Stadtverband«) Aufnahme und Analyse des Ist ... - Kirche in Zürich
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Landert >Partner<br />
Sozialforschung Evaluation Konzepte<br />
wärtigen, das tendenziell überdurchschnittlich <strong>in</strong>formierte 19 Personen von den evangelisch-reformierten<br />
Kirchgeme<strong>in</strong>den haben. E<strong>in</strong>schränkend ist anzufügen, dass nicht<br />
immer klar war, ob die Befragten mit ihren Aussagen e<strong>in</strong>e Kirchgeme<strong>in</strong>de, die reformierten<br />
Kirchgeme<strong>in</strong>den der Stadt <strong>Zürich</strong> oder die Lan<strong>des</strong>kirche me<strong>in</strong>ten. Auch wenn<br />
es sich um E<strong>in</strong>zelme<strong>in</strong>ungen handelt, lohnt sich e<strong>in</strong>e Ause<strong>in</strong>andersetzung mit den<br />
aufgeworfenen Themen. Zu berücksichtigen ist auch, dass wir es im Folgenden zunächst<br />
mit Bildern zu tun haben <strong>und</strong> nicht mit verifizierten Sachverhalten. Was <strong>in</strong> den<br />
Köpfen der Befragten vorhanden ist, sollte allerd<strong>in</strong>gs ebenso als Teil der Wirklichkeit<br />
bedacht werden wie objektivierte Fakten.<br />
Fremdbild der Kirchgeme<strong>in</strong>den<br />
Die Mehrheit der Befragten erlebt den Kontakt <strong>und</strong> die Zusammenarbeit mit den<br />
Kirchgeme<strong>in</strong>den positiv. 19 positive Nennungen stehen sechs negative gegenüber:<br />
Die Kontaktpersonen auf der Seite der Kirchgeme<strong>in</strong>den werden als aufgeschlossen<br />
<strong>und</strong> modern erlebt, die Zusammenarbeit als konstruktiv <strong>und</strong> zuverlässig. Mehrere Befragte<br />
erfahren die Kontakte stark personenabhängig - schon e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige exponierte<br />
Person (PräsidentIn, Pfarrperson, Sigrist u.a.) könne die Wahrnehmung der <strong>Kirche</strong><br />
stark – positiv oder negativ – prägen.<br />
Für e<strong>in</strong>ige Personen ist die Kirchgeme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Partner<strong>in</strong>, weil sie Kontakt<br />
zu sehr vielen Leuten hat (<strong>und</strong> <strong>des</strong>halb das Erreichen spezifischer Zielgruppen<br />
unterstützen kann). Für andere ist sie lediglich wegen ihrer Ressourcen (Räume,<br />
Geld) bedeutsam. E<strong>in</strong>ige Personen merken an, dass die Zusammenarbeit mit den<br />
Kirchgeme<strong>in</strong>den im Detail schwierig sei, da die Kirchgeme<strong>in</strong>den zu konservativ handeln<br />
würden, sich zu wenig <strong>in</strong> den Gestaltungsprozess e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den <strong>und</strong> beispielsweise<br />
Räume nur unter strengen Vorschriften vermieten. E<strong>in</strong>e Person stellt fest, dass die<br />
Pfarrer im Gegensatz zu den Mitarbeitenden der <strong>Kirche</strong> sehr isoliert arbeiten <strong>und</strong> aktiv<br />
kaum e<strong>in</strong>e Kooperation suchen würden. Demgegenüber begrüsst e<strong>in</strong>e Person, dass<br />
sich die Kooperationsbereitschaft der reformierten <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> den letzten Jahren verbessert<br />
hat.<br />
Wahrgenommene Stärken <strong>und</strong> Schwächen<br />
Die Befragten stehen der reformierten <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> ihren Repräsentanten positiv, aber<br />
nicht unkritisch gegenüber (55 positive, 37 negative Nennungen):<br />
Besonders wichtig ist den Befragten der sozialdiakonische Auftrag der <strong>Kirche</strong>, die damit<br />
e<strong>in</strong>en Teil der gesellschaftlichen Verantwortung übernimmt. Im Unterschied zu<br />
städtischen Ämtern, die im Wesentlichen für die ökonomische Absicherung von sozial<br />
Schwachen e<strong>in</strong>stehen, stehen der Mensch <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Bef<strong>in</strong>dlichkeit bei der <strong>Kirche</strong><br />
stärker im Zentrum. Die <strong>Kirche</strong> ist e<strong>in</strong> sozialer Treffpunkt, bietet Freizeitaktivitäten sowie<br />
Orientierung <strong>in</strong> (schwierigen) Lebenssituationen.<br />
Die Befragten sehen <strong>in</strong> ausgesuchten sozialen Gruppen das Ziel kirchlicher Arbeit: Für<br />
e<strong>in</strong>ige stehen Familien, für andere Jugendliche <strong>und</strong> für dritte die ältere Bevölkerung im<br />
Zentrum. Weniger häufig sehen Befragte das Verdienst der reformierten <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> ihrem<br />
E<strong>in</strong>stehen für Werte, <strong>in</strong> den Kasualien, im Engagement für Flüchtl<strong>in</strong>ge <strong>und</strong> als Ort<br />
der Stille. Besondere Stärken der (reformierten) <strong>Kirche</strong> s<strong>in</strong>d für mehrere Befragte Kon-<br />
19 Die Formulierung verdeckt, dass selbst dieser Personenkreis letztlich wenig differenziert Bescheid weiss über die<br />
Organisation, F<strong>in</strong>anzen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>satzfelder der Kirchgeme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> <strong>des</strong> Stadtverban<strong>des</strong>.