Stadtverband«) Aufnahme und Analyse des Ist ... - Kirche in Zürich
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Landert >Partner<br />
Sozialforschung Evaluation Konzepte<br />
4.3.2 Verbandsvorstand<br />
E<strong>in</strong>e Schwierigkeit <strong>des</strong> Verbandsvorstan<strong>des</strong> ist es, die verschiedenen umgangssprachlichen<br />
Äusserungen über den »<strong>Stadtverband«</strong> richtig zu verorten. <strong>Ist</strong> e<strong>in</strong>mal das<br />
Gebilde Zweckverband im gesetzlichen S<strong>in</strong>ne geme<strong>in</strong>t, s<strong>in</strong>d es andere Male se<strong>in</strong> Vorstand,<br />
die Geschäftsstelle, der Geschäftsführer oder die Mitarbeitenden der Geschäftsstelle,<br />
die ZKP oder die vom Stadtverband getragenen oder mitgetragenen gesamtstädtischen<br />
Angebote. E<strong>in</strong>e sorgfältige Begriffsverwendung ist <strong>des</strong>halb<br />
unabd<strong>in</strong>gbar, damit klar ist, wovon die Rede ist.<br />
Stärken <strong>und</strong> Schwächen <strong>des</strong> Stadtverban<strong>des</strong><br />
E<strong>in</strong>e nicht zu unterschätzende Hauptstärke <strong>des</strong> Stadtverban<strong>des</strong> stellt die f<strong>in</strong>anzielle<br />
Sicherheit dar, von der alle Stadtzürcher Kirchgeme<strong>in</strong>den gleichermassen profitieren.<br />
Weil e<strong>in</strong> Gremium die Gesamtschau verfolgt, brauchen sich die KG nicht zu sorgen,<br />
auch nicht, wenn grosse Gebäuderenovationen anstehen. Die f<strong>in</strong>anzielle Situation ist<br />
denn auch für die meisten KG ke<strong>in</strong> Thema. Der Zweckverband fördert den Zusammenhalt<br />
im Verbandsgebiet, <strong>in</strong>dem er ke<strong>in</strong>e reichen oder armen Kirchgeme<strong>in</strong>den zulässt.<br />
Die Auswirkungen durch das neue <strong>Kirche</strong>ngesetz s<strong>in</strong>d aus diesem Gr<strong>und</strong> nicht<br />
so e<strong>in</strong>schneidend, wie sie kle<strong>in</strong>en, reichen Landgeme<strong>in</strong>den drohen könnte (z.B. nötige<br />
Steuerfusserhöhung mit starken Auswirkungen auf e<strong>in</strong>ige wenige <strong>Kirche</strong>nmitglieder).<br />
Dank se<strong>in</strong>er komfortablen f<strong>in</strong>anziellen Situation kann der Stadtverband schnell auf<br />
neue Situationen reagieren <strong>und</strong> Projekte grosszügig unterstützen. Er hat sich <strong>in</strong> jüngerer<br />
Zeit mehrmals für Institutionen e<strong>in</strong>gesetzt, die grösseren Geldbedarf hatten. Dank<br />
Fondsvermögen s<strong>in</strong>d (wachsend) z<strong>in</strong>sgünstige Darlehen an diakonische Werke <strong>und</strong><br />
vertretbare Amortisationen möglich. Allerd<strong>in</strong>gs besteht bei den Fonds e<strong>in</strong> Nachholbedarf<br />
<strong>in</strong> Bezug auf die Zweckbestimmungen, die e<strong>in</strong>er Präzisierung bedürften.<br />
E<strong>in</strong>e Stärke s<strong>in</strong>d auch die Dienstleistungen für die Kirchgeme<strong>in</strong>den, so Formulare<br />
(Mietverträge, Anstellungsverträge u.a.), die die adm<strong>in</strong>istrative Arbeit erleichtern <strong>und</strong><br />
Sicherheit <strong>in</strong> Bezug auf korrekte Abwicklung von Geschäften geben, ohne dass von<br />
der Autonomie etwas verloren gehen würde. Die Kirchgeme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d sehr frei <strong>in</strong> ihren<br />
Gestaltungsmöglichkeiten. Sie entscheiden über das Pfarrpersonal, die Behördemitglieder,<br />
die Art der Freiwilligene<strong>in</strong>sätze <strong>und</strong> (im Rahmen der KO) ihr Programm,<br />
allgeme<strong>in</strong> also über die Schwergewichte kirchgeme<strong>in</strong>dlicher Aktivitäten. 1994 hat die<br />
ZKP jeder Kirchgeme<strong>in</strong>de pro ordentliche Pfarrstelle e<strong>in</strong>e Stelle im Geme<strong>in</strong>dedienst<br />
zugebilligt. Ob die KG dabei die Stelle mit e<strong>in</strong>em SD besetzen, e<strong>in</strong>e Verwaltungsstelle<br />
schaffen oder sie funktional aufteilen, ist ihnen überlassen.<br />
Aktuell verfügt der Stadtverband auf der Basis <strong>des</strong> Verbandsstatuts <strong>und</strong> der komfortablen<br />
f<strong>in</strong>anziellen Situation über e<strong>in</strong>e grosse Flexibilität im Handeln. Die Kirchgeme<strong>in</strong>den<br />
können über Budgete<strong>in</strong>gaben sowie über ihre Vertreter <strong>in</strong> der ZKP mit Wünschen<br />
<strong>und</strong> Anliegen, auch dem Antrag auf Erhöhung der personellen Kapazität, an<br />
den Verbandsvorstand gelangen. Dieser funktioniert unkompliziert <strong>und</strong> sorgt – bei 34<br />
Kirchgeme<strong>in</strong>den unabd<strong>in</strong>gbar – für die E<strong>in</strong>heitlichkeit der Entscheidf<strong>in</strong>dung <strong>und</strong> damit<br />
die Gleichbehandlung der Kirchgeme<strong>in</strong>den. Der Vorstand diskutiert sehr e<strong>in</strong>gehend<br />
<strong>und</strong> sucht e<strong>in</strong>en Konsens zu erzielen. Die Mitglieder <strong>des</strong> Vorstands bezeichnen ihre<br />
Diskussionskultur als sehr gut. Auch wenn man nicht immer gleicher Me<strong>in</strong>ung ist: Das<br />
Klima im Vorstand erlaubt es, offen <strong>und</strong> kritisch über Fragen zu diskutieren <strong>und</strong> zu<br />
Resultaten zu kommen.