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Stadtverband«) Aufnahme und Analyse des Ist ... - Kirche in Zürich

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Landert >Partner<br />

Sozialforschung Evaluation Konzepte<br />

Zentralisierungsdruck (Übernahme von Aufgaben, die bis jetzt von den Kirchgeme<strong>in</strong>den<br />

erfüllt wurden), damit die Kirchgeme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> ihren Dienstleistungen qualitativ auf<br />

dem gleichen Stand bleiben: 33 Kirchgeme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> weit über 40 <strong>Kirche</strong>n auf Stadtgebiet<br />

bieten nicht nur die Chance von quartiernaher Vielfalt. Es be<strong>in</strong>haltet auch das<br />

Risiko von Isolierung <strong>und</strong> die Möglichkeit, das Gesamt<strong>in</strong>teresse <strong>und</strong> den Massstab<br />

aus den Augen zu verlieren. So kann es passieren, dass e<strong>in</strong>e Kirchgeme<strong>in</strong>de nach<br />

zahlreichen gutgeheissenen Anträgen e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen ablehnenden Entscheid <strong>des</strong><br />

Verbandsvorstan<strong>des</strong> nicht nachvollziehen kann.<br />

E<strong>in</strong>e grosse Schwäche bei Kirchgeme<strong>in</strong>den sehen befragte Vorstandmitglieder aber<br />

auch <strong>in</strong> der fehlenden oder zum<strong>in</strong><strong>des</strong>t sehr zurückhaltenden Seelsorge, allgeme<strong>in</strong>er <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gen Sichtbarkeit oder „Nichtpräsenz“ vieler PfarrerInnen <strong>in</strong> ihrer Geme<strong>in</strong>de.<br />

Dass sich Kontakte zwischen Pfarrschaft <strong>und</strong> e<strong>in</strong>zelnen Geme<strong>in</strong>demitgliedern bisweilen<br />

vor allem auf die formellen Gelegenheiten wie Gottesdienst oder Abdankung konzentrieren,<br />

erkennen zwei Befragte als grosses Problem für die <strong>Kirche</strong>, weil e<strong>in</strong>zelne<br />

enttäuschte Angehörige e<strong>in</strong>er Kirchgeme<strong>in</strong>de immer auch das Bild von <strong>Kirche</strong> mitprägen<br />

<strong>und</strong> weitergeben. Viele PfarrerInnen, aber auch viele Behörden seien sich bisweilen<br />

zu wenig bewusst, was sie durch ihr Verhalten <strong>in</strong> der Öffentlichkeit bewirken. Als<br />

Beispiele werden genannt das Ablesen der Predigt, der öffentlich ausgetragene <strong>in</strong>terne<br />

Streit oder die Zurückhaltung gegenüber eher konservativen Kirchgeme<strong>in</strong>demitgliedern,<br />

die es doch an die Realitäten e<strong>in</strong>er sich verändernden Zeit heranzuführen<br />

gälte.<br />

Potenzial bei der Bestellung der Behörden, Gründe von Rekrutierungsschwierigkeiten<br />

Bei<strong>des</strong> wird wahrgenommen: „W<strong>und</strong>erbare, kompetente Menschen“, die <strong>in</strong> der Behörde<br />

e<strong>in</strong> hohes Engagement br<strong>in</strong>gen, aber auch vakante Sitze <strong>und</strong> <strong>in</strong>kompetente Behördemitglieder.<br />

Dass sich gute Leute nicht leicht f<strong>in</strong>den lassen, ist den Befragten klar.<br />

Die Ansprüche der Arbeitswelt s<strong>in</strong>d allgeme<strong>in</strong> gewachsen. Arbeitgeber stellen heute<br />

ihre auch ehrenamtlich arbeitenden Angestellten weniger bereitwillig »frei« bzw. zeigen<br />

sich weniger flexibel, Abwesenheiten zu akzeptieren. Viele potenzielle KandidatInnen<br />

s<strong>in</strong>d nicht mehr <strong>in</strong> der Lage, Beruf, Familie <strong>und</strong> ehrenamtliches Engagement<br />

auf diesem Niveau zu verkraften. Kirchgeme<strong>in</strong>den haben denn auch tatsächlich Mühe,<br />

ihre Behörden zu besetzen, <strong>und</strong> e<strong>in</strong>ige verzeichnen Vakanzen sogar über längere<br />

Zeit, teilweise Jahre. Der Bezirksrat hat dies bis anh<strong>in</strong> zwar toleriert, aber dieser Zustand<br />

kann nicht immer weiter gestützt werden.<br />

Das bisweilen von KG-PräsidentInnen vorgebrachte Argument, die Sitzungsgelder<br />

seien zu tief, dürfte heute nur noch von untergeordneter Wichtigkeit se<strong>in</strong>. Eher bedeutsam<br />

sche<strong>in</strong>t neben den hohen Anforderungen, das e<strong>in</strong> Behördeamt stellt, die<br />

Entwicklung, dass das Ansehen der <strong>Kirche</strong>npflegen nicht mehr so gross ist wie früher.<br />

Man kann hier allerd<strong>in</strong>gs selber etwas dazu tun. Dies bedeute aber, mitzutun an Anlässen<br />

der Geme<strong>in</strong>de, den Leuten zeigen, dass man da ist <strong>und</strong> sich für sie <strong>und</strong> die<br />

zahlreichen Aktivitäten <strong>in</strong>teressiert.<br />

Die Mühe, Behördemitglieder zu f<strong>in</strong>den, hängt zwar mit e<strong>in</strong>em allgeme<strong>in</strong>en Trend zusammen.<br />

Andererseits müssen die Kirchgeme<strong>in</strong>den aber auch auf ihr Bild achten, das<br />

sie gegen aussen präsentieren. Je attraktiver e<strong>in</strong>e Kirchgeme<strong>in</strong>de, ihre Behörde, die<br />

Mitarbeitenden <strong>und</strong> ihre Aktivitäten wirken, <strong>des</strong>to leichter fällt es, Vakanzen <strong>in</strong> der Behörde<br />

zu besetzen. E<strong>in</strong> Vorstandsmitglied sieht e<strong>in</strong> Riesenpotenzial bei Personen, die

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