Stadtverband«) Aufnahme und Analyse des Ist ... - Kirche in Zürich

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Sozialforschung Evaluation Konzepte
Während einige Kirchenpflegen die Konfliktmoderation durch H50 schätzen gelernt
haben, wünschen sich andere mehr/professionellere Hilfe in Krisensituationen.
4.2.1.6 Unterstützung durch den Stadtverband und seine Geschäftsstelle
Die Mehrheit der Kirchenpflegen beurteilt die Leistungen des Stadtverbandes und
dessen Geschäftsstelle sowie die Unterstützung für die Kirchgemeinden positiv 10 . Drei
Kirchenpflegen haben eine neutrale Haltung, während acht mehrheitlich negative
Rückmeldungen machen. Das Verhältnis von 75 negativen gegenüber 36 positiven
Äusserungen zeigt, dass sich auch Kirchenpflegen mit einer positiven Grundhaltung
die Arbeit des Stadtverbandes kritisch beurteilen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass
Urteile keine absoluten, objektiven Einschätzungen eines Sachverhalts darstellen,
sondern in Abhängigkeit von der subjektiven Wahrnehmung und den angewendeten
Massstäben zustande kommen. Eine funktionale Arbeitsteilung zwischen den Kirchgemeinden
und dem Stadtverband scheint sich eingespielt zu haben, wo gut organisierte
Kirchenpflegen am Werk sind. Weil diese oftmals sehr klare Vorstellungen darüber
haben, wie eine gut organisierte Geschäftsstelle aussehen sollte, kommen
Differenzen zwischen dem Ist und dem Soll allerdings eher zum Ausdruck und führen
zuweilen auch zu Unmut.
Allgemein schwanken die Befragten aus Angst vor einem Autonomieverlust zwischen
einer Anspruchshaltung einerseits und einer Scheu gegenüber der Delegation neuer
Aufgaben an den Stadtverband andererseits. Die Vorschläge laufen darauf hinaus,
diejenigen Arbeiten zentral zu leisten, welche dezentral per saldo ineffizient erledigt
werden und deren Abwicklung durch die Delegation an den Stadtverband nicht
schlechter, unzuverlässiger oder praxisferner erfolgt.
Konkret erfahren die Kirchenpflegen Unterstützung bei administrativen Arbeiten (vgl.
4.2.1.5), wie der Kirchenguts-, Liegenschaften- und der Personalverwaltung. Zur Genugtuung
einer Kirchenpflege hat der Stadtverband seine Unterstützung in den letzten
Jahren ausgebaut. Hingegen kritisieren mehrere Kirchenpflegen vor allem die I-KG.
Sie erfahren die Unterstützung aufgrund der unprofessionellen Ausgestaltung als ineffizient,
sie führe gar eher zu einem Mehraufwand als zu einer Entlastung. Als besonders
stossend beurteilen zwei Kirchenpflegen, dass das Gebäudeinventar trotz grossem
Aufwand der Kirchgemeinden nicht abgeschlossen wurde.
Der Stadtverband soll seine bisherigen Dienstleistungen ausbauen und professionalisieren.
Dies gilt vor allem für die Liegenschaftenverwaltung, welche aus Sicht der
Hälfte der Kirchenpflegen auf Basis eines gesamtstädtischen Konzepts zentral abgewickelt
werden soll. Einige Kirchenpflegen wünschen sich zudem die Einführung eines
professionellen Personalmanagements (Lohnadministration, Versicherung, Personalführung,
Mitarbeitergespräche, Assessment). Entlastend wäre, wenn der Stadtverband
Richtlinien und Konzepte zu Themen (z.B. Jugendarbeit) erarbeiten würde, welche für
alle Kirchgemeinden der Stadt gelten.
Bezogen auf die Vergabe der Gelder geben sechs Kirchenpflegen an, dass der Stadtverband
kulant handelt und nicht nur die Gemeindegrösse, sondern auch die Aktivitäten
der Kirchgemeinden berücksichtigt. Andere Kirchenpflegen erleben die Situation
10 Zu berücksichtigen ist, dass in den meisten Kirchenpflegen lediglich zwei bis vier Personen über breitere eigene
Erfahrungen mit der Geschäftsstelle des Stadtverbandes verfügen (je nach Kombination der Ressorts).