Stadtverband«) Aufnahme und Analyse des Ist ... - Kirche in Zürich
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Verband der Stadtzürcherischen evangelisch-reformierten Kirchgeme<strong>in</strong>den. <strong>Ist</strong>-<strong>Analyse</strong> 2008.<br />
sucherInnen veranstaltet („40 Gottesdienste <strong>in</strong> der Stadt s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Irrs<strong>in</strong>n“), so halten<br />
andere an den kle<strong>in</strong>räumig, nahe bei den Menschen durchgeführten Gottesdiensten<br />
fest. Mit Blick auf den hohen Zeitaufwand für e<strong>in</strong>en Gottesdienst <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Vorbereitung<br />
thematisierten auch mehrere PfarrerInnen die Notwendigkeit »effizienter« Gottesdienstorganisation<br />
<strong>und</strong> anderer Gottesdienstformen (Regionalgottesdienste, gleiche<br />
Predigt <strong>in</strong> zwei <strong>Kirche</strong>n, Verschiebung/Ausdehnung <strong>des</strong> Gottesdienstes auf andere<br />
Wochentage <strong>und</strong> Tageszeiten), wobei die von der <strong>Kirche</strong>nordnung gesetzten Grenzen<br />
nicht unerwähnt blieben. Implizit werden Fusionen als Möglichkeit gesehen, dank Rotation<br />
der Predigtfunktion die E<strong>in</strong>sätze im Gottesdienst zu reduzieren. Sie werden<br />
auch verknüpft mit der Hoffnung, <strong>in</strong> weniger Gottesdiensten würden sich durchschnittlich<br />
mehr BesucherInnen als heute e<strong>in</strong>f<strong>in</strong>den <strong>und</strong> es würde e<strong>in</strong>e bessere Ambiance<br />
entstehen.<br />
In mehreren Gesprächen kamen die Befragten denn auch auf die <strong>in</strong> Gottesdiensten<br />
herrschende Stimmung zu sprechen. War es im e<strong>in</strong>en Fall „das Tötelige“, das „weg<br />
muss“, <strong>und</strong> wünschte sich e<strong>in</strong> anderer Gesprächspartner mehr junge Berufstätige im<br />
Gottesdienst, da das vorwiegend ältere Publikum e<strong>in</strong>e eher bedrückte Stimmung hervorrufe,<br />
so stellte e<strong>in</strong> dritter auch e<strong>in</strong>en Zusammenhang zwischen der Bef<strong>in</strong>dlichkeit<br />
der <strong>Kirche</strong>npflege <strong>und</strong> dem <strong>Kirche</strong>nbesuch her („zerstrittene <strong>Kirche</strong>npflegen treiben<br />
die Leute aus der <strong>Kirche</strong>“). Allgeme<strong>in</strong> habe die Entfremdung von <strong>Kirche</strong> (<strong>und</strong> damit<br />
vom Gottesdienst) e<strong>in</strong> Riesenmass angenommen. E<strong>in</strong> Befragter wies auf die <strong>in</strong> vielen<br />
Gottesdiensten benutzte Sprache h<strong>in</strong>, den speziellen „Duktus von Kollegen“, die den<br />
E<strong>in</strong>druck hätten, im Gottesdienst „etwas ganz Grosses sagen zu müssen <strong>und</strong> dadurch<br />
selber plötzlich ganz anders“ würden.<br />
Gestaltungsraum der PfarrerInnen<br />
Die Arbeit der PfarrerInnen kann unterschieden werden <strong>in</strong> Pflicht <strong>und</strong> Kür (d.h. die<br />
Situation, aus verschiedenen Möglichkeiten die e<strong>in</strong>em passende auszuwählen). Zur<br />
»Pflicht« gehören <strong>in</strong> der Regel der sonntägliche Gottesdienst, die Kasualien, der Konfirmandenunterricht<br />
sowie weitere, regelmässig zu verrichtende Tätigkeiten, wie adm<strong>in</strong>istrative<br />
<strong>und</strong> organisatorische Arbeiten. Zur Kür gehören die meisten übrigen, formal<br />
nicht oder weniger e<strong>in</strong>gegrenzten pfarramtlichen Verrichtungen <strong>und</strong> Arbeiten von<br />
TheologInnen, etwa die Seelsorge, Hausbesuche, Mitarbeit <strong>in</strong> Gruppen, Erwachsenenbildung,<br />
Geme<strong>in</strong>deaufbau, publizistische Tätigkeit u.a.<br />
Die PfarrerInnen beschreiben ihren Gestaltungsraum allgeme<strong>in</strong>, besonderes aber im<br />
Kürbereich als gross, <strong>und</strong> sie zeigen sich hierüber auch sehr zufrieden. In E<strong>in</strong>zelpfarrämtern<br />
nimmt der Pflichtteil jedoch e<strong>in</strong>en dom<strong>in</strong>anten Anteil der Arbeitszeit e<strong>in</strong>. Wer <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Team mit mehreren PfarrerInnen zusammenarbeitet, verfügt über tendenziell<br />
grössere Spielräume. Möglichkeiten der Arbeitsteilung s<strong>in</strong>d gegeben <strong>und</strong> lassen mehr<br />
Raum für Spezialisierungen. Grenzen ergeben sich durch die Gewohnheiten, Ansprüche<br />
<strong>und</strong> Erwartungen der Zielgruppen sowie lan<strong>des</strong>kirchliche Vorgaben: „Die Präsenz<br />
im Pfarrhaus ist e<strong>in</strong>e Farce – die Leute verkehren per Email mit mir.“<br />
Im Verlauf unserer Gespräche wurde offen k<strong>und</strong>ig, dass Freiräume sehr <strong>in</strong>dividuell<br />
genutzt werden. Die vertiefte Ause<strong>in</strong>andersetzung mit der gesellschaftlichen Entwicklung,<br />
mit Strömungen <strong>in</strong> Religion, Naturwissenschaften oder Musik, e<strong>in</strong>e Ausstellung<br />
konzipieren <strong>und</strong> realisieren, die Beschäftigung mit Computer-Software zwecks Nutzung<br />
<strong>in</strong> der Kirchgeme<strong>in</strong>de – die Befragten nennen viele <strong>und</strong> unterschiedlichste Bei-<br />
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