Stadtverband«) Aufnahme und Analyse des Ist ... - Kirche in Zürich
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Verband der Stadtzürcherischen evangelisch-reformierten Kirchgeme<strong>in</strong>den. <strong>Ist</strong>-<strong>Analyse</strong> 2008.<br />
sonders schwer getroffen. Trotz ger<strong>in</strong>gerer Ressourcen muss das Kernangebot 40 erhalten<br />
bleiben. Derweil s<strong>in</strong>d die grösseren Kirchgeme<strong>in</strong>den weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Lage, die<br />
<strong>in</strong> der KO festgehaltenen Aufgaben autonom zu erfüllen. Ihre Beteiligung <strong>in</strong> Kooperationen<br />
beschränkt sich auf punktuelle Kontakte mit wenig Konstanz, etwa im Bereich<br />
Erwachsenenbildung.<br />
Alles <strong>in</strong> Allem zeigt sich, dass sich die Kirchgeme<strong>in</strong>debehörden mehrheitlich zu e<strong>in</strong>er<br />
<strong>in</strong>tensiveren Zusammenarbeit gedrängt fühlen. H<strong>in</strong>dernisse oder Hürden für e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit<br />
fallen <strong>des</strong>halb besonders <strong>in</strong>s Gewicht <strong>und</strong> können e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />
Lösung mitunter ganz verh<strong>in</strong>dern.<br />
5.2.3 Organisation <strong>und</strong> Führung der Kirchgeme<strong>in</strong>den<br />
E<strong>in</strong>e Vorbed<strong>in</strong>gung für erfolgreiches Handeln von <strong>und</strong> <strong>in</strong> Kirchgeme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e<br />
gute Organisation <strong>und</strong> Führung, s<strong>in</strong>d doch die im Stadtverband zusammengeschlossenen<br />
Kirchgeme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Bezug auf ihr breites Aufgabenspektrum, die gesetzlichen<br />
Verpflichtungen <strong>und</strong> alltäglichen Verrichtungen vergleichbar mit kle<strong>in</strong>en Unternehmungen.<br />
41 Kirchgeme<strong>in</strong>den verlangen wie andere Organisationen dieser Grössenordnung<br />
Führung <strong>und</strong> Organisation. Insbesondere die Kirchgeme<strong>in</strong>deführung (Präsidium), <strong>Kirche</strong>nguts-<br />
<strong>und</strong> Liegenschaftsverwaltung oder Personalführung s<strong>in</strong>d heute ohne fachliche<br />
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> grosse Erfahrungen kaum mehr zu bewerkstelligen. Dies gilt umso<br />
mehr, als die Kirchgeme<strong>in</strong>den die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>schlägigen Gesetzen <strong>und</strong> Verordnungen<br />
(z.B. Geme<strong>in</strong>degesetz, Gesetz über die politischen Rechte, F<strong>in</strong>anzhaushaltgesetz,<br />
<strong>Kirche</strong>nordnung) festgehaltenen Vorgaben ja ebenso zu erfüllen haben wie politische<br />
Geme<strong>in</strong>den. Auch wollen sich Fachpersonal <strong>und</strong> Freiwillige <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Organisation bewegen,<br />
die über Ziele, klare Aufgaben <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche Leitung verfügt.<br />
Was sich <strong>in</strong> vielen Kirchgeme<strong>in</strong>den als mehr oder m<strong>in</strong>der ausgeprägter Schwachpunkt<br />
herausstellt, s<strong>in</strong>d Führungskompetenz (gegenüber Geme<strong>in</strong>de <strong>und</strong> Personal) <strong>und</strong> öffentlicher<br />
Auftritt. H<strong>in</strong>zu kommt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen <strong>Kirche</strong>npflegen die (auch von Aussenstehenden<br />
beobachtete) Scheu, Konflikte als solche zu erkennen, anzugehen <strong>und</strong> <strong>in</strong>nert<br />
nützlicher Frist zu lösen. Die Furcht, verdienstvolle Geme<strong>in</strong>demitglieder <strong>und</strong> verantwortliche<br />
Funktionsträger mit offenen Äusserungen zu verletzen, hat e<strong>in</strong> Gegenstück,<br />
nämlich die Unfähigkeit, Kritik entgegenzunehmen. Wie Gespräche mit PfarrerInnen,<br />
SD <strong>und</strong> auch Aussenstehenden zeigten, kann Zögerlichkeit <strong>und</strong> Verdrängung gegen<br />
<strong>in</strong>nen wie aussen lähmend <strong>und</strong> verhängnisvoll wirken. Nachwehen von schleppend,<br />
z.T. über Jahre ausgetragenen Konflikten waren auch <strong>in</strong> mehreren Gesprächen mit<br />
<strong>Kirche</strong>npflegen spürbar.<br />
Professionelles Arbeiten muss aber Kritikbereitschaft <strong>und</strong> Kritikfähigkeit e<strong>in</strong>schliessen.<br />
42 Wo dies nicht der Fall ist, entstehen <strong>in</strong>formelle Machtstrukturen: Die Unternehmenskultur<br />
orientiert sich daran, was die gegenüber Kritik empf<strong>in</strong>dlichsten Personen<br />
gerade noch tolerieren können. Kirchgeme<strong>in</strong>den, die an diesem Punkt angelangt s<strong>in</strong>d,<br />
40<br />
Sonntäglicher Gottesdienst, Abendmahlfeiern, besondere Anlässe an kirchlichen Festtagen, Kasualien, Seelsorge,<br />
Diakonie, Umsetzung RPG.<br />
41<br />
Der Aufwand der e<strong>in</strong>zelnen Stadtzürcher Kirchgeme<strong>in</strong>den bewegte sich 2007 zwischen etwas über e<strong>in</strong>er halben<br />
Mio. (Matthäus) <strong>und</strong> knapp 2.4 Mio. CHF (Höngg). Nicht e<strong>in</strong>gerechnet ist der Aufwand für Informatik, Versicherungen<br />
<strong>und</strong> andere Dienstleistungen, die <strong>in</strong> der Verbandsrechnung nicht auf die Rechnung der Kirchgeme<strong>in</strong>den umgelegt<br />
werden.<br />
42<br />
Und umgekehrt muss Kritik von Respekt <strong>und</strong> Wertschätzung getragen se<strong>in</strong>.<br />
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