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Stadtverband«) Aufnahme und Analyse des Ist ... - Kirche in Zürich

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Verband der Stadtzürcherischen evangelisch-reformierten Kirchgeme<strong>in</strong>den. <strong>Ist</strong>-<strong>Analyse</strong> 2008.<br />

4.4.2 Spitalpfarramt<br />

Auf Antrag e<strong>in</strong>er Stadtzürcher Kirchgeme<strong>in</strong>de rief der reformierte Stadtverband vor<br />

r<strong>und</strong> 60 Jahren die Spitalseelsorge <strong>in</strong>s Leben. Die Spezialpfarrpersonen sollen die<br />

Geme<strong>in</strong>depfarrpersonen entlasten, <strong>in</strong> dem sie die seelsorgerische Begleitung von PatientInnen<br />

<strong>in</strong> Spitälern <strong>und</strong> Pflegezentren übernehmen, während die Geme<strong>in</strong>depfarrerInnen<br />

sich weiterh<strong>in</strong> um die BewohnerInnen <strong>in</strong> Altersheimen <strong>und</strong> privaten Pflegezentren<br />

kümmern <strong>und</strong> Bestattungen durchführen. Diese Arbeitsteilung hat sich bis<br />

heute erhalten <strong>und</strong> etabliert.<br />

Die Vere<strong>in</strong>barung entlastet nicht nur Geme<strong>in</strong>depfarrpersonen. Dadurch, dass die 17<br />

Spitalpfarrpersonen (12 Vollzeitstellen, Stand Dez. 2007) <strong>in</strong> die Spitäler <strong>und</strong> Pflegezentren<br />

<strong>in</strong>tegriert s<strong>in</strong>d, können sie die zum Teil <strong>in</strong>tensive Begleitung von PatientInnen<br />

<strong>und</strong> Angehörigen gewährleisten – auch wenn jemand nachts nach ihnen verlangt.<br />

Voraussetzung hierfür ist e<strong>in</strong> Vertrauensverhältnis zu Personal <strong>und</strong> Leitung der Spitäler<br />

<strong>und</strong> Pflegezentren, das ohne diese <strong>in</strong>stitutionelle E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung nicht aufgebaut werden<br />

könnte. Durch die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Institutionen profitiert auch das Personal von<br />

den SpitalpfarrerInnen, <strong>in</strong>dem sie Unterstützung <strong>in</strong> der Pflege <strong>und</strong> für sich persönlich<br />

erfahren.<br />

Die hohe Akzeptanz für die Spitalseelsorge von Seiten der Spitäler <strong>und</strong> Pflegezentren<br />

zeigt sich auch dar<strong>in</strong>, dass sie ihre Infrastruktur benützen kann <strong>und</strong> die meisten von<br />

ihnen e<strong>in</strong>en »Raum der Stille« e<strong>in</strong>gerichtet haben, was beim heutigen Kostendruck im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen nicht selbstverständlich ist. Zudem s<strong>in</strong>d fünf der zehn Kommissionsmitglieder<br />

Angestellte oder Leitende von Spitälern oder Pflegezentren.<br />

Da die Spitalseelsorge etabliert ist <strong>und</strong> wenige Entwicklungen anstehen, konzentriert<br />

sich die Kommission der Spitalseelsorge <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf die Personalführung. Bei<br />

Neubesetzung von Stellen führt sie das Bewerbungsverfahren <strong>und</strong> macht zuhanden<br />

<strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> <strong>des</strong> Stadtverbands e<strong>in</strong>en Vorschlag. Je<strong>des</strong> Mitglied ist zudem für zwei<br />

bis drei Spitalpfarrpersonen verantwortlich, führt Mitarbeitergespräche <strong>und</strong> steht <strong>in</strong><br />

Kontakt mit den Leitenden der entsprechenden Institution. Dank dieser Begleitung<br />

erhalten die Kommissionsmitglieder Feedback <strong>und</strong> haben genaue Kenntnisse davon,<br />

welche Kompetenzen AnwärterInnen für freie Stellen menschlich wie fachlich mitbr<strong>in</strong>gen<br />

müssen. Erfahrungen als Geme<strong>in</strong>depfarrperson sowie e<strong>in</strong>e Zusatzausbildung <strong>in</strong><br />

Seelsorge s<strong>in</strong>d M<strong>in</strong><strong>des</strong>tbed<strong>in</strong>gungen.<br />

Die rasante Entwicklung unseres Ges<strong>und</strong>heitswesens <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>ene<br />

wachsende Druck auf das Personal im Pflegebereich machen auch vor dem Seelsorgeteam<br />

nicht Halt. E<strong>in</strong>ige SeelsogerInnen spüren denn auch <strong>in</strong> letzter Zeit die Grenzen<br />

ihrer Belastbarkeit. Die Kommission für das Reformierte Spitalpfarramt muss laufend<br />

prüfen, wo Veränderungen zum Beispiel im Stellenprofil oder <strong>in</strong> der Bemessung<br />

der Stellenprozente nötig s<strong>in</strong>d, um dem Kern-Auftrag gerecht werden zu können.<br />

Die laufende Reform im Stadtverband wird die Spitalseelsorge aus Sicht <strong>des</strong> Kommissionspräsidenten<br />

nur am Rande tangieren. H<strong>in</strong>gegen musste sich die Kommission <strong>in</strong><br />

den letzten zwei Jahren mit dem Antrag der Synode ause<strong>in</strong>andersetzen, nach welchem<br />

die Spitalseelsorge <strong>des</strong> Stadtverban<strong>des</strong> <strong>in</strong> die Lan<strong>des</strong>kirche <strong>in</strong>tegriert werden<br />

sollte (vgl. <strong>Kirche</strong>nrat 2008). Ziel <strong>des</strong> Antrags ist e<strong>in</strong>e ausgeglichenere Beteiligung der<br />

Kirchgeme<strong>in</strong>den an den anfallenden Kosten.<br />

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