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Stadtverband«) Aufnahme und Analyse des Ist ... - Kirche in Zürich

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Verband der Stadtzürcherischen evangelisch-reformierten Kirchgeme<strong>in</strong>den. <strong>Ist</strong>-<strong>Analyse</strong> 2008.<br />

t<strong>in</strong>uität, Niederschwelligkeit sowie Offenheit gegenüber allen Menschen. Zwei Befragte<br />

haben <strong>in</strong> den letzten Jahren e<strong>in</strong>e stärkere Öffnung <strong>und</strong> Profilierung der reformierten<br />

<strong>Kirche</strong> beobachtet.<br />

Die grösste Schwäche sehen die Befragten <strong>in</strong> der Wahrnehmung der reformierten <strong>Kirche</strong><br />

<strong>in</strong> der Bevölkerung: Sie werde zu wenig wahrgenommen, <strong>und</strong> es fehle ihr an bekannten<br />

Persönlichkeiten. Die <strong>Kirche</strong> habe bei vielen Menschen e<strong>in</strong>en eher schlechten<br />

Ruf <strong>und</strong> löse Schuldgefühle aus. E<strong>in</strong>e weitere Schwäche sehen Befragte <strong>in</strong> den Angeboten<br />

der reformierten <strong>Kirche</strong>, welche die Bedürfnisse der Menschen e<strong>in</strong>er modernen<br />

Gesellschaft nicht abdecke. Die <strong>Kirche</strong> fokussiere auf e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Teil der Bevölkerung<br />

nach der Devise: „Wer nicht kommt, ist selber schuld“ <strong>und</strong> erfülle dadurch ihren<br />

sozialen Auftrag zu wenig. Besonders die Jugendlichen holt die <strong>Kirche</strong> aus Sicht von<br />

Befragten zu wenig ab. Aber auch <strong>in</strong> der Altersarbeit erfüllt die <strong>Kirche</strong> ihren Auftrag<br />

aus Sicht e<strong>in</strong>er Person ungenügend, <strong>in</strong>dem sie »Beschäftigung« („Altersnachmittage<br />

mit gratis Essen <strong>und</strong> Dessert“) anstelle von Lebenshilfe anbietet.<br />

E<strong>in</strong>zelaussagen gemäss ist die reformierte <strong>Kirche</strong> unflexibel <strong>und</strong> strukturell veraltet.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der komfortablen f<strong>in</strong>anziellen Situation wird sie auch als träge wahrgenommen.<br />

Schwierigkeiten <strong>in</strong> der Zusammenarbeit mit den Kirchgeme<strong>in</strong>den führt e<strong>in</strong>e Person<br />

auf deren fehlende Konfliktkultur zurück: Dem Frieden zuliebe passt sich die ganze<br />

Kirchgeme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>er Person an, auch wenn sie sich damit zunehmend gegen<br />

aussen abschottet. E<strong>in</strong>ige Befragte fragen sich, ob e<strong>in</strong>zelne Angebote der Kirchgeme<strong>in</strong>den<br />

sich nicht zu sehr vom kirchlichen Auftrag entfernen, ob mit den kirchlichen<br />

Freizeitangeboten nicht e<strong>in</strong>e Doppelspurigkeit zu den Angeboten der Geme<strong>in</strong>schaftszentren<br />

vorliege <strong>und</strong> die Nutzung der Ressourcen für geme<strong>in</strong>schaftsbildende Aufgaben<br />

nicht wichtiger wäre als für den sonntäglichen „Gottesdienst für drei Besucher“.<br />

Anliegen <strong>und</strong> Empfehlungen aussen stehender Personen<br />

Um die Wahrnehmung <strong>in</strong> der Bevölkerung zu verbessern, raten die meisten Befragten<br />

e<strong>in</strong>erseits zur Vernetzung mit weiteren Kirchgeme<strong>in</strong>den, mit katholischen Pfarreien<br />

<strong>und</strong> mit anderen Institutionen im Quartier sowie andererseits zur stärkeren Profilierung<br />

der <strong>Kirche</strong>. Hierzu soll die <strong>Kirche</strong> prom<strong>in</strong>enter ihre Werte vertreten, zu aktuellen Themen<br />

Stellung beziehen <strong>und</strong> allgeme<strong>in</strong> nach aussen durchaus stärker auftreten. Acht<br />

Befragte wünschen sich gr<strong>und</strong>sätzlich mehr Mut zu Innovationen <strong>und</strong> zur Öffnung der<br />

<strong>Kirche</strong>.<br />

Um die Bedürfnisse der Gesellschaft besser anzusprechen, sollen die <strong>Kirche</strong>n ihren<br />

sozialdiakonischen Auftrag ausbauen <strong>und</strong> vor allem für Jugendliche <strong>und</strong> Familien Angebote<br />

schaffen, welche Lebensfragen aufgreifen (Familie, Scheidung, Erziehung,<br />

Selbständigkeit u.a.). Dafür braucht es die Fähigkeiten, aktiv auf Menschen zuzugehen,<br />

sich auf Menschen e<strong>in</strong>zulassen, das Gespräch zu suchen <strong>und</strong> Diskussionen zu<br />

erlauben. Aus Sicht e<strong>in</strong>er befragten Person ist es <strong>in</strong> diesem Zusammenhang sehr<br />

wichtig, bei der Pfarrwahl auf Sozial- <strong>und</strong> Teamkompetenzen zu achten <strong>und</strong> vermehrt<br />

Frauen <strong>in</strong> das Pfarramt zu wählen 20 . Die lokale Verankerung ist mit Blick auf e<strong>in</strong>e anzustrebende<br />

Niederschwelligkeit der Aktivitäten wichtig.<br />

20<br />

Diese Aussagen s<strong>in</strong>d im Zusammenhang mit der Position der PfarrerInnen <strong>in</strong> der Kirchgeme<strong>in</strong>de (der <strong>Kirche</strong>npflege<br />

zugeordnet, aber nicht unterstellt) zu sehen.<br />

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