Stadtverband«) Aufnahme und Analyse des Ist ... - Kirche in Zürich
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Verband der Stadtzürcherischen evangelisch-reformierten Kirchgeme<strong>in</strong>den. <strong>Ist</strong>-<strong>Analyse</strong> 2008.<br />
<strong>in</strong> den (Vor-)Ruhestand übertreten <strong>und</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Behördemandat e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante,<br />
befriedigende <strong>und</strong> s<strong>in</strong>nvolle Arbeit erkennen, die den oft schwierigen Übergang zwischen<br />
dem Berufsleben <strong>und</strong> der Pensionierung abfedern können. Durch präzise Aufgabenbeschreibungen<br />
<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e künftige Delegation von Rout<strong>in</strong>eaufgaben an den<br />
Stadtverband könnten Behördefunktionen überdies attraktiver gemacht werden.<br />
E<strong>in</strong>sitz <strong>in</strong> die Behörde von <strong>Kirche</strong>nmitgliedern aus anderen Kirchgeme<strong>in</strong>den<br />
Die reformierte <strong>Kirche</strong> hat sehr gekämpft für die öffentlich-rechtliche Anerkennung.<br />
E<strong>in</strong>e Folge davon ist die Wohnsitzpflicht für Behördemitglieder. Dem von <strong>Kirche</strong>npflegemitgliedern<br />
immer wieder genannten Wunsch nach <strong>Aufnahme</strong> kirchgeme<strong>in</strong>defremder<br />
Personen <strong>in</strong> die Behörde s<strong>in</strong>d durch das Wahlgesetz klare Grenzen gesteckt. Die<br />
Alternative – aus 33 Kirchgeme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige zu machen – hätte den Nachteil,<br />
dass die Autonomie der heutigen Geme<strong>in</strong>den sehr kle<strong>in</strong> wäre. Den Geme<strong>in</strong>den bliebe<br />
etwa das Vorschlagsrecht für Pfarrwahlen oder die E<strong>in</strong>stellung von Mitarbeitenden.<br />
Abgesehen von den rechtlichen Gründen spricht gemäss e<strong>in</strong>er Befragten aber auch<br />
die gängige Auffassung von Behördetätigkeit gegen die Wahl von nicht <strong>in</strong> der Kirchgeme<strong>in</strong>de<br />
wohnhaften Personen: „Von weit her die Fäden ziehen, das geht nicht“.<br />
Man engagiere sich <strong>in</strong> der Kirchgeme<strong>in</strong>de, <strong>in</strong> der man wohne. Der E<strong>in</strong>sitz von ausserhalb<br />
der Kirchgeme<strong>in</strong>de Wohnenden würde die Möglichkeit begünstigen, dass sich<br />
evangelikale Kreise <strong>in</strong> Behörden festsetzen <strong>und</strong> von da aus sich weiter verbreiten.<br />
E<strong>in</strong>flussmöglichkeiten der Kirchgeme<strong>in</strong>den im Stadtverband<br />
Die Kirchgeme<strong>in</strong>den können über Budgete<strong>in</strong>gaben sowie über ihre ZKP-Mitglieder <strong>in</strong><br />
der ZKP völlig frei mit Wünschen <strong>und</strong> Anliegen an den Verbandsvorstand gelangen.<br />
Letztere Möglichkeit nützten die Kirchgeme<strong>in</strong>den jedoch nur sporadisch.<br />
Nach E<strong>in</strong>schätzung e<strong>in</strong>er Mitglieds <strong>des</strong> VV dürften die meisten Initiativen für gesamtstädtische<br />
Projekte von e<strong>in</strong>em der beiden Pfarrkapitel oder vom Verbandsvorstand<br />
ausgegangen se<strong>in</strong>, so etwa der Treff für stellenlose Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte, Sihlcity-<strong>Kirche</strong>,<br />
die Migrationskirche, aber auch vor langer Zeit e<strong>in</strong>geführte Aktivitäten wie<br />
der Kirchliche Sozialdienst <strong>Zürich</strong>. Während die Aktivitäten <strong>des</strong> Stadtverban<strong>des</strong> vor<br />
allem die Diakonie <strong>und</strong> Seelsorge betreffen, s<strong>in</strong>d es bei der Lan<strong>des</strong>kirche eher solche<br />
im Bereich Verkündigung, Bildung <strong>und</strong> Religionspädagogik.<br />
In der ZKP bewegen sich die Gewählten <strong>in</strong> der Regel auf dem Boden sachlicher Argumentation.<br />
E<strong>in</strong>ige Mitglieder argumentierten bisweilen nicht nur sehr kritisch, sondern<br />
bisweilen auf zynische Weise gegen Anträge <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong>. Sie bee<strong>in</strong>trächtigen<br />
mit ihrem Stil die gute Kultur <strong>des</strong> Diskurses. E<strong>in</strong> anderes Vorstandsmitglied sieht<br />
diese Situation allerd<strong>in</strong>gs anders: „Es brodelt, die ZKP will ke<strong>in</strong> Nickervere<strong>in</strong> se<strong>in</strong>, ich<br />
f<strong>in</strong>de das gut so; es hat sehr fähige Leute dabei.“ Leider blieben aber die meisten Mitglieder<br />
der ZKP <strong>in</strong> angespannten Diskussionen still <strong>und</strong> äusserten sich erst h<strong>in</strong>terher<br />
solidarisch mit dem Vorstand. Aufgr<strong>und</strong> dieser Schweigenden können sich bisweilen<br />
Mehrheiten gegen Absichten <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> herausbilden.<br />
Den <strong>in</strong> Gesprächen mit den <strong>Kirche</strong>npflegen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>zelnen kirchlichen Mitarbeitenden<br />
gehörten Vorwurf, der Prozess der Budgeterstellung sei nicht transparent („e<strong>in</strong>ige<br />
Kirchgeme<strong>in</strong>den kriegten leichter zusätzliche Stellenkapazität als andere“), kommentiert<br />
e<strong>in</strong>e Befragte mit der Bemerkung, man müsse sich melden, wenn man Bedürfnisse<br />
habe. Vieles sei möglich, sogar ausserhalb der bereits bewilligten Budgets. Sachliche<br />
Argumenten für e<strong>in</strong>e Erhöhung der Ressourcen würden sorgfältig geprüft, es gebe<br />
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