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Stadtverband«) Aufnahme und Analyse des Ist ... - Kirche in Zürich

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Landert >Partner<br />

Sozialforschung Evaluation Konzepte<br />

gliedern allgeme<strong>in</strong> (Indikatoren: Gottesdienstbesuch, Anzahl Freiwillige, Trauungen 36 ).<br />

Um die Kirchgeme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Bezug auf Taufen, Konfirmationen, Gottesdienstbesuch<br />

<strong>und</strong> Freiwilligenarbeit vergleichen zu können, gewichteten wir die kirchgeme<strong>in</strong><strong>des</strong>pezifischen<br />

Zahlen (vgl. Anhang A5 sowie Abbildungen 7 <strong>und</strong> 8, S. 21) aufgr<strong>und</strong> der Mitgliederzahlen.<br />

Beim Gottesdienstbesuch entsprechen die Besucherzahlen 0.7% bis 4% der reformierten<br />

Bevölkerung <strong>in</strong> den Kirchgeme<strong>in</strong>den (ohne Altstadtkirchen). Die Unterschiede<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em hohen Mass mit der Alterszusammensetzung der reformierten Bevölkerung<br />

erklärbar: Je grösser der Anteil von Pensionierten <strong>und</strong> je tiefer der Anteil der 30-<br />

49jährigen, <strong>des</strong>to höher ist der Anteil GottesdienstbesucherInnen gemessen an der<br />

Geme<strong>in</strong>degrösse. Dies ist auch der Gr<strong>und</strong>, weshalb die <strong>in</strong> Abbildung 14 dargestellten<br />

Ergebnisse erstaunen mögen. Gewichtet man die Gottesdienstbesuche am Potenzial<br />

(vor allem Ältere), 37 erreichen Kirchgeme<strong>in</strong>den auch mit tiefen Besucherzahlen obere<br />

Ränge. Umgekehrt gibt es grosse Kirchgeme<strong>in</strong>den, die ihr Potenzial nicht ausschöpfen.<br />

Bedeutsam für die Unterschiede im Gottesdienstbesuch s<strong>in</strong>d jedoch auch Bildungs-<br />

<strong>und</strong> Beschäftigungsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> der Mitglieder, <strong>in</strong>nerstädtische Mobilität, <strong>Kirche</strong>narchitektur,<br />

Attraktivität für Auswärtige, Gestaltung der Liturgie, Ausstrahlung der<br />

Pfarrperson, Stellenwert/Qualität der <strong>Kirche</strong>nmusik, Anlässe wie Chilekaffee u.a.<br />

In den Stadtzürcher Kirchgeme<strong>in</strong>den werden 53% der Neugeborenen reformierter Eltern<br />

zur Taufe gebracht. Dieser Wert bewegt sich je nach Kirchgeme<strong>in</strong>de im Bereich<br />

von 17% - 1960%. 38 Die grossen Unterschiede können u.a. durch das (wohl auch nach<br />

sozialer Schicht) unterschiedliche Taufverhalten von Eltern, Familientraditionen, Verb<strong>und</strong>enheit<br />

mit e<strong>in</strong>er Kirchgeme<strong>in</strong>de, Attraktivität <strong>des</strong> äusseren Rahmens e<strong>in</strong>er <strong>Kirche</strong><br />

(»Taufkirchen«) oder die Bekanntheit <strong>und</strong> Beliebtheit e<strong>in</strong>er Pfarrperson erklärt werden.<br />

Über die <strong>in</strong>nerstädtische »Mobilität der Täufl<strong>in</strong>ge« liegen ke<strong>in</strong>e Angaben vor. Zum<strong>in</strong><strong>des</strong>t<br />

die Zahlen der vier Altstadtgeme<strong>in</strong>den machen offen k<strong>und</strong>ig, dass <strong>in</strong> ihren <strong>Kirche</strong>n<br />

zahlreich K<strong>in</strong>der aus anderen Kirchgeme<strong>in</strong>den getauft werden.<br />

Unterschiede zwischen den Kirchgeme<strong>in</strong>den zeigen sich auch bei den Konfirmationen.<br />

Vier von fünf reformierten Jugendlichen im Konfirmationsalter lassen sich konfirmieren.<br />

Dieser Anteil streut aber stark zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Kirchgeme<strong>in</strong>den (0%<br />

bis 400%). Auch hier spielen ähnliche Mechanismen e<strong>in</strong>e Rolle wie bei den Taufen.<br />

Werte, die über 100% liegen, können mit <strong>in</strong>nerstädtischer Mobilität erklärt werden.<br />

Der Erfolg e<strong>in</strong>er Kirchgeme<strong>in</strong>de lässt sich schliesslich am Anteil mobilisierter freiwilliger<br />

Mitarbeitender (FWA) ablesen. Misst man den Erfolg der Anwerbung von FWA<br />

an der Geme<strong>in</strong>degrösse, zeigt sich, dass es auch kle<strong>in</strong>en Kirchgeme<strong>in</strong>den gel<strong>in</strong>gen<br />

kann, das Potenzial gut auszuschöpfen, während grosse mehr Mühe haben, potenzielle<br />

FWA anteilmässig auf gleichem Niveau zu erreichen (vgl. Anhang A5 <strong>und</strong> Abbildung<br />

17). Je grösser der Anteil pensionierter Personen <strong>und</strong> je tiefer der Anteil der 30-<br />

49jährigen ausfällt, <strong>des</strong>to höher ist der Anteil mobilisierter Freiwilliger.<br />

36<br />

Die Attraktivität der Trauungen <strong>und</strong> Taufen korrelieren stark, weshalb nur die Anzahl Taufen kartografiert wurden.<br />

37<br />

E<strong>in</strong>e repräsentative (ökumenische) Befragung der Bevölkerung im Kanton Basel-Stadt zeigt, dass der Gottesdienst<br />

bei unter 60-Jährigen e<strong>in</strong>e deutlich tiefere Wichtigkeit hat als bei über 60 Jährigen (Bruhn 1999; vgl. hierzu auch<br />

Dubach <strong>und</strong> Campiche 1993 sowie Campiche 2004).<br />

38<br />

1960%: Fast 20mal mehr K<strong>in</strong>der werden getauft als <strong>in</strong> der Kirchgeme<strong>in</strong>de (Fraumünster) K<strong>in</strong>der geboren werden.

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