Stadtverband«) Aufnahme und Analyse des Ist ... - Kirche in Zürich

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Sozialforschung Evaluation Konzepte
auch von Intransparenz gesprochen. Wo und wie diese zum Ausdruck komme, konkretisieren
die Befragten allerdings kaum. Als Beispiel wird der fehlende Jahresbericht
genannt, als ein weiteres die fehlende Transparenz im Bereich der Finanzen z.B. fehlende
externe Revision. Hinweisen aus dem Hearing entnehmen wir, dass Verbandsvorstand
und ZKP-Mitglieder den Aspekt der Information (Art, Ausmass) nicht miteinander
geklärt haben. Mit Blick auf die angesprochene Zeitknappheit der ZKP-
Mitglieder sind verschiedene Verhaltensmuster denkbar, die in ein Gefühl der Uninformiertheit
und eine negative Einschätzung der Informationspraxis im SV münden:
- Die Zeit fehlt für das Studium der Sitzungsunterlagen des Vorstandes (gemäss Statut
sind die Unterlagen 8 Tage, heute 3 Wochen vor der Sitzung zu versenden);
- die Sitzungsunterlagen sind zu umfangreich und wenig leserfreundlich aufbereitet;
- die Informationen liegen vor, müssen aber selbst beschafft werden (Hol-Schuld);
- Informationen bleiben ganz aus;
- Informationen (z.B. Jahresberichte des Spitalpfarramtes) sind nicht Gegenstand der
mündlichen Auseinandersetzung.
Für alle angeführten Gründe lassen sich Beispiele anführen, die untermauern, dass
die beschriebene Befindlichkeit der ZKP-Mitglieder sachlich fundiert ist. So erklärten
sie, dass zwischen den Kirchgemeinden und den gemeinsam finanzierten Werken
bzw. Institutionen eine Kluft besteht. Man wisse (zu) wenig über sie [was sich allerdings
auch dadurch erklären lässt, dass der Kontakt mit den Angeboten des Stadtverbandes
in erster Linie über das Personal der Kirchgemeinden läuft; Anm. d. Verf.],
weshalb es auch schwer falle, die Aktivitäten auf informiertem Hintergrund mitzutragen.
„Solange man positiv über die Leistungen der Werke und Institutionen spricht, ist
dies nicht problematisch, aber im umgekehrten Fall...? Wir wüssten wohl zu wenig, um
uns für die Sache zu wehren.“ Stadtverbandsprojekte tendieren so dazu, sich den Kirchenpflegen
zu entfremden, ein Eigenleben zu führen. Hinzu kommt die fehlende
Kenntnis, ob die einzelnen Projekte Teil einer Gesamtstrategie oder ob sie lediglich
situativ, aus dem Moment entschieden, entstanden sind. Dem entspricht die Sicht einer
Teilnehmerin, die Kirchgemeinden würden „ausgetrocknet“, und eine wachsende
Zahl von Aufgaben werde vom Stadtverband übernommen. Sie stellt denn auch zur
Diskussion, ob einzelne Angebote des Stadtverbandes nicht an eine jeweilige (Standort-)Kirchgemeinde
angebunden werden sollten.
Formal gesehen besetzen Bauprojekte die Traktandenliste von ZKP-Sitzungen am
stärksten 23 . „Wir sind ein Bauparlament“, brachte ein Teilnehmer des Hearings die
begrenzte Beschäftigung mit anderen Inhalten auf den Punkt. Obwohl gemäss Statut
neben den ZKP-Mitgliedern und dem Verbandsvorstand auch die Kirchgemeinden
Anträge zu neuen Geschäften einreichen können, geschah dies in den Jahren, an die
sich die Anwesenden erinnern können, wenig. Der Grund ist der gleiche wie derjenige
für die individuell zurückhaltende Initiative der ZKP-Mitglieder. „Wir sind in den Kirchgemeinden
so sehr mit uns selber beschäftigt, dass Neues in den SV zu tragen kaum
möglich wird.“
In diesem Zusammenhang beschäftigen sich die HearingsteilnehmerInnen auch mit
dem Leistungsprofil der Geschäftsstelle des Stadtverbandes. Ausgehend von der star-
23 In den Sitzungen 3-11 der Amtsdauer 2006-2010 behandelte die ZKP 56 Geschäfte, wovon 24 »Baugeschäfte«.