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Stadtverband«) Aufnahme und Analyse des Ist ... - Kirche in Zürich

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Landert >Partner<br />

Sozialforschung Evaluation Konzepte<br />

Die Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>em Kooperationsraum impliziert nicht zw<strong>in</strong>gend Fusionspläne.<br />

Sie fördert aber das gegenseitige Kennenlernen <strong>und</strong> den Erfahrungsaustausch <strong>und</strong><br />

senkt die Schwelle für geme<strong>in</strong>same Projekte. Dies lässt sich an der Umsetzung <strong>des</strong><br />

RPG veranschaulichen: Sämtliche RPG-Kooperationsräume decken sich mit den<br />

Räumen, zwischen denen auch andere Aufgaben <strong>und</strong> Projekte <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

erledigt werden. Demgegenüber fanden zwischen den eher auf sich selbst bezogenen<br />

Kirchgeme<strong>in</strong>den Industrie, Hard <strong>und</strong> Aussersihl noch ke<strong>in</strong>e Gespräche über e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />

RPG statt, obwohl die demografischen Daten sehr dafür sprechen würden<br />

(Abbildungen 5 <strong>und</strong> 6). Bei den Altstadtkirchen sprachen die Mitgliederzahlen <strong>und</strong><br />

-struktur sehr für e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames RPG, dennoch dauerte es relativ lange, bis die<br />

heutige Lösung gef<strong>und</strong>en war. Unterschiedliches Selbstverständnis, Geme<strong>in</strong>dekulturen,<br />

Identität <strong>und</strong> bisweilen auch Sympathie <strong>und</strong> Antipathie bee<strong>in</strong>flussen die Bereitschaft<br />

zur Zusammenarbeit.<br />

Nichtzugehörigkeit zu e<strong>in</strong>em Kooperationsraum bedeutet nicht a priori, dass die Kirchgeme<strong>in</strong>den<br />

ke<strong>in</strong> Interesse an e<strong>in</strong>er Zusammenarbeit oder Öffnung der Geme<strong>in</strong>de hätten.<br />

Wie im Falle von Oerlikon oder Balgrist, schränken aber bereits bestehende Kooperationsräume<br />

die Möglichkeiten für weitere, kooperationswillige Partner e<strong>in</strong>. Zudem<br />

spielen die Grösse von Kirchgeme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> topografische Gegebenheiten e<strong>in</strong>e Rolle<br />

(Höngg, Witikon), ob <strong>und</strong> wie aktiv die Zusammenarbeit gesucht wird.<br />

Tabelle 7: Auslöser <strong>und</strong> H<strong>in</strong>dernisse für e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit der Kirchgeme<strong>in</strong>den<br />

Auslöser für e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit/Kooperation H<strong>in</strong>dernisse e<strong>in</strong>er Zusammenarbeit/Kooperation<br />

Zu kle<strong>in</strong>e Zielgruppen (Senioren, Jugendliche u.a.), Vermeidung<br />

von Konkurrenzierung bzw. Buhlen um gleiche<br />

Zielgruppe; Effizienzsteigerung.<br />

Kürzung der f<strong>in</strong>anziellen <strong>und</strong> zeitlichen Ressourcen aufgr<strong>und</strong><br />

<strong>des</strong> Mitgliederschw<strong>und</strong>es. Ressourcen reichen nicht<br />

mehr, um Angebot selber aufrecht zu erhalten.<br />

Druck <strong>und</strong> Verunsicherung aufgr<strong>und</strong> der kirchen<strong>in</strong>ternen<br />

<strong>und</strong> öffentlichen Diskussionen.<br />

Persönliche Sympathien; Motivation, geme<strong>in</strong>sam Projekte<br />

zu realisieren, Blick über den Tellerrand, geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong><br />

breites, <strong>in</strong>teressantes Angebot schaffen.<br />

Unvere<strong>in</strong>barkeit von Profil <strong>und</strong> Organisationskultur der<br />

potenziellen Partner.<br />

Nach wie vor genügend (f<strong>in</strong>anzielle) Ressourcen.<br />

Spardruck nicht unmittelbar spürbar. Fehlende Anreize.<br />

Ke<strong>in</strong> Bedarf aufgr<strong>und</strong> Grösse e<strong>in</strong>er Kirchgeme<strong>in</strong>de,<br />

limitierte Auswahl an Kooperationspartnern.<br />

Strukturelle Unterschiede erschweren Zusammenarbeit.<br />

Zusammenarbeit führt zu e<strong>in</strong>em Mehraufwand. Unverb<strong>in</strong>dlichkeit<br />

oder neue Strukturen.<br />

Antipathien, Animositäten unter AkteurInnen.<br />

Fehlende Konzepte <strong>und</strong> <strong>Analyse</strong>n.<br />

Mit Blick auf (Start-)Aufwand für Zusammenarbeit:<br />

Zweifel an Effizienzgew<strong>in</strong>n.<br />

Was die Kirchgeme<strong>in</strong>den ursprünglich zur Zusammenarbeit <strong>und</strong> Bildung von Kooperationsräumen<br />

veranlasste, geht aus den Daten nicht unmittelbar hervor. Dass aber die<br />

bevorstehende Gesetzesänderung (neues <strong>Kirche</strong>ngesetz, Reduktion staatlicher Mittel)<br />

sowie die wiederholte Erfahrungen e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gen Nutzung von kirchlichen Aktivitäten<br />

(z.B. Erwachsenenbildung, Gottesdienste im Sommer) e<strong>in</strong>e Rolle spielen, sche<strong>in</strong>t<br />

plausibel. Auch stehen mehreren Stadtzürcher Kirchgeme<strong>in</strong>den aufgr<strong>und</strong> der <strong>in</strong> der<br />

<strong>Kirche</strong>nordnung def<strong>in</strong>ierten Quoren Stellenkürzungen beim Pfarrpersonal bevor, wenn<br />

nicht Ergänzungspfarrstellen bewilligt werden. Kle<strong>in</strong>e Kirchgeme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d davon be-

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