Stadtverband«) Aufnahme und Analyse des Ist ... - Kirche in Zürich
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Landert >Partner<br />
Sozialforschung Evaluation Konzepte<br />
zeigen sich Angehörige der Zielgruppen (z.B. Sozialdiakone oder Ressortverantwortliche<br />
Sozialdiakonie/Jugendarbeit) wenig <strong>in</strong>formiert über das Angebot. Zum andern ist<br />
bisweilen ke<strong>in</strong> Interesse an den Dienstleistungen vorhanden. Es ist also e<strong>in</strong> Bruch<br />
feststellbar zwischen den Kirchgeme<strong>in</strong>den (Geldgeber, Nutzer <strong>und</strong> Multiplikatoren <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em) <strong>und</strong> den Angeboten. Manchen <strong>Kirche</strong>npflegen dürfte wenig bewusst se<strong>in</strong>, dass<br />
aus ihren Mitteln kumuliert 6 Mio. CHF pro Jahr <strong>in</strong> gesamtstädtische Angebote fliessen<br />
(Tabelle 6, S. 66).<br />
Die Ursache für die erwähnten Bruchstellen ist bei der strategischen Führung <strong>und</strong> im<br />
Controll<strong>in</strong>g zu suchen. Zweck, Ziele, Zielklarheit <strong>und</strong> Transparenz bezüglich <strong>des</strong> Leistungsumfanges<br />
stellen sich je nach Institution sehr unterschiedlich dar. Angebote wie<br />
Spitalpfarramt <strong>und</strong> Sihlcity-<strong>Kirche</strong> mit e<strong>in</strong>em klar umschriebenen Auftrag haben es<br />
diesbezüglich relativ leicht. Bei der von den meisten Befragten als erfolgreiches Projekt<br />
bezeichneten Streetchurch etwa sieht es demgegenüber anders aus: Die Mitarbeitenden<br />
verfügen über grosse Freiheiten, die Entwicklung <strong>und</strong> situativ Flexibilität zulassen.<br />
Dies s<strong>in</strong>d zugegebenermassen Bed<strong>in</strong>gungen, um e<strong>in</strong> Angebot erst e<strong>in</strong>mal<br />
adäquat zu entwickeln <strong>und</strong> zu positionieren. E<strong>in</strong> starkes Eigenleben e<strong>in</strong>er Institution<br />
birgt aber die Gefahr, dass sie den Kontakt zu den Geldgebern – den Kirchgeme<strong>in</strong>den<br />
– verliert. Das Problem ist nicht der Freiraum an sich. Wesentlich ist, ob er Teil absichtsvollen<br />
Handelns ist oder Folge fehlender Führung durch den Stadtverband bzw.<br />
entsprechende Kommissionen.<br />
Für Behördemitglieder, die nicht der ZKP angehören <strong>und</strong> kirchliche Mitarbeitende ist<br />
<strong>in</strong>sgesamt schwer durchschaubar, wo Entscheidungen gefällt werden, wie die F<strong>in</strong>anzierungsströme<br />
verlaufen <strong>und</strong> wer die Aufsicht über die diversen E<strong>in</strong>richtungen hat.<br />
Dies stellt sich als problematisch heraus, wenn die produzierten Leistungen nicht <strong>in</strong><br />
der erwarteten Qualität ausfallen. H<strong>in</strong>weise aus den Gesprächen belegen, dass Leistungsbezüger<br />
aufgr<strong>und</strong> von schlechten Erfahrungen Angebote nicht mehr nutzen.<br />
Bisweilen fehlt den Kirchgeme<strong>in</strong>den auch das Wissen, welche Dienstleistungen sie<br />
von den Institutionen erwarten können. Aus Sicht der Werke stellt sich das Problem,<br />
sich <strong>in</strong> 34 Kirchgeme<strong>in</strong>den bekannt zu machen <strong>und</strong> periodisch den Kontakt zu pflegen.<br />
Dass diese Kontakte leichter zu bewerkstelligen <strong>und</strong> effizienter zu pflegen s<strong>in</strong>d, wenn<br />
die Zahl der Kirchgeme<strong>in</strong>den überschaubar ist, leuchtet e<strong>in</strong>.<br />
Die meisten gesamtstädtischen Werke <strong>und</strong> E<strong>in</strong>richtungen wurden top down, d.h. nicht<br />
aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Initiative mehrerer Kirchgeme<strong>in</strong>den, e<strong>in</strong>geführt. Die <strong>Kirche</strong>npflegen s<strong>in</strong>d<br />
zuvorderst mit ihren eigenen, naheliegendsten Aufgaben beschäftigt. Die Kompetenzen<br />
<strong>des</strong> Verbandsvorstan<strong>des</strong> lassen e<strong>in</strong>igen Spielraum, um Projekte anzuschieben<br />
<strong>und</strong> sie bei bereits fortgeschrittenem Planungsstand der ZKP vorzulegen. Er geht dabei<br />
das Risiko e<strong>in</strong>, dass die Kirchgeme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> die kirchlichen MitarbeiterInnen nicht<br />
im Boot s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> nachträglich zum E<strong>in</strong>steigen e<strong>in</strong>geladen werden müssen.<br />
Leistungsfähigkeit, Qualität <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>denähe der gesamtstädtischen Angebote fallen<br />
aufgr<strong>und</strong> der oben dargestellten Zusammenhänge unterschiedlich aus. Weder<br />
Verbandsvorstand noch Kirchgeme<strong>in</strong>den verfügen über e<strong>in</strong>e auf Daten abgestützte<br />
E<strong>in</strong>schätzung <strong>des</strong> Stan<strong>des</strong> <strong>und</strong> <strong>des</strong> Erfolgs. Selbstverständlich können auch ges<strong>und</strong>er<br />
Menschenverstand <strong>und</strong> (selbst)kritische Betrachtungsweise zu realistischen E<strong>in</strong>schätzungen<br />
e<strong>in</strong>es Angebots führen. Positionierung, Effizienz, Verbesserungspotenzial <strong>und</strong><br />
andere Aspekte der gesamtstädtischen Angebote wurden aber nie systematisch <strong>und</strong><br />
unseres Wissens auch nicht mit e<strong>in</strong>er Aussenperspektive untersucht. Viele Mitglieder