Brilon</strong> bei Nacht“<br />

hat der Fachausschuss „Prima <strong>Brilon</strong>“ schon seit Jahren einen<br />

Publikumsmagneten, der die Besucher auch in den späten<br />

Abendst<strong>und</strong>en zum Bummeln <strong>und</strong> Staunen in die historische<br />

Altstadt lockt.<br />

„Es ist gute Tradition, dass wir diesen Abend nutzen, um uns bei<br />

unseren K<strong>und</strong>en <strong>für</strong> ihre Treue zu bedanken. Daher haben wir uns<br />

<strong>für</strong> das diesjährige Motto ‚Einkaufen mit HERZ‘ entschieden“, so<br />

Christian Leiße von Prima <strong>Brilon</strong>. „Wir laden alle K<strong>und</strong>en aus<br />

<strong>Brilon</strong> <strong>und</strong> <strong>Umgebung</strong> ganz HERZlich ein, uns beim abendlichen<br />

Einkauf zu besuchen. In den Geschäften warten Getränke <strong>und</strong><br />

,HERZhafte‘ Speisen auf die Besucher. Wir freuen uns, dass wir in<br />

<strong>Brilon</strong> so viele Stammk<strong>und</strong>en haben, die buchstäblich mit dem<br />

HERZ an den <strong>Brilon</strong>er Geschäften hängen.“<br />

Wie immer wird eine besondere Atmosphäre bei „<strong>Brilon</strong> bei<br />

Nacht“ in der <strong>Brilon</strong>er Innenstadt herrschen. Hierzu trägt ganz<br />

wesentlich die stimmungsvolle Illumination der Häuser r<strong>und</strong><br />

um den <strong>Brilon</strong>er Marktplatz bei. In bunten Farben bieten die<br />

Bauwerke einen ungewöhnlichen <strong>und</strong> sehr schönen Anblick. Für<br />

weitere Unterhaltung der Gäste wird unter anderem eine<br />

22 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


Foto: Christoph Kloke<br />

<strong>Brilon</strong><br />

Bei Nacht<br />

31.10.<strong>2016</strong><br />

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BRILON MIT HERZ: DER EINZELHANDEL VON PRIMA BRILON BEGRÜSSEN DIE<br />

KUNDEN NICHT NUR AM 31.10. HERZLICH IN DEN FACHGESCHÄFTEN.<br />

Feuershow von „Feuer <strong>und</strong> Bewegung“ aus dem hessischen Bad<br />

Hersfeld auf dem Marktplatz sorgen. Freuen Sie sich jetzt schon<br />

auf eine neue, beleuchtete Figur von Oliver Kessler, der mit seinem<br />

neuen Programm in der Fußgängerzone unterwegs sein<br />

wird <strong>und</strong> nicht nur die kleinen Gäste bezaubert. Natürlich ist<br />

auch <strong>für</strong> das leibliche Wohl bestens gesorgt. U.a. freut sich auf<br />

dem Marktplatz der <strong>Brilon</strong>er „Burgermeister“ mit seinen frisch<br />

zubereiten Burgern auf zahlreiche K<strong>und</strong>en. ■<br />

<strong>Brilon</strong><br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 23


Traumfänger - Do it yourself!<br />

VON LAURA PADBERG<br />

Beginnend mit einem kleinen Stück überstehender Wolle<br />

oben am Rind, wird der gesamte Ring bündig bis zum<br />

Anfang umwickelt. Dort werden beide Enden durch eine<br />

Kugel gefädelt <strong>und</strong> verknotet.<br />

Erneut oben am Ring beginnend, wird der Faden durch den<br />

Ring über dem Rind <strong>und</strong> hinter der Wolle kreuzend durchgefädelt,<br />

dieser Vorgang wird am Ring immer mit ein bisschen<br />

Abstand wiederholt. Nachdem man oben am Ring<br />

angekommen ist, wird das gleiche Verfahren angewendet,<br />

nur nicht auf dem Rind, sondern auf die Mitte des letzten<br />

Fadens. Dieser Vorgang wird bis zum gewünschten Ende<br />

wiederholt. Am Ende angekommen, wird am Faden gezogen<br />

<strong>und</strong> dieser erneut durch eine Perle gefädelt <strong>und</strong> verknotet. ■<br />

Mit einem Stück Wolle werden zwei Federn umwickelt<br />

<strong>und</strong> mit einer Perle oder Kleber befestigt. Ebenfalls bringt<br />

man an das andere Ende der Wolle Federn an. Mit dieser<br />

Methode sollten drei Federpaare entstehen. Dabei achtet<br />

man darauf, dass eines der Wollschnüre länger ist als die<br />

anderen. Zum Schluss wird die Mitte der Wollschnur mit<br />

den Federn durch den Ring gelegt <strong>und</strong> die Federn durch<br />

die Schlaufe gezogen. Damit sind die Federn am<br />

Traumfänger befestigt. Der Fantasie sind bei der<br />

Gestaltung der Traumfänger keine Grenzen gesetzt.<br />

24 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


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<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 25


Schon dort gewesen?<br />

DER "SILBERSEE" – VERWEILEN AM RUHIGEN GEWÄSSER<br />

VON PETER PADBERG<br />

Abseits von allen störenden Verkehrsgeräuschen, in einem stillen<br />

Tal gelegen, dort trifft man unversehens auf ihn, den Schmala-<br />

Stausee, genannt "Silbersee": ein ruhiges Idyll, das zum Verweilen<br />

einlädt.<br />

Nicht fern von den Bruchhauser Steinen, zwischen Elleringhausen<br />

<strong>und</strong> <strong>Brilon</strong>-Wald, ist dieser schöne See vom Wanderparkplatz bei<br />

der Feuereiche über einen gut angelegten Wanderweg leicht zu<br />

finden. Vom Parkplatz aus überquert man die L 743 <strong>und</strong> folgt<br />

den Hinweis-Schildern B1 <strong>und</strong> BW2 in Richtung Schmalasee.<br />

Vom Startpunkt aus ist dies der kürzeste Fußweg, ca 1 Kilometer<br />

an Wegstrecke.<br />

Der "Silbersee" bekam seinen Eigennamen, weil er an sonnigen<br />

Tagen w<strong>und</strong>erschön silbern glitzert. Vor Ort angekommen, kann<br />

man den Speichersee, der von dem kleinen Schmala-Bach<br />

gespeist wird, umr<strong>und</strong>en, wobei der Weg über den durchaus<br />

eindrucksvollen, steinern befestigten Staudamm führt. Das<br />

Gewässer dient der Stadt <strong>Brilon</strong> vornehmlich als<br />

Trinkwasserspeicher.<br />

Umrahmt von prachtvollen Wäldern ist der "Silbersee“ auch ein<br />

idealer Rastplatz nach ausgedehnten Wandertouren.<br />

Ist eine Auszeit gewünscht oder möchte man die Seele baumeln<br />

lassen, dann ist dieser idyllisch gelegene See, verknüpft mit<br />

einem kleinen Spaziergang an schönen Tagen, sicherlich ein<br />

idealer Verweilort zur Entspannung. ■<br />

Gestaltung <strong>und</strong> Foto: AirStativ<br />

26 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


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FIRMA NORBERT SCHÖRMANN GMBH & CO. KG<br />

FEIERT 90-JÄHRIGES FIRMENJUBILÄUM<br />

Foto: Steffi Rost<br />

DAS SCHÖRMANN-TEAM IM JUBILÄUMSJAHR<br />

NORBERT (RECHTS) UND CHRISTIAN SCHÖRMANN<br />

Wasser braucht der Mensch zum Leben, Wärme bringt Atmosphäre<br />

in die eigenen vier Wände. Die Firma Norbert Schörmann<br />

GmbH & Co. KG aus <strong>Olsberg</strong>-Bruchhausen ist in beidem Profi<br />

<strong>und</strong> bringt das Wohlfühl-Gefühl in Ihr Zuhause - <strong>und</strong> das schon<br />

seit 90 Jahren. Norbert Schör mann leitet mit Sohn Christian das<br />

Geschäft bereits in der dritten bzw. vierten Generation. Seit<br />

dieser Zeit ist der Betrieb kontinuierlich gewachsen <strong>und</strong> hat<br />

sich stets den neuesten technischen <strong>und</strong> marktwirtschaftlichen<br />

Herausforderungen angepasst.<br />

Umwelt- <strong>und</strong> Ressourcen schutz sind hier längst keine Fremdwörter<br />

mehr. Eine kompetente <strong>und</strong> individuelle Beratung, von<br />

der Planung bis hin zur Realisierung, ermöglicht Ihnen einen<br />

sorglosen Ausbau Ihrer Heizungsanlage oder eines neuen Bades:<br />

Als Mitglied im „Team Compact“ bietet die Firma in Kooperation<br />

mit anderen Fachbetrieben aus der Region handwerkliche<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 27


Biken, von<br />

Silvia Padberg<br />

Wandern,<br />

Biken, Pflücken<br />

Der <strong>Herbst</strong> mit seinen bunten Farben bietet einen herrlichen Rahmen <strong>für</strong><br />

Wanderungen durch Wälder bis hoch zur Berghochheide. Egal ob<br />

Wandern, Walken, Biken oder gemütlich Spazierengehen: Bewegung ist auf<br />

einer der schönsten <strong>und</strong> eindrucksvollsten Hochheiden des Sauerlandes<br />

Balsam <strong>für</strong> Körper, Geist <strong>und</strong> Seele.<br />

Das weitgefächerte Wanderwegenetz erstreckt sich zwischen dem „Neuen Hagen“ <strong>und</strong> „Alter<br />

Hagen“ auf der größten Berghochheide Nordwestdeutschlands. Hier lassen sich nicht nur unver-<br />

stellte Ausblicke <strong>und</strong> w<strong>und</strong>erschöne Eindrücke der Natur genießen! In der friedvollen Stille bege-<br />

gnet man einer urwüchsigen Wildnis mit sprudelnden Quellen, glasklaren Flüssschen, seltenen<br />

Vogel- <strong>und</strong> Pflanzenarten, kurios anmutenden Baum- <strong>und</strong> Tannengewächsen, endlosen Wäldern,<br />

urigen Tälern – <strong>und</strong> natürlich der blühenden Heideblüte.<br />

28 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


<strong>und</strong> Schnucken<br />

<strong>und</strong> das alles mitten auf einer<br />

der schönsten Heideflächen<br />

Von allen Himmelsrichtungen starten ausgewiesene Wanderr<strong>und</strong>wege über die atemberaubende<br />

Heide. Inmitten des großen Naturschutz- <strong>und</strong> FFH-Gebietes (Flora-Fauna-Habitat) verläuft der<br />

Historische Wanderweg <strong>und</strong> der bekannte Rothaarsteig über w<strong>und</strong>erschöne Berg- <strong>und</strong> Taltouren.<br />

An Wanderkreuzen <strong>und</strong> -markierungen sind viele Informationen über die Strecken zu finden, nicht<br />

zuletzt auch Hinweise auf Wanderhütten. Es gibt viele Gelegenheiten, haltzumachen <strong>und</strong> zu pau-<br />

sieren, die Seele mal baumeln <strong>und</strong> fantastische Panoramen auf sich wirken zu lassen. So erreicht<br />

man auf der Wanderung über den Clemensberg die gemütlichen Einkehrmöglichkeiten in der<br />

Clemensberghütte Hildfeld sowie in der Hochheidehütte Niedersfeld. Über den Ettelsberg wandert<br />

man direkt auf die Ettelsberghütte zu. Auch die über die Hoppecketalstraße zu erreichende<br />

ViSaVi-Hütte ist einen Besuch wert. Über den „Neuen Hagen“ <strong>und</strong> über den „Alter Hagen“ hinweg<br />

bewegt man sich Richtung Graf-Stollberg-Hütte. Nach dem Abstieg ins Tal, direkt in das Dorf<br />

Usseln, kann man sich in der 'Kupferpfanne' eine ausgiebige <strong>und</strong> entspannende Auszeit gönnen.<br />

Über den Langenberg wandert man querfeldein über Täler <strong>und</strong> Höhen zum 'Schinkenwirt' <strong>und</strong> von<br />

hier aus geht es weiter zur idyllischen Waldgaststätte 'Hiebammenhütte'.<br />

Für eine w<strong>und</strong>erbar herbstliche Wanderung durch diese einzigartige Kulturlandschaft empfiehlt<br />

sich festes Schuhwerk <strong>und</strong> – zur Vorsicht – regenfeste Kleidung im Rucksack.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 29


Wandern, Biken, Pflücken <strong>und</strong> Schnucken<br />

Der <strong>Herbst</strong> ist die Übergangszeit zwischen Sommer <strong>und</strong> Winter – <strong>und</strong><br />

die Jahreszeit der Ernte! In der Regel blüht das Heidekraut in den<br />

Monaten August <strong>und</strong> September, mitunter sogar bis weit in den<br />

Oktober hinein. Dann versprüht das einzigartig farbenprächtige<br />

Blütenmeer seinen ganz besonderen Charme. Wenn das kräftige Lila<br />

der Blüten, das Blau der Heidelbeeren, das Rot von Preiselbeeren<br />

<strong>und</strong> der herbstliche Duft die Sinne beschäftigt, trifft man hier<br />

Wanderer <strong>und</strong> MTB-Biker an, die in der Idylle haltmachen. Mit<br />

kleinen Gefäßen, Schüsseln, Körben <strong>und</strong> Tüchern hocken sie in der<br />

Heide <strong>und</strong> pflücken die süßen blauen oder roten Beeren.<br />

Heidelbeeren, auch Blaubeeren genannt, werden hier besonders<br />

gern gepflückt <strong>und</strong> oftmals sofort gegessen. Durch das süßliche, blaue<br />

Fruchtfleisch hinterlassen sie Spuren auf Händen, Zähnen, Zunge, nicht zuletzt<br />

mitunter auch auf Kleidung, was bei Kindern oft <strong>für</strong> beste Laune sorgt. Die<br />

blaue Frucht steckt indes vor allen Dingen voller ges<strong>und</strong>heitsfördernder<br />

Inhaltsstoffe, ist entsprechend sehr ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> schmeckt ausgezeichnet.<br />

Sammelt man reichlich Früchte dieser Art, ist ein Blaubeer-Pfannkuchen eine<br />

leckere Mahlzeit. R<strong>und</strong> um die Blaubeere gibt es eine Vielzahl an w<strong>und</strong>erbaren<br />

Rezepten.<br />

Die kugeligen, leuchtend scharlachroten Preiselbeeren, die häufig unmittelbar<br />

neben der Blaubeere wachsen, ist eine ebenso beliebte Pflückfrucht. Die her-<br />

ben, leicht bitter schmeckenden Beeren werden gerne als Beilage zum<br />

Camembert oder zu Wildgerichten serviert.<br />

30 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


„In die Pedale treten!“<br />

Nicht nur, dass jährlich Tausende von Besuchern während der Heideblüte<br />

im <strong>Herbst</strong> auf die weite, baumarme Landschaft zum Wandern strömen:<br />

Hier treffen sich auch Biker, die kräftig in die Pedale treten.<br />

Die Trails sind hervorragend <strong>für</strong> Mountain-, Trekking- oder auch E-Biker<br />

geeignet. Mit dem Gefühl von Rückenwind, einem Lächeln im Gesicht <strong>und</strong><br />

ohne allzu große Anstrengung lässt sich Fahrspaß pur erleben.<br />

Detaillierte Karten <strong>und</strong> GPS-Navigation ermöglichen abwechslungsreiche<br />

Touren durch die schöne Heidelandschaft: Vorbei an Mooren,<br />

kurios gewachsenen Baumgeflechten <strong>und</strong> einem Meer aus<br />

rosafarbenen Heideblüten wird Ihnen beim Radeln der Duft des<br />

<strong>Herbst</strong>es zufliegen!<br />

„Schnucken gucken“<br />

Den vierbeinigen Landschaftspflegern – grau gehörnten, wolligen Heidschnucken –, dem Schäfer Axel<br />

Erhardt <strong>und</strong> seinen wachsamen, fleißigen Hüteh<strong>und</strong>en kann man bei einem glücklichen Zufall auf der<br />

Hochheide „Neuen Hagen“ <strong>und</strong> „Alter Hagen“ begegnen.<br />

Der wuselnden Heidschnuckenherde zuzuschauen, kann ein ganz besonderes Erlebnis sein. Schäfer<br />

Erhardt, angestellt beim Franziskushof Bigge, führt seine Herde mit Achtsamkeit <strong>und</strong> Liebe<br />

erkennbar gerne durch die blühende Heide. Seit vielen Jahren werden die Schnucken im Sommer<br />

<strong>und</strong> <strong>Herbst</strong> auf der Heide als Landschaftspfleger eingesetzt. In der kalten Jahreszeit verbringen<br />

die Schnucken ihre Zeit auf dem Franziskushof.<br />

Der nutzbringende ständige Verbiss von Gehölzen <strong>und</strong> Gräsern durch die Heidschnucken hält die<br />

Heide kurz <strong>und</strong> bewahrt den <strong>für</strong> sie typischen nährstoffarmen Boden.<br />

Die Schnucken haben jedoch auch einen Effekt auf die Insektenwelt der Heide. Wenn Schäfer<br />

Erhard mit seinen Tieren über die Flächen zieht, zerreißen sie mit ihren Beinen die Spinnweben im<br />

Heidekraut. Somit können Bienen<br />

ungestört Nektar suchen <strong>und</strong> die<br />

Pflanzen bestäuben. Fortbestand <strong>und</strong><br />

Vielfalt an Nahrung <strong>für</strong> die<br />

Schnucken bleiben so gewährleistet.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 31


Das ideale Ziel <strong>für</strong> kleine <strong>und</strong> große Wanderer<br />

direkt am Rothaarsteig<br />

Unsere Öffnungszeiten:<br />

donnerstags mit wechselndem Buffet ab 17.30 Uhr<br />

(bitte Voranmeldung)<br />

freitags ab 14.00 Uhr · samstags ab 12.00 Uhr<br />

sonn- <strong>und</strong> feiertags ab 11.00 Uhr<br />

Gruppen auch wochentags auf Anmeldung!<br />

Renate <strong>und</strong> Jürgen Lüke · 59929 <strong>Brilon</strong><br />

Tel. (Hütte): 0 29 61 - 79 37 00 · Tel. (privat): 0 29 61-12 31<br />

Handy: 0171- 3186680<br />

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Seit über 30 Jahren Ihr Restaurant in Usseln<br />

Hochsauerlandstr. 1 34508 <strong>Willingen</strong>-Usseln<br />

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32 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


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effektive Trainingsmethode an – gegen Rückenschmerzen,<br />

<strong>für</strong> mehr Lebensqualität. Immer mehr Menschen klagen über<br />

Rückenschmerzen. Die Liste der Ursachen ist ebenso lang wie<br />

die der möglichen Therapieformen. Natürlich ist es möglich, mit<br />

herkömmlichen Methoden eine Heilung oder zumindest<br />

Linderung der Rückenbeschwerden zu erzielen, aber der Weg<br />

heraus aus denRückenschmerzen ist oft lang <strong>und</strong> mühsam.<br />

EMS ist ein wahrer Fitness-Allro<strong>und</strong>er. Es ist nicht nur gut <strong>für</strong><br />

den Rücken, sondern auch der Kalorienverbrauch erhöht sich,<br />

das Bindegewebe wird gestrafft <strong>und</strong> die Muskulatur gekräftigt.<br />

Und wichtig obendrein: Die Gelenke werden nicht wie beim<br />

herkömmlichen Krafttraining durch Gewichte belastet.<br />

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Ein schmerzfreier Rücken scheint <strong>für</strong> Betroffene oft ein unerreichbarer<br />

Traum. Wie kann das EMS (Elektro-Muskel-<br />

Stimulations-Training) von Körperformen hier zur Linderung<br />

von Rückenbeschwerden beitragen? Die Muskeln werden durch<br />

Elektroimpulse zum Wachsen angeregt, wodurch vor allem die<br />

sonst schwer zu erreichende Tiefmuskulatur angesprochen wird.<br />

Durch diese Stimulation der Tiefenmuskulatur wird ein körpereigener<br />

Effekt verstärkt, denn die Bewegung der Muskeln wird<br />

durch die Übertragung von bioelektrischen Impulsen aus unserem<br />

Gehirn bewirkt.<br />

Diese Trainingsweise gilt als schonender als herkömmliches<br />

Training <strong>und</strong> ist <strong>für</strong> jedermann geeignet. Die Beliebtheit dieser<br />

neuen Methode ist darauf zurückzuführen, dass sie in kürzerer<br />

Zeit zu sicht- <strong>und</strong> spürbaren Ergebnisse, zu mehr Lebensqualität<br />

<strong>und</strong> Wohlgefühl führt.<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 33


Nothelfer in Not<br />

„TIERE GEBEN IMMER ETWAS ZURÜCK“<br />

Ein einsamer blauer<br />

Pferdeanhänger an<br />

der Landstraße zwischen<br />

Rösenbeck <strong>und</strong><br />

Bredelar erregt meine<br />

Auf merk sam keit. Es<br />

ist kein Verkehr <strong>und</strong><br />

so biege ich links ab<br />

<strong>und</strong> blicke auf ein<br />

weitläufiges Gr<strong>und</strong>stück<br />

mit einem roten<br />

Haus, umgeben von<br />

Büschen <strong>und</strong> Bäumen.<br />

H<strong>und</strong>egebell schallt<br />

herauf. Dazwischen<br />

mischt sich das Blöken von Schafen sowie Gackern <strong>und</strong> Schreien<br />

von Federvieh. Ein Bauernhof scheint es aber nicht zu sein, denn<br />

es fehlen Scheunen <strong>und</strong> Maschinen. Ein weiterer PKW biegt ein<br />

<strong>und</strong> rollt langsam auf den hölzernen Zaun zu. Daran befestigt<br />

erkenne ich ein Schild mir der Aufschrift „Pfotenhilfe-Sauerland<br />

e.V.“. Nun ist die Neugierde endgültig geweckt. Gemeinsam mit<br />

dem Mann aus dem anderen Auto werde ich fre<strong>und</strong>lich von<br />

einer jungen Frau empfangen. Umringt von einem Rudel von<br />

mehr als zehn H<strong>und</strong>en verschiedenster Größe bittet uns Pia<br />

Melissa Sarah Lübke herein. Sie ist die Besitzerin des Anwesens<br />

<strong>und</strong> Vorsitzende des kleinen privaten Tierschutzvereins<br />

„Pfotenhilfe-Sauerland“, der dort seine Tiere beherbergt.<br />

Scheinbar spricht mein Blick mehr als tausend Worte, denn von<br />

so einer Begrüßung werde sogar ich als Tierfre<strong>und</strong> <strong>und</strong> selbst<br />

H<strong>und</strong>ebesitzer irgendwie überfordert. „Das sind nur einige unserer<br />

Lieblinge“, lacht Pia Lübke: „Es sind derzeit über dreißig.<br />

Neun sind gerade auf dem Weg zu unserer Tierärztin.“ Meine<br />

Unsicherheit weicht umgehend, als ich merke, wie entspannt das<br />

Rudel ist. Hier ein Stupser zur Aufforderung, weiter zu streicheln,<br />

da ein Kopf der von hinten durch die Beine hervorlugt.<br />

Und dann kommt „Diego“: Mehr Kalb als H<strong>und</strong> legt mir der<br />

imposante braune Dobermann seinen gut angekauten Tennisball<br />

hin <strong>und</strong> fordert mich zum Wurfspiel auf. Eigentlich wären viel<br />

mehr Hände notwendig,<br />

um all den<br />

Vierbeinern gerecht zu<br />

werden. Währenddessen<br />

leint Pia Lübke<br />

den quirligen Jack-<br />

Russel-Terrier Tarzan<br />

an <strong>und</strong> übergibt ihn<br />

an den zweiten Gast,<br />

Marcel Weidner.<br />

H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Mensch<br />

sollen sich bei einem<br />

Spaziergang gegenseitig<br />

beschnüffeln <strong>und</strong><br />

kennenlernen. Wie<br />

„Tarzan“ kommen viele der anderen H<strong>und</strong>e aus Ungarn, häufig<br />

gerettet aus Tötungsstationen. Irgendwie nicht nachvollziehbar,<br />

dass diese liebenswerten <strong>und</strong> so zutraulichen Tiere getötet werden<br />

sollten. „Ich habe diesen H<strong>und</strong> auf der Internetseite www.<br />

pfotenhilfe-sauerland.de gesehen <strong>und</strong> war sofort hin <strong>und</strong> weg“,<br />

erklärt der extra aus Eisenach angereiste Tierfre<strong>und</strong>: „Unseren<br />

Foxterrier mussten wir nach 16 Jahren am Sonntag einschläfern<br />

lassen <strong>und</strong> die ganze Familie leidet. Wir haben ein großes<br />

Gr<strong>und</strong>stück von 2500 Quadratmetern, da könnte sich Tarzan<br />

richtig austoben.“ Während die beiden ihre R<strong>und</strong>e drehen, zeigt<br />

mir Pia Lübke das Reich ihrer Tiere. Auf zwei getrennten<br />

34 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


Flächen tollt, spielt oder döst eine große Zahl von H<strong>und</strong>en. Sie<br />

wohnen nicht in engen Zwingern, sondern in H<strong>und</strong>ehütten,<br />

Schuppen oder so wie „Coco“ in ihrem blauen Bauwagen, liebevoll<br />

von allen „Peter-Lustig-Schuppen“ genannt. „Das ist ihr<br />

Reich <strong>und</strong> dahinein lässt unsere blauäugige H<strong>und</strong>edame nur<br />

'Pintas'“, erklärt die Tierfre<strong>und</strong>in, während die zwei wie Models<br />

in der Bauwagentür <strong>für</strong> die Kamera posen.<br />

Im nächsten Gehege tummeln sich gemeinsam Katzen <strong>und</strong> kleine<br />

H<strong>und</strong>e. Auch in diesem Teil des Tierheims gehen Menschen<br />

<strong>und</strong> Tiere völlig entspannt miteinander um. Während des<br />

Versuchs, den schielenden Kater „Clarence“ <strong>für</strong> einen<br />

Schnappschuss abzulichten, leckt sein Kumpel „Caruso“ einmal<br />

mitten über das Objektiv der Kamera.<br />

welch ein Band absoluter Vertrautheit sie zu ihren Gästen auf<br />

Zeit hat. „Tiere geben immer etwas zurück,“ unterstreicht Petra<br />

Fischer, die meine Gedanken zu ahnen scheint, <strong>und</strong> Pia Lübke<br />

ergänzt: „Wir haben natürlich auch Tiere, die wir behalten,<br />

wenn sie nicht vermittelt werden können, aber das ist die<br />

Ausnahme. Kaum ein Tier ist länger als ein Jahr hier, bevor es ein<br />

neues Zuhause findet.“ Dabei streicheln ihre Hände die Tiere,<br />

die sich immer wieder an sie schmiegen: „Wenn es nach mir<br />

ginge, könnte jede Woche eins 'hängenbleiben', aber das geht<br />

natürlich nicht.“<br />

Plötzlich wird sie ernst <strong>und</strong> mit Sorgenfalten auf der Stirn erklärt<br />

sie warum. „Dass ich dieses Haus besitze <strong>und</strong> mein Lebenswerk<br />

umsetzen kann, habe ich meinem leider inzwischen verstorbenem<br />

Opa zu verdanken!“, erklärt die Tierliebhaberin, die sich<br />

auch hauptberuflich sozial engagiert, als Betreuerin bei der<br />

Lebenshilfe arbeitet. Gemeinsam mit ihrem Partner Krystian<br />

Kasparek teilt sie den Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Boden mit schutzbedürftigen<br />

Tieren, doch auch die Sorge um die Zukunft: „Wir stehen vor<br />

einem großen Problem. Die eigene Wasserversorgung ist nicht<br />

mehr zulässig <strong>und</strong> ein Anschluss an das öffentliche Netz soll<br />

r<strong>und</strong> 200.000 € kosten. Dazu hat uns das Unwetter Ende<br />

August mit einer Überschwemmung heimgesucht <strong>und</strong> Haus<br />

<strong>und</strong> Gelände waren voller Schlamm. Gott sei Dank konnte uns<br />

das Tierheim <strong>Brilon</strong> helfen, indem sie vorübergehend Tiere von<br />

uns aufgenommen haben. Da<strong>für</strong> sind wir sehr dankbar.“ Mit<br />

'Scheu' ist scheinbar ein Fremdwort hier. Und das gilt auch <strong>für</strong><br />

die nächste Abteilung, in der das Federvieh <strong>und</strong> die beiden<br />

Schafe „Gerlinde Milchschnitte“ <strong>und</strong> „Toffifee“ zusammenleben.<br />

„Wir hatten schon so ziemlich alles an Tieren, sogar<br />

Schlangen <strong>und</strong> Reptilien haben wir wieder vermittelt“, resümiert<br />

Pia Lübke, um mit einem von Herzen kommenden Lachen zu<br />

relativieren: „Nur Fische, die hatten wir noch nicht.“<br />

Zwischenzeitlich ist Petra Fischer angekommen. Die ehrenamtliche<br />

Mitarbeiterin bringt altes Brot, das die von Valeria<br />

Herzurski betriebene Bäckerei Metten aus Beringhausen regelmäßig<br />

stiftet. „Petra ist eine von r<strong>und</strong> 15 Ehrenamtlern, die man<br />

anrufen kann, wenn man Hilfe braucht“, erklärt Pia Lübke<br />

sichtlich dankbar, während Julian Hoffmann, eine weitere treue<br />

Seele des Tierschutzvereins, das Brot fachgerecht einlagert. Einen<br />

Teil davon gibt es sofort als Leckerlie <strong>für</strong> die geflügelten<br />

Bewohner. Sogar die so achtsam auftretenden Ganter nehmen<br />

vorsichtig die angebotenen Brotstücke aus den Händen der<br />

Tierfre<strong>und</strong>in. Umringt von „Gerlinde Milchschnitte“, den<br />

Hühnern, Hähnen, Gänsen <strong>und</strong> Enten zeigt sich eindrucksvoll,<br />

Tränen in den Augen erzählt sie weiter: „Unsere Hühnerküken<br />

sind dabei ertrunken <strong>und</strong> schwammen tot in den Wassermassen.<br />

Wir möchten hier nicht weg, aber allein schaffen wir diese übergroße<br />

Investition nicht. Nicht <strong>für</strong> uns, sondern <strong>für</strong> das Tierheim<br />

<strong>und</strong> den Tierschutzverein sind wir <strong>für</strong> jede Hilfe, sei es in Form<br />

von Geld oder Mitarbeit bei der Wasserversorgung dankbar.“<br />

Just in dem Moment ertönt von der Hauptstraße das Martinshorn<br />

eines Rettungswagen <strong>und</strong> die H<strong>und</strong>erudel beginnen zu heulen. ª<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 35


Propangas<br />

<strong>und</strong> technische<br />

Gase<br />

von Henke –<br />

sicher, sauber<br />

<strong>und</strong> effizient!<br />

Es erzeugt eine Gänsehaut. „Das machen sie immer, wenn sie das<br />

hören“, erklärt Pia Lübke die in diesem Augenblick so unwirklich<br />

erscheinende Situation. Das Klingeln ihres Telefon holt sie<br />

in die Realität zurück. Ein Anrufer aus Winterberg fragt nach<br />

einem H<strong>und</strong>. Die Tierschützerin vereinbart einen Termin, damit<br />

der Interessent sich ihre Tiere vor Ort anschauen kann.<br />

Ihr Fachgeschäft <strong>für</strong> Helium,<br />

Ballons & Zubehör<br />

Zeitgleich wird das H<strong>und</strong>erudel wieder unruhig, als der<br />

Transporter der Pfotenhilfe mit den neun Arztbesuchern wieder<br />

zurückkommt. Die beiden Tierfre<strong>und</strong>e Dirk Semmling aus<br />

Dortm<strong>und</strong> <strong>und</strong> Carola Hantel aus Castrop haben sich extra<br />

einen Tag freigenommen, um bei der Pfotenhilfe-Sauerland mit<br />

ins Rad zu packen. Ein Patient, scheinbar noch aufgeregt vom<br />

Tierarztbesuch, macht einen Haufen, doch sofort sind Harke<br />

<strong>und</strong> Schippe da <strong>und</strong> das Malheur ist schnell beseitigt. Erst jetzt<br />

fällt auf, dass es trotz der Vielzahl an Tieren kaum danach riecht.<br />

Das weitläufige Gelände gepaart mit der Sorgfalt bei der<br />

Betreuung der Tiere machen die Pfotenhilfe zur idealen Herberge,<br />

bis <strong>für</strong> sie ein neues Zuhause gef<strong>und</strong>en wird. Das lässt die Sorgen<br />

der Vorsitzenden des Tierschutzvereins verständlich werden. Die<br />

Hoffnung, doch noch einen Weg aus der derzeitigen Problematik<br />

finden zu können, wollen die Aktiven nicht aufgeben. „Ich warte<br />

nicht auf jemanden, der die 200.000 € übernimmt“, erklärt Pia<br />

Lübke, schon wieder von drei H<strong>und</strong>en umringt, welche die<br />

Sorgen der Tierschützerin zu spüren scheinen, „aber jeder der<br />

hilft oder ein Teil der Wasserleitung übernimmt, ist ein Schritt,<br />

die Bleibe unserer Schützlinge zu erhalten.“ Auf dem Weg zum<br />

Ausgang begleitet mich „Diego“. Immer noch nicht müde vom<br />

Ballspiel schaut er traurig hinter mir her. Doch er ist nicht der<br />

einzig Unglückliche an diesem Ort. Hoffentlich findet sich eine<br />

Lösung, die Tierschützer <strong>und</strong> die Tiere hätten es verdient! ■ (h)<br />

Mühlenweg 3 · <strong>Brilon</strong> · Tel. 02961 2811<br />

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36 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


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Dem Menschen dienen<br />

CARITASVERBAND BRILON BLICKT<br />

AUF 70-JÄHRIGE GESCHICHTE ZURÜCK<br />

„Jede Zeit ist Gottes Zeit…<strong>und</strong> Gott braucht uns. Jetzt!“ Ein<br />

Leitgedanke, der die Caritas seit 70 Jahren trägt <strong>und</strong> prägt. Seit<br />

dem Jahr 2002 wird dieses Credo durch das Leitbild „Dem<br />

Menschen dienen“ ergänzt. Für die Caritas bedeutet das immer<br />

auch am Puls der Zeit zu sein <strong>und</strong> sich, wenn nötig, auch<br />

bewusst gegen den Strom zu bewegen, um solidarisch zu den<br />

Menschen zu stehen, die weniger Gehör <strong>und</strong> Lobby in der<br />

Gesellschaft haben. Das bedeutet auch, auf Gr<strong>und</strong>lage gesellschaftlicher,<br />

politischer <strong>und</strong> finanzieller Rahmenbedingungen<br />

die Balance zwischen Wohlfahrt <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit zu meistern<br />

<strong>und</strong> sich auch auf politischem Parkett <strong>für</strong> mehr<br />

Teilhabechancen <strong>und</strong> damit <strong>für</strong> gerechtere Rahmenbedingungen<br />

<strong>für</strong> alle Menschen einzusetzen.<br />

Der Mensch ist immer Richtschnur <strong>und</strong> Ankerpunkt, an<br />

seinen Bedürfnissen richten sich die Angebote <strong>und</strong> Hilfen<br />

der Caritas <strong>Brilon</strong> aus.<br />

Zeitlos <strong>und</strong> dennoch aktuell<br />

1946. Das erste Nachkriegsjahr. Mangelwirtschaft herrscht.<br />

Flüchtlinge hoffen auch damals auf Nahrung, Obdach <strong>und</strong><br />

Hilfe. Sie erhalten Speisung <strong>und</strong> Herberge. Ihnen wird die helfende<br />

Hand gereicht. Suppenküchen werden eingerichtet, ebenso<br />

Kleiderkammern. Um diese Hilfen zu koordinieren, wird am<br />

20. Februar 1946 auf Initiative <strong>und</strong> Mithilfe des Oberkreisdirektors<br />

Brümmer <strong>und</strong> des Diözesan Caritasdirektors Dr. Dietrich das<br />

Caritassekretariat in <strong>Brilon</strong> gegründet. Geschäftsführerin ist<br />

Helena Langer (bis 1977). Im Zentrum der Initialzündung <strong>für</strong><br />

den Caritas Ortsverband <strong>Brilon</strong> steht, die Versorgung der<br />

Flüchtlinge im ersten Nachkriegsjahr zu koordinieren <strong>und</strong><br />

sicherzustellen.<br />

„Zeitlos <strong>und</strong> zugleich aktuell, das zeichnet Caritasarbeit aus “,<br />

sagt Heinz-Georg Eir<strong>und</strong>, Vorstandsvorsitzender des Caritas verbandes<br />

<strong>Brilon</strong>, mit Blick auf die 70-jährige Vereinsgeschichte<br />

Fotos: Christoph Kloke<br />

sowie auf das derzeitige Engagement der Caritas <strong>Brilon</strong>.<br />

„Zugleich wollen wir aufzeigen, wo, <strong>für</strong> wen <strong>und</strong> wie sich die<br />

Caritas <strong>Brilon</strong> gegenwärtig engagiert <strong>und</strong> über<br />

Zukunftsperspektiven beraten.“<br />

Gemeinsam täglich 5.000 Menschen erreichen<br />

EINDRÜCKE VOM<br />

CARITASTAG <strong>2016</strong><br />

In 70 Jahren ist aus der Koordination von Suppenküchen <strong>und</strong><br />

Kleiderkammern ein modernes Sozialunternehmen geworden,<br />

Trägerin von 49 Diensten <strong>und</strong> Einrichtungen. Die Angebote<br />

<strong>und</strong> Hilfen der Caritas <strong>Brilon</strong> erreichen alle Altersstufen – von<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 37


der Frühförderung bis zum Palliativpflegedienst. Aktuell zählt<br />

die zweisäulige Dienstgemeinschaft 930 haupt- <strong>und</strong> 1.200<br />

ehrenamtliche Mitarbeiter im Verbandsgebiet, das sich grenzüberschreitend<br />

über die Dekanate Hochsauerland-Ost <strong>und</strong><br />

Waldeck erstreckt. Sie hat tagtäglich Kontakt zu 5.000 Menschen,<br />

die Rat, Hilfe <strong>und</strong> Begleitung auf ihren Lebenswegen suchen.<br />

Der Gründung des Caritassekretariats folgt 1968 der Eintrag ins<br />

Vereinsregister. Seitdem trägt der Caritasverband <strong>Brilon</strong> offiziell<br />

das gemeinnützige Kürzel „e.V.“ im Titel. Aktuell sind 2.100<br />

Menschen Mitglied im Caritasverband <strong>Brilon</strong>, was <strong>für</strong> die hohe<br />

Akzeptanz spricht.<br />

Entwicklung zum modernen Sozialunternehmen<br />

Schon früh werden die Familienpflege (ab<br />

1954) <strong>und</strong> das Kinderferienwerk (1956)<br />

aufgebaut. 1968 wird mit der Eröffnung<br />

der Tagesbildungsstätte <strong>für</strong> Kinder mit geistiger<br />

Behinderung in Esshoff der<br />

Gr<strong>und</strong>stein <strong>für</strong> die Geschichte der Caritas-<br />

Werkstätten St. Martin gelegt. 1972 eröffnet<br />

in Rösenbeck die erste „Werkstatt <strong>für</strong><br />

Behinderte“.<br />

die Schnittstelle zwischen Stationärer <strong>und</strong> Ambulanter<br />

Krankenhilfe, berät <strong>und</strong> begleitet Menschen zu Angeboten der<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung wie Rehas <strong>und</strong> Kuren.<br />

Krankheit, Schulden oder Scheidung: Wenn das Leben aus dem<br />

Lot gerät, unterstützt seit 1991 die Allgemeine Soziale Beratung<br />

Menschen in Not im gesamten Verbandsgebiet. Menschen mit<br />

einer chronischen Suchterkrankung finden seit 1995 im „Haus<br />

Nordhang“ in Winterberg ein Wohnangebot, bei dem Alltag,<br />

Arbeit <strong>und</strong> Freizeit auf die Bedürfnisse abgestimmt sind. Seit 20<br />

Jahren wird mit dem Tagespflegehaus St. Petrus <strong>und</strong> Andreas<br />

Senioren das Angebot gemacht: Tagsüber bei uns, abends wieder<br />

zu Hause. Für Senioren wird seit 1997 das „Essen auf Rädern“<br />

ausgeliefert.<br />

Mittlerweile sind es sechs Werkstattstandorte<br />

in <strong>Brilon</strong>, <strong>Marsberg</strong> <strong>und</strong> Winterberg, wo 680<br />

Menschen mit Behinderung Rehabilitation,<br />

Integration <strong>und</strong> Teilhabe am Arbeitsleben<br />

erfahren.<br />

1971 eröffnet die erste Suchtberatungsstelle<br />

in Meschede. In <strong>Brilon</strong> <strong>und</strong> <strong>Marsberg</strong> wird<br />

ab 1978 in den ersten Sozialstationen die<br />

ambulante Pflege professionell organisiert<br />

<strong>und</strong> durchgeführt. Bereits ein Jahr später gibt es in allen<br />

Kommunen des Altkreises Sozialstationen.<br />

1981 bietet die Caritas <strong>Brilon</strong> mit dem Dechant-Ernst-Haus<br />

erstmals Stationäres Wohnen <strong>für</strong> Menschen mit Behinderung<br />

an. Schnell folgen weitere Wohnhäuser. Heute bieten die vier<br />

Häuser ihren 142 Bewohnern nicht nur ein Heim, sondern<br />

Heimat. Der Hausnotruf ermöglicht seit 1985 im Notfall Hilfe<br />

auf Knopfdruck. Im Wendejahr 1989 begleiten erstmals die<br />

Mitarbeiterinnen der Sozialpädagogischen Familienhilfe Eltern<br />

<strong>und</strong> Kinder auf dem Weg zu einem strukturierteren <strong>und</strong> konfliktfreieren<br />

Leben. Seit 1990 bildet der Krankenhaussozialdienst<br />

JOSEF HESSE (EHEMALIGER VORSITZENDER DES CVB), ULRICH KEUTHEN (EHEMALIGER GESCHÄFTSFÜHRER CVB), HEINZ<br />

HILLEBRAND (AKTUELLER VORSITZENDER DES CARITASRATES) UND HEINZ-GEORG EIRUND (VORSTAND) DISKUTIEREN<br />

AUF DEM PODIUM BEIM CARITASTAG <strong>2016</strong>.“ FOTO: SANDRA WAMERS, CVB<br />

Zur Millenniumswende übernimmt die Caritas <strong>Brilon</strong> die<br />

Trägerschaft über das Seniorenzentrum St. Josef in Hallenberg.<br />

Ein Jahr später startet das Ambulant Betreute Wohnen <strong>für</strong><br />

Menschen mit Behinderung, zu dem auch die Beratungsstellen<br />

„Blickkontakt“ in <strong>Brilon</strong> <strong>und</strong> Winterberg gehören. Dort wird<br />

seit 2009 das Angebot des Familienunterstützenden Dienstes<br />

koordiniert. Der erste Warenkorb eröffnet 2003 in <strong>Brilon</strong> –<br />

heute gibt es Warenkörbe in <strong>Olsberg</strong>, Winterberg, Medebach<br />

<strong>und</strong> Hallenberg.<br />

2008 übernimmt die Caritas auch die Trägerschaft über das<br />

heutige Seniorenzentrum St. Engelbert in <strong>Brilon</strong>, dessen<br />

38 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


Anzeige<br />

Bewohner seit 2013 in einem komplett neu gebauten Haus<br />

leben. Das Bestandsgebäude wird zukünftig ein Servicezentrum<br />

<strong>für</strong> Angebote <strong>und</strong> Dienste der Alten- <strong>und</strong> Krankenhilfe sein<br />

sowie im Rahmen der Quartiersentwicklung als Zentrum im<br />

Zentrum den <strong>Brilon</strong>er Bürgern <strong>und</strong> Institutionen ein offenes<br />

Forum <strong>für</strong> Austausch <strong>und</strong> Bildung bieten. In Kooperation mit<br />

der Caritas Polen läuft seit 2010 das Projekt "CariFair", das<br />

Haushaltshilfen aus Polen fernab der ungesicherten Schwarzarbeit<br />

<strong>und</strong> Senioren mit Unterstützungsbedarf bei der Haushaltsführung<br />

zusammenbringt <strong>und</strong> begleitet.<br />

Fotos: Christoph Kloke<br />

In 2013 wird der erste große Caritastag unter dem Motto „Zwei<br />

Wege – Ein Ziel: Ehren- <strong>und</strong> Hauptamt gestalten Caritas“ gefeiert.<br />

Mit dem Bezug des komplett neu gebauten St. Nikolaushauses<br />

wird die Umgestaltung der Wohnlandschaft <strong>für</strong> Menschen mit<br />

Behinderung sichtbar. Ein Jahr später sind die Wohnhäuser am<br />

Mühlenweg komplett saniert <strong>und</strong> modernisiert <strong>und</strong> durch eine<br />

Tagesstruktur <strong>für</strong> Senioren komplettiert. Ebenfalls starten in<br />

2015 das Servicewohnen „ZusammenHalt“ als alternative<br />

Wohnform <strong>für</strong> Senioren sowie der Haus- & Gartenservice.<br />

Ganz aktuell hat der Caritasverband den Ratgeber „Flucht<br />

im Fokus“ herausgegeben. Er bietet zahlreiche Argu mentations<br />

hilfen gegen herrschende Vorurteile <strong>und</strong> will helfen, die<br />

emotional geführte Flüchtlingsdebatte f<strong>und</strong>amental zu<br />

erden.<br />

Der 70. Geburtstag der Caritas <strong>Brilon</strong> wird <strong>und</strong> wurde über das<br />

Jubiläumsjahr mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert. Zum<br />

Caritastag am 18. Juni präsentierten sich alle Einrichtungen <strong>und</strong><br />

Dienste des Verbandes in der <strong>Brilon</strong>er Fußgängerzone. Der offizielle<br />

Festakt findet am 4. November im Hubertussaal der<br />

Schützenhalle <strong>Brilon</strong> statt. Der Abschluss des Feierjahres ist auf<br />

den 18. Dezember datiert. Mit einem Konzert in der St.<br />

Johannes Evangelist Kirche Siedlinghausen will sich der<br />

Caritasverband <strong>Brilon</strong> bei allen Fre<strong>und</strong>en, Förderern <strong>und</strong><br />

Wegbegleitern bedanken.<br />

Aktuelle Informationen zu allen Angeboten <strong>und</strong> Diensten sind<br />

unter www.caritas-brilon.de nachzulesen. (ck)<br />

EINDRÜCKE VOM CARITASTAG <strong>2016</strong><br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 39


Lebenserinnerungen 1813 –1814<br />

AUSZÜGE AUS DER<br />

CHRONIK VON FERDINAND<br />

LOHMANN (1772–1828)<br />

AAchter Teil: Ferdinand schildert sehr ausführlich die politischen<br />

Ereignisse seiner Zeit <strong>und</strong> berichtet, was dieses <strong>für</strong> seine<br />

Heimatstadt <strong>Brilon</strong> bedeutet. Der König von Westfalen quartiert<br />

sich mit fünftausend Mann <strong>für</strong> eine Nacht hier ein <strong>und</strong> wohnt<br />

im Hause Sauvigny, Steinweg 3.<br />

Napoleon gründet einen neuen Staat<br />

In Folge der Friedensverträge von Tilsit (1807) gründet Napoleon<br />

den neuen Staat „Westfalen“, mit der Hauptstadt Kassel. Er um -<br />

fasst das Herzogtum Braun schweig-Wolfenbüttel <strong>und</strong> das<br />

Kur<strong>für</strong>stentum Hessen, die südlichen Teile des Kur staates<br />

Hannover, die preußischen Gebiete westlich der Elbe sowie die<br />

1803 durch Preußen aufgehobenen<br />

Hoch stifte Paderborn<br />

<strong>und</strong> Hildes heim. Die Bezeichnung<br />

West falen war seit dem<br />

Mittelalter kein Territorialbegriff,<br />

sondern lediglich ein<br />

Landschaftsname.<br />

Ein Modellstaat<br />

Napoleon hatte das Königreich<br />

Westfalen als Modellstaat konzipiert.<br />

In Kassel trat das erste<br />

gewählte Parlament eines<br />

deutschen Landes zusammen.<br />

Die Verfassung garantierte<br />

Gleichheit der Untertanen vor<br />

DAS MITTIGE EINGANGSPORTAL BESTEHT AUS EINEM BAROCKEN<br />

SANDSTEINGEWÄNDE. ES IST ÜBER EINE MARKANTE ZWEILÄUFIGE FREITREPPE ZU<br />

ERREICHEN.<br />

dem Gesetz, die Religionsfreiheit, die Aufhebung der Leibeigenschaft<br />

<strong>und</strong> die Einführung der Gewerbefreiheit. Dieser neue Staat litt aber<br />

darunter, dass er hohe Steuern <strong>und</strong> Zwangsabgaben zahlen musste<br />

<strong>und</strong> tausende junge Rekruten starben auf den Schlachtfeldern. Von<br />

den 20.000Westfalen, die am Krieg teilgenommen hatten, kehrten<br />

nur 600 zurück. Der Kaiser schreibt am 23.12.1812 an seinem<br />

Bruder Jerome: „Von der westfälischen Armee ist in der Grande<br />

Armee nichts mehr übrig.“<br />

Das Königspaar in Kassel<br />

Jerome Bonaparte hatte wenige Monate vor seinem Machtantritt<br />

Katharina, die Tochter König Friederichs I. von Württemberg,<br />

geheiratet. Das Königspaar erreichte seine Residenz am 7.12.1807<br />

in Kassel.<br />

König Lustik!?<br />

Äußerst viele Gerüchte sind im Umlauf über den luxuriösen <strong>und</strong><br />

VON VOLKER GEDASCHKE<br />

pompösen Lebensstil des Königs, der in keinem Verhältnis zur<br />

Größe des Landes <strong>und</strong> dessen zerrüttete Finanzen standen. Der<br />

oft kolportierte Ausspruch: „ Gute Nackt, morgen wieder luschtick“<br />

verweist auf seine grenzenlose Verschwendungssucht.<br />

1813. Noch bis dahin konnte die liebe Natur die schöne<br />

Witterung nicht vergessen, die sie uns vor zwei Jahren hatte zuteil<br />

werden lassen, noch immer suchte sie sich durch die abscheulichste<br />

Witterung zu revanchieren. Denn dieses Jahr übertraf noch an<br />

schlechter Witterung das vorherige. Es regnete ohne Unterlass<br />

<strong>und</strong> Kälte gesellte sich den ganzen Sommer noch dazu. Der 2.<br />

Mai war der einzige Tag, den<br />

man schön nennen konnte.<br />

Der Sieg Napoleons<br />

Es war aber auch der Tag, der<br />

uns beinahe den Untergang<br />

von Deutschland prophezeite,<br />

denn an diesem Tage schlug<br />

Napoleon bei Lützen durch<br />

eine aufgeraffte <strong>und</strong> an<br />

Kavallerie <strong>und</strong> Artillerie entblößte<br />

Armee die siegreichen<br />

Foto: Volker Gedaschke<br />

Heere der Russen <strong>und</strong><br />

Preußen. Die Retirade der<br />

letzteren ging bis über die<br />

Elbe. Dort entschied die<br />

Schlacht bei Bautzen vollends die Auflösung der kombinierten<br />

Armee. Napoleon drang bis Breslau vor, eroberte ganz Schlesien,<br />

drang durch die feindliche Armee durch <strong>und</strong> bedrohte Berlin.<br />

Nunmehr führte Österreich, das sein Heer bei Töplitz aufgestellt<br />

hatte, eine andere Sprache. Es schlug den Waffenstillstand <strong>und</strong><br />

eine Friedensunterhandlung zu Prag vor. Napoleon, der diese<br />

Vorschläge zwar einging, aber doch zu vereiteln so lange suchte,<br />

bis er seine Armee auf einen respektablen Fuß hatte, bewog endlich<br />

Österreich den Krieg gegen ihn zu erklären. Die Schlacht von<br />

Dresden ging los, worin die Österreicher geschlagen <strong>und</strong> bis<br />

Culm zurückgedrängt wurden.<br />

Der ehemalige französische Feldherr Moreau blieb im Schlachtfeld.<br />

Dieser hatte die Partei der verbündeten Deutschen ergriffen, aber<br />

diese Schlacht fehlerhaft angeordnet. Bei Culm griffen die<br />

Deutschen auf ihrer Retirade den französischen General Vandame<br />

40 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


an, schlugen sein Corps <strong>und</strong> nahmen ihn selbst gefangen. Dieses<br />

gab eine Änderung in beiderseitigen Armeen. Die Franzosen<br />

zogen sich in ihrer Verschanzung nach Dresden zurück, litten<br />

aber ebenfalls wie die Deutschen sehr durch die üble Witterung,<br />

dem sich noch der Hunger zugesellt hatte.<br />

Die Völkerschlacht: die Befreiung vom Despot Napoleon<br />

Da es Napoleon in seiner zum Teil belagerten Verschanzung nicht<br />

länger aushalten konnte, zog er sich nach Leipzig zurück, lieferte<br />

dort vom 14. bis 18. Oktober eine entscheidende <strong>und</strong> <strong>für</strong>chterliche<br />

Schlacht, worin er aber so total geschlagen wurde, dass er<br />

seine Flucht bis über den Rhein fortsetzte. Der 19. Oktober ist<br />

der berühmte Tag, an welchem die verbündeten Mächte zum<br />

ersten Mal seit 25 Jahren als Sieger auftraten <strong>und</strong> Deutschland<br />

von dem harten Joch der Franzosen befreit wurden.<br />

Der König von Westfalen übernächtigt in <strong>Brilon</strong><br />

Am 27. Oktober kam der König von Westfalen mit 5000 Mann<br />

auf seiner Flucht durch <strong>Brilon</strong>. Ich bekam 42 Mann<br />

Einquartierung, worunter der Minister Reinhardt, der General<br />

Fürst Zu Salm <strong>und</strong> mehrere Generäle <strong>und</strong> Stabsoffiziere. Ein<br />

Glück <strong>für</strong> <strong>Brilon</strong>, dass diese am anderen Morgen wieder abzogen,<br />

denn auch <strong>für</strong> alles Geld war kein Quäntchen Brot mehr zu<br />

haben, vielleicht so lange <strong>Brilon</strong> gestanden der einzige Fall.<br />

Ferdinands Schuldenlast<br />

Mit Ende des Jahres gab ich meine Specereihandlung<br />

(Gemischwarenhandlung), die ich nun seit der Trennung von<br />

meinem Kompagnon allein geführt hatte, wieder auf. Dieses war<br />

nun schon das vierte Mal, dass ich genannte Handlung angefangen<br />

<strong>und</strong> wieder gelegt hatte. Auch dieses Mal geschah es nicht<br />

mit freiem Willen. Nein, die Not erheischte dieses. Ich sah, dass<br />

ich immer mehr <strong>und</strong> mehr dadurch in Schulden kam <strong>und</strong> dass<br />

kein Glücksstern <strong>für</strong> mich in dieser Unternehmung leuchtete,<br />

denn ich <strong>und</strong> meine Frau warteten im Laden selbst auf <strong>und</strong> hielten<br />

das gelöste Geld so sparsam beisammen, dass auch davon kein<br />

Stüber unnütz ausgegeben wurde. Aber es half nichts.<br />

Je mehr wir verkauften, desto mehr stürzten wir in Schuldenlast.<br />

Notgedrungen musste ich alles wieder aufgeben. Ich denke, dass<br />

dieses auch <strong>für</strong> mich das letzte Mal sein wird, dass ich wieder eine<br />

Specerei-Handlung anfange. (...)<br />

1814 bleibt <strong>für</strong> mich ein unvergessliches Jahr, so wie die Stadt<br />

<strong>Brilon</strong> sehr durch die aus Frankreich nach Haus kehrenden<br />

Truppen, als Russen, Preußen, Sachsen <strong>und</strong> Hessen durch<br />

Einquartierung gelitten, wobei ich ebenfalls mit starker<br />

Einquartierung belegt war.<br />

Krankheit: Typhus<br />

So wurde mir auch noch das größte aller Übel zu Teil, dass ich<br />

noch obendrein mit Krankheiten, welches mein Haus ergriff,<br />

heimgesucht wurde. Das Nervenfieber (Typhus), was in diesem<br />

Jahr sehr wütete, bekam auch meine ganze Familie.<br />

Am ersten Juni legte sich meine Tochter Elisa, kaum, dass diese<br />

einen Grad der Besserung zeigte, so kam die Reihe an meinen<br />

Sohn. Dieser legte sich am 18. Juli. Kaum war dieser auf dem<br />

Weg der Besserung, so fing auch schon meine Frau an zu klagen<br />

<strong>und</strong> bekam das Fieber am 20. August in einem so <strong>für</strong>chterlichen<br />

Grade, kaum 4 Tage danach legte sich auch unsere Küchenmagd<br />

M. Chatarina, <strong>und</strong> ehe die so lange ersehnte Genesung eintrat,<br />

war schon ein Jahr verflossen.(...)<br />

Der Schmerz ist nicht zu beschreiben, den ich hierbei empfand.<br />

Haben vielleicht ja tausend Menschen Kummer, Krankheit,<br />

Verfolgung <strong>und</strong> Elend ausgestanden, so war es doch nur <strong>für</strong> ihre<br />

Person. Ich musste aber <strong>für</strong> alle leiden. Frau <strong>und</strong> Kinder, die<br />

meinem Herzen so teuer waren, jetzt im Elend der Krankheit<br />

ohne Vernunft in voller Raserei am Rande des Todes liegen zu<br />

sehen, dieser Schmerz ging über alle Beschreibung.(...)<br />

Verlust der Fre<strong>und</strong>e: Einsamkeit<br />

Meine ungeheure Anstrengung in meinen Geschäften, die immerwährende<br />

Aufwartungen am Krankenlager, der unaussprechliche<br />

Schmerz, den ich bei jedem Ach <strong>und</strong> Weh der Kranken empfand,<br />

war nicht allein, was mich zu Boden drückte, sondern die<br />

Entweichung meiner Fre<strong>und</strong>e, die alle eine Abscheu vor dieser<br />

Krankheit hatten, indem nun auch beinahe keiner mehr ins Haus<br />

kam. Dieses war es, was meine Seele wie ein Schwert durchdrang.<br />

Öfters habe ich mich in die Einsamkeit verfügt, dort mit Tränen zu<br />

dem Herrn gebetet, von dem ich Stärke verlangte, um das große<br />

Elend tragen zu können. Die besten Fre<strong>und</strong>e nutzten mein Elend,<br />

indem sie die Fremden vor meinem Hause warnten <strong>und</strong> diese<br />

entweder bei anderen einkehrten oder die Stadt verließen. Mancher<br />

hatte auch schon meinen Untergang prophezeit, dass ich es nun<br />

nicht länger überstehen würde.<br />

Trost aus der Schulzeit<br />

Doch ich tröstete mich damit, dass die Welt es nicht anders<br />

macht <strong>und</strong> nicht anders urteilt. Nur im Glück hat man Fre<strong>und</strong>e.<br />

Der Vers, den ich schon in der Schule übersetzt <strong>und</strong> der bei mir<br />

tiefe Wurzeln gefasst, tröstete mich: „Donec eris felix, multos<br />

numerabis amicos, tempora si fuerit nubila, solus eris.“ (Solange<br />

du glücklich bist, zählst du viele Fre<strong>und</strong>e, wenn schlechte Zeiten<br />

kommen, wirst du allein sein. Ovid; römischer Dichter 43 v.<br />

Chr.-17 n.Chr.)<br />

Ein schreckliches Jahr ist vorüber <strong>und</strong> überstanden. Das andere<br />

folgt auf dem Fuß nach <strong>und</strong> reicht dem vergangenen die Hand.“<br />

■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 41


Ehemaliges Kornhaus<br />

im östlichen Hochsauerland<br />

STUMME ZEUGEN DER ZEIT TEIL 3


Gestaltung <strong>und</strong> Fotos: AirStativ <strong>und</strong> Michael Schumann


<strong>Herbst</strong>waldgeflüster<br />

Fotos: AirStativ<br />

Waldfrüchte, Eicheln, Bucheckern, Nüsse, Kastanien <strong>und</strong> Co.<br />

von Laura Padberg<br />

Allmählich färben sich die Blätter von Laubbäumen <strong>und</strong><br />

Sträuchern bunt <strong>und</strong> leuchten w<strong>und</strong>erschön in der herrlichen<br />

<strong>Herbst</strong>sonne. Ein Anlass, mal wieder durch Wälder zu streifen,<br />

um das Rascheln <strong>und</strong> Fallen von Baumfrüchten zu beobachten<br />

<strong>und</strong> zu hören. Der <strong>Herbst</strong> ist nicht nur <strong>für</strong> Wanderer ein<br />

Schlaraffenland, sondern <strong>für</strong> viele Menschen auch die Zeit zum<br />

Sammeln: neben Pilzen lassen sich Hagebutten <strong>und</strong> Schlehen<br />

suchen, die sich zu süßen Säften, Schnäpsen oder Konfitüre<br />

verarbeiten lassen.<br />

44 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


Fotos: AirStativ<br />

Kalendarisch dauert der <strong>Herbst</strong> genau 89 Tage, bevor fast alle<br />

Bäume ganz kahl sind. Überall fangen die Blätter an zu tanzen,<br />

wirbeln durch die Luft <strong>und</strong> trudeln dann zu Boden. Und nun finde<br />

ich auch Baumfrüchte, schutzlos <strong>und</strong> nackt zwischen Gräsern <strong>und</strong><br />

<strong>Herbst</strong>laub, denn sie haben bei dem Aufprall ihre Hüllen verloren.<br />

Überall sind hier die Kastanien, teils noch mit stacheliger Hülle, die<br />

Eicheln, Walnüsse, Bucheckern, Erlenzapfen, Lärchenzapfen,<br />

Ahornsamen, Hagebutten <strong>und</strong> Haselnüsse zu finden. Mit dem<br />

Wind prasseln die kleinen Früchte in Parks, Gärten <strong>und</strong> Wäldern<br />

zu Boden <strong>und</strong> die Sammelleidenschaft ist schnell wieder entfacht.<br />

Mit Körben <strong>und</strong> Tüten geht es los <strong>und</strong> die Früchte mit<br />

ihren Hütchen werden nach Hause geschleppt.<br />

Ob als Kunstwerk <strong>für</strong> den Tisch, als bunte Kette <strong>für</strong> das Fenster<br />

oder Dekoration <strong>für</strong> die Vitrine: Durchs Haus strömt der Duft<br />

nach <strong>Herbst</strong>. Aus diesen Naturmaterialien lassen sich mit Hilfe<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 45


von Zahnstochern <strong>und</strong> Streichhölzern<br />

auch süße Figuren<br />

basteln.<br />

Blätter, Tannennadeln <strong>und</strong><br />

Früchte können mit Kindern im<br />

Handumdrehen <strong>für</strong> ein<br />

Gedächtnis- <strong>und</strong> Lernspiel<br />

genutzt werden. Mit den<br />

F<strong>und</strong>stücken als Vorgabe können<br />

die Kinder das Gesehene auf ein<br />

in quadratische Felder aufgeteiltes<br />

Blatt Papier malen. Anschließend<br />

werden die bemalten Quadrate<br />

ausgeschnitten. Mal die Frucht<br />

einer Kastanie, mal das<br />

Blütenblatt einer Eichel <strong>und</strong><br />

schnell ist ein Memory fertiggestellt.<br />

Anhand dieser Karten können<br />

die Kinder bei weiteren<br />

<strong>Herbst</strong>spaziergängen Laubbäume<br />

<strong>und</strong> Früchte zuordnen.<br />

PAULA, OLE UND HANNA HABEN JEDE MENGE KASTANIEN UND ANDERE<br />

BAUMFRÜCHTE GESAMMELT<br />

Eine andere Möglichkeit, seine<br />

gesammelten Blätter, Samen <strong>und</strong><br />

Früchte aufzubewahren, ist es,<br />

diese in einem zusätzlich<br />

beschwerten Buch zwischen<br />

Zeitungspapier zu pressen. Nach<br />

einiger Zeit können die getrockneten<br />

Blätter entnommen <strong>und</strong><br />

achtsam auf ein weißes Papier<br />

geklebt werden. Am linken Rand<br />

werden mit einem Locher 2<br />

Löcher gestanzt <strong>und</strong> mit einem<br />

schönen Band durchzogen. So<br />

entsteht ein schönes Blätter-,<br />

Samen- <strong>und</strong> Früchtebuch.<br />

Übrigens sind jetzt nicht nur wir,<br />

sondern auch viele Tiere im Sammelfieber,<br />

denn sie legen sich ihren<br />

persönlichen Wintervorrat an. ■<br />

DIE GESCHWISTER PAULA (10 J.) HANNA (8 J.), UND OLE (7.) JAHRE<br />

ERKUNDEN GERNE IM HERBST DIE BUNTEN WÄLDER<br />

46 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


Montag Dienstag Mittwoch<br />

Donnerstag<br />

Freitag<br />

Samstag<br />

Sonntag<br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

05<br />

06<br />

07<br />

08<br />

09<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14 Valentinstag<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

Der Freischütz von<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23 Weiberfastnacht<br />

24<br />

25 Fastnachtssamstag<br />

26 FastnachtssONNtag<br />

Pungelscheid<br />

27 Rosenmontag<br />

28 Fastnacht<br />

Pungelscheid<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag<br />

01 Tag der Arbeit 02<br />

03<br />

04<br />

05<br />

06<br />

07<br />

08<br />

09<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14 Muttertag<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25 Christi Himmelfahrt<br />

26<br />

27<br />

28<br />

Der Bockskamp<br />

29<br />

30<br />

31<br />

Iserlohn<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag<br />

Samstag<br />

Sonntag<br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

05<br />

06<br />

07<br />

08<br />

09<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15 Mariä Himmelfahrt 16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

Der Weltenh<strong>und</strong><br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

Mellen<br />

Karin Hessmann | Michael Martin<br />

Erschienen im Woll-Verlag ©2017<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag<br />

Sonntag<br />

01 Aschermittwoch<br />

02<br />

03<br />

04<br />

05<br />

06<br />

07<br />

08<br />

09<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

Das Zwergenschloss<br />

20 Frühlingsanfang<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26 im Astenberg<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

Winterberg<br />

Montag<br />

05 Pfingstmontag<br />

12<br />

19<br />

26<br />

06<br />

13<br />

20<br />

27<br />

01<br />

08<br />

15 Fronleichnam<br />

22<br />

29<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag<br />

07<br />

14<br />

18<br />

21 Sommeranfang<br />

25<br />

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13<br />

20<br />

27<br />

07<br />

14<br />

21<br />

28<br />

01 Allerheiligen<br />

08 Allerseelen<br />

15<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag<br />

Freitag<br />

Samstag Sonntag<br />

01 Neujahr<br />

02<br />

03<br />

04<br />

05<br />

06 Heilige Drei Könige<br />

07<br />

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03<br />

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24<br />

04<br />

11 Martinstag<br />

18<br />

25<br />

04 Pfingstsonntag<br />

11<br />

Montag<br />

Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag<br />

1<br />

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21<br />

22 <strong>Herbst</strong>anfang 23<br />

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28<br />

29<br />

30<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag<br />

22 Buss- <strong>und</strong> Bettag<br />

26 Totensonntag<br />

29<br />

Die Hexe von<br />

Steipingen<br />

Drolshagen<br />

05<br />

12<br />

Das Gold im<br />

Schlossberg<br />

Küstelberg<br />

von Oedingen<br />

Oedingen bei Lennestadt<br />

19 Volkstrauertag Greitemanns<br />

Stein<br />

Saalhausen<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag<br />

Sonntag<br />

01<br />

02<br />

Wie die<br />

03<br />

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05<br />

06<br />

07<br />

08<br />

09 Palmsonntag<br />

becker einen<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13 Gründonnerstag 14 Karfreitag<br />

15<br />

16 Ostersonntag<br />

Ochsen gesät<br />

17 Ostermontag<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

haben<br />

24<br />

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26<br />

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28<br />

29<br />

30 Walpurgisnacht<br />

Eslohe<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag<br />

02<br />

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16<br />

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30<br />

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07<br />

14<br />

21<br />

28<br />

01 Erntedank<br />

08<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag<br />

03 Tag d. dtsch. Einheit<br />

10<br />

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17<br />

22<br />

24<br />

29<br />

31 Reformationstag, Halloween<br />

04<br />

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18<br />

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19<br />

06<br />

13<br />

20<br />

27<br />

07<br />

14<br />

21 Winteranfang<br />

28<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag<br />

24 Heiligabend<br />

25 1. Weihnachtsfeiertag 26 2. Weihnachtsfeiertag<br />

31 Silvester<br />

Sauerländer Sagenkalender – Die schönsten Sagen aus dem Land der tausend Berge<br />

K a r i n H e s s m a n n & M i c h a e l M a r t i n<br />

Kurzfassung<br />

ie eifersüchtige Trina kann ihr braves Schwesterchen nicht same Tiere, ein heulender Riesenh<strong>und</strong>, verwunschene Katzen <strong>und</strong><br />

leiden, ja sie wünscht ihm sogar den Tod. Im tiefen Wald selbst der leibhaftige Teufel hat sich eingemietet. Trina bekommt<br />

D bei Drolshagen trifft sie die böse Hexe von Steipingen <strong>und</strong> Hexenunterricht <strong>und</strong> lernt das Fliegen auf dem Besentiel. In einer<br />

bekommt von ihr eine Zaubersalbe, die Trina ans Ziel ihrer üblen schlimmen Unwetternacht bricht sie zusammen mit der Hexe<br />

Wünsche bringen soll. Zur Mitternachtsst<strong>und</strong>e trägt Trina die <strong>und</strong> ihrer ganzen Höllenbrut auf, um nach Hause zu fliegen <strong>und</strong><br />

Salbe auf <strong>und</strong> steht plötzlich vor der Steipinger Hexenhöhle. Die dem verhassten Schwesterchen endlich das Leben zu nehmen.<br />

Hexe erwartet sie schon. In der unheimlichen Höhle hausen selt-<br />

EINE UNHEIMLICHE HEXENSAGE AUS DROLSHAGEN<br />

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08<br />

15<br />

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10<br />

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Fotografie<br />

Model<br />

Daniela Henke<br />

Die Gräfin<br />

Chunitza<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 47


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48 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


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Berufserfahrung <strong>und</strong> dem<br />

ständigen Kontakt mit Holz in<br />

vielen Variationen ist der<br />

Umgang mit dem Rohstoff Holz<br />

<strong>für</strong> Guido Börger immer ein<br />

großer Bestandteil im Leben<br />

gewesen. Ein mobiles Sägewerk<br />

begeisterte ihn schon länger. Da<br />

es nicht mehr ganz so viele<br />

Sägewerke <strong>für</strong> Kleinaufträge <strong>und</strong><br />

Sonderschnitte im Sauerland<br />

gab, nahm er dies in Angriff. Im<br />

Oktober 2015 gründete er das<br />

„Mobilsägewerk Börger“ in<br />

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Gesägt werden kann so ziemlich<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 49


Westheim ist als Ort einer der 17 Stadtbezirke der Stadt<br />

<strong>Marsberg</strong> <strong>und</strong> die östlichst gelegene Gemeinde des<br />

Hochsauerlandkreises.<br />

Für eine etwa 1900 Einwohner zählende Gemeinde hat Westheim<br />

wahrlich viel zu bieten. Gleich am Ortseingang fällt dem<br />

Besucher die bekannte Bierbrauerei Westheim ins Auge. Das<br />

Dorfbild prägen darüber hinaus der schön anzuschauende<br />

Hopfengarten <strong>und</strong> das prächtige Schloss, das Anwesen der<br />

Familie von Twickel.<br />

Fre<strong>und</strong>e des Golfsports finden ihren Ausgleich oberhalb des<br />

Ortes an der landschaftlich großartig <strong>und</strong> weitläufig angelegten<br />

18-Loch Anlage des Golfclubs Westheim.<br />

Die Diemel, welche diesen bemerkenswerten Ort durchfließt,<br />

kommt vielen Wanderern <strong>und</strong> Einheimischen auch als Stätte der<br />

Erholung zugute. Am Ortsausgang von Westheim haben sich<br />

Fischteich <strong>und</strong> Baggersee als beliebte Ruheorte erwiesen. Darüber<br />

hinaus lohnt sich ein Besuch im Oldtimer- sowie im<br />

Eisenbahnmuseum, wo man w<strong>und</strong>erschöne Raritäten bew<strong>und</strong>ern<br />

kann.<br />

Über weitere Sehenswürdigkeiten <strong>und</strong> Besonderheiten von<br />

Westheim wird Ihnen die Touristik <strong>und</strong> Stadtmarketing<br />

(www.tourismus-marsberg.de) <strong>Marsberg</strong> gerne Auskunft geben.<br />

Aktuelles aus dem Ort, dem Vereinsleben <strong>und</strong> zu den<br />

Unternehmen finden Sie unter www.westheim.org ■ (pp)<br />

Gestaltung <strong>und</strong> Fotos: AirStativ<br />

50 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 51


52 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


Foto: Christoph Kloke<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 53


Die Waldmeister<br />

„Schau mal, da sind zwei Rehe. Eine<br />

Ricke mit ihrem Kitz. Das Kitz erkennst<br />

du an dem dunklen Fell“ - so wie dieser<br />

Text beginnt, so beginnt auch die Fahrt<br />

ins Jagdrevier, die Szenerie passt also.<br />

Der Mensch war ja schon immer Jäger<br />

<strong>und</strong> Sammler. Der moderne Mensch<br />

muss sein Essen aber nicht mehr mit<br />

dem Speer jagen. Hinter der Jagd muss<br />

heute also mehr stecken als das Erlegen<br />

von Tieren. „Jagd ist kein Hobby, das ist<br />

eine Leidenschaft“, so Michael Klüppel,<br />

der seit vielen Jahren Jäger ist. Außerdem<br />

dabei: sein Bruder Andreas, der vor<br />

einigen Jahren ebenfalls den Jagdschein<br />

gemacht hat. Und nicht zu vergessen,<br />

neben mir auf der Rückbank Sepp, der<br />

H<strong>und</strong>. Jagd ohne H<strong>und</strong> sei schließlich<br />

Sch<strong>und</strong>. Der Sommer verabschiedet<br />

sich langsam, aber sicher, es ist windig in der Nähe des<br />

Langenbergs. Seitdem Kyrill sein Unwesen getrieben hat, gibt es<br />

dort oben nicht mehr so viele hohe Fichten, die den Wind abhalten<br />

könnten. Rückblickend sei Kyrill aus der Sicht eines Jägers<br />

gar nicht so schlecht gewesen: „Das war so, als hätte der Sturm<br />

im Wald einmal auf Reset gedrückt. Für das Wild wurden ganz<br />

neue Lebensräume geschaffen.“ Vom Hochsitz aus hat man<br />

einen w<strong>und</strong>erbaren Blick- auf der einen Seite bis ins Upland, auf<br />

der anderen Seite Richtung Langenberg.<br />

CRASHKURS JAGD IN<br />

DEN WÄLDERN DES<br />

ROTHAARGEBIRGES<br />

VON SANDRA WAHLE<br />

Im Wohnzimmer des Wildes<br />

Der Prototyp eines Jägers ist ein alter<br />

Mann in grüner Jacke <strong>und</strong> mit Hut, der<br />

mit Flinte unter dem Arm <strong>und</strong> dem<br />

Jagdhorn in der Hand durch den Wald<br />

streift <strong>und</strong> den lieben langen Tag auf<br />

seinem Hochsitz verbringt, bis ihm das<br />

Wild vor die Flinte läuft. Nicht zu verwechseln<br />

mit dem Förster, der sich um<br />

den Zustand des Waldes kümmert <strong>und</strong><br />

nicht selten mit den Jägern zusammenarbeitet.<br />

Das Klischee trügt aber, wie so<br />

oft. In den vergangenen Jahren haben<br />

sich auch immer mehr Frauen an die<br />

Waffe getraut, auch an Nachwuchsjägern<br />

<strong>und</strong> -jägerinnen mangelt es nicht. Im<br />

Jahr 2015 besaßen 374.084 Personen in<br />

Deutschland den Jagdschein, 91.416<br />

davon allein in Nordrhein-Westfalen - Tendenz klar steigend<br />

(Zahlen: jagdverband.de). Jagdrecht <strong>und</strong> -gesetz regeln, welche<br />

Tierarten jagdbar sind <strong>und</strong> im weiteren Sinne auch, auf welchem<br />

Gr<strong>und</strong> gejagt werden darf. Hinzu kommen Vorschriften des<br />

Tierschutzes, der Lebensmittelhygiene <strong>und</strong> das Waffenrecht. Es<br />

gibt nicht nur ‚die‘ eine Jagd, es gibt verschiedene Arten, sich<br />

dem Wild zu nähern. Die Ansitzjagd ist die am häufigsten<br />

durchgeführte Jagd. Vom Hochsitz aus hat der Jäger mit dem<br />

Fernglas eine gute Sicht auf das Jagdrevier <strong>und</strong> das Wild.<br />

Wichtig dabei ist: Der Wind darf den Eigengeruch des Jägers<br />

nicht in den Wald treiben, Tiere haben einen empfindlichen<br />

Geruchssinn <strong>und</strong> werden dadurch sensibilisiert. Eine größere<br />

Rolle spielt der Wind jedoch bei der Pirsch. Hier nähert sich der<br />

Jäger dem Wild zu Fuß. Langsamen <strong>und</strong> leisen Schrittes muss er<br />

dabei durch den Wald streifen.<br />

Reh- <strong>und</strong> Schwarzwild sind in den heimischen Wäldern besonders<br />

beliebt. Tiere bereichern den Wald, aber sie beschädigen ihn<br />

auch. Seuchen, Wildschäden <strong>und</strong> Populationen würden ohne Jagd<br />

außer Kontrolle geraten. So ist Jagd auf eine Weise auch Naturschutz.<br />

Ein Jäger kennt den Bestand in seinem Revier: „Irgendwann hat<br />

54 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


Fotos: Sandra Wahle<br />

man ein Gespür da<strong>für</strong> entwickelt, wie viele <strong>und</strong> welche Tiere sich hier befinden. Man<br />

sieht davon aber immer nur ein Drittel“, so Andreas Klüppel. Durch regelmäßige<br />

Reviergänge verschafft man sich einen Überblick über den Bestand <strong>und</strong> über<br />

Besonderheiten im Revier. Das ist entscheidend <strong>für</strong> die Vorbereitung einer Jagd,<br />

schließlich muss sich der Jäger da<strong>für</strong> auskennen.<br />

… <strong>und</strong> nach der Jagd?<br />

Das Tierschutzgesetz verpflichtet, das Tier nicht qualvoll sterben zu lassen.<br />

Entscheidend ist hier ein sorgfältiger <strong>und</strong> genauer Schuss. Ist es erlegt, hat der Jäger<br />

auch weiterhin die Verantwortung: Das Aufbrechen - also das Entnehmen der<br />

Organe - gehört dazu. Das geschulte Auge erkennt z.B. an der Muskulatur, farblichen<br />

Abweichung des Gewebes oder Knochenbrüche, ob das Wild zum Verzehr<br />

geeignet ist. Auch Gewebeproben durch Tierärzte können über den Zustand<br />

Aufschluss geben.<br />

In der <strong>Herbst</strong>zeit findet sich Wild häufig in vielfältiger Form auf den Karten hiesiger<br />

Restaurants wieder. Wer beim Kauf von Fleisch viel Wert auf die Herkunft legt, der<br />

müsste das Wildfleisch jedem anderen Fleisch aus den Supermarktregalen vorziehen,<br />

das betont auch Michael Klüppel: „Das Tier hatte ein gutes Leben, es konnte fressen,<br />

was es wollte <strong>und</strong> hat keine Antibiotika bekommen, so wie Fleisch aus der<br />

Massenproduktion. Besseres Fleisch kann man nicht bekommen.“<br />

… was ich noch sagen wollte<br />

Willkürlich auf Tiere zu schießen, ganz unabhängig davon, um welches Tier es sich<br />

handelt, nur, um es als Trophäe präsentieren zu können, ist kritisch. Wenn Jagd mit<br />

Verstand erfolgt, dann ist auch klar, dass wir die Jagd <strong>für</strong> ein funktionierendes<br />

Ökosystem Wald benötigen. Das Image vom Jäger als Trophäensammler verliert die<br />

Jagd langsam. Und das ist gut so. ■<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 55


Beeindruckende Exponate <strong>und</strong> Dokumente<br />

LEBEN UND SCHAFFEN ALTENBÜRENER VORFAHREN<br />

VON SILVIA PADBERG<br />

Das Altenbürener Heimat- <strong>und</strong> Dorfmuseum beherbergt<br />

heute eine Ausstellung zum altertümlichen Leben in der<br />

ehemaligen Volksschule. Auf der ersten Etage wird den Besuchern<br />

ein Bild vom meist harten <strong>und</strong> kargen Leben <strong>und</strong> Schaffen der<br />

Vorfahren <strong>und</strong> die Geschichte Altenbürens vermittelt. In den<br />

ehemaligen Wohnräumen von „Fräulein Lehrerin“ <strong>und</strong> „Herr<br />

Lehrer“ werden in verschiedenartig gestalteten Räumen Mobiliar,<br />

Exponate <strong>und</strong> Archivalien beherbergt.<br />

Manch einer wird sich zum Beispiel beim Blick in die liebevoll<br />

hergerichtete Schlafkammer an Erzählungen von Großeltern<br />

erinnert fühlen oder kennt noch allerlei Mobiliar: Die beiden<br />

Holzmöbel-Betten mit bestickter Bettwäsche „Gute Nacht“, den<br />

Rosenkranz, das Gotteslob auf dem Nachtkonsölchen, den<br />

schweren Eichenkleiderschrank, den Pinkelpott unterm <strong>und</strong> die<br />

Wärmflasche auf dem Bett, die damals getragene Kleidung im<br />

Schrank, den schwarzen Zylinder, die kleine Sonntags-Kirchgeh-<br />

Handtasche <strong>und</strong> ein w<strong>und</strong>erschönes altes Taufkleid.<br />

Unzählige Einrichtungsgegenstände stammen aus dem Nachlass<br />

der Altenbürener Gastwirts- <strong>und</strong> Kaufmannsfamilie Tüllmann<br />

<strong>und</strong> zeigen dem Besucher die Wohnatmosphäre Mitte des 19.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts. Das Wohnen bedeutete auch <strong>für</strong> viele Familien<br />

Leben auf engstem Raum- eine Küche, eine Stube <strong>und</strong> eine<br />

Kammer. In der guten alten Stube staunt man weiter über wirklich<br />

hübsche alte Schränke, Truhen, Stühle, Sofa <strong>und</strong> vieles mehr.<br />

Im sogenannten Jagd- <strong>und</strong> Musikzimmer schaut man staunend<br />

umher, hier zieren ein nostalgisches Trichtergrammophon mit<br />

Schellackplatte, viele Jagdtrophäen an den Wänden, ein bemaltes<br />

Bowleset auf einer bestickten Tischdecke <strong>und</strong> Wandbilder die<br />

Einrichtung, ebenso ein Bild von einem Künstler aus Altenbüren.<br />

Das Sonntagszimmer <strong>für</strong> Kaffee <strong>und</strong> Kuchen, ein Plätzchen <strong>für</strong><br />

den Mann, der einen Blick in die Zeitung wirft, dazu eine Pfeife<br />

raucht <strong>und</strong> genüsslich ein Gläschen Bier trinkt.<br />

Die Museumsküche ist im Stil der Jahrh<strong>und</strong>ertwende, hier werkelte<br />

die Hausfrau. Dieser Raum wurde stets mit einem Ofen<br />

beheizt, denn er war der zentrale Punkt der Familie. Oma´s<br />

Küchenschrank, ein Sammelsurium an Waffeleisen, Butterfass,<br />

Bügeleisen, Waschbottich <strong>und</strong> sonstige Haushaltsgegenstände<br />

zeigen die Einfachheit.<br />

Die Zeitgeschichte Altenbürens befasst sich in einem Raum mit<br />

dem Zweiten Weltkrieg <strong>und</strong> mit dem Glauben der Gemeinde.<br />

Viele historische Fotos an den Wänden <strong>und</strong> Schautafeln zeigen<br />

Altenbüren während des Zweiten Weltkrieges, Schulklassen in<br />

verschiedenen Jahrgängen <strong>und</strong> Altenbürener Priester. Zahlreiche<br />

Exponate befinden sich im nächsten Raum mit<br />

Ausstellungsstücken aus der Landwirtschaft <strong>und</strong> dem Handwerk.<br />

Mit einem beachtlichen Engagement wurde im Dorfmuseum<br />

ein Archiv angelegt. R<strong>und</strong> 450 Bücher schmücken die Stube mit<br />

Fokus auf heimatk<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> christliche Literatur.<br />

Aufzeichnungen über das Dorf Altenbüren befinden sich in über<br />

100 Akten. Politische Dokumente, Vereinsdokumente. Vieles<br />

wurde akribisch festgehalten. Mehr als 300 Totenzettel von A-Z<br />

sind hinterlegt <strong>und</strong> können hilfreich <strong>für</strong> die Ahnenforschung<br />

sein. R<strong>und</strong> 5000 Fotos sind nach unterschiedlichen Themen<br />

sortiert <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 1000 Zeitungsausschnitte über Altenbüren<br />

sind archiviert.<br />

Das wertvollste Stück des Archivs ist ein blau eingeb<strong>und</strong>enes<br />

Buch mit dem Titel „Ehrenbuch Gemeinde Altenbüren von<br />

1914-1918“, ein wahrer Schatz an Informationen <strong>und</strong> wirklich<br />

sehr gut erhalten.<br />

Das Dorf- <strong>und</strong> Heimatmuseum hat (außer in den Sommerferien)<br />

jeden 1. Freitag im Monat von 15 bis 18 Uhr geöffnet, weitere<br />

Führungen nach Absprache.<br />

Besuchsadresse<br />

Dorf- <strong>und</strong> Heimatmuseum Altenbüren<br />

Unterm Warenberg 2<br />

59929 <strong>Brilon</strong><br />

Kontakt<br />

Marc Reermann<br />

Telefon: 02961-979733<br />

Internet: www.altenbueren.de<br />

Email: m.reermann@unitybox.de<br />

Gestaltung <strong>und</strong> Fotos: AirStativ<br />

56 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 57


Im August dieses Jahres wurden<br />

die Türen des Familien<strong>und</strong><br />

Erlebnisbades in<br />

Heringhausen nach 2,5<br />

Jahren umfangreicher Bau<strong>und</strong><br />

Renovierungsarbeiten<br />

wieder geöffnet.<br />

“ Badenixen“ <strong>und</strong> “ Wasserratten“<br />

kommen voll auf ihre Kosten<br />

Ein gern besuchtes therapeutisches Bad von Bewohnern umliegender<br />

Dörfer <strong>und</strong> Städte, Gästen <strong>und</strong> Urlaubern am Diemelsee.“<br />

Klein aber fein“, so Stimmen von vielen Besuchern des Bades.<br />

Hier fühlt man sich wohl, Kinder können unbeschwert spielen<br />

<strong>und</strong> toben <strong>und</strong> das Preis-Leistungsverhältnis ist super.<br />

In der Eingangszone geht es fix mit einer Karte ziehen, mit<br />

Aufzug oder Treppe runter in die Ebene des Schwimmbades.<br />

Großzügige Umkleidekabinen <strong>für</strong> Damen <strong>und</strong> Herr, <strong>und</strong> von<br />

hier aus tritt man ein in das neu gestaltete Bad. Wohltuende<br />

IN SAUNA UND BAD DEM<br />

ALLTAG ENTFLIEHEN<br />

30 Grad Celsius beträgt die<br />

Wassertemperatur <strong>und</strong> etliche<br />

Einrichtungen wie Wassergrotte,<br />

Massagedüsen, Wallbrausen,<br />

Bodenstrudel tragen<br />

in diesem therapeutischen<br />

Bewegungsbad r<strong>und</strong>um zu<br />

einem entspannten Wohlgefühl<br />

bei. Erholung <strong>und</strong> Entspannung bietet ebenso das Sprudelbad,<br />

mit seinem Intervall sprudelnden Wasser an. Eine<br />

Regengrotte in einer Felsenlandschaft mit Wasserfall r<strong>und</strong>et den<br />

Spaßfaktor ab.<br />

Das Freizeitbad ist in Innen- <strong>und</strong> Außenbecken aufgeteilt, <strong>und</strong><br />

am angrenzenden Außenschwimmbecken erstreckt sich eine<br />

Liegewiese, die auch <strong>für</strong> Saunagänger in den Sommermonaten<br />

zugänglich ist.<br />

“Kids-Welt-Vergnügen“<br />

Mit viel Fantasie wurde eine großzügige Kinderbadewelt gestaltet.<br />

Wer noch nicht so sicher auf seinen Beinchen steht, kann die<br />

3er-Rutsche hinunter sausen. Hier können die Eltern unbesorgt<br />

ihre Kids rutschen, toben, baden, planschen <strong>und</strong> hüpfen lassen,<br />

denn die maximale Höhe liegt bei 30 cm Wasser, während Eltern<br />

ungestört einige Bahnen im großen Becken ziehen können.<br />

Fotos: AirStativ<br />

58 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


Schwitzen, Ruhen, Ges<strong>und</strong>heit<br />

Vom Freizeitbad gelangt man direkt zum „Textilfreien<br />

Saunabereich“. Im gepflegten Ambiente der kleinen ruhigen<br />

Saunawelt findet man hier den Weg zu tiefer Entspannung. In den<br />

<strong>Herbst</strong>- <strong>und</strong> Wintermonaten eine gern angenommene Auszeit<br />

vom Alltag, um bei Kälte, Schnee <strong>und</strong> düsterem Wetter ein<br />

gemütliches Schwitzen in der finnischen Sauna zu genießen.<br />

Die Stammgäste des Familien- <strong>und</strong> Erlebnisbades freuen sich, sich<br />

wieder regelmäßig dort zu treffen <strong>und</strong> in der Sauna zu ruhen. Zu<br />

jeder St<strong>und</strong>e sorgt gedämpftes Licht in der finnischen Sauna, ausgestattet<br />

mit hellbraunen Holzwänden, <strong>für</strong> ein heimeliges<br />

Wohlbefinden. Kühlen Sie sich nach dem Saunagang unter der<br />

großzügigen Dusche oder im Abkühlbecken ab. Zur Verfügung<br />

stehen auch noch zwei Fußbecken, was therapeutisch gut <strong>für</strong> den<br />

Kreislauf ist. Im angrenzenden Ruheraum kann man sich auf<br />

Liegen zurücklehnen, lesen, dösen oder einfach nur ruhen.<br />

Anzeige<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo <strong>und</strong> Mi: 9:00 - 12:00 Uhr <strong>und</strong> 14:00 - 22:00 Uhr<br />

Jeden Montag: Damensauna<br />

Di, Do <strong>und</strong> Fr: 9:00 - 12:00 Uhr <strong>und</strong> 14:00 - 21:00 Uhr<br />

Sa: 8:00 - 20:00 Uhr<br />

Sonn- <strong>und</strong> Feiertag: 8:00 - 18:00 Uhr<br />

Letzter Einlass immer 1 St<strong>und</strong>e vor der jeweiligen Schließung.<br />

Zu den Ferienzeiten in Hessen <strong>und</strong> NRW ist das Familien- <strong>und</strong><br />

Erlebnisbad unter der Woche durchgehend geöffnet.<br />

www.diemelsee.de<br />

Die mit warmen Farbgebungen erstellte Dampfsauna ist ideal<br />

zur Entspannung <strong>für</strong> Körper <strong>und</strong> Seele. Gerade Menschen, die<br />

tagsüber im Berufsleben unter starkem Stress stehen, oder<br />

Menschen mit Kreislaufproblemen können abends in der<br />

Dampfsauna zur Ruhe kommen <strong>und</strong> richtig abschalten.<br />

In dieser Saunalandschaft kommt jeder Saunagänger auf seine<br />

Kosten. Entspannung <strong>und</strong> Ruhe, alles was man braucht. Als<br />

Sauna-Gast haben Sie auch die Möglichkeit, mit Badekleidung<br />

das Freizeitbad mit zu nutzen. Und wer viel schwitzt, muss auch<br />

viel trinken! Eigene Getränke können in diesem Bad mitgebracht<br />

werden. Im Erlebnisbad gibt es ein Foyer, hier können<br />

Eltern mit ihren Kindern ihre selbst mitgebrachten Speisen <strong>und</strong><br />

Getränke nutzen. Und wenn <strong>für</strong> Sie Saunieren <strong>und</strong> Baden ein<br />

geselliges Vergnügen ist, dann lässt es sich hier in gemütlicher<br />

R<strong>und</strong>e klönen. Im Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisbad Heringhausen werden<br />

auch Schwimm kurse angeboten sowie vielfältige Ges<strong>und</strong> heitsprogramme.<br />

(lp)<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 59


Rochuskapelle <strong>und</strong> Waldfest<br />

VON VOLKER GEDASCHKE<br />

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat die<br />

Rochuskapelle in <strong>Brilon</strong> als Denkmal des Monats Juli<br />

ausgezeichnet. Nachdem die Reno vie rungsarbeiten abgeschlossen<br />

werden konnten, hat das kleine Gotteshaus durch<br />

diese Auszeichnung eine besondere Würdigung erfahren.<br />

die Vormachtstellung im Heiligen Römischen Reich Deutscher<br />

Nation <strong>und</strong> in Europa, gleichzeitig aber auch ein Religionskrieg.<br />

Die kriegerischen Auseinandersetzungen verursachten<br />

Hungersnöte <strong>und</strong> Seuchen. In einigen Regionen überlebte nur<br />

ein Drittel der Bevölkerung <strong>und</strong> einige Landstriche wurden ganz<br />

entvölkert.<br />

„Wann wird der lange Krieg sein letztes Ziel erreichen,<br />

wann dünget man das Feld nicht mehr mit Menschenblut?“<br />

(Johannes Rist, 1607-67)<br />

Die in Münster <strong>und</strong> Osnabrück geschlossenen Friedensverträge<br />

werden als „Westfälischer Friede“ bezeichnet <strong>und</strong> beendeten den<br />

Dreißigjährigen Krieg.<br />

AM WALDFEST ERSTER GOTTESDIENST NACH DER RENOVIERUNG<br />

Bau <strong>und</strong> Intention der Kapelle<br />

Die im Jahre 1676 erbaute Kapelle ist dem heiligen Rochus<br />

geweiht, der als Schutzpatron gegen die Pest <strong>und</strong> ähnliche<br />

Seuchen verehrt wurde. Während der mittelalterlichen<br />

Pestepidemien im 14. Jahrh<strong>und</strong>ert wurde dieser Heilige aus<br />

Montpellier um Hilfe gebeten. In einer Nische über der kleinen<br />

Eingangstür befindet sich die Statue des heiligen Rochus mit der<br />

Fürbitte: „Sancte Rochus, ora pro nobis“ (Heiliger Rochus, bitte<br />

<strong>für</strong> uns!). Dargestellt wird er im Pilgerkleid mit Pilgerstab <strong>und</strong><br />

Kürbisflasche. Er zeigt auf seine Pestbeule am entblößten<br />

Oberschenkel, während neben ihm ein Heilung versprechender<br />

Engel steht. Häufig wird der heilige Rochus auch in Begleitung<br />

eines H<strong>und</strong>es mit Brot im Maul dargestellt.<br />

Zu lesen ist auch die<br />

Datumsangabe „Anno 1676“<br />

(Im Jahre 1676). Auf der linken<br />

Seite ist das <strong>Brilon</strong>er Wappen<br />

mit Schlüssel <strong>und</strong> auf der rechten<br />

Seite das Wappen mit Kreuz<br />

<strong>für</strong> Kurköln angebracht.<br />

Krieg <strong>und</strong> Pest<br />

Der Dreißigjährige Krieg (1618-<br />

1648) war ein Machtkampf um<br />

DER HEILIGE ROCHUS<br />

Gelübde zum Bau der Kapelle<br />

Im Jahr 1632 rückte unter der Führung des Landgrafen Wilhelm<br />

V. ein starkes hessisches Heer von Westen auf die Stadt <strong>Brilon</strong><br />

vor. Die Soldaten brachten ihre Kanonen in Stellung <strong>und</strong> schossen<br />

eine Bresche in die Stadtmauer. Daraufhin erstürmten die<br />

Truppen die Stadt <strong>und</strong> die Bewohner mussten eine brutale<br />

Plünderung über sich ergehen lassen. Bedingt durch zahlreiche<br />

Truppendurchmärsche <strong>und</strong> Einquartierungen konnte sich<br />

schließlich um 1635 in <strong>Brilon</strong> <strong>und</strong> den umliegenden Dörfern<br />

letztmalig die verheerende Pest ausbreiten.<br />

„Die Türme stehn in Glut, die Kirch ist umgekehret,<br />

Das Rathaus liegt im Graus, die Starken sind zerhaun,<br />

Die Jungfraun sind geschänd’t, <strong>und</strong> wo wir hin nur schaun<br />

Ist Feuer, Pest <strong>und</strong> Tod, der Herz <strong>und</strong> Geist durchfähret.<br />

(Andreas Gryphius,1616-64)<br />

Während dieser Notzeit hat die Bürgerschaft das Gelübde abgelegt,<br />

zu Ehren des Pestheiligen St. Rochus eine Kapelle zu bauen.<br />

Durch den anhaltenden Krieg konnte erst Jahrzehnte später mit<br />

dem Bau begonnen werden. Gründer <strong>und</strong> Stifter der<br />

Rochusvikarie war Adam Heinrich Gerling, der sein väterliches<br />

Erbe <strong>für</strong> die Dotierung der Vikarie einsetzte. Sein Vater Albert<br />

Gerling war als Kaufmann zu großen Wohlstand gelangt <strong>und</strong><br />

verstarb im Alter von 48 Jahren am 30.10. 1684. Die gusseiserne<br />

Grabplatte ist in der Propsteikirche zu <strong>Brilon</strong> zu besichtigen.<br />

60 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


GRABPLATTE VON ALBERT GERLING<br />

„Doch schweig ich noch von dem, was ärger als der Tod,<br />

Was grimmer denn die Pest <strong>und</strong> Glut <strong>und</strong> Hungersnot:<br />

Dass auch der Seelen-Schatz so vielen abgezwungen.!<br />

(Andreas Gryphius)<br />

Gr<strong>und</strong>legende Sanierungsarbeiten<br />

Um notwendige Restaurierungsarbeiten durchzuführen, gründeten<br />

2012 Mitglieder der Propstei-Gemeinde gemeinsam mit dem<br />

Löschzug <strong>Brilon</strong> einen Förderkreis, der traditionell im Wäldchen<br />

an der Rochuskapelle sein Waldfest feiert. Eine wichtige Bau maßnahme<br />

bestand darin, eine Dränage zur Entwässerung des Bodens<br />

um die F<strong>und</strong>amente der Kapelle zu legen.<br />

Restaurierungskonzept<br />

Das ab 2015 entwickelte<br />

Restaurierungskonzept sah<br />

eine Ergänzung des vorhandenen<br />

Lehmputzes vor. Schließlich<br />

erfolgte das Auftragen<br />

eines einfarbigen Edelputzes.<br />

Im Deckenbereich erfuhr das<br />

CHRISTUSMONOGRAMM AN DER DECKE<br />

Christusmonogramm „IHS“<br />

(Trigramm= drei Buchstaben) seine Vervollständigung durch<br />

eine besondere Kratztechnik (Sgraffito-Technik). Die Buchstaben<br />

„IHS“ stehen <strong>für</strong> Jesus (I), Hominum/Mensch (H), Salvator/<br />

Erlöser (S). Drei Nägel symbolisieren die Kreuzigung. Im<br />

Innenraum verweist eine ebenfalls in Kratztechnik gefertigte<br />

Inschrift auf das von Papst Franziskus ausgerufene Jahr der<br />

Barmherzigkeit, in dem die Kapelle restauriert wurde. Weitere<br />

Arbeiten stehen noch an. So bedarf der zwischen 1630 <strong>und</strong> 1640<br />

entstandene Altar ebenfalls noch einer gründlichen Aufarbeitung.<br />

„Wir sind auf einem guten Weg.“ (Propst Dr. Reinhard Richter)<br />

HINWEIS AUF DAS JAHR DER BARMHERZIGKEIT<br />

Waldfest an der Rochuskapelle<br />

Das Namensfest des heiligen Rochus wird am 16. August gefeiert.<br />

Am darauffolgenden Wochenende hat das Waldfest des<br />

Löschzugs <strong>Brilon</strong> im Wäldchen an der Rochuskapelle <strong>und</strong> auf<br />

der Rochusstraße stattgef<strong>und</strong>en. Zum Auftakt wurde in der<br />

frisch restaurierten Kapelle ein Festhochamt zu Ehren des<br />

Pestheiligen zelebriert.<br />

GOTTESDIENSTBESUCHER<br />

Das anschließende Waldfest mit Musik <strong>und</strong> guter Stimmung bot<br />

ein buntes Programm <strong>für</strong> Alt <strong>und</strong> Jung. Für Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche gehört erfahrungsgemäß die R<strong>und</strong>fahrt mit dem<br />

Feuerwehroldtimer zu den Highlights beim Waldfest. ■<br />

Fotos: Volker Gedaschke<br />

FEUERWEHROLDTIMER<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 61


Anzeige<br />

PIEPER-HOLZ<br />

setzt Zeichen bei Design-Möbeln<br />

NOVUM - CHARAKTER & ANSPRUCH IN EICHE<br />

Neue Wege zu gehen, ohne Tradi tionen zu verlassen, ist bei<br />

PIEPER schon lange Brauch. Mit der neuen Produktlinie<br />

NOVUM aber setzt man nun bewusst neue Zeichen. Man etabliert<br />

hochwertige, stilvolle Eichen-Möbel <strong>für</strong> Gastro no mie,<br />

Garten, Park <strong>und</strong> Terrasse.<br />

Aber was bietet diese neue Produktlinie den interessierten<br />

K<strong>und</strong>en? Die Serie NOVUM zeichnet sich auf den ersten Blick<br />

durch schlichte Eleganz aus. Die Möbel fügen sich stilvoll in Ihr<br />

Ambiente ein. Zeitlos. Ohne ihren Charakter zu verbergen.<br />

Unvergänglich.<br />

Ob Indoor oder Outdoor, die Möbel stücke sind individuell einsetzbar<br />

<strong>und</strong> können<br />

perfekt miteinander<br />

kombiniert werden.<br />

Das massive, hochwertige<br />

Eichenholz ist<br />

extrem witterungsbeständig<br />

<strong>und</strong> über zeugt<br />

durch seine unvergleichbare<br />

Haltbarkeit.<br />

Diese Möbel halten ein<br />

Leben lang! Ob <strong>für</strong><br />

Restaurants, Gaststätten,<br />

Hotel aus stat tungen,<br />

ja selbst auf der Terrasse oder gar im Wohnzimmer. Jedes<br />

ausgelieferte Möbelstück ist ein Unikat <strong>und</strong> unverwechselbar.<br />

Das Holz verleiht den Möbeln einen edlen <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

natürlichen Ausdruck, vereint Gemütlichkeit mit Stil.<br />

Das Design trifft in dieser Serie auch auf den ökologischen<br />

Aspekt. Zeitlos schönes Design, hergestellt aus garantiert nachhaltiger,<br />

regionaler Forstwirtschaft. Made in Germany. Aus<br />

Wäldern unserer Heimat. Durch eine ausgeklügelte<br />

Systemkonstruktion lassen sich die Möbelstücke leicht montieren,<br />

aber ebenso auch leicht wieder demontieren, um eine eventuelle<br />

Winterlagerung zu erleichtern. Dies ist gerade in der<br />

Gastro nomie, aber auch <strong>für</strong> die private Nutzung im Außenbereich<br />

ein echter Pluspunkt. Über zeugend ist auch die Vielfältigkeit der<br />

Design-Linie. Gr<strong>und</strong>sätzlich gibt es die Möbel in normaler<br />

Sitzhöhe als Tisch, Bank <strong>und</strong> der klassischen Bank mit<br />

Rückenlehne. Zusätzlich werden die Objekte auch als Tisch <strong>und</strong><br />

Bank High angeboten. Mit Stehtisch <strong>und</strong> Hocker bietet man<br />

damit ideale Kombinationsmöglichkeiten, speziell <strong>für</strong> den<br />

Bereich der Gaststätten. Dort kann, neben dem gemütlichen<br />

Restaurant-Ambiente, im gleichen Design eine kurzweilige<br />

Bistro- Atmosphäre geschaffen werden, ohne den Gesamtcharakter<br />

zu stören. Auch hier werden individuelle Ein rich tungsideen<br />

der Nutzer unterstützt. Durch die drei verschiedenen<br />

Farbvarianten lassen sich damit ebenso im privaten Heim echte<br />

Highlights im Wohnbereich<br />

<strong>und</strong> auf der<br />

Terrasse inszenieren. In<br />

Kombination mit den<br />

Regalelementen der<br />

Serie Novum werden<br />

unvergleichliche Raumge<br />

stal tungen geschaffen.<br />

Hier sei noch<br />

besonders auf die<br />

Stehle <strong>und</strong> die<br />

Stehlampe aus der<br />

Serie hingewiesen, in<br />

denen sich die Charak teristik des Eichenholzes besonders ausgeprägt<br />

zeigt. Damit wird tatsächlich jedes Objekt zum individuellen<br />

Kunstwerk.<br />

Freuen Sie sich auf NOVUM. Lassen Sie sich auf die<br />

Kombinationsmöglichkeiten ein <strong>und</strong> bilden daraus Ihr ganz<br />

eigenes Gastronomie- oder privates Wohnerlebnis.<br />

Ein Leben lang!<br />

PIEPER HOLZ GmbH<br />

Gewerbegebiet Im Westfeld 2 - 59939 <strong>Olsberg</strong>-Assinghausen<br />

Fon: 02962- 97110 - post@pieperholz.de - www.pieperholz.de<br />

62 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


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"RISTORANTE DA SALVATORE" KOCHT<br />

FRISCH FEINE ITALIENISCHE KÖSTLICHKEITEN<br />

Liebhaber leckerer italienischer<br />

Köstlichkeiten haben in <strong>Brilon</strong><br />

eine neue Adresse. Das schon seit<br />

sieben Jahren in <strong>Olsberg</strong> ansässige<br />

„Ristorante da Salvatore“ hat kürzlich<br />

im Hause Becker Immobilien<br />

an der Keffelker Straße ein eigenständiges<br />

italienisches Spezialitätenrestaurant<br />

neu eröffnet.<br />

Einen Pizzaofen wird man vergeblich<br />

suchen. Salvatore Constanzo,<br />

seine Lebensgefährtin Katharina<br />

Bektas <strong>und</strong> sein Partner Claudio<br />

Tamilla setzen auf frische <strong>und</strong> hochwertige<br />

italienische Küche. Die<br />

Menükarte ist daher auch kein dikkes<br />

Handbuch, sondern bewusst<br />

überschaubar gehalten.<br />

„Zwei- bis dreimal wöchentlich<br />

wechseln wir die Menükarte“, so der<br />

leidenschaftliche Koch <strong>und</strong> Inhaber<br />

Salvatore. „Angeboten werden saisonale<br />

Gerichte aus der italienischen<br />

Küche mit frischem Fisch, Fleisch<br />

<strong>und</strong> selbstgemachten Nudeln in<br />

unterschiedlichen Variationen.“<br />

Auf der Karte finden sich zudem<br />

mediterrane Vorspeisen <strong>und</strong> leckere<br />

Desserts. „Wir wollen unsere Gäste<br />

überraschen <strong>und</strong> verwöhnen“, lächelt<br />

Katarina Bektas begeistert. „Mit unserem<br />

Restaurantkonzept wollen wir<br />

Abwechslung <strong>und</strong> Genuss bieten.“<br />

Bei Thunfisch Papaya Tartar,<br />

Kürbisravioli, Filetto alla Grillia,<br />

Kabeljau Mare e Monte oder zum<br />

Beispiel Dorsch, dürfte so manchem<br />

GbR<br />

Keffelker Str. 4 – 59929 <strong>Brilon</strong> Tel.: 02961 9774799<br />

Fotos: Christoph Kloke<br />

Gaumenfre<strong>und</strong> schon das „Wasser<br />

im M<strong>und</strong>e zusammenlaufen“.<br />

Die auf die Menüangebote abgestimmte<br />

umfangreiche Weinkarte<br />

r<strong>und</strong>et das kulinarische Erlebnis passend<br />

ab.<br />

Mittags stehen jeweils drei wechselnde<br />

Menüs mit Vorspeise, Hauptgericht<br />

<strong>und</strong> Nachspeise zur Auswahl.<br />

Da das Auge bekanntlich mitisst,<br />

erwartet die Gäste schon beim<br />

Betreten des Lokals ein positiver<br />

Eindruck, der zum Verweilen <strong>und</strong><br />

Genießen einlädt. Das gehobene<br />

Ambiente im stilvollen italienischen<br />

Flair, gekoppelt mit feiner Küche<br />

<strong>und</strong> herzlicher Gastfre<strong>und</strong>schaft, hat<br />

schon in den ersten Wochen manch<br />

einen Gast überzeugt <strong>und</strong> positiv<br />

überrascht.<br />

Mit 52 Plätzen ist das Restaurant<br />

weder zu groß noch zu klein. Der<br />

offene Küchenbereich lässt interessierte<br />

Blicke zu. Die Gäste können sich<br />

jederzeit von der frischen Zubereitung<br />

ihrer Gerichte überzeugen.<br />

Das „Ristorante Salvatore“ in <strong>Brilon</strong><br />

freut sich dienstags bis sonntags von<br />

11.30 bis 14 Uhr <strong>und</strong> von 18 bis 23<br />

Uhr auf seine Gäste. Montags ist<br />

Ruhetag. Reservierungen sind unter<br />

Telefon 02961 9774799 <strong>und</strong> über<br />

die Facebookseite „Da Salvatore<br />

<strong>Brilon</strong>“ möglich.<br />

Ci vediamo – Salvatore <strong>und</strong> sein<br />

Team freuen sich, Sie bald begrüßen<br />

zu dürfen. (ck)<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 63


Mobil & praktisch<br />

GERTIE HARTMANN<br />

KOMMT INS HAUS<br />

„Huhu, Gertie! Da kommt sie!“, schon von Weitem wird Gertie Hartmann freudestrahlend<br />

von den Bewohnern des Caritas-Hauses begrüßt. Sobald sie um die Ecke<br />

biegt <strong>und</strong> ihre fröhlich-freche Frisur zum Vorschein kommt, gibt es kein Halten mehr.<br />

„Die Menschen hier in den Caritas-Häusern sind so lieb <strong>und</strong> so dankbar. Die freuen<br />

sich total, wenn ich komme. Für die bin ich sogar ein kleines 'Highlight' in ihrem<br />

Alltag,“ erzählt mir Gertie Hartmann ganz begeistert.<br />

Als Friseurmeisterin ist sie bereits seit ein paar Jahren 'mobil' unterwegs<br />

<strong>und</strong> besucht ihre K<strong>und</strong>en zu Hause. Wie praktisch, wenn der<br />

Friseur gleich ins Haus kommt <strong>und</strong> die Haare der ganzen Familie<br />

ruckzuck nacheinander schneidet! Vom Kleinkind über Teenager,<br />

Erwachsene bis hin zu Oma <strong>und</strong> Opa: Schnippschnapp <strong>und</strong><br />

alle sind zufrieden!<br />

Darüber hinaus 'praktiziert' Gertie auch in einem<br />

Seniorenheim. Ein kleiner Raum steht ihr dort zur<br />

Verfügung, um ihrem Handwerk nachzugehen.<br />

Wer glaubt, mehr als Waschen <strong>und</strong> Schneiden gehe nicht<br />

mobil, der hat sich getäuscht. „Ich mache quasi alles, was<br />

der K<strong>und</strong>e möchte. Von einer Beratung angefangen, die mir<br />

sehr wichtig ist, bis hin zu Dauerwelle, Färben <strong>und</strong> Strähnchen“,<br />

erklärt Gertie. „Aber im Laufe der Zeit hat sich das doch gewandelt. Früher<br />

gab es mehr Dauerwellen, heute wird fast alles mit Fön, Fingern <strong>und</strong> Wachs<br />

gezaubert. Über neue Trends tausche ich mich da mit lieben Kollegen aus“,<br />

fügt sie hinzu.<br />

Aus jedem Wort klingt Begeisterung <strong>für</strong> den Beruf. „Für mich kam nie ein<br />

anderer Job infrage. Meine Mutter schicke mich trotzdem mit 14 Jahren zum<br />

Schreibmaschinen- <strong>und</strong> Stenokurs <strong>und</strong> meinte zu mir ‚Frisör, oh Gott, nein! Die<br />

schminken sich <strong>und</strong> lackieren sich die Fingernägel!‘“<br />

Fotos: Sabrinity<br />

Aber dank ihrer Tante fand Gertie eine Lehrstelle im Friseurberuf. Die Basis war<br />

geschaffen. „Auch an mir selbst habe ich immer experimentiert“, erinnert sich<br />

Gertie, „früher war ich rothaarig <strong>und</strong> die Nachbarskinder nannten mich<br />

'Füchschen'. Dann habe ich mir die Haare schwarz gefärbt. Da war meine<br />

64 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


Mutter regelrecht geschockt. So war ich dann nach ein paar<br />

Tagen eben wieder die Rote!“<br />

Scherenschnitt bei Birgit Schrowange<br />

Dass die Mutter später das erste Versuchskaninchen <strong>für</strong> einen<br />

echten Haarschnitt wurde <strong>und</strong> sich dann tagelang nicht aus dem<br />

Haus getraut haben soll, das hört man nur so munkeln. Aber<br />

dass Gertie kurze Zeit später im heimischen Nehden der kleinen<br />

Birgit Schro wan ge am Küchen tisch die Haare geschnitten hat,<br />

das gilt als sicher<br />

verbürgt!<br />

Später hat sie sich dann in ihrem Wohnort Madfeld mit einem<br />

Salon selbstständig gemacht.<br />

Vor einigen Jahren kam dann die Entscheidung, mobil zu werden<br />

<strong>und</strong> die K<strong>und</strong>en aufzusuchen. „Man bekommt einfach<br />

einen ganz anderen Bezug zu den Menschen, wenn man bei<br />

ihnen ist“, schwärmt sie. „Es ist auch nicht alles so im<br />

Schnellverfahren, sondern man wechselt ja immer das eine oder<br />

andere nette Wort bei einer guten Tasse Kaffee.“<br />

Vielleicht wurde<br />

an diesem Tisch<br />

in Nehden der<br />

Gr<strong>und</strong>stein <strong>für</strong><br />

die Freude am<br />

Stylen <strong>und</strong> Frisieren<br />

eines späteren<br />

Fern sehstars<br />

gelegt?<br />

Die Karriere der<br />

Gertie Hartmann<br />

verlief zunächst<br />

ganz klassisch:<br />

„Schon während<br />

der Lehre wollte<br />

ich am liebsten<br />

viel mehr machen,<br />

aber zunächst mal<br />

war Zugucken, Aufpassen,<br />

Putzen<br />

<strong>und</strong> noch mals<br />

Zugucken angesagt.<br />

Zwei Jahre war ich im klassischen Herrensalon eingesetzt.<br />

Da lernt man präzises Schneiden!“<br />

Nach der Lehre in <strong>Brilon</strong> ging es nach Alme zu Brockmanns.<br />

„Wenn ich nur an die Hochsteckfrisuren <strong>und</strong> handgelegten Wellen<br />

denke, die habe ich total geliebt,“ schwärmt Gertie noch heute.<br />

In mehreren anderen Salons hat sie dann noch Erfahrung gesammelt,<br />

bevor sie 1989 die Meisterschule in Paderborn besuchte.<br />

Unterhaltsam plaudern kann man wirklich mit ihr. Und dass<br />

Friseusen immer auch den neuesten Tratsch <strong>und</strong> Klatsch unters<br />

Volk bringen, das muss wohl nur so ein Gerücht sein…<br />

Fröhlich sieht sie aus mit ihren etwas wild hochgesteckten<br />

Haaren, die seit Jahren ihr Markenzeichen sind. „Mein Pinsel<br />

aufm Kopp“, lacht sie. Ohne ihn kann man sie sich gar nicht<br />

mehr vorstellen. Aber es gibt tatsächlich Momente, in denen der<br />

Pinsel vom Kopf weichen muss, zum Beispiel, wenn der<br />

Motorradhelm aufgesetzt wird <strong>und</strong> sie als Motorrad-Neufan<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 65


eim Partner auf den Sozius klettert, um gemeinsam mit ihm<br />

eine Tour zu machen.<br />

„Es ist so herrlich bei uns im Sauerland. Ich würde hier nie weggehen“,<br />

ist sie sich sicher. Sobald der Helm wieder abgesetzt<br />

wird, ist schwupps der Pinsel wieder da <strong>und</strong> Gertie unverkennbar<br />

wieder die 'Alte'.<br />

Wobei 'alt' nun wirklich der verkehrte Ausdruck ist, aber man<br />

beginnt unweigerlich zu rechnen, wenn sie schon vor über 45<br />

Jahren die Lehre begonnen hat… „Ich bin jetzt 63 <strong>und</strong> werde<br />

demnächst zum ersten Mal Oma!“, verrät sie voller Stolz. Ans<br />

Aufhören denkt sie übrigens noch lange nicht. „Nichts mehr zu<br />

tun bedeutet Stillstand. Und das geht gar nicht!“, so Gertie voller<br />

Überzeugung. „Wenn ich dann mal meine Schere zur Seite legen<br />

sollte, möchte ich noch Sinnvolles tun. Es gibt so viele<br />

Menschen, die ich kennengelernt habe, die nicht auf der<br />

Sonnenseite des Lebens stehen. Denen möchte ich ehrenamtlich<br />

zur Seite stehen <strong>und</strong> <strong>für</strong> sie da sein.“ ■ (pk)<br />

713m Höhenlage am Rothaarsteig<br />

Das neue Berg-SPA<br />

• 2000 m² Wellness-Anlage<br />

• Helles Schwimmbad 8x18m<br />

• Große Bergsauna mit Blick ins Tal<br />

• Verwöhn-Dich-Tag mit Kosmetik <strong>und</strong><br />

Massage ab 85,- Euro pro Person<br />

• Tages-Eintritt pro Person 15,- Euro<br />

Lunch-Buffet<br />

• jeden Sonntag von 12 bis 14 Uhr<br />

• Steaks mit Pfeffersauce,<br />

Sonntags-Braten <strong>und</strong> vieles mehr<br />

24,50 Euro pro Person<br />

inklusive Hauswein & Wasser<br />

Veranstaltungen<br />

• Festscheune <strong>für</strong> 200 Personen<br />

• Veranstaltungen <strong>für</strong> 10 bis 100 Personen<br />

• Eigene Kapelle<br />

• 3 Tagungsräume mit Terrasse<br />

Familie Schnieder • Schnieder e.K.<br />

Rimberg 1 • 57392 Schmallenberg<br />

Tel.: 02974 - 777 - 0<br />

www.hotel-rimberg.de<br />

66 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


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Ges<strong>und</strong> leben <strong>und</strong> genießen<br />

REFORMHAUS RÜTHER NUN IN DER BRILONER FUSSGÄNGERZONE<br />

Moderner, heller, größer <strong>und</strong><br />

übersichtlicher. So präsentiert<br />

sich seit Ende Juni das Reformhaus<br />

Rüther im neuen Geschäftslokal in<br />

der <strong>Brilon</strong>er Fußgängerzone. Im<br />

ehemaligen „Schlecker“ in der<br />

Bahnhofstraße 10 wird neben dem<br />

bestehenden, verstärkt auch ein<br />

neues, jüngeres ges<strong>und</strong>heitsbewusstes<br />

Publikum angesprochen.<br />

Fotos: Christoph Kloke<br />

Täglich frisch gibt es nun ges<strong>und</strong>e<br />

Backwaren wie Vollkornbrote <strong>und</strong><br />

-brötchen, Kuchen <strong>und</strong> Teilchen.<br />

Neu <strong>und</strong> ganz im Trend sind<br />

„Smoothies“ als ges<strong>und</strong>e Durstlöscher<br />

zum Mitnehmen. Selbst verständlich<br />

werden auch Tee- <strong>und</strong><br />

Kaffeespezialitäten in verschiedenen<br />

Variationen angeboten, z.B.<br />

vegan oder lactosefrei.<br />

Das Sortiment wurde durch die<br />

bekannte Inhaberin Elisabeth<br />

Rüther <strong>und</strong> ihrem bewährten Team<br />

ergänzt. „Unser Reformhaus ist ein<br />

modernes, inhabergeführtes Fachgeschäft, wobei unser<br />

Kernsortiment vollwertige Lebensmittel <strong>und</strong> Feinkost, vegetarische<br />

Spezialitäten, diätische Lebensmittel <strong>und</strong> Nahrungsergänzungsmittel<br />

umfasst“, so Elisabeth Rüther. „Eine weitere<br />

Stärke sind Körperpflegeprodukte, Naturkosmetik <strong>und</strong> Naturarzneimittel.“<br />

Ein ganzes Teesortiment steht bereit: Grün-, Schwarz-, Rooibos<strong>und</strong><br />

Früchtetee. Viele schöne Teetassen <strong>und</strong> -kannen sowie<br />

Teezubehör bietet die separate Teeabteilung. Naturarzneimittel<br />

unterstützen den Körper dort, wo er Unterstützung braucht. Im<br />

Reformhaus-Sortiment sind gegen vielerlei Beschwerden natürliche<br />

Kräuter gewachsen.<br />

MARLIES BORGHOFF (LI) UND LENA RÜTHER BERATEN KOMPETENT UND QUALIFIZIERT.<br />

ELISABETH RÜTHER FÜHRT ALS INHABERIN DEN FAMILIENBETRIEB.<br />

Unter dem Motto "ges<strong>und</strong> sein –<br />

schön sein - leben <strong>und</strong> genießen“<br />

bietet das Reformhaus den K<strong>und</strong>en<br />

ein umfangreiches Sortiment <strong>für</strong><br />

Wellness, Genuss <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, gekoppelt mit erfahrener<br />

<strong>und</strong> qualifizierter Beratung. „Damit Sie sich von Kopf bis Fuß in<br />

ihrer eigenen Haut wohlfühlen, sind in unseren Kosmetik- <strong>und</strong><br />

Körperpflegeprodukten ausschließlich Sub stanzen natürlicher<br />

Herkunft enthalten.“<br />

An speziellen Kosmetiktagen werden von einer erfahrenen<br />

Kosmetikerin Kurzbehandlungen mit Naturkosmetik angeboten.<br />

Auch naturnahes Haarefärben gehört zu den regelmäßigen<br />

Aktionen. Individuelle Beratungen – zum Beispiel zu Themen<br />

wie Allergien oder Immunsystem <strong>und</strong> Ernährung – sind die<br />

Stärke des Teams.<br />

Das passende Geschenk - nicht nur zu Weihnachten:<br />

Wir packen Ihnen individuell Ihren Geschenkkorb.<br />

Informationen zu aktuellen Angeboten, Veranstaltungen oder<br />

zur Vereinbarung eines längeren Beratungsgesprächs gibt es telefonisch<br />

unter 02961 54587. Besuchen Sie doch einmal unsere<br />

Facebookseite! (ck)<br />

Rüther<br />

BRILON<br />

Bahnhofstr. 10 (ehemals Schlecker)<br />

Abonnieren Sie uns! Tel. (0 29 61) 5 45 87<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 67


IM HERBST ERFREUT SICH DAS KARTOFFELBRATEN GROSSER<br />

BELIEBTHEIT BEI JUNG UND ALT<br />

VON SANDRA WAHLE<br />

Die Kartoffel war einst das<br />

wichtigste Gr<strong>und</strong>nahrungsmittel<br />

der Bevölkerung,<br />

gerade <strong>für</strong> ärmere<br />

Menschen. Sie ließ sich mit<br />

relativ wenig Aufwand anbauen,<br />

da sie nicht so wetterempfindlich<br />

ist wie andere<br />

Gemüse- <strong>und</strong> Obstsorten oder<br />

Getreide. König Friedrich II.<br />

von Preußen war es, der die<br />

Kartoffel im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

auf die Speisepläne der<br />

Deutschen bringen wollte, um<br />

seine Untertanen vor Hungersnöten<br />

zu schützen. Seine<br />

Bemühungen, die Kartoffel in<br />

der Bevölkerung beliebter zu<br />

machen, waren zwar kreativ,<br />

aber zwecklos. Weder die<br />

Androhung von Strafen, wenn<br />

man die Kartoffelpflanze nicht<br />

anbaut – die sogenannten<br />

„Kartoffel befehle“ – , noch die<br />

Bewachung von Kartoffel feldern<br />

durch Soldaten, um die<br />

Neugier der Menschen zu wekken,<br />

brachten den erhofften<br />

Erfolg. Erst als die Hungersnot<br />

tatsächlich eintrat, war die<br />

Kartoffel – wortwörtlich – in aller M<strong>und</strong>e. Heute erlaubt die<br />

Vielfalt in den Supermarktregalen eine freie Auswahl. Auf<br />

Kartoffeln ist – zumindest in unserer heutigen Gesellschaft –<br />

keiner mehr angewiesen. Daher ist der Verzehr von Kartoffeln in<br />

den Industrieländern auch rückläufig, während der Bedarf durch<br />

Foto: Sandra Wahle<br />

den häufigen Mangel an<br />

Nahrungsmitteln in den<br />

Entwicklungsländern kontinuierlich<br />

steigt. Kartoffeln gehören<br />

mit Reis, Weizen <strong>und</strong> Mais<br />

noch immer zu den wichtigsten<br />

Gr<strong>und</strong>nahrungsmitteln der<br />

Welt. Ob im Auflauf, in<br />

Suppen oder als Beilage, als<br />

Pommes oder Chips – in jeglicher<br />

Form <strong>und</strong> Größe findet sie<br />

sich auf den Tellern wieder. In<br />

manchen Regionen Deutschlands<br />

lebt eine besondere<br />

Tradition wieder auf, so auch<br />

im Sauer- <strong>und</strong> im Siegerland:<br />

Kartoffelbraten. Dabei handelt<br />

es sich nicht um einen Braten<br />

aus Kartoffeln, wie der<br />

Unwissende anfangs denken<br />

mag. Vielmehr ist hier der<br />

Garprozess gemeint, denn beim<br />

Kartoffelbraten werden die<br />

Kartoffeln direkt in der Asche<br />

gegart. Klingt simpel, ist es<br />

auch! Über den Ursprung dieses<br />

Brauches ist man sich uneinig.<br />

Es liegt aber nahe, dass<br />

diese Art der Zubereitung von<br />

Kartoffelbauern selbst erf<strong>und</strong>en<br />

wurde, <strong>für</strong> welche die Feuerkartoffeln nach einem langen<br />

Arbeitstag auf dem Feld die günstigste Art der Nahrungszubereitung<br />

war. Außerdem belegen Quellen, dass das Kartoffelbraten aus<br />

eben diesem Gr<strong>und</strong> einst als „Arme-Leute-Essen“ galt. Davon<br />

kann heute nicht mehr die Rede sein. In vielen – aber wohlge-<br />

68 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


merkt nicht allen – Dörfern <strong>und</strong> Städten des Sauerlandes findet<br />

sich der Brauch wieder. Ausrichter sind meist Vereine, Verbände<br />

oder Stammtische. Für Einzelpersonen ist der Aufwand mit dem<br />

Feuer dann meist doch zu groß <strong>und</strong> der Ofen muss herhalten.<br />

Für die Vorbereitung des Kartoffelbratens braucht es viele helfende<br />

Hände. Meist verteilen sich die Rollen automatisch – Holz<br />

schichten <strong>und</strong> Feuer machen ist im Sauerland schließlich<br />

„Männersache“! Die Zubereitung von Kräuterbutter, Salaten<br />

oder gar eingelegten Heringen liegt hingegen meist eher in der<br />

Hand der Frauen. Ist nach einigen St<strong>und</strong>en genug Asche vorhanden,<br />

werden die Kartoffeln hineingelegt <strong>und</strong> nach einer weiteren<br />

knappen St<strong>und</strong>e wieder herausgenommen. Am Tisch trennt sich<br />

dann die Spreu vom Weizen, denn im schlimmsten Fall wird die<br />

Schale von der Kartoffel getrennt. Es gibt zwei Gebote, die man<br />

in keinem Fall brechen sollte: 1.) „Du sollst die Kartoffel nicht<br />

schälen!“ <strong>und</strong> 2.) „Du sollst die Kartoffel nicht aufschneiden!“.<br />

Bei Missachtung dieser Gebote erntet man sehr schnell böse<br />

Blicke oder laute Zurufe. Wenn das Feuer nur mit gutem<br />

Buchenholz <strong>und</strong> ohne weitere Zusätze oder Anzünder entfacht<br />

wurde, muss man sich keine Sorgen um die Schale der<br />

Feuerkartoffeln machen – natürlich nur, solange der Verzehr<br />

nicht übermäßig ist. Punkt Zwei hat wohl eher damit zu tun,<br />

dass es dazu gehört, sich beim Verzehr der Kartoffeln die Finger<br />

dreckig zu machen, zugleich aber auch damit, dass die<br />

Kräuterbutter auf einer gebrochenen Kartoffel besser haftet als<br />

auf einer glatt durchgeschnittenen. Das Wissen über diese<br />

Tradition wird von Generation zu Generation weitergegeben<br />

<strong>und</strong> wird uns hoffentlich noch viele weitere Jahrzehnte in dieser<br />

Form erhalten bleiben, nämlich als Festmahl mit Kultstatus. ■<br />

Fotos: AirStativ<br />

Foto: Sandra Wahle<br />

Kartoffelbraten in Sicht <strong>und</strong> keine Lust auf normale Kräuterbutter? Hier zwei leckere Rezepte:<br />

Känguru-Dip<br />

Thymian-Zitronen-Butter<br />

Zutaten:<br />

200 g Schmand<br />

200 g Crème Fraîche<br />

250 g Frischkäse<br />

Eine Packung „8-Kräuter“ (TK)<br />

Eine Tüte Zwiebelsuppe<br />

Salz <strong>und</strong> Pfeffer nach Geschmack<br />

Alle Zutaten vermengen <strong>und</strong> <strong>für</strong> einen intensiven Geschmack mehrere<br />

St<strong>und</strong>en im Kühlschrank durchziehen lassen. Schmeckt auch<br />

zu Fladenbrot <strong>und</strong> Baguette.<br />

Zutaten:<br />

300 g Butter<br />

Einen B<strong>und</strong> Thymian<br />

Eine Zitrone<br />

Eine Knoblauchzehe<br />

Salz <strong>und</strong> Pfeffer nach Geschmack<br />

Butter mit einem Handrührer schaumig schlagen. Den Thymian<br />

abspülen, Blättchen abzupfen <strong>und</strong> klein hacken. Die Schale der<br />

Zitrone abreiben <strong>und</strong> den Saft auspressen. Die Knoblauchzehe<br />

durch eine Knoblauchpresse drücken. Alle Zutaten unter die Butter<br />

rühren <strong>und</strong> mit Gewürzen nach Wahl abschmecken. Zu einer Rolle<br />

formen, in Folie wickeln <strong>und</strong> kalt stellen.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 69


Anzeige<br />

Eine Geschäftsidee<br />

macht Schule<br />

Hermes Reinigungstechnik<br />

Die ehemalige Katholische Gr<strong>und</strong>schule in<br />

Bracht hausen dient nach einer gr<strong>und</strong>legenden<br />

Sanierung jetzt der Umsetzung <strong>für</strong> eine einzigartige<br />

Reinigungstechnik von Gebäudefassaden. Die<br />

Geschäftsidee stammt von Sebastian Hermes, Inhaber<br />

der Hermes Fassadenreinigung GmbH.<br />

Das Team v. l.: Thomas Fischer, Alois Hermes, Dr. Daniel<br />

Jaspers, Andrea Kaufmann <strong>und</strong> Sebastian Hermes.<br />

Wie sind Sie auf die Geschäftsidee gekommen?<br />

Sebastian Hermes: Gestartet bin ich als einfacher<br />

Fassadenreiniger. Dann habe ich festgestellt, dass der<br />

Bedarf ständig wuchs <strong>und</strong> Weiterentwicklungen nötig<br />

wurden. Mein Vater hat mich dabei unterstützt <strong>und</strong><br />

wir haben zusammen neue, technische Hilfsmittel ausgetüftelt<br />

<strong>und</strong> getestet, bevor wir sie in der Praxis realisiert<br />

haben. Mein Schulkamerad aus der Kinderzeit,<br />

Dr. Daniel Jaspers, ist zuständig <strong>für</strong> die Entwicklung<br />

aller unserer chemischen Produkte, die <strong>für</strong> die<br />

Reinigung enorm wichtig sind.<br />

Warum benötigen Sie die Räumlichkeiten in der ehemaligen<br />

Gr<strong>und</strong>schule?<br />

Sebastian Hermes: Je mehr Verbesserungen wir auf<br />

den Anwendermarkt gebracht haben, umso mehr<br />

Interessenten aus dem Bereich der Immobilien- <strong>und</strong><br />

Hauseigen tümergesellschaften meldeten sich. Diese<br />

Flut von Anfragen konnten wir gar nicht allein bewältigen.<br />

Also mussten wir neue Firmen begeistern, die<br />

<strong>für</strong> uns die Dienstleistungen umsetzen. Hier sprechen<br />

wir von Handwerkern wie zum Beispiel Malern <strong>und</strong><br />

Stuckateuren.“ Mithilfe eines Profis habe ich eigene<br />

kleine Videos über mein Unternehmen erstellt <strong>und</strong> ins<br />

70 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


Netz gestellt. In kurzer Zeit hatte ich genügend Interessenten,<br />

die sich k<strong>und</strong>ig machen wollten.<br />

Daraufhin habe ich begonnen, Schulungen anzubieten.<br />

Und was wäre da<strong>für</strong> besser geeignet, als eine ehemalige<br />

Schule? Ohne die richtige Fachkompetenz geht<br />

heute in der Wirtschaft nichts mehr. Qualität, Persönlichkeit,<br />

Glaubwürdigkeit, Produkteffizienz <strong>und</strong> Wettbewerbs<br />

fähigkeit sind die Schlüsselwörter <strong>für</strong> den<br />

Erfolg.<br />

Welche innovativen Produkte <strong>und</strong> Konzepte bieten<br />

Sie an?<br />

Sebastian Hermes: Im letzten Jahr haben wir ein<br />

schon patentiertes Schmutzwasserkonzept entwickelt<br />

<strong>und</strong> umfirmiert in die Hermes Fassadenreinigung<br />

GmbH. Unser Vorzeigeprodukt ist die Hermes<br />

Kombibox XL mit Chemiepumpe <strong>und</strong> Hochdruckreiniger.<br />

Das ist ein weltweit einzigartiges Komplettmodul<br />

zur Algenentfernung an Hausfassaden. Es verbindet<br />

Frischwassertank, Chemietanks, Abwasseraufbereitung<br />

<strong>und</strong> Hochdruckgerät in einem. Die Kombibox<br />

XL dient einerseits als Chemiespeicher, andererseits<br />

als Aufbereitungssystem <strong>für</strong> das anfallende<br />

Abwasser. Das ist enorm k<strong>und</strong>enfre<strong>und</strong>lich, denn dieses<br />

Komplettsystem haben wir entwickelt, um die<br />

Kosten der Abwasserentsorgung so gering wie möglich<br />

zu halten. Beim Reinigungsverfahren ist es jetzt nicht<br />

Die Hermes<br />

Kombibox „XL”<br />

mit Chemiepumpe<br />

<strong>und</strong> Hochdruckreiniger.<br />

mehr nötig, anfallendes Abwasser von der Baustelle<br />

wegzuschaffen <strong>und</strong> zu entsorgen. Unsere entwickelte<br />

<strong>und</strong> eingebaute Technik ermöglicht es, das Abwasser<br />

direkt in das System zu pumpen, es zu säubern <strong>und</strong><br />

danach erneut zum Abspülen der Fassade zu verwenden.“<br />

Hermes Fassadenreinigung GmbH<br />

Zum Ellenborn 3<br />

57399 Kirchh<strong>und</strong>em<br />

Tel.: 02723 688065 · Fax: 687094<br />

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www.hermes-reinigungstechnik.com<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 71


Die Stimme der Jugend<br />

Editorial<br />

VO N<br />

LAURA PADBERG<br />

„Nicht jeder Schatz besteht aus Silber <strong>und</strong><br />

Gold…“<br />

Das waren die Worte von Jack Sparrow. Er ist ein<br />

Pirat <strong>und</strong> hat selbst erkannt, dass nicht jeder<br />

Schatz einen materiellen Wert besitzen muss.<br />

Noch viel wichtiger ist oft der ideelle Wert eines<br />

Schatzes.<br />

Was macht einen Schatz überhaupt so interessant,<br />

der Wert, ob materiell, ideell oder doch der<br />

Weg dorthin, die eigentliche Schatzsuche?<br />

Auch heute gibt es noch moderne Piraten, vielleicht<br />

nicht mehr in alter zerschlissener Kleidung<br />

<strong>und</strong> darauf bedacht, anderen das Eigentum zu<br />

rauben, aber dennoch mit der nötigen Neugier<br />

<strong>und</strong> dem Eifer, das Geheimnis eines Rätsels oder<br />

Schatzes zu lösen.<br />

Michael möchte Euch über zwei moderne Arten<br />

der Schatzsuche berichten. Im ersten Teil von<br />

dem so populären Pokémon GO <strong>und</strong> dem allbekannten<br />

Geocaching. Ob virtuell oder real, in<br />

beiden Fällen geht es um den Spaß beim<br />

Erk<strong>und</strong>en neuer Orte <strong>und</strong> neuer Schätze. Der<br />

Bericht zu Pokémon GO liefert eine kurze<br />

Übersicht <strong>für</strong> alle, die schon was von dem Spiel<br />

gehört haben, aber nicht genau wissen, was das<br />

überhaupt ist. Im zweiten Teil erklärt Michael,<br />

was Geocaching heißt <strong>und</strong> wie es funktioniert.<br />

Was ist mit Euch, wann begebt Ihr Euch auf<br />

Schatzsuche? Erzählt uns davon.<br />

Eure Stimme der Jugend<br />

wolljugend@gmail.com<br />

72 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


Geocaching<br />

Eine moderne Schatzsuche<br />

VON MICHAEL SCHUMANN<br />

Geocaching, eine Freizeitbeschäftigung, die<br />

immer mehr Fans hier in Deutschland <strong>und</strong> auch<br />

im Sauerland findet. Doch was ist Geocaching,<br />

was braucht man, <strong>und</strong> was ist der Reiz daran<br />

bzw. wie kann man dieses Hobby einmal ausprobieren?<br />

Dominik Schmidt hat mir geholfen <strong>und</strong><br />

mir sein interessantes Hobby einmal nähergebracht.<br />

Der Traditional Geocache ist die ursprüngliche<br />

Art des Geochaching <strong>und</strong> eine der einfachsten,<br />

gerade <strong>für</strong> Anfänger. Es sind GPS Koordinaten<br />

vorgegeben, die direkt zum Ziel führen.<br />

Multi Geocaches bestehen aus mehreren<br />

Stationen <strong>und</strong> können zudem Rätsel zwischen<br />

den Stationen beinhalten. Bei der ersten Station<br />

Fotos: Sabrinity<br />

Geocaching ist sozusagen eine digitale<br />

Schatzsuche. Man bekommt Koordinaten <strong>und</strong><br />

läuft dorthin, wo dann meistens ein Schatz oder<br />

ein Rätsel versteckt ist. Aber das ist nur eine der<br />

verschiedenen Arten des Geocachings, mittlerweile<br />

haben sich mehrere Arten des Geochaching<br />

entwickelt. Um die vier wichtigsten zu nennen:<br />

Es gibt den Traditional Geocache, Multi<br />

Geocache, Nacht Geocache <strong>und</strong> den Webcam<br />

Geocache.<br />

bekommt man Hinweise auf die nächste, <strong>und</strong> so<br />

kommt man von Station zu Station bis zum<br />

finalen Ziel.<br />

Bei einem Nacht Geocache wird ein Startpunkt<br />

vorgegeben, <strong>und</strong> man wird über Reflektoren –<br />

die so genannten „Feuernadeln“ - von Station zu<br />

Station bis hin zum Ziel geführt. Diese Caches<br />

sind eher was <strong>für</strong> fortgeschrittene Geocacher.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 73


Bei einem Webcam Geocache werden bestehende<br />

Webcams benutzt, auf deren Bilder von der<br />

Öffentlichkeit zugegriffen werden kann. Diese<br />

Caches werden gesucht, <strong>und</strong> dann wird ein<br />

Screenshot von dem Bild der Kamera von sich<br />

selbst auf dem Bild gemacht.<br />

Alle Fortschritte <strong>und</strong> Erfahrungen werden dann,<br />

wenn vorhanden, in einem Logbuch vor Ort<br />

oder aber auch im Internet auf der Geocache-<br />

Webseite festgehalten.<br />

Um Geocaching auszuprobieren, benötigt man<br />

in erster Linie ein GPS-<br />

fähiges Gerät.<br />

Viele Handys<br />

sind heutzutage<br />

zwar GPS-<br />

fähig, jedoch<br />

wird davon abgeraten,<br />

da sie im<br />

Wald oft das<br />

Signal verlieren<br />

<strong>und</strong> dadurch die<br />

Genauigkeit zur<br />

Positionsbestimmung leidet. Trotzdem gibt es<br />

viele Geocaching-Apps zum Runterladen.<br />

Neben dem GPS-Gerät ist wetterfeste Kleidung<br />

<strong>und</strong> gutes Schuhwerk wichtig. Eine Taschen<strong>und</strong><br />

auch eine Schwarzlichtlampe, genauso wie<br />

ein Magnet an einer Schnur, gehören dann<br />

schon zur Ausstattung eines erfahreneren<br />

Geocachers.<br />

Geocaches findet man im Internet, dort sind die<br />

einzelnen Caches in zwei Kategorien eingeteilt,<br />

zum einen in die Schwierigkeit der Cacherätsel<br />

<strong>und</strong> zum anderen in die Schwierigkeit des<br />

Geländes. Das Wertungssystem geht von ein- bis<br />

fünf Sterne. Bei der Schwierigkeit der Rätsel<br />

empfiehlt es sich, sich langsam ran zu tasten,<br />

man sollte nicht direkt mit mehr als 3 Sterne<br />

beginnen. Die Rätsel bei zu hohen Wertungen<br />

sind mitunter sehr schwierig, <strong>und</strong> man scheitert<br />

schnell an dem Cache <strong>und</strong> verliert so leicht den<br />

Spaß am Geochaching. Bei der Geländewertung<br />

sollte man auf die richtige Ausrüstung<br />

achten, wobei bei ein- bis zwei<br />

Sternen noch auf Feld- bzw.<br />

Schotterwegen gelaufen wird,<br />

heißt es bei höheren<br />

Wertungen oft ab ins<br />

Gelände bis hin zum<br />

Klettern am Seil bei fünf<br />

Sternen. Hierbei empfiehlt<br />

es sich dann, auch ein paar<br />

Handschuhe <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

Nachtcaches eine<br />

Stirnlampe einzupacken.<br />

Will man selbst mal eine Geocache ausprobieren,<br />

ist das ganz einfach. Auf Webseite www.<br />

geocaching.com findet man eine Vielzahl an<br />

verschiedenen Geocaches. Allein r<strong>und</strong> um <strong>Brilon</strong><br />

gibt es knapp 70 Geocaches. Dabei wird man<br />

sich w<strong>und</strong>ern, an wie vielen man jeden Tag vorbei<br />

läuft, ohne sie zu bemerken. Man sucht sich<br />

einen Cache aus <strong>und</strong> liest sich in Ruhe die<br />

Beschreibung durch oder löst das Rätsel, was von<br />

der Art des Caches abhängt. Dann heißt es auch<br />

schon GPS Koordinaten eingeben <strong>und</strong> los geht’s.<br />

Viel Spaß beim Ausprobieren, ob allein oder mit<br />

der Familie. Geocaching ist ein Hobby <strong>für</strong> jeden<br />

Rätsel- <strong>und</strong> Naturfre<strong>und</strong>.<br />

74 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


Was ist Pokémon GO?<br />

Virtuelle <strong>und</strong> reale Entdeckungsreise zugleich<br />

VON MICHAEL SCHUMANN<br />

Seit Anfang Juli heißt es auch in Deutschland endlich<br />

Pokémon GO! Ein Spiel das weltweit einen<br />

riesengroßen Hype ausgelöst hat <strong>und</strong> <strong>für</strong> das sich<br />

mit laufenden Updates immer wieder neue<br />

Funktionen freischalten lassen. Egal ob beim<br />

Einkaufen, Spazieren mit dem H<strong>und</strong> oder Wandern<br />

mit Fre<strong>und</strong>en: Stets hat man die Möglichkeit, das<br />

virtuelle Erlebnis mit der realen Welt zu verbinden.<br />

Einfach Handy raus, GPS-Signal <strong>und</strong> Internet an,<br />

Spiel starten <strong>und</strong> schon kann man sich auf die<br />

Suche nach einzigartigen <strong>und</strong> seltenen Pokémon<br />

machen. Aufgr<strong>und</strong> des hohen Akkuverbrauchs ist<br />

bei längeren Trips eine Powerbank zu empfehlen<br />

.<br />

Kann jeder Pokémon GO spielen?<br />

Jeder Smartphone Besitzer, der ein GPS-fähiges<br />

Handy besitzt, was mindestens über Android 4.4<br />

<strong>und</strong> eine Internetflat verfügt, kann dieses Spiel spielen.<br />

Einfach den App Store öffnen, die entsprechende<br />

App runterladen <strong>und</strong> „Los geht’s!“. Egal ob jung<br />

oder alt, bei dem Spiel kommt jeder auf seine<br />

Kosten.<br />

Wie läuft das Spiel ab?<br />

Sinn <strong>und</strong> Zweck des Spiels ist in erster Linie das<br />

Fangen von verschiedenen Pokémon. Mit diesen<br />

kann man dann in Arenen gegen andere Teams<br />

kämpfen. Wichtig dabei ist, welchem Team die<br />

Arena gehört <strong>und</strong> welcher Art von Team man sich<br />

angeschlossen hat. Zur Auswahl stehen: Team Rot<br />

<strong>für</strong> den Wagemut, Blau <strong>für</strong> die Weisheit oder Gelb<br />

<strong>für</strong> die Intuition.<br />

Arenen befinden sich meistens an bekannten öffentlichen<br />

Orten wie Brunnen, Denkmäler, Statuen<br />

oder Vergleichbares. Auch sogenannte 'Pokéstops'<br />

sind meist an öffentlichen Orten verteilt. Hier<br />

besteht die Möglichkeit, verschiedene Items zu<br />

bekommen, die zum Spielen unabdingbar sind.<br />

Dazugehören unter anderem 'Tränke', 'Beleber',<br />

'Glücks-Eier' <strong>und</strong> 'Pokébälle'.<br />

Wo kann ich am besten Pokémon fangen?<br />

Die meisten Pokémon findet man an Orten, wo<br />

viele Menschen zusammen kommen. Marktplätze<br />

oder Einkaufspassagen sind hier<strong>für</strong> besonders gut<br />

geeignet. Aber wie in jedem Spiel muss man auch<br />

eine gewisse Portion Glück dabei haben.<br />

Eine besonders schöne Option ist, dass man das<br />

Pokémon entweder virtuell oder mit der Kamera in<br />

der realen <strong>Umgebung</strong> fangen kann.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 75


VERSTECKTE<br />

POKÉMON IM PARK<br />

Fotos: Michael Schumann<br />

Die statistisch am häufigsten<br />

auftretenden <strong>und</strong><br />

gefangenen Pokémon<br />

sind Hornliu, Rattzfratz<br />

<strong>und</strong> Taubsi.<br />

Alles in allem bin ich der Meinung, dass Pokémon<br />

GO endlich mal ein Spiel ist, das am Smartphoneoder<br />

Tablet-Spiel Interessierte aus den eigenen vier<br />

Wänden lockt. Das Weiterkommen im Sinne des<br />

Spiels bedingt, dass man die Gegend erk<strong>und</strong>en<br />

muss. Dass dies zu Fuß geschehen sollte <strong>und</strong> nicht<br />

mit Zweirad oder Auto, versteht sich von selbst! Der<br />

besondere Reiz besteht darin, dass sich reale <strong>und</strong><br />

virtuelle Welt in einer kurzweilig gestalteten Grafik<br />

verbinden. Die Vorfreude auf das nächste Update<br />

steigt schon jetzt!<br />

PRINT & PAPIER MANUFAKTUR<br />

WESTSTRASSE 52 · 57392 SCHMALLENBERG<br />

TEL. 02972 97758-0 · INFO@GLADE.DE<br />

Wir schreiben das Jahr <strong>2016</strong>...<br />

N O R M<br />

A L<br />

...<strong>und</strong> die traditionsreichen Druckereien<br />

werden von der Digitalisierung<br />

überholt. Alle Druckereien? Nein!<br />

Ein kleiner Haufen von unbeugsamen,<br />

widerborstigen Sauerländern hört nicht auf,<br />

Widerstand zu leisten <strong>und</strong> mit seinem Können dem Wandel zu folgen.<br />

ist anders!<br />

Lernen Sie die eigenwilligen Köpfe kennen, die schon längst die modernsten<br />

Digitaldruck-Systeme einsetzen. Wo sitzen die kreativen Köpfe mit den<br />

genialen Ideen <strong>für</strong> Layout <strong>und</strong> Gestaltung? Wie kommt das I-Tüpfelchen<br />

durch solide Handarbeit auf das digitale Produkt?<br />

Besuchen Sie uns vor Ort in Schmallenberg – <strong>und</strong> Sie werden sehen, was wir<br />

unter 130 Jahre Tradition verstehen. Normal ist anders...<br />

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76 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


Unter der Baumrinde<br />

Erkennst du Sie?<br />

VON LAURA PADBERG<br />

Täglich habe ich mit ihr zu kämpfen, sie versucht<br />

mir ihren Willen aufzuzwängen. Bestimmt kennst<br />

Du mein Problem mit ihr, aber ich habe meine<br />

Lösung gef<strong>und</strong>en, lies selbst:<br />

Kennst du Sie?<br />

Täglich ist Sie nah bei dir<br />

ist viel mehr als ein Souvenir.<br />

Ob auf Papier, im Handy oder Geist<br />

erinnert dich, was du bald nicht mehr weißt.<br />

Kennst du Sie?<br />

Sie ist ein Graus,<br />

schaut stets voraus.<br />

Doch schaust du auch nur kurz zurück,<br />

verlängert Sie sich ein kleines Stück.<br />

Kennst du Sie?<br />

Tag <strong>für</strong> Tag nimmt sie weiter zu,<br />

die Frage ist nur oft wozu.<br />

Machst du dich auf sie eine Zeile zu verkürzen,<br />

fehlt dir die Zeit dich ins Abenteuer zu stürzen.<br />

Erkennst du Sie?<br />

Suchst du auch immer noch vergebens,<br />

es ist die Liste deines Lebens,<br />

die dir den Alltag vorschreibt<br />

<strong>und</strong> damit den Spaß vertreibt.<br />

Verkennst du Sie?<br />

Sie nimmt nur wenig Rücksicht,<br />

aber ohne Sie geht’s auch nicht.<br />

Sie ist mehr als bloß eine Pflicht,<br />

hält dein Leben im Gleichgewicht.<br />

Verkennst du Sie?<br />

Du wirst sie niemals abschließen.<br />

Wo bleibt die Zeit zum Genießen?<br />

Deine einzige Chance ist ein<br />

Kompromiss, zum Beispiel, dass<br />

sie sonntags unwichtig ist.<br />

Meine Aufgabenliste darf mir<br />

ab jetzt von Montag bis Samstag<br />

vorschreiben, was ich zu tun habe, aber<br />

am Sonntag verschwindet sie in<br />

der hintersten Ecke, <strong>und</strong> der<br />

Tag gehört ganz allein mir.<br />

Foto: Laura Padberg<br />

Verkennst du Sie?<br />

Mit jungen Jahren ist sie noch klein.<br />

Im Alter wird sie grenzenlos sein.<br />

Solang du jung bist musst du Acht geben,<br />

dich auch stets voll <strong>und</strong> ganz auszuleben.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 77


Hubertas Ecke<br />

Tach zusammen! - Die Wogen<br />

haben sich geglättet. Die<br />

Versicherung hat den Schaden,<br />

über den ich in der letzten<br />

<strong>Ausgabe</strong> berichtet habe, übernommen<br />

<strong>und</strong> mein Besitzer führt<br />

mich wieder stolz durch die<br />

Stadt. Auch das Mädel mit dem<br />

nun neuen Smartphone hat mich<br />

schon gestreichelt. Hach – es ist<br />

schön so ein Sommer in der<br />

Stadt! Na ja, sagen wir mal `spät<br />

Sommer´. Ja, das ist schon richtig<br />

geschrieben, denn der Sommer in<br />

diesem Jahr hat doch ziemlich<br />

auf sich warten lassen. Dazu<br />

kamen die Wetterkapriolen mit<br />

auch so manchem Unwetter. Mir<br />

hat das nicht ganz so viel ausgemacht,<br />

da ich es vorziehe, das<br />

ganze Jahr über „barhuf“ zu laufen.<br />

Ich verstehe da meinen Besitzer nicht, als er in Sandalen,<br />

natürlich mit Socken – ich könnte jedes mal schreien –, vormittags<br />

bei schönem Wetter mit mir durch die Stadt stolzierte <strong>und</strong><br />

von einem Schauer überrascht wurde. „Ich hab ganz nasse<br />

Socken!“, schimpfte er, als er sich bei Uli in dessen Imbissrestaurant<br />

untergestellt hatte. „Lass sie doch einfach aus. Es sieht nämlich…,<br />

ok, nicht gut aus!“, hab ich ihm mitzuteilen versucht,<br />

doch er hat mal wieder nur „Iaah!“ verstanden. Ein wenig stolz<br />

bin ich ja, dass Uli seinem Restaurant einen so tollen Namen<br />

gegeben hat. Auch wenn ich inzwischen erfahren habe, dass er<br />

gar nicht mich damit gemeint hat. Macht nichts, ich mag ihn<br />

trotzdem. Aber kommen wir auf das Thema Schuhe zurück.<br />

Auch wenn ich keine trage, aber bei Sandalen kann das Wasser<br />

doch einfach wieder rausfließen. Gummistiefel hingegen halten<br />

zwar das Wasser ab, aber wenn mal was reinkommt, laufen die<br />

Dinger voll. Das scheint insbesondere die Damenwelt erkannt<br />

zu haben, denn trotz des nicht gerade mit Sonne <strong>und</strong> Wärme<br />

verwöhnenden Sommers sind diese immer wieder barfuß in<br />

offenen Schlappen in der Stadt unterwegs gewesen – obenherum<br />

aber mit dickem Pullover oder Poncho! Letzteres kenne ich.<br />

Mein Cousin in Südamerika hat mal Bilder geschickt. Dort laufen<br />

die Menschen auch mit so<br />

etwas herum. Aber zurück zu den<br />

Schuhen. Besser gesagt, zu den<br />

Füßen, die darin stecken. Die<br />

meisten sind ja schön anzusehen,<br />

doch einige sollten dringend mal<br />

zu einem Hufschmied. Also meiner,<br />

der Martin, der könnte mit<br />

seiner Raspel oder der Flex vielleicht<br />

noch etwas retten.<br />

Manchmal aber auch nur vielleicht.<br />

Möglicherweise hatten die<br />

Damen die ich auf dem<br />

Altstadtfest gesehen habe, genau<br />

damit zu kämpfen. Bei schweißtreibenden<br />

Temperaturen jenseits<br />

der 30 Grad waren da nämlich<br />

welche in Stiefeletten <strong>und</strong> eine<br />

sogar in hohen Stiefeln unterwegs.<br />

Vielleicht wussten sie aber<br />

schon im Voraus von dem<br />

Unwetter des Nachmittags, als innerhalb von Minuten die<br />

Wassermassen dem bis dahin so tollen Fest ein jähes Ende bereiteten.<br />

Es war unglaublich schade, als sogar ganze Stände zerstört<br />

wurden. Das Museumszelt hat zwar gehalten, doch während<br />

Loni versucht hat, das eingedrungene Wasser im Eingangsbereich<br />

des Museums mit Mopp <strong>und</strong> Wischer zu bändigen, schleppten<br />

neben den vielen Museumsfre<strong>und</strong>en besonders Carsten <strong>und</strong><br />

Winni pitschnass das Ausstellungsmaterial in das schützende<br />

Haus Hövener. Andere hatten weniger Glück. Wie Imkerin<br />

Janine: Das Meiste aus ihrem Stand war kaputt. Da hätten auch<br />

keine Gummistiefel geholfen. Eher eine Wathose, wie sie Angler<br />

bevorzugen. Ich bin ja gespannt, wann ich das erste Mal jemanden<br />

mit so etwas in der Stadt antreffe. Was sich nämlich<br />

Modeschöpfer so alles ausdenken, muss ja von einem bestimmten<br />

Klientel umgehend in die Tat umgesetzt werden! Bei uns<br />

Tieren heißt das Herdentrieb. Ach ja, man möge mir verzeihen,<br />

wenn ich mal wieder jemandem durch meine veröffentlichte<br />

Sichtweise zu nahe trete, weil er sich darin wiedererkennt: Aber<br />

schließlich bin ich ja nur ein Sauerländer Esel. ■<br />

Foto: AirStativ<br />

„Bis die Tage!“, verbleibt Eure Huberta.<br />

78 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


Anzeige<br />

Wald der ewigen Ruhe<br />

NATURELLE BESTATTUNG IM RUHEFORST<br />

Foto: AirStativ<br />

I<br />

rgendwann kommt die Zeit, sich Gedanken<br />

zu machen, was ist, wenn …<br />

Dabei bleiben viele Fragen offen: Will man den oft weit verstreut<br />

wohnenden Angehörigen ein Grab auf dem Friedhof vererben?<br />

Wer übernimmt die vorgeschriebene Grabpflege oder wer zahlt<br />

da<strong>für</strong>?<br />

Es gibt Alternativen, den RuheForst in Bad Arolsen zum<br />

Beispiel. Jetzt fragen Sie sich sicher, warum sollte ich im Wald<br />

bestattet werden <strong>und</strong> wie sollte das ablaufen? Ein Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> eine<br />

Waldbestattung liegt auf der Hand: Der Baum ist das deutliche<br />

Symbol <strong>für</strong> den Kreislauf des Lebens. In vielen Glaubensrichtungen<br />

<strong>und</strong> Philosophien ist er als ein Sinnbild der Götter, das<br />

Reich der Feen <strong>und</strong> Dämonen <strong>und</strong> Lebensquell vertreten.<br />

Gleichzeitig sind Pflanzen lebenswichtig <strong>für</strong> uns. Sie reinigen<br />

unsere Luft <strong>und</strong> produzieren den von uns benötigten Sauerstoff.<br />

Sie sind der Anfang unseres Lebens <strong>und</strong> nehmen uns am Ende<br />

wieder auf.<br />

Auf eine Trauerfeier muss bei dieser Art von Beisetzung natürlich<br />

nicht verzichtet werden. Sie kann individuell gestaltet <strong>und</strong> das<br />

Grab namentlich gekennzeichnet werden. Anstelle einer Tonurne<br />

wird die Asche des Verstorbenen in einer biologisch abbaubaren<br />

Urne an den Wurzeln eines Baumes beigesetzt.<br />

Junge Bäume wachsen inmitten von alten Eichen <strong>und</strong> Buchen<br />

auf einem stattlichen 20 Hektar großen Areal im RuheForst Bad<br />

Arolsen. Angehörige können die Zeremonie der Beisetzung in<br />

der Kirche, der Natur oder einem anderen Ort der<br />

Zusammenkunft mit Naturaltar selbst organisieren, um letzte<br />

Worte unter freiem Himmel zu sprechen. Am RuheBiotop kann<br />

man schon zu Lebzeiten die eigene Ruhestätte frei auswählen.<br />

Man hat die Wahl zwischen kleinen <strong>und</strong> großen kräftigen<br />

Bäumen, <strong>für</strong> Einzelpersonen, Familien oder nahestehende<br />

Angehörige. Hier im Wald spürt man die Natur <strong>und</strong> Trauernde<br />

finden einen Bezugspunkt zum ewigen Leben.<br />

Für nähere Informationen r<strong>und</strong> um das Thema RuheForst in<br />

Bad Arolsen finden kostenlose Führungen statt. Gemeinsam<br />

kann man dann mit einem Revierleiter des Fürstlich<br />

Waldeckschen Forstamtes eine Waldführung im RuheForst vornehmen.<br />

In den letzten Jahren stieg die Zahl der Bestattungen<br />

im RuheForst stetig an, sodass das hier<strong>für</strong> angedachte Baum areal<br />

erweitert werden musste. (sp)<br />

RuheForst Bad Arolsen · Fürstlich Waldecksches Forstamt<br />

Schloßstraße 27 · 34454 Bad Arolsen<br />

Telefon (05691) 895517<br />

www.RuheForst-BadArolsen.de · info@RuheForst-BadArolsen.de<br />

Sprechst<strong>und</strong>e im RuheForst-Büro:<br />

montags von 9-12 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 79


AK<br />

T UELLE<br />

<strong>2016</strong> ERMINE<br />

<strong>Brilon</strong><br />

<strong>Marsberg</strong><br />

<strong>Olsberg</strong><br />

Diemelsee<br />

<strong>Willingen</strong><br />

<strong>Brilon</strong><br />

Weitere Termine auf www.brilon-tourismus.de<br />

26.10.<strong>2016</strong><br />

Konzert – Klangkosmos Weltmusik „Ibrahim Keivo“,<br />

19:30 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche<br />

27. 10.<strong>2016</strong><br />

Film <strong>und</strong> Fotopräsentation<br />

„Wanderungen <strong>und</strong> Klettersteige im Dachsteingebirge“<br />

von Klaus Peter Pscheidt, 20:00 Uhr Hotel Rech<br />

31.10.<strong>2016</strong><br />

<strong>Brilon</strong> bei Nacht Innenstadt <strong>Brilon</strong><br />

04., 06., 11. <strong>und</strong> 12.11.<strong>2016</strong><br />

Theater Maul-Affen-Feil, Bürgerzentrum Kolpinghaus<br />

<strong>Brilon</strong>, 20:00 Uhr<br />

11.12.<strong>2016</strong><br />

Farben der Musik No. 18 Autohaus Mercedes-<br />

Benz Paul Witteler, 18:00 Uhr<br />

17.12.<strong>2016</strong><br />

126. Kerzenkonzert „J.S. Bach Weihnachtsoratorium<br />

I-III, BWV 248“ in der Nikolaikirche, 19:00 Uhr<br />

<strong>Olsberg</strong><br />

Weitere Termine unter www.olsberg-aktiv.de<br />

04.11.<strong>2016</strong><br />

Kaya Yanar Planet Deutschland, 20:00 Uhr,<br />

Konzerthalle <strong>Olsberg</strong><br />

05.11.<strong>2016</strong><br />

Lange Saunanacht im Aqua<strong>Olsberg</strong>, 20:00 Uhr<br />

11. bis 27.11.<strong>2016</strong><br />

Kulinarischer <strong>Herbst</strong><br />

05.11.<strong>2016</strong><br />

125. Kerzenkonzert mit dem Blasorchester <strong>Brilon</strong><br />

in der Nikolaikirche, 20:00 Uhr<br />

15.11.<strong>2016</strong><br />

Theater „Die neuen Abenteuer des Michel aus Lönneberga“<br />

in der Aula Schulzentrum, 16:30 Uhr<br />

22.11.<strong>2016</strong><br />

Konzert „The Gregorian Voices“, Bürgerzentrum Kolpinghaus<br />

<strong>Brilon</strong>, 19:00 Uhr<br />

01.12.<strong>2016</strong> bis 04.12.<strong>2016</strong><br />

Weihnachtsmarkt der Sparkasse Hochsauerland<br />

Marktplatz <strong>Brilon</strong><br />

19.11.<strong>2016</strong><br />

50 Jahre Konzerthalle <strong>Olsberg</strong><br />

26.11.<strong>2016</strong><br />

Acoustic Guitar Night <strong>2016</strong> Kultur- <strong>und</strong><br />

Eventbahnhof ,,Linie 73“, Hauptstraße 73, <strong>Olsberg</strong>- Bigge<br />

27.11.<strong>2016</strong><br />

Ernst Hutter, 18:00 Uhr, Konzerthalle <strong>Olsberg</strong><br />

02.12.<strong>2016</strong><br />

BAP - Lebenslänglich - Jubiläumstournee 1976-<strong>2016</strong><br />

20:00 Uhr, Konzerthalle <strong>Olsberg</strong><br />

18.12.<strong>2016</strong><br />

Weihnachtskonzert Musikverein Eintracht<br />

<strong>Olsberg</strong><br />

80 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


<strong>Marsberg</strong><br />

Weitere Termine unter: kalender.marsberg.com<br />

28.10.<strong>2016</strong><br />

Springmaus-Improvisationstheater<br />

20:00 Uhr Schützenhalle Niedermarsberg<br />

06.11.<strong>2016</strong><br />

Orgel- <strong>und</strong> Chorkonzert mit Prof. Dr. Andrzej<br />

Chorosinski <strong>und</strong> Kammerchor <strong>Marsberg</strong>, 17:00 Uhr<br />

13.11.<strong>2016</strong><br />

Schützenfestmode-Messe im Kloster<br />

Bredelar, Begegnungs- <strong>und</strong> Kulturzentrum Kloster Bredelar<br />

18.11.<strong>2016</strong><br />

Kabarett mit Sybille Bullatschek, 19:30 Uhr,<br />

Kulturring <strong>Marsberg</strong> e.V.<br />

25.11.<strong>2016</strong> bis 27.11.<strong>2016</strong><br />

<strong>Marsberg</strong>er Weihnachtsmarkt<br />

mit Lichterfest<br />

18.12.<strong>2016</strong><br />

Weihnachtskonzert<br />

17:00 Uhr Musikverein <strong>Marsberg</strong><br />

Diemelsee<br />

Weitere Termine unter www.diemelsee.de<br />

28.10.<strong>2016</strong><br />

Schlachteessen im Gasthaus Döbelt in<br />

Schweinsbühl ab 17:00 Uhr<br />

24.11.<strong>2016</strong><br />

Tee- <strong>und</strong> Punschabend in Sudeck<br />

26.11.<strong>2016</strong><br />

Adventskaffee im DGH in Rhenegge ab 14:30 Uhr<br />

26.11.<strong>2016</strong><br />

Weihnachtsmarkt am Erwin-Figge-Platz in<br />

Wirmighausen ab 14:00 Uhr<br />

27.11.<strong>2016</strong><br />

Adventskonzert vom Männergesangsverein in der<br />

St. Johannis Kirche in Adorf<br />

10.12.<strong>2016</strong><br />

Nikolausmarkt in der Scheune von Herrn<br />

Kalhöfer-Köchling in Benkhausen ab 18:00 Uhr<br />

11.12.<strong>2016</strong><br />

Adventsnachmittag im DGH in Rhenegge<br />

ab 14:00 Uhr<br />

12.12.<strong>2016</strong><br />

Adventssingen in der Kirche in Schweinsbühl<br />

ab 20:00 Uhr<br />

18.12.<strong>2016</strong><br />

Offenes Adventssingen im Dorf in<br />

Benkhausen ab 17:00 Uhr<br />

<strong>Willingen</strong><br />

Weitere Termine unter www.willingen.de<br />

30.10.<strong>2016</strong><br />

Saisonende<br />

im Besucherbergwerk Grube<br />

Christiane in Adorf<br />

ab 17:00 Uhr<br />

05.11.<strong>2016</strong><br />

Discoabend<br />

in der Dansenberghalle in Adorf<br />

ab 20:00 Uhr<br />

01.11.<strong>2016</strong><br />

<strong>Willingen</strong> im Lichterglanz<br />

verkaufsoffen 10-21 Uhr<br />

05.11.<strong>2016</strong><br />

Theaterabend<br />

01.12.<strong>2016</strong> – 24.12.<strong>2016</strong><br />

<strong>Willingen</strong> ein Wintermärchen<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> - 81


<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Brilon</strong>, <strong>Olsberg</strong>, <strong>Marsberg</strong>, <strong>Willingen</strong> <strong>und</strong> Diemelsee<br />

<strong>WOLL</strong><br />

Worte, Orte, Land <strong>und</strong> Leute.<br />

Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

VOLKER GEDASCHKE<br />

CHRISTIANE<br />

HEILIGERS<br />

HERMANN-J. HOFFE<br />

PETRA KLEINE<br />

Herausgeber:<br />

Hermann-J. Hoffe<br />

57392 Schmallenberg<br />

hoffe@hoffe.de<br />

Redaktionsanschrift: <strong>WOLL</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Brilon</strong><br />

Christoph Kloke<br />

Am Poppenberg 10<br />

59929 <strong>Brilon</strong><br />

Telefon 02961-742270<br />

ck@woll-magazin.de<br />

Redaktion:<br />

Hermann-J. Hoffe (hh)<br />

Volker Gedaschke (vk)<br />

Silvia Padberg (sp)<br />

Peter Padberg (pp)<br />

Petra Kleine (pk)<br />

Laura Padberg (lp)<br />

Gerd Rieland (gr)<br />

Michael Schumann (ms)<br />

Sabrina Voss (sb)<br />

Christoph Kloke (ck)<br />

Sandra Wahle (sw)<br />

Chistiane Heiligers (che)<br />

Ines Schmiegelt (is)<br />

Huberta (h)<br />

Korrektorat:<br />

Gerd Rieland<br />

Gestaltung:<br />

Satz:<br />

Rainer Zepernick<br />

Peter Padberg<br />

Laura Padberg<br />

GLADE Print & Papier<br />

Manufaktur, Schmallenberg<br />

CHRISTOPH KLOKE<br />

LAURA PADBERG<br />

PETER PADBERG<br />

SILVIA PADBERG<br />

Titelfoto:<br />

Fotos:<br />

AirStativ, Geschwister Paula (10 J.),<br />

Hanna (8 J.) <strong>und</strong> Ole (7 J.) Becker<br />

AirStativ, info@airstativ.de<br />

Sabrinity, wish@sabrinity.com<br />

Raphael Sprenger,<br />

mail@raphaelsprenger.com<br />

Ines Schmiegelt,<br />

schmiegelt-fotografie@t-online.de<br />

MICHAEL SCHUMANN<br />

SABRINA VOSS<br />

SANDRA WAHLE<br />

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Druck:<br />

Verlag:<br />

Laura Padberg<br />

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Touristik <strong>Willingen</strong><br />

Touristik <strong>Marsberg</strong><br />

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Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint im Dezember <strong>2016</strong>!<br />

82 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>


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