Stadtverband«) Aufnahme und Analyse des Ist ... - Kirche in Zürich
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Verband der Stadtzürcherischen evangelisch-reformierten Kirchgeme<strong>in</strong>den. <strong>Ist</strong>-<strong>Analyse</strong> 2008.<br />
anders <strong>und</strong> werfen dem Stadtverband vor, Mittel zu bürokratisch zu vergeben. Während<br />
die e<strong>in</strong>en <strong>Kirche</strong>npflegen den Geme<strong>in</strong>deaufbaukredit als Möglichkeit zur Entwicklung<br />
von Projekten schätzen (vgl. Anhang A6), kritisieren andere, dass nicht e<strong>in</strong>mal<br />
dieser Kredit im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Globalkredits verwendet werden könne. E<strong>in</strong>ige <strong>Kirche</strong>npflegen<br />
merken auch an, dass die Mittelvergabe nicht nach transparenten Kriterien,<br />
sondern willkürlich erfolge. Um e<strong>in</strong>e überproportionale Budgeterhöhung zu erhalten,<br />
spielen persönliche Kontakte aus Sicht e<strong>in</strong>er <strong>Kirche</strong>npflege e<strong>in</strong>e wichtigere Rolle als<br />
legitime sachliche Gründe. Mehrere <strong>Kirche</strong>npflegen fordern entsprechend mehr<br />
Transparenz <strong>und</strong> Kriterien bei der Mittelvergabe, wobei die Aktivitäten e<strong>in</strong>er Kirchgeme<strong>in</strong>de<br />
berücksichtigt werden sollen.<br />
Fast jede dritte <strong>Kirche</strong>npflege wünscht sich, dass die Kirchgeme<strong>in</strong>den zukünftig über<br />
e<strong>in</strong> Globalbudget verfügen oder die Budgetierung zum<strong>in</strong><strong>des</strong>t vere<strong>in</strong>facht wird. H<strong>in</strong>ter<br />
dem Wunsch nach e<strong>in</strong>em Globalbudget stehen e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>e Senkung <strong>des</strong> adm<strong>in</strong>istrativen<br />
Aufwan<strong>des</strong> <strong>und</strong> die Vere<strong>in</strong>fachung der Abläufe. Andererseits steht das Anliegen<br />
dah<strong>in</strong>ter, dass die Kirchgeme<strong>in</strong>den ihre Ressourcen nach Schwerpunkten e<strong>in</strong>setzen<br />
können, welche den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen. Als Beispiel<br />
nennt e<strong>in</strong> <strong>Kirche</strong>npflegemitglied mehr Pfarrstellen, wenn sich auf dem Geme<strong>in</strong>degebiet<br />
Altersheime bef<strong>in</strong>den <strong>und</strong> dadurch mehr Abdankungen gehalten werden müssen.<br />
Den direkten Kontakt mit der Geschäftsstelle beurteilen acht <strong>Kirche</strong>npflegen als angenehm<br />
<strong>und</strong> konstruktiv, auch wenn bisweilen kaum Kontakt mit den Führungspersonen<br />
besteht. Vier <strong>Kirche</strong>npflegen schätzen die Zusammenarbeit mit dem Stadtverband<br />
bzw. der Geschäftsstelle sehr, vierzehn <strong>Kirche</strong>npflegen äussern sich hierzu negativ.<br />
Aus ihrer Sicht lebt die Geschäftsstelle ihre Rolle als Dienstleister<strong>in</strong> noch zu wenig: Es<br />
kommt immer wieder zu Verzögerungen, es ist schwierig an Formulare <strong>und</strong> Auskünfte<br />
zu gelangen, <strong>und</strong> letztere fallen nicht e<strong>in</strong>heitlich aus. Gründe hierfür sehen die Befragten<br />
<strong>in</strong> den mangelnden personellen Ressourcen, den veralteten <strong>in</strong>ternen Strukturen<br />
<strong>und</strong> der schwachen Führung <strong>des</strong> Stadtverban<strong>des</strong>. Er agiere zu weit weg von der Basis<br />
<strong>und</strong> suche zu wenig den Kontakt zu den Kirchgeme<strong>in</strong>den, weshalb er die Möglichkeiten<br />
der ehrenamtlich arbeitenden <strong>Kirche</strong>npflegemitglieder überschätze.<br />
Für e<strong>in</strong>ige <strong>Kirche</strong>npflegemitglieder hat der Stadtverband eher das Profil e<strong>in</strong>er Kontroll<strong>in</strong>stanz<br />
<strong>und</strong> weniger das e<strong>in</strong>es Dienstleisters. Dementsprechend sehen mehrere <strong>Kirche</strong>npflegen<br />
den grössten Reformbedarf <strong>des</strong> Stadtverban<strong>des</strong> bei den Dienstleistungen<br />
für die Kirchgeme<strong>in</strong>den. Ohne e<strong>in</strong>e Aufstockung der personellen Ressourcen kann der<br />
Stadtverband dies jedoch nicht gewährleisten. E<strong>in</strong>e <strong>Kirche</strong>npflege wünscht sich allgeme<strong>in</strong><br />
grösseren E<strong>in</strong>fluss der Kirchgeme<strong>in</strong>den auf die Tätigkeiten <strong>des</strong> Stadtverban<strong>des</strong>.<br />
E<strong>in</strong>e bessere Koord<strong>in</strong>ation <strong>und</strong> Absprache mit den Kirchgeme<strong>in</strong>den wünschen sich<br />
e<strong>in</strong>ige <strong>Kirche</strong>npflegen auch bezüglich der gesamtstädtischen Angebote <strong>des</strong> SV, wie<br />
der Spitalseelsorge <strong>und</strong> dem Kirchlichen Sozialdienst. Zwar begrüssen die <strong>Kirche</strong>npflegen<br />
die Trägerschaft <strong>des</strong> Stadtverban<strong>des</strong>, e<strong>in</strong>ige kritisieren jedoch, dass der<br />
Stadtverband dies „ohne offizielles Mandat“ tue. E<strong>in</strong>e <strong>Kirche</strong>npflege möchte die klarere<br />
Trennung von strategischen <strong>und</strong> operativen Aufgaben, während andere noch zusätzliche<br />
gesamtstädtische Aufgaben für den Stadtverband sehen, wie die (mittlerweile <strong>in</strong>stallierte)<br />
Koord<strong>in</strong>ation der Migrationskirchen.<br />
In der Öffentlichkeitsarbeit, die professionalisiert werden sollte, sehen die Befragten<br />
Doppelspurigkeiten zur Lan<strong>des</strong>kirche. In diesem Zusammenhang bemängeln e<strong>in</strong>ige<br />
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